Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 154: "Brad, bitte erzähl mir nicht, dass wieder etwas passiert ist" --------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 154/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Die Kinder werden vermisst… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Tja, ich kann mich als Leser nicht so sehr mit Cliffhangern anfreunden, daher schreibe ich sie auch nicht so häufig ^^ Was die Kinder angeht, kann ich dich… nicht wirklich beruhigen. Aber Brad ist vor Ort, das ist immerhin etwas, hm? ^^° Regen hatten wir dieses WE auch. Zum Glück fing er aber erst Samstagabend an. Bis dahin hatten wir schönen Sonnenschein auf der Terrasse bei meinen Eltern. Als hätten wir’s geahnt hatten wir schon mittags gegrillt. Abends wäre das ins Wasser gefallen, wortwörtlich… @Kralle: *winkz* Teil 154 „Brad, bitte erzähl mir nicht, dass wieder etwas passiert ist“ Die Kinder fanden sich auch nicht an, nachdem sie sich umgesehen hatten und Brad konnte regelrecht beobachten, wie die Miene von Herrn Moriyama versteinerte, als der Japaner schließlich akzeptierte, was auch Brad schon wusste. „Wir müssen zurück zur Pension und auf den Anruf warten.“ Die Stimme des Japaners klang vollkommen emotionslos. „Du meinst…“ Seine Frau verstand, auch wenn sie es nicht wollte und schlug sich die Hände vors Gesicht. Herr Moriyama verbeugte sich in Richtung von Herrn Fujimiya. „Ich bedaure, dass Ihre Kinder mit hineingezogen wurden.“ Das Gesicht des anderen Mannes war blass geworden und für eine Erwiderung fehlten ihm offenbar die Worte. Und dann hatte er genug damit zu tun, sich um seine eigene Frau zu kümmern. Brad presste die Lippen zusammen, bis sie nur noch einen schmalen Strich bildeten. Ihm war klar, dass der Moment ausgenutzt worden war, als die Eltern durch seinen Schwimmwettkampf mit Richard abgelenkt waren. Aber nichtsdestotrotz war das ein enger Zeitrahmen gewesen. Die Entführer hatten also auf der Lauer gelegen, um den richtigen Moment abzupassen. Und irgendeine andere Gelegenheit hätte sich sicher gefunden. Er hielt sich also nicht damit auf, sich selbst Vorwürfe zu machen, das hätte er wahrscheinlich nicht einmal getan, wenn er ihnen die einzige Gelegenheit ermöglicht hätte. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, wie er die Kinder schnellstmöglich zu ihren Eltern zurückbringen konnte. Aya wurde noch gebraucht. Braune Augen verengten sich bei diesem Gedanken und er folgte beinahe unbewusst den beiden Ehepaaren. Es war Herr Hoffmann, der eine Hand auf seinen Unterarm legte und ihn für einen Moment zurückhielt. „Sollte das geschehen?“, wurde er leise gefragt. Seine Mundwinkel zuckten in ein humorloses Lächeln. „Nein.“ Blaue Augen musterten ihn ein wenig überrascht. „Warum hast du es nicht gesehen?“ „Eine Schleife. So etwas passiert ab und zu bei unseren Talenten.“ Er neigte den Kopf ein wenig, als er sich eine verständliche Erklärung zurechtlegte. „Es liegt daran, dass ihr Handeln in diesem Moment sehr stark von meinem abhing. Außerdem müssen sie sich ausgesprochen kurzfristig entschieden haben.“ Brad legte eine kurze Pause ein, spürte jetzt auch Richards neugierigen Blick. „Wäre ich vorgewarnt gewesen und nicht mit Richard hinausgeschwommen, hätten sie ihren Plan nicht ausführen können. Dann wiederum hätte es aber keinen Grund für mein Talent gegeben, mich zu warnen, weil eben nichts passiert.“ Das sich anschließende Lächeln war beinahe echt. „Sehen Sie das Problem?“ Er erhielt ein sehr zögerliches Nicken. „Aber wie gesagt, so etwas passiert zum Glück nur, wenn ganz bestimmte Umstände zusammentreffen.“ In seine Augen schlich sich ein Unheil versprechender Ausdruck, während sein Lächeln scharfe Ecken und Kanten gewann. „Was natürlich heißt, dass sie meinem Talent jetzt wieder ausgeliefert sind.