Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 189: "Ich will nichts von ihm. Er ist nur ein Politiker" ---------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 189/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Ah ja, und dieses Mal erfahrt ihr, was Brads Talent ihn wissen lassen wollte – wenn auch nicht, wie Brad mit dieser Information umgehen wird… ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: *grins* Ich glaube weder Michael noch Herr Hoffmann werden sich diese Geste abgewöhnen. Denn egal wie alt Brad ist, für sie ist er zum Teil immer noch der Junge, als den sie ihn kennengelernt haben ^^ So, die Warterei hat mit diesem Kapitel ein Ende *lach* Auch wenn es nur mit wenigen Worten sein wird, so wird doch der Teil enthüllt, den Brads Talent ihm unbedingt zeigen wollte. Und ganz am Schluss wird noch angedeutet, warum sie sich mit ihrer Teilnahme an der Party in Gefahr begeben haben. Für mehr wirst du aber mal wieder warten müssen *ehe* @Kralle: *winkz* ~ Ihre bisherigen Treffen hatte ihm deutlich gezeigt, dass dieser Mann wirklich so intelligent war, wie er anfangs vermutet hatte. Und er war misstrauisch. Die grauen Augen wurden durchdringend, wenn der Inspektor ihn ansah und er war sich sicher, dass Kensington ihn irgendwie verdächtigte, die Finger im Spiel zu haben. ~ (Crawford über Kensington, Close Distance, Teil 32) Teil 189 „Ich will nichts von ihm. Er ist nur ein Politiker“ „Guten Abend, junger Mann. Es freut mich zu sehen, dass sich auch die jüngere Generation noch für Politik zu begeistern weiß.“ Die Worte kamen mit geübter Gewandheit und waren gerade deshalb von einer Glattheit, die eher abstieß, wenn man ein ausreichend geübter Zuhörer in solchen Dingen war. Michael wusste, dass er im Moment ein wenig zu eng mit Brad verbunden war, doch er war neugierig. Weswegen Frau Jäger gerade seine Gesprächspartnerin mimte, so dass er sich ganz auf den Jungen konzentrieren konnte. Was auch gut so war, denn jemand, der nicht eingeweiht war, hätte sich über das amüsierte Lächeln gewundert, das über sein Gesicht huschte. Brad war von der Anrede nicht besonders begeistert, hielt aber jede negative Reaktion zurück. Stattdessen spielte er genau die erwartete Rolle und erhielt den gewünschten Händedruck. Michaels Amüsement wich abrupt, als ihn ein Energiestoß traf, kaum dass der Kontakt hergestellt worden war. „Herr Schneider?“ Ein fester Griff an seinem Oberarm stützte ihn, so dass er nicht das Gleichgewicht verlor, während er seine Sinne zusammensuchte. Die Augen waren ihm unwillkürlich zugefallen und als er sie wieder öffnete, begegnete er Frau Jägers besorgtem Blick. „Alles in Ordnung“, versicherte er ihr. „Brad hatte nur eine Vision und die Energie war ein bisschen zu viel für mich.“ Sie nickte und ließ die Hand fallen, während Michael jetzt auf der rein physischen Ebene nach dem Jüngeren Ausschau hielt. Da er ihn bereits vorher geortet hatte, brauchte er nicht lange, um Brad zu finden. Und erleichtert stellte er fest, dass Brad sich inzwischen von der Gruppe um Mr. Young getrennt hatte und sich leise mit Herrn Hoffmann unterhielt. Er erlaubte sich, wieder seine telepathischen Fühler auszustrecken und wurde von Brad mir Wärme willkommen geheißen. >Ich hätte dich besser abschirmen sollen<, entschuldigte sich der Junge, kaum dass ihre Verbindung zu alter Stärke erwacht war. Seine Mundwinkel zuckten, als er das hörte. >Es nun wirklich nicht deine Schuld, dass ich meine Neugier nicht im Zaum halten konnte.< Michael schwieg für einen Moment, während er sich mittels eines oberflächlichen Scans vergewisserte, dass mit dem Jüngeren alles in Ordnung war. Und auch wenn Brad innerlich mit etwas beschäftigt war, so hatte er zumindest keine Schäden davongetragen. Natürlich spürte der Precog, was Michael da machte und schickte ihm einen Hauch von Belustigung. >Meine Visionen schaden mir nicht. Sie teilen mir höchstens unerfreuliche Überraschungen mit.