Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 110: "Vielleicht ist es etwas, das hätte sein können, aber nicht sein wird" ----------------------------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 110/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Dieses Kapitel gehört Michael und Brad ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… @Kralle: *lach* Jupp, das ist wirklich ein wiederkehrendes Motiv. ^^ Und so sehr Schuldig auch mal gerne die Oberhand hätte, irgendwie sehe ich da nicht viel Erfolg für ihn voraus *ehe* @Jemma: Ob du es glaubst oder nicht, Farf nimmt seine Aufgabe durchaus ernst und hält Schuldig weitestgehend unter Kontrolle. Den einen oder anderen kleineren Zusammenstoß kann aber auch er nicht verhindern. ^^# ~ „Zeigt mal, wie ihr unter ein bisschen Stress arbeitet. Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass euch unser Gast daran hindert, die Zielscheiben zu treffen.“ ~ (Herr Rudert über Herrn Schneider, Corruption of the Mind, Teil 16) Teil 110 „Vielleicht ist es etwas, das hätte sein können, aber nicht sein wird“ „Es ist schön und gut im Dienste von Rosenkreuz zu sterben, nicht weniger erwarten wir von euch, wenn es darauf ankommt. Aber lebend seid ihr uns nützlicher. Wenn ich mir jedoch eure Leistungen hier anschaue, habe ich nicht viel Hoffnung, dass ihr uns lange nützlich sein werdet.“ Michael hielt am Eingang zum Schießstand inne, als er Brads Worte hörte und musste lächeln. Ein Lächeln, das sich noch vertiefte, sobald sein Talent ihm die Reaktion der Schüler mitteilte. Es war typisch für den Jungen, die Schüler bei ihrem Ehrgeiz zu packen und heute hatte er ihnen noch einen zusätzlichen Ansporn gegeben. Denn alles in allem war sich jeder immer noch selbst der nächste und lieber würden diese Talente vor ihm noch ein bisschen mehr trainieren, als Gefahr zu laufen, eines Tages von einem Talentlosen niedergestreckt zu werden. Eine neue Runde von Schüssen klang auf und er setzte sich wieder in Bewegung, bis er neben Brad stand. Obwohl sie auf etwas anderes konzentriert sein sollten, wurde seine Anwesenheit bemerkt und Anspannung sorgte dafür, dass einige Ziele verfehlt wurden. Und andere Versuche dafür umso besser saßen. Brad allein schien ungerührt, wandte langsam den Kopf zu ihm um und ein winziges Lächeln zog an dessen Mundwinkeln. „Jetzt bist du schon Triumviratsmitglied und sie sind dich immer noch nicht los.“ Amüsement blitzte in eisblauen Augen auf. „Sie sollten genug Training haben, um mit meiner Anwesenheit klarzukommen.“ Und da das hier Fünftklässler waren, war das nichts als die reine Wahrheit. „Nun, im Moment haben sie wohl immer noch genug damit zu tun, _meine_ Anwesenheit zu verarbeiten.“ Brad lachte innerlich, doch jeder Schüler konnte nur dessen unbewegte Miene sehen. Und gesehen wurde sie, denn aus den Augenwinkeln heraus wurden sie beide sehr genau beobachtet. Brad zog eine Augenbraue hoch, erwiderte den Blick eines der Schüler. „Alexander, brauchst du vielleicht ein neues Magazin?“ Der wurde rot und schüttelte hastig den Kopf. „Nein, danke-“, an dieser Stelle kam eine kurze aber doch merkliche Pause, als Brads Freund sich selbst daran erinnerte, dass sie ganz sicher nicht unter sich waren und die korrekte Anrede wählte, „Herr Crawford.“ Damit wandte Alexander sich der Zielscheibe zu und nahm seine Übungen wieder auf. >Es ist wohl nicht leicht für sie<, stellte er überlegend fest. Auch wenn Stephan mit der Veränderung anscheinend besser klarkam. Seine Hand hatte von ganz allein ihren Platz auf Brads Schulter gefunden und so bekam er das minimale Schulterzucken mit, das ihm sonst wie jedem anderen entgangen wäre. >Wenn ich korrekt vorgehen würde, dürfte ich nicht mehr privat mit ihnen verkehren. Dann gäbe es auch keine Probleme.< >Aber das willst du nicht.