“ Herr Hoffmann lächelte zurück. „Du wirst den Kindern also helfen…“ „Hm, ja. Ich muss zugeben, dass es meinen Stolz ein wenig verletzt, dass so etwas unter meiner Nase passieren konnte. Und Herr Moriyama ist ein geschätzter Geschäftspartner von uns. Es wäre ein wenig unglücklich, ihn zu verlieren.“ Keiner seiner beiden Zuhörer wusste, dass er sich das letzte Argument von der Situation beim Silvesterball damals geborgt hatte. Und es geschah das, was er erwartet hatte. „Den zweiten Grund nehme ich dir auf jeden Fall ab“, meinte Herr Hoffmann mit einer gewissen Ironie, die sich aber wieder verflüchtigte, als sich blaue Augen auf die vier Gestalten vor ihnen richteten. Brad deutete daraufhin nur eine leichte Verbeugung an, zufrieden damit, dass seine wahren Motive im Dunkeln bleiben würden. Sie legten alle einen Schritt zu, um die anderen wieder einzuholen. Ihre kurze Abwesenheit war gar nicht bemerkt worden, zu sehr waren die Moriyamas und Fujimiyas mit sich selbst beschäftigt. Es dauerte nicht lange, bis sie die Pension erreichten und als erstes schickte Herr Moriyama die Inhaberin weg. Die alte Frau verstand zwar nicht, was vor sich ging, doch Herr Moriyama war ein zu guter Gast, als dass sie ihm irgendetwas abschlagen würde. „Warum gehen Sie eigentlich davon aus, dass man Sie nicht über Ihr Handy anrufen wird?“, erkundigte Brad sich leise. Der Japaner drehte sich abrupt zu ihm um, sah ihn an, als wäre seine Anwesenheit zuvor völlig vergessen gewesen. „Ich habe während meines Urlaubs kein Handy dabei, genauso wenig wie Fujimiya-san.“ „Ist das allgemein bekannt?“ Ein Nicht-Lächeln antwortete ihm. „Allgemein genug, um den Kreis der Verdächtigen nicht einzuschränken.“ Und dann klingelte das Telefon. Im ersten Moment sahen sie sich nur gegenseitig an, doch dann war es, als würde sich eine Maske auf das Gesicht des Japaners legen und Herr Moriyama griff nach dem Hörer. Von ihrer Seite aus war kein Wort zu hören, der ältere Mann nickte nur ab und zu in einer automatischen Geste, einmal formten die Lippen den Namen seines Sohnes. Und ganz zum Schluss antwortete er mit einem einzigen Wort: „Verstanden.“ Nachdem er aufgelegt hatte, ließ sich Herr Moriyama in den nächstbesten Stuhl sinken und dessen Hand zitterte in einem feinen Tremor, auch wenn das Gesicht ausdruckslos blieb. Brad musterte ihn aufmerksam. Offensichtlich war der Japaner gerade nicht in der Lage, ihnen etwas mitzuteilen, aber das würde sich bald ändern, weswegen er jetzt schon Bescheid wusste. „Werden Sie sich Ihnen widersetzen und die Polizei einschalten?“ Dunkle Augen wurden gehoben und starrten ihn an. „Was soll ich sonst tun? Ich weiß noch, wie der Sohn von Takatori-san vor einigen Jahren entführt wurde. Er hat die Polizei nicht eingeschaltet und seinen Sohn nie wiedergesehen.“ Ah… über diese Geschichte wusste er ein bisschen mehr als Herr Moriyama, schließlich war Takatori für Eszett von einigem Interesse, seit Brad gesehen hatte, dass der Japaner es zum Ministerpräsidenten bringen konnte. Und wenn sie sich für jemanden interessierten, dann wussten sie eher früher als später alles Wissenswerte über diese Person. „Die Situation ist nicht ganz vergleichbar“, gab er daher leise zu bedenken. Er spürte, wie sich die Blicke aller auf ihn richteten, doch er wandte die Augen nicht von Herrn Moriyama ab. „Was-?“ „Sie kennen einige unserer Geschäfte, nicht wahr? Informationen gehören dazu… und wir holen diese natürlich auch über mögliche Geschäftspartner ein.“ Ein schmales Lächeln kurvte seine Lippen. „Schließlich wollen wir wissen, mit wem wir es zu tun haben.“ Herr Moriyama nickte, immer noch verständnislos. „Ihre Situation ist anders, weil nicht der Sohn von Takatori-san damals entführt wurde, sondern sein Neffe. Und um offen zu sein, wollte Takatori-san den Jungen gar nicht zurückhaben.