Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 112: "Es ist das erste Mal, dass ich einen Basketball in der Hand halte. Aber ich werde zweifellos treffen" ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 112/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Brad beim Basketballspiel ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Jemma: Das mit dem 111. Kapitel war mir gar nicht aufgefallen *ehe* Kaum vorstellbar, dass es CD doppelt so weit gebracht hatte o.O Keine Sorge, mehr zum Spiel gibt es schon heute. ^^ Und jupp, Brad wird die Gelegenheit haben, sein Talent einzusetzen. Bloß sicher nicht auf eine Art und Weise, wie du es vielleicht erwartet hast ^.~ Da ich Herrn Hoffmann auch mag, wird Brad ihn auch nicht los, wenn er erst einmal die Achtzehn erreicht hat *lach* Es bleibt schließlich die Tatsache bestehen, dass Brad für das Japan-Büro verantwortlich ist und Herr Hoffmann wurde extra nach Rosenkreuz geholt, um dabei zu helfen. Auch wenn es damals noch für Michael war ^^ @Kralle: *winkz* Teil 112 „Es ist das erste Mal, dass ich einen Basketball in der Hand halte. Aber ich werde zweifellos treffen“ „Brad, es wird Zeit.“ Eine Hand berührte ihn sanft an der Schulter und das mehr noch als die leise Stimme ließ ihn ins Bewusstsein zurückkehren. Nicht zum ersten Mal stellte er dabei fest, dass er Michael in solchen Momenten besonders vermisste, weil er einfach gar nicht anders konnte, als automatisch nach der vertrauten geistigen Präsenz zu suchen. Die Enttäuschung war wie ein kurzer Stich in seinem Inneren, aber nach außen hin schlug er nur die Augen auf und nickte Herrn Hoffmann zu. Dieser lächelte flüchtig, verschwand dann in sein eigenes Zimmer. „Hast du dich eigentlich schon für eine Kleiderordnung entschieden?“ Brad folgte der Stimme, blieb gegen den Türrahmen gelehnt stehen und musterte von dort aus den älteren Mann. Herr Hoffmann war nach dessen feuchten Haaren zu urteilen frisch aus der Dusche gekommen und hatte sich bereits für eine Hose entschieden. Sein Oberkörper war aber noch frei, während er Brads Entscheidung abwartete. „Wie heute beim Mittagessen. Aber Sie müssen sich nicht an mir orientieren.“ Blaue Augen huschten zu ihm herüber, eindeutig belustigt. „Es mag eine Freizeitveranstaltung sein, aber alles in allem handelt es sich um ein geschäftliches Treffen. Es wäre schlechte Form, wenn ich als dein Assistent anders gekleidet wäre.“ Damit hatte Herr Hoffmann allerdings Recht und Brad gestand ihm das mit einem schmalen Lächeln zu. Danach verschwand er selbst unter der Dusche, wo das heiße Wasser die letzten Reste von Müdigkeit hinweg wusch. Und damit begann er dem heutigen Abend etwas mehr entgegenzusehen, auch wenn er normalerweise nicht auf die Idee gekommen wäre, sich ein Basketballspiel anzusehen. „Haben Sie schon einmal so ein Spiel gesehen?“, erkundigte er sich, als sie schließlich aufbruchbereit waren. „Nicht live, nein. Ich bevorzuge dafür Fußballspiele, auch wenn ich in letzter Zeit kaum die Gelegenheit dafür hatte.“ „Hm, Rosenkreuz ist ein wenig abgelegen.“ Amüsement vibrierte in seiner Stimme. „Und das ist noch untertrieben.“ Eine Augenbraue wurde hochgezogen. „Ich bin manchmal erstaunt, wie so viele Kinder ohne die üblichen Freizeitvergnügungen auskommen.“ „Man muss sie nur beschäftigt halten“, zuckte Brad mit den Schultern. Er hatte nie wirklich etwas vermisst, auch wenn er gegen mehr Kinobesuche nichts einzuwenden gehabt hätte. Der Fahrstuhl ging mit einem leisen Pling auf und sie betraten beide die leere Kabine. Herr Hoffmann hatte ihm seine Überlegungen anscheinend direkt vom Gesicht abgelesen, jedenfalls reagierte der Ältere nicht auf das, was ausgesprochen worden war. „Ich denke nicht, dass du als typisches Beispiel herhalten kannst.“ Mundwinkel zuckten kurz nach oben. „Das habe ich auch nicht behauptet. Daher die ausreichende anderweitige Beschäftigung.