Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 178: "Du kommst da sowieso nicht mehr raus, Reik. Schließlich brauchst du seine Hilfe beim Schach nicht mehr" --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 178/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad trägt die frohe Botschaft weiter ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: *mich weglach* Deine Formulierung war wirklich klasse ^____^ Oh, Erklärungen wird es geben, aber nicht alle. Heute kannst du lediglich Brads Sicht der Dinge erfahren, aber bis du weißt, warum genau Herr Schneider so reagiert hat, wirst du dich noch eine ganze Weile gedulden müssen… Der Urlaub ist aber sehr viel näher dran, mit dem geht es nächste Woche los. Heute muss Brad schließlich noch jemandem von der tollen Neuigkeit erzählen ^.~ @Kralle: *winkz* Teil 178 „Du kommst da sowieso nicht mehr raus, Reik. Schließlich brauchst du seine Hilfe beim Schach nicht mehr“ Das Handtuch, das bis eben durch seine Haare gerubbelt worden war, hielt auf einmal inne und neugierig strich er den weißen Stoff beiseite und blickte Michael an. „Was ist?“ Der Ältere zwinkerte, als wäre er aus seinen Gedanken gerissen worden, dann fokussierten sich eisblaue Augen auf ihn. „Hast du tatsächlich kurz davor gestanden, meinen Vater zu küssen?“ Wider Willen stieg ihm wieder Hitze in die Wangen und seine Augenbrauen zogen sich leicht zusammen. „Möglich…“, gab er zu. „Ich glaube, er wollte geküsst werden.“ Unglauben flackerte in Michaels Blick auf, weswegen er flüchtig lächelte, um dann seine Aussage gleich näher zu erklären. „Nicht von mir.“ Das Lächeln war zurück und das sehr viel ausgeprägter. Er streckte seine Hand aus und spielte mit den noch feuchten sandblonden Strähnen. „Herr Schneider war abgelenkt, von deinem Eintreffen nehme ich an. Das ist auch der einzige Grund, warum ich ihn besiegt hatte.“ So ehrlich musste er sein. „Und dann sah er mich an, als würde er jemand anderen sehen. Und diese Person wollte er küssen.“ Michael lehnte sich vor, bis sie Stirn an Stirn dasaßen und ein leises Lachen geisterte über seine Lippen. „Bitte, sag so etwas nicht über meinen Vater. Ich brauche diese Bilder nicht.“ Brad musste grinsen, als er das leichte Unbehagen spürte, das diese Worte begleitete. Und dann atmete er überrascht aus, weil da plötzlich Hände waren, die seine Taille umfassten und gleich darauf lag er auf dem Rücken, mit Michael über sich. „Mach dich nicht über mich lustig“, wurde er sanft ermahnt. „Das tue ich nicht“, stritt er ab und sagte damit – fast – die Wahrheit. „Es ist nur… du tust so, als wäre er ein Mönch. Und du weißt, dass du nicht hier wärst, wenn dein Vater keinen Sex hätte.“ Michael lief rot an, etwas, was er bisher noch nicht gesehen hatte. Er strich über die heiße Wange des Älteren, hob dann den Kopf, um ihn zu küssen. Doch Michael schien nicht ganz bei der Sache zu sein, was er sich wohl selbst zuzuschreiben hatte. Er ließ sich wieder zurücksinken und lächelte einfach nur zu dem Älteren hinauf. „Ich würde sagen, ich weiß, wie ich dich von diesen Gedanken ablenken kann. Nur dummerweise würde das in diesem Fall so gar nicht helfen.“ Belustigt stupste er ihm mit dem Zeigefinger gegen die Nasenspitze. Michael setzte sich auf, schüttelte mit einem trockenen Schnauben den Kopf. „Nicht lustig.“ Brad folgte ihm. „Ein bisschen schon.“ Diesmal war er es, der seine Stirn kurz an der des Älteren ruhen ließ, bevor er ihre Gliedmaßen entwirrte. „Wenn ich das Herrn Schneider erzähle, würde er dich sicher auslachen.“ Michaels Mundwinkel zuckten. „Diese Gelegenheit hatte er bereits. Damals, als wir Frau Kingston vom Flughafen abholten.“ „Ah ja, das kann ich mir gut vorstellen.