Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 186: "Und dennoch hat sie nur Augen für dich. Du hast diese dumme Angewohnheit immer noch nicht abgelegt?" ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 186/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Nur ein Übergangskapitel, Anreise nach New York ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Dieses Mal gibt es einen Auslandsflug, deshalb lasse ich Brad genau neben Michael sitzen ^.~ Aber begeistert vom Fliegen ist der Junge immer noch nicht. @Kralle: *winkz* Teil 186 „Und dennoch hat sie nur Augen für dich. Du hast diese dumme Angewohnheit immer noch nicht abgelegt?“ Brad suchte auf der Tafel nach ihrem Flug und nachdem er sich versichert hatte, dass keine Verspätung angezeigt wurde, schweifte sein Blick weiter zur geplanten Ankunftszeit. Seine Stirn legte sich kurz in Falten, dann war seiner Miene nichts mehr anzusehen. „Und mal wieder ein paar Stunden gefangen…“, kommentierte er in Richtung des Mannes an seiner Seite. „Der Flug wird immerhin etwas kürzer sein, als das, was du von deinen Reisen nach Japan gewohnt bist.“ Herr Hoffmann schaute kurz etwas in seinem Palm nach, wandte sich dann wieder an Brad. „Und da wir mit der Sonne fliegen, verlieren wir auf der Uhr nur drei Stunden.“ Brads Mundwinkel zuckten. „Das klingt in der Theorie vielleicht gut, doch es ändert nichts an der Tatsache, dass wir sehr viel mehr Stunden in der Blechbüchse eingesperrt sein werden.“ Herr Hoffmann lachte, bevor dieser ihm durch die Haare wuschelte. „Denk lieber an die armen Leute, die früher Ewigkeiten mit dem Schiff unterwegs waren. Die hatten wirklich einen Grund für Ungeduld.“ „Hm…“ Er tippte sich mit dem Zeigefinger gegen die Unterlippe. „Das wäre gar nicht so schlecht, wenn man die Zeit hätte…“ „Was denn?“, wurde er von der anderen Seite gefragt, wo Michael wieder zu ihnen gestoßen war und ihm ein Glas Orangensaft hinhielt. Mit einem Lächeln nahm er es an. „Eine Schiffsreise. Im Vergleich zum Flugzeug hat man viel mehr Platz, um sich die Beine zu vertreten.“ Belustigung nistete sich in eisblauen Augen ein. „Dir würde doch nur langweilig werden.“ „Nicht unbedingt, solange ich dich dabei habe.“ Er hob das Glas in einem angedeuteten Prosit, leerte es dann nahezu in einem Zug. Erst danach sprach er weiter. „Aber alles in allem möchte ich so bald wie möglich meinen Fuß auf amerikanischen Boden setzen.“ Brad musste nicht ausführen, warum das so war, Michael verstand ihn auch so. Und während er den Rest des Safts im Glas kreisen ließ, spürte er den Blick des Älteren schwer auf sich ruhen. Er hatte es vielleicht nicht laut ausgesprochen, aber ein Teil von ihm hatte sich mit der Hoffnung getragen, dass die Reise seine Erinnerungen hervorlocken würde. Es gab so wenige Anhaltspunkte, weswegen er niemals Frau Gibsons Einschätzung vergessen hatte. Sein Englisch wies sowohl britische also auch amerikanische Einflüsse auf, vielleicht lag irgendwo dort seine Vergangenheit verborgen. Ihr Besuch in London hatte nichts geändert, die Zeit vor dem Institut blieb ein schwarzes Loch und so konnte er seine Hoffnungen nur noch in die nächste Station ihrer Reise setzen. Michael ließ sich in den Sessel neben ihm sinken, nahm ihm das Glas aus der Hand und zog so seine Aufmerksamkeit auf sich. Von der Belustigung war nichts mehr zu sehen, aber im Blick des Älteren lag Wärme, als dieser sich zu ihm herüberbeugte und ihn flüchtig küsste. >Selbst wenn es nicht funktioniert, so hast du inzwischen sehr viele neue Erinnerungen angesammelt.