“ Der Ältere schüttelte nur den Kopf, konnte dem aber nicht widersprechen. Herr Hoffmann ließ ihm den Vortritt, als sie unten ankamen und Brads Füße führten ihn ohne zu zögern nach draußen zu ihrem Wagen. Er musste sich nie merken, wo ihr Parkplatz war, sein Talent konnte den Weg auch von ganz alleine finden. „Sie wissen, wie wir fahren müssen?“, fragte er der Höflichkeit halber, als Herr Hoffmann den Motor startete. Auch wenn es wahrscheinlich unnötig war, schließlich hatte der Ältere auch den Weg zum Büro ohne Probleme gefunden. „Ich habe mir die Karte angesehen“, wurde ihm auch bestätigt. „Aber notfalls kannst du mir zweifellos helfen. Du wirst sicher nichts zwischen dich und ein pünktliches Eintreffen kommen lassen.“ Brad wusste sehr wohl, dass er gerade aufgezogen wurde, antwortete aber nur mit einem großmütigen Nicken. „Herr Crawford?“ Ein Mann wandte sich an Herrn Hoffmann, als sie sich suchend im Eingangsbereich umsahen. Ihnen war gesagt worden, dass jemand von Eszett dort auf sie warten und sie zu ihren Plätzen führen würde. Offensichtlich waren sie gefunden worden. „Nicht ganz“, erwiderte Herr Hoffmann belustigt und deutete auf Brad. „Das ist Herr Crawford.“ Brad erntete einen ungläubigen Blick, der aber schnell wieder verborgen wurde. „Wenn Sie mir bitte folgen würden“, wurde dann mit perfekter Höflichkeit gesagt. Er tauschte einen schnellen Blick mit Herr Hoffmann aus, der immer noch belustigt war und nur leicht mit den Schultern zuckte. Da musst du durch, schien die stumme Geste zu sagen. Brad unterdrückte ein Schnauben. Bis er ein wenig älter war, musste er sich an solche Reaktionen wohl oder übel tatsächlich gewöhnen. Erwartung und Vorfreude auf das Spiel schwang in den Unterhaltungen mit, während um sie herum andere Zuschauer zu ihren Plätzen oder einem Imbiss strebten. Sie alle sahen einem aufregenden Spiel entgegen, während Brad sich eher über die Gelegenheit freute, Herrn Moriyama wiederzusehen und dafür die Umgebung in Kauf nahm. „Du könntest wenigstens so tun, als würde es dir Spaß machen, hier zu sein“, meinte Herr Hoffmann schließlich leise genug, dass ihr Führer ihn nicht hören würde. „Ich sehe noch nicht ganz den Sinn in so einer Veranstaltung“, gab er unbeeindruckt zurück und innerlich bezweifelte er, dass sich daran auch mit etwas Zeit etwas ändern könnte. „Es geht um die Stimmung. Und natürlich darum, dass die Heimmannschaft gewinnt.“ Die Erklärung wurde wieder von deutlicher Belustigung getragen. Er zog langsam eine Augenbraue hoch. „Aber Ihnen ist klar, dass weder die eine noch die andere Mannschaft eine Heimmannschaft für mich ist, hm?“ Herr Hoffmann lachte auf und ehe er es sich versah, strich eine Hand durch seine schwarzen Strähnen. „Miesepeter.“ Er verdrehte beinahe die Augen, beschloss dann aber, sich nicht auf die Stufe des Älteren herabzulassen. Und dann hatten sie auch schon ihr Ziel erreicht und ihr Führer verabschiedete sich von ihnen, offenbar, um weitere Gäste abzuholen. Brad setzte sich, während Herr Hoffmann neben ihm stehen blieb und sich in aller Ruhe umsah. Unten auf dem Spielfeld waren bereits beide Mannschaften zu sehen, die sich langsam vorbereiteten, indem sie ein paar Körbe warfen. „Es sind noch zehn Minuten bis Spielbeginn. Soll ich Ihnen etwas zu essen oder zu trinken holen?“ Diesmal war Herr Hoffmann nicht darauf aus, ihn aufzuziehen. Die Form der Anrede war ganz einfach der Tatsache geschuldet, dass sie nicht unter sich waren. Braune Augen fokussierten sich für einen Sekundenbruchteil auf etwas, das niemand außer Brad sehen konnte, bevor er kurz nickte. „Herr Moriyama wird sich uns gleich anschließen. Ich würde Bier für Sie beide vorschlagen und für mich irgendetwas ohne Alkohol.“ Mundwinkel zuckten flüchtig, aber Herr Hoffmann kommentierte seine Wahl nicht. „Ich bin gleich zurück.