Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 167: "Hat Herr Schneider noch keine Zeit für dich und der arme Reik muss als Ersatz herhalten?" ------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 167/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Schach mit Herrn Hoffmann und Herrn Walter… ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: *grins* Darauf freut Brad sich auch schon. Schließlich kann er einiges von Herrn Schneider in Michael sehen – und damit meine ich nicht nur sein Aussehen. Allerdings hat er sich bis zum nächsten Training noch ein bisschen zu gedulden. Schließlich gibt es auch ein bisschen Arbeit zu erledigen. Nichtsdestotrotz wird sich schon im nächsten Kapitel die Gelegenheit für einen weiteren Auftritt von Herrn Schneider ergeben. Auch wenn der Anlass kein besonders positiver sein wird… ^^# @Kralle: *winkz* Teil 167 „Hat Herr Schneider noch keine Zeit für dich und der arme Reik muss als Ersatz herhalten?“ Herr Schneider verließ die Sporthalle und damit erhielt er nicht nur sein eigenes Talent zurück, sondern auch die Verbindung zu Michael. Brad atmete langsam aus und sackte noch ein Stück mehr in sich zusammen, wandte erst dann den Kopf zur Seite, um Michael ein schnelles Lächeln zuzuwerfen. Der Ältere hatte sich neben ihn gesetzt, streckte nun eine Hand aus, um ihm schweißfeuchte Strähnen aus der Stirn zu streichen. „Bist du dir sicher, dass du überhaupt noch die Puste hast, um weiterzumachen?“ Er langte nach der Hand und drückte sie gegen seine Brust, wo sich sein Herzschlag inzwischen fast normalisiert hatte. „Wir haben nur gleiche Voraussetzungen geschaffen. Natürlich will ich noch mit dir trainieren.“ Insbesondere jetzt… Unbewusst schweifte sein Blick zurück zum Ausgang, wo er Herrn Schneider natürlich nicht mehr sehen konnte. „Was ist?“, fragte Michael leise. „Man konnte sehen, dass er dir das Kämpfen beigebracht hat.“ Die Art wie sich die beiden bewegten ähnelte sich sehr. Auch wenn er nur den Schluss gesehen hatte, war es mehr als genug gewesen, um selbst gegen das Triumviratsmitglied antreten zu wollen. „Er ist wirklich gut…“ Michael lächelte ein etwas seltsames Lächeln. „Er hatte es sich früh zum Ziel gemacht, uns daran zu erinnern, dass auch Talentlose gefährlich sein können. Und dass man sich niemals allein auf sein Talent verlassen darf. Deshalb nimmt er es dir weg und macht dich anschließend fertig.“ Das war etwas, worüber er noch nie bewusst nachgedacht hatte. Brad zwinkerte langsam. „Er hat es bis zum Triumviratsmitglied gebracht, ohne wirklich ein Talent zu besitzen. Er kann es lediglich anderen wegnehmen…“ Der Ältere lachte auf. „Was soll das denn jetzt heißen, Heldenverehrung für meinen Vater? Muss ich befürchten, fallengelassen zu werden?“ „Daran erinnerst du dich noch?“, rutschte es ihm heraus, bevor er belustigt den Kopf schüttelte. „Als ich Herrn Schneider zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass du der Richtige bist. Auch wenn ihr euch verdammt ähnlich seht, warst du es, den mein Talent bereits kannte.“ „Das höre ich doch gerne…“ Wärme strömte daraufhin von Michael auf ihn über und ohne Überlegung lehnte er sich zur Seite, gegen den Älteren, dessen Hand noch ein bisschen fester haltend. Der blickte gegen die Wand, ohne wirklich etwas zu sehen, kam auf das eigentliche Thema zurück. „Ich war damals noch sehr jung, aber im Nachhinein ist mir klar, dass er für die Position sehr hart arbeiten musste. Möglicherweise war ihm ja das Beispiel von Frau Kingston ein Ansporn.“ Eine kurze Pause. „Oder auch Herr Kingston.“ Brad konnte spüren, dass hinter dieser Bemerkung mehr lag, hakte aber nicht nach, weil Michael eindeutig nicht mehr dazu sagen wollte. „Ich wünschte, mein Vater wäre genauso…“, meinte er stattdessen nur. Er vermisste seine Eltern nicht aktiv, aber wie Anders damals festgestellt hatte, es war und blieb eine Lücke in seinem Leben, die er gerne füllen würde. Michael wuschelte durch seine Haare. „Vielleicht erinnerst du dich eines Tages.