Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 164: "Langsam scheint sich das zu einer Gewohnheit zu entwickeln" ------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 164/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Ein Besuch bei Dr. Stephenson steht an… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Lernen ist nun mal wichtiger ^^ Freut mich, dass du trotzdem Zeit zum Lesen findest. Viel Action wird es auch dieses Mal nicht geben, schließlich sind Brad und Michael mehr oder weniger nur miteinander beschäftigt. @Kralle: *winkz* Teil 164 „Langsam scheint sich das zu einer Gewohnheit zu entwickeln“ Es war Michael, der als erster erwachte und er hatte noch nicht einmal die Augen aufgeschlagen, da zog bereits ein zufriedenes Lächeln an seinen Lippen. Und er hatte auch allen Grund, zufrieden zu sein. Denn da war nicht nur ein vertrautes Gewicht, wo Brads Kopf auf seiner Brust ruhte, sondern ein mindestens ebenso vertrautes geistiges Glühen in seinem Verstand. Er wandte den Kopf zur Seite, warf einen Blick auf den Wecker und wie erwartet war es genau seine Aufstehzeit. Der Alarm allerdings war abgestellt, denn er hatte nicht vor, den Jungen aus dem Bett zu werfen, bevor dieser von allein aufwachte. Und damit er ihn nicht aus Versehen weckte, schloss er selbst wieder die Augen und ließ sich von Brad zurück in die Untiefen des Schlafs ziehen. Das nächste Mal weckte ihn die Unruhe, die mit Brads Erwachen einherging und natürlich wehrte er sich nicht dagegen, ganz im Gegenteil. Der Jüngere lag inzwischen neben ihm, eng an ihn geschmiegt, ließ ihm aber genug Raum, dass er sich auf einem Ellenbogen hochstützen konnte. Und so wartete er, bis braune Augen aufgeschlagen wurden. „Guten Morgen.“ Er strich Brad eine schwarze Strähne aus der Stirn. „Ausgeschlafen?“ Er erhielt anfangs nur ein Zwinkern, doch dann war der Jüngere ganz da und lächelte. „Dafür hast du doch gesorgt, nicht wahr?“ „Mm…“, brummte Michael zustimmend. „Und du hattest es anscheinend nötig, wenn man bedenkt, dass du in Japan ein paar Stunden früher aufgestanden bist.“ „Als würde man sich so schnell umstellen…“, hielt Brad dem entgegen, aber nur aus Freude am Widersprechen, nicht, weil er es wirklich ernst meinte. Und dementsprechend schenkte er ihm in Antwort darauf nur ein amüsiertes Lächeln. Brads Mundwinkel zuckten, dann barg der Jüngere das Gesicht an seiner Brust und verwehrte sich so einer weiteren Argumentation. Er ließ seine Hand zum Hinterkopf des Jungen rutschen, wob seine Finger durch die schwarzen Haare. Und wie nicht anders zu erwarten erwiderte Brad die Geste, spielte zufrieden mit sandblonden Strähnen. „Ich habe Hunger“, wurde ihm irgendwann leise mitgeteilt. Michael lachte unterdrückt. „Dann ist es ja gut, dass ich bereits das Frühstück angefordert habe. Jetzt musst du mich nur noch freigeben, damit ich nachher die Tür öffnen kann.“ Brad schien nicht besonders begeistert davon und statt von ihm abzurücken, drückte ihn der Jüngere zurück und legte sich auf ihn. Er atmete tief durch, als ihm abrupt doppelt so warm wurde, dann lachte er wieder, etwas atemlos. „Was denn nun, Sex oder Frühstück?“ Lippen wurden auf die Erhebung seines Schlüsselbeins gepresst. >Das eine schließt das andere nicht aus, nicht wahr?< Und was sollte er dazu sagen… Er gab die Nachricht weiter, ihnen das Frühstück etwas später zu bringen, konzentrierte sich dann ganz auf Brad. Sie saßen am Tisch, mit heißem Kaffee und frischen Brötchen vor sich, als Brad ihm einen schiefen Blick zuwarf. „Was ist?“, erkundigte er sich und sein unschuldiger Tonfall konnte keinen von ihnen täuschen. „Du hast eben an Dr. Stephenson gedacht“, merkte der Jüngere misstrauisch an. Das hatte er tatsächlich und nicht ganz unbeabsichtigt. „Ein paar Minuten wirst du doch sicher für ihn erübrigen können, hm?