Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 162: "Du bringst mich noch in ein frühes Grab mit deinen Eskapaden" --------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 162/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Rückkehr nach Rosenkreuz… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen mit den fehlenden positiven Beziehungen (wenn man mal von der Küchenfrau absieht *gg*). Wenn er sich an seine Kindheit erinnern könnte, wäre das vielleicht etwas anderes, aber so ist er zu sehr von der Begegnung mit Michaels Mutter geprägt worden. Und ich denke, ein wenig ist auch Michaels Beziehung zu Kathrin damals an Brads Einstellung Schuld. Hm ja, den Vorfall mit dem Flugzeug habe ich nicht zufällig aufgegriffen. Der soll euch schließlich für später in Erinnerung bleiben ^.~ *grins* Und du kannst mir glauben, dass Brad sich auch auf Michael freut ^^ @Kralle: *winkz* Teil 162 „Du bringst mich noch in ein frühes Grab mit deinen Eskapaden“ Michael lehnte sich unauffällig gegen eine Wand, ließ das Treiben des Flughafens um ihn herum von sich abperlen. Seine Konzentration war auf den Himmel gerichtet, den er in diesem Moment gar nicht sehen konnte, auf das Flugzeug, das sich ihm näherte. Er spürte keine Ungeduld, dafür hatte er gar keine Energie übrig und beinahe überraschte es ihn, als Brad schließlich in Reichweite kam. Der Jüngere bemerkte seine Anwesenheit nicht, starrte gedankenverloren aus dem kleinen Fenster auf die Welt, die immer größer wurde, als würde man sie langsam heranzoomen. Michael lächelte in sich hinein, doch das verschwand, als er einen näheren Blick auf Brads Schilde warf. Sie waren ungebrochen, anders als er heimlich befürchtet hatte, doch das schien im Moment kein allzu großer Trost. Denn statt des gewohnten glatten Walls waren da raue Ecken und Kanten, wo keine sein sollten. Allein sie zu sehen weckte die Furcht, sich daran wundzureiben. Und wie musste der Junge sich erst fühlen, denn diese Veränderung hatte ganz sicher nicht nur an der Oberfläche stattgefunden. Er zögerte kurz, doch dann wagte er sich weiter vor und atmete innerlich erleichtert auf, als seine Berührung ohne Folgen für ihn blieb. Brad setzte sich abrupt sehr gerade hin. „Michael…“ Mit leichtem Amüsement verfolgte er, wie die beiden Begleiter aufmerksam wurden und Brad besorgt fragten, ob alles in Ordnung sei. Der Junge beruhigte sie abgelenkt, Aufmerksamkeit nach innen gerichtet. Wärme strahlte auf ihn zurück, und auch wenn sie auf diese Entfernung keine Worte austauschen konnten, so konnten sie auch so sehr gut kommunizieren. Brad lehnte sich wieder zurück und entspannte sich mit einem Lächeln, schloss die Augen, um sich so besser auf Michael konzentrieren zu können. Und so verharrte er, bis das Flugzeug gelandet war. Er ließ den Jüngeren nicht aus den Augen, sozusagen, bis er ihn tatsächlich sehen konnte. Brad kam als erster von den dreien durch die Tür, brauchte nicht mehr als eine Sekunde, um sich zu orientieren und ihn zu erspähen. Ein Lächeln flog über Brads Gesicht, dann ließ dieser sein Gepäck im Stich und kam geradewegs auf ihn zu. „Du bist wirklich hier…“ Amüsement funkelte in eisblauen Augen auf, als er den Kopf neigte. „Dachtest du, es wäre nur Einbildung?“ Brad setzte ein verschmitztes Lächeln auf. „Vielleicht bin ich nur ein wenig überrascht, dass sie dich allein rausgelassen haben.“ „Ganz so allein bin ich nicht.“ Er wies mit dem Daumen zur Seite, wo Herr Schumann darauf aufgepasst hatte, dass niemand ihm zu nahe kam. „Aber immerhin gibt es dieses Mal keine Bodyguards, hm?“ Das Lächeln war irgendwo verlorengegangen. Und auch sein Amüsement floss aus ihm heraus, als er ebenfalls an damals zurückdachte und den Grund für die Verstärkung. Brads Blick wurde sinnend. „Haben sie wirklich angenommen, dass sie die Männer brauchen würden?