Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 100: "Du tust ja gerade so, als würde ich mich jeden Tag drinnen verbarrikadieren" ------------------------------------------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 100/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Bereits hundert Kapitel... o.O Disclaimer: not my boys, no money make… @Kralle: *lach* Für die beiden ist das sicher nicht ganz so lustig – immerhin ist es auf Rosenkreuz recht schwierig, an Süßigkeiten heranzukommen, wenn man nicht bereits im letzten Schuljahr ist. Von daher lassen sich Alexander und Stephan gerne mit etwas Schokolade bestech- *räuper* …motivieren ^___^# @Jemma: Ich kann dir versichern, dass Brad notfalls schon dafür sorgen würde, dass Michael ausreichend Zeit für ihn findet. ^^ Auf der anderen Seite nimmt Brad es ihm ja nicht übel, wenn er viel arbeiten muss – schließlich ist unser lieber Precog selbst ausgesprochen pflichtbewusst ^^ Teil 100 „Du tust ja gerade so, als würde ich mich jeden Tag drinnen verbarrikadieren“ „Ausgezeichnet, Farfarello.“ Er gab dem Jungen die kontrollierten Aufgaben zurück und erhielt im Gegenzug ein breites Grinsen. „Warum kommst du eigentlich noch zu diesen Stunden? Du gehörst inzwischen zu den besten in der Klasse.“ Außer Farfarello und ihm befanden sich noch sieben weitere Schüler im Raum, die aus seinen verschiedenen Klassen zusammengewürfelt waren. So spät im Schuljahr hatten die wenigstens Probleme, im Stoff mitzukommen und die wenigen Ausnahmen hätte er auch einfach untergehen lassen können. Aber das verbat ihm sein Stolz. Die Antwort des Jungen riss ihn aus diesen Überlegungen. „Weil es mir Spaß macht. Es ist ein sehr ruhiges Fach.“ Hm… nachdenklich musterte er den Iren. Wenn man Farfarellos übliches Verhalten berücksichtigte, war das eine erstaunliche Einstellung. Doch Brad konnte kaum etwas dagegen sagen. Ein Lächeln huschte über seine Lippen und wurde ausgeprägter, als der Jüngere noch etwas hinzufügte. „Außerdem kann ich so Schuldig besser helfen.“ Ah ja, der kleine Telepath war nicht dumm, hatte manchmal aber einfach nicht genug Geduld, um den Stoff zu verstehen. Seine Arbeiten waren ausreichend, aber auch nicht mehr als das. Was Schuldig wurmte, weil dieser möglichst schnell Rosenkreuz hinter sich bringen wollte, was auf diese Weise natürlich nicht möglich war. Demnach sollte besser der Telepath hier sitzen statt Farfarello. Doch natürlich würde Schuldig niemals freiwillig in Brads Nähe auftauchen. Sein Lächeln enthielt einen Hauch von Häme, als er das dachte, vor allem, da sich sein Talent gerade eingeschaltet hatte. Wenn man vom Teufel spricht… Er wandte langsam den Kopf zur Tür, wo gerade die Klinke heruntergedrückt wurde. Gleich darauf wurde ein orangefarbener Haarschopf sichtbar, unter dem ihn grüne Augen anstarrten, bevor der Blick hastig abgewandt wurde. Mit betonter Nonchalance blickte Brad auf seine Uhr. „Sieht ganz so aus, als wäre die Stunde vorüber. Also ab mit euch und vergesst nicht, die Übungen abzugeben.“ „Jawohl, Crawford“, wurde ihm unisono geantwortet, gefolgt von allgemeinem Stühlescharren. Farfarello grinste in Schuldigs Richtung, gefolgt von einem knappen Schulterzucken zu Brad hin. „Er ist ungeduldig“, wurde ihm erklärt. „Zu seiner Verteidigung muss ich zugeben, dass wir überzogen haben.“ „Schuldig sollte sich deswegen nicht aufregen. Schließlich hat Er viel schlimmere Mittel, uns das Leben schwer zu machen.“ Für Rosenkreuz war das eine ausgesprochen gesunde Einstellung. Aber auch ein deutliches Zeichen dafür, dass Farfarello immer noch nicht völlig… normal… war. Nichts von diesem Urteil zeichnete sich auf seiner Miene ab. Er stieß sich einfach nur von der Tischkante ab, gegen die er bis eben gelehnt hatte und nickte dem Jungen zum Abschied zu. „Ich wünsche euch viel Erfolg bei eurem Training.