Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 210: "Ich habe eben ein anziehendes Wesen" -------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 210/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad lernt Herrn Walters Freundin kennen ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Es war ja nun wirklich nicht Brads Schuld, nicht wahr. ^.~ Immerhin sollte Herr Hoffmann wissen, was passiert, wenn Brad Michael vermisst… Ein Gruppendate? *grins* Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Mal sehen, ob ich es irgendwo unterbringen kann. ^^ @Kralle: *winkz* Teil 210 „Ich habe eben ein anziehendes Wesen“ Er wartete, bis Herr Hoffmann völlig vergessen hatte, wer ihn gerade küsste, zog sich dann erst zurück. Und der Ältere folgte ihm im ersten Moment, eine Hand in seinem Nacken, bevor ihn der Ausruf seines Namens in die Wirklichkeit zurückholte. „Chris!“ Brad drehte sich langsam zu Richard um, der ihre Abwesenheit bemerkt hatte und zurückgekehrt war, um nach ihnen zu sehen. „Ich wollte ihm nur etwas beweisen. Sie dürfen ihm das nicht übelnehmen, ich habe eben ein anziehendes Wesen.“ Letzteres mit deutlichem Humor in den braunen Augen. „Ja, und ein sehr einnehmendes“, gab der ältere Mann trocken zurück. „Was würde Herr Schneider hierzu sagen?“ Er tippte sich gegen die Unterlippe, tat so, als müsste er darüber nachdenken. Doch seine Mundwinkel zuckten schon wieder nach oben. „Dass es zu dritt etwas voll im Bett werden könnte, nehme ich an…“ Richard öffnete den Mund, wollte automatisch widersprechen, erinnerte sich dann aber anscheinend an den Vorfall vor ein paar Tagen im Badezimmer. Und dann konnte er nicht mehr widersprechen. Da war plötzlich ein amüsiertes Lachen, offensichtlich war Frau Lang ebenfalls neugierig geworden. „Der Junge gefällt mir“, meinte sie zu Richard. Der war immer noch nicht besonders belustigt. „Er ist… verheiratet. Er sollte solche Dummheiten unterlassen.“ Ah, das hörte er selten. Und er nahm Richard das kurze Stocken nicht übel, schließlich war es nichts, was auf dem Papier stand. Doch es war wahr genug. Mit einem versunkenen Lächeln hob er seine Hand und flüchtig berührten seine Lippen das vertraute Metall seines Rings. Frau Lang musterte ihn, nicht überrascht, und lächelte ebenfalls. „Er sieht nicht so aus, als würde er ernsthaft etwas an diesem Zustand ändern wollen. Also nimm es nicht so ernst.“ Inzwischen hatte sich auch Herr Hoffmann erholt, stieß sich von der Wand ab, auch wenn er eine Sekunde lang nicht ganz sicher zu stehen schien. „Ich denke, ich werde mit solchen Angeboten in Zukunft vorsichtiger sein“, wurde leise genug gesagt, dass nur Brad es verstehen konnte. Dann erst wandte er sich an Richard. „Du solltest inzwischen wissen, dass du dich von Brad nicht ärgern lassen sollst. Ich tue es schließlich auch nicht.“ „Nein, du machst etwas viel Schlimmeres…“ Mit vor der Brust verschränkten Armen. Dann aber wanderte Richards Blick langsam über Herrn Hoffmann, von oben bis unten, und endlich konnte er ein Lächeln nicht mehr zurückhalten. „Ich sollte Sabine davon erzählen.“ „Nicht gemein werden“, schalt seine Freundin ihn, hakte sich lachend bei ihm unter. „Außerdem bezweifle ich, dass meine Schwester ihm die Schuld geben würde.“ Herr Hoffmann deutete eine Verbeugung in ihre Richtung an, klopfte Brad anschließend auf die Schulter. „Nun, da deine Sehnsucht nach Herrn Schneider so groß zu sein scheint, sollten wir uns wohl beeilen, zur Schule zurückzukommen." Natürlich hatte er nichts gegen diesen Vorschlag einzuwenden, denn der Kuss war letztendlich ein zweischneidiges Schwert gewesen, auch wenn er es niemals zugeben würde. Doch statt gleich zuzustimmen, ging sein Blick zunächst zu Richard. Was, wenn dieser noch mehr Zeit mit Frau Lang verbringen wollte? Diese schien seinen Blick nicht nur zu bemerken, sondern auch richtig zu interpretieren. „Ich muss morgen früh raus, von daher könnt ihr Reik gleich mitnehmen.