Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 188: "Muss ich weitere Abwerbungsversuche fürchten?" ------------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 188/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Hm, ich denke, das nennt sich Fundraising-Party ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Hm, verdrängen vielleicht nicht so sehr, aber sie lenken ihn ab ^^ Jedenfalls ausreichend genug, dass er sich mehr oder weniger mit seiner Situation abgefunden hat. Wobei sein Talent natürlich auch eine Rolle spielt, schließlich ist Brad dadurch eindeutig jemand, der mehr in der Zukunft als in der Vergangeheit lebt ^.~ Ich hoffe mal, du hast die Pflichtbesuche inzwischen hinter dich gebracht. Bei uns ist das zum Glück keine Tradition ^^# @Kralle: *winkz* Teil 188 „Muss ich weitere Abwerbungsversuche fürchten?“ „Gut siehst du aus, Brad.“ Er duckte sich weg, bevor Herrn Hoffmanns Hand seine Haare erwischen konnte und grinste. „Und Sie wollten gerade etwas daran ändern, oder wie?“, gab er zurück. Der Ältere schenkte ihm ein unschuldiges Lächeln. „Ich weiß nicht, wie du auf diese Idee kommst. Der Abend heute ist doch viel zu wichtig, um unordentlich dort zu erscheinen.“ „Hm…“, brummte er ein wenig ungläubig, bevor sein Blick zu Michael wanderte. „Was sagst du?“ „Zur Wichtigkeit des Termins?“, stellte sich der Telepath absichtlich dumm und damit auf die Seite von Herrn Hoffmann. „Ha, ha.“ Er winkte ab, bevor sich seine Augen leicht verengten. „Habt ihr es eigentlich aus irgendeinem Grund auf mich abgesehen?“ „Ich weiß nicht, wie du auf diese Idee kommst“, echote Michael Herrn Hoffmanns Worte und dann lachten die beiden. Warmes Amüsement strahlte gleichzeitig auf ihn ab, was es ihm schwer machte, Michael dieses Verhalten übel zu nehmen. Also trat er einfach nur auf den Älteren zu, schob seine Hände unter dessen Weste und hakte seine Daumen in zwei Gürtelschlaufen ein. Die Geste war genug, um das Amüsement abebben zu lassen und die Wärme gewann einen anderen Grund. So war das schon besser. Er lächelte zufrieden, war Michael so nahe, dass er dessen Atem spüren konnte. Und weil das irgendwie nicht mehr reichte, küsste er ihn. Er beließ es bei einer flüchtigen Berührung, denn alles andere hätte dafür gesorgt, dass sie sich noch einmal hätten umziehen müssen und dafür war nun wirklich keine Zeit mehr. Widerwillig trat er einen kleinen Schritt zurück, schüttelte seinen Kopf, wie um ihn zu klären. „In deiner eigenen Falle gefangen, hm?“, zog Michael ihn auf. Brad ignorierte den Kommentar, zog endlich auch seine Hände zurück, die stattdessen ihr neues Ziel in Michaels Krawatte fanden. „Ich bin froh, dass es nicht so förmlich ist, dass wir mit Fliege erscheinen müssen…“, begleiteten seine Worte das Tun seiner Hände. Michael schien aus irgendeinem Grund zu abgelenkt, um zu antworten, weswegen Herr Hoffmann dies übernahm. „Nach den Unterlagen, die das Büro zur Verfügung gestellt hat, ist die Party absichtlich so ausgerichtet worden. Der Kanditat möchte sich nicht zu weit von seinen Wählern entfernen.“ Er drehte sich zu dem älteren Mann um, über eine Hand weiterhin Kontakt zu Michael haltend. „Dann muss er aber darauf achten, dass die Presse nicht die Gästeliste in die Hände bekommt.“ Herr Hoffmann schien belustigt. „Die ist nicht zugelassen. Nichtsdestotrotz wird sich die Anwesenheit des Vizepräsidenten wohl kaum verbergen lassen. Sie werden aber zweifellos den gewünschten Spin hinbekommen. Immerhin will der Vizepräsident auch ein Mann des Volkes sein, nicht wahr?“ „Da er sicher nicht der ewige Zweite bleiben will…“ Sein Ausdruck gewann an Ernsthaftigkeit, als er innerlich die Informationen durchging, die sie im Briefing erhalten hatten. „Unser lieber Senatskanditat muss talentiert sein, wenn er nicht nur den Vize für sich einspannen kann, sondern auch unsere Unterstützung gewonnen hat.