Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 182: "Er war schon immer ein Energiebündel. Und wenn er gezwungen ist, mehr oder weniger stillzusitzen, wird er die Energie eben auf diese Weise los" ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 182/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Die nächste Station – und endlich gibt es auch etwas Meer ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Kralle: Gut aufgepasst ^^ Es ist zwar schon eine Weile her, dass ich den Film geguckt habe, aber ja, das müsste er gewesen sein. Und ich habe mir die Szene nicht nur ausgeborgt, sie sollte tatsächlich eine Anspielung auf den Film sein und dessen Handlung. Nicht so sehr in RftS, aber in CotM/FH wird auf die Vergangenheit von Rosenkreuz angespielt und dies gilt auch für diese Version der Geschichte… @Jemma: Tja, aber jetzt kannst du auf jeden Fall Brads Einstellung nachvollziehen, hm? ^^ Stell dir vor, im heutigen Kapitel schaffen sie es sogar schon, einen Blick aufs Meer zu werfen – und dann wird Brad davon abgelenkt. Dreimal darfst du raten, wodurch (bzw. durch wen *zwinka*)… ~ „Dürfte ich vielleicht mal gegen Sie antreten? Unser Büro hat natürlich seine eigenen Trainingseinrichtungen. Es muss ja nicht mehr heute sein.“ „Wenn Sie versprechen, dass ich ohne Verbrennungen davonkomme, bin ich einverstanden.“~ (Herr Rodriguez und Crawford, Close Distance, Teil 174) Teil 182 „Er war schon immer ein Energiebündel. Und wenn er gezwungen ist, mehr oder weniger stillzusitzen, wird er die Energie eben auf diese Weise los“ „Willkommen auf spanischem Boden.“ Brad brauchte nur einen Moment, um den Mann einzuordnen. Auch wenn die schwarzen Haare und die ebenso dunklen Augen es vielleicht nicht waren, so war auf jeden Fall die Energie unverwechselbar, die von dem Anderen ausstrahlte. Herr Rodriguez hatte sich kaum verändert, seit er ihn damals als Schüler kennengelernt hatte. „Herr Rodriguez“, nickte er ihm zu, bevor er einen schnellen Blick auf Michael warf. Doch der schien ihm gerne das Wort zu überlassen. „Ich hoffe, man hat Sie unseretwegen nicht zum Chauffeur abkommandiert.“ Der Ältere grinste. „Ganz und gar nicht, ich habe mich freiwillig gemeldet. Wann hat man schon mal die Chance, außerhalb der Schule einem Triumviratsmitglied zu begegnen.“ Markus lachte belustigt auf. „Das ist typisch für dich, Ramon. Und bevor ich es vergesse: Schön, dich wiederzusehen.“ Die beiden Pyros tauschten ein Lächeln aus, bevor Herr Rodriguz ihnen zu folgen winkte. „Die Wagen stehen draußen bereit. Da es schon relativ spät ist, gehe ich davon aus, dass Sie gleich ins Hotel wollen?“ Der Satz hob sich zum Ende hin zu einer Frage. Unbewusst streckte er eine Hand nach Michael aus, nur so, dass sich flüchtig ihre Handrücken berührten. Aber es reichte, um dem Älteren seinen Wunsch zu vermitteln. Michaels Mundwinkel bogen sich nach oben. „Das ist eine ausgezeichnete Idee, Herr Rodriguez.“ Der nickte bestätigend, griff sich dann ohne lange zu überlegen ein Gepäckstück und übernahm die Führung. Er tauschte mit Michael einen amüsierten Blick und eine stumme Botschaft aus, schloss dann mit ein paar schnellen Schritten zu dem Anderen auf. Herr Rodriguez sollte es ihm einfach machen, ein paar inoffizielle Informationen zu erhalten. Doch zunächst stieg er mit einem völlig unverfänglichen Thema ein. „Was machen Sie eigentlich mit einem Bürojob? Wollten Sie nicht ein Fieldteam leiten?“ „Wie das eben manchmal mit Plänen so ist.“ Herr Rodriguez machte eine weitschweifende Geste. „Ich hatte für eine Weile schon ein Team und sogar hier in Spanien. Was ja nicht selbstverständlich ist, aber für mich natürlich angenehm.“ Ein weiteres Lächeln folgte. „Doch dann war eine Stelle im Büro neu zu besetzen und man hat mich ausgewählt.“ Und das war das. Brad verstand. Natürlich wurden bei Eszett auch Wünsche berücksichtigt, aber an erster Stelle kamen immer die Organisation und ihre Bedürfnisse. „Sie sind direkt dem Leiter für unseren Bereich unterstellt, nicht wahr?