< Letzteres kam trocken und auf dieser Ebene fühlte er es regelrecht. Bevor er nachhaken konnte, sandte Brad ihm die verarbeiteten Bilder und er spürte, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich. >Soll das ein Scherz sein?<, brach es aus ihm heraus, ungewohnt scharf. Brad nahm es ihm nicht übel. >Es wäre kein besonders guter, nicht wahr?< Michael schluckte und kurz wurden eisblaue Augen wieder geschlossen. Aber wirklich nur kurz, denn auf der Rückseite seiner Lider schienen die Bilder wieder aufzuleuchten. Zum Glück sprach Brad weiter und lenkte ihn so ab. >Es ist eine Zukunft, die eng mit Mr. Young verbunden ist, sonst hätte ich bei einem Ereignis dieses Ausmaßes weitere Hinweise erhalten.< Das war beruhigend und dann wiederum nicht. Denn was wäre geschehen, wenn sie nicht zufälligerweise hier gewesen wären? >Dann hätte ich die Warnung nicht so frühzeitig erhalten.< Michael nahm die Antwort hin, es brachte sowieso nichts, sich über solche Unwägbarkeiten den Kopf zu zerbrechen. Also wandte er sich etwas zu, das näher lag. >Nachdem du jetzt die gewünschte Information erhalten hast, gibt es doch keinen Grund mehr zu bleiben, oder?< Da war eine merkliche Pause, bevor Brad auf der mentalen Ebene lachte. >Also ich kenne ein paar Leute, die uns das übelnehmen würden. Ganz davon abgesehen wird noch etwas passieren, bei dem ich dabei sein will. Und ich habe dir doch gesagt, dass für uns keine Lebensgefahr besteht.< Seine Gesichtszüge verkanteten sich, als er für einen Moment die Zähne zusammenbiss. Michael weigerte sich, dazu etwas zu sagen, ihm war selbst bewusst, dass er nicht vollkommen rational denken konnte, wenn es um Brad ging. Der schien ihn innerlich zu umarmen. >Ich habe nichts dagegen, dass du dir Sorgen um mich machst. Solange du es nicht übertreibst.< Der Nachsatz kam mit warmem Amüsement. >Und ich habe das Gefühl, dass alles zu unseren Gunsten ausgehen wird, wenn wir hierbleiben.< Das war immerhin schon mehr, als der Junge vorher hatte sagen können. Er sandte ihm stumme Zustimmung, konzentrierte sich dann wieder auf seine eigene Umgebung. Frau Jäger registrierte das mit einer gewissen Erleichterung, da sie nun wieder ihre eigentliche Aufgabe ohne Ablenkung wahrnehmen konnte. Michael schenkte ihr ein schmales Lächeln, bevor er sich unter die Leute mischte. Wenigstens würde auf diese Weise die Zeit schneller vergehen. ****** „Hier, Brad.“ Herr Hoffmann hielt ihm ein Glas Orangensaft hin, das dieser einem der Kellner abgenommen hatte und er griff dankbar danach. Die Vision war ungewohnt intensiv gewesen und auch wenn es nur Einbildung war, so glaubte er fast den Staub der zerstörten Stadt zu schmecken, die er gesehen hatte. Die Flüssigkeit rann kühl seine Kehle herunter und vertrieb den Eindruck. Mehr noch, als es die mentale Unterhaltung mit Michael vermocht hatte. „Du bist also wieder richtig hier, ja?“ Der ältere Mann klang so, als wollte er es mit Humor versuchen, war aber nicht ganz erfolgreich damit. Denn auch wenn Herr Hoffmann ein Talentloser war, hatte er Brads Reaktion auf die Vision korrekt genug interpretieren können, um zu wissen, dass sie nichts Gutes bedeutete. „Hm“, brummte er bestätigend. Herr Hoffmann ließ sich von der einsilbigen Reaktion nicht abschrecken. „Was hast du gesehen?“, wurde er leise gefragt und die blauen Augen hefteten sich mit einer ungewohnten Intensität auf ihn. „Den Anfang eines neuen Krieges…“ Seine Stimme war so gesenkt, dass der Ältere ihm die Worte nahezu von den Lippen ablesen musste, doch er wurde verstanden, wie ihm die Blässe verriet, die nun Herrn Hoffmanns Züge zeichnete. „Ich muss davon ausgehen, dass dieser Krieg nicht in bequemer Ferne stattfinden würde, nicht wahr?“ „Richtig, es ist einer von diesen“, bestätigte er ihm. „Aber es soll egal sein, wir werden es schließlich nicht geschehen lassen.“ Herr Hoffmann schien seinen Nachsatz nicht richtig zu registrieren. „Kein Wunder, dass du so lange mit Herrn Schneider geredet hast.“ Dem schloss sich ein Lächeln an, dem es an Ausdruck fehlte. „Und er hat dich nicht an seine Seite zurückgerufen?