Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 130: "Hm, natürlich… eine Vision und dein Selbstvertrauen ist in voller Stärke zurück" ---------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 130/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Alexander ist noch dabei, das Geschehene zu verarbeiten… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: *grins* Lass das bloß nicht Brad hören, der ist ganz bestimmt nicht der Ansicht, dass er so viel einstecken musste, dass man es ‘verprügeln’ nennen darf. Ich war auch froh über die Gelegenheit, Herrn Hoffmann mal wieder einbauen zu können ^^ Mehr zu Brads Vision gibt es übrigens schon im aktuellen Teil. Auch wenn man erst alles versteht, wenn die Vision zur Wirklichkeit wird. @Kralle: *winkz* Teil 130 „Hm, natürlich… eine Vision und dein Selbstvertrauen ist in voller Stärke zurück“ Er erwachte eng an Michael gepresst und ein Lächeln streifte seine Lippen, als dessen Nähe regelrecht in ihn hineinzuschwappen schien. Träge stützte er sich auf einem Ellenbogen hoch, während sein Verstand zu gewohnter Schärfe zurückfand. Und damit kehrte auch die Erinnerung an die letzte Nacht zurück. Es war kein Traum gewesen… Brad runzelte flüchtig die Stirn, bevor das Lächeln zurückkehrte, wenn auch aus einem völlig anderem Grund. Dieses Mädchen versprach interessant zu werden, vor allem, da ihre Worte einen ganz bestimmten Schluss nahelegten. Er verlor für einen Moment den Faden, als sein Blick auf das im Schlaf entspannte Gesicht von Michael fiel und sofort gab er dem Drang nach, seine Hand auszustrecken und dessen Züge nachzuzeichnen. Wenn möglich rückte er noch ein Stück näher an ihn heran und dann lehnte er sich auch schon nach unten, um einen Kuss auf die um diese Zeit raue Wange zu pressen. Die federleichte Berührung war genug, um Michael näher in Richtung Bewusstsein zu ziehen und mit einem sich weitenden Lächeln beobachtete er, wie zunächst dessen Lider flatterten, bevor eisblaue Augen aufgeschlagen wurden. „Guten Morgen“, flüsterte der Ältere, noch ein wenig schläfrig, aber unverkennbar amüsiert von Brads eindringlichem Blick. Gleich darauf lag eine warme Hand in Brads Nacken und zog ihn ganz an Michael heran, bis sie Stirn an Stirn dalagen. Er seufzte leise unter dieser vertrauten Berührung, auf physischer wie auch auf mentaler Ebene und ein unvermutetes Lachen entkam ihm. >Da ist aber jemand aufgekratzt am frühen Morgen<, brummte Michael gutmütig in seinen Verstand hinein und die sie zu umgeben scheinende Wärme nahm noch ein paar Grad zu. Darunter, deutlich spürbar, schwang Zufriedenheit mit. >Es ist gut, Gewissheit zu haben<, murmelte er zurück, ließ sich von der Zufriedenheit einlullen, die vielleicht eine andere Ursache als seine eigene hatte, sich aber genauso anfühlte. >Hm, natürlich… eine Vision und dein Selbstvertrauen ist in voller Stärke zurück.< Er wurde nicht aufgezogen, nicht allzu sehr. Und Brad konnte darüber lachen. Er schlang einen Arm um Michaels Taille, seine freie Hand kroch in Richtung sandblonder Haare, bis er seine Finger darin vergraben konnte. Michael war inzwischen wach genug, um sich mehr für seine nächtliche Vision zu interessieren und bereitwillig erlaubte er ihm Zugriff auf die entsprechenden Bilder. Er konnte genau den Moment der Überraschung spüren, als der Ältere zur selben Schlussfolgerung kam wie er selbst und prompt lächelte er gegen Michaels Lippen. Ja, ganz abgesehen von der Aussicht, endlich diesem Mann auf die Spur zu kommen, war das ein ganz eigener Grund, diesem Stück Zukunft entgegen zu sehen. >Sie ist ein Precog?< >Noch weiß ich es nicht mit Sicherheit, aber ihre Worte lassen es vermuten, nicht wahr? Und sie muss wirklich _gut_ sein.