Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 166: "Ich bin dafür, dass du zunächst gegen Brad antrittst" ------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 166/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Training mit Herrn Schneider… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Natürlich wird Brad immer normaler, schließlich verbringt er immer mehr Zeit mit Michael ^^ Und heute ist es mal Michael, der eine Idee hat – auch wenn sie nicht so ausgefallen ist *lach* Übrigens werden sich Brad und Michael das heutige Kapitel mit jemand anderem teilen müssen, aber ich hoffe, du magst es trotzdem ^.~ @Kralle: *winkz* Teil 166 „Ich bin dafür, dass du zunächst gegen Brad antrittst“ „Ihr Tee, Herr Schneider.“ Das Tablett wurde auf dem Tisch abgestellt und Michael bedankte sich mit einem abwesenden Nicken. Die Tür war längst wieder geschlossen worden, bevor er die Zeitung beiseite legte und sich eine Tasse eingoss. Damit in der Hand ging er langsam zu dem ausladenden Panoramafenster hinüber und blickte über das Gelände hinweg, das sich vor ihm ausbreitete. Der Unterricht war bereits vorbei und viele Schüler nutzten das warme Wetter aus, um draußen ihre Hausaufgaben zu machen. Oder diese auch einfach zu ignorieren und sich die Zeit mit weniger nützlichen Dingen zu vertreiben. Er lächelte ein kaum sichtbares Lächeln bei diesem Gedanken, bevor er einen Schluck von dem heißen Getränk nahm. Seine Tasse war zur Hälfte geleert, als er eine vertraute Nicht-Präsenz näherkommen fühlte. Und kurz darauf wurde tatsächlich die Tür geöffnet. „Michael?“ Sein Vater war überrascht, ihn zu sehen, fing sich aber schnell wieder. „Brad ist den ersten Tag zurück und du bist nicht bei ihm?“ Schritte näherten sich ihm. Er blickte weiterhin nach draußen. „Soll das heißen, ich klammere zu sehr?“ Sein Vater lachte und eine warme Hand legte sich in seinen Nacken, drückte sanft zu. „Das soll heißen, ihr tut es beide.“ „Ha…“ Mehr hatte er dazu nicht zu sagen, nicht wirklich. Er lehnte den Kopf gegen die Schulter des älteren Mannes. Die Hand in seinem Nacken verschwand nicht. „Also mal ehrlich. Warum bist du hier?“ „Hm, wir haben bereits den ganzen Tag Draußen verbracht. Und dann hielt Brad es nicht mehr aus und wollte sich auf den aktuellen Stand bringen, was seine Schüler und seine Arbeit angeht.“ „Das klingt ganz nach ihm.“ Amüsement durchwob diese Worte. „Und du wolltest nicht arbeiten?“ Er stieß ein leises Schnauben aus. „Es ist mein freier Tag. Und ich werde Brad beweisen, dass man den auch nur mit Freizeit herumbekommen kann.“ Für einen Moment fiel Schweigen zwischen sie, dann sprach er weiter. „Er selbst scheint das ja nicht zu können. Dabei hat mich ausgerechnet er heute darum gegeben, dass ich mit ihm Urlaub mache.“ „Hat er das…“ Wieder Überraschung. „Ich habe ihm bereits gesagt, dass sich so etwas nur schwer einrichten lässt.“ „Aber der Wunsch ist verständlich, nicht wahr?“ Erneut ein kurzer Druck, bevor die Hand nach unten fiel. Zum ersten Mal suchte er den Blick seines Vaters. „Wirklich?“ Er selbst wäre niemals auf diese Idee gekommen. Das andere Triumviratsmitglied schien ihm diesen Gedanken geradewegs vom Gesicht abzulesen. „Nun, er hatte die Gelegenheit, in Japan so etwas wie Urlaub zu machen. Vorher hatte er es vielleicht nicht gekannt, doch jetzt lässt es sich nicht mehr rückgängig machen. Und natürlich will er diese neue Erfahrung mit dir teilen. So wie immer.“ „So wie immer…“, wiederholte er leise und musste dabei lächeln. Sein Vater lächelte ebenfalls. „Wir werden es schon irgendwie hinbekommen, dass sich Brads Wunsch erfüllt. Immerhin ist Herr Franken auch ein Precog und wenn er keine Gefahr vorhersieht, hat Brad das gesamte Triumvirat auf seiner Seite. Wenn nicht mal wir es schaffen, wer dann?