“ So wie die beiden sich verhielten, musste es ein Schock für Michael gewesen sein. „Du grinst schon wieder“, wurde er beschuldigt, aber Michael klang nicht beleidigt, sondern belustigt. Hastig brachte er seine Gesichtsmuskeln unter Kontrolle. „Das war nicht meine Absicht.“ Und das war dieses Mal die volle Wahrheit. Michael sah ihn für einen Moment beinahe verdutzt an, lachte dann auf. Als nächstes umfassten zwei warme Hände sein Gesicht. „Na los, geh zu Herrn Hoffmann und erzähl ihm die Neuigkeiten. Das wolltest du doch sowieso die ganze Zeit tun, hm? Aber vergiss nicht, dich vorher anzuziehen.“ Eine Hand wuschelte durch seine Haare und auch wenn er es kommen sah, tat er nichts dagegen. „Als würde ich so etwas vergessen.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Außerdem wollte ich etwas anderes lieber tun.“ „Hm, irgendwie war mir das schon klar… Aber dann hättest du darauf verzichten sollen, mich aufzuziehen.“ Für den leicht ironischen Unterton streckte er Michael kurz die Zunge raus, egal, dass er viel zu alt dafür war, zog sich dann rasch an. Erst als er fast schon zur Tür hinaus war, wandte er sich noch einmal zu dem Älteren um „Wir können ja nachher ein bisschen Wein trinken, das beruhigt deine Nerven bestimmt.“ Wenn das mit einem leichten Lächeln gesagt war, so wurde das mit den folgenden Worten fast zu einem Grinsen. „Aber wir haben gar keinen hier, hm? Vielleicht könntest du von Herrn Schneider eine Flasche bekommen…“ Michael sparte es sich, darauf zu antworten, drohte ihm lediglich spielerisch mit der Faust. Und dann schloss Brad auch schon die Tür hinter sich. Das schnitt zwar seine Sicht des Älteren ab, dennoch konnte er über ihre Verbindung spüren, dass seine erneute Erwähnung von Herrn Schneider Michael ganz und gar nicht weitergeholfen hatte. Brad lachte bei dieser Feststellung leise in sich hinein, machte sich dann mit langen Schritten auf den Weg zu Herrn Hoffmanns Quartier. Höflich wie er manchmal war, klopfte er kurz an, bevor eintrat. Wie erwartet fand er Herrn Hoffmann und Richard im Wohnzimmer vor, über das Schachbrett gebeugt. Brad hingegen war nicht erwartet worden, wie ihm der überraschte Blick aus blauen Augen verriet. „Brad? Reik meinte, du wolltest mit Herrn Schneider trainieren.“ Seine nicht ganz trockenen Haare wurden gemustert. „Ich hatte nicht erwartet, dich danach außerhalb deines Quartiers zu sehen.“ Der ältere Mann kannte ihn eindeutig zu gut, was er mit einem belustigten Lächeln quittierte. „Das Bett läuft uns nicht weg. Und es gibt interessante Neuigkeiten zu berichten.“ Herrn Hoffmann entkam ein Schnauben und es war nicht eindeutig, ob es sich eher auf Brads Aussage oder auf Richards Gesichtsausdruck bezog. Wahrscheinlich letzteres. Richard jedenfalls glättete hastig seine Züge und tat so, als wäre er voll auf das Spiel konzentriert. Er tauschte einen amüsierten Blick mit Herrn Hoffmann aus, bevor er hinter den Stuhl des anderen Mannes trat. Und Richard erstarrte nicht einmal für eine Sekunde, als er die Arme über dessen Schultern schlang. Herr Hoffmann hatte die Aktion verfolgt, zog jetzt eine fragende Augenbraue hoch. „Was gibt es denn so Wichtiges, dass es nicht bis morgen warten konnte?“ Brad spürte, wie beim Gedanken an seine Reisepläne mit Michael ein weiteres Lächeln über sein Gesicht huschen wollte und er hielt es nicht zurück. „Die Ältesten haben für Michael eine kleine Inspektionsreise zu verschiedenen Büros genehmigt und natürlich werde ich mitfahren.“ Er wartete ab, bis Herr Hoffmann diese Information verarbeitet hatte und als sich die blauen Augen weiteten, fügte er noch etwas hinzu. „Was natürlich heißt, dass Sie auch mitkommen werden.“ Das verschlug dem Älteren erst einmal die Sprache, so dass Brad sich zu Richard hinunter lehnte. „Leider wird das für Sie nicht möglich sein…“ Er spürte das Schulterzucken des anderen Mannes. „Ich verstehe.