Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 150: "Wenn du es nicht einmal schaffst, dich an die Regeln bei uns zu halten, wie willst du es dann hier schaffen?" ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 150/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Auf zu Herrn Moriyama ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Ah, ohne deinen Hinweis hätte ich das mit der Kapitelnummer mal wieder nicht mitbekommen… ^^# Na dann: auf die nächsten 50! *lach* Über die Funktionsfähigkeit von Brads Talent musst du dir keine Sorgen machen. Darauf wurde bereits bei Brads erstem Übungseinsatz geachtet. Und im Ergebnis mag die Trennung zwar nicht angenehm sein, aber Brads Talent funktioniert. ^^ Und Herr Hoffmann ist es inzwischen gewohnt, als halber Ersatz herhalten zu müssen. @Kralle: *winkz* Teil 150 „Wenn du es nicht einmal schaffst, dich an die Regeln bei uns zu halten, wie willst du es dann hier schaffen?“ „Wir sind da, Brad.“ Er war in der letzten halben Stunde mit den Gedanken woanders gewesen, vielleicht könnte man es sogar als Tagträumerei bezeichnen, und so dauerte es einen Moment, bis er sich wieder auf das Hier und Jetzt konzentriert hatte. Herr Hoffmann hielt ihm mit einem amüsierten Lächeln die Wagentür auf. „Bist du mit offenen Augen eingeschlafen?“ Seine Mundwinkel zuckten ebenfalls noch oben. „Nicht ganz, aber ich stand kurz davor“, gab er dann bereitwillig zu, bevor er ausstieg. Richard stand bereits draußen und schien in die Betrachtung der Umgebung versunken. Statt das Lächeln des Älteren zu vertiefen, sorgte seine Antwort für ein Stirnrunzeln. „Hast du nicht genug geschlafen?“ Er winkte ab. „Sie kennen das doch bereits, hm?“ Er schlief nie besonders gut, wenn er von Michael getrennt war. Seine Schritte führten ihn zu Richard. Vor ihnen eröffnete sich der Blick aufs Meer, die bereits tiefstehende Sonne gleißte darüber hinweg und färbte es mehr weiß als blau. „Das gibt heute bestimmt einen schönen Sonnenuntergang“, merkte Brad leise an. Der ältere Mann warf ihm einen flüchtigen Blick zu. „Zweifellos. Herr Moriyama hat ein hübsches Fleckchen ausgesucht.“ Dann schweiften die grau-grünen Augen auch schon über ihre weitere Umgebung hinweg. Mauern aus kaum behauenen Steinblöcken erhoben sich links von ihnen, verbargen das Gelände, das zu der Pension gehören musste, die ihr Ziel war. Dahinter konnte man Holzwände erahnen, von denen von hier aus lediglich die oberen Enden zu sehen waren. Es war still hier, bis auf das Rauschen des Meeres wurde nur hin und wieder ein vereinzeltes Wort an ihre Ohren getragen. Unwillkürlich zog ein Lächeln an seinen Lippen. „Jetzt kommen Sie doch noch zu ihrem Urlaub. Auch wenn es nur ein verlängertes Wochenende ist.“ Amüsement trat in die Augen des Älteren. „Du kannst mir aber nicht erzählen, dass du das vorhergesehen hattest, als du mit deiner Idee kamst.“ Brad schüttelte den Kopf. „Das hatte ich nicht vor. Aber ich hätte auch einen anderen Weg gefunden, Ihnen ausreichend Erholung zu verschaffen.“ Bevor Richard etwas erwidern konnte, wurden sie von einer Stimme abgelenkt. „Crawford-san.“ Es war Herr Moriyama, der sich ihnen näherte. „Haben Sie gut hergefunden?“ Er erwiderte die Verbeugung. „Guten Abend, Moriyama-san. Vielen Dank für die Einladung. Und ja, Herr Hoffmann hat uns sicher ans Ziel gebracht.“ Der Japaner begrüßte den anderen Mann, bevor Brad Richard vorstellte. „Dieses Mal hat mich auch Herr Walter begleitet. Wir arbeiten in Deutschland mit mehreren seiner Firmen eng zusammen.“ In den dunklen Augen blitzte Erkennen auf und Herr Moriyama wechselte ins Deutsche. „Willkommen auch Ihnen, Walter-san. Mir war nicht bewusst, dass Sie mit Crawford-san Geschäfte tätigen.