“ Der Blick der blauen Augen schweifte zu seiner Teetasse und das Thema wurde gewechselt. Oder es kehrte auch zu dem zuvor zurück. „Irgendwie sieht es nicht danach aus, als würdest du deine hartgewonnene Freizeit wirklich nutzen.“ Er nahm einen weiteren Schluck und verbarg so seine zuckenden Mundwinkel. „Ich finde, dass ich sie sehr gut nutze… Außerdem will Brad mit mir später noch trainieren, da kann ich mich genug verausgaben.“ „Ah, du bist am Kräftesammeln.“ Er sollte eindeutig aufgezogen werden. Es folgte ein nachdenkliches Lächeln. „Wie wäre es, wenn du dich mit mir aufwärmst?“ „Du willst mir wohl meine Ruhe nicht gönnen…“ Aber die Idee hatte etwas Verlockendes. Er trainierte viel zu selten mit seinem Vater, obwohl es dafür schon lange keinen Grund mehr gab. Er neigte den Kopf leicht zur Seite, ohne sich der Tatsache bewusst zu sein, dass er diese Geste von Brad übernommen hatte. Weswegen er auch den amüsierten Blick seines Vaters nicht so recht einzuordnen wusste und ihn in der Folge ignorierte. „Ist die Halle um diese Zeit überhaupt schon frei?“ Eine Augenbraue wurde in die Höhe gezogen. „Sie wird es sein, wenn wir dort sind.“ Natürlich… Er schüttelte über sich selbst den Kopf. „In Ordnung, ich nehme das Angebot gerne an. Schließlich gibt es nicht viele Leute, die mich noch auf die Matte legen können…“ Michael leerte seine Tasse, während sein Vater lachte. „Was ist mit Brad, kann er dich inzwischen schlagen?“ „Nicht regelmäßig, aber ja. Hin und wieder schafft er es“, gab er ohne Verlegenheit zu. „Hm, ich hoffe es liegt nicht daran, dass du nachlässt.“ Das war nur halb im Scherz gesagt. „Du wirst dich gleich selbst davon überzeugen können.“ Trocken. Und als sie sich wenig später in der Sporthalle wiedertrafen, war diese tatsächlich leer. Nur die Matten waren für sie bereits vorbereitet worden und auf einer Bank warteten Handtücher und Wasserflaschen auf sie. Michael sah es sich mit einem stillen Lächeln an, bevor er sich seinem Vater zuwandte. „Machst du das eigentlich immer so?“ „Du solltest es auch tun. Deine Zeit ist sehr viel wertvoller als die eines Angestellten, der alles für dich vorbereiten kann.“ Michael strich sich durch die sandblonden Haare. „Ich tue es ab und zu, wenn ich daran denke… Ich hätte mich schon längst daran gewöhnen sollen, hm?“ Mundwinkel zuckten nach oben. „Das wird schon noch…“ Sie begannen sich aufzuwärmen und sein Vater half ihm bei den Dehnungsübungen, bevor sie die Positionen wechselten. Irgendwann mittendrin dehnte sich das Talent des Zeros aus und bezog ihn mit ein, woraufhin sich seine Muskeln noch ein bisschen mehr zu lockern schienen. Sein Vater registrierte die Reaktion mit einem zufriedenen Blick, sagte aber nichts dazu. Es fiel überhaupt kein Wort mehr zwischen ihnen, während sie sich sammelten und auf den bevorstehenden Kampf konzentrierten. Nur ihre angestrengter werdenden Atemzüge verrieten, wie viel Energie sie in die folgenden Angriffe steckten, denn ansonsten hätte ihr Kampf auf einen unbeteiligten Dritten nahezu mühelos gewirkt. Michael fand sich bald in einer Situation wieder, in der er die Initiative verlor, häufiger auswich und blockte als selbst anzugreifen. Er fing den Blick seines Vaters auf und der verriet ihm mehr als deutlich, dass sich der Ältere nicht zurückzuhalten gedachte. Die Worte vorhin waren mehr als zur Hälfte ernst gemeint gewesen. Und im Stillen begann er sich zu fragen, ob er vielleicht wirklich schlechter geworden war, ganz einfach deswegen, weil er sich zu sehr an Brads Kampfstil gewöhnt hatte. Dann verschwand jede derartige Überlegung, weil er sich keine Ablenkung erlauben konnte, egal, wie gering sie ausfiel. Zum Schluss war es trotzdem Michael, der sich geschlagen geben musste. Schwer atmend saß er auf der Matte, die Arme um seine Knie geschlungen und den Kopf gesenkt. Das Blut rauschte ihm in den Ohren und er hörte darüber kaum die Schritte, die seinen Vater von ihm wegführten, bevor dieser zurückkehrte und sich neben ihm hinhockte. „Michael…“ Eine Hand rieb massierend über seinen Nacken. Und als er auf die Anrede hin seinen Kopf hob, wurde eine Wasserflasche kühlend gegen seine Stirn gehalten. Etwas hinderte ihn daran, seinen Vater anzusehen. „Bist du enttäuscht?