“ Es war nur eine rethorische Frage, er kannte die Antwort natürlich schon längst, also sprach er gleich weiter. „Sie müssen gute Arbeit geleistet haben als Teamleader. Ansonsten hätte man Ihnen nicht Koordinationsaufgaben auf einer viel höheren Ebene übertragen.“ „Dem will ich nicht widersprechen“, lachte Herr Rodriguez. „Aber ich vermisse die Unabhängigkeit eines Teams. Und der tägliche Kleinkrieg ist auf meiner höheren Ebene auch nicht besser geworden.“ Womit sie an der Stelle waren, die von Anfang an Brads Ziel gewesen war. Nichts davon spiegelte sich in seiner Miene wider, als er eine interessierte, aber nicht zu interessierte, Nachfrage stellte. Herr Rodriguez redete munter drauflos und selbst als sie bei den Wagen ankamen, musste er sich nicht lange unterbrechen. Michael winkte sie in den ersten der beiden Wagen hinein, zusammen mit Herrn Hoffmann, während der Ältere begleitet von den beiden Ex den anderen Wagen wählte. Es gab also keinen Grund für den Spanier, sich zurückzuhalten. Schließlich waren sie weiterhin unter sich – oder jedenfalls so gut wie. Erst als sie sich dem Hotel näherten, wurde das Thema beinahe abrupt gewechselt, als der ältere Mann aus dem Fenster deutete. „Das Hotel hat meiner Meinung nach das beste Restaurant in Barcelona. Deswegen habe ich es für Sie ausgewählt. Ich hoffe, Sie werden es akzeptabel finden.“ Brad folgte der Geste und zog eine Augenbraue hoch, als er nicht das Hotel, sondern vielmehr das was dahinter lag aufnahm. „Ich bin mir sicher, dass wir keinen Grund für Klagen finden werden.“ „Ausgezeichnet.“ Herr Rodriguez lächelte. „Und probieren Sie unbedingt die Paella.“ Brad konnte sehen, wie Herr Hoffmann ein Lachen unterdrückte, und auch seine Mundwinkel zuckten. „Sind Sie eigentlich hungrig?“, fragte er mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck. Der Spanier machte sich nichts daraus, aufgezogen zu werden, nickte lediglich. „Das hat sich durch den Schreibtischjob nicht geändert. Ich muss aufpassen, keinen Rettungsring anzusetzen.“ Wortlos musterte er die durchtrainierte Gestalt, schüttelte schließlich den Kopf. „In diese Gefahr geraten Sie sicher nicht so schnell…“, lautete sein trockener Kommentar. „Ich muss zugeben, dass die Trainingseinrichtungen des Büros annehmbar sind. Vielleicht wollen Sie auch mal vorbeischauen?“ „Hm, ist das eine Herausforderung?“ Etwas blitzte in braunen Augen auf. Der Ältere hob beide Hände in einer unbewussten Geste der Abwehr, und lachte. „Nein, nicht so etwas Förmliches. Wenn sich allerdings die Gelegenheit ergibt, würde ich gerne einmal gegen Sie antreten.“ Sie fuhren vor dem Hotel vor und der Chauffeur stieg aus, um ihnen die Tür zu öffnen. Brad erlaubte sich ein Lächeln und antwortete noch, bevor er den Wagen verließ. „Ich werde auf Sie zukommen.“ Anschließend dauerte es nicht lange, bis das Gepäck auseinander sortiert war und sie ihre Schlüssel hatten. Herr Rodriguez verabschiedete sich erst dann, nicht ohne auch die anderen auf das Restaurant hinzuweisen. Und dann war er endlich allein mit Michael in ihrer Suite. Brad stieß ein belustigtes Seufzen aus und lehnte sich zurück gegen die Tür, die der Page gerade von außen geschlossen hatte. Michael wandte sich zu ihm um, ein Lachen in den eisblauen Augen. „Hat Ramon dir ein Ohr abgekaut?“, wurde er mit gespieltem Mitleid gefragt. Er beobachte regungslos, wie der Ältere nähertrat. „Hat er früher genauso viel geredet?“ „Hm, ja. Er war schon immer ein Energiebündel. Und wenn er gezwungen ist, mehr oder weniger stillzusitzen, wird er die Energie eben auf diese Weise los.“ Brad stieß ein leises Schnauben aus, streckte die Hände aus, sobald Michael nahe genug war, um dann seine Finger in dessen Gürtelschlaufen zu haken. „Deshalb bist du also nicht bei uns mitgefahren. Und ich dachte, du wolltest ihn durch deine Anwesenheit nicht einschüchtern…“ „Das war auch ein Grund.