“ Ein kaum merkliches Lächeln zuckte über Richards Lippen, zu dem der Ausdruck in den grau-grünen Augen nicht so ganz passen wollte. „Das ist eine neuere Entwicklung, wie ich zugeben muss. Aber sie ist bisher ausgesprochen profitabel gewesen.“ Was der vollen Wahrheit entsprach. „Diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht.“ Mit einer leichten Verbeugung in Brads Richtung. Er neigte den Kopf. „Darum geht es doch, nicht wahr? Jeder soll Vorteile aus den Geschäften erzielen.“ Herr Moriyama lachte, winkte dann, ihm zu folgen. „Kommen Sie doch herein. Die Fujimiyas sind bereits eingetroffen und die Wirtin ist neugierig auf die Gaijin, die ich dieses Mal eingeladen habe.“ „Machen Sie so etwas eigentlich häufiger, dass Sie Ihre Geschäftspartner hierher einladen?“, erkundigte Brad sich interessiert. Der Japaner schüttelte den Kopf. „Normalerweise nur die Familie von Fujimiya-san. Es ist ein Kompromiss, weil ich ihm so selten Urlaub geben kann.“ Das war nur halb im Scherz gesagt. „Seine Kinder verstehen sich außerdem gut mit meinem Sohn. Seit wir auf dieses Arrangement gekommen sind, hat er sich nicht mehr über Langeweile beschwert.“ „Wie ich sehe, sorgen Sie auch gerne dafür, dass beide Seiten einen Vorteil haben“, erwiderte Brad mit leisem Humor und erntete ein belustigtes Lächeln dafür. Sie erreichten das Haus, wo sie von einer schon älteren Japanerin mit einer Verbeugung empfangen wurden. „Willkommen in meiner Herberge. Wenn Sie mir bitte folgen würden, zeige ich Ihnen Ihr Zimmer.“ Brad war es, der einen Schritt vortrat und ihre Verbeugung erwiderte. „Vielen Dank für Ihre Gastfreundschaft. Wir freuen uns, Ihre Gäste sein zu dürfen.“ Ein leicht verwunderter Blick traf ihn, sie hatte nicht ausgerechnet von ihm eine Antwort erwartet, aber sie hielt sich nicht lange mit der Verwunderung auf und begann voranzugehen. Er streifte an der erhöhten Schwelle seine Schuhe ab, schlüpfte in ein Paar der bereitstehenden Hausschuhe. Danach wandte er sich an Richard, der alles um sich herum immer noch mit gut verborgener Neugier aufnahm. „Sie sollten stets daran denken, Ihre Schuhe auszuziehen, wenn Sie ein Haus betreten und an so eine Schwelle kommen. Alles andere wäre ein Zeichen ausgesprocher schlechter Manieren und man sollte nicht immer Nachsehen erwarten, nur weil man fremd ist. Als Besucher sollte man vielmehr die Höflichkeit besitzen, sich vorher über die wichtigsten Gebräuche zu informieren.“ Der Ältere folgte seinem Hinweis und ein Mundwinkel zuckte kaum merklich. „Wenn du es nicht einmal schaffst, dich an die Regeln bei uns zu halten, wie willst du es dann hier schaffen?“, wurde er leise gefragt. Herr Moriyama hörte ihn trotzdem und zog eine Augenbraue hoch. „Sie machen einen Scherz, nicht wahr? Ich habe Crawford-san noch keinen Fehler machen sehen. Er hat bessere Manieren als manche unserer jungen Leute heutzutage.“ Richard hatte Mühe, ein ungläubiges Schnauben zu unterdrücken und Brad sandte ihm ein schnelles Grinsen, das niemand außer dem älteren Mann sehen konnte. Herr Hoffmann hingegen schüttelte den Kopf. „So langsam solltest du es wirklich verstanden haben, Reik“, konnte Brad ihn sagen hören, und während er mit Herrn Moriyama der Japanerin folgte, blieben die beiden für einen Moment stehen. Was ihn trotzdem nicht daran hinderte zu hören, was gesagt wurde, obwohl sein Begleiter gleichzeitig sprach. Man musste nur sein Talent richtig zu nutzen wissen. „Das, wovon Herr Moriyama erzählt hat, ist Brad für die Welt da draußen.“ Das nun folgende Lächeln konnte er regelrecht vor seinem inneren Auge sehe. „Und was du kennst, das ist Brad für dich.“ Das Amüsement stand nur in braunen Augen und selbst von dort war es verschwunden, als er seine Aufmerksamkeit wieder ganz dem Japaner widmete, der vorgeschlagen hatte, sich später für ein gemeinsames Abendessen zu treffen und nun noch etwas hinzufügte. „Mein Sohn erinnert sich kaum noch an Sie, Crawford-san, aber Ran-kun hat Sie nicht vergessen. Er war ungewohnt aufgeregt, als er hörte, dass er Sie wieder treffen kann.