Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 119: "Darf ich mich jetzt um Ihre Verletzung kümmern, Herr Crawford?" ----------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 119/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad hat wie immer alles im Griff ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Der arme Herr Hoffmann, wenn er das hören würde. Ich muss allerdings zugeben, dass Brads Gedanken in die gleiche Richtung liefen ^^# Das war übrigens wirklich ein _sehr_ früher Commi… o.O @Kralle: *lach* Ganz so absolut würde ich es nicht ausdrücken, aber er hat wirklich selten genug einen Anlass, sich sorgen zu machen ^^ Teil 119 „Darf ich mich jetzt um Ihre Verletzung kümmern, Herr Crawford?“ Da Brad ebenfalls Japanisch gesprochen hatte, fühlte sich der Anführer nicht ausreichend ernst genommen und das Geld wurde ihm allmählich völlig egal. Was vielleicht mit den Anfeuerungsrufen aus dem Hintergrund zu tun hatte. Niemand wollte hier sein Gesicht verlieren. Herr Hoffmann sah es zu spät, doch Brad schob ihn aus dem Weg und fing das Messer zwischen seinen bloßen Handflächen ab. Ein Ruck und es flog im hohen Bogen davon. Doch statt aufzugeben mischte sich der nächste ein und nun wurde es Brad zu bunt. Da Herr Hoffmann sich momentan in Sicherheit befand, aller Aufmerksamkeit galt gerade nur Brad, konnte er sich ganz auf seinen neuen Angreifer konzentrieren. Dieser schien nicht mehr klar denken zu können, rannte einfach auf ihn zu. In einer fließenden Bewegung glitt Brad in die korrekte Grundstellung und was er dann tat, sorgte dafür, dass der Andere buchstäblich in sein eigenes Messer rannte. Regungslosigkeit beherrschte für ein paar endlose Atemzüge das Bild, bevor er den Verwundeten beinahe sanft zu Boden gleiten ließ. Der Japaner umklammerte mit fassungslos geweiteten Augen das Heft des Messers, sah ganz so aus, als wollte er es herausziehen. Eine nachvollziehbare Reaktion in dieser Situation, aber ganz sicher nicht die klügste. Brad hielt dessen Handgelenk für eine Sekunde in einem festen Griff und die braunen Augen waren ausdruckslos, als er so die Aufmerksamkeit des Anderen erhielt. „Mach das nicht. Am besten rührst du dich ganz einfach nicht und du wirst die heutige Nacht überleben.“ Der andere Teenager wusste wahrscheinlich nicht einmal, warum er Brad glaubte, doch er gehorchte. Was für sie alle am besten so war. Und als dieses bisschen Anspannung gewichen war, wurde der Japaner bewusstlos. „Was hast du mit ihm gemacht?“, klagte ihn eine Stimme in seinem Rücken an. Jeder Kampf war aus dem Anführer gewichen und auch die anderen Mitglieder der Möchtegern-Bande waren ganz sicher nicht mehr auf Blut aus, nachdem tatsächlich welches geflossen war. Sie eilten alle zu ihrem Freund und knieten neben ihm nieder, während Brad sich erhob und zum ersten Mal die Gelegenheit hatte, sie wirklich zu betrachten. Das Ergebnis sorgte dafür, dass er beinahe die Augen verdrehte. Bei der Kleidung, die sie trugen, hatten sie solche Überfälle ganz bestimmt nicht nötig. Es ging also bloß um den Nervenkitzel. Kein Wunder, dass er das Gefühl gehabt hatte, dass es besser keine Toten geben sollte. Denn diese Kinder würden vermisst werden. Einer von ihnen wühlte jetzt nach seinem Handy und das war etwas, das Brad nicht zulassen konnte. Er bewegte sich lautlos und blitzschnell und ein paar Sekunden später waren auch die anderen bewusstlos. Brad wandte sich zu Herrn Hoffmann um, der noch dabei war, das Geschehene zu verarbeiten. „Ich wusste, was ich tat“, meinte er sehr ruhig. Kurz war der Ältere wie erstarrt, als ihm dessen Worte auf diese Weise zurückgegeben wurden, dann erschien ein widerwilliges Lächeln auf dessen Lippen. „Ja, das hast du wohl.