Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 205: "Wenn die Instruktoren die Ermutigung übernähmen, würde das eher zu Stursinn auf Seiten von Schuldig führen als zu Erfolg" --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 205/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Farfarello wird in Brads Büro gebeten ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: : *lach* Du musst es so sehen, sie sind ja nicht weit von einem Handtuch und trockenen Sachen entfernt. Ich jedenfalls hätte es wie Brad gemacht ^.~ Hm, natürlich wird Farfarello nicht allein sein, schließlich lässt er Schuldig selten aus den Augen *grins* Aber Farf hat eindeutig mehr Raum im heutigen Kapitel. Von Schuldig gibt es dafür bald darauf mehr ^^ @Kralle: *winkz* Teil 205 „Wenn die Instruktoren die Ermutigung übernähmen, würde das eher zu Stursinn auf Seiten von Schuldig führen als zu Erfolg“ Michael lag schwer und warm halb auf ihm, halb neben ihm, als er erwachte. Er öffnete die Augen nicht gleich, spürte einfach nur dem langsamen Erwachen seines Körpers nach, bemerkte nach einer Weile, dass er eine Hand in sandblonden Haaren vergraben hatte, während die andere besitzergreifend Michael festhielt, gewölbt um dessen Schulter. Brad seufzte lautlos, weil ihm ihre verkehrte Position verriet, dass Michael die Vorfälle während ihrer Reise noch nicht ganz verarbeitet hatte, auch wenn sich der Ältere ansonsten nicht viel anmerken ließ. Seine Finger gruben sich noch ein wenig tiefer in leicht verschwitzte Strähnen und ein Mundwinkel zuckte kaum merklich nach oben. Wenn er ehrlich war, musste er schließlich zugeben, dass es ihm nicht anders ging. Manchmal, wenn er nicht aufpasste, war da Kälte in ihm, als wäre Michael wirklich für immer verschwunden. Doch er konnte sich immer schnell zur Ordnung rufen, schließlich war der Ältere nicht selten in Sichtweite – und wenn nicht, dann gab es da immer noch die Verbindung zwischen ihnen, die ihm versicherte, dass es Michael gut ging. Unwillkürlich rutschte er ein Stück tiefer, um Michael jetzt richtig zu umarmen. Etwas, das den Älteren natürlich nicht störte, schließlich war er bereits auf dem besten Wege, von allein aufzuwachen und Brads Geste beschleunigte den Prozess nur ein wenig. Es dauerte nicht lange, und seine Umarmung wurde erwidert, während er sein Bestes tat, sein Gesicht gegen Michaels Hals zu vergraben. „Guten Morgen“, wurde ein Kuss auf seine Haare gedrückt. „Morgen“, murmelte er zurück. Irgendwie hatte er keine Lust aufzustehen. Aber nicht, weil er noch müde war, sondern weil er hier Michael hatte, ihn festhalten konnte, so lange er wollte. Doch darauf war schon gestern genug Rücksicht genommen worden und es wurde Zeit, dass er vernünftig wurde. Michael war stumm seinen Gedanken gefolgt und statt eines amüsierten Lachens erhielt er einen weiteren Kuss. Und danach war es nicht mehr ganz so schwer, aufzustehen. Gestern hatte er keinen Unterricht gegeben und als er heute zum ersten Mal seit einer scheinbaren Ewigkeit einen Klassenraum betrat, war es, als würde noch ein weiteres Puzzlestück an der richtigen Stelle einrasten. Brad lächelte unwillkürlich, als er nach der Kreide griff und begann, ein Koordinatensystem an die Tafel zu zeichnen. Wie damals, bei seiner allerersten Stunde, nur dass dieses drei Achsen hatte. Und auch wenn er seine Arbeit für Michael wirklich mochte, so war das hier auch ein wichtiger Teil von Rosenkreuz. Die Klasse begann sich schnell zu füllen und amüsiert nahm er Schuldigs Eintreten auf, der ihn eindeutig nicht erwartet hatte und fast über die eigenen Füße gestolpert wäre, wenn Farfarello ihn nicht zurückgehalten hätte. „Hm, wie ich sehe, freust du dich über meine Rückkehr“, begrüßte er den jungen Telepathen. Sofort funkelten ihn