“ Brad verdrehte die Augen. „Du hast meine Schilde gesehen und du weißt, dass ich keine Kopfschmerzen mehr habe. Warum willst du mich zum Arzt schicken?“ „Weil man mit solchen Dingen nicht spaßen sollte.“ Er streckte eine Hand aus und der Junge berührte ohne zu zögern seine Fingerspitzen, konnte so die Besorgnis besser spüren, die Michael immer noch empfand. Er kam einfach nicht dagegen an, wenn es um Brad ging. Und schließlich seufzte Brad. „Du bist manchmal wirklich unmöglich.“ Er lächelte nur, weil er wusste, dass er gewonnen hatte. Sie setzten ihr Frühstück fort und erst als Brad sich auch innerlich mit dem Besuch bei William abgefunden hatte, ergriff dieser wieder das Wort. „Wieso hast du mich eigentlich ausschlafen lassen?“ Natürlich war er nicht dumm genug zu sagen, was der hauptsächliche Grund gewesen war. „Nun, du bist früher zurück als ursprünglich geplant, von daher ist die Vertretung für deinen Unterricht geregelt…“ „Ah…“ Der Jüngere neigte den Kopf ein wenig zur Seite und ein amüsiertes Lächeln blitzte auf. „Und du hast natürlich keinen Grund gesehen, etwas daran zu ändern, so dass ich heute frei habe.“ „Warum sollte ich? Das würde nur zu Verwirrungen führen“, gab Michael mit einem vollkommen ernsthaften Gesichtsausdruck zurück, während er innerlich gleichzeitig lachte. „Natürlich würde es das.“ Die Ironie in diesen Worten war unüberhörbar. Brad nahm einen Schluck von seinem Kaffee, lehnte sich dann bequem zurück. „Aber ich will mich nicht beschweren. Schließlich ist es nicht so, als wüsste ich nichts mit mir anzufangen. Ich werde ganz einfach dir Gesellschaft leisten.“ Das war etwas, worüber sich auch Michael nicht beschweren würde und diese Ansicht wurde in dem Lächeln widergespiegelt, das sich jetzt auf seinem Gesicht abzeichnete. „Das kannst du gerne tun. Und falls jemand fragt, dann bringst du mich in Sachen japanisches Büro auf den laufenden Stand.“ Brad starrte ihn für einen Moment einfach nur an, lachte dann auf. „Das klingt ja fast so, als würdest du davon ausgehen, dass wir in Wirklichkeit nur faulenzen.“ Er stützte den Ellenbogen auf dem Tisch auf, bettete das Kinn auf seiner Handfläche. „Wenn du das über dich bringen kannst.“ Ein trockenes Schnauben antwortete ihm. „Ich werde es schon überstehen. Aber dann machst du richtig frei und fährst mit mir raus. Es wird bald zu kühl zum Baden, also suchen wir uns einen See, den wir ganz für uns allein haben und verbringen den Tag dort.“ Er hatte seinen Kommentar zwar eher im Scherz gemeint, aber es sprach nichts dagegen, die Arbeit für heute mal zur Seite zu legen, weswegen er langsam nickte. „Solange du dein Talent einsetzt, um diesen einsamen See zu finden, können wir das gerne tun.“ Ein Mundwinkel zuckte ohne sein bewusstes Zutun nach oben. „Das stellt nun wirklich kein Hindernis dar.“ Die Arroganz war genauso unterbewusst. „Aber du setzt dein Talent vorher ein und lässt uns etwas zu essen vorbereiten.“ „Sieh es als erledigt an.“ Brad schien nicht einmal den Anklang schlechter Laune zu haben, als sie sich in Richtung Krankenstation begaben. Der Junge war in Gedanken schon längst bei ihrem späteren Ausflug und setzte seine precognitiven Fähigkeiten tatsächlich für das ganz profane Ziel ein, ein ruhiges Fleckchen für sie zu finden. Er gab sich alle Mühe, sein Amüsement für sich zu behalten, doch ein Teil davon sickerte zu Brad durch, der es allerdings geflissen ignorierte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass sie angekommen waren und Brad sich damit abrupt mit der Gegenwart