< Ihm wurde durch die schwarzen Haare gewuschelt. >Kein Wunder, dass du so aufgedreht bist. Zumindest wird es mir nun nicht schwerfallen, den Rest des Triumvirats zu überzeugen.< >Was bereits bewiesen ist.< Sein Lächeln glitt beinahe in ein Grinsen ab, aber er verhinderte das, indem er Michael einfach küsste. Dann rutschte sein Mund weiter nach unten und als er Michaels Puls gegen seine Lippen pochen fühlte, biss er sanft zu. Der Ältere sog zischend Luft ein und eine weitere Reaktion konnte er weiter unten spüren, wo er immer noch eng an ihn gepresst war. >Bist du jetzt unter die Vampire gegangen?< Selbst auf der mentalen Ebene klang Michaels Stimme ein wenig atemlos. Brad schnaubte, so dass warmer Atem gegen den Hals des Älteren stieß, lachte dann, als ein sehr klares Bild dieser Frage nachgeliefert wurde. „Sehr witzig“, durchbrach zum ersten Mal seine Stimme die Stille und damit auch die Stimmung. „Ich weiß“, kommentierte der Ältere, machte sich dann daran, sich aufzusetzen. „Zeit aufzustehen.“ Er schlang seine Arme um Michaels Hals und sah zu, wie dieser nach dem Wecker griff, der jede Minute losgegangen wäre. Irgendwie hatte Brad keine Lust, den Kontakt bereits aufzugeben. „Klammeraffe“, wurde er geneckt, ließ sich davon aber nicht stören. „Ich dusche heute mit dir“, verkündete er stattdessen und Michael, der eben noch kurz vor einem Lachen gestanden hatte, stockte kurz, bevor ihn ein hitziger Blick aus eisblauen Augen traf. Zufrieden mit dieser Reaktion löste er sich endlich von dem Älteren und stand in einer geschmeidigen Bewegung auf. Ein winziges Lächeln hing an seinen Mundwinkeln, als er dann die Hand nach Michael ausstreckte. Der musterte ihn zunächst nur stumm und mit einem unlesbaren Blick, verlangte dann in einer unmissverständlichen Geste nach seiner anderen Hand. Und als Brad dem Wunsch folgte, wurde seine Linke sanft umfasst. Michaels Daumen strich kurz über das Metall seines Rings, bevor es die Lippen des Älteren waren, die den Ring berührten. Ohne sein bewusstes Zutun weitete sich sein Lächeln und unerwartete Wärme stieg in seine Wangen. Natürlich hatte er es sich nicht nehmen lassen, mit Michael zu frühstücken und dennoch fiel es ihm schwer, sich danach von dem Älteren zu trennen. Mit einem flüchtigen Stirnrunzeln nahm er diese Reaktion zur Kenntnis, weigerte sich aber, ihr danach noch mehr Beachtung zu schenken. Michael hatte sie allerdings auch bemerkt und schüttelte nun leicht den Kopf. „Das hat sich immer noch nicht geändert, hm?“ „Und wird es wohl auch nicht mehr“, gab er trocken zurück, vielleicht mit einem Anflug Humor. „Das Dumme ist, dass ich in Kürze wieder unterwegs sein werde.“ Michael sah von dieser Aussicht auch nicht begeistert aus und das folgende Lächeln geriet ein wenig schief. „Den Auftrag willst du trotzdem haben.“ Nicht einmal in Anklängen eine Frage. „Das ja…“ Von sich selbst überrascht spürte er die Kälte, die in diesen Worten lag. Ein langer Blick traf ihn und es dauerte einen Moment, bevor Michael wieder etwas sagte. „Er war dir bei weitem nicht egal.“ Sehr leise. Dem folgte ein warmes Lächeln. „Jetzt los mit dir, der Morgenlauf fängt gleich an.“ Brad konnte gar nicht anders, als es zu erwidern. „Und du kümmerst dich darum, dass ich mich möglichst schnell an den neuen Job machen kann.“ „Natürlich werde ich das. Ich will dich schließlich auch schnell wieder zurückhaben.“ Da keine Ironie in diesen Worten lag, nickte Brad nur zustimmend, wandte sich dann zum Gehen. Immerhin hatte Michael Recht, er war ein wenig spät dran. Seine Schritte fraßen schnell die Distanz zum Sportplatz auf, wo eine Gruppe von Schülern bereits mit Dehnungsübungen beschäftigt war. Herr Rudert begrüßte ihn mit einem Lächeln. „Sie sind gleich fertig. Möchten Sie mitlaufen oder soll ich es tun?