Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 132: "Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zu alt bist?" -------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 132/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad verbringt einen gemütlichen Nachmittag im Café ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Stimmt, grundsätzlich könnten sie so vorgehen. Aber in diesem Fall ist der Unbekannte etwas zu nah an Rosenkreuz herangekommen, als dass das Triumvirat auf ein persönliches Interview verzichten würde. Der beste Telepath, den sie haben, ist schließlich Michael. Und dann könnte es ja sein, dass es nicht ganz opportun wäre, diesen Unbekannten zu töten. ^.~ Von daher haben sie diese Entscheidung nicht delegiert, sondern lassen ihn nach Rosenkreuz bringen. Heute gibt es mehr von Brad und den beiden Ex *grins* @Kralle: *winkz* ~ „Wie war es?“ Anders schloss zu ihm auf, sobald sie außer Sichtweite des Spielplatzes waren. Etwas stach durch seinen Kopf, nur für einen Moment, aber trotzdem rieb er sich die Stirn, um den flüchtigen Schmerz zu vertreiben. „Ungewöhnlich“, meinte er schließlich mit einem schiefen Lächeln. „Sie hat mit dir gesprochen.“ „Ja. Sie war der gleichen Ansicht wie ich.“ Sein Lächeln verschwand, als wieder die Bilder auftauchten, die rein gar nichts mit seinem Schicksal zu tun, ihn aber tief in seinem Inneren erschüttert hatten. „Worüber?“ „Dass es sich nicht lohnt, sie nach Rosenkreuz zu bringen. ~ (Anders und Brad, Finding Home, Teil 8) Teil 132 „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zu alt bist?“ „Und da wären wir ein weiteres Mal…“ Markus sprach nur leise und dennoch wallte für einen Moment Hitze auf, als hätte die Emotion, die diese Worte unterlegte, einen anderen Weg gefunden. Brad tauschte einen langen Blick mit Julia aus, die ihm ein schmales Lächeln schenkte, sich dann vorbeugte und eine Hand auf Markus‘ Schulter legte. „Und dieses Mal müssen wir nicht unverrichteter Dinge wieder gehen.“ Interessiert spürte er, wie die Temperatur im Wagen zu normalen Werten zurückkehrte. Entweder hatte die Empathin die richtigen Worte gefunden oder ihr Talent richtig einzusetzen gewusst, das Ergebnis war auf jeden Fall höchst willkommen. Vor allem, da der Ältere hinterm Steuer saß und sich besser auf den Verkehr konzentrieren sollte. Er lehnte sich wieder zurück, verschränkte die Arme vor der Brust, während er über ihr weiteres Vorgehen nachdachte. Da gab es natürlich den alten Trick mit dem Stadtplan, aber ohne weiteren Anhaltspunkt könnte das ein kräftezehrendes Unterfangen werden. Seine Lippen verzogen sich für einen Augenblick zu etwas, was nahe an ein Lächeln herankam, es aber nicht ganz erreichte. Zum Glück für ihn mussten sie nicht bei Null starten und seine Vision hatte ihm bereits bewiesen, dass er Erfolg haben würde, selbst wenn der Weg dorthin anstrengend ausfallen sollte. Es war nicht einmal als ernsthafter Versuch gemeint, als er die Augen schloss und sich seinem Talent öffnete – umso unerwarteter waren die Bilder, die gleich darauf auf ihn einströmten. Ohne es zu merken, war er erstarrt und ein Gefühl uneingeschränkter Freude erfüllte ihn, als er ganz einfach _sah_. Er hatte nie zuvor auf diese Weise mit einem anderen Precog zusammengearbeitet, selbst bei Frau Kingston war es nicht um Kooperation gegangen, sondern darum, gegen ihr Talent anzukommen. Aber dieses Mädchen sah ihn, wie er sie sah und es war so einfach ihr mitzuteilen, wann sie die Stadt erreicht hatten. Und in derselben Zukunft, die nach diesem Austausch so nicht mehr eintreffen würde, verriet sie ihm, was er wissen musste. Als braune Augen wieder aufgeschlagen wurden, stand ein zufriedenes Glimmen in ihnen und das sah auch Julia, die mit der Berührung seines Handgelenks seine Aufmerksamkeit gewann. Die Frage, die sie stellen wollte, erstarb auf ihren Lippen, dafür weiteten sich ihre Augen, als sie verstand. „Du weißt es bereits, nicht wahr?