Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 156: "Du bist doch in allem so gut, dass dir gar nichts passieren kann" ------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 156/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Alles schreitet wie geplant voran… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Herr Walter erhält so langsam einen Eindruck davon, wie Brad arbeitet ^^ @Kralle: *winkz* Teil 156 „Du bist doch in allem so gut, dass dir gar nichts passieren kann“ Als sie zur Decke zurückkehrten, hielt Herr Hoffmann jedem von ihnen ein Handtuch entgegen. Brad griff danach, warf einen unauffälligen Blick in Richtung der Japaner, die gerade ihre Sachen zusammenpackten. „Hatte Herr Moriyama Einwände?“ „Nicht direkt. Er wollte aber noch über etwas mit dir sprechen, bevor wir zur Pension zurückgehen.“ Er zog eine Augenbraue hoch. „Kein Problem.“ Nachdem er sich rasch abgetrocknet und angezogen hatte, war auch Herr Hoffmann mit dem Aufräumen fertig, so dass sie sich den anderen anschließen konnten. Herr Moriyama empfing ihn mit einem besorgten Gesichtsausdruck. „Mir ist eingefallen, dass sie Wanzen im Haus versteckt haben könnten, um uns besser überwachen zu können. Dann würden sie bereits wissen, dass Sie ihren Plan durchschaut haben.“ „Ah…“ Wenn es es weiter nichts war. Er schenkte dem älteren Mann ein beruhigendes Lächeln, bevor er eine Kopfbewegung zu Herrn Hoffmann hin machte. Der verstand die Geste sofort. „Das habe ich bereits bei unserer Ankunft überprüft. Gehört zu unserer Standardprozedur. Es ergaben sich keine Auffälligkeiten.“ Brad ergriff wieder das Wort. „Das Entdeckungsrisiko war ihnen wohl zu groß. Jedenfalls im Vergleich zum möglichen Nutzen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Sie haben es kaum nötig, Sie abzuhören, wenn sie Ihnen Ihr Verhalten so genau diktieren können. Was sollten Sie auch ‚heimlich‘ tun – außer vielleicht die Polizei einzuschalten.“ Dass das Strike-Team bestätigt hatte, dass die Pension nicht abgehört wurde, behielt er für sich. „Ich verstehe.“ Herr Moriyama schaffte es beinahe, ebenfalls zu lächeln. Und seine Schritte fielen etwas leichter aus. Zurück in der Pension verabschiedeten sie sich für den Rest des Abends. Das Essen in kleiner Runde schmeckte auch viel besser, im großen Kreis wäre das Fehlen der Kinder für die Eltern gerade im Vergleich zum gestrigen Abend wahrscheinlich unerträglich gewesen. Die Wirtin war vollkommen ahnungslos, zeigte keine verdächtige Neugier, als sie später die Futons fertigmachte. Die Geschichte, dass Aya, Ran und Ryo woanders übernachten würden, war problemlos akzeptiert worden. Bevor ihnen die alte Frau eine gute Nacht wünschte, machte sie noch darauf aufmerksam, dass im Schrank eine Auswahl von DVDs zur Verfügung stand. Zwar keine deutschen, aber zumindest englische, wie Brad kurz darauf herausfand. „Wir können wieder einen Film gucken“, wandte er sich zu den anderen beiden um. „Es sei denn, Sie haben in den letzten Tagen Japanisch gelernt, Richard.“ Der Ältere schenkte ihm einen ‚sehr witzig‘-Blick und weigerte sich, darauf zu reagieren. Herr Hoffmann sah sich im Zimmer um. „Hm… Ich vermisse eine Couch.“ „Dafür sind die Futons schon vorbereitet, das reicht.