auseinandersetzen musste. Michael zog eine Augenbraue hoch, öffnete dem Jüngeren dann mit einer einladenden Geste die Tür. Der zögerte nicht sichtlich, aber trotzdem für ihn spürbar, bevor er eintrat. Braune Augen erfassten rasch den Raum. Im Moment hielten sich keine Schüler hier auf, so dass William sich sofort um Brad kümmern konnte. Der Ältere hatte ihre Ankunft bemerkt und kam aus seinem Büro, um sie zu begrüßen. „Guten Morgen, Herr Schneider“, erhielt er ein Nicken und musste sich zurückhalten, um nicht die Augen zu verdrehen. Auch wenn William sich früher ein gewisses Maß an Ungehorsam erlaubt hatte, so konnte er ihn einfach nicht dazu bringen, ihn jetzt auch mit dem Vornamen anzureden. Und als Telepath musste er sich nicht einmal fragen, warum der Arzt so hartnäckig war. William hatte das Verbot von Frau Kernen als ungerecht empfunden, während es heute ganz einfach ein Zeichen des Michael zustehenden Respekts war. Aber Michael hatte nicht vor, aufzugeben. Also schenkte er seinem Freund ein ausgeprägtes Lächeln. „Hallo Will, ich habe hier jemanden für dich.“ Der Arzt wandte sich nun Brad zu. „Brad… langsam scheint sich das zu einer Gewohnheit zu entwickeln.“ Diesen Mal war es William, der einen schiefen Blick erntete. „Wenn Sie es als Gewohnheit bezeichnen wollen, wenn ich nach zwei Jahren zum ersten Mal wieder hier auftauche, können sie das gerne tun.“ Er lachte und schlang einen Arm um die Schulter seines Freundes. „Mach dir nichts draus, Brad ist nur ein wenig missgelaunt, weil ich ihn seiner Meinung nach völlig unnötig zu dir geschleppt habe.“ „Das ist schon in Ordnung“, erwiderte der Ältere mit stillem Amüsment. „Inzwischen sind wir das schon beide von Ihnen gewohnt.“ Und nun zuckten auch Brads Mundwinkel. „Dann bringen wir es uns mal hinter uns…“ Damit stützte er sich auf eine der Liegen hoch und ließ die Beine baumeln. Natürlich musste William nicht fragen, was überhaupt los war. Dieser hatte die gleichen Berichte wie Michael bekommen. Rosenkreuz war schon immer sehr auf Brads Gesundheit bedacht gewesen. Die Untersuchung begann dieses Mal auf die herkömmliche Art und Weise, als die Reaktion von Brads Pupillen sowie dessen Reflexe getestet wurden. Erst zum Schluss legte William die Hilfsmittel aus der Hand und schickte stattdessen das geliehene Talent eines Heilers durch den Jungen. Schließlich trat er einen Schritt zurück. „Es sind keine Nachwirkungen mehr zu finden. Was auch immer du gemacht hast, es hat geholfen.“ Eine kurze Pause wurde eingelegt. „Allerdings solltest du das nächste Mal einen Heiler hinzuziehen, wenn du beschließt, solche Selbstversuche zu starten.“ Zu Brad gesprochen, während Michael ganz bewusst nicht angesehen wurde. Dennoch wusste er, dass diese Ermahnung vor allem an ihn gerichtet war und gerade hatte er das seltsame Gefühl, das schon einmal gehört zu haben. Brad schüttelte belustigt den Kopf. „Nicht schimpfen. Mein Talent war in keiner Weise eingeschränkt und es hätte eine klare Warnung ausgesprochen, wenn es gefährlich gewesen wäre.“ William atmete ein Seufzen aus. „Das klingt theoretisch ganz gut, nutzt aber alles nichts, wenn es mal schiefgeht. Immerhin hätte es sein können, dass auch dein Talent in Mitleidenschaft gezogen wurde, ohne dass es diagnostiziert werden konnte.“ Der Junge verlor seine Belustigung nicht. „Lektion zur Kenntnis genommen. Auch wenn ich immer noch der Ansicht bin, dass ich mein Talent am besten kenne.“ „Was solltest du auch sonst sagen…“ Michael fing die Geste ein, als Brad kaum merklich eine Hand ausstreckte und ging zu ihm hinüber. Finger wickelten sich um seine, als er es übernahm, zu antworten. „Ich bezweifle, dass Brad sich in diesem Punkt irren kann.