“ Die blauen Augen schweiften über die liegenden Gestalten hinweg. „Sind sie noch am Leben?“ „Ja, und dabei sollte es auch bleiben“, versicherte Brad ihm, den Älteren immer noch musternd. Herr Hoffmann sah so aus, als würde da noch unverbrauchtes Adrenalin in ihm kreisen. Er neigte den Kopf leicht zur Seite, als ihm eine Idee kam. „Vielleicht sollten Sie ihr Angebot annehmen… Sie sehen so aus, als müssten sie ein wenig Energie abbauen.“ Der Ältere brauchte nur eine Sekunde, um ihn zu verstehen, lachte dann. „Wie kannst du das nur mit einem so ernsten Gesicht sagen…“ Brad zog lediglich eine Augenbraue hoch. Schließlich hatte er es ernst _gemeint_. Was Herrn Hoffmann auch klar wurde. Der Ältere schien kurz in sich hineinzuhorchen, kam dann zu einer Entscheidung. „Gut, vielleicht hast du Recht. Immerhin steht für morgen nichts an. Aber zunächst sollte hier jemand aufräumen.“ „Ich werde mich darum kümmern. Ich habe Ihnen bereits bewiesen, dass ich keinen Babysitter benötige.“ Damit griff er nach seinem Handy und ignorierte Herrn Hoffmann ausdrücklich. Dieser würde den Hinweis schon verstehen. Trotz der fortgeschrittenen Stunde dauerte es nicht lange, bis jemand am anderen Ende abnahm. „Jansen?“ „Guten Abend, Martin. Ich bräuchte hier jemanden, der ein bisschen Aufräumarbeit leistet.“ Stille, eine Sekunde, zwei Sekunden. Dann: „Brad. Geht es dir und Herrn Hoffmann gut?“ „Natürlich, wir sind beide unverletzt.“ Martin schien tief durchzuatmen. „Ein Sweeper-Team?“, wollte der Ältere anschließend wissen. „Nein, ich habe aufgepasst. Ein guter Telepath genügt. Und wenn wir freundlich sind, schickst du noch einen Heiler mit.“ „Sind wir das? Freundlich meine ich.“ Brads Blick ging in die Ferne, als er ein paar unterschiedliche Möglichkeiten verfolgte. „Hm, wir sind es“, lautete schließlich sein Urteil. Dann teilte er Martin noch mit, wo sie zu finden waren, was das Gespräch abschloss. Er steckte sein Handy weg, bevor sein Blick Herrn Hoffmann fand. „Sie sind ja immer noch hier.“ Herr Hoffmann hielt seinem Blick mühelos stand. „Ich warte noch, bis sie da sind. Herr Schneider würde es nicht gefallen, wenn ich dich allein lassen würde.“ Ein schmales Lächeln folgte. „Auch wenn ich weiß, dass du keinen Babysitter benötigst.“ Brad fand sich damit ab, dass er in diesem Punkt nicht gewinnen konnte. Und immerhin hielt Herr Hoffmann Wort und verabschiedete sich, als die Wagen vorgefahren kamen. Es war Martin, der als erster ausstieg und sich zunächst davon überzeugte, dass Brad die Wahrheit gesagt hatte und ihnen nichts passiert war. Dann erst wandte er sich dem Grund seines Hierseins zu. „Wegen dieser Kinder wurde also mein Feierabend unterbrochen.“ „Nun, du hättest nicht persönlich herkommen müssen.“ Ein Schnauben antwortete ihm darauf. „Danke, aber ich mag meinen Job. Aber was war eigentlich los?“ „Sie wollten nur ein bisschen Spaß haben und haben sich die falschen Opfer ausgesucht.“ „Ja, das sehe ich.“ Das Messer wurde gemustert, das immer noch in dem einen Japaner steckte. „Du hast dich zurückgehalten, was?“ „Ihr Tod hätte nur Ärger gemacht. Von daher werden sie ihr Abenteuer heute ganz einfach vergessen und wir sie dann auch.“ „Klingt gut.“ Martin winkte seine beiden Begleiter heran und die beiden Talente erledigten ihre Arbeit mit müheloser Effizienz. „Sie werden in ein paar Minuten aufwachen und sich an nichts erinnern“, teilte ihnen der Telepath mit. Der Heiler hatte seinen Patienten bereits für gesund erklärt und ihm sogar ein anderes Shirt angezogen, so dass sich später niemand über die Spuren wundern konnte, die das ursprüngliche Kleidungsstück trug. Es war reine Routine. Es war der Heiler, der als nächstes wieder das Wort ergriff. „Darf ich mich jetzt um Ihre Verletzung kümmern, Herr Crawford?