“ „Maria tut alles, damit wir uns endlich treffen können.“ Julia reagierte mit einem Kopfschütteln. „Ich kann nicht behaupten, dass ich es wirklich verstehe. Wenn ihr Telepathen wärt, dann vielleicht noch, aber so…“ Er neigte den Kopf leicht zur Seite und ein belustigtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Ich gebe zu, dass es auch für mich Neuland ist. Aber es funktioniert eindeutig.“ Markus war inzwischen auch aufmerksam geworden und mischte sich in ihre Unterhaltung ein. „Habe ich das richtig verstanden – wir benötigen keine große Suchaktion?“ „Ganz genau.“ Er warf einen Blick auf die Uhr. „Allerdings können wir zunächst einmal im Hotel einchecken. Und dann hat mir Maria ein Café empfohlen, dem wir einen Besuch abstatten sollten.“ Markus hatte eine Augenbraue hochgezogen, als sich ihre Blicke nun im Rückspiegel begegneten. „Und wenn wir dorthin gehen, werden wir ihn finden?“ „Es ist das, was wir beide gesehen haben.“ „Diese Antwort klingt nicht so ganz wie eine“, wurde trocken erwidert. „Aber es ist eine“, versicherte er ihm. „Oh, es ist nett hier.“ Julia sah sich erfreut um, wählte dann einen Tisch für sie aus. Das Café wies einen großzügigen Außenbereich auf, mit angenehm großen Abständen zwischen den Tischen und vielen Grünpflanzen. Die in warmen Brauntönen gehaltenen Rattanmöbel wären auch in einem Wohnzimmer nicht fehlplatziert gewesen und luden regelrecht zum Verweilen ein. Es war die Empathin, die sich zuerst auf dem Zweisitzer niederließ. Markus nahm neben ihr Platz, nachdem Brad den Sessel für sich gewählt hatte. Er ließ seinen Blick in die Runde schweifen, rückte den Sessel dann ein wenig nach links, wonach er eine beinahe uneingeschränkte Sicht nicht nur auf den Cafébereich sondern auch hin zur Straße hatte. Danach fühlte er sich gleich besser und es fiel ihm gar nicht schwer, sich bequem zurückzulehnen. Julia hatte seine Reaktion genau beobachtet, schenkte ihm etwas, das bei jedem anderen ein amüsiertes Lächeln gewesen wäre, bevor sie sich ebenfalls zurücklehnte, die Beine übereinander schlagend. „Man kommt nicht ganz aus seiner Haut raus, was?“ Nicht minder belustigt zog er eine Augenbraue hoch. „Ich würde an unserem Training zweifeln, wenn es anders wäre.“ „Pah, und ich muss mir den Hals verrenken, um etwas zu sehen“, warf Markus ein, schien nach diesem Kommentar aber mehr an der Karte interessiert als an ihrer Umgebung. Es war keine Nachlässigkeit, sondern nur das Bewusstsein um die Tatsache, dass Brad diese bestimmte Aufgabe übernommen hatte. Und der Ältere hegte keinerlei Zweifel an seiner Kompetenz. Der Kellner ließ nicht lange auf sich warten und während Julia ein Stück Kuchen wählte, entschied sich Markus für eine Kaffeespezialiät, deren Namen Brad noch nie gehört hatte. Er selbst rang einen Moment mit sich selbst, sah dann aber keinen Grund, darauf zu verzichten und bestellte sich einen großen Schokoeisbecher. Erst als er den Becher vor sich stehen hatte, wurde ihm bewusst, dass er sein Eis sonst immer nur in Gesellschaft von Michael gegessen hatte und auch wenn sie sich erst am Morgen voneinander verabschiedet hatten, durchfuhr ihn ein kurzer Stich. Julia warf ihm prompt einen scharfen Blick zu, zwar gut verborgen hinter kastanienbraunen Strähnen, doch er entging Brad nicht. In Erwiderung zuckte er nur leicht mit den Schultern. Es konnte nicht ausbleiben, dass die Empathin das eine oder andere auffing, wenn er seine Schilde weit genug öffnete, um einen Teil ihres Talents empfangen zu können. Und darauf wollte er nicht verzichten, weil es die Kommunikation mit ihr ganz einfach angenehmer gestaltete. Sie neigte den Kopf um ein paar Millimeter, wie in Anerkenntnis dieses Punktes, obwohl kein Wort zwischen ihnen gefallen war und dann wandten sie sich beide wieder ihrer Bestellung zu. Allerdings blieb ihnen nicht viel Zeit, ihr Essen in Ruhe zu genießen, denn ein paar Teenager brachen über das Café herein wie eine Naturkatastrophe. Sie waren laut und betont