“ Wieder blitzten weiße Zähne auf und in dem bernsteinfarbenen Auge leuchtete Vorfreude. „Vielen Dank, Crawford.“ Auf dem Schreibtisch warteten die Aufgabenblätter der restlichen Kinder auf ihn, anders als Farfarello hatten sie nicht vorzeitig abgegeben. Und während die letzten aus dem Raum verschwanden, nahm er Platz und machte sich an die Korrekturen. „Hey Brad, bist du fertig?“ Eine Hand klatschte laut gegen den Türrahmen und zog seine Aufmerksamkeit auf den Neuankömmling. Er seufzte nachsichtig. „Fast. Ansonsten würde ich nicht mehr hier sitzen, meinst du nicht auch?“ Alexander grinste nur unbeeindruckt. „Bei dir weiß man nie.“ Damit setzte sich der Gleichaltrige in Bewegung und blickte ihm neugierig über die Schulter. „Ich wünschte, unsere Aufgaben wären auch so einfach…“ „Dann wiederhole einfach die erste Klasse.“ Alexander lachte. „Nein, danke“, wurde dann abgewehrt, bevor der Blondschopf den Kopf leicht zur Seite wandte und ihm einen Kuss auf die Wange gab. Damit schien sich der Andere erst einmal zufrieden zu geben und wartete geduldig, bis Brad den letzten Haken gesetzt hatte. „Weißt du, dass Schuldig auch hereingeplatzt ist, um Farfarello zu holen, bevor ich den Unterricht abgeschlossen hatte?“, meinte er mit einer Unschuldsmiene, als er schließlich den Stift beiseite legte. Alexander verzog das Gesicht. „Du vergleichst mich hier doch nicht wirklich mit dieser Rotznase?“ „Nur wenn du dich angesprochen fühlst.“ Amüsement funkelte in braunen Augen auf. „Warum bist du so gemein zu mir“, jammerte Alexander wenig überzeugend. „Was bist du, ein Kleinkind?“ Er räumte seine Unterlagen zusammen und wartete keine Antwort ab. Der Andere öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder, ohne etwas gesagt zu haben und folgte ihm ganz einfach. Anscheinend war er zufrieden damit, dass Brad endlich mit seiner Arbeit fertig war. Ein Arm wurde um seinen Hals geschlungen. „Hast du noch mehr zu erledigen?“ „Keine Sorge, ich habe gleich Zeit für dich. Ich bringe nur noch die Sachen hier in mein Quartier und dann können wir uns um dein Training kümmern. Du scheinst es ja nötig zu haben.“ „Bitte keine Beleidigungen. Ich bin nicht schlecht als Scharfschütze, aber ich will einfach noch besser werden.“ „Hm… und gibt es dafür einen bestimmten Grund?“ Alexander stieß ein Schnauben aus, das nur halbwegs belustigt klang. „Du bist doch ständig auf dem Perfektionstrip, warum fragst du so etwas?“ Ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Weil du es normalerweise nicht unbedingt bist, mein Lieber.“ „Ha, ich weiß eben, dass das Leben nicht nur aus der Arbeit besteht“, warf sich Alexander in Pose, ohne ihn loszulassen. „Anders als bestimmte andere Personen, die hier nicht namentlich genannt werden sollen.“ „Du hast meine Frage immer noch nicht beantwortet“, machte er ihn unbeeindruckt aufmerksam. Jetzt stockte der Andere, zögerte einen Moment mit der Antwort. „Ich möchte einfach ein bisschen Zeit mit dir verbringen, solange es noch möglich ist.“ Er hielt ebenfalls inne und musterte Alexander aus ruhigen, braunen Augen. „Nur weil ich bald ein Instruktor sein werde, heißt das nicht, dass ich keine Zeit mehr für euch habe.“ Ein schiefes Grinsen war die Reaktion darauf. „Das sagst du jetzt. Aber warte ab, du wirst bestimmt so viel zu tun haben, dass wir dich kaum noch zu Gesicht bekommen.“ Daraufhin schüttelte er nur den Kopf. Warum sollte er sich auch die Mühe machen, Alexander vom Gegenteil zu überzeugen. Die Zukunft würde von ganz allein zeigen, wer Recht hatte. Es war geradezu warm, als sie schließlich ins Freie traten. Der Sommer rückte immer näher und schien bereits das erste Gastspiel zu halten. Alexander grinste ihn an, während er die Arme ausbreitete. „Siehst du, was du verpasst?