“ Brad runzelte die Stirn, folgte dann dem Blick des Älteren zu seinem Arm. Und erst als er es sah, begann er auch den Schmerz zu spüren. Offenbar war er bei seiner Abwehr vorhin ein wenig unvorsichtig gewesen. Wortlos hob er den Arm und der Heiler griff mit sichtlicher Zufriedenheit nach seinem Handgelenk, um ihn ruhig zu halten. Und dann geschah gar nichts. Dieses Mal war es der Andere, der die Stirn runzelte. „Ich verstehe das nicht…“, hörte Brad ihn murmeln und das erinnerte ihn an etwas. Ohne jedes äußerliche Zeichen nahm er seine Schilde zurück. „Probieren Sie es noch einmal.“ Der Heiler warf ihm einen schnellen Blick zu, folgte dann seinem Rat und stieß bei diesem Versuch auf keine weiteren Probleme. Martin hatte das Ganze mit einem resignierten Gesichtsausdruck beobachtet und wandte sich nun an die beiden. „Gut, Sie warten in einiger Entfernung noch ab, ob sich Unverträglichkeiten zeigen, dann kehren Sie auf Ihre Posten zurück.“ Sie nickten. „Jawohl, Herr Jansen.“ Kurz darauf waren sie wieder unter sich. „Nichts von der Verletzung gemerkt, ja?“ Mit einem Kopfschütteln. Eine Reaktion wurde jedoch nicht abgewartet. „Kann ich dich irgendwo absetzen?“ Seine Lippen bogen sich in ein schmales Lächeln. „Da ich noch einen Bericht zu schreiben habe, würde ich das Büro vorschlagen.“ „Kann das nicht bis morgen-“ Martin unterbrach sich mit einem weiteren Kopfschütteln selbst. „Vergiss es, bei dir kann es natürlich nicht bis morgen warten.“ Martin begleitete ihn nicht hinein, Brad sah keinen Anlass, ihm auch noch den Rest des Abends zu verderben. Und so war er allein, als er den Empfangsbereich betrat. Der war natürlich auch um diese Zeit besetzt, auch wenn es sich nur um jemanden vom Wachschutz handelte. „Guten Abend, Herr Crawford. Kann ich etwas für Sie tun?“ „Nein danke, ich muss nur ins Büro hoch.“ Seine Füße trugen ihn bereits in Richtung Fahrstuhl. Der sich vor ihm öffnete, bevor er den Knopf drücken konnte. „Tanaka-san“, begrüßte er den Mann, der sich in der Kabine befand. „Guten Abend, Crawford-san“, der Ältere machte keine Anstalten auszusteigen. „Herr Jansen hat mich informiert, dass Sie noch einmal ins Büro zurückkehren.“ Eine Augenbraue wanderte nach oben. „Ich hoffe, er hat Sie nicht dazu abgestellt, auf mich aufzupassen.“ Herr Tanaka lachte amüsiert. „Er meinte, ich solle ein Auge auf Sie haben“, wurde dann zugegeben. „Sie hatten einen Zusammenstoß mit einer Bande Jugendlicher und sind verletzt worden?“ Das klang eindeutig besorgt. Anscheinend hatte Martin deutlich übertrieben. „Es waren nur ein paar Möchtegern-Gangster. Und um den kleinen Schnitt hat sich der Heiler gekümmert. Es werden sich ganz bestimmt keine Komplikationen deswegen ergeben.“ Den Älteren schien das zwar etwas zu beruhigen, doch oben angekommen trennte dieser sich trotzdem nicht ohne Weiteres von ihm. „Ich werde Ihnen Tee bringen lassen.“ „Vielen Dank“, erhob Brad keine Einwände. „Aber warum sind Sie eigentlich noch hier? Für die Nachtschicht sollten Sie als Chef doch nicht verantwortlich sein.“ Das brachte ihm ein Lächeln ein. „Ich teile mich dennoch regelmäßig dafür ein. Zum einen kann ich mich dann in aller Ruhe um liegen gebliebenen Papierkram kümmern und zum anderen macht das einen besseren Eindruck.“ „Hm, ich verstehe.