< Er spürte dem Kribbeln nach, das er immer noch auf seinen Lippen spürte, neigte schließlich zustimmend den Kopf. Und vielleicht wollte ein Teil von ihm seinerseits Michael küssen, doch dann würde er nur noch mehr wollen. Was im Moment nun wirklich nicht möglich war. Stattdessen begnügte er sich damit, seinerseits Wärme über ihre Verbindung zu schicken und Michael entspannte sich prompt in seinen Sessel hinein. Brad nahm die Reaktion mit einem kleinen Lächeln zur Kenntnis, beschloss dann, sich von Herrn Hoffmann ablenken zu lassen, bis es Zeit für das Boarding wurde. „Ich sitze neben Michael“, teilte er Julia mit, als sie sich einreihten, um zum Flugzeug vorgelassen zu werden. Und auch wenn er leise sprach, so fehlte es seiner Stimme nicht an Nachdruck. Das Gesicht der Empathin verharrte in gewohnter Ausdruckslosigkeit, doch inzwischen konnte Brad ihre Belustigung erkennen, auch wenn seine Schilde kaum etwas von ihrem Einfluss durchließen. „Glaubst du, das wäre mir nach den bisherigen Flügen nicht bereits klar?“ „Hm, du könntest es ja nichtsdestotrotz wieder versuchen“, gab er zurück, nicht besonders überzeugt von ihrem Argument. „Du verwechselst mich hier mit Markus. Ich weiß, wann eine Sache aussichtslos ist.“ Julias Partner verpasste ihr dafür einen freundlichen Rippenstoß. „Hör auf, mich als Sturkopf abzustempeln. Immerhin versuche ich zumindest, mich an die Regeln zu halten.“ „Was immer du sagst.“ Diesmal war die Regungslosigkeit absolut gewollt. Markus verzog das Gesicht und gab auf, was daran liegen konnte, dass Michael leise lachte. Der Pyro deutete eine Verbeugung in Michaels Richtung an, überließ dann den Platz an dessen Seite Brad. Sie kamen ohne größeres Gedränge zu ihren Plätzen, dafür sorgten die beiden Ex und Brad war froh darüber. Er mochte es nicht, wenn ihm die Talentlosen zu nahe rückten. Michael warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, konzentrierte sich dann wieder auf ihn. „Von hier aus hättest du einen viel besseren Ausblick“, wurde ihm gesagt, als wäre das etwas vollkommen Neues. Brads Zähne blitzten in einem Lächeln auf. „Du solltest auch wissen, wann eine Sache aussichtslos ist.“ Er hatte nicht vor, die Plätze zu tauschen. Wenn es eine unangenehme Überraschung geben sollte, würde sein Talent es früher wissen als Michael. Amüsement kräuselte die Mundwinkel des Älteren. „Wenn ich dir den Befehl geben würde, müsstest du gehorchen.“ Das ließ er mit einem Schulterzucken an sich abgleiten. „Dann ist es ja gut, dass ich weiß, dass du so etwas nicht tun würdest.“ Michael atmete mit einem leisen Schnauben aus. Er lächelte dazu nur, legte seine Hand auf die, die auf der Lehne zwischen ihnen ruhte. „Nicht wahr?“ Michael drehte seine Hand um, umfing die von Brad mit einem sanften Druck. „Nicht in solchen Dingen, nein“, wurde ihm dann bestätigt. Er ließ Michaels Hand nicht gleich los, lehnte sich vielmehr in Richtung des Älteren, vorgeblich, um aus dem Fenster zu schauen. In Wirklichkeit überspielte er damit aber nur ihren Kontakt, ohne dass Michael sein Talent einsetzen musste. Denn das konnte früher oder später zu Unwohlsein bei den anderen Passagieren führen. Nicht, dass Brad deswegen Gewissensbisse entwickeln würde, aber sie waren mit ihnen nun mal auf engem Raum zusammengesperrt und er wollte sich kein Gejammer anhören müssen. Michaels Körper vibrierte, dort, wo sie sich berührten und er wusste, dass der Ältere seine Gedanken verfolgt hatte und sich ein Lachen verkneifen musste. Mit einem gespielten Seufzen ließ er sich zurück in seinen Sitz sinken. „Willst du meiner Einschätzung widersprechen?“ „Ganz und gar nicht.