< Diese Feststellung trug keinerlei Urteil in sich, eher im Gegenteil. Michael war ganz froh, dass Brad seine Freunde nicht aufgeben wollte. Was Brad natürlich wusste und das erklärte auch das weitere Lächeln, das kurz dessen Lippen streifte. Aber die nächsten Worte nahmen keinerlei Bezug auf ihre stumme Unterhaltung. „Was machst du eigentlich hier?“, wurde er gefragt. „Ah… Dein Auftrag hat sich ein wenig geändert.“ Braune Augen wollten sich auf ihn richten, doch Brad vergaß seine eigentliche Aufgabe nicht. Stattdessen wurde nur leicht der Kopf geneigt. „Ich sollte noch ein paar Tage haben… Aber ich muss früher los, nicht wahr?“ „Ja. Weil du vorher einen kleinen Abstecher in unser Berliner Büro machen sollst.“ „Wann?“, lautete die einzige Frage auf diese Botschaft, auch wenn der Jüngere die Antwort wahrscheinlich schon kannte. „Morgen, wir wollen deine Ankunft in Japan nicht verschieben.“ „Ich verstehe.“ Und nun wurde er doch angesehen. „Und warum bist du noch hier?“ Er lächelte. „Hast du heute Abend Zeit?“, reagierte er mit einer Gegenfrage. „Für dich immer.“ Was bei anderen eine scherzhafte Floskel war, meinte Brad vollkommen ernst. Michael lächelte immer noch, obwohl ihm mit der Aussicht, den Jüngeren für eine Weile nicht zu sehen, gar nicht danach war. „In dem Fall sehen wir uns später.“ Er machte früher Feierabend als normalerweise und war nicht überrascht, als er Brad in dessen Büro vorfand. Der Jüngere schien die Zeit vergessen zu haben – oder er vertraute ganz einfach darauf, dass Michael ihn rechtzeitig holen würde. Für eine Weile stand er nur im Türrahmen, musterte den über die Unterlagen gebeugten schwarzen Haarschopf. Brad hatte nicht einmal aufgesehen, war sich sehr wohl bewusst, wer genau angekommen war. „Fleißig, hm?“, sprach er schließlich mit unterschwelliger Belustigung in die Stille hinein. Und Brads Mundwinkel zuckten nach oben, während braune Augen durch in die Stirn gefallene Strähnen hindurch seinen Blick erwiderten. „Wenn du mich schon schwänzen lässt, will ich bis dahin wenigstens jede Minute nutzen.“ „Typisch für dich.“ Endlich betrat er das Büro ganz, schloss die Tür hinter sich, um sich dann dem Schreibtisch zu nähern. Er umrundete den Tisch, lehnte sich gegen das stabile Holz und lächelte auf Brad herunter. Der ließ sich davon nicht stören, räumte in aller Ruhe seine Sachen zusammen. Danach aber wurde sein Blick wieder gesucht und dieses Mal gefangen genommen. Ein kaum wahrnehmbares Lächeln hing an Brads Lippen, als dieser langsam aufstand, sich vor ihm aufbauend. Er schluckte unwillkürlich, während auf mentaler Ebene Wärme über ihn hinwegschwemmte, die von seinem Körper schnell in sehr reale Wärme umgewandelt wurde. Der Jüngere war jetzt verlockend nahe und er widerstand nicht. Seine Hände legten sich an Brads Taille und er zog ihn noch das letzte Stück zu sich heran, um ihn zu küssen. Gleich darauf spürte er, wie sich Finger in seine Haare vergruben und das sorgte dafür, dass er kurz in den Kuss hineinlächelte, bevor auch dieser Gedanke verloren ging. Brads Pupillen waren geweitet, als dieser ihn schließlich freigab und in diesem Moment hätte er seine Pläne beinahe aufgegeben, aber für ihr Bett hatten sie später immer noch Zeit. Brad bekam diesen Gedanken mit und stimmte ihm im Stillen zu, was aber nicht hieß, dass er nicht noch einen Kuss bekam, bevor sie sich zu ihrem Quartier aufmachten. „Du hast Kinokarten für uns besorgt, nicht wahr?“, wollte Brad wissen, noch bevor sie ihr Ziel erreichten. „War das jetzt wirklich eine Frage?“ Der Jüngere sollte es schließlich inzwischen gesehen haben. Ein Lächeln blitzte auf. „Ich wollte nicht schummeln. Aber ins Kino würde ich gerne gehen.“ „Nun, in dem Fall kannst du beruhigt sein. Auch wenn der heutige Film ganz sicher keine intellektuellen Höhen erreichen wird, so soll er sehr unterhaltsam sein.