“ Offensichtlich wusste sie nicht, dass Richard allein gar nicht Draußen sein sollte und für einen Moment fragte Brad sich, wie der Ältere es dann geschafft hatte, sich mit ihr zu verabreden. Doch zweifellos waren Herr Schneider oder Herr Franken zuvorkommend genug gewesen, um in aller Stille eine entsprechende Überwachung zu organisieren. Wofür er ihnen noch danken sollte. Wieder war er es, der das Steuer übernahm und die Rückfahrt verging schnell, da der Verkehr bedeutend abgenommen hatte. Und es war, als würde Richard die gewonnene Zeit gleich nutzen, um sich etwas länger von seiner Begleitung zu verabschieden. Brad hatte sich für den Moment abgeschnallt und beobachtete die beiden, während sich ein seltsames Gefühl in seinem Magen rührte. Weswegen er nicht unbedingt unglücklich über das Räuspern war, mit dem Herr Hoffmann seine Aufmerksamkeit auf sich zog. „Du solltest ihnen ein bisschen Privatsphäre lassen, mein Lieber“, wurde er leise ermahnt. Und irgendwie erinnerte ihn das an seinen ersten Morgen auf Rosenkreuz, als Michael etwas Ähnliches gesagt hatte, und er musste auflachen. „Wenn sie die wollen, sollten sie sich nicht in aller Öffentlichkeit küssen“, sprach er dann aus, was er damals gedacht hatte. Herrn Hoffmanns Blick schweifte nachdrücklich die verlassene Straße entlang. „Öffentlichkeit ist das für mich nicht.“ Der Ältere lächelte jetzt. „Davon ganz abgesehen, weißt du doch längst, wie gut Reik küssen kann. Wissbegierde sollte dich also nicht antreiben.“ Er zuckte nur mit den Schultern, denn er wusste selbst nicht genau, warum es ihm so schwer fiel, Richard aus den Augen zu lassen. Aber letzendlich hatte er ihn nach Rosenkreuz geholt, also war er seine Verantwortung. Mit dieser Erklärung zufrieden genug, lehnte er sich bequem zurück und wie von Herrn Hoffmann gewünscht kehrte sein Blick nicht mehr zu den beiden zurück. Auch wenn er es nicht lassen konnte, sich wenigstens über sein Talent ab und zu davon zu überzeugen, dass alles in Ordnung war. Michael wartete am Haupteingang, als sie zurückkehrten, etwas, das unmittelbar ein Lächeln auf sein Gesicht rief. Natürlich war er der Erste, der die paar Stufen hinter sich brachte und gleich darauf schlossen sich seine Finger um Michaels Weste, während seine Lippen die des Älteren fanden. „Hast du mich schon vermisst?“, fragte er ihn anschließend leise und Michaels Lächeln geriet ein wenig schief. „Es sollte mir schwerfallen, das abzustreiten…“ Eine Hand glitt durch schwarze Strähnen, bevor sich die eisblauen Augen für einen Moment auf seine Begleiter richteten, oder um genau zu sein, auf Herrn Hoffmann. „Allerdings stand ich damit wohl nicht allein da, hm?“ „Sie wissen bereits Bescheid?“ Das kam von Richard, der nicht überrascht klang, aber anscheinend wünschte, es wäre anders gewesen. Was Michael genau erkannte und dementsprechend antwortete. „Natürlich. Und ich werde Brad ganz sicher keine Vorwürfe machen. Letzendlich ist Herr Hoffmann selbst Schuld, er weiß schließlich bereits, was er in so einer Situation von Brad erwarten kann.“ „Chris?“ Nun war Richard überrascht. Der Angesprochene lachte nur, rieb sich mit einer Hand kurz im Nacken. „Herr Schneider hat Recht“, wurde dann zugegeben. „Ich war vorgewarnt.