“ Aber es blieb eine gewisse Anspannung zurück. Und ihm wurde bewusst, dass es vielleicht gute Nachrichten für ihn selbst waren – Richard hingegen war einfach nur daran erinnert worden, dass dieser hier festsaß. Und da er ausgerechnet heute nicht wollte, dass der Ältere ins Brüten verfiel, sprach er schnell weiter. „Sie sind am Gewinnen, nicht wahr?“ Prompt richtete sich die Aufmerksamkeit beider Männer auf das Spielbrett und dieses Mal im Ernst. Herr Hoffmann war es, der zuerst seinen Blick suchte. „War das jetzt geraten oder gewusst? Für mich sieht das Spiel sehr ausgewogen aus…“ „Hm, ich weiß es noch nicht. Aber Sie müssen zugeben, dass ein Gleichstand zu diesem Zeitpunkt gute Aussichten für Richard bedeutet.“ Immerhin lag Herrn Hoffmanns Vorteil in der Regel in dessen Eröffnungen und dem Älteren war es diesmal nicht gelungen, sich in eine deutlich günstige Position zu manövrieren. Mit einem etwas schief geratenen Lächeln gestand ihm der Andere den Punkt zu, aber mehr interessierte Brad, dass die Anspannung aus Richard herausfloss, als dessen Gedanken sich dem nächsten Zug zuwandten. Und Herr Hoffmann spielte mit bei dem Ablenkungsmanöver. „Reik hat mir schon angedroht, dass er heute zu gewinnen gedenkt. Ich hoffe aber immer noch, dass ich ihn davon abhalten kann.“ Nun war es an ihm zu ziehen. Brads Mundwinkel kurvten flüchtig nach oben, als er Richards nächsten Zug vorhersah und mit diesem vollkommen einverstanden war. Er drückte diese Zustimmung aus, in dem er ihm ein für Herrn Hoffmann nicht hörbares „sehr guter Plan“ ins Ohr flüsterte, bevor er auf den Kommentar des anderen Mannes reagierte. „Ich denke, Richard hat heute die richtige mentale Einstellung. Immerhin muss er sich um Maria keine Gedanken mehr machen.“ „Ah ja, das waren wirklich gute Nachrichten.“ Herr Hoffmann schenkte ihm ein warmes Lächeln. „Ich bin froh, dass dieses Problem vom Tisch ist. Aber wie kommt es eigentlich, dass Herr Schumann so plötzlich Erfolg hatte?“ Brad antwortete nicht gleich, sondern wartete ab, bis Herr Hoffmann in aller Ruhe seine Figur gesetzt hatte. Immerhin wollte er sich nachher nicht vorwerfen lassen, den Älteren abgelenkt zu haben. Zudem gab es ihm die Gelegenheit, seine Gedanken zu sammeln. „So plötzlich war die Entwicklung gar nicht. Dank Michaels Hilfe wurde heute lediglich der endgültige Durchbruch erzielt.“ Er hatte sich unwillkürlich aufgerichtet, ließ seine Hände aber auf Richards Schultern liegen. „Ich bin für den Bericht die Unterlagen noch einmal durchgegangen. Und erste Erfolge traten anscheinend nach unserem Zusammenstoß mit Herrn Müller damals auf.“ Blaue Augen weiteten sich für einen Moment. „Du willst damit doch nicht etwa sagen, dass der schiefgelaufene Angriff des Instruktors in Herrn Schumanns Kopf etwas verändert hat, das dafür sorgte, dass er schließlich Maria helfen konnte…“ Richard stieß ein Schnauben aus. „Du bist doch nicht etwa wirklich überrascht. Das ist doch typisch für diesen Schuppen hier, vor allem, wenn Brad darin verwickelt ist.“ Herr Hoffmann schwieg erst, dann musste Brad sich gefallen lassen, dass er ausgelacht wurde. „Ich glaube, ich muss Reik in diesem Punkt zustimmen“, brachte der Ältere schließlich hervor. Er konnte sich nicht einmal darüber empören, immerhin war das Ganze durch seine Anwesenheit ausgelöst worden. Was er natürlich nicht laut sagte. Nach außen hin verdrehte er nur die Augen. „Sehr witzig.“ „Ja, genau.“ Brad beschloss, diese Antwort zu ignorieren und stupste stattdessen Richard an. „Ihr Zug.“ „Du weißt, Geduld ist eine Tugend…“, murmelte dieser zurück, ließ ihn aber nicht länger warten. Und dann senkte sich Stille über sie, als die beiden ganz in ihrem Spiel aufgingen. Sein Talent zeigte ihm alle möglichen Züge, die Richard garantiert zum Sieg führen würden, doch er mischte sich nicht ein, denn er war noch immer zuversichtlich. Und Richard enttäuschte ihn nicht. Herr Hoffmann zögerte noch, bevor er seine Niederlage endgültig eingestand, die Spitze des Zeigefingers auf dem Kopf des Königs. Aber dann entließ er aufgestauten Atem in einem leisen Seufzen und kippte die Figur um. „Ich gratuliere.