“ Brad lachte kurz auf. „Wirst du mir den Titel verraten?“ „Ah, nein. Zumindest der soll eine Überraschung sein.“ Mehr Informationen wurden ihm nicht abverlangt und im Quartier angekommen zogen sie sich rasch um, wobei Brad sich an seine Kleiderwahl anpasste. Zu Hose und Hemd sagte der Jüngere nichts, als aber noch eine Krawatte hinzukam, wurde eine Augenbraue hochgezogen. „Bist du dir _sicher_, dass wir ins Kino gehen wollen?“ „Ganz sicher.“ Seine Hand schien sich von ganz allein auszustrecken, wuschelte durch schwarze Haare, obwohl Brad dafür inzwischen ein bisschen zu groß sein sollte. Der jedoch versuchte nicht einmal, sich wegzuducken, schüttelte nur mit gespielter Toleranz über ihn den Kopf. Für einen Moment ließ er seine Hand ruhen, wo sie war, bevor er sie langsam nach unten fallen ließ, um nach einer weiteren Krawatte zu greifen und sie um Brads Hals zu schlingen. Der Knoten war schnell gebunden und kurz darauf waren sie aufbruchbereit. Dieses Mal mussten sie sich keine Autoschlüssel besorgen, als Triumviratsmitglied stand ihm sein eigener Wagen zu. Der BMW war frisch poliert und Brads Blick folgte mit gewisser Bewunderung den Konturen des Wagens. „Gefällt er dir?“ „Ich würde nicht nein zu so einer Limousine sagen.“ Es folgte ein Laut, der halb Lachen und halb Seufzen war. „Jetzt bin ich schon Instruktor und kann immer noch nicht offiziell fahren…“ Michael konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Das hast du davon, dass du es so eilig hattest. Die anderen Schüler haben normalerweise ihren Führerschein in der Tasche, wenn sie abgehen.“ „Hm, aber nur dafür hätte ich mir nun wirklich keine weiteren zwei Jahre angetan.“ „Mir ist es auch lieber so“, gab er zu. Was ihm ein erwiderndes Lächeln einbrachte. Die Straße war wie gewohnt einsam, bis sie sich der Stadt näherten und Michael brauchte einen Moment, um sich an den Verkehr dort zu gewöhnen. Wenigstens erwies sich die Parkplatzsuche dank Brads Hilfe als ausgesprochen einfach und so dauerte es nicht lange, bis sie die Wagentüren hinter sich zuschlugen. Brad sah sich um und lächelte schon wieder. „Es ist ziemlich viel los, was?“ „Es ist Samstagabend, da unternehmen die Leute etwas.“ „Und wir zur Abwechslung auch, ja?“ Eine Hand berührte flüchtig die seine. Er hätte den Moment geteilter Wärme gerne festgehalten, gab sich aber damit zufrieden, Brad in seiner Nähe zu wissen. „Nun, in Zukunft werden wir häufiger die Gelegenheit haben.“ „Wenn ich wieder aus Japan zurück bin.“ „Ja, da wäre noch das“, gestand er gedehnt zu. Doch dann lenkte er sie beide von dem nahenden Abschied ab. Es wäre auch lächerlich, sich davon den Abend verderben zu lassen. Sie würden schließlich nicht zum ersten Mal getrennt werden. „Ich hoffe, du bist hungrig.“ „Ah, das ist es also.“ Das Lächeln war zurück. „Und es sollte mir schwerfallen, nicht hungrig zu sein. Immerhin haben wir das Abendessen auf Rosenkreuz ausgelassen“, kam es dann mit ironischem Unterton. „Dann ist ja gut“, ließ er sich ganz und gar nicht davon beeindrucken. Das Restaurant war gut besucht, wie sie bereits durch die makellos geputzten Scheiben erkennen konnten. Es veranlasste Brad dazu, wieder das Wort zu ergreifen. „Hast du auf die Schnelle überhaupt einen Tisch reservieren können?“ „Das war kein Problem. Für Rosenkreuz haben sie immer einen Tisch frei.“ „Oh Überraschung…“ Von der Seite her traf ihn ein schneller Blick. „Ich wette, du hättest auch anderenfalls einen Weg gefunden.“ „Wofür sind wir schließlich, was wir sind?