“, wollte er leise wissen. Ein etwas ungläubiges Auflachen antwortete ihm darauf. „Bei so einem knappen Ergebnis? Dann müsste ich auch von mir enttäuscht sein.“ Und jetzt suchte er doch den Blick der blauen Augen. „Knapp?“ Sein Vater schüttelte den Kopf und da war ein sanfter Druck in seinem Nacken. „Ich kann mich an keinen Kampf erinnern, bei dem du so kurz davor standest, mich zu schlagen. Und es war nur Glück, dass ich dich vorher erwischt habe.“ Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, ohne dass es ihm bewusst war, und zufrieden griff er nach der Flasche. „Dann hat das ganze Training mit Brad doch etwas gebracht.“ „Das will ich doch hoffen…“ Die trockenen Worte überraschten sie beide, aber die Stimme war absolut vertraut, so dass er sich nur langsam umwandte. Und tatsächlich stand dort Brad, mit vor der Brust verschränkten Armen. Sein Lächeln drohte in ein Grinsen abzugleiten. „Ich wollte unser Training nicht schlechtmachen“, versicherte er ihm. „Mm, das klang eben noch ein bisschen anders.“ Aber zumindest ein Mundwinkel rutschte in die Höhe. Dann wanderten die braunen Augen weiter zu seinem Vater. „Guten Abend, Herr Schneider.“ „Brad.“ Der Junge erhielt ein amüsiertes Nicken, was möglicherweise daran lag, dass Brad die Erwiderung kaum registrierte, sich bereits neben Michael niedergelassen hatte und ihm durch die schweißfeuchten Haare strich. „Hast du überhaupt noch genug Energie übrig, um mit mir zu trainieren?“, wurde er ein wenig zweifelnd gefragt. Er fing die Hand ein und drückte einen Kuss auf die Knöchel. „Wenn du mir ein wenig Erholung erlaubst… Du könntest die Zeit zum Aufwärmen nutzen.“ Brad reagierte nicht gleich auf seinen Vorschlag, sondern sah ihn einfach nur intensiv an. Vielleicht wollte der Jüngere automatisch von seinem Talent wissen, ob Michael tatsächlich noch in der Lage zu kämpfen war, doch sie befanden sich immer noch im Zerofeld. Was Brad mit einem Zwinkern auch bewusst wurde. Es folgte ein schneller Seitenblick zu seinem Vater hin, dann lehnte sich Brad blitzschnell vor, bevor er sich aufrichtete. „Gut.“ Und damit lief Brad los. Die Wärme des Kusses schien noch auf seinen Lippen zu verweilen, als Brad bereits eine halbe Runde zurückgelegt hatte und er wurde erst durch das Auflachen seines Vaters aufgeschreckt. Langsam suchte er den Blick des älteren Mannes. „Du schienst ein wenig weggetreten“, wurde ihm mitgeteilt. Er nahm es mit einem Schulterzucken zur Kenntnis. „Er hat mich auf andere Gedanken gebracht.“ Amüsement blitzte in blauen Augen auf. „Du kannst ihm ja vorschlagen, die Matte gegen das Bett zu tauschen. Er wäre sicher nicht abgeneigt.“ Wärme wollte ihm in die Wangen steigen, weil er darüber nicht unbedingt mit seinem Vater reden wollte, doch er schaffte es, die Reaktion zurückzudrängen. „Da wäre ich mir nicht so sicher. Er mag es schließlich, wenn alles nach Plan läuft.“ Wieder ein Lachen. „Da hast du auch wieder Recht.“ Sein Vater kam langsam auf die Beine. „Dann werde ich euch mal allein lassen.“ Eine Kunstpause. „Nur zur Sicherheit.“ Er stieß ein Schnauben aus, sagte aber nichts dazu. Sein Blick war aussagekräftig genug. Dann aber kam ihm eine Idee und er streckte eine Hand aus, um seinen Vater zurückzuhalten. „Warte, ich weiß etwas Besseres.