“ Er zuckte mit den Schultern. „Falls du tatsächlich um die Umstände von Frau Kernens Tod gewusst hättest, ohne es weiterzumelden… Sie hätten dich festsetzen müssen.“ Der Jüngere sah zu Herrn Schumann hinüber, der langsam näher gekommen war. Ebenso wie Herr Hoffmann und Herr Walter, von denen insbesondere Letzterer ihren Austausch interessiert verfolgte. Brad hingegen schien jetzt zu dem Instruktor zu sprechen. „Ich habe zwar nie etwas gesagt, aber es war ziemlich unlogisch. Sie hätten entweder niemanden mitbringen sollen oder sehr viel mehr Leute.“ „Wie kommst du darauf?“, erkundigte sich der Ältere neugierig. Brad lächelte wieder, mit leichter Ironie. „Das ist recht einfach. Wenn Sie darauf vertrauten, dass Michael einfach zusieht, hätten Sie keine Unterstützung benötigt. Aber wenn er das nicht getan hätte, hätten die beiden nicht gereicht.“ Herr Hoffmann konnte gar nicht anders, er suchte seinen Blick. „Hätten Sie sich tatsächlich für ihn entschieden?“, wurde leise gefragt. Und hinter diesen wenigen Worten breitete sich die ganze Bedeutung einer solchen Entscheidung aus, ohne dass es hätte erwähnt werden müssen. Er schüttelte lediglich leicht den Kopf, nicht in Verneinung, sondern weil er eine Antwort verweigerte, die ihnen beiden bereits bekannt war. Und natürlich auch Brad, dessen Mundwinkel zuckten. Seine Aufmerksamkeit wurde davon wieder eingefangen und unwillkürlich legte er eine Hand an die Wange des Jüngeren. Nun war da ein vollwertiges Lächeln und Brad wechselte abrupt das Thema. „Schimpfst du jetzt mit mir?“ „Wie könnte ich? Schließlich habe ich bereits nachgegeben, als wir telefoniert hatten…“ „Ah… aber das meinte ich gar nicht.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Ich erwarte ganz sicher nicht von dir, dass du alles vorhersehen kannst. Du bist derjenige, der überzogene Ansprüche an sich selbst stellt.“ Sein Talent glitt über Brads Schilde hinweg, wie aus eigenem Willen und er zuckte innerlich unter der rauen Berührung zusammen. „Obwohl ich mir natürlich wünschte, dass du den Einsatz jemand anderem überlassen hättest. Dann wäre das hier nicht passiert.“ Das war kein Schimpfen, nicht wahr? Das Lächeln, das er jetzt zeigte, enthielt nicht viel Humor. „Du bringst mich noch in ein frühes Grab mit deinen Eskapaden.“ Die Worte waren heraus, bevor er sie zurückhalten konnte, zu sehr in die Erinnerung daran verwickelt wie es war, von diesem Zwischenfall zu hören und mal wieder viel zu weit entfernt von Brad zu sein, um sich persönlich davon zu überzeugen, dass es ihm gut ging. Brad reagierte zunächst gar nicht, als wäre er um eine Antwort verlegen. Doch dann schüttelte er vehement den Kopf. „Nein, niemals das.“ Und dahinter ein Gedanke, der nicht ganz ihm zu gehören schien. Niemals das, wenn dann das Gegenteil… Seine Hand bewegte sich, strich schwarze Strähnen zurück, bevor er sich vorbeugte und Brad küsste. Es sorgte dafür, dass sie beide sich wieder sammeln konnten. Finger waren in seine Weste verkrampft, als er sich von dem Jüngeren löste und die vertraute Geste ließ Wärme in ihm aufsteigen. „Irgendwie fühle ich mich gerade, als hättest du trotzdem mit mir geschimpft…“ Es klang nicht nach einem Vorwurf, weswegen Michael es geflissen überhörte. „Wir sollten schleunigst nach Hause, damit wir uns um deine Schilde kümmern können.“ Denn allmählich begann es wehzutun und Michael konnte und wollte sich nicht von Brad abschotten, nur um dem zu entgehen. Braune Augen musterten ihn und in dem Blick konnte er deutlich die Versuchung lesen, seinerseits die Verbindung zu trennen. Denn so wie er selbst um Brads Kopfschmerzen wusste, so konnte der Jüngere Michaels Unbehagen spüren. Aber auch Brad wollte die Trennung nicht in Kauf nehmen, solange es nicht unbedingt sein musste und so reagierte er schließlich ganz einfach nur auf Michaels Aussage. „Du glaubst der Heilerin also auch nicht so ganz, dass sich da nichts machen lässt?