“, stimmte er zu, mit einem Lächeln. Dann öffnete sich auch schon die Tür vor ihnen und gleich darauf wurden sie zu einem freien Tisch geleitet, der ein ausreichendes Maß an Privatsphäre versprach. Brad winkte die Karte beiseite, die ihm gereicht werden sollte und Michael zog daraufhin eine fragende Augenbraue hoch. Eine Antwort bekam er aber erst, als sie wieder unter sich waren. „Ich bin mir sicher, dass du besser als ich weißt, was hiervon schmeckt. Außerdem werde ich ab morgen wieder genug Gelegenheit haben, das Essen für mich und Herrn Hoffmann zu bestellen.“ „Herrn Hoffmann?“ „Er war das erste Mal von meiner Wahl so beeindruckt gewesen, dass er sie mir danach immer überlassen hat.“ „Ich verstehe.“ Michael musste ein Lachen unterdrücken. „Gar nicht mal so dumm, wenn ich näher darüber nachdenke. Aber ich werde trotz deiner offensichtlichen Qualifikation gerne für dich bestellen.“ Brad war sich nicht ganz sicher, ob er gerade aufgezogen wurde, beschloss aber, sich nicht ärgern zu lassen. Und so erhielt Michael einfach nur ein zustimmendes Nicken, begleitet von dem leisesten Zucken eines Mundwinkels. Der Salat, der die Vorspeise bildete, blieb unkommentiert, doch nachdem Brad den ersten Bissen vom Hauptgericht genommen hatte, schloss dieser für einen Moment die Augen und schien ganz einfach nur den Geschmack zu genießen. Michael beobachtete dies mit Amüsement, offensichtlich hatte er etwas gewählt, das der Jüngere bisher nicht gekannt hatte. Und dies erfüllte ihn mit warmer Zufriedenheit. „Das ist ausgezeichnet“, wurde schließlich festgestellt und braune Augen trafen auf eisblaue. „Es ist eindeutig etwas anderes, als die übliche Version auf Rosenkreuz. Nudeln mit Tomatensoße können damit einfach nicht mithalten.“ „Deshalb heißt es auch Pasta mit Pesto.“ Das Amüsement schlich sich als leichter Unterton in seine Antwort. „Willst du mich aufziehen?“, erkundigte sich Brad. „Nein, das war vollkommen ernst gemeint.“ Dass er nach diesen Worten auflachen musste, steigerte nicht gerade seine Glaubwürdigkeit. Dieses Mal war es Brad, der eine Augenbraue hochzog, kommentarlos. Stattdessen griff der Jüngere nach seinem Weinglas und hob es, um mit ihm anzustoßen. „Vielleicht hätte ich den Nachtisch auslassen sollen…“ Brad streckte sich, als sie an die frische Luft traten, die auch um diese Zeit noch angenehm warm war. „Gerade fühle ich mich nämlich viel müder als ich sein sollte.“ „Ich bin eher der Meinung, dass der Rotwein schuld ist. Und du wirst schon nicht Gefahr laufen, im Kino einzuschlafen.“ Ein schnelles Lächeln blitzte auf. „Verrätst du mir jetzt endlich, was wir uns eigentlich ansehen?“ Michael antwortete nicht gleich, schließlich konnte er ein großes Filmplakat für sich sprechen lassen, das sie von der Fassade des Kinos her begrüßte. Brad folgte seiner deutenden Handbewegung und irgendetwas an dem Plakat schien den Jungen zu stoppen. Der Kopf wurde leicht zur Seite geneigt, während Energie in Brads Kopf Funken zu schlagen schien. Michael hielt ebenfalls inne, musterte Brad mit einem Stirnrunzeln. Diese Reaktion hatte er nun wirklich nicht erwartet, schließlich war es nur eine Sci-Fi-Komödie. Ihm hatten die Parallelen gefallen, die Brad zweifellos zwischen der Geheimorganisation in Men in Black und ihrer eigenen ziehen würde. Und dann hätte da noch der eine oder andere abfällige Kommentar hinsichtlich Aliens kommen sollen. Stattdessen war Brad gerade völlig in sich selbst versunken, aber da war nicht das übliche Gefühl einer Vision. Schließlich schüttelte sich der Jüngere und kehrte in die Gegenwart, zu ihm, zurück. „Was war das?“ „Das weiß ich nicht.“ Nun runzelte Brad die Stirn. „Es muss ein dummer Zufall gewesen sein. Etwas, das mit Schwarz zu tun hat. Aber ich habe nichts gesehen.“ Sein Blick wurde für einen Moment gesucht. „Vielleicht ist es etwas, das hätte sein können, aber nicht sein wird. Nicht hier…“ ~TBC~ Hm, ja. Das heißt, dass es Schwarz in dieser Fanfic nicht geben wird. Aber das konnte man sich sicher schon denken, nicht wahr? ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)