“ Ohne eine Erwiderung abzuwarten wählte er eine DVD aus und schob sie in den Player. „Anscheinend haben wir sowieso keine Wahl“, kommentierte Richard lakonisch, bevor er sich daran machte, seinen Futon so zu verschieben, dass er einen guten Blick auf den Fernseher hatte. Brad lächelte zufrieden, als Herr Hoffmann sich daran ein Beispiel nahm. Er wartete ab, bis sich der Ältere niedergelassen hatte, bevor er sich neben ihm ausstreckte, sich gegen ihn lehnend. Schließlich hatte er noch nie anders einen Film gesehen. „Brad, nicht auf mir einschlafen…“ Er spürte ein sanftes Rütteln an seiner Schulter, weigerte sich aber, zu sehr ins Bewusstsein zurückzukehren. Im Hintergrund lief Musik, die wohl zum Abspann des Films gehörte, aber er war nicht interessiert genug, um sich davon zu vergewissern. Seine Finger krallten sich in Stoff, spürten die Glätte des Schlafanzuges und erinnerten ihn daran, dass sie sich zwischendurch alle schon zum Schlafengehen fertig gemacht hatten. Mehr brauchte er nicht, um Herrn Hoffmanns Aufforderung endgültig zu ignorieren. Brad schlief wieder ein. Als er das nächste Mal wach wurde, schien die Morgensonne in ihr Zimmer, warm auf seiner Haut, wo er die Decke weggestrampelt hatte. Noch mehr Wärme strahlte von Herrn Hoffmann auf ihn ab, der gestern Abend wohl aufgegeben hatte, ihn loswerden zu wollen. Bei diesem Gedanken huschte ein Lächeln über sein Gesicht und dann setzte er sich auf und streckte sich. Eine weitere Nacht in der er ausreichend Schlaf bekommen hatte war genug, um das zuvor angesammelte Defizit auszugleichen und wenn er bedachte, was heute noch vor ihm lag, war das nur gut so. Sein Lächeln erhielt eine grimmige Note, bevor er es völlig verblassen ließ. Dieses Mal war er es, der eine Hand auf die Schulter des Älteren legte, um ihn zu wecken. Aber anders als er selbst weigerte sich Herr Hoffmann nicht, darauf zu hören. Blaue Augen blinzelten ihn an, brauchten einen Moment, um sich auf ihn zu fokussieren. Und dann glitzerte Amüsement in ihnen auf. „Ich weiß nicht so ganz, wie Herr Schneider es mit dir aushält. Du bist ziemlich anhänglich im Bett.“ Brad hob das Kinn leicht an. „Das macht die jahrelange Gewöhnung. Wenn ich nicht da bin, schläft er sehr viel schlechter.“ Das Amüsement verschwand wieder. „So wie du ohne ihn, hm?“ Eine Hand wuschelte ihm durch die Haare. Er griff nach oben und fing sie ein, nicht in Abwehr, sondern um Herrn Hoffmann in die Senkrechte zu ziehen. „Wie müssen aufstehen. Das Becken draußen wartet auf uns, schließlich sollten wir unsere Routine nicht unterbrechen, aber ich will möglichst schnell frühstücken und dann aufbrechen.“ „Ein einziger Morgen zuvor bedeutet noch lange keine Routine“, wurde er aufmerksam gemacht und der Ältere versuchte, seine Mundwinkel unter Kontrolle zu halten. „Irgendwo muss sie ja beginnen, nicht wahr?“ Wenig beeindruckt vom Argument des Anderen kam er auf die Beine. „Sie wecken Richard, ja?“ Die Belustigung war in voller Stärke zurück, doch Herr Hoffmann enthielt sich eines Kommentars, den Brad in einer potenziellen Zukunft, die nun nicht eintreten würde, nichtsdestotrotz sah. Er warf dem älteren Mann einen schiefen Blick dafür zu, verschwand dann aber ins Bad. Und dann lief es tatsächlich wie am gestrigen Morgen ab, bloß dass es draußen nicht regnete. Zudem traf das Frühstück auf deutlich mehr Begeisterung. „Sehr gut, das sieht wenigstens nicht wie etwas aus, das man zum Mittag auf dem Tisch haben sollte.“ Richard griff zufrieden zu. Brad zuckte innerlich mit den Schultern. Er war der Ansicht, dass man die Gelegenheit nutzen sollte, in einem anderen Land auch das andere Essen zu probieren. Auf der anderen Seite musste er aber zugeben, dass er früher oder später stets ganz normales Brot zu vermissen begann. Sie aßen nicht mit übertriebender Hast, dehnten das Frühstück aber auch nicht aus. Ihre wenigen Sachen waren im Anschluss rasch gepackt, so dass ihnen nur noch blieb, sich von Herrn Moriyama zu verabschieden. Der Japaner streckte ihm die Hand hin, nachdem sie eine Verbeugung ausgetauscht hatten. Natürlich ergriff er sie und sagte nichts dazu, als sich Finger etwas zu fest um seine schlossen. „Ich weiß, dass Sie zuversichtlich sind“, wurde leise gesagt. „Aber ich weiß einfach nicht, woher Sie diese Zuversicht nehmen...