grüne Augen an, ohne dass Schuldig sich im Geringsten Zurückhaltung auferlegen würde. Vier Jahre hier hatten es nicht geschafft, ihn vollständig zu zähmen. Und Brad wollte es gar nicht anders haben. Irgendwie transportierte sein Blick diese Botschaft, was Schuldig nur noch mehr aufzuregen schien, doch bevor diesem etwas Unhöfliches über die Lippen kommen konnte, verstärkte sich Farfarellos Griff um Schuldigs Oberarm und wie schon so oft zuvor rettete der Ire seinen Freund vor einer Dummheit. „Willkommen zurück, Herr Crawford“, wurde er vollkommen aufrichtig und mit einem ausgeprägten Grinsen begrüßt. Das bei Farfarello wie immer ein wenig wild ausfiel, das Raubtier verriet, das sich hinter diesem bernsteinfarbenen Auge verbarg. „Farfarello“, neigte er in Erwiderung den Kopf. „Ich hoffe, ihr habt dem Instruktor während meiner Abwesenheit keine Probleme bereit.“ „Gar keine“, wurde ihm versichert. „Ich habe dafür gesorgt, dass Schuldig alle Hausaufgaben macht.“ Der gab nur ein verächtliches Schnauben von sich und riss sich von Farfarello los, um Brad dann ein steifes Nicken zu schenken, bevor er zu seinem Platz stelzte. Der Blick brauner Augen folgte dem Jungen für einen Moment, bevor er sich wieder Farferello zuwandte. „Ich möchte dich heute nach dem Unterricht sprechen. Bitte komm zu meinem Büro.“ Das bernsteinfarbene Auge weitete sich für einen Atemzug und er konnte regelrecht die Gedanken rasen sehen, als der Ire überlegte, was der Grund für diese Unterhaltung sein könnte. Doch offensichtlich hatte sich der Empath in letzter Zeit nichts zu Schulden kommen lassen, denn kurz darauf entspannte sich der Körper des Jungen und das ohne willentliche Anstrengung. „Natürlich, Herr Crawford.“ Er entließ ihn mit einem schmalen Lächeln, während er sich innerlich schon wieder der vor ihm liegenden Stunde zuwandte. Und als der letzte Platz genommen hatte, konnte er beginnen. Endlich, auch wenn das nur ein flüchtiger Gedanke im Hintergrund blieb. Die Stunde wurde ohne größere Zwischenfälle zum Abschluss gebracht. Schuldig schien sich einen Spaß daraus zu machen, ihn so oft wie möglich anzufunkeln, wagte es aber natürlich nicht, wirklich zu stören. Brad reagierte mit amüsierter Gleichgültigkeit darauf, nur ein Mal ließ er seine Gerte genau neben der Hand des Telepathen auf den Tisch niederfahren, etwas, das für ein zufriedenstellendes Zusammenzucken sorgte. Und in der Folge konzentrierte sich Schuldig endlich mehr auf den Lehrstoff als auf Brad selbst. Die weiteren Unterrichtsstunden brachten keine Überraschungen mit sich, insbesondere die Erstklässler waren nicht in irgendwelche undisziplinierten Dummheiten zurückgefallen. Was auch nicht anders zu erwarten war, schließlich hatten sie jetzt fast ein Jahr auf Rosenkreuz hinter sich gebracht. Das Einzige, was sich anscheinend keine Generation von Erstklässlern abgewöhnen konnte, waren die anhimmelnden Blicke. Brad fragte sich manchmal wirklich, was er falsch – oder richtig – machte, um damit gestraft zu sein, doch solange sie nicht anfingen, ihm hinterherzurennen, konnte er es recht einfach ignorieren. Und das war etwas, was noch keiner gewagt hatte. Der Gedanke sorgte dafür, dass er sich unwillkürlich umwandte, als er sich auf dem Weg zu seinem Büro befand, doch natürlich war niemand hinter ihm. Als er wieder nach vorne sah, begegnete er Herrn Hoffmanns fragenden Blick, der in diesem Augenblick um die Ecke gebogen war. Brad zuckte nur wortlos mit dem Schultern, etwas, dass nach einem kurzen Moment akzeptiert wurde und dann lächelte Herr Hoffmann. „Ich wollte mich gerade auf die Suche nach dir machen. Ich hatte dich bereits vor einer Viertelstunde im Büro erwartet.