“ „Ich auch“, schloss Brad sich dem an und drückte die Schultern des Älteren, bevor er zurücktrat. „Jetzt müssen Sie nur noch beweisen, dass das nicht nur ein Zufall war.“ Richard wandte den Kopf zu ihm um. „Aber ganz bestimmt nicht mehr heute.“ „Mein Gehirn fühlt sich auch schon an wie ausgewrungen.“ Herr Hoffmann streckte sich, dass seine Gelenke krachten. „Das klang ungesund“, warf er trocken ein. „Vielleicht etwas mehr Training, statt Schreibtischarbeit?“ Er wurde mit einem ironischen Blick bedacht. „Wenn die Arbeit stattdessen auf deinem Tisch landet, kein Problem. Richard lachte auf, als Brad daraufhin abwehrend die Hände hob. „Ich denke, ihm ist es lieber, wenn du einfach schneller arbeitest…“ „Das wäre die Lösung“, nickte er. „Ich will aber nicht behaupten, dass Sie ineffizient sind.“ „Sehr freundlich.“ Herr Hoffmann lehnte sich vor. „Aber wenn ich nicht ineffizient bin, ist es gar keine Lösung.“ „Dann eben ein Schachspiel weniger und dafür trainieren Sie mehr mit Richard“, ließ er sich nicht berirren. Eine Augenbraue wurde hochgezogen. „Und dann sagst du wieder, dass Reik Hilfe benötigt, um mich zu besiegen, und willst ebenfalls mit ihm trainieren.“ Irgendwo lag da ein Lachen hinter diesen Worten versteckt, das Brad sich nicht erklären konnte. Mit einem leichten Stirnrunzeln sah er zu Richard, der ebenfalls amüsiert schien, zuckte schließlich mit den Schultern. „Natürlich würde ich ihn unterstützen.“ Geflissen überhörte er das Lachen der beiden, neigte den Kopf ein wenig zur Seite. „Sie haben doch sicher schon häufiger trainiert und ich wette, bisher konnte Richard Sie nicht schlagen.“ „Du weißt genau, dass keiner gegen dich wettet, mein Lieber“ lautete die Antwort, die gleichzeitig seine Vermutung bestätigte, ohne dass der Ältere es aussprechen musste. Also wandte er sich Richard zu. „Sie hätten ruhig was sagen können. Sie wollen doch nicht ewig gegen Herrn Hoffmann verlieren…“ Grau-grüne Augen erwiderten belustigt seinen Blick. „Vielleicht hat mich ja deine damalige Demonstration abgeschreckt“, wurde zu bedenken gegeben. Ein Argument, das er nicht zählen ließ. „Damals war die Zielstellung eine andere.“ „Du willst mich also nicht mehr abschrecken?“ Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist doch gar nicht mehr nötig, oder?“ Die Belustigung verblasste, aber da war immer noch ein kleines Lächeln um die Mundwinkel des älteren Mannes herum. „Wohl nicht…“ Herr Hoffmann machte eine wegwerfende Handbewegung. „Du kommst da sowieso nicht mehr raus, Reik. Schließlich brauchst du seine Hilfe beim Schach nicht mehr.“ Ihm war zwar nicht klar, was das eine mit dem anderen zu tun hatte, aber ihm reichte, dass er Richards Zustimmung hatte. Also verabschiedete er sich mit einem Lächeln. „Geben Sie mir einfach Bescheid, wenn Sie trainieren möchen. Ich werde dann mal gehen, schließlich will ich Michael nicht zu lange allein lassen.“ Von Herrn Hoffmann erhielt er ein wissendes Nicken, während Richard etwas resigniert aussah. Es ließ ihn noch mehr lächeln. Als er in ihr Quartier zurückkehrte, standen eine Flasche Rotwein und zwei Gläser auf dem Wohnzimmertisch. Sein Blick fiel als nächstes auf Michael und dieses Lächeln hatte eine ganz andere Qualität. „Da bin ich wieder…“ Der Ältere streckte einfach nur stumm die Hand nach ihm aus. Und Brad ging zu ihm, ohne zu fragen, ob der Wein tatsächlich von Herrn Schneider stammte. ~TBC~ Nur ein bisschen zum Spaß, bevor sie nächstes Mal zu ihrer Reise aufbrechen ^^ Ich glaube, in diesem einen Punkt wird Brad wohl nie verstehen, was vor sich geht… cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)