“ Und Brad lächelte ebenfalls. Kurz darauf saß er vor seinem Laptop, während eine heiße Tasse griffbereit neben seiner rechten Hand vor sich hindampfte. Er brauchte nicht lange, um den Bericht an sich fertigzustellen, ein wenig mehr Arbeit hatte er mit den kurzen Dossiers zu seinen Angreifern. Doch zumindest kannte er dank des Telepathen deren Namen und die hatten ihm versichert, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte. Vielleicht ließ sich das Wissen um diese nicht ganz legalen Freizeitaktivitäten sogar eines Tages nutzen. Natürlich nicht direkt bei den Teenagern. Dafür aber bei deren Vätern. Ein sehr schmales Lächeln zog seine Mundwinkel nach oben, als er alles zusammen abschickte. Und dann lehnte er sich bequem zurück und trank langsam von seinem Tee, während er auf den Anruf von Michael wartete, den er in wenigen Minuten erhalten würde. Es war spät, als er schließlich in ihr Apartment zurückkehrte – oder auch sehr früh. Mit einer gewissen Genugtuung registrierte er, dass Herr Hoffmann nicht allein war. Das war der Grund, warum er besonders leise war, als er sich im Bad fertigmachte. Möglicherweise war er aber auch ganz einfach zu müde war, um laut zu sein. Sein Bett war ein ausgesprochen willkommener Anblick und er schlief ein, kaum dass er sich richtig zugedeckt hatte. Es war alte Gewohnheit, die ihn trotz allem in der Frühe aufwachen ließ und auch wenn Brad für einen Moment darüber nachdachte, sich einfach noch einmal umzudrehen, so hielt er nicht wirklich lange an dieser Idee fest. Eine Dusche später war fast jede Schläfrigkeit gewichen und dann musste er nur noch darauf warten, dass der Kaffee durchlief. Hunger hatte er noch keinen, also zog er sich mit der Tasse und der Zeitung auf die Couch zurück. Es blieb noch eine Weile ruhig, doch irgendwann begann sich auch in dem anderen Zimmer etwas zu rühren. Brad registrierte es nur nebenbei, zu sehr in seine Lektüre vertieft. Aber als schließlich jemand das Wohnzimmer betrat, konnte er es nicht mehr ignorieren. „Guten Morgen“, begrüßte er die Frau höflich, die von seiner Anwesenheit sichtlich überrascht war. „Wünschen Sie einen Kaffee?“ Als sie stumm den Kopf schüttelte, wandten sich die braunen Augen Herrn Hoffmann zu. „Sie vielleicht?“ „Ja, gerne“, lächelte der Ältere. Brad nickte, stand dann auf und begab sich in die Küche. Hinter sich konnte er die Frau leise sprechen hören. „Das ist mein Arbeitskollege“, wurde ihr von Herrn Hoffmann erklärt, der sie gleichzeitig zur Wohnungstür begleitete. Es wurden noch ein paar weitere Worte ausgetauscht, dann hörte er die Tür gehen und wusste so, dass sie wieder unter sich waren. Mit der gefüllten Tasse in der Hand wandte er sich um und musterte Herrn Hoffmann, der jetzt im Türrahmen stand und immer noch lächelte. „Eine angenehme Nacht gehabt?“ Das Lächeln wurde ausgeprägter. „Ich kann mich nicht beklagen.“ Die Tasse wurde ihm abgenommen und Herr Hoffmann nahm vorsichtig einen ersten Schluck. Als sich die blauen Augen anschließend wieder auf ihn richteten, stand bedeutend mehr Ernst in ihnen. „Was ist mit dir? Ist die Verletzung wirklich ordentlich verheilt?“ Brad schüttelte nur den Kopf. „Warum wissen Sie darüber bereits Bescheid?“ „Das gehört zu den Dingen, die du nicht wissen musst“, verweigerte der Ältere die Auskunft. Dann wurde die Tasse abgestellt und eine Hand auffordernd in seine Richtung ausgestreckt. Und Brad ließ mit einem ergebenen Seufzen zu, dass sein Arm inspiziert wurde. „Du musst mir zugestehen, dass ich hier meinen Rücken decken muss. Herr Schneider würde es mir schließlich nie verzeihen, wenn ich dich nicht unversehrt zurückbringen würde.“ „Hm, vielleicht…“ Es klang vollkommen indifferent. Aber Brad lächelte. ~TBC~ Im nächsten Teil geht es nach Rosenkreuz zurück ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)