“ „Hm, da wollte ich auch schon längst sein“, gab er zu. „Meine letzte Stunde war allerdings mit Erstklässlern…“ Brad stellte die Aussage mit einem leidenden Gesichtausdruck in den Raum, ohne Näheres auszuführen. Und das war auch nicht erforderlich, wie das sich weitende Lächeln des älteren Mannes verriet. „Sie hatten Fragen, was?“ „Ja, einige.“ Nun war es ein Grinsen. „Und, hat dir jemand einen Liebesbrief untergeschoben?“ Hatte er wirklich mal gedacht, dass diese Scherze mit Alexanders Abschluss aufhören würden? „Ich habe die Hausaufgaben noch nicht kontrolliert“, gab er trocken zurück. Und als daraufhin nur eine Augenbraue hochgezogen wurde, fuhr er fort. „Aber nein, ich sehe keine unnötige Lyrik voraus.“ Herr Hoffmann lachte, öffnete ihm dann die Bürotür, denn dort waren sie inzwischen angelangt. „Ich warte ja immer noch darauf, dass du Herrn Schneider mal ein paar dieser Ergüsse zeigst…“ Er ließ sich in seinen Sessel fallen. „Warum sollte ich ihm das antun? Es ist schon schlimm genug, dass ich manchmal anfange, das zu lesen, bevor ich merke, dass es sich nicht um eine Arbeit handelt.“ „Aber er könnte deine Schüler vielleicht überzeugen, dich nicht mehr damit zu belästigen.“ Ein paar Akten wurden vor ihm auf dem Tisch platziert, während er seinen Computer hochfahren ließ. „Ein Triumviratsmitglied auf sie loslassen?“ Er musste bei dieser Vorstellung unwillkürlich grinsen. „Ich denke, das wäre eine etwas zu harte Strafe.“ Überlegend sah er Herrn Hoffmann an. „Und sollten Sie nicht ein wenig mehr Empathie zeigen? Schließlich ist das doch mal ein völlig normales Verhalten.“ Sein Kopf neigte sich ein paar Millimeter zur Seite. „Sie haben doch sicher mal einer Lehrerin etwas auf dem Lehrertisch hinterlassen, hm?“ In die blauen Augen trat nun eindeutig Belustigung. „Ja, habe ich tatsächlich. Allerdings habe ich nie eine Reaktion darauf erhalten.“ „Sehen Sie, ich halte es genauso.“ „Nun, immer noch besser als wenn du deine Gerte antworten lassen würdest“, kam es trocken zurück. Brad lächelte in sich hinein, als er sich über seine Arbeit beugte, doch das verlor sich, als er sich darin vertiefte, zu konzentriert darauf. Erst das Klopfen an seiner Tür ließ ihn aus seiner Konzentration auftauchen und er zwinkerte für einen Moment, bevor er sich zurücklehnte. „Herein.“ Ein bleicher Haarschopf wurde zunächst durch den sich öffnenden Spalt geschoben, dann folgte der Rest von Farfarello. „Guten Tag, Herr Crawford.“ „Setz dich, Farfarello“, winkte er den Iren mit einer einladenden Handbewegung näher. Der musterte zunächst das Büro und Brad, als wollte er alle möglichen Gefahren abschätzen, folgte dann der Geste. Als er schließlich saß, wurde Brad wieder gemustert. „Habe ich etwas falsch gemacht, Herr Crawford?“ Die Frage rief ein Lächeln auf seine Lippen. „Mm, nein. Ganz im Gegenteil. Und noch einmal nein, Schuldig hat sich dieses Mal auch nichts zu schulden kommen lassen.“ Der Junge grinste in Erwiderung unwillkürlich und das wenige an Anspannug, das vorher dagewesen war, verschwand ganz. „Was kann ich dann für Sie tun?“ Brad griff nach der Akte, die er sich zurückgelegt hatte. Natürlich hatten sie die Daten auch elektronisch gespeichert, aber manche Dinge hielt man einfach lieber in der Hand. Er holte eine Übersicht über Schuldigs Noten und Beurteilungen heraus und ein Mundwinkel zuckte, als er sich an das Gespräch mit Herrn Franken erinnerte. Nein, Hochleistungen konnte der Telepath nicht vorweisen, wenn man von dessen Talent mal absah, aber das war auch ein Grund dafür, ihn ohne weitere Zeitverschwendung in ein Field-Team zu stecken. Ein Nervenimpuls blitzte auf, Schmerz, wie er überrascht feststellte und dann sah er auch schon die Stelle, wo er sich an dem Papier geschnitten hatte. Hm… sein Blick musste nicht zu Farfarello hinüberhuschen, um genau zu wissen, dass sie gerade beide der Spur des hervorquellenden Bluts folgten, das sich rot seinen Finger entlangwand. Brad lächelte in sich hinein, als er immer noch ohne den Jungen anzusehen das Blut wegleckte und die kleine Verletzung in der Folge ignorierte, genauso wie das leise Seufzen, das er von Farfarello kommen hörte. Mit dem Blatt in der Hand lehnte er sich in seinem Sessel zurück und jetzt erst richtete sich sein Blick wieder auf sein Gegenüber. „Ich gehe davon aus, dass Schuldig immer noch den Wunsch hat, die Schule so schnell wie möglich abzuschließen?