Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 129: "Hat Michael Sie eingespannt, weil er sich nicht selbst traut?" ---------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 129/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad hat eine Vision… Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: *grins* Ich bin ganz deiner Meinung, was die Verbesserung des Stils angeht ^.~ Hm, ich bin immer noch mit RftS beschäftigt, auch wenn ich vor einem Jahr dachte, das ich um diese Zeit langsam damit fertig sein müsste… o.o Aber auch wenn es länger als erwartet dauert, die Fortsetzung wird ganz sicher kommen *nod* In dem heutigen Kapitel findet Michael übrigens einen Weg, damit Brad sich wieder besser fühlt ^^ Übrigens wird Brads Rachefeldzug nicht ganz so enden, wie er derzeit denkt… @Kralle: *winkz* Teil 129 „Hat Michael Sie eingespannt, weil er sich nicht selbst traut?“ Brad war vollkommen ruhig geworden in seinen Armen, selbst die Finger, die durch seine sandblonden Strähnen gespielt hatten, hatten ihre Energie verloren. Nachdenklich runzelte er die Stirn, schickte dann sein Talent tastend vor. Brad war immer noch ein bisschen betrübt über den Tod seines Freundes, doch das war auch alles. Beruhigt zog er sich wieder zurück und presste einen sanften Kuss auf die Schläfe des Jüngeren. Brads Frage war wirklich unerwartet gekommen. Doch er hatte über seine Antwort nicht nachdenken müssen. Wenn dann hatte er stets nur eine gewisse Faszination für Brads Sicht der Dinge empfunden, aber niemals würde er auf die Idee kommen, ihn deswegen von sich zu stoßen. Er hatte schließlich die Versicherung ihrer Verbindung. Und das hätte Brad von Anfang an klar sein sollen. Woher also dieser Anflug von Unsicherheit? Seine Lider wurden schwer unter der Wärme, die Brad ausströmte, körperlich und mental, und ein unbewusstes Lächeln streifte seine Lippen. Dennoch ließ er sich nicht völlig ablenken und auf einmal schien es ganz klar. Konnte es wirklich so einfach sein? Schließlich war da schon einmal so eine Reaktion gewesen, als Frau Kingston mit Brad trainiert und ihm gezeigt hatte, dass ihr Talent besser war. Sein Lächeln vertiefte sich, auch wenn es nicht viel Humor in sich trug. Der Junge machte sich so selten selbst etwas vor, doch das Schweigen seines Talents hatte ihn wohl mehr erschüttert, als Brad zugeben wollte. Er ließ diese Erkenntnis auf den Precog übergehen, der Gedanke nur ein Flüstern im Verstand des Jüngeren, so dass Brad ihn ignorieren konnte, wenn dieser es wollte. Aber so weit reichte die Selbstverleugnung nicht und Brad drückte sich ein bisschen näher an ihn heran, als dieser es akzeptierte. Dieses Stück Schwäche, das keiner außer Brad als solche ansehen würde. In den Jüngeren kam etwas Bewegung, eine Hand suchte nach seiner und ihre Finger verschränkten sich. „Es ist nicht falsch, nach Perfektion zu streben“, wurde dann auf seine letzte Überlegung hin bemerkt. „Aber es ist unmöglich, sie in allen Punkten zu erreichen“, gab er zurück. Er führte ihre verbundenen Hände an seine Lippen und küsste Brads Knöchel. Der lachte leise. „Danke für deine Hilfe.“ „Keine Zweifel mehr?“ Brad richtete sich so weit auf, dass sich ihre Blicke begegnen konnten. „Ich mochte das Gefühl nicht. Aber jetzt ist es weg.“ So ehrlich wie immer. Michael lächelte. „Weißt du, wenn ich näher darüber nachdenke, dann macht dich deine Reaktion sehr menschlich. Du musst dir also in keinerlei Hinsicht Gedanken machen.“ Ihm wurde lediglich eine ungerührte Miene gezeigt. „Du solltest nicht versuchen, witzig zu sein.“ Das war Brad wie er leibt und lebt. Dieses Mal war Michael es, der lachte. „Wie wäre es mit ein wenig Training? Damit kannst du deinen Kopf sicher endgültig klären.