“ Michael folgte dem Zug seiner Hände und dann spürte er auch schon die Stirn des Älteren an seiner. Er seufzte zufrieden. „Was Herr Rodriguez mir erzählt hat, bestätigt unsere Vermutungen.“ „Aha…“ Irgendwie klang Michael im Moment nicht besonders interessiert. Etwas, was Brad verstehen konnte, vor allem, da es so einfach war, den letzten Zentimeter zu überwinden und den Älteren zu küssen. Der lächelte flüchtig gegen seine Lippen, bevor sein Kuss erwidert wurde. Anschließend blieben sie einfach nur ruhig stehen, ließen ihre Nähe auf sich wirken und gedankenverloren glitten seine Finger durch sandblonde Strähnen. Die Ruhe sorgte dafür, dass er zum ersten Mal das Rauschen wahrnahm, das durch die zum Balkon hin weit geöffneten Flügel zu ihnen vordrang. Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite, lauschend, dann glitt ein Lächeln über seine Lippen. „Hörst du das auch?“ „Mm“, kam ein bestätigendes Brummen, bevor Michael sich mit einem leisen Lachen von ihm löste. „Bei der Alternative sollten wir nicht ausgerechnet hier bei der Tür stehen bleiben, was?“ Mit leichtem Widerwillen ließ er seine Hand nach unten fallen, aber natürlich hatte der Ältere vollkommen Recht. Was Michael ihm geradewegs vom Gesicht ablas. Der Ältere trat einen Schritt zurück und begann sich bereits die Weste zu öffnen, während er in Richtung Balkon ging. Das Kleidungsstück wurde in einer ungewohnt achtlosen Geste auf den Sessel geworfen, als Michael ihn passierte. Brads Blick verfolgte kurz die Weste, dann heftete er sich wieder unbeirrbar auf Michaels Rücken und seine Beine setzten sich von ganz allein in Bewegung. Erst an der Schwelle nach draußen verharrte er wieder. Auch wenn er sonst nicht anfällig für Sentimentalitäten war, so atmete er in diesem Moment doch ein bisschen tiefer als normalerweise ein. Es war spät genug, dass die Sonne rötliches Licht warf, nicht nur über Michael, sondern auch über das Meer, das sich ihrem Blick eröffnete. Sein nächster Schritt geriet ein wenig vorsichtig, als wäre er sich des Bodens unter seinen Füßen nicht ganz sicher, doch dann hatte er sich wieder gefasst. Eine warme Brise hieß ihn willkommen und er bildete sich ein, Salz auf seiner Zunge zu schmecken. Er lächelte, ohne es zu merken, als er zu Michael aufschloss. Seine Hand senkte sich auf die Schulter des Älteren, während er immer noch den Ausblick in sich aufnahm. „Das sieht schon eher nach Urlaub aus…“ Seine Worte kamen unwillkürlich leise heraus, wurden beinahe davongetragen. Michael wandte sich zu ihm um und fasziniert beobachtete er, wie der Wind mit Haaren spielten, die jetzt wie eingefärbt erschienen. Der Ältere, der etwas hatte sagen wollen, stoppte sich selbst, lächelte stattdessen. „Was ist?“ „Du siehst gut aus“, erwiderte er ohne zu zögern. Und weil Michael so praktisch nahe stand, begann er ihm das Hemd aufzuknöpfen. Eisblaue Augen verfolgten sein Tun und er wurde nicht aufgehalten. Vielmehr spürte er, wie Energie ihn streifte, von Michael ausgehend nach außen strebte. Der Ältere hatte ihnen etwas Privatsphäre verschafft und das erst rief Brad in Erinnerung dass sie Draußen waren, in mehr als einer Hinsicht, und dass er sich an die Regeln hier halten sollte. Trotzdem beendete er seine selbstauferlegte Aufgabe, bevor er von Michael abließ. Prompt ergriff der Wind seine Chance, zupfte zunächste nur am Hemd, ließ es dann nach hinten flattern. Noch mehr Haut wurde vom Sonnenuntergang überflutet und für einen Moment fragte er sich, wie Michael in diesem Licht vollkommen nackt aussehen würde. Aber selbst ihm war klar, dass der Balkon für so ein Experiment nicht der beste Ort war. Ohne ein Wort zu sagen, griff er nach Michaels Hand und zog ihn mit sich hinein. Der Ältere war gar nicht überrascht, folgte ihm mit einer Mischung aus Amüsement und erwachendem Verlangen. Das Schlafzimmer hatte ebenfalls einen Zugang zum Balkon und er öffnete auch hier die Türen, bevor er Michael zum Bett führte. Der ließ sich bereitwillig darauf nieder, sah mit einem Lächeln zu ihm hoch. „Ich dachte, du würdest als allererstes zum Strand gehen wollen…“ Er ließ seine Fingerspitzen über Michaels Brust gleiten, eine kaum wahrnehmbare Berührung, die dennoch eine Gänsehaut auslöste. Sein erwiderndes Lächeln enthielt Hitze. „Sieh es als Kompliment an.