Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 71: "Bist du dir sicher, dass du ihn nicht ganz einfach geklont hast?" ------------------------------------------------------------------------------ Titel: Reaching for the Stars Teil: 71/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Nun endlich zu Frau Kingston ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… Greetings: @Jemma: *grins* Freut mich, dass du es geschafft hast vorbeizulesen. ^^ Brad macht sich so gut als Lehrer weil er sich zum einen wirklich für dieses Fach begeistert und dann auch, weil er den Schülern wirklich etwas beibringen will. Immerhin sind es Talente ^.~ So einen Excel-Kurs könnte ich auch gebrauchen. Ich hatte mich so sehr an die Vorgängerversion gewöhnt, dass ich jetzt laufend auf der Suche nach verschiedenen Funktionen bin. Gut, dass du auch Kurse belegen konntest, die nicht ganz in deine Richtung passen. Bei uns waren die Computerkurse immer so voll, dass du schon Schwierigkeiten hattest in die für dich wichtigen reinzukommen ^^° @Kralle: Vergiss nicht, dass Brad immer noch ein Schüler ist, der noch zwei