“ Er konnte das leise Lachen nicht zurückhalten, das bei dieser Frage in ihm aufstieg. Und er wollte es auch gar nicht. „Sie gehen genauso emotional an die Sache heran wie er…“ Echtes Amüsement zeigte sich in braunen Augen. Das brachte ihm eine hochgezogene Augenbraue ein. „Das kannst du mir nicht verübeln.“ „Natürlich nicht…“ Brad schwieg für einen Moment, spürte der Verbindung zu Michael nach, die jetzt nur noch ein vertrauter Faden im Hintergrund seines Bewusstseins war. „Er möchte immer noch, dass ich zu ihm komme, obwohl er nichts mehr gesagt hat.“ „Und du willst das nicht?“ Mit leichter Überraschung. „Ich will immer bei Michael sein“, stellte er ohne zu zögern klar. „Aber vorher scheint sich jemand für mich zu interessieren.“ Er reichte das jetzte leere Glas an den Älteren zurück und wandte sich der Person zu, die sich ihnen näherte. „Sie sind es tatsächlich, Crawford-san.“ Der Japaner verbeugte sich und anders als bei ihrem ersten Zusammentreffen ohne jede versteckte Beleidigung. „Guten Abend, Fukako-san“, erwiderte Brad die Verbeugung. „Ich habe Sie ebenfalls nicht hier erwartet. Das Lächeln war höflich ohne falsch zu sein. „Während Moriyama-san mehr in Europa operiert, habe ich mir meine Vertragspartner in den USA gesucht. Sie sind hier sehr interessiert an unseren Fertigungsverfahren.“ „Ich verstehe.“ Er neigte den Kopf leicht zur Seite, während er sich ganz auf seinen Gesprächspartner einstellte. Und das Interesse, das in seinem Blick aufblitzte, war anders als vorhin bei Mr. Young nicht gespielt. Denn hier hatte er einen Geschäftsmann vor sich, der keine Schattenspiele spielte. „Ihnen ist bewusst, welche Gefahren Ihr System in sich birgt?“ Herr Fukako stutzte kaum merklich, vielleicht hatte er nur seichtes Geplänkel erwartet. Doch der Japaner hatte nichts dagegen, sich in ein ernsthaftes Gespräch verwickeln zu lassen. Und es blieb nicht bei dieser einen Unterhaltung. Es war wie damals auf dem Silvesterball, immer wieder wurden Neugierige angezogen. Zunächst, weil sie sich über seine Sprachkenntnisse wunderten. Dann, weil sein Name tatsächlich nicht völlig unbekannt war. Und schließlich gab es noch die Leute, die ihn ganz einfach für einen interessanten Gesprächspartner hielten. Der Vorteil war, dass für Brad keine Langeweile aufkam, doch irgendwann begann sich sein Magen zu beschweren und schließlich entschuldigte er sich, bevor ein Knurren den Unmut zu deutlich machen konnte. Herr Hoffmann war so vorausschauend wie immer und kam ihm bereits mit einem gefüllten Teller entgegen. „Konntest du dich endlich losreißen?“ Ein amüsiertes Lächeln hing an den Mundwinkeln des Älteren. Brad ließ sich davon nicht stören. „Sie müssen zugeben, dass der Abend sich interessanter entwickelt als man anfangs vermutet hätte.“ Er musterte den Teller und schnappte sich nach kurzem Überlegen einen Hähnchenspieß. Das Lächeln verschwand und als Herr Hoffmann antwortete, verstand er die Reaktion. „Ganz abgesehen von der Frage, ob die Gesellschaft intellektuell stimulierend ist oder nicht, würde ich sagen, dass auf gar keinen Fall Langeweile aufkommen dürfte. Wir warten doch immer noch auf irgendetwas, nicht wahr?“ Er neigte zustimmend den Kopf und nahm einen Bissen. Das Essen war gut, wie er feststellen konnte. Automatisch griff er noch nach einem Stück Pastete, die er zwar nicht identifizieren konnte, die ihm aber ebenfalls schmecken würde. Erst nachdem sein erster Heißhunger gestillt war, sagte er wieder etwas. „Machen Sie sich etwa auch Sorgen?“ Der Ältere stieß ein leises Schnauben aus. „Meinst du das ernst?“ Er lächelte unwillkürlich. „Vielleicht nicht.“ Ihm war bewusst, dass er ein wenig zu unbekümmert war, wenn man bedachte, dass er einfach zu wenig wusste. Doch das bedeutete nur, was er auch Michael schon gesagt hatte, sein Talent war der Ansicht, dass letztendlich alles gut ausgehen würde. Der Gedanke an den Älteren ließ ihn unwillkürlich nach Michael Ausschau halten und deswegen sah er Herrn Hoffmanns Lächeln nicht, als der wieder etwas sagte. „Du könntest jetzt zu ihm zurückkehren. Herr Schneider wäre zweifellos erleichtert. Oder willst du vorher versuchen, auch noch ein Gespräch mit dem Vizepräsidenten zu erhaschen?