“ Überraschung wechselte zu Belustigung und dann ebenfalls zu Hitze, die geradewegs über Brad hinwegschwemmte. Und dann hielt ihn nichts mehr auf den Beinen. Er saß im Schneidersitz auf der Couch und ließ sich von Michael die Haare abtrocknen, grinste den Älteren an, als er wieder freie Sicht hatte. „Ich habe Hunger.“ In eisblauen Augen blitzte Amüsement auf und dann war es nicht ein Handtuch, sondern eine Hand, die durch seine Haare fuhr. „Was du nicht sagst. Damit ist das Meer wohl offiziell auf Platz drei der Rangliste gerückt.“ „Es läuft uns ja nicht weg“, gab er gleichmütig zurück, fing die Hand ein, um Michael näher an sich heranzuziehen. Der Ältere ging vor ihm auf die Knie, so dass er beide Arme um dessen Hals schlingen konnte. „Wir werden nach dem Abendessen schwimmen gehen, es bleibt warm genug dafür.“ Michael nickte zustimmend, mit einem leichten Lächeln, das ein wenig abgelenkt wirkte. Eine Hand fuhr Brads Seite entlang, blieb schließlich an seiner Taille ruhen und nur noch der Daumen kreiste über die Erhebung seines Hüftknochens. Sein Blick verfolgte für ein paar Atemzüge die gleichmäßige Bewegung und seine Lider sanken von ganz allein auf Halbmast. „Wenn du damit weitermachst, müssen wir zurück ins Bett…“ Warme Energie ging von der Berührung aus, wand sich um ihn und schien sich gleichzeitig durch seine Adern zu schlängeln. Michael schien sich selbst zur Ordnung zu rufen, schenkte ihm einen reumütigen Blick, der nicht wirklich ernst gemeint war. „Ich will ja nicht, dass du mir vor Hunger vom Stuhl fällst…“ „Oder vom Bett, hm?“, schnaubte er, zupfte an einer sandblonden Strähne. „Mach dich ja nicht über mich lustig.“ Das brachte ihm ein ausgesprägtes Lächeln ein, aber zumindest hatte das Zwischenspiel die neu entfachte Hitze gedämpft, so dass er Michael nur einen warnenden Klaps auf die Nasenspitze gab. Und es geschah ohne größeres Bedauern, dass sie sich voneinander trennten. Das war immerhin auch etwas, wofür sie später noch Zeit hatten. Herr Hoffmann schloss sich ihnen auf Brads Einladung hin beim Abendessen an – Julia und Markus hingegen hatten höflichst abgelehnt, nachdem die beiden einen leicht erschrockenen Blick ausgetauscht hatten. Die Ex konnten sich einfach nicht vorstellen, außerhalb eines offiziellen Anlasses mit einem Triumviratsmitglied zu essen. Und der Biergarten zählte nicht, da hatten sie schließlich gleichzeitig ihren Job erledigt. Was hier im Hotel das Büro übernahm. Brad hatte es mit einem Schulterzucken und innerlicher Belustigung hingenommen und fragte gar nicht erst an, ob sie später mit zum Meer zu gehen wollten. „Und gedenkst du Herrn Rodriguez‘ Empfehlung zu folgen?“, fragte Herr Hoffmann, nachdem sie zu ihrem Tisch geführt worden waren. „Vertrauen Sie ihm nicht?“ Michael musterte den älteren Mann mit einem Anklang von Amüsement. Herr Hoffmann machte eine wage Handbewegung. „Ich kann dazu nicht viel sagen, nicht wahr? Wie soll ich auch beurteilen, ob er meinen Geschmack trifft – im wahrsten Sinne des Wortes. Bei Brad hingegen bin ich mir sicher, dass er das kann.“ Michael lachte, während Brad das Kompliment mit einer angedeuteten Verbeugung annahm. Dann lächelte er den Anderen an. „Wir sollten dem Vorschlag folgen. Herr Rodriguez hat schon immer gerne gut gegessen.“ Sein Talent tat sein Übriges, um die Überzeugung in seinen Worten zu unterstreichen. Denn es ließ geradewegs ein Bild vor seinem inneren Auge aufsteigen, worauf sein Magen mit einem hörbaren Knurren reagierte. Prompt spürte Brad sich dem Blick zweier Augenpaare ausgesetzt und jetzt lachte auch Herr Hoffmann. ~TBC~ Brads Prioritäten haben sicher niemanden überrascht ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)