“ Eine Augenbraue rutschte in die Höhe. „Ich glaube nicht, dass ich etwas verpasse. Du tust ja gerade so, als würde ich mich jeden Tag drinnen verbarrikadieren.“ Was nun wirklich nicht der Wahrheit entsprach. Alexander ließ die Arme wieder fallen, uneinsichtig. „Training zählt nicht. Du bist einfach zu verantwortungsbewusst.“ Brad hielt sich davon ab, die Augen zu verdrehen. „Du bist ein Idiot“, stellte er schließlich entnervt fest. „Und das war vollkommen unbegründet.“ Schon wieder ein Grinsen, bevor er bei der Hand gefasst wurde und dann in Richtung Waffenausgabe gezogen. Er ließ es sich gefallen, schließlich würde der Andere ohne ihn kaum weiterkommen. Der Instruktor bei der Ausgabe musterte ihn eindringlich, während er den Empfang gegenzeichnete, sagte aber nichts. Es war ihm nicht verboten, für jemand anderen eine Waffe auszuleihen, solange er diesen beaufsichtigte. Doch es geschah selten genug, um ein gewisses Maß an Neugier hervorzurufen. Brad ignorierte es, überlegte kurz, wie viel Munition sie benötigen würden und suchte sich die entsprechenden Packungen zusammen. Es folgte ein knapper Abschied und dann befanden sie sich auch schon auf dem Weg zum Übungsgelände. Alexander schien beinahe aufgeregt, redete über irgendwelche Belanglosigkeiten, mit ausschweifenden Gesten. Er quittierte das mit einem leichten Lächeln und unterbrach ihn nicht, nickte einfach nur an den richtigen Stellen. Bis sie schließlich ihr Ziel erreichten. „Bist du nervös?“, wollte er wissen und lachte beinahe, als Alexander eine Grimasse schnitt. Und auf einmal wusste er, was los war. „Ihr habt bald den nächsten Test, hm?“ Alexander verdrehte wirklich die Augen, ließ sich wenig elegant auf den Hosenboden plumpsen. „Ich möchte später in ein gutes Team kommen. Und dafür muss ich es nächstes Jahr in den Fortgeschrittenen-Kurs schaffen.“ „Ein verständliches Ziel“, stellte er amüsiert fest und ließ sich neben Alexander nieder. Das Gewehr fand sich noch in dem üblichen Koffer und mit einem Lächeln reichte er diesen weiter. „Nur die Zielscheibe zu treffen ist nicht alles.“ Er erntete ein leises Seufzen dafür, denn Alexander verstand problemlos, was er damit sagen wollte. Und obwohl noch keiner der Schüler besonders viel Interesse dafür aufgebracht hatte, Waffen einfach nur ordentlich zusammenzusetzen, aufzubauen und dann wieder in den Koffer zurückzupacken, machte sich der Andere ohne Protest an die Arbeit. Brad beobachtet ihn aufmerksam, zwei, drei Durchgänge lang, erklärte dann leise, wo Alexander effizienter vorgehen konnte, welche Anpassungen nicht ganz korrekt waren. Und ebenso aufmerksam wurden seine Ratschläge befolgt, das Grinsen war verschwunden und nur noch die Ausdruckslosigkeit von Konzentration verblieben. Er erwischte sich dabei zu lächeln, als Alexander sich auf die Unterlippe biss, vertieft in seine Tätigkeit, doch dann wurde auch er selbst wieder ernst. Bald entschied er, dass der Andere genug geübt hatte und sie zum eigentlichen Training kommen konnten, etwas, das mit einem Aufglimmen von Begeisterung in braunen Augen aufgenommen wurde. Ein letztes Mal wurde alles aufgebaut und ein fünf-Schuss-Magazin eingeschoben, bevor Alexander sich lang ausstreckte. „Fünfhundert Meter?“, vergewisserte sich der Blondhaarige. „Ja, fangen wir damit an. Wir gehen später auf die vollen sechshundert. Die anderen Entfernungen üben wir einen anderen Tag. Dafür ist dieses Gewehr nicht geeignet.