“ Seine Mundwinkel hoben sich kaum merklich. „Ich bin dafür, dass du zunächst gegen Brad antrittst. Dann haben wir beide anschließend wenigstens die gleichen Ausgangsbedingungen.“ Eine Augenbraue rutschte nach oben, aber es kam zumindest keine sofortige Ablehnung. „Meinst du, Brad findet diese Idee genauso gut wie du selbst?“ Der Junge enthob ihn einer Antwort, als er am Ende seiner ersten Runde neben ihnen stehen blieb. Und obwohl sie im Moment nicht telepathisch kommunizieren konnten, schien Brad genau zu wissen, was er vorgeschlagen hatte. „Ich würde die Gelegenheit gerne nutzen.“ Anders als Michael ohne jeden Anflug von Belustigung. Und dann setzte er seine Runden fort. Er sah ihm unwillkürlich nach, nachdenklich werdend. „Er hat noch nie mit dir trainiert, oder?“ „Nein“, schüttelte sein Vater den Kopf, zeigte dann ein schiefes Lächeln. „Du findest ja kaum die Gelegenheit dazu, von daher…“ Aus einem seltsamen Grund verspürte er so etwas wie Schuldbewusstsein, aber der andere Mann winkte bereits ab. „Mir ist schon klar, dass Brad dich ausreichend beansprucht. Und du hast mir ja gerade bewiesen, dass du dabei nichts verlernst.“ Eine Hand fand wieder seinen Nacken. „Er würde sicher auf die Barrikaden gehen, wenn ich darauf bestehen sollte, dass du regelmäßig mit mir trainierst.“ „Dem widerspreche ich lieber nicht.“ Er lehnte sich zurück und in die Berührung hinein, dachte dann endlich daran, dass er immer noch die Flasche in der Hand hielt. Er öffnete sie und nahm einen tiefen Schluck, seufzte anschließend zufrieden. „Wirst du ihm eigentlich den Vorteil seines Talents erlauben?“ „Musst du das wirklich fragen?“ Ein Grinsen flog über sein Gesicht. „Der arme Junge…“ Michael streckte eine Hand aus und sein Vater verstand die Geste, zog ihn auf die Füße. „In dem Fall helfe ich ihm besser beim Aufwärmen und geb ihm noch ein paar Tipps.“ Er wurde nicht aufgehalten und Brad nahm seine Unterstützung gerne an. Und ihm entging nicht, dass Brad ungewohnt unkonzentriert war. „Was ist los?“, erkundigte er sich leise. Brad verzog das Gesicht. „Ich fühle mich halb blind. Hoffentlich lenkt mich das nicht zu sehr ab.“ „Am bestens findest du dich gleich mit einer Niederlage ab. Wie verlassen uns einfach zu sehr auf unsere Talente, während mein Vater nie eins zur Verfügung hatte, das ihn beim Kämpfen unterstützen würde.“ Der Jüngere stützte sich auf und federte in die Hocke, bevor er sich langsam aufrichtete. „Ich verliere nicht gerne. Aber in diesem Fall…“ Er musste lächeln. „Ich drücke dir die Daumen.“ Brad verdrehte die Augen, zog ihn dann aber trotzdem näher, um ihn zu küssen. „Tu das, wenn es dir Spaß macht.“ Mit jedem Schritt in Richtung Matte glättete sich die Miene des Jüngeren mehr, bis dessen Gesicht nur noch eine Maske zu sein schien, in der lediglich die braunen Augen lebendig waren. Sein Vater war nicht minder konzentriert und Michael musste sich ans Atmen erinnern, als die beiden starteten. Und er rührte sich erst wieder, als der Kampf schließlich vorbei war. Sah das genauso aus, wenn er gegen Brad antrat? Der Junge saß jetzt so wie er selbst vorhin auf der Matte und versuchte zu Atem zu kommen, allerdings saß dieses Mal auch sein Vater. „Fast hättest du es geschafft…“ Sein Vater klang beeindruckt, doch Brad sah nicht sehr zufrieden aus. „Nur, weil Sie bereits erschöpfter waren.“ Schwarze Strähnen wurden zurückgestrichen, bevor sich die braunen Augen auf seinen Vater hefteten. „Ich will sehen, wie viel besser Sie sind, wenn Sie ausgeruht sind.“ Sein Vater lächelte. „Das wird sich einrichten lassen.“ ~TBC~ Ja, es gibt etwas, in dem Brad nicht der Beste ist ^.~ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)