“ Braune Augen schweiften über die Gruppe hinweg, blieben kurz an Alexanders Gestalt hängen. Der Empath sah aus, als hätte er die letzte Nacht nicht viel geschlafen und die anderen Schüler hielten deutlich Abstand zu ihm. Was bestimmt nicht nur an Alexanders unterkühlter Miene lag, ein ungewohnter Anblick. „Ich werde das übernehmen, wenn Sie nichts dagegen haben.“ Herr Rudert zog eine Augenbraue hoch. „Dagegen haben? Ganz gewiss nicht. Es ist schließlich die lange Strecke heute.“ Er war bereits mit seinen eigenen Aufwärmübungen beschäftigt und sah mit Amüsement im Blick zu dem älteren Mann auf. „Also die perfekte Gelegenheit, die Natur zu genießen, nicht wahr?“ Ein Lachen antwortete ihm. „Ganz wie Sie meinen, Herr Crawford.“ Er blieb auch dann noch neben Herrn Rudert stehen, als dieser anpfiff. Die Schüler kannten die Strecke zu Genüge, so dass kein Instruktor vorauslaufen musste und Brad selbst würde die Nachhut übernehmen. Er machte sich nicht einmal die Mühe, seine Gerte vom Gürtel zu lösen, bei dieser Gruppe waren keine Versager zu erwarten, die eine Ermunterung von seiner Seite nötig haben könnten. Dazu waren sie schon viel zu lange auf Rosenkreuz und aus Erfahrung wusste er, dass höchstens in den Wintermonaten das Training ein wenig zu kurz kam. Mit sich verschmälernden Augen beobachtete er, wie Alexander viel zu schnell loslief, wenn man bedachte, welche Strecke noch vor ihm lag und auch dem anderen Instruktor fiel dieses Abweichen von der Norm auf. „Wenn er sich nicht bald zusammenreißt, wird er nicht durchhalten.“ „Das ist ihm zweifellos auf einer bestimmten Ebene bewusst, allerdings wird es ihm gerade herzlich egal sein.“ Herr Rudert gab ein nachdenkliches Brummen von sich. „Ich denke, ich kann ihn verstehen.“ Und Brad konnte es auch. Sein Gesicht verzog sich für einen Sekundenbruchteil, etwas, das bei jemandem mit weniger Kontrolle eine Grimasse gewesen wäre. „Ich werde aufpassen, dass er nicht durchfällt.“ Denn vielleicht mochte es Alexander heute nichts ausmachen, doch sobald dieser sich wieder gefangen hatte, würde die Sache anders aussehen. „Ja, tun Sie das“, nickte Herr Rudert. Der Instruktor hatte offensichtlich auch keine Lust, Alexander zum Komitee schicken zu müssen. Und Brad wurde daran erinnert, dass der Ältere auch ein Empath war, einer von Alexanders Trainern. „Könnte sein Talent von seinem inneren Zustand beeinflusst werden?“ Ein seltsamer Blick traf ihn. „Nun, auf jeden Fall projiziert er, wie Sie am Verhalten der anderen Schüler sicher schon ablesen konnten. Wahrscheinlich unbewusst, doch das macht es nicht angenehmer für seine Umgebung. Aber bis auf Erschöpfung sehe ich nichts, womit er sich selbst schaden würde.“ Brad nickte einen kurzen Dank und da war ein gewisses Maß an Erleichterung in ihm, auch wenn er es nicht nach außen zeigte. „Ich mache mich dann mal auf den Weg.“ Nun war es an Herrn Rudert zu nicken. „Genießen Sie die Szenerie.“ Er lächelte flüchtig über diesen Versuch, ihn aufzuziehen, setzte seine Worte dann in die Tat um. Er kannte die Landmarken mit den entsprechenden Zeiterfordernissen bereits auswendig, wusste daher genau, wie viel Abstand er zu den Schülern halten konnte. In seiner Erfahrung hatte es sich als erfolgreicher erwiesen, wenn man dem letzten nicht direkt in den Nacken atmete, solange es nicht sein musste. Und so war es fast, als würde er ein privates Training absolvieren – auch wenn er persönlich ein schnelleres Tempo gewählt hätte. Wie erwartet hielten alle gut durch, selbst Alexander schaffte es fast bis zum Ziel, ohne dass ihn die Erschöpfung einholte. Doch eben nur fast. Sie hatten noch etwa einen Kilometer vor