“ Farfarello brauchte einen Moment, um sich von seiner Hand loszureißen und seinen Blick zu erwidern. In dem bernsteinfarbenen Auge glomm ein Funke, der beinahe Hunger ähnelte, doch der verschwand, als der Jüngere seine Worte verarbeitete. Und dann wurden wieder die Zähne entblößt. „Ja, deswegen hat er sich auch seinen Stundenplan so voll gepackt. Ich habe ihm schon oft genug gesagt, dass das nichts nützt, solange er nicht auch ein bisschen Arbeit hineinsteckt“, ein Schulterzucken folgte an dieser Stelle, „aber er hört nicht immer auf mich.“ „Aber oft genug, wie mir scheint“, gab er mit leisem Amüsement zurück. „Und vielen Dank dafür.“ Farfarello sah zuerst ein wenig überrascht aus, lachte dann. „Natürlich, Herr Crawford. Schließlich würde Er gewinnen, wenn Schuldig versagt und nachher nicht richtig arbeiten kann.“ Das Amüsment wurde ausgeprägter. „Gute Einstellung.“ Brad zwang sich zu mehr Ernst, bevor er sich bewusst vorlehnte und der Junge reagierte unwillkürlich darauf, spannte sich an. „Wir haben beschlossen, Schuldigs Ambitionen hinsichtlich einer frühen Graduierung zu unterstützen. Voraussetzung ist natürlich, dass er seine Pflichtkurse bis zum Ende des nächsten Schuljahres erfolgreich abgeschlossen hat.“ Er neigte den Kopf kaum merklich zur Seite. „Und an dieser Stelle kommst du wieder ins Spiel. Ich denke, er benötigt deine Unterstützung, um das zu schaffen.“ Denn wenn die Instruktoren die Ermutigung übernähmen, würde das eher zu Stursinn auf Seiten von Schuldig führen als zu Erfolg. Egal, ob er sich damit selbst sabotieren würde. So etwas schien der Junge ja mit Vorliebe zu tun. Farfarellos Gedanken schienen schon nach Brads erster Aussage abgebogen zu sein, den Rest nahm er kaum noch auf. „Ein Übungseinsatz, so bald schon…“, ein aufgeregtes Flüstern. Wenig überraschend war der Ire natürlich genau auf diesen Punkt gestoßen, ohne darauf hingewiesen werden zu müssen. Er erlaubte sich wieder ein Lächeln. „Der gehört auch dazu“, stimmte er Farfarello zu. „Hier allerdings wirst du Schuldig nicht helfen können.“ Eine kurze Pause. „Aber du wirst dich natürlich selbst beweisen dürfen.“ Farfarellos Blick war scharf und gleichzeitig sehr weit weg, als dieser nun auf seine Hand starrte und ein unsichtbares Messer darin zu wiegen schien. Das nächste Grinsen hätte viele Menschen zurückzucken lassen, doch Brad hatte kein Problem damit. Schließlich erhielt er wieder die Aufmerksamkeit des Jungen. „Ich soll also mit ihm zusammen graduieren…“ „Wie sonst kannst du ein Auge auf ihn haben, hm?“ Außerdem hatte er nicht vor, die beiden zu trennen, wenn sie die Schule verließen. Es würde vielleicht nicht den üblichen Prozessen entsprechen, doch in manchen Fällen machten sie Ausnahmen. Und hier gab es einen guten Grund. Sein Talent hatte zwar nur Schuldig in Japan gesehen, doch er brauchte sein Talent nicht, um abschätzen zu können, dass Farfarello den Telepathen unter Kontrolle halten musste. „Ich werde Sie nicht enttäuschen.“ Jetzt war der Blick des Iren wieder auf Brads Hand gerichtet, wo der Schnitt kaum noch blutete. „Ich weiß.“ Und das sagte auch sein Talent. ~TBC~ Schuldigs Reaktion auf die Neuigkeit gibt es nächste Woche ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)