“ Richard sah ganz so aus, als wollte er mehr wissen, doch Brad war nicht besonders interessiert daran. Schließlich war er dabei gewesen. Also zupfte er an Michaels Hemd. Der lehnte sich kurz vor, um einen Kuss auf seine Schläfe zu drücken, verabschiedete sich dann von den anderen beiden Männern. Etwas, das Brad ihm natürlich sofort gleichtat und unter dem amüsierten Blick von Herrn Hoffmann zog er Michael dann mit sich hinein. Michael ließ es sich ohne Widerstand gefallen, folgte ihm ohnehin so schnell, dass Brad nicht einmal viel ziehen musste. Der Ältere fing den Gedanken auf und Belustigung floss auf ihn über, während der Druck seiner Hand erwidert wurde. „Das nächste Mal warten wir noch ein paar Tage länger, bevor wir dich allein rauslassen“, wurde leise gesagt. Er nickte, ohne seine Schritte zu verlangsamen. „Es ging ja auch nicht darum, von dir wegzukommen…“ Ein Schnauben antwortete zunächst darauf, dann lachte Michael auf. „Es ist so typisch, dass Schuldig es schafft, ohne viel Anstrengung viel zu viel Unruhe zu stiften.“ „Mm“, brummte Brad zustimmend, nutzte dann ihre Verbindung, um Michael näher an sich heranzuziehen. „Ich will jetzt nicht über ihn reden, es wird noch genug Gelegenheiten geben, sich mit ihm auseinanderzusetzen.“ Michael stoppte abrupt und brachte ihn damit auch zum Stehen und wie im Spiegelbild der Szene heute mit Herrn Hoffmann fand Brad sich gleich darauf gegen die Wand gedrückt wieder. „Wie wahr“, wurde ihm zugestimmt, beinahe gedankenverloren, während sich der Blick eisblauer Augen in braune brannte. Seine Mundwinkel kurvten nach oben, erst nur leicht, doch es entwickelte sich schnell ein ausgesprägtes Grinsen. Und dann beugte sich Michael auch schon vor und setzte um, was sein Blick zuvor schon versprochen hatte. Für die nächsten Wochen bewahrheitete sich seine Vorhersage zum Glück nicht, Schuldig schien der Schock seiner letzten Bestrafung erst einmal ruhiggestellt zu haben. Und wo er sonst hitzige Blicke in seinem Rücken spüren konnte, vermied es der Telepath soweit es ging, ihn anzusehen. Brad nahm die Änderung gelassen hin, denn Schuldig war nicht jemand, der auf Dauer mit gesenktem Kopf durchs Leben gehen würde. Und tatsächlich nutzte der Orangehaarige die erste Gelegenheit, um sich mal wieder richtig auszutoben. Seine Gerte klopfte in einem unbewussten Rhythmus gegen sein Hosenbein, während er seinen Blick über das Schulgelände schweifen ließ, das mit aufgeregten Stimmen erfüllt war. Es war mal wieder Zeit, die Neuen aus dem Heim willkommen zu heißen und alle waren mit Eifer dabei. Unter anderem Schuldig, an dem Farfarello wie stets wie ein zweiter Schatten klebte. Die beiden hatten bereits einen der künftigen Erstklässler erwischt, doch Schuldig hatte offenbar nicht vor, sich lange mit ihm aufzuhalten. Denn der Junge wurde ganz einfach nur zum Schwimmbecken gezerrt und gezwungen, sich auszuziehen. Brad, der unwillkürlich angenommen hatte, dass der Telepath seinen eigenen Empfang hier nachspielen würde, sah belustigt zu, wie die grauen Sachen gleich darauf im Wasser landeten und der Neue dann sang- und klanglos stehengelassen wurde. Er verlor den jungen Telepathen vorläufig wieder aus den Augen, doch ihm war bereits klar, dass das nicht lange vorhalten würde. Denn sein Talent begegnete gerade einem anderen, das seinem eigenen so ähnlich und doch so anders war. Und er lächelte. Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf den Trubel im Allgemeinen, aber dieses Jahr schien es keine Ausrutscher wie damals mit Enrico und seiner Truppe zu geben. Zufrieden damit setzte er seinen Weg fort, dorthin, wo sich der Safepoint befand, für den er in wenigen Minuten verantwortlich sein würde. Und erst jetzt merkte er, dass er beim Anblick von Schuldig vorhin unbewusst die Gerte gelöst haben musste. Das Lächeln, das jetzt um seine Mundwinkel spielte, war eindeutig selbstironisch und er glättete seine Züge wieder, bevor er die Gerte dort befestigte, wo sie hingehörte. Schließlich wäre es nicht gerechtfertigt, den Jungen erneut zu bestrafen, auch wenn der Gedanke ab und zu verlockend war. Immer dann, wenn er die damals beteiligten Kinder in seiner Klasse hatte und daran erinnert wurde, wie leicht dieser Streich hätte schiefgehen können. Er schüttelte innerlich den Kopf und diese Überlegungen ab, es wurde Zeit, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Und da war auch schon Herr Rudert, der grinste, als er ihn kommen sah. „Pünktlich wie immer, Herr Crawford. Ich bin froh, dass ich aus dem Gekreische herauskomme.