“ „Ich habe Vertrauen in unsere Leute.“ Und auch wenn er wusste, dass sie nicht abgehört wurden, beugte er sich vor und senkte seine Stimme beinahe auf ein Flüstern. „Sie haben bereits die Leute gefunden, die Sie beobachten und die Telefonleitung ist angezapft. Bald werden wir wissen, wo die Kinder stecken und sie dort herausholen.“ Bei diesen Worten verstärkte sich der Griff für einen Augenblick, bevor er mit einem knappen Nicken freigegeben wurde. Er schenkte ihm noch ein schnelles Lächeln, bevor er endgültig ging. Herr Hoffmann und Richard warteten bereits beim Wagen und ersterer hielt ihm die Tür auf. „Zurück zum Büro, Herr Crawford?“ „Ja, und zwar so schnell wie möglich. Ich habe heute noch einiges vor.“ Er stieg ein. „Und das am Sonntag“, Richard folgte ihm. „Ich hoffe, Sie wollen sich nicht beschweren.“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue, während in den braunen Augen Amüsement aufblitzte. Inzwischen hatte auch Herr Hoffmann seinen Platz gefunden und im Inneren des Wagens waren sie wieder völlig ungestört, weswegen der Ältere zur vertraulichen Anrede zurückkehrte. „Das meinst du doch nicht Ernst, mein Lieber. Reik beschwert sich nie über etwas.“ Das ließ ihn stutzen, bevor er auflachte. Langsam wandte er den Kopf zu dem Mann hin, der neben ihm saß. „Das tun Sie tatsächlich nicht, was?“ „Es ist Energieverschwendung, sich über etwas zu beschweren. Sie ist besser eingesetzt, wenn man sie gleich dafür verwendet, die Situation zu ändern.“ Das klang wie etwas, das er selbst sagen würde. Und in der Folge breitete sich von ganz allein ein Lächeln auf seinem Gesicht aus, das sich noch vertiefte, als er die nächste Frage stellte. „Und wie gedenken Sie Ihren Sonntag zu ändern?“ Grau-grüne Augen musterten ihn einfach nur, ernster als Brad erwartet hatte. „Mir ist bereits klar, dass _du_ auf deine Freizeit verzichten wirst und uns nicht dabeihaben willst. Von daher muss ich an meiner Situation gar nichts ändern, nicht wahr? Ich werde freihaben und sei es gezwungenermaßen.“ Von Herrn Hoffmann her schien plötzlich ein sehr lautes Schweigen auszugehen, als diesem klar wurde, dass Richard mit dieser Einschätzung kaum falsch liegen konnte. Widerspruch lag in dieser Stille, die in Wirklichkeit gar keine war. Aber nichts wurde gesagt, weil die Sinnlosigkeit schon vorher eingesehen wurde. Weswegen Brad nur eine leise Antwort hatte. „Ja, das werden Sie.“ Er berührte kurz den Oberarm des Älteren, bevor er sich zurücklehnte und die Augen schloss. Der Telepath des Strike-Teams, das bei der Pension geblieben war, verabschiedete sich von ihm. Das andere Team war längst damit beschäftigt, der Spur zu den Kindern zu folgen. Brad ließ diese Überlegungen hinter sich, öffnete sich vollständig seinem Talent. Es wurde Zeit sich auf das zu konzentrieren, was ihm heute noch bevorstand. Und eine gewisse Vorfreude begann sich in ihm auszubreiten. Die Fahrt verging schnell, während er mit seinen Plänen beschäftigt war und er fühlte beinahe Überraschung, als sie vor dem Büro hielten. „Sie sind gut durchgekommen, hm?“ „Ja...“ Eine kurze Pause, dann ein schmales Lächeln, das Brad im Rückspiegel sehen konnte. „Obwohl Herr Jansen sich wohl wünschen wird, dass es anders wäre.“ „Ah, da haben Sie zweifellos Recht…“ Er beugte sich vor, legte eine Hand auf die Lehne des Sitzes vor ihm. „Zeigen Sie Richard ein bisschen von Tokio, ja? Ein Urlaub ohne Sightseeing ist kein richtiger Urlaub.“ Wieder Stille, als würde Herr Hoffmann sich wünschen, dass Brad es sich anders überlegen würde und mit ihnen fahren. Aber wieder wurde es nicht ausgesprochen. Stattdessen rang sich der Ältere ein Lächeln ab. „Das werde ich gerne tun.