“ Er hatte Michael entdeckt und ihre Blicke trafen sich für einen Moment über den Raum hinweg, flüchtig nur, aber es war genug, dass sich Wärme in seinem Inneren zusammenrollte. „Ich will nichts von ihm. Er ist nur ein Politiker.“ Ein Lachen sorgte dafür, dass braune Augen sich auf den Mann neben ihm richteten. Herr Hoffmann schien für den Augenblick alle Sorgen vergessen zu haben. „Bist du das nicht auch in bestimmten Fällen? So wie das Triumvirat und damit auch Herr Schneider?“, wurde er sanft aufgezogen, sobald sich der Ältere seiner vollen Aufmerksamkeit sicher war. Brad zuckte nachlässig mit den Schultern, griff sich lieber noch etwas zu Essen. „Vielleicht. Aber wir machen keinen Job daraus.“ Er kaute nachdenklich, reagierte dann endlich auf Herrn Hoffmanns ursprüngliche Frage. „Ja, ich möchte zurück zu Michael.“ Dessen Lächeln daraufhin eine ausgesprochen nachsichtige Note gewann. ****** Graue Augen musterten ihn aufmerksam, doch der Widerwillen, der ihn am Anfang erfasst hatte, meldete sich nicht wieder. Michael hatte inzwischen gelernt, diese Art von Abneigung so schnell wie möglich hinter sich zu lassen, schließlich konnte er niemandem vorwerfen, die gleiche Augenfarbe zu haben wie _diese_ Frau. Mr. Kensington runzelte flüchtig die Stirn, doch dessen Stimme klang völlig gleichmäßig als dieser schließlich etwas anmerkte. „Gibt es einen Grund, warum Sie den Jungen im Auge behalten?“ Ein Funken von Amüsement blitzte in eisblauen Augen auf. Gibt es einen Grund, warum Sie _mich_ im Auge behalten?, war seine erste – innerliche – Reaktion, doch er sprach die Frage nicht aus. Mr. Kensington hatte recht schnell seine Gesellschaft gesucht und obwohl der andere Mann sich nicht offiziell vorgestellt hatte, war es für ihn nicht weiter schwierig, den Grund dafür herauszufinden. Vielleicht sollte er sich ein wenig beleidigt fühlen, weil der Secret Service sie als potenzielle Bedrohung eingestuft hatte, doch der Mann machte schließlich nur seine Arbeit. Und er war gut genug darin, um zu erkennen, dass die beiden Ex nicht ungefährlich waren. Da Mr. Kensington kein uninteressanter Gesprächspartner war, hatte Michael nichts unternommen, um ihn zu… entmutigen…, am Ende gewann er der ganzen Situation sogar einen gewissen Unterhaltungswert ab. „Sie meinen Brad?“ Sein Blick huschte wieder kurz zu dem Precog und dieses Mal war da ein kurzer Kontakt, der Wärme mit sich brachte. „Das hat keinen besonderen Grund, es ist einfach eine Angewohnheit“, erwiderte er schließlich und es war nicht einmal – ganz – die Unwahrheit. „Brad Crawford“, nickte Mr. Kensington verstehend. „Er ging auf Ihre Schule, nicht wahr?“ Er erlaubte sich, eine Augenbraue hochzuziehen. „Sie sind gut informiert.“ Womit wahrscheinlich auch der kleine Empfänger im Ohr des Anderen zu tun hatte. Der Agent deutete ein Schulterzucken an. „Man redet über seine Erfolge in Japan.“ Eine kurze Pause, bevor ein vollkommen ehrlicher Kommentar folgte. „Ich hatte ihn mir älter vorgestellt.“ Michael lächelte belustigt. „Lassen Sie ihn das bloß nicht hören.“ Nun schien auch der Ältere amüsiert. „Es ist immerhin ein Kompliment, nicht wahr?“ „Ja, vielleicht…“, erwiderte er gedehnt. „Doch es wird ihn nicht daran hindern, es ihnen eventuell übel zu nehmen. Doch wenn sie es ausprobieren wollen, seien Sie mein Gast.“ Er nickte in Brads Richtung. „Es sieht ganz so, als wollte er sich uns anschließen.“ Michael hatte die Worte kaum ausgesprochen, als ein Schuss durch die Unterhaltungen brach und im nächsten Moment fand er sich auf dem Boden wieder, mit Herrn Jung über sich. ~TBC~ Ich wollte schon immer mal ein bisschen von "Dead Zone" einbauen ^^ In Kürze also der Ausgang, wenn Brad eine Vision hat wie Smith in Dead Zone. cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)