“ Braune Augen verengten sich, als Brad ernsthaft über seinen Vorschlag nachdachte. „Vielleicht hast du Recht.“ Hitze flammte kurz auf. „Ich denke, ich möchte mich noch einmal im Boxen probieren.“ Er zwinkerte überrascht. Anscheinend benötigte der Jüngere eine etwas direktere Form, um ein wenig Energie abzubauen. Noch so eine sehr menschliche Reaktion. Schließlich neigte er langsam den Kopf. „Wie du wünschst.“ Unter normalen Umständen hätte er mit dem Training bis zum Abend gewartet, doch heute… würde er die Arbeit Arbeit sein lassen. Seine Mundwinkel bogen sich in ein weiteres Lächeln und es erwidernd stand Brad auf, wartete darauf, dass Michael ihm folgte. Womit er sich nicht viel Zeit ließ und dann umfasste seine Hand die Wange des Jüngeren und er lehnte sich vor, um ihn zu küssen. „Geh dich umziehen – und lass dir Zeit“, forderte er ihn auf, nachdem sie sich wieder voneinander getrennt hatten. „Und was ist mit dir?“ Er schüttelte den Kopf. „Ich habe da eine bessere Idee.“ Das brachte ihm erst eine hochgezogene Augenbraue und dann ein schnell aufblitzendes Grinsen ein. „Wenn du es sagst…“ Und damit wandte sich der Schwarzhaarige um und spazierte ohne einen Blick zurück aus seinem Büro. Michael sah ihm für einen Moment belustigt nach, bevor er sich ebenfalls auf den Weg machte. Und er hatte es nicht weit. Er sparte sich die Mühe anzuklopfen, öffnete einfach leise die Bürotür und schloss sie genauso leise wieder hinter sich, um sich dann dagegen zu lehnen. Herr Hoffmann bemerkte sein Eintreten nicht gleich, woran Michaels Talent zugegebenermaßen nicht ganz unschuldig war. Sanft ließ er seine Knöchel gegen das Holz der Tür fallen und Herr Hoffmann sah überrascht erst auf, stand dann auf, sobald er erkannt wurde. „Herr Schneider, was kann ich für Sie tun?“ Sehr gerade stehend. Er blieb bewusst entspannt, immerhin hatte er jetzt Freizeit. „Ich möchte Sie von Ihrer Arbeit entführen.“ Herr Hoffmann folgte seinem Beispiel und dessen Gestalt lockerte sich ebenfalls. „Sollten Sie das denn tun?“, wurde er dann verschmitzt gefragt und Humor blitzte in den blauen Augen auf. „Ich bin ein Triumviratsmitglied, ich _kann_ es tun.“ Der Ältere lachte auf. „Das ist natürlich wahr.“ Im nächsten Moment wurde er intensiv gemustert, bevor Verstehen über Herrn Hoffmanns Miene spielte. „Ist Brad wieder da?“ Manchmal war es fast unheimlich, wie viel der Andere sah, ohne ein Talent zu besitzen. Er erlaubte den Gedanken nicht, sich auf seinem Gesicht abzuzeichnen, neigte lediglich bestätigend den Kopf. „Er möchte heute ein wenig boxen.“ „Ah, und Sie wollen, dass ich ihn trainiere?“ Michael zuckte mit den Schultern. „Sie wissen genau, dass das alles andere als meine Spezialität ist.“ „Stimmt, sonst wäre Brad damals nicht so völlig unwissend gewesen. Er hatte nicht einmal eine Ahnung davon, dass wir Boxen überhaupt anbieten.“ „Sie können mir nicht übelnehmen, dass ich den Fußstapfen meines Vaters gefolgt bin. Und Brad hat von Anfang so eine Begeisterung für das Nahkampftraining gezeigt, dass ich nie auf die Idee gekommen bin, ihm etwas anderes zu zeigen.“ Die Mundwinkel des Älteren zuckten. „Wenigstens zeigt er jetzt Interesse für den Sport eines Gentlemans.“ „Aber das ist er gar nicht, nicht wahr? Er muss sich nur ein wenig abreagieren.“ Der Humor floss langsam aus Herrn Hoffmann heraus, als der Ältere etwas aus seinen Worten herauszulesen schien, und Michael musste daran denken, dass Herr Hoffmann noch nicht wusste, was mit Stephan passiert war. Trotzdem streifte jetzt ein Schatten die blauen Augen. „Ich werde ihm gerne dabei helfen“, wurde schließlich leise gemeint. Auf Michaels Befehl hin war bereits alles vorbereitet, als sie in der Sporthalle eintrafen und Brad war gerade dabei, sich aufzuwärmen. Nun aber richteten sich braune Augen auf ihn, bevor sie weiter zu seinem Begleiter huschten und eine Augenbraue in die Höhe rutschte. „Herr Hoffmann.