“ Brad nahm es mit einem Nicken auf, bevor er sich Richard zuwandte. „Ich wünsche Ihnen viel Spaß.“ Dann streckte er seine Hand aus, legte sie an die Wange des anderen Mannes. „Und machen Sie sich keine Sorgen um mich.“ Etwas Unlesbares flackerte durch Richards Blick. „Warum sollte ich mir Sorgen machen? Du bist doch in allem so gut, dass dir gar nichts passieren kann.“ Ein amüsiertes Lächeln eroberte sein Gesicht. „Sie sagen es.“ Und dann verlor er keine weiteren Worte mehr, sondern verließ den Wagen, bevor einer der beiden noch auf die Idee kam, ihn nicht gehen zu lassen. Brad durchquerte die Lobby und dann die versteckten Waffendedektoren, ohne aufgehalten zu werden. Doch bevor er den Fahrstuhl erreichte, lief ihm eine bekannte Gestalt über den Weg. „Crawford-san, Sie sind wieder im Lande und ich bekomme Sie kaum zu Gesicht.“ „Guten Tag, Tanaka-san.“ Belustigung glitzerte in braunen Augen auf. „Das beweist Ihnen nur, dass wir beide brav arbeiten gehen, nicht wahr?“, antwortete er dann auf die Bemerkung. Der Andere hielt sichtlich ein Lachen zurück. „Nun, Zeit für den Feierabend sollte dennoch bleiben. Darf ich Sie heute wieder zum Essen einladen? Meine Frau würde sich zweifellos freuen, Sie wiederzusehen.“ Mit aufrichtigem Bedauern schüttelte Brad den Kopf. „Das lässt sich leider nicht einrichten.“ Er neigte den Kopf ein wenig und da war ein kleines Lächeln, das seine Lippen kurvte. „Sollten Sie an einem Sonntag nicht zu Hause sein?“ „Ah, normalerweise schon. Aber mit Sonntagen ist es so wie mit Nachtschichten…“ „Ich erinnere mich.“ Herr Tanaka schob unangenehme Aufgaben immer noch nicht auf seine Untergebenen ab. „Sehr vorbildlich von Ihnen.“ Das brachte ihm eine leichte Verbeugung ein. „Man tut, was man kann.“ Dann kam Herr Tanaka auf seine Einladung zurück. „Wir wäre es mit einem anderen Abend?“ Es war dem Älteren offensichtlich ernst. Also gab Brad mit einem Schulterzucken nach. „Reden Sie mit Herrn Hoffmann. Vielleicht wird er in meinem Terminplan etwas unterbringen können. Und wenn nicht, merken wir es uns für das nächste Mal vor.“ Dieses Mal war er es, der sich verbeugte, und es lag keine Ironie darin. „Vielen Dank für Ihre Einladung.“ „Ich habe zu danken.“ Seine Verbeugung wurde erwidert, bevor sie sich voneinander verabschiedeten. Danach wurde er nicht mehr aufgehalten und es dauerte nur wenige Minuten, bis er Martins Büro erreichte. Die Tür öffnete sich vor ihm, ohne dass er anklopfen musste und drinnen sah ihm der Telekinet hinter dessen Schreibtisch entgegen. „Hallo Martin“, trat er ein und hinter ihm schloss sich die Tür wieder, ohne dass jemand eine Hand dafür rühren musste. Der Ältere erhob sich. „Brad, du bist sehr früh zurück.“ Ein Mundwinkel zuckte. „Nun, ich will schließlich rechzeitig wieder dort sein…“ Martin schloss für einen Moment die Augen. „Ich habe auf etwas anderes gehofft.“ Als er wieder angesehen wurde, verhärteten sich die Gesichtszüge des Anderen. „Die beiden Teams sind mehr als genug, um die Kinder zu befreien. Deine Hilfe wird dafür nicht benötigt.“ Ohne eine Aufforderung abzuwarten ließ, er sich in den Besuchersessel sinken. „Martin, du wirst es mir nicht ausreden können.“ Beinahe sanft. Der Telekinet setzte sich wieder und sah etwas frustriert aus. Schließlich schüttelte er den Kopf, griff dann nach dem Telefon und wählte eine lange Nummer. Es wurde anschließend unmittelbar an Brad weitergereicht, was er mit einer hochgezogenen Augenbraue quittierte. Aber sein Talent hatte ihm bereits verraten, was die Aktion sollte und er sprach ohne zu zögern in das Telefon hinein. „Du wolltest einen Rückruf, Michael?“ ~TBC~ Jupp, Michael hat geahnt, dass Brad Dummheiten plant. Natürlich wird Brad dieser Beurteilung nicht zustimmen ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)