“ „Hattest du es deswegen plötzlich so eilig, wieder zurückzukommen?“ Er fing Belustigung von Herrn Hoffmann auf und wusste daher, dass er vollkommen richtig lag. Weswegen er gleich weitersprach, nachdenklich werdend. „Ich hoffe, dass es ausreicht, wenn du deine Schilde einmal völlig neu aufbaust.“ Das bedeutete, dass Brad sie vorher fallen lassen müsste, was dieser ohne ihn zum Aufpassen natürlich nicht tun würde. „Hm… das hoffe ich auch.“ Brad schien das Ergebnis alles in allem aber nicht so wichtig zu sein, wie ihm eine leichte Unterströmung verriet. Dem Jüngeren reichte es erst einmal, ganz einfach zurück zu sein. Ein schnelles Lächeln blitzte auf, dann wandte Brad sich Herrn Walter zu, der dessen Koffer aufgenommen hatte. „Sie passen noch etwas länger darauf auf, ja? Ich will noch schnell etwas kaufen gehen.“ Eine Hand berührte flüchtig die Brust des anderen Mannes, als Brad ihn passierte, dann trugen schnelle Schritte den Jungen auch schon davon. Michael zog eine Augenbraue hoch. „Er macht das immer noch?“ Herr Hoffmann schnaubte belustigt. „Nur bei Reik. Vielleicht sollten Sie sich mal mit Brad hinsetzen und ihm verraten, warum er das tut.“ Ebenfalls amüsiert erlaubte er sich ein Lächeln. „Warum sollte ich das tun? Herrn Walter scheint es ja nicht viel auszumachen und es ist doch mal etwas anderes, Brad so ahnungslos zu erleben.“ Eisblaue Augen richteten sich auf den Mann. „Außerdem werden Sie mir Brad sicher nicht abspenstig machen wollen, hm?“ Herr Walter verweigerte eine Antwort darauf, ihm war die Sache einfach zu lächerlich, und setzte sich mit seinem Gepäck und dem Koffer von Brad in Bewegung. Letzterer wurde ihm von Herrn Schumann abgenommen, der sich ihm anschloss, so dass Michael für den Moment allein mit Herrn Hoffmann war. „Brad hat Reik angeboten, ihm bei einer neuen Eroberung zu helfen. Irgendwie hat er in diesem Fall wirklich ein sehr dickes Brett vor dem Kopf.“ Michael unterdrückte ein Lächeln, als Herr Hoffmann gleichzeitig daran zurückdachte, wie Brad den Versuch unternommen hatte, ihn und Herrn Walter zu verkuppeln. Stattdessen zuckte er mit den Schultern, brachte damit deutlich seine Meinung zum Urteil des Älteren zum Ausdruck – es konnte ihm nur Recht sein so. „Es war nie anders. Ich glaube, Brad kommt gar nicht erst auf die Idee, dass er sich zu jemand anderem hingezogen fühlen könnte.“ „Aber dass es ausgerechnet ein Talentloser ist…“ „Sie würden ihn am liebsten damit aufziehen, nicht wahr?“ Er hielt ein Lachen zurück. „Schon. Allerdings will ich nicht riskieren, dass er sein Verhalten ändert. Dazu ist es viel zu unterhaltsam, ihn mit Reik zu beobachten.“ „Ich gebe zu, da es sich ausgerechnet um Herrn Walter handelt, kann ich das gut nachvollziehen.“ Vor allem, da diesem ebenfalls bewusst war, was mit Brad los war. Und das, nachdem er nie viel Hehl aus seinem Ressentiment gemacht hat, wenn es um die Beziehung zwischen Michael und dem Jungen ging. „Ja, nicht wahr?“ Herrn Hoffmanns Lächeln war schon beinahe ein Grinsen. „Also lassen wir alles so, wie es ist.“ Darauf wurde keine Zustimmung abgewartet, der Blick des Älteren ging an ihm vorbei. „Wir sollten zu den anderen aufschließen, sonst verlieren wir sie noch aus den Augen.“ Er schüttelte unwillkürlich den Kopf. „Das wird kaum passieren. Herr Schumann will schließlich _mich_ nicht aus den Augen verlieren, auch wenn er es nicht zu auffällig gestaltet.“ Nichtsdestotrotz folgte er dem Vorschlag und setzte sich in Bewegung. „Ich verstehe… Vielleicht sollte ich das Brad erzählen. Er fühlt sich sicher besser, wenn er weiß, dass selbst Sie ab und zu einen Babysitter haben.“ Michael schnaubte dazu nur. „Als ob er das nicht schon wüsste. Sie haben seinen Kommentar vorhin nicht mitbekommen, aber seine erste Feststellung war, dass ich unerwartet unbewacht hier bin.