“ Der Japaner wurde fahl, so schnell wich ihm das Blut aus dem Gesicht, als er jetzt vollkommen verstand. Doch dann gewann er seine Fassung halbwegs zurück, schüttelte den Kopf. „Trotzdem werde ich gezwungen sein, die Polizei einzuschalten. Sie fordern einfach zu viel in zu kurzer Zeit. Ich habe die liquiden Mittel nicht.“ Seine Augen verschmälerten sich. Das war widersprüchlich. Sie mussten es mit jemandem zu tun haben, der über Herrn Moriyamas Umstände recht gut informiert war und damit auch über dessen Fähigkeit, das Lösegeld zu zahlen. „Haben Sie einen Verhandlungspartner genannt?“ Seine Frage mochte aus der Luft gegriffen klingen, doch sie war alles andere als das. Herr Moriyama zwinkerte, antwortete aber. „Sie wollen nur mit mir reden.“ Und das war eine weitere Bestätigung für seine Vermutung. „Es geht ihnen nicht um das Geld. Sie wollen Sie beschäftigt halten. Sie geben Ihnen absichtlich keine andere Chance als die Polizei einzuschalten und dann wird alles in wohlgeordneten Bahnen ablaufen mit Krisenstab und Verhandlungen. Und ich kann Ihnen jetzt schon versprechen, dass sich das alles in die Länge ziehen wird.“ Er zuckte kaum merklich mit den Schultern. „Nötigenfalls werden sie das Spiel bis zu einer tatsächlichen Lösegeldübergabe weitertreiben, aber ich bezweifle, dass jemand auftauchen wird, um das Geld zu holen.“ Braun bohrte sich in die dunklen Augen des älteren Mannes, bevor er weitersprach. „Dass die Kinder am Ende trotzdem freigelassen werden, ist kein Ausgang, auf den ich wetten möchte.“ Hinter sich hörte er ein Schluchzen, doch er achtete nicht darauf, wartete nur Herrn Moriyamas Reaktion ab. „Woher wollen Sie das wissen?“, wurde er schließlich gefragt und es war nur ein Flüstern. „Die Entführer stellen sich zu dumm an für ihr bisheriges Vorgehen und Wissen. Ganz davon abgesehen haben sie sich einen riskanten Zeitpunkt gewählt, um die Kinder zu entführen. Mein Hiersein war unvorhersehbar, während ihnen klar sein muss, dass sie auch ganz einfach bis zu Ihrem nächsten Kurzurlaub hier warten könnten. Sie stehen also unter einem gewissen Zeitdruck, was zu meiner Ansicht führt, dass das Ganze dazu dient, Sie wie schon gesagt beschäftigt zu halten, von etwas anderem abzulenken.“ Was sein Talent dazu beigetragen hatte, verschwieg Brad natürlich. Und nun blitzte etwas in den dunklen Augen auf. „Sie wissen, wofür Sie keine Zeit finden sollen, hm?“ Zweifellos hatte es mit dem Grund zu tun, warum Brad überhaupt eingeladen worden war. „Ja…“ Tonlos und das Gesicht war jetzt aschgrau. „Nur ein Geschäft… ein möglicher Verkauf, über den derzeit verhandelt wird…“ „Und eine Partei verspricht sich anscheinend genug davon, um alles zu tun, dass Sie aus den Verhandlungen ausscheiden.“ Da kämpfte jemand mit harten Bandagen. Und Brad musste ihm zugestehen, dass die Idee gar nicht mal so schlecht war. Aber das war belanglos, er brauchte Aya zurück. Also konzentrierte er sich wieder auf den Mann vor sich. „Überlassen Sie es mir. Tun Sie so, als würden Sie versuchen, das Geld zusammenzubekommen. Aber lassen Sie die Polizei außen vor. Die würde mir nur im Weg stehen.“ Sein Blick suchte jetzt den von Ayas Vater, bevor er zu Herrn Moriyama zurückkehrte, abwartend. Der schien mit einer Antwort noch zu zögern, als es Herr Fujimiya war, der etwas sagte. „Bitte hören Sie auf Crawford-san.“ Herr Moriyama sah überrascht seinen Angestellten an, dessen dunkelblaue Augen aber Kontakt zu Brad suchten und fanden. Und er schenkte ihm ein kleines, verstehendes Lächeln. Herr Fujimiya hatte ihm von Anfang nicht getraut, hatte etwas in ihm gesehen, was die meisten übersahen. Doch genau das ließ den anderen Mann auch wissen, dass Brad diese Aufgabe erfüllen konnte. Herr Moriyama sah nun zu seiner Ehefrau, dann zu Frau Fujimiya, und beide schienen sich der Ansicht von Herrn Fujimiya anzuschließen, auch wenn sie sich wohl selbst nicht so ganz erklären konnten, woran es lag. Weswegen Brad zum Schluss ein Nicken von dem Japaner erhielt. Er ließ sich daraufhin das geführte Gespräch wiedergeben, auch wenn er natürlich keine Neuigkeiten erfuhr. Für die anderen war es ein Trost zu hören, dass Ryo kurz am Apparat gewesen war und seinem Vater versichert hatte, dass es ihm, Aya und Ran gut ging. „Sie hatten wirklich keine Idee, wie sie mit meiner Anwesenheit hier umgehen sollten…“, kommentierte er im Anschluss mit einem Hauch von Amüsement. „Es wird mir nicht schwerfallen, ihrer Forderung nachzukommen und mich so zu verhalten, als wäre nichts geschehen.