“ Ein Mundwinkel zuckte nach oben, aber das hatte nicht viel mit Humor zu tun. „Ich warte schon etwas zu lange darauf, um noch daran zu glauben.“ Dann stand er in einer sehr abrupten Bewegung auf. „Lass uns weitermachen.“ Für einen Moment wurde er aus eisblauen Augen gemustert, dann nickte Michael langsam und erhob sich ebenfalls. Die Transition in den normalen Alltag war genauso unvermittelt wie einfach. Seine Schüler hatten während seiner kurzen Abwesenheit nicht vergessen, welche Ansprüche er an sie stellte, und sie schienen überwiegend sogar froh über seine Rückkehr zu sein. Schuldig war eine wenig überraschende Ausnahme. Brad wandte seiner Klasse den Rücken zu, als er etwas an die Tafel schrieb, konnte aber trotzdem den Blick der grünen Augen spüren. Er erlaubte sich ein kurzes, amüsiertes Lächeln, das niemand sehen würde. Er hatte keine Ahnung, warum Schuldig ihn derzeit auf dem Kieker hatte, wahrscheinlich wusste es der Telepath selbst nicht so richtig und es war inzwischen eine automatische Reaktion. Aber da der Junge nicht offen frech war, hatte er keinen Grund, ihn zu bestrafen. Ironischerweise blieb Farfarello in dieser Beziehung ein ausgleichendes Element und ab und zu gratulierte er sich immer noch selbst für die Entscheidung, damals den vorzeitigen Wechsel des Iren angeregt zu haben. „Als Hausaufgabe werdet ihr diese Aufgaben lösen“, wandte er sich wieder seinen Schülern zu. „Berücksichtigt dabei, dass ihr für die unten dargestellten vorher das zehnte Kapitel im Buch zu Ende durcharbeiten müsst. Falls ihr Hilfe benötigt, kommt zur Übungsstunde.“ Als er letzteres hinzufügte, sah er Schuldig an, der prompt das Gesicht verzog und den Kopf über seinen Hefter beugte. Farfarello hingegen sah ausgesprochen zufrieden aus, während er die Aufgaben notierte. Leises Raunen breitete sich aus, als die Schüler ihre Sachen zusammenpackten. Für sie war es die letzte Stunde heute und sie sahen ihrer Freizeit entgegen. Brad hatte allerdings noch etwas zu erledigen, bevor er Feierabend machen konnte. Herr Rudert wartete bereits auf ihn, als er das Klassenzimmer verließ, ein Klemmbrett unter dem Arm. „Bereit, Herr Crawford?“ „Natürlich“, nickte er ihm zu. „Wo ist Herr Müller?“ Der Gesichtsausdruck des anderen Instruktors wurde sehr neutral. „Er hat sich entschuldigen lassen. Ein paar Korrekturen haben sich angesammelt und er war der Ansicht, dass wir die Kontrolle auch alleine schaffen.“ Hm… Seine Miene war nicht weniger neutral. „In dem Punkt will ich ihm nicht widersprechen.“ „Ganz mein Gedanke“, kam es trocken zurück. Sie schritten die Strecke ab, die die Schüler morgen nehmen mussten und hakten auf der Checkliste die ordnungsgemäß aufgebauten Stationen ab. Vieles kam Brad noch von seinem eigenen Durchgang her bekannt vor, aber einige Sachen hatten sich auch verändert. Vor einem Hindernis blieb er nachdenklich stehen. Braune Augen tasteten die stabile Holzwand ab und schätzten die Höhe ab. Herr Rudert trat neben ihn. „Was halten Sie davon?“ Brad zog eine Augenbraue hoch, nahm dann zwei Schritte Anlauf und der dritte berührte das Holz, half ihm, sich nach oben hin abzustoßen. Ganz knapp bekam er die obere Kante zu greifen und den verbleibenden Schwung ausnutzend zog er sich nach oben. Der andere Instruktor sah zu ihm hoch, gefangen zwischen Belustigung und einem Stirnrunzeln. „So war das aber nicht gemeint…“ Brad zuckte mit den Schultern, bevor er sich wieder nach unten gleiten ließ. „Ich wollte es ausprobieren.“ Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite, nachdenklich. „Die Schüler werden keine Chance haben, da rüberzukommen. Sie sind einfach nicht groß genug. Und es ist keine Teamübung, so dass sie sich auch nicht gegenseitig helfen können.