“ „Du hast eine klare Priorisierung, was? Nicht viele würden den Vizepräsidenten der USA hintenan stellen…“ Dann wurde auch Herr Hoffmann ernster. „Mr. Youngs Sieg wäre von Vorteil für unsere wirtschaftlichen Interessen hier. Daher auch die Spenden von einigen unserer Firmen. Außerdem gehört es zum guten Ton. Ganz abgesehen von der Möglichkeit, die Kontakte auf solchen Partys zu pflegen.“ „Ja, das“, erwiderte er gedehnt, bevor sein Blick kurz zu Michael hinüberhuschte. „Es scheint mir, als wollte das hiesige Büro Michael beeindrucken. Sinnvoller wäre es gewesen, die uns gegebenen Einladungen durch andere Vertreter wahrnehmen zu lassen.“ Wie Herr Hoffmann gesagt hatte, es war eine gute Möglichkeit, sich bei Gleichgesinnten wieder in Erinnerung zu rufen. Von Michael kam ein Laut, der nach einem hastig unterdrückten Auflachen klang. Herr Hoffmann hingegen lachte offen. „Da ist der Flurfunk offenbar an dir vorbeigegangen, mein Lieber. Es geht weniger um Herrn Schneider, als vielmehr um dich. Und sie wollen eher hier Eindruck schinden, damit, dass sie dich vorweisen können.“ Ihm rutschte eine Augenbraue hoch. Davon hatte er tatsächlich nichts mitbekommen. „Sie meinen, dass mein Name jetzt schon bis hierher vorgedrungen ist? Muss ich weitere Abwerbungsversuche fürchten?“ Das Lächeln des älteren Mannes war beinahe schon ein Grinsen. „Auch hier interessieren sich einige Firmen für Japan. Von daher ein deutliches Ja zu deiner ersten Frage. Die zweite kann ich dir leider auch nicht beantworten. Doch da du nicht vorhast uns zu verlassen, mache ich mir darüber sowieso keine Sorgen.“ Nach dieser Aussage warf Herr Hoffmann einen nachdrücklichen Blick auf seine Uhr. Und vermittelte damit die Botschaft, ohne sie aussprechen zu müssen. Brad nahm es mit einem Zucken seiner Mundwinkel hin und nickte Herrn Hoffmann zu, streckte blind eine Hand nach Michael aus. „Komm, wir müssen los.“ Erst als sich Finger warm um seine schlossen, wandte er sich wieder Michael zu. „Du machst dir auch keine Sorgen, oder?“ Amüsement funkelte in eisblauen Augen auf. „Die Leute sind viel zu höflich, um dich heute offen abzuwerben zu versuchen. Und falls dich doch jemand belästigt, werde ich ihn schon davon abzubringen wissen.“ Das Amüsement verflüchtigte sich, und Michaels Züge wurden irgendwie kantiger, als der Ältere weitersprach. „Worüber ich mir wirklich Sorgen mache, weißt du bereits.“ Herr Hoffmann, der ebenfalls vorgewarnt worden war, presste für einen Moment die Lippen zusammen. Doch er zwang sich schon wieder zu einem Lächeln, als er die Tür für Brad und Michael aufhielt. Darüber gab es schließlich nichts mehr zu diskutieren. Sie würden alle abwarten müssen, was genau geschehen würde. Die beiden Ex erwarteten sie bereits und der Empathin konnte man wie gewohnt keine Regung ansehen, während Markus angespannter als sonst wirkte. Den beiden wäre es nur Recht gewesen, den Termin abzusagen, so aber blieb ihnen nichts anderes übrig, als besonders aufmerksam zu sein. Er musterte Markus für einen Moment, schenkte ihm dann ein Lächeln. „Ich kann es gerne noch einmal wiederholen. Mein Talent sieht zwar gewisse Unannehmlichkeiten voraus, aber keine Lebensgefahr.“ Der Pyro verzog das Gesicht. „Selbst wenn Herr Schneider nur einen Kratzer abbekommt, wird sich das in unserem Report sehr schlecht machen.“ Brad schüttelte den Kopf. „Nicht in diesem Zusammenhang. Schließlich wird es nicht nur euren Report geben.“ Markus stieß ein trockenes Schnauben aus. „Mir ist klar, dass du das glaubst. Aber wir werden sehen, wie es ausgeht.“ Damit wandte sich der Ältere ab und Brad ließ das Thema mit einem innerlichen Schulterzucken fallen. ****** Michael hatte das Gespräch zwischen Herrn Jung und Brad mit einer gewissen Belustigung beobachtet und es half, ihn von dem Gedanken abzulenken, dass sie sich jetzt freiwillig auf unbekanntes Terrain begeben würde. Beinahe wäre es ihm lieber gewesen, wenn Brad ihm erst gar nichts über diese Nicht-Vision erzählt hätte, doch letztendlich wäre das auch nicht die Wahrheit. Er ließ seine Hand auf Brads Schulter fallen und drückte sanft zu, nachdem der Pyro die Führung übernommen hatte. „Wenn du dein Talent einsetzt, um uns ohne den geringsten Kratzer herauszuholen, werden sie auf gar keinen Fall Schwierigkeiten bekommen.“ Mit einem leichten Lächeln. Brads Stirn legte sich in Falten. „Du meinst, er hat Recht?“ Er beugte sich vor, drückte einen Kuss auf die Stirn des Jungen und unter der Berührung glätteten sich die Falten. „Von der rein logischen Warte her hast du natürlich Recht. Doch wie du weißt, sind die meisten Menschen ein wenig emotionaler ausgelegt.“ Amüsement streifte seine Worte. „Und ich dachte, ich hätte diese Lektionen hinter mir…“, brummte Brad in Erwiderung, jetzt ebenfalls belustigt. Anschließend wurde kurzerhand wieder seine Hand ergriffen und Seite an Seite verließen sie das Hotel. Es kam nicht mehr so häufig vor, dass Brad so anhänglich war, doch Michael konnte spüren, wie sich Brads Gedanken mit der bevorstehenden Party zu beschäftigen begannen und mit der Tatsache, dass er sich dort an die sozialen Anstandsregeln zu halten hatte. Weswegen er jetzt seine Nähe zu Michael noch auszunutzen gedachte. Ein stummes Lachen wollte in ihm aufsteigen, als er diese Überlegung registrierte, was ihm einen misstrauischen Blick einbrachte. Doch weil sie in diesem Moment die wartenden Wagen erreichten, hakte Brad nicht nach. „Das sieht fast noch beeindruckender aus als damals bei dem Silvesterball“, musterte Brad das Gebäude, das sich ausladend vor ihnen ausbreitete. Weiße Säulen erhoben sich im Eingangsbereich, gaben den Blick auf mächtige Flügeltüren frei. „Ich will stark hoffen, dass dieses Haus nicht dem hoffnungsvollen Senator gehört…“ „Selbst wenn… es könnte sich um ehrlich erworbenes oder zumindest ererbtes Geld handeln“, gab er zu bedenken, verstehend, worauf Brads Bemerkung hinauslief. „Natürlich ist das möglich. Allerdings scheint mir Mr. Young nicht der Typ dafür.“ Und das, ohne den Mann bisher getroffen zu haben… Am liebsten hätte er wieder durch die schwarzen Haare gewuschelt. „Es ist ein wenig müßig, darüber zu theoretisieren, hm? Falls du es wirklich wissen willst, wird dir das Büro die Informationen zweifellos beschaffen können.“ Brad stimmte ihm mit einem knappen Nicken und einem winzigen Lächeln zu und dann wurden sie auch schon hereingebeten. Das Innere war nicht weniger beeindruckend als die Fassade, doch Brad würdigte dies kaum eines Blickes. Der Junge war mehr an den Menschen interessiert. Was nicht nur ihm selbst auffiel. „Ist seine Reaktion nicht ein wenig… ungewöhnlich?“ Herr Hoffmann sah Brad nach, der das Angebot von Champagner beiseite gewunken hatte und sich ohne zu zögern unter die anderen Gäste zu mischen begann. Ein Lächeln zog an seinen Mundwinkeln. „Hm, Sie haben Recht. Und Brad würde grundsätzlich auch lieber an meiner Seite bleiben. Allerdings will er schnellstens herausfinden, warum sein Talent auf seine Anwesenheit hier bestanden hat.“ Belustigung blitzte in den Augen des anderen Mannes auf. „Ich verstehe. Brad mag es nicht besonders, wenn er etwas nicht weiß.“ Dazu blieb ihm nur den Kopf zu neigen, bevor sich seine Aufmerksamkeit auf die beiden Ex richtete. Ebenso wie er selbst hatten sie bereits die Positionen der Sicherheitsleute identifiziert, so wie die potenziellen Ausgänge. Und obwohl sie sich ein Stück von ihm entfernt hatten, um einen besseren Überblick zu behalten, wichen sie ihm gleichzeitig nicht von der Seite. Was auch sein Befehl nicht ändern würde, wie er wusste. Also wandte er sich wieder an Herrn Hoffmann. „Ich möchte, dass Sie bei ihm bleiben.“ Die Belustigung zog sich zurück und ließ ein gewisses Maß an Besorgnis und Vorsicht zurück. „Natürlich, Herr Schneider.“ Mit einer leichten Verbeugung, die vollkommen unbewusst ausfiel. Michael wartete noch ab, bis der Ältere sein Ziel erreicht hatte, machte sich dann die Aufgabe, Kontakte zu knüpfen. Denn auch wenn es hauptsächlich Brad war, den das Büro hier haben wollte, so würde er die Gelegenheit nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er setzte ein höfliches Lächeln auf. ****** „Ich hoffe, du hast nichts gegen meine Gesellschaft einzuwenden?“ Seine kurze Konzentrationsphase wurde durch eine vertraute Stimme unterbrochen und automatisch richteten sich braune Augen auf den Mann, der neben ihn getreten war. „Herr Hoffmann, wollte Michael mich nicht allein losziehen lassen?“ Er erhielt ein Lächeln. „Das wird wohl mit hineingespielt haben. Aber ganz davon abgesehen sollte ich als dein Assistent sowieso in deiner Nähe bleiben, nicht wahr?“ Brad lachte leise, verstand die Aussage absichtlich falsch. „Genau, sie können für mich etwas zu Essen vom Buffet holen, wenn ich hungrig werde.“ Die Mundwinkel des Älteren zuckten, bevor dieser sichtlich ernster wurde. „Weißt du schon, wer dein Ziel ist?“ Mit gesenkter Stimme, obwohl die anderen Gespräche sowieso mühelos ihre Unterhaltung überdeckten. Er wollte im ersten Moment den Kopf schütteln, aber irgendwoher war da plötzlich das Gefühl, dass er sich mal ihren Gastgeber näher anschauen sollte. „Wenn er uns begrüßt hätte, wüsste ich es vielleicht schon…“, murmelte er leise, mehr zu sich selbst als in Antwort zu Herrn Hoffmann. Der die Worte trotzdem hörte und die richtigen Schlüsse zog. „Du glaubst, der Senatskandidat hat etwas damit zu tun?“ Eine Augenbraue rutschte nach oben. „Ich? Hm, nicht unbedingt. Aber mein Talent will es wohl nicht ausschließen.“ Er konnte genau die Bewegung sehen, die in der Realität zurückgehalten wurde, und schenkte Herrn Hoffmann ein schnelles Grinsen. Irgendwie waren heute sowohl Michael als auch Herr Hoffmann darauf aus, seine Frisur durcheinanderzubringen, aber beide wussten sich in dieser Sitation zurückzuhalten. Das erwidernde Lächeln des Älteren geriet ein wenig reumütig, wurde aber schnell überspielt. „Ich nehme an, dein Talent weiß auch deine Schritte zu lenken?“ „Aber natürlich.“ Und dann setzte er seine Worte in die Tat um. Im Hintergrund spürte er Michaels Aufmerksamkeit und damit auch die Besorgnis, die der Telepath nicht ganz verbergen konnte. So wie schon den ganzen Tag über. Es machte ihn ungewohnt nervös und deswegen hatte er sich auch entschieden, so schnell wie möglich die benötigten Informationen zu erlangen, um aus seiner wagen Vorahnung Wissen werden zu lassen. Mit traumwandlerischer Sicherheit fand er Mr. Young, nutzte den Weg, um sich wieder auf die englische Sprache einzustellen. Selbst im New Yorker Büro gab es viele Mitarbeiter, die Deutsch sprachen – jedenfalls auf ihrer Ebene – so dass er bisher weniger Übung erhalten hatte, als man vielleicht erwarten würde. Aber dann wiederum schien Englisch so etwas wie seine zweite Muttersprache zu sein, nicht wahr? Er verdrängte diesen Gedanken, ebenso wie die Tatsache, dass er auch hier in Amerika nichts Neues über seine Herkunft erfahren hatte. Und stattdessen fixierte Brad einen offen neugierigen und interessierten Ausdruck auf seinem Gesicht. Genau rechtzeitig, denn in diesem Augenblick richtete sich die Aufmerksamkeit des Kandidaten wie zufällig auf ihn. ~TBC~ So, das nächste Mal wird Brad erfahren, was sein Talent ihm hatte mitteilen wollen ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)