“ „Ha…“ Der Ältere hielt sichtlich ein Lachen zurück. „Möglicherweise hat er nicht einmal etwas dagegen, wenn man auf Sie aufpasst…“ Eisblaue Augen huschten zu Herrn Hoffmann hinüber. „Solange er selbst nicht dabei ist, um auf mich aufzupassen, ist das nicht nur möglich, sondern höchstwahrscheinlich.“ Herr Hoffmann sah ganz so aus, als wollte er dazu noch etwas sagen, schwieg aber, als Brads Annäherung bemerkt wurde. Michaels Aufmerksamkeit richtete sich ebenfalls unmittelbar auf den Schwarzhaarigen und eine Anspannung wich aus ihm, derer er sich bis zu diesem Moment gar nicht bewusst gewesen war. Er selbst ließ Brad nämlich auch nicht gerne aus den Augen. Dieser selbstironische Gedanke wurde von dem Jüngeren aufgefangen und mit einem schmalen Lächeln quittiert, dann war Brad auch schon an seiner Seite und griff mit der Rechten nach seiner Hand. In der anderen trug er eine Tüte, deren Aufschrift den Inhalt bereits verriet. „Und wie möchtest du jetzt deinen Koffer tragen?“, zog er ihn auf. „Da Herr Schumann die Aufgabe übernommen hat, habe ich die Hand für dich frei. Und du wärst sicher beleidigt, sollte ich meine Prioritäten anders setzen.“ Danach konnte Brad es nicht lassen und hob ihre verbundenen Hände zu seinem Mund, um Michaels Ring zu küssen. Hitze ging mit dieser Geste einher, vor allem, da es sonst in der Regel andersherum geschah und ein Teil davon strahlte in seine Umgebung ab. Die Menschen um sie herum zeigten auf einmal Überraschung über sich selbst, durchmischt mit einem Hauch von Verlegenheit. Doch so schnell das Gefühl gekommen war, so schnell verflog es auch wieder und die meisten taten es einfach ab, während die, die sich in Begleitung befanden, sich teilweise einfach ihrem Partner zuwandten. Brad hatte genug Zugriff auf sein Talent, um die Reaktionen mitverfolgen zu können und Belustigung blitzte in den braunen Augen, als Michael stumm gemustert wurde. „Was denn?“, gab er leise zurück. „Ich wette, du wusstest sehr genau, was passieren würde.“ Und Brads darauf folgendes Lächeln verriet ihm, dass er vollkommen richtig gelegen hatte. „Das macht es nicht weniger amüsant…“ Den Weg zum Wagen legten sie ohne weitere Zwischenfälle zurück. Der Chauffeur verlud rasch das Gepäck und kurz darauf waren sie aufbruchbereit. Herr Schumann hatte den Beifahrersitz für sich beansprucht, nicht ohne Michael vorher einen schiefen Blick zuzuwerfen. Der Ältere erinnerte sich noch an das letzte Mal und hatte nicht vor, sich dem wieder auszusetzen. Er schenkte ihm ein schmales Lächeln, folgte dann Brad in den Wagen und setzte sich neben ihn, während Herr Hoffmann und Herr Walter ihnen gegenüber Platz nahmen. Fast augenblicklich konnte er von Brad das Verlangen ausgehen fühlen, sich einfach auf seinen Schoß zu setzen und mit einer gewissen Belustigung schüttelte er den Kopf. Sie fiel deswegen nicht besonders stark aus, weil er selbst den Jungen auch so nah wie möglich haben wollte. „Das wäre nicht besonders bequem…“ Brad sah ihn für einen Moment beinahe störrisch an, gab dann aber mit einem Seufzen nach. „Ich weiß.“ Ein Augenblick der Stille folgte, auf allen Ebenen, bevor sich ein Gedanke in seinen Verstand schob. >Jünger zu sein hatte auch einen Vorteil…< Natürlich war das etwas, was Brad nicht laut aussprechen würde. Die Belustigung in eisblauen Augen vertiefte sich unwillkürlich. >Nachher wirst du froh sein, nicht mehr so jung zu sein.< Und Brad lachte auf, während ein weiteres Mal Hitze durch Michael strömte, dieses Mal allerdings nicht von ihm selbst ausgehend. Anschließend lehnte sich Brad einfach gegen ihn, Kopf auf seiner Schulter und eine Hand über seinem Bauch ausgebreitet. Er legte seine eigene Hand darüber und lächelte. ~TBC~ So, jetzt können die beiden sich erst einmal um Brads Schilde kümmern ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)