sich, als der Empath seinen herausgeholten Vorsprung verlor und immer mehr zurückfiel. Brad warf einen schnellen Blick auf die Uhr, zog dann etwas an, um schnell zu Alexander aufzuholen. So blieb ihnen ein wenig Zeit, ehe er gezwungen war, die Gerte einzusetzen. „Hey…“, begrüßte er ihn leise und Alexander, der sich fast nur noch im Zeitlupentempo bewegt hatte, blieb endgültig stehen. Verschleierte braune Augen suchten seinen Blick, benötigten ein paar Sekunden, um seine Anwesenheit wirklich zur Kenntnis zu nehmen. Und dann schien etwas in dem Anderen nachzugeben. „Ich weiß nicht, ob ich das aushalte.“ Ein heiseres Flüstern. „Ich weiß, dass wir uns nach unserem Abschluss wahrscheinlich nicht wiedergesehen hätten – aber dieses eine Jahr hätte er mir noch gehören sollen…“ Eine Emotion traf ihn von Alexander ausgehend, scharf wie ein Messer, doch dessen hätte es gar nicht bedurft. Denn Brad konnte sehr wohl nachempfinden, was in dem Empathen vorging – wenn er es sich erlaubte. Doch er wollte gar nicht daran denken, wie es für ihn wäre, Michael zu verlieren. Stattdessen tat er das, was ihn stets beruhigte. Er trat genau vor Alexander und seine Hand kam in dessen Nacken zu ruhen, zog ihn zu sich heran, bis sie Stirn an Stirn dastanden. „Du musst durchhalten“, fand er die richtigen Worte wie von allein, auch wenn es etwas abgedroschen klingen mochte. „Was würde Stephan dazu sagen, wenn du aufgibst?“ Gleichzeitig strahlte er Ruhe ab und der Empath konnte gar nicht anders, als wenigstens einen Teil davon auf sich übergehen zu lassen. Eine neue Spannung trat in die Züge des Anderen, als dieser seine Worte verarbeitete und schließlich etwas in ihnen fand. „Ja, das darf ich nicht vergessen…“ Eine Hand ballte sich langsam zur Faust und trotz ihrer Nähe fand sie ihren Weg zu Alexanders linker Brust. Ah, das war etwas, an das Brad bis zu diesem Moment gar nicht gedacht hatte. Alexanders Eid war… in Stellvertretung gegeben worden, wenn man das so ausdrücken konnte. Ein kaum merkliches Lächeln huschte über seine Lippen, weil das etwas war, voran sich Alexander wirklich festhalten konnte. „Ich werde dafür sorgen, dass du in ein Team des Japan-Büros kommst“, versprach Brad. Und Alexander lächelte ebenfalls für einen Moment, bevor dieser sich auf etwas anderes konzentrierte, nun wieder in der Lage dazu. „Sag, dass du ihn finden wirst. Versprich es.“ Hitze flammte in den braunen Augen auf, brachte Leben in sie zurück. „Das habe ich doch bereits getan“, murmelte er, bevor sich seine Lippen in ein Lächeln bogen, das nichts Gutes bedeutete. „Und ich weiß bereits, wen ich mir vornehmen kann.“ „Wirklich?“, entkam es Alexander überrascht, bevor dieser ein raues Lachen ausstieß. „Ich hätte es wissen sollen, nicht wahr?“ Die letzte Anspannung wich aus dem Anderen und Brad hielt ihn fest, umarmte ihn. „Noch jemand wird bald feststellen, dass er uns, mich, unterschätzt hat. Ich hatte bereits eine Vision, die mir verraten hat, dass ich mich persönlich um diese Angelegenheit kümmern darf – und Erfolg haben werde.“ Mehr konnte Alexander gar nicht verlangen und tat es auch nicht. Neue Energie schien den Empathen zu erfüllen, als dieser sich von ihm löste. „Danke.“ Mehr nicht, bevor Alexander sich umdrehte und weiterlief. Brad schaute mit einem zufriedenen Lächeln auf seine Uhr, die ihm verriet, dass der Andere immer noch in der Zeit lag. ~TBC~ Es ist schon praktisch, ein Precog zu sein, hm? Auf diese Weise sieht Brad nicht nur, dass er sich an der Suche beteiligen darf, sondert liefert dem Triumvirat auch gleich ein Argument, warum sie ihn schicken sollen… Immerhin werden sie Erfolg haben, wenn sie ihn mitmachen lassen… ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)