“ Etwas, das nicht wirklich ein Lächeln war, zupfte an seinen Mundwinkeln. „Wenn die Entführer morgen anrufen, können Sie ihnen also mitteilen, dass ich wie geplant am Vormittag abgereist bin und ganz sicher nicht vorhabe, mich in diese heikle Situation einzumischen. Sie werden verfolgen können, wie ich nach Tokio zurückkehre, was sie überzeugen sollte.“ Er tippte sich in einer unbewussten Geste mit dem Zeigefinger gegen sein Kinn. „Sie haben jetzt ein paar Anrufe zu erledigen, hm? Immerhin wollen Sie den Eindruck erwecken, dass Sie sich um das notwendige Kleingeld kümmern.“ Brad beugte sich vor, legte eine Hand auf die Schulter des anderen Mannes und seine nächsten Worte waren nur für ihn gedacht. „Es wird alles wieder in Ordnung kommen, versprochen.“ Die dunklen Augen erwiderten für ein paar endlose Sekunden einfach nur seinen Blick, schienen dann zu finden, wonach sie gesucht hatten. „Danke…“ Dieses Mal lächelte er wirklich. „Danken Sie mir morgen Abend.“ Damit trat er einen Schritt zurück, verabschiedete sich mit einem knappen Nicken von der Runde. Während er sich in Bewegung setzte, griff er nach seinem bereits von Herrn Hoffmann bereitgehaltenen Handy und es dauerte keine drei Sekunden, bis jemand sich meldete. „Brad, bitte erzähl mir nicht, dass wieder etwas passiert ist.“ Ernsthaft besorgt. Es erfüllte ihn mit einer gewissen Belustigung. „Hallo Martin, ich brauche hier ein bisschen Unterstützung.“ Von anderem Ende der Verbindung her drang ein Seufzen zu ihm herüber. „Du bist unverletzt?“ „Bin ich. Herrn Hoffmann und Richard geht es auch gut.“ Er warf den beiden einen schnellen Blick zu. Sie hatten sich ihm natürlich angeschlossen und Herr Hoffmann hielt ihm gerade die Tür zu ihrem Zimmer auf. „Ich möchte lediglich jemand anderem bei der Lösung eines Problems helfen.“ Er lächelte, als er das sagte, ging weiter bis zu dem flachen Tisch, wo er sich auf eines der Sitzkissen sinken lassen wollte, bis ihm einfiel, dass er immer noch seine Badeshorts trug. „Was genau brauchst du?“ Martin konnte die Erleichterung nicht ganz aus seiner Stimme heraushalten. Brad wurde für einen Moment dadurch behindert, dass sich ein Handtuch über ihn senkte und seine Haare trockenrubbelte, bevor es über seine Schultern gelegt wurde. „Zwei Striketeams, beide mit einem Telepathen.“ Er nickte Herrn Hoffmann dankend zu. Martin sog deutlich hörbar Luft ein. „Da muss jemand aber ein ziemlich großes Problem haben…“ „Es ist zu bewältigen, ich möchte nachher nur nicht an zu knappen Ressourcen scheitern.“ Er legte eine kurze Pause ein, bevor er weitersprach. „Sie sollen so schnell wie möglich herkommen. Lass sie Touristen spielen, sie werden nicht die einzigen sein. Keine persönliche Kontaktaufnahme von ihrer Seite.“ „Kein Problem.“ Vor seinen nächsten Worten zögerte Martin merklich. „Was ist mit dir?“ Wirst du dich in irgendwelche gefährlichen Dummheiten stürzen?, schwang dahinter mit. Brad hielt eine Antwort auf die ungestellte Frage vorerst zurück, die würde dem Anderen sowieso nicht gefallen. „Ich komme morgen nach dem Frühstück vorläufig nach Tokio zurück.“ Vor seinem inneren Auge konnte er direkt sehen, wie Martin sich entspannte. „Das freut mich zu hören.“ Er lächelte schon wieder. „Ich weiß.“ ~TBC~ Wie ihr seht, hat der kleine Zwischenfall Brads Selbstvertrauen nicht erschüttert ^^# cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)