überdreht, wie es typisch war, wenn es galt persönliche Unsicherheit zu überspielen und sich in der Gruppe stark zu fühlen. Er schloss für einen Moment die Augen und seine Mundwinkel rutschten nach unten, weil er sich bereits denken konnte, dass die Störung nur noch schlimmer werden würde. Warum mussten die sich auch ausgerechnet in ihre unmittelbare Nähe setzen… Dann glätteten sich seine Züge auch schon wieder und da war nur noch Ausdruckslosigkeit, als er erneut nach seinem Eislöffel griff. Julia ließ sich ebenfalls wenig von ihrem Missfallen anmerken, während Markus die Gruppe unter halbgeschlossenen Lidern hervor beobachtete. Der Pyro schien abzuwägen, ob es die mögliche Aufmerksamkeit wert wäre, wenn er einfach sein Talent einsetzen würde, um die unliebsamen Gäste zu vertreiben. Dann huschte der Blick des Älteren kurz zu ihm herüber und Brad schüttelte kaum merklich den Kopf. Das brachte ihm eine gespielt enttäuschte Miene ein, doch Markus versuchte nicht, ihn zu überreden. Die Teenager bestellten sich jeder ein preiswertes Getränk, ein reines Alibi, und bewiesen damit, dass sie nur einen Ort gesucht hatten, um sich die Zeit zu vertreiben – und Ärger zu machen. In Brad blitzte eine flüchtige Erinnerung an die Möchtegern-Bande in Japan auf und er seufzte innerlich. Diese Kinder waren wirklich überall gleich. Die Teenager begannen die Köpfe zusammenzustecken, während sie gezielt Gäste herauspickten und diese mit vorgeblich versteckten Blicken traktierten, bevor sie sich offen über irgendetwas amüsierten. Das Lachen war genauso übertrieben wir ihr Verhalten im Allgemeinen, aber es zeigte bei den anderen Gästen die gewünschte Wirkung, die sich eindeutig unwohl zu fühlen begannen, aber nicht zu protestieren wagten. Im Hintergrund konnte er sehen, dass die Kellner bereits zu beraten schienen, ob sie einschreiten sollten, aber noch taten sie nichts. Und so kam es wie es kommen musste und Brads Tisch geriet als nächstes in den Fokus der Teenager. Und er hatte auch noch das zweifelhafte Vergnügen, genau zu verstehen, was über sie gesagt wurde. „Siehst du die da drüben, die sieht heiß aus, was?“ „Ja. Vielleicht sollten wir sie von den beiden Langweilern erlösen.“ Ein unangenehmes Lachen schloss sich dem an. „Oder wir drücken dem Schwarzhaarigen unser Mitleid aus, weil er ganz offensichtlich keine Freundin abbekommt und sich an die beiden ranhängen muss.“ Brads Hand schloss sich fest um seinen Eisbecher und seine Augen verengten sich. Er sollte sich von diesen Nichtsnutzen nicht stören lassen, aber ein anderer Teil von ihm sah gar nicht ein, sich von ein paar Talentlosen den Tag verderben zu lassen. Markus hatte seine Reaktion genau beobachtet und dachte offensichtlich genauso, erhob sich in einer exakt koordinierten Bewegung, die unwillkürlich die Aufmerksamkeit der Teenager auf sich zog. Sie konnten vielleicht nicht sagen, was daran so alarmierend war, aber etwas in ihnen hatte die latente Gefahr erkannt. „Soll ich mich um sie kümmern, Herr Crawford?“ Der Pyro hatte die Anrede bewusst gewählt und dessen ruhige Stimme trug problemlos zum Nachbartisch, wo es jetzt sehr still geworden war. Brad drehte sich sehr langsam dorthin um, musterte die Störenfriede mit einem kalten Blick, bevor ein winziges Lächeln an seinen Mundwinkeln zu ziehen begann. „Tu das, Markus“, stimmte er dann leise zu. „Aber pass auf die Einrichtung auf.“ Der Pyro deutete daraufhin eine leichte Verbeugung an, um sich anschließend den Teenagern zu nähern. Welche die Annäherung mit wachsender Unsicherheit beobachteten. Sie mochten in der Überzahl sein, aber das war auch der einzige Punkt, der für sie sprach – und Markus‘ Selbstvertrauen schien selbst diesen völlig zu negieren. Einer von ihnen fasste sich schließlich ein Herz, setzte ein verächtliches Grinsen auf, das an den Rändern aber drohte, wieder in sich zusammenzufallen. „Willst du was?“ „Hm, ja…“, brummte Markus. „Meine Ruhe, um genau zu sein. Und ihr seid dem etwas abträglich.