“ Das Gleich dauerte etwas länger als erwartet und Herr Moriyama stieß vorher zu ihm. Er verbeugte sich leicht, aber Herr Moriyama reichte ihm mit einem deutlich erfreuten Lächeln die Hand. „Crawford-san, danke für diese Gelegenheit.“ „Die haben Sie Frau Wolff zu verdanken und nicht mir.“ Sein Einwand wurde nicht weiter beachtet, als der Japaner neben ihm Platz nahm. „Früher habe ich in unserer Schulmannschaft gespielt“, wurde ihm erklärt. „Aber das ist schon eine Weile her.“ Aha, daher also das Interesse für das Spiel. Das zumindest konnte Brad verstehen. Er nickte höflich, wusste aber nicht so ganz, was er dazu sagen sollte. „Waren Sie auch in einer Schulmannschaft?“, wurde er da auch schon gefragt. Für einen Moment neigte er den Kopf überlegend zur Seite. „Ich glaube, Mannschaften wie Sie es meinen, haben wir nicht. Aber ich habe bevorzugt waffenlosen Nahkampf trainiert.“ Der Blick der dunklen Augen wurde kurz sehr durchdringend und erinnerte daran, dass dieser Mann ein Imperium leitete und Menschen sehr wohl einzuschätzen wusste. „Sie wären auch wenn es anders wäre nicht so sehr für Mannschaftssport zu haben, nicht wahr?“ Er hatte sich unwillkürlich ein wenig versteift, doch da war bereits eine Hand auf seiner Schulter und Herr Hoffmann lachte leise, was Herrn Moriyamas Blick auf ihn zog. „Ihre Einschätzung ist nicht ganz falsch, aber sie trifft den Punkt auch nicht ganz.“ Herr Hoffmann war wieder vollkommen ernst, als dieser das sagte. „Ich glaube, Brad würde sich auch im Mannschaftssport gut machen, solange er der Captain ist.“ „Hm, ich verstehe.“ Überlegend, bevor ein entschiedenes Nicken folgte. „Ja, Sie könnten Recht haben.“ Brad gefiel es zwar nicht besonders, dass so über seinen Kopf hinweg geredet wurde, doch er ließ sich nichts davon anmerken. Und schließlich wurden hier keine großen Geheimnisse preisgegeben, auch wenn er ganz zufrieden damit war, dass die Unterhaltung auf Japanisch stattfand. Herr Hoffmann lächelte flüchtig, bot dann Herrn Moriyama einen der mitgebrachten Becher an, der offensichtlich nichts gegen Brads Wahl einzuwenden hatte, bevor Brad den nächsten bekam. Das zweite Bier nahm sich Herr Hoffmann selbst und der Beginn des Spiels forderte ihrer aller Aufmerksamkeit ein. Es war interessanter, als er erwartet hatte, schnell vor allem. Und ab und zu fragte er sich, wie Talentlose eigentlich dem Ball folgen konnten. Eine entsprechende leise Frage an Herrn Hoffmann ergab das Eingeständnis, dass dieser tatsächlich ab und zu den Überblick verlor, was ihm aber nicht den Spaß am Zuschauen zu rauben schien. Die erste Pause war fast ebenso so schnell heran und Herr Moriyama zog das Gespräch an sich, ohne dass sie ein Mal auf geschäftliche Themen zu sprechen kamen. Brad wurde deswegen nicht nervös, auch wenn ein anderer es vielleicht als schlechtes Zeichen gedeutet hätte. Immerhin _wusste_ er, dass Herr Moriyama keinen Grund sah, über künftige Verträge zu sprechen, wenn sie später noch mehr als genug Gelegenheit dafür haben würden. Das Spiel ging weiter, die Punkte summierten sich und die Spieler wurden offensichtlich wagemutiger, denn immer häufiger gab es Strafwürfe. Herr Moriyama amüsierte sich über die die Fans in den vorderen Rängen, die farbenfrohe Stäbe schwenkten, wann immer die gegnerische Mannschaft einen Freiwurf hatte, um diese beim Zielen abzulenken. Brad schaute sich das Ganze nur mit einer hochgezogenen Augenbraue an und befand es als nicht besonders fair, schließlich gab es niemanden, der die Spieler der Heimmannschaft in ähnlicher Weise ablenkte, wenn die Situation umgekehrt war. Herr Hoffmann beobachtete seine Reaktion und lachte darüber. „Vergiss nicht, dass sie bei ihren eigenen Heimspielen dafür im Vorteil sind. Das gleicht sich alles wieder aus.