“ Herr Rudert zeigte nun ein feines Lächeln. „Es war klar, dass Sie das Problem sofort erkennen.“ „Ah…“ Jetzt lächelte er ebenfalls. „Wie unerwartet anders. Wessen Idee war es?“ „Dürfte ich zuerst erfahren, wie Sie darauf reagiert hätten?“ Herr Rudert klang aufrichtig neugierig. „Nun, ich wäre um das Hindernis herumgelaufen und hätte meinen Weg fortgesetzt, was sonst?“ „Ohne auch nur einen Anlauf zu starten, hinüberzukommen?“ Er warf dem Älteren einen Blick zu, als wäre dieser nicht ganz helle. „Mein Talent hätte mir die Sinnlosigkeit eines solchen Versuchs verraten. Warum hätte ich Zeit und Energie darauf verschwenden sollen?“ Und Herr Rudert lachte auf. „Herr Schneider hat gesagt, dass Ihre Antwort so ausfallen würde.“ „Hm, ich bin nicht besonders überrascht, dass er mich richtig eingeschätzt hat.“ Mit Humor, der nicht bemüht war. „Es war also seine Idee?“ „Ja“, wurde ihm bestätigt und dann traf ihn ein nachdenklicher Blick. „Er meinte, Sie hätten ihn darauf gebracht, wenn ich auch nicht weiß, was das heißen soll…“ Dieses Mal war es Brad, der auflachte. „Vielleicht ist es meine Tendenz, einen Weg zu finden, selbst wenn ihn mir niemand vorgegeben hat. Darum geht es hier doch, nicht wahr? Die Schüler haben die klare Anweisung, den gesamten Parcours zu absolvieren.“ Er schüttelte leicht den Kopf. „Ich muss zugeben, ich bin gespannt, wie die Schüler reagieren.“ Ein Mundwinkel zuckte nach oben. „Ich hoffe, sie halten sich nicht zu lange mit sinnlosen Versuchen auf, Befehle zu befolgen, die an dieser Stelle einfach nicht zu befolgen sind.“ Sein Blick suchte den des Älteren. „Ist es nicht ein wenig riskant? Nicht dass sie dadurch auf die Idee gebracht werden, auch künftig den leichten Weg zu wählen, wenn es gar nicht erforderlich ist.“ Aber noch während er das sagte, hatte er auch schon weiter gedacht, hob eine Hand, um Herrn Rudert von einer Antwort abzuhalten. „Natürlich hat Herr Schneider daran gedacht. Sie werden einen Telepathen hier haben, der ganz genau festhalten wird, aus welchem Grund welche Entscheidung getroffen wird.“ Er verspürte Bewunderung. Herrn Schneider durfte man wirklich nicht unterschätzen. Der Andere sah ein wenig überrascht aus. „Ja, genau das. Und ich frage mich gerade, warum ich überhaupt überrascht bin.“ „Da kann ich Ihnen auch nicht weiterhelfen“, gab er mit einem verschmitzten Lächeln zurück und dann setzten sie ihren Weg fort. Der Rest des Parcours brachte keine interessanten Neuerungen mit sich, aber zumindest war alles ordnungsgemäß aufgebaut worden, so dass sie ihre Liste zügig abarbeiten konnten. Herr Rudert war es, der den letzten Haken setzte. „So, damit wären wir fertig.“ Brad erhielt ein Lächeln. „Dann sehen wir uns morgen hier wieder?“ Er neigte zustimmend den Kopf. „Ich werde sicher keine Arbeiten zu kontrollieren haben.“ Weiße Zähne blitzten in Antwort auf. Brad machte sich auf den Weg zu seinem Quartier, wurde aber von bekannten Stimmen von diesem Ziel abgelenkt. Seine Schritte trugen ihn folglich in die Richtung, aus der die kaum verständlichen Worte zu ihm herüberklangen. Ein unwillkürliches Lächeln zog an seinen Mundwinkeln, als er Richard und Herrn Hoffmann vorfand, die in ein Schachspiel vertieft waren. Immerhin war das eine Freizeitbeschäftigung, der er selbst auch viel abgewinnen konnte und für ihn war es immer ein gutes Zeichen, wenn sich jemand dafür interessierte. Das war auch der einzige Makel, den er bisher an Michael gefunden hatte. Er ließ den Gedanken absichtlich zu dem Älteren hinüberdriften, der nur darüber lachte und ihm viel Spaß dabei wünschte, die beiden zu ärgern. Innerlich streckte er ihm die Zunge dafür raus, schließlich hatte er nicht vor, hier irgendwen zu ärgern – außer Michael vielleicht – ließ sich dann hinter Richard zu Boden sinken und schlang beide Arme um dessen Hals. Der hatte ihn nicht kommen hören und war auch nicht von Herrn Hoffmann gewarnt worden, so dass er zunächst erstarrte. Doch Richard reimte sich schnell zusammen, wen er jetzt buchstäblich am Hals hatte und entspannte sich mit einem leisen Seufzen wieder. „Guten Abend, Brad.