“ Wie um die Aussage zu unterstreichen, gellte ein lauter Ruf durch die Luft, und dem folgte lautes Gelächter. Anscheinend war da wieder jemand erfolgreich bei der Jagd gewesen und das Opfer wenig begeistert von den Folgen. Sie lächelten sich gegenseitig an, gleichermaßen belustigt, bevor Brad den Kopf neigte. „Dann wünsche ich Ihnen gute Erholung.“ „Und ich Ihnen nicht zu viel Aufregung.“ Mit einem Lachen ging der ältere Instruktor. Da sich gerade kein Schüler in diesem Bereich befand, blieb Brad allein zurück und ohne lange zu zögern, ließ er sich auf dem Gras nieder und lehnte sich gegen den Baum. Gegen sein angewinkeltes Knie lehnte er das mitgebrachte Buch und dann vertiefte er sich in seine Lektüre. Es würde noch ein bisschen Zeit vergehen, bevor er Gesellschaft haben würde. Er konnte nicht sagen, ob Herr Franken ihm einen Gefallen tun wollte, doch inzwischen war es schon recht auffällig, dass er regelmäßig einen der ruhigeren Plätze abbekam, egal, mit welchen Worten Herr Rudert ihn eben noch empfangen hatte. Das Buch wurde beiseite gelegt und er stand auf, etwa eine Minute, bevor sich nähernde Schritte hörbar wurden. Sie hatten es eindeutig eilig, auch wenn sie noch nicht gehetzt klangen. Maria strich einen Zweig beiseite, der sich in ihren Haaren hatte verfangen wollen, lächelte, als sie ihn sah. „Guten Tag, Herr Crawford.“ „Hallo Maria, da bist du ja.“ Ihr Lächeln wurde ausgeprägter. „Vielen Dank für den Hinweis.“ „Hm, du hättest mich auch ohne Hilfe gefunden, ich habe die Sache nur ein wenig beschleunigt. Und es ist euch ja erlaubt, eure Talente zu nutzen. Nur dass viele der Neuen es in der Regel vergessen. Natürlich würde dir so ein Fehler nicht unterlaufen.“ „Natürlich, dafür sind wir Precogs zu vorausschauend.“ Sie lachte, verstummte jedoch, als der Grund für ihre Eile sich bemerkbar machte. Brad lächelte schon wieder, als der Orangehaarige in Wiederholung einer Szene von vor ein paar Jahren zu einem abrupten Stopp kam. „Schuldig“, nickte er ihm zu. „Das Ganze hat ein deutliches Gefühl von Déjà-vu, nicht wahr?“ Farfarello, der natürlich nicht weit von Schuldig war, entkam ein Geräusch, das verdächtig nach einem Kichern klang. Was dem Jüngeren sofort einen Rippenstoß einbrachte. Und da war er wieder, der gewohnt trotzige Blick. „Das machen Sie mit Absicht!“, wurde ihm vorgeworfen. Er zog daraufhin nur eine Augenbraue hoch. „Ich versichere dir, dass nicht ich die Pläne für die Verteilung der Safepoints erstelle. Und genauso wenig besetze ich die Stellen. Von daher kannst du mich kaum eines falschen Spiels beschuldigen. Schuldig.“ Der nachgesetzte Name brachte ein Blitzen in die grünen Augen, doch da Brads Hand warnend auf den Griff seiner Gerte fiel, wagte der Junge keine weiteren Einwände. Kurz noch schweifte der Blick zu Maria ab, dann folgte ein steifer Abschied, bevor sich Schuldig auf die Suche nach leichterer Beute machte. Maria sah ihm für einen Moment nach, setzte sich dann zu seinen Füßen. Er folgte ihrem Beispiel. „Nun, wie ist dein erster Eindruck als Schülerin hier?“ Mit einem feinen Kurven der Mundwinkel. ~TBC~ Schuldig wird wohl nie lernen, dass er gegen Brad nicht gewinnen kann ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)