“ Er nahm es mit einem Schulterzucken zur Kenntnis, war aber weiterhin der Meinung, dass solche Manöver bei einem ernsthaften Wettkampf nichts zu suchen hatten. Die nächste Pause, Halbzeit, war bedeutend länger und wie viele andere Zuschauer auch verließ Herr Hoffmann seinen Platz, nahm ihre leeren Becher mit und versprach, für Nachschub zu sorgen. Brad und Herr Moriyama standen ebenfalls für den Moment auf, verließen aber nicht den Gang zwischen den Sitzblöcken, während sie ihre Unterhaltung fortsetzten. Es ging ihnen nicht so sehr darum, sich die Beine zu vertreten, vielmehr hatten sie dort einfach etwas mehr Raum für sich und niemand musste sich an ihnen vorbeizwängen. Unten auf dem Spielfeld gab es eine Showeinlage der Cheerleader, der ein Mann mit Mikrofon folgte. Doch Brad hörte nicht zu, was gesagt wurde, da ihn eine andere Stimme ablenkte. „Man könnten meinen, alle Zuschauer hätten sich an den Verkaufsständen versammelt. Zum Glück gibt es für Gäste der Firma einen eigenen Verkauf.“ Brad wandte sich zu Herrn Hoffmann um und lächelte mitleidslos. „Nun, Sie haben sich freiwillig gemeldet, mehr Getränke zu holen.“ Damit wollte er nach seinem Becher greifen, doch sein Talent warnte ihn und in einer blitzschnellen Bewegung drehte er sich wieder in Richtung Spielfeld und fing den kleinen Ball auf, der auf ihn zugeflogen kam. „Oh perfekt…“, stöhnte er dann leise und Herr Hoffmann hatte die Frechheit ihn auszulachen, während Herr Moriyama nur verwirrt auf den Ball schaute. Brad runzelte die Stirn. „Das ist nicht lustig.“ „Da bin ich anderer Ansicht“, meinte Herr Hoffmann, bevor er ihrem japanischen Gast erklärte, was das Ganze zu bedeuten hatte. „Brad hat hiermit die Gelegenheit gewonnen, drei Freiwürfe zu absolvieren.“ Braune Augen verengten sich und er ignorierte das Klatschen der Zuschauer in ihrer Nähe. „Ich bin nicht hier, um den Pausenclown zu spielen.“ Herr Hoffmann wurde ernster und musterte ihn einfach nur für einen Moment. „Du hast keine Niederlage zu befürchten. Und wenn du dich weigerst, ziehst du nur noch mehr Aufmerksamkeit auf dich.“ Er sah sich unauffällig um und wusste, dass der Ältere Recht hatte, doch erst die Worte von Herrn Moriyama ließen ihn eine Entscheidung treffen. „Ich würde es gerne sehen, Crawford-san.“ Also nickte er knapp und setzte dann etwas auf, das nur jemand der ihn absolut nicht kannte als Lächeln bezeichnen konnte, begab sich nach unten zu dem Moderator. Wo er mit einem breiten Lächeln willkommen geheißen wurde. „Hallo, wie heißt denn unser glücklicher Gewinner?“ Brad hätte gerne etwas gesagt, was die gute Laune des Mannes beiseite gewischt hätte, beließ es aber bei einer höflichen Antwort. „Crawford.“ Und etwas in seinem Blick warnte den Anderen trotz allem, es nicht zu übertreiben. Der hatte schon Luft geholt, um munter weiterzumachen, verlor jetzt aber etwas von seinem Elan und das Lächeln erhielt eine leicht gequälte Note, auch wenn niemand außer Brad es sah. „Nun, Crawford, dann wünsche ich dir viel Erfolg. Ich hoffe, du hast vorher ein bisschen geübt.“ Sein Lächeln wurde jetzt direkt liebenswürdig. „Es ist das erste Mal, dass ich einen Basketball in der Hand halte. Aber ich werde zweifellos treffen.“ Diese Worte wurden von den Zuschauern mit einem Lachen und anfeuernden Rufen aufgenommen, doch als Brad kurz darauf tatsächlich dreimal hintereinander mit zunehmender Entfernung traf, ohne auch nur den Eindruck zu machen, sich dafür anstrengen zu müssen, herrschte für einen Moment so etwas wie entgeisterte Stille, bevor ein lautes Klatschen ausbrach. Er ließ es über sich ergehen, ebenso wie die Glückwünsche des Moderators, und nahm auch das Plüschtier an, das ihm als Preis in die Hand gedrückt wurde. Als er dann endlich gehen konnte, war er sich nicht ganz sicher, wer von ihnen beiden froher darüber war. ~TBC~ Ich konnte einfach nicht widerstehen *grins* cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)