“ Mit einem ausdrucksvollen Lächeln. Sie mussten nicht lange warten, bis das Flugzeug startete und wieder versuchte er einen Blick aus dem Fenster zu erhaschen. Dieses Mal war der Versuch sogar halbwegs ernst gemeint, er beobachtete gerne, wie der Boden unter ihnen wegfiel. Der Anblick hatte stets etwas Surreales. Doch heute hielt ihn mehr die Wahrnehmung von Michaels Wärme beschäftigt, etwas, worauf der Ältere gar nicht anders konnte als zu reagieren. Wenn er nicht angeschnallt gewesen, hätte er sich noch weiter zu Michael hinübergelehnt. So aber war da lediglich eine Hand, die ihm schwarze Strähnen aus der Stirn strich und ihn auf später vertröstete. Sie wurden dadurch auf andere Gedanken gebracht, dass die Flugbegleiterin mit der Sicherheitsbelehrung begann. Michael tat für einen Moment so, als wäre er an der Vorführung interessiert, warf dann einen Seitenblick in Brads Richtung. Er spürte deutlich die Absicht des Älteren, ihn abzulenken, und Michael war es so ziemlich egal, auf welche Weise das geschah. „Lohnt es sich eigentlich, ihr zuzuhören?“, wurde er unschuldig gefragt. Er hielt sich davon ab, die Augen zu verdrehen, stattdessen gewann das Amüsement, schlich sich mit einem leisen Funkeln in braune Augen. „Diese Antwort solltest du bereits kennen. Wir würden schließlich nicht hier sitzen, wenn die Gefahr eines Unglücks bestünde“, belehrte er Michael. „Das ist gut zu wissen.“ Mit so viel Ernst, wie der Ältere in diesem Moment aufbringen konnte. Was nicht allzu viel war. Brad Mundwinkel zuckten in ein Lächeln, womit Michael sein Ziel erreicht hatte. Sein Lächeln wurde mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck erwidert, bevor Michael etwas ernsthafter wurde. „Kannst du mir auch schon verraten, was der Besuch im New Yorker Büro so mit sich bringen wird?“ Er schüttelte den Kopf. „Was natürlich eher als positives Zeichen zu werten ist, hm?“ Seine Gedanken schweiften ein wenig ab. „Ich würde gerne mal die andere Schule kennenlernen“, meinte er schließlich leise, ohne so recht zu wissen, wie er überhaupt auf diese Idee kam. „Aber die Schule ist sicher nicht in der Nähe, das wäre ein zu großer Zufall.“ „Das ist sie tatsächlich nicht.“ Michael verzog minimal das Gesicht, als er das sagte, eine Reaktion, die Brad trotzdem nicht entging. Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite, als er sie interpretierte. Keine Lüge, so etwas würde Michael nicht tun. Das hieß also, dass der Grund für ihren Nicht-Besuch in der hiesigen Schule ein anderer war als die Entfernung. Und der Ältere ahnte zumindest, was er war. Brad nahm es mit einem innerlichen Schulterzucken hin. So wichtig war ihm das Kennenlernen der Schule schließlich nicht. „Dann lässt es sich wohl nicht einrichten.“ Er würde nicht nachbohren. Er wusste bereits, dass er in diesem Fall keine Antwort erhalten würde. „Ich fühle mich, als wäre ich mindestens zehn Jahre gealtert.“ Brad streckte sich und hörte seine Gelenke krachen, aber anschließend fühlte er sich eindeutig besser. Weswegen im nächsten Moment ein Grinsen über sein Gesicht huschte. „Damit wäre ich in etwa in deinem Alter, hm?“ Michael verpasste ihm eine wenig ernst gemeinte Kopfnuss, der Brad nicht einmal ansatzweise auswich. „Sehr witzig, mein Kleiner.“ Diese Retourkutsche musste ja kommen. Doch heutzutage konnte ihn das nicht mehr ärgern und so lachte er nur darüber. Michaels Mundwinkel zuckten ebenfalls, doch die Züge des Älteren wurden ausdruckslos, als Julia leicht vor ihn trat und ihn damit zum Stopp brachte. „Da interessiert sich jemand für Sie“, meinte sie leise und ihre deutende Kopfbewegung war so minimal, dass sie eigentlich nicht vorhanden war. Weder Brad noch Michael sahen in die entsprechende Richtung, aber dafür streckte sich das Talent des Älteren aus. Und als die gewünschte Information gefunden wurde, verließ Brad eine Anspannung, die ihm nicht einmal bewusst gewesen war. „Sie ist nur hier, um uns abzuholen, Frau Jäger. Kein Grund zur Besorgnis.