Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 187: "_Sagt_ dein Talent in diesem Fall eigentlich etwas?" ------------------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 187/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad und Michael haben mal wieder Zeit, ein bisschen Touristen zu spielen ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Sagen wir mal so, auch wenn Rosenkreuz an Brads Vergangenheit unverändert interessiert ist, unternehmen sie nichts mehr aktiv, um mehr herauszufinden. Das letztes Mal ging allein von Brad aus, der natürlich unverändert mehr über seine Familie wissen will. Ich werde nicht verraten, ob es besser wäre, die Vergangenheit ruhen zu lassen – aber ich kann dir sagen, dass sie natürlich nicht ewig ein Geheimnis bleiben wird ^.~ Ich hoffe, du hast die Familienfeier gut überstanden und konntest dich auch ein bisschen erholen. ^^ Ach ja, und danke für die Glückwünsche. ^__^ @Kralle: Thanx für die Geburtstagsglückwünsche *winkz* Teil 187 „_Sagt_ dein Talent in diesem Fall eigentlich etwas?“ Michael erwachte, ohne dass ihn der Wecker aufgeschreckt hatte. Sein Körper blieb entspannt, als er sich daran erinnerte, dass es heute Vormittag keine Termine geben würde und so konzentrierte sich seine Aufmerksamkeit ganz von allein auf Brad. Der Jüngere lag eng an ihn geschmiegt, ein Arm um seine Taille geschlungen, warm und schwer vom Schlaf. Schwarze Strähnen kitzelten seine nackte Haut, verlockten ihn dazu, durch die weichen Haare zu streichen. Brads Unterbewusstsein reagierte als erstes, da war Wärme, die über ihre Verbindung zu ihm vordrang. Dann begann sich der Schlaf in ruhigen Minuten zu verflüchtigen und das Leuchten von Brads Verstand wurde heller und heller. Doch selbst als er zum Wachzustand gefunden hatte, rührte sich der Junge nicht gleich und dann auch nur, um seinerseits nach sandblonden Strähnen zu langen. Amüsement breitete sich in ihm aus, als er feststellte, dass Brad dies ohne bewusste Entscheidung tat, so sehr war ihm diese Geste bereits in Fleisch und Blut übergegangen. „Guten Morgen“, flüsterte Michael, bevor er einen Kuss auf Brads Stirn drückte. Der gab ein erwiderndes Brummen von sich, schien aber nicht gewillt, etwas zu erwidern. Was ihn auflachen ließ, doch der Laut schien schnell von der Stille im Zimmer geschluckt zu werden und übrig blieb nur sein Lächeln. „Spätestens wenn es Frühstück gibt, musst du den Mund aufmachen“, teilte er Brad mit. Der versuchte zunächst, nicht zu reagieren, verlor den Kampf aber und stieß ein Schnauben aus. Und nachdem er es so weit gebracht hatte, begann er auch zu reden. „Sehr witzig…“ „Nun, du hast schließlich Hunger, nicht wahr?“ Die Frage war nur rhetorischer Natur. Auch wenn Brads Magen noch nicht knurrte, so spürte Michael deutlich, wie hungrig der Jüngere war. Bewegung kam in Brad und gleich darauf lag er auf ihm, barg das Gesicht an seinem Hals. „Hast du schon etwas bestellt?“ „Du willst auf dem Zimmer frühstücken?“ Brads Zunge berührte flüchtig seine Haut, sorgte dafür, dass seine Gegenfrage etwas holprig geriet. „Wir haben es ja nicht weiter eilig…“, wurde träge erwidert. „Und ich möchte noch ein bisschen mit dir im Bett bleiben.“ Seine Finger gruben sich tiefer in die schwarzen Haare, zerwuschelten sie weiter. „Du wolltest die Zeit vor der Abendveranstaltung doch fürs Sightseeing nutzen, hm?“ Wieder ein Brummen, bevor Brad sich zu einer Antwort bequemte. „Wir müssen aber auch an Julia und Markus denken. Die beiden werden dich nicht unbeobachtet losziehen lassen – weder zum Tourist-Spielen noch heute Abend. Also sollten wir nicht zu früh aufbrechen, damit sie ausschlafen können.