“ Brad neigte den Kopf zur Begrüßung. „Hat Michael Sie eingespannt, weil er sich nicht selbst traut?“ Er weigerte sich, auch nur die geringste Reaktion darauf zu zeigen, aber Herr Hoffmann lachte. „Ich gehe davon aus, dass er dir einfach nur einen Gefallen tun wollte. Und mir übrigens auch.“ „Hm…“, tat Brad zweifelnd. „Sie können auch schlecht etwas anderes sagen, nicht wahr?“ Michael beobachtete den Austausch, zufrieden, da Brad in diesem Moment vollkommen er selbst war und nichts mehr an diesen Funken Selbstzweifel erinnerte, den der Junge vorhin in seinem Büro gezeigt hatte. Herr Hoffmann schloss sich Brad bei dessen Übungen an und wurde prompt damit aufgezogen, dass dieser so etwas das letzte Mal nicht für erforderlich gehalten hatte. Gutmütig ließ der Ältere es über sich ergehen, versprach Brad dann, dass er bald nicht mehr genug Energie hätte, um zu spotten. Und dann konnte Michael sich davon überzeugen, dass das keine leeren Versprechungen gewesen waren. Bewundernd sah er, mit welch scheinbarer Mühelosigkeit der andere Mann jedem von Brads Schlägen standhielt, die unermüdlich die Handpratzen trafen. Unbewusst presste er die Lippen zusammen, als ihm klar wurde, dass Brad tatsächlich ziemlich an Stephans Tod zu knabbern hatte, auch wenn der Junge die damit verbundenen Emotionen höchst erfolgreich vor ihm verbarg. Aber das Training, das Brad sich ausgesucht hatte, schien tatsächlich zu helfen. Irgendwann trat Brad zurück, tief durchatmend strich er sich durch die verschwitzten Haare. Die braunen Augen waren ganz auf Herrn Hoffmann fokussiert, doch es dauerte einen Moment, ehe Brad etwas sagte. „Ich möchte gegen Sie kämpfen.“ Der Ältere ließ die Hände sinken, erwiderte Brads Blick überlegend. „Ein Sparring? Bist du dir sicher?“ „Bitte.“ Und das war etwas, was man nicht so häufig von dem Jungen zu hören bekam. Blaue Augen weiteten sich prompt, doch diese Reaktion wurde schnell unterdrückt, bevor ein entschiedenes Nicken folgte. „Natürlich, Brad.“ Kurz darauf standen die beiden sich tatsächlich gegenüber und Michael konnte die Erleichterung nicht ganz verbergen, als er sah, dass sie einen Kopfschutz trugen. Was auch erforderlich war. Herr Hoffmann hatte Erfahrung auf seiner Seite, Brad sein Talent und um einiges mehr an Training, wenn das auch völlig anderer Art war. Die zwei schenkten sich nicht viel, vor allem Brad nicht, der immer noch gegen jemanden anzutreten schien, der gar nicht hier war. Herr Hoffmann zumindest lenkte seine Angriffe so, dass er keinen dauerhaften Schaden anrichten würde. Eisblaue Augen schlossen sich für einen Moment, als Brad sich trotz allem um einen Schlag in seine Leber krümmte, doch er konnte nicht auf Dauer wegsehen. Dennoch wünschte er sich gerade, dass seine Anatomiekenntnisse nicht so gut wären. Oder vielleicht würde es auch reichen, wenn die von Brad und Herrn Hoffmann schlechter wären. Ein schmales Lächeln zuckte bei diesem Gedanken um seine Mundwinkel, um sich gleich darauf in Wohlgefallen aufzulösen. Er unterdrückte ein Zusammenzucken. Das musste wehgetan haben. Der Kampf endete, als Brad sich schließlich ausreichend abreagiert hatte und Herr Hoffmann sah ganz so aus, als würde er das Ende mit Erleichterung begrüßen. Die beiden verließen den Ring und kamen auf Michael zu, so dass er dem Älteren ein Handtuch reichen konnte, während er das für Brad bestimmte persönlich um den Nacken des Jungen schlang. Mit präzisen Bewegungen befreite er Brad von seinem Kopfschutz, half ihm dann dabei, die Handschuhe auszuziehen. Zum Schluss löste er noch die Bandagen. Die hatten zwar ihre Pflicht getan, dennoch konnte er ein gewisses Unbehagen von Brad ausgehen spüren. „Vielleicht solltest du bei unserem üblichen Training bleiben“, meinte er leise, bevor er Herrn Hoffmann einen schnellen Seitenblick zuwarf. „Nichts gegen Ihre Wahl, aber ich habe Brad lieber heil.