“ Die Ex nickte knapp, trat von Michael weg, aber nur so weit wie notwendig, um ihm nicht in die Quere zu kommen. Und dann machte sie sich wieder an die Aufgabe, die Umgebung im Auge zu behalten. Brad hatte inzwischen alles ausgewertet, was der telepathische Vorstoß an Informationen eingebracht hatte, und zupfte an Michaels Ärmel. „Du bist erkannt worden. Und dass, ohne dass sie jemals ein Foto von dir gesehen hat.“ Michael zog eine Augenbraue hoch. „Du meinst, wir sind erkannt worden. Sie hat schließlich nach einer Gruppe mit unserer Zusammensetzung Ausschau gehalten.“ Er strich sich eine in die Stirn gefallene Strähne zurück. „Und dennoch hat sie nur Augen für dich. Du hast diese dumme Angewohnheit immer noch nicht abgelegt?“ „Ich?“, kam Michaels aufrichtig überraschte Reaktion. „Mm“, bestätigte er mit bemüht ernster Miene. „Immer musst du die Blicke der Talentlosen auf dich ziehen.“ Der Ältere schüttelte den Kopf. „Verschluck dich bloß nicht an dem Lachen, das du zurückhalten musst“, wurde trocken angemerkt. Dann schien Michael noch etwas anderes sagen zu wollen, überlegte es sich aber mit einem kaum sichtbaren Lächeln anders . Und Brad hatte keine Gelegenheit, den Kommentar aus ihm herauszuholen, da sie in diesem Moment die Frau erreichten. „Herr Schneider?“, vergewisserte sie sich, doch innerlich war sie bereits überzeugt davon. Michael gab ihr ein knappes Nicken, woraufhin sie ihm ein begrüßendes Lächeln schenkte. „Willkommen Herr Schneider. Mein Name ist Collins. Frau Edwards hat mich geschickt, um Sie zum Hotel zu begleiten. Außerdem können Sie sich an mich wenden, wenn Sie irgendwelche Probleme oder Wünsche haben.“ Ihr Deutsch war nahezu akzentfrei. „Danke sehr, Frau Collins, ich werde daran denken. Aber im Moment wollen wir alle wohl nicht mehr als ein schönes Zimmer und unsere Ruhe“, erwiderte Michael freundlich, stellte sie dann vor. Da Michael mit seiner Einschätzung vollkommen richtig lag, hielten sie sich anschließend nicht länger auf und kurz darauf verteilten sie sich auf die bereitstehenden Wagen. Brad nahm natürlich neben Michael Platz und wie nicht anders zu erwarten, stieg Frau Collins in ihren Wagen ein. Wenigstens wählte sie den Beifahrersitz, wie er nicht ohne ein gewisses Gefühl der Befriedigung feststellen konnte. Kurz ruhten eisblaue Augen mit einem amüsierten Blick auf ihm, als Michael registrierte, was in ihm vorging, doch es war Markus, an den der Ältere gleich darauf das Wort richtete. „Sie und Frau Jäger haben beide bis morgen frei.“ Der Ex schüttelte unwillkürlich den Kopf, fasste sich aber, bevor er offen widersprechen konnte. Nichtsdestotrotz wusste Michael natürlich ganz genau, was Markus durch den Kopf ging. Und damit wusste es auch Brad. Er erlaubte sich ein leichtes, amüsiertes Lächeln und nickte in die Richtung von Frau Collins. Die hörte auf so zu tun, als würde sie ihnen nicht zuhören. „Das Büro hat natürlich für die Sicherheit im Hotel gesorgt“, bestätigte sie. Nun war es Michael, der lächelte. „Vergessen Sie nicht, dass Sie ausreichend Erholung benötigen, um richtig arbeiten zu können“, wurde der Ex sanft ermahnt. Und es gab nichts, was Markus dazu sagen konnte. Es dauerte nicht lange, bis sie das Hotel erreichten und auch wenn Frau Collins ihr Interesse an Michael nicht vor Talenten verbergen konnte, so wirkte sie auf jeden anderen nur freundlich und unbeteiligt, als sie sich verabschiedete. „Frau Edwards erwartet Sie morgen im Büro. Ich werde Ihnen rechtzeitig die Wagen schicken.“ Michael nickte ihr dankend zu. Und Brad war zufrieden damit, die Frau gehen zu sehen. ~TBC~ Ich wünsche euch noch schöne Weihnachtsfeiertage und eingen guten Rutsch! ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)