“ Er atmete ein leises Seufzen aus. „Sie sind wirklich sehr pflichtbewusst. Bei der heutigen Veranstaltung sollte es mehr als genug Sicherheitskräfte geben…“ Dieses Mal war es an Brad zu lachen. „Es wäre schlecht für ihren Einsatzreport, wenn sie zugeben, dass sie dich aus den Augen verloren haben. Da ist es egal, ob es andere Sicherheitskräfte gibt oder was mein Talent sagt.“ Letzteres kam nicht einmal mit einem seltsamen Unterton und trotzdem war in den Worten etwas, das ihn aufhorchen ließ. „_Sagt_ dein Talent in diesem Fall eigentlich etwas?“ Brad stützte sich hoch, suchte seinen Blick und gewann so etwas Zeit, um mit der Antwort zu ringen. Etwas, das ihm gar nicht gefiel. Seine Hand fand Brads Nacken, drückte sanft zu. „Ich bekomme langsam den Eindruck, dass wir besser absagen…“ In braunen Augen blitzte etwas auf, die Energie teilte sich ihm auch über ihre Verbindung mit, doch es gingen keine Bilder damit einher. Dennoch schien der Junge keine Probleme zu haben, die Botschaft zu interpretieren. Und prompt schüttelte er den Kopf. „Nein, das wäre eine ausgesprochen schlechte Idee. Ich weiß nicht, warum, aber wir sollten dort sein.“ „Aber?“, hakte er nach, nicht vergessend, dass Brad schon vorher irgendetwas gewusst oder zumindest geahnt hatte. „Etwas wird dort passieren.“ Ein Lächeln, das nicht ganz eines war, zog an Brads Mundwinkeln. „Und nein, ich weiß nicht, was es ist. Anscheinend gibt es noch zu viele Variablen.“ Er übte leichten Druck aus und Brad ließ sich wieder auf ihn sinken, scheinbar knochenlos, so dass sein volles Gewicht auf Michael zu ruhen kam. Es hatte etwas Beruhigendes – wenn schon diese Neuigkeiten nicht besonders beruhigend waren. „Ich würde immer noch am liebsten absagen“, meinte er leise. Ihm gefiel die Vorstellung nicht, sich freiwillig in eine Situation zu begeben, in der ihnen womöglich Gefahr drohte. Brad atmete warm gegen seine bloße Schulter. „Ich weiß…“ So leise, dass es fast nur gedacht war. „Aber du wirst auf mich hören, hm?“ Dieses Lachen enthielt keinerlei Humor. Und war auch ohne weitere Worte Antwort genug. Er ließ seine Finger wieder durch schwarze Haare gleiten und kämpfte gegen die Missstimmung an, die sich in ihm breitzumachen versuchte. Bis eben hatte noch ein Urlaubstag vor ihnen gelegen und jetzt würde er nur noch an den heutigen Abend denken können. Brad fing seine Hand ein und verschränkte ihre Finger. „Mach dir keine Sorgen. Es wird zumindest nicht lebensgefährlich. Denn mein Talent würde uns nicht hinschicken, wenn es anders wäre.“ Der Jüngere küsste seine Knöchel, dann seinen Ring und ob Einbildung oder nicht, die Geste schien auf einmal einen Strom von Hitze durch ihn fließen zu lassen. Und leichter als erwartet wandten sich seine Gedanken anderen Dingen zu. „Was ist aus deinem Wunsch nach Frühstück geworden?“ Seine Stimme klang rau, was Brad unwillkürlich lächeln ließ, bevor dieser antwortete. „Das hat noch ein bisschen Zeit.“ Und dann wurde er geküsst. Brad stand regungslos vor dem Stein und ganz langsam breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Es war dem Jüngeren nicht einmal bewusst, bis zu dem Moment, als Michael ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Was gefällt dir daran so sehr?“ Der Jüngere zwinkerte und das Lächeln weitete sich noch etwas, bevor Brad ihm antwortete. „Ich war ja ein wenig skeptisch, als du ins Naturkundemuseum gehen wolltest. Aber der ‚Stern von Indien‘ allein ist es schon wert.“ Jetzt erhielt er ein klares Grinsen. „Der Saphir passt gut zu deinen Augen.“ Er verdrehte selbige. „Ich bin kein Mädchen, dem du solche Komplimente machen musst“, merkte er dann amüsiert an. „Es ist die reine Wahrheit.“ Der Junge wandte sich Herrn Hoffmann zu, der neben ihnen stand. Der ältere Mann hob abwehrend die Hände. „Darüber möchte ich mir lieber kein Urteil erlauben. Es könnte dich auf die dumme Idee bringen, dass ich Herrn Schneiders Augen zu viel Beachtung schenke.