“ Ein Lachen verbarg sich hinter diesen Worten. „Natürlich essen wir gerne mit Ihrer Familie und den Fujimiyas zusammen.“ Brad lächelte. „Ich kann den armen Ran schließlich nicht enttäuschen.“ „Das wird den Jungen wirklich freuen.“ Die alte Frau war stehen geblieben und schob eine Tür beiseite. „Das ist Ihr Zimmer. Ich werde später die Betten für Sie vorbereiten. Das Essen wird in einer guten Stunde fertig sein. Sie können bis dahin gerne das Onsen benutzen, zu dem Sie über die Terrassentür gelangen. Handtücher liegen für Sie bereit.“ Ihnen wurde alles gezeigt, bevor sich die Wirtin verabschiedete. „Ich kann ihren Vorschlag nur unterstützen, das Wasser ist hier wirklich sehr angenehm. Zu jedem Zimmer gehört ein eigenes Becken, so dass niemand Sie stören wird. Ganz davon abgesehen, sind wir natürlich die einzigen Gäste hier.“ Herr Moriyama verabschiedete sich nach diesen Worten ebenfalls. „Unser eigener Onsen, das klingt doch gut, nicht wahr?“ Er streckte sich und spürte, wie sich jeder Muskel noch an die Autofahrt erinnerte. „Ich beanspruche zuerst das Bad.“ Gleich darauf setzte er seine Worte in die Tat um und registrierte mit einer gewissen Erleichterung, dass sie hier eine richtige Dusche hatten. Er zog sich aus und legte seine Sachen sorgfältig zusammen, bevor er die Kabine betrat. Und dann prasselte warmes Wasser auf ihn herab, sorgte dafür, dass sich seine Muskeln ein wenig entspannten. Was natürlich kein Grund war, anschließend auf das heiße Becken draußen zu verzichten. Brad seifte sich schnell aber gründlich ab, machte sich danach nicht die Mühe, sich abzutrocknen. Stattdessen schlang er sich nur ein Handtuch um die Hüfte und trat dann wieder hinaus. Herr Hoffmann war gerade dabei, seine Sachen auszupacken, während Richard das Zimmer erkundete. Der Ältere war zum ersten Mal in Japan und hatte einen so traditionell eingerichteten Raum bisher noch nicht gesehen. „Wo sind eigentlich die Betten?“, hörte er ihn murmeln und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. „Noch im Schrank. Die Wirtin wird sie wie gesagt nachher auslegen. Auf diese Weise kann viel Platz gespart werden.“ Auf seine unerwartete Antwort hin drehte sich Richard zu ihm um, musterte ihn und zog dann eine Augenbraue hoch. „Warum gehst du duschen, wenn du sowieso gleich baden willst?“ „Das ist noch so ein Brauch hier. Man geht nicht in eine Badewanne, um sauber zu werden, sondern um sich zu entspannen. Seien Sie froh, dass wir da drin eine richtige Duschkabine haben.“ Jetzt grinste er fast. Der Ältere schüttelte den Kopf. „Das klingt ein wenig umständlich.“ „Man kann sich aber sehr leicht daran gewöhnen.“ Er legte den Kopf schief. „Sie kommen doch auch? Die heißen Quellen hier erfüllen wirklich ihren Zweck.“ Richard schien einen Moment nachzudenken, zuckte dann mit den Schultern. „Warum nicht. Schließlich muss ich ja ausreichend Tourist spielen, wenn das hier mein Urlaub ist.“ Humor funkelte in die grau-grünen Augen auf. Zufrieden mit dieser Antwort trat Brad nach draußen auf die hölzerne Terrasse, ließ seinen Blick über den kleinen aber dicht bewachsenen Garten schweifen. Einige Meter entfernt fiel das Gelände ab und gab den Blick auf das Meer frei, es war ein beinahe atemberaubender Ausblick. Es dauerte einen Moment, bevor er sich davon losreißen konnte und die beiden hölzernen Trennwände musterte, die ihren Abschnitt offensichtlich von den Bereichen anderer Gäste separierten. Zu allerletzt fiel sein Blick auf das still daliegende Becken, das einladend in der niedrig stehenden Sonne glitzerte. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass hier von keiner Seite Gefahr drohte – wie auch nicht anders zu erwarten gewesen war – legte er die letzten noch erforderlich Schritte zurück und konnte sich gleich darauf ins heiße Wasser gleiten lassen. Zufrieden stellte er fest, dass er auf etwas wie einer steinernen Bank zu sitzen kam, so dass er sich problemlos zurücklehnen und den Kopf auf das inzwischen zusammengelegte Handtuch betten konnte. Fast augenblicklich trat Schweiß auf sein Gesicht, aber das registrierte er kaum. Brad war zu sehr mit der Reaktion seiner Muskeln beschäftigt, die jetzt regelrecht zu schmelzen schienen. Wirklich kein Vergleich mit einer einfachen Dusche… Die Augen fielen ihm fast von allein zu und er öffnete sie auch nicht, als er Gesellschaft bekam. Das hätte im Moment zu viel Energie gekostet und die schien vollständig aus ihm gewichen zu sein. „Aber nicht einschlafen, mein Lieber“, wurde er belustigt ermahnt, als sein Mangel an Reaktion bemerkt wurde. „Selbst ich weiß, dass es nicht gesund ist, zu lange in dem heißen Wasser zu bleiben.“ Er rang sich zu einem Blinzeln durch und sah Herrn Hoffmann unter halbgeschlossenen Lidern an. „Sie würden mich schon rechtzeitig wecken, von daher mache ich mir in dieser Hinsicht keinerlei Sorgen.“ Sagte es und schloss gleich darauf wieder die Augen. Der Ältere lachte leise, schien sich dann umzuwenden. „Komm rein, bevor das Wasser kalt wird, Reik.“ „Sehr witzig.“ Doch leise Schritte verrieten, dass der andere Mann der Aufforderung folgte und näherkam. „Bist du dir sicher, dass man keine Badehose braucht?“, wurde Herr Hoffmann gefragt, als Richard sie erreicht hatte. Was der andere zum Anlass nahm, wieder zu lachen. „Im Zweifelsfall brauchst du dich nur an Brads Vorbild halten, er würde keinen Fehler begehen.“ Eine kurze Pause wurde eingelegt. „Außerdem musst du ja nicht befürchten, dass hier plötzlich ein Fremder auftaucht.“ „Ein wenig merkwürdig ist das schon“, brummte Richard leise, ließ sich dann ebenfalls mit einem leisen Plätschern ins Wasser gleiten. Gleich darauf holte er zischend Luft. „Das ist heiß!“ „Mimose.“ Das belustigte Lächeln war regelrecht herauszuhören. „Im Regelfall hilft, vorher die Zehen hineinzuhalten und die Temperatur zu testen. Ganz davon abgesehen sollte dir der Wasserdampf eine Vorwarnung gewesen sein.“ „Hör auf, dich über mich lustig zu machen. Ich wette, du machst das nicht zum ersten Mal mit.“ „Da hast du recht“, wurde fröhlich erwidert. „Und von daher kann ich dir noch verraten, dass man auch keine unnötigen Unterhaltungen führen sollte.“ Brad lächelte in sich hinein, als er Richards Schnauben daraufhin hörte. „Du willst mir also den Mund verbieten, hm?“ „Das habe ich nicht gesagt. Ich wollte dich nur weiter mit der Kultur hier vertraut machen.“ „Ich glaube dir jedes Wort…“ Aber dann fiel tatsächlich Schweigen zwischen sie und Brad erlaubte sich, seine Gedanken treiben zu lassen. Er wäre tatsächlich beinahe eingeschlafen, aber trotz seiner Worte zu Herrn Hoffmann vorhin war ein Teil von ihm dazu zu vorsichtig. Und dieser Teil behielt sehr genau die Meldungen seines Körpers im Auge. Immerhin konnte er sich etwas besseres vorstellen als das Abendbrot zu verpassen, weil er unter Schwindel leidend im Bett lag. Doch es war Herr Hoffmann, der eine Hand auf seine Schulter legte, bevor er sich selbst zum Aufhören entschied. „Es wird langsam Zeit, wir müssen uns schließlich noch umziehen.“ Ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, als er die Augen aufschlug. „Sie behalten wie immer den Überblick, nicht wahr?“ „Da ich im Besitz deines Kalenders bin, natürlich.“ Herr Hoffmann lachte schon wieder. ~TBC~ Ein bisschen Urlaub. Aber er wird nicht ganz ohne Komplikationen bleiben ^^° cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)