“ Der Ältere neigte lächelnd den Kopf. „Das kann ich verstehen, Herr Schneider.“ Er erwiderte das Lächeln, bevor er sich wieder auf Brad konzentrierte, dessen Rechte zwischen seine Hände nahm und sie sanft massierte. Der musterte ihn aus ruhigen, braunen Augen. „Ich bin nicht ernsthaft verletzt.“ Mundwinkel kurvten in einem leichten Schwung nach oben. Die Ruhe fühlte sich gut an, vertraut wie sie war, und statt auf diese Aussage zu reagieren, lehnte er sich einfach vor, bis seine Stirn die von Brad berührte. Brad zwinkerte zunächst, ein wenig überrascht, dann fielen ihm die Augen zu, weil Michael die Energie nicht zurückhalten konnte – oder wollte – die sich nach dem Jüngeren auszustrecken begann. Sein Talent versicherte ihm, dass Brad zu seiner üblichen Selbstsicherheit zurückgefunden hatte, nur dessen Wille, den Verantwortlichen für Stephans Tod zu finden, hatte sich weiter verstärkt. Für dieses Ergebnis fand er sich gerne mit dem Boxkampf ab und es war mit einem Lächeln, dass er schließlich wieder einen Schritt zurücktrat. Dann wandte er sich zu Herrn Hoffmann um, der unwillkürlich ein wenig zurückgewichen war, sie von dort aus mit einer gewissen Neugier beobachtet hatte. „Vielen Dank für Ihre Hilfe.“ „Das ist wirklich gern geschehen. Und jetzt werde ich mich darum kümmern, dass hier jemand aufräumt.“ Michael nickte dazu nur, forderte dann mit seiner Hand in dessen Kreuz Brad zum Gehen auf. Es wurde langsam Zeit zum Abendessen und wenn er bereits Hunger hatte, dann musste der Jüngere es noch viel mehr spüren. Brad schenkte ihm einen amüsierten Blick, folgte dann dem sanften Druck und setzte sich in Bewegung. >Ich habe gewusst, dass du kommen würdest.< Die Worte hallten in seinem Kopf nach, während er sich noch schlaftrunken aufsetzte. Neben ihm bewegte Brad sich unruhig und da erst begriff er, dass er keinen Traum gehabt hatte. Eine Vision um diese Zeit? Das war schon seit Ewigkeiten nicht mehr passiert. Hastig rüttelte er Brad an der Schulter, der es mit seiner Hilfe schaffte, ganz in den Wachzustand überzuwechseln. Das Talent des Jüngeren brannte mit einem hellen Leuchten und innerlich geblendet musste Michael den Blick abwenden. Da war nur der Eindruck eines Mädchens, das ihn anzulächeln schien, bevor er sich endgültig von seiner Verbindung zu Brad zurückzog. Leicht beunruhigt wartete er ab, bis die Vision endete, zog dann erst Brad an sich, der sich augenblicklich gegen ihn entspannte. „Das war intensiv…“ Nur ein Flüstern. Lippen bewegten sich gegen seine bloße Schulter, als Brad lächelte. „Dein Vater und Herr Franken werden mir erlauben, an der Suche teilzunehmen.“ „Werden sie das.“ Er ließ eine Hand von Brads Nacken ein wenig höher gleiten, so dass sich seine Finger in schwarze Haare vergraben konnten. „Hm, ich habe es gesehen. Gesehen, dass ich ihn finden werde.“ „Und das Mädchen?“ Eine Hand schloss etwas zu fest um seinen Oberarm. „Ich sollte sie wohl töten wollen…“ Dafür konnte es nur einen Grund geben, auch wenn er nicht ganz verstand, was sie mit Stephans Tod zu tun haben könnte. „Aber?“ Brad hob den Kopf und trotz der Dunkelheit begegneten sich ihre Blicke. „Ich habe das Gefühl, dass ich verstehen werde, warum sie so gehandelt hat.“ ~TBC~ Ich weiß, das Ende war jetzt ein wenig unverständlich – aber das klärt sich noch ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)