“ „Hallo Richard, Herr Hoffmann.“ Der andere Mann lächelte ein Lächeln, das in Richtung Grinsen abzurutschten drohte und in den blauen Augen funkelte Belustigung. „Hat Herr Schneider noch keine Zeit für dich und der arme Reik muss als Ersatz herhalten?“ Er verstärkte seine Umarmung noch ein bisschen und musterte interessiert das Schachbrett zwischen den beiden. Seine Antwort klang daher ein wenig abgelenkt. „Ah, ich könnte ihn schon davon überzeugen, Zeit für mich zu haben. Aber als Schachpartner macht er einfach nicht so viel her.“ Herr Hoffmann lachte und auch durch Richard lief ein unterdrücktes Vibrieren. „Lass ihn das bloß nicht hören…“ Brad streckte einen Arm aus und tätigte den nächsten Zug für Richard, der ihn nicht daran hinderte. „Das habe ich bereits, gerade eben erst.“ Er hob den Blick, um blauen Augen zu begegnen. „Natürlich macht er sich rein gar nichts daraus und hat mich gerne an Sie abgeschoben.“ „Ja, das kann ich mir gut vorstellen“, murmelte Richard vor sich hin, während Herr Hoffmann schon wieder lachte. Er zuckte mit den Schultern. „Auf diese Weise haben Sie wenigstens die Chance, gegen Herrn Hoffmann zu gewinnen“, machte er seine menschliche Stütze aufmerksam. „Stimmt, das hat er bisher nicht geschafft.“ Herr Hoffmann tat seinen Zug und Brad versteckte ein Lächeln gegen Richards Hals, als der Ältere damit genau in seine Falle tappte. „Brad“, beschwerte Richard sich, „nicht so nah.“ „Aber wie Herr Hoffmann bereits festgestellt hat, ist Michael gerade nicht da…“, gab er amüsiert zurück. Und dann flüsterte er dem Älteren auch noch den nächsten Zug ins Ohr. Herr Hoffmann beobachtete die Aktion mit hochgezogener Augenbraue und einem etwas seltsamen Blick, schenkte dann seinem Freund ein Lächeln, das Brad ebenso wenig deuten konnte. Der gab daraufhin nur ein leises Schnauben von sich, folgte dann Brads Empfehlung, genauso wie bei den nächsten drei Zügen. Jetzt war Herr Hoffmann zu sehr von der Entwicklung auf dem Spielbrett gefesselt, um noch seltsame Blicke zu verteilen. „Das sieht nicht gut aus…“ „Wenn du es sagst…“ Richard tat unwissend, doch Brad war sich ziemlich sicher, dass der ältere Mann inzwischen auch gesehen hatte, was vor sich ging. Was dadurch bewiesen wurde, dass dieser ohne jeden Hinweis den nächsten Zug exakt nach Plan absolvierte, ohne dass Brad eingreifen musste. „Warum verlieren Sie eigentlich immer gegen Herrn Hoffmann?“, erkundigte er sich neugierig. So dumm stellte sich Richard ja offensichtlich gar nicht an. „Weil ich es leider bisher nicht geschafft habe, mich in eine vorteilhafte Stellung zu bringen, bevor Chris es geschafft hat.“ „Sie müssen also mehr Eröffnungen üben“, urteilte er und sah belustigt zu, wie Herr Hoffmann mit seinem nächsten Zug haderte. „Prinzipiell keine schlechte Idee, aber Chris gewinnt gleichzeitig auch an Erfahrung…“ Herr Hoffmann hatte sein Lächeln zurückgewonnen. „Schach matt“, wurde geflüstert, obwohl sich das ganz und gar nicht auf dem Spielbrett widerspiegelte. Brad registrierte das mit leichter Verwirrung, was ihn natürlich nicht davon abhielt, Richard zu antworten. „Dann werden Sie ganz einfach mit mir üben“, teilte er ihm die ganz simple Lösung mit. Und aus einem unerfindlichen Grund war es diesmal Richard, der lachte. ~TBC~ Ja, Herr Hoffmann hat natürlich schnell erkannt, worauf das hinauslaufen würde ^.~ Der Parcours wird übrigens mehr Action mit sich bringen, als Brad erwartet… cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)