“ „Ja, ich weiß“, murmelte Alexander, visierte das korrekte Ziel an. Braune Augen verengten sich, als er wieder nichts anderes tat als zu beobachten, Anspannungen bemerkte, die nicht dasein sollten, das Erbeben beim Einatmen und Ausatmen. Die fünf Schuss waren schnell verbraucht und Alexander fluchte leise vor sich hin, weil er zwar die Scheibe, aber ganz sicher nicht die Mitte getroffen hatte. Weitere Erklärungen und Brad fragte sich im Stillen, warum das nicht bereits ein Instruktor für Alexander getan hatte, aber natürlich gab es normalerweise keinen Einzelunterricht und so gingen bestimmte Punkte einfach unter. Eine Hand glitt durch blonde Haare, ein wenig fahrig und er erhielt ein Nicken, als Zeichen, das Alexander verstanden hatte. Ein neues Magazin wurde eingelegt, weitere fünf Schuss, bevor der Andere wieder seine Position einnahm, versuchte, die Ratschläge umzusetzen. Und ja, es war besser, aber immer noch nicht das, was Alexander wirklich zu leisten in der Lage war. Also wiederholte er die maßgeblichen Punkte, bevor er ihm das neu gefüllte Magazin reichte. Und dieses Mal schaute Brad nicht einfach nur zur, erinnerte Alexander mit kurzen Berührungen an das, was er zu verbessern hatte. Erst als er mit der Haltung zufrieden war, lehnte er sich zurück, nicht ohne ein paar letzte Worte. „Vergiss nicht: Druckpunkt, Ausatmen, Schießen.“ Ein minimales Nicken war alles, was er an Antwort erhielt und es reichte vollkommen aus. Vier, fünf Atemzüge lang geschah gar nichts, Alexander schien regelrecht in das Einzusinken, was er zu tun beabsichtigte und dann kam der Dreiklang, der damit endete, dass die Kugel das Papier der Zielscheibe zerfetzte. Das Ergebnis war deutlich besser als zuvor, doch Alexander ließ sich von diesem Erfolg nicht ablenken, verschoss auch die restlichen Patronen. Danach herrschte für ein paar Sekunden lang Stille, bevor Alexander sich auf den Rücken rollte und lachte. „Ich habe es geschafft!“, wurde ihm mitgeteilt und Brad lächelte. „Ja, das hast du. Dein bisheriges Training war schließlich nicht umsonst, es waren ein paar Kleinigkeiten, die verhindert haben, dass du wirklich gut bist.“ Alexander nickte, streckte dann die Hand nach einer weiteren Packung aus. „Dieses Mal zwanzig Schuss, ja?“ „Natürlich.“, stimmte er zu. „Und das Ziel auf sechshundert Metern.“ Alexander ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen, erfüllt ruhig die neue Aufgabe. Und dann ein weiteres Mal. Und noch einmal. Anschließend zitterten ihm die Arme und als er sich dieses Mal zur Seite fallen ließ, auf den Rücken rollte, geschah das nicht mehr aus Begeisterung, sondern aus Erschöpfung. Finger bebten, als sie verschwitzte blonde Strähnen aus der Stirn strichen und dann fiel die Hand zurück auf den Boden, als wäre die Schwerkraft auf einmal zu viel geworden. „K.o?“, erkundigte er sich mit zuckenden Mundwinkeln. Die Augenlider bewegten sich nur mühsam. „Das kannst du laut sagen, Brad.“ „Du hast gute Arbeit geleistet“, stellte er ruhig fest und das waren keine leeren Worte. Alexander grinste, schien neue Kraft geschöpft zu haben, denn eine Hand streckte sich auf einmal nach ihm aus, zog ihn auf den Anderen. Dann waren da Finger, die sich in seine schwarzen Haare gruben und seinen Kopf sanft nach unten drückten, bis Alexander ihn küssen konnte. Er spürte den beschleunigten Puls, das Adrenalin, das immer noch durch den Anderen pumpte und lächelte in den Kuss hinein, weil diese Reaktion so verständlich war. Heiße Hände schoben sich unter sein Shirt und Alexander winkelte beide Beine an, als wollte er Brad zwischen seinen Schenkeln gefangen halten. Was gar nicht erforderlich war, denn im Moment hatte er nicht die Absicht, sich dem hier zu entziehen. Ihre Hüftknochen schabten aneinander und mit einem lauten Ausatmen presste sich Alexander nach oben, gegen ihn, eine beinahe unfreiwillige Bewegung, die aber genau das gewünschte Resultat hatte. Ah, das war gut… Und dann wurde er auch schon in einen weiteren Kuss gezogen. ~TBC~ Keine Sorge, ich habe nicht vergessen, dass Frau Kernens Tod noch nicht aufgeklärt ist. Aber es gibt einen Grund, warum das noch warten muss ^^ cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)