“ Das war etwas, in dem er dem Jüngeren voll und ganz vertraute. Brad ohne Kontrolle über sein Talent war undenkbar, das war viel zu eng miteinander verwoben. Der Precog fing diese Überlegung auf und lächelte zu ihm hoch. „Es gab Zeiten, da konnte ich dich noch damit überraschen…“, wurde angemerkt. „Ah… aber seitdem hast du mir mehr als ausreichend demonstriert, was du alles kannst.“ William fühlte sich ein wenig ignoriert und räusperte sich leise. „Ich bleibe bei meiner Empfehlung, Herr Schneider.“ Er drückte Brads Hand, bevor er sich dem Älteren zuwandte. „Ich weiß, das musst du schließlich auch. Und ich werde versuchen, sie in Zukunft zu beherzigen.“ Der Arzt gab sich damit zufrieden, auch wenn Michael sich sicher war, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen war. Denn da es um Brad ging, würde ein Bericht bei Herrn Franken landen und die Empfehlung in der Folge mehr Nachdruck verliehen bekommen. Brad musterte erst William, dann ihn. „Du würdest nicht anders handeln, wenn es um André ginge, hm?“ Ein Auflachen entkam ihm. „Nein, wohl nicht.“ „Und jetzt sind wir fertig hier, nicht wahr?“ Das wieder an den Arzt gerichtet, der daraufhin nickte. „Natürlich, Brad. Ich werde dich nicht länger hier festhalten. Sollten diese Kopfschmerzen allerdings wieder auftreten, müsstest du mir einen erneuten Besuch abstatten.“ Braune Augen wurden leicht zusammengekniffen. „Aber wirklich nur bei diesen Kopfschmerzen.“ William war eindeutig belustigt. „Ich bin mir sicher, du weißt den Unterschied zu erkennen. Natürlich ist es dir freigestellt, mich auch ansonsten jederzeit besuchen zu kommen.“ Brad hielt wenig davon, so aufgezogen zu werden, enthielt sich aber einer Äußerung und rutschte stattdessen von der Liege herunter, ohne Michael loszulassen. Die Geste war unmissverständlich. „Auf Wiedersehen, Will“, verabschiedete er sich für sie beide. „Auf Wiedersehen, Herr Schneider.“ Und dann mit deutlich gekurvten Mundwinkeln: „Brad.“ Der Junge zog ihn einfach nur in Richtung Ausgang. „Du hättest dich ruhig ebenfalls verabschieden können“, ermahnte Michael ihn, als sie draußen waren. „Aber ich will ihn gar nicht wiedersehen.“ Er strich durch die schwarzen Strähnen, begegnete mit leisem Amüsement dem Blick der braunen Augen. „Du solltest deine Abneigung Ärzten gegenüber allmählich überwunden haben.“ „Sie machen es einem jedoch sehr einfach, daran festzuhalten, nicht wahr?“ „Du übertreibst.“ Michael lächelte, wickelte eine Strähne um seinen Zeigefinger. Dann drückte er einen Kuss auf Brads Stirn. „Aber zumindest ist es William von dir gewohnt.“ Fingerspitzen streiften seine Wange, glitten über seine Lippen hinweg und hinterließen ein Prickeln. „Lass uns nicht mehr über ihn reden. Du gehörst heute ganz mir.“ „Bist du immer noch eifersüchtig?“ Nicht nur ein Scherz, denn er hatte überraschenderweise etwas aufgefangen, das in diese Richtung deutete. Brad sah ihn an, als müsste er über diese Frage nachdenken, schüttelte schließlich den Kopf. „Das nicht, du hast schließlich mich.“ Und Brad war sich sehr sicher, dass Michael sich niemals woanders umschauen würde. Die Gewissheit war so fundamental, dass er sie überhaupt nicht übersehen konnte. Sie fühlte sich warm an und er musste lächeln, während er darauf wartete, dass der Jüngere weitersprach. „Allerdings habe ich nicht vergessen, dass er dich angefasst hat.“ Michael unterdrückte ein Schnauben. „Du kleiner Hypokrit.“ Das war eine Einschätzung, der nicht widersprochen wurde. Im Gegenteil, er erhielt lediglich ein schmales Lächeln und ein Schulterzucken. ~TBC~ Und das nächste Mal ein Urlaubstag für die beiden ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)