“ Letzteres kam mit feinem Spott. Der Sprecher lief rot an und beachtete nicht die Gesten der anderen, die nun darauf aus waren, ihn zurückzuhalten. Die Unsicherheit begann bei ihnen Furcht zu weichen und das feine Lächeln, das um Julias Mundwinkel spielte, verriet Brad die Ursache dafür. In braunen Augen blitzte ein Funken auf, der beinahe Amüsement ähnelte, doch mehr an Reaktion ließ er sich anmerken, während er weiter das Geschehen beobachtete. „Dein Pech“, brachte der Teenager hervor, der sichtlich mit seinen Instinkten rang, um schließlich das Gegenteil von dem zu tun, was in diesem Moment das klügste gewesen wäre. Er trat in einem unkoordinierten Schritt nach vorne, auf Markus zu und startete dann einen Angriff. Es war ein völlig lächerliches Unterfangen, wie auch die hochgezogene Augenbraue des Pyros zeigte, bevor dieser die Faust problemlos abfing und dem Jüngeren eine Ohrfeige verpasste. „Ich nehme an, deine Eltern haben dich nicht häufig genug übers Knie gelegt. Kein Wunder, dass du solch miserable Manieren zeigst. Noch so ein Versuch und ich hole nach, was sie versäumt haben.“ Da lag keinerlei Wut in Markus‘ Stimme, dafür vielleicht ein Hauch von nachsichtiger Herablassung, als würde er mit einem kleinen Kind sprechen. Der Teenager hatte sich mit der freien Hand an die brennende Wange gegriffen, starrte Markus aus geweiteten Augen ungläubig an. Der Ausdruck war genug, um einige andere Gäste lachen zu lassen und das war wohl das Schlimmste, das für diese kleine Bande passieren konnte. Ein paar Münzen wurden hervorgekramt und auf den Tisch gelegt, bevor sie einen hastigen Rückzug antraten. Dass sie von beifälligem Klatschen begleitet wurden, machte die Demütigung nur noch spürbarer für sie. „Danke sehr“, empfing er den Älteren und erntete ein Lächeln dafür. „Gern geschehen.“ Das Lächeln gewann eine verschmitzte Note. „Ich konnte schließlich nicht riskieren, dass du dich persönlich um sie kümmerst.“ Nun war es Brad, der eine Augenbraue hochzog, aber er kommentierte diese Bemerkung nicht. Seine Aufmerksamkeit richtete sich stattdessen auf den Kellner, der sich ihnen näherte und Julia und Markus folgten seinem Beispiel. Der Mann schien sich unter ihren Blicken nicht ganz wohl zu fühlen, auch wenn dieser eindeutig Schwierigkeiten hatte, diese Reaktion zu verstehen. Und so flüchtete er sich in ein höfliches Neigen des Kopfes. „Die Geschäftsführung möchte ihren Dank für Ihr Eingreifen ausrichten. Sie sind heute natürlich Gäste unseres Hauses.“ Auch wenn Markus bei diesen Worten angesehen wurde als der offensichtlich Älteste von ihnen, so war es Brad, der antwortete. „Wir nehmen die Einladung gerne an. Aber Sie sollten sich nicht darauf verlassen, dass Ihnen auch in Zukunft jemand diese Aufgabe abnimmt.“ Der leise Tadel, der seine Worte unterlegte, kam nicht von ungefähr. Brad war noch nie davon beeindruckt gewesen, wenn jemand seine Arbeit nicht richtig erledigte. Dem Kellner stieg Verlegenheitsröte in die Wangen und falls sich für einen Moment Widerspruch in ihm regte, so verschwand dies, als der Kellner zum ersten Mal richtig seinem Blick begegnete. Etwas darin schien den Älteren zu verstören, denn der Blick wurde hastig abgewandt, während noch ein paar kaum verständliche Worte gemurmelt wurden. Brad sah der sich zurückziehenden Gestalt ein wenig überrascht nach, bevor er sich Julia zuwandte. „Was war das denn?“ Die Empathin musterte ihn belustigt. „Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du zu alt bist?“ Er neigte den Kopf leicht zur Seite und versuchte den Sinn hinter dieser Frage zu finden. „Ja“, erwiderte er aufrichtig, als die Suche erfolglos blieb. Markus entkam ein überraschtes Auflachen und Julia schüttelte nur den Kopf. ~TBC~ Ja, das geheimnissevolle Mädchen, das Brad in seiner Vision gesehen hatte, ist euch schon bekannt, falls ihr FH gelesen habt. Und in dieser Geschichte bleibt sie nicht zurück ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)