“ Brad tat so, als müsste er über diese Aussage nachdenken, gab Herrn Hoffmann dann ein gespielt ernsthaftes Nicken zurück. „Sie könnten Recht haben.“ Belustigung funkelte in Brads Augen auf, bevor dieser nach seiner Hand griff. „Welche Abteilung möchtest du dir als nächstes ansehen? Für das ganze Museum haben wir schließlich keine Zeit. Und selbst ein ganzer Tag würde wahrscheinlich niemals ausreichen.“ „Wie wäre es, wenn du einen Vorschlag machst?“ Die Belustigung dimmte, als Brad ihn überlegend musterte. „Willst du mein Talent testen? Ich kann dir versichern, dass es so gut wie gewohnt funktioniert. Und es bleibt bei dem, was ich heute Morgen gesagt habe.“ Es besteht keine Lebensgefahr. Letzteres wurde nicht ausgesprochen, aber trotzdem verstanden. Er schenkte Brad ein schmales Lächeln. „Ich weiß…“ Eine kurze Pause, in der er den Gedanken an den heutigen Abend zurückdrängte, er wusste selbst nicht zu sagen, zum wievielten Male. Und sein Tonfall war eindeutig leichter, als er weitersprach. „Also, was schlägst du vor?“ Brad sah ihn für einen Moment noch einfach nur an, gab dann aber nach. „Die Fossilienhalle.“ Das Lächeln kehrte zurück. „Auf diese Weise kannst du dein Interesse für Geschichte und Biologie verbinden.“ Er zwinkerte, ein wenig überrascht. „Das ist tatsächlich eine gute Wahl.“ Der Jüngere schnaubte nur trocken. „Natürlich ist sie das. Deswegen hast du sie mir schließlich überlassen, hm?“ Und ohne zu zögern setzte Brad sich in Bewegung, zog ihn mit sich. Michael lächelte still in sich hinein. Brad machte sich wirklich gut als Museumsbegleiter. Man kam an sein Ziel, ohne lange Karten oder Hinweisschilder studieren zu müssen. „Die Wagen werden hier auf uns warten. Sobald wir zurück sind von der Insel, werden wir ins Hotel zurückkehren müssen.“ Herr Hoffmann war von einem Gespräch mit dem Chauffeur zurückgekehrt und übermittelte ihm die wichtigsten Punkte. Der Ältere behielt wie sonst für Brad auch heute den Überblick über ihren Zeitplan. Michael bedankte sich mit einem Nicken, bevor die eisblauen Augen auf Brad zu ruhen kamen. Die Aufmerksamkeit des Jungen war auf die Fähre gerichtet, die sie in wenigen Minuten betreten würden, wandte sich dann aber Herrn Hoffmann zu. „Sie haben so kurzfristig Karten für die Statue erhalten?“ Herr Hoffmann zeigte ein belustigtes Lächeln. „Da ich nicht als Privatperson hier bin, stellte das kein Problem dar. Das Büro hier hat genauso gute Ressourcen wie das zu Hause.“ Brad streckte sich zufrieden. „Sehr gut. Nachdem ich bereits auf dem Tokio Tower war, möchte ich auch den Ausblick von der Krone der Freiheitsstatue sehen.“ Michael erinnerte sich unwillkürlich an ihren damaligen Ausflug und lächelte. „Es ist gut, dass wir hier als Touristen weniger auffallen, was?“ Dieses Mal war es Brad, der die Augen verdrehte. „Wäre ja noch schöner, wenn wir wieder Kameras ausweichen müssten.“ Eine Hand suchte blind nach dem Ärmel seines Hemds und zog daran, während der Jüngere sich bereits auf den Weg zur Fähre machte, ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Die Geste war schließlich Aufforderung genug. Michael tauschte einen belustigten Blick mit Herrn Hoffmann aus und sie schlossen sich Brad an, während die beiden Ex wie immer ihre wachsamen Positionen beibehielten. Und dann sorgten sie dafür, dass die Touristen ihnen nicht zu sehr auf den Leib rückten, als es auf der Fähre eng wurde. Brad beobachtete das Ganze mit einem Stirnrunzeln und Michael spürte genau die Abneigung, die von dem Jüngeren ausstrahlte. Hier Draußen allerdings würde das kaum Auswirkungen haben, weshalb er beschloss, sein Talent einzusetzen und ein wenig nachzuhelfen. Braune Augen richteten sich prompt auf ihn und etwas wie Häme war in Brads Blick zu lesen. „Ich hoffe, sie bekommen ein paar Kopfschmerzen ab.“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Sie können doch auch nichts dafür.“ „Und trotzdem willst du auch nicht, dass sie uns zu nahe kommen.“ Dem konnte er schlecht widersprechen. Denn auch wenn er zum Teil von Brads Einstellung beeinflusst wurde, so ging ein anderer Teil des Wunsches auf etwas Abstand ganz auf ihn allein zurück. Mit einem Schulterzucken gab er sich geschlagen, trat neben Herrn Hoffmann an die Reeling. „Sagen Sie mir Bescheid, falls es zu unangenehm wird“, forderte er ihn leise auf, gab sich gleichzeitig Mühe, den Älteren von seinem Einfluss auszunehmen. Was natürlich nicht vollständig möglich war. Der andere Mann schenkte ihm ein schmales Lächeln. „Ich bin nicht so empfindlich wie Reik. Und immerhin weiß ich, woher das seltsame Gefühl kommt. Das hilft schon viel.“ Brad lehnte an der anderen Seite von Herrn Hoffmann und mischte sich an dieser Stelle ein. „Ablenkung hilft auch, nicht wahr?“ Und ohne eine Antwort abzuwarten, übernahm Brad diesmal die Aufgabe eines Touristenführers und begann etwas über die Historie der Insel zu erzählen, der sie sich näherten. „Das dort ist Ellis Island“, deutete der Junge anschließend. „Es gibt auch Rundfahrten, die einen Besuch dort einschließen, aber dafür reicht unsere Zeit nicht.“ Herr Hoffmann war den Ausführungen interessiert gefolgt, während Michael die Informationen einfach nur auf sich einströmen ließ, ohne sich zu sehr darauf zu konzentrieren. Lieber beobachtete er Brad, der in diesem Moment lebhafter wirkte, als er normalerweise in der Öffentlichkeit auftrat. Wenn der Jüngere so seinen Unterricht abhielt, war es kein Wunder, dass er bei den Schülern so beliebt war. Brad bemerkte seine Abgelenktheit und warf ihm plötzlich einen eindringlichen Blick zu. „Langweile ich dich etwa?“ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Ganz und gar nicht.“ Er griff nach etwas, das er sagen konnte. „Ich musste nur gerade daran denken, dass du jetzt doch noch zu deiner Schifffahrt gekommen bist.“ Brad atmete in einem Laut aus, den man sonst nur von entnervten Eltern zu hören bekam. „Die Überfahrt mit einer Fähre ist nun wirklich nicht vergleichbar mit einer Ozeanüberquerung.“ Michael lachte auf diese Erwiderung nur und hätte Brad am liebsten durch die Haare gewuschelt. Etwas, das Herr Hoffmann stattdessen für ihn übernahm. Dann hatten sie ihr Ziel endlich erreicht und konnten wieder festes Land betreten. Natürlich hatten sie keinerlei Schwierigkeiten, als erste Gruppe zur Krone hochsteigen zu dürfen und Brad schien in seine Kindheit zurückzufallen, als dieser allen voran die Treppen hochrannte. Der Ranger sah für einen Moment so aus, als wollte er ihn aufhalten, vergaß dieses Ansinnen durch die federleichte Berührung von Michaels Talent aber sofort wieder. Stattdessen sah der Mann sich nach Markus um, der unten zurückgeblieben war. „Möchte er nicht mitkommen? Die Gelegenheit ergibt sich nicht so häufig.“ „Er ist nicht so sehr für Höhen zu haben“, erwiderte er. Was natürlich nicht der Wahrheit entsprach, aber die Wahrheit ging den Mann auch nichts an. Der Aufstieg wurde immer beengter, doch der sich anschließend eröffnende Ausblick war die Mühe eindeutig wert. Ein frischer Wind umfing ihn, als er neben Brad trat und der Junge lehnte sich gegen ihn, während sie beide in die Umgebung versunken waren. So etwas wie Heimweh schien in Brad aufzusteigen, als dieser an die nicht weniger atemberaubenden Ausblicke zu Hause erinnert wurde, doch die Emotion blieb schwach ausgeprägt. Denn alles in allem war der Jüngere ganz einfach zufrieden. Damit, hier oben zu stehen und Michael neben sich zu haben. Er lächelte. ~TBC~ So, das nächte Mal geht es mit der Party weiter, aber Brads Nicht-Vision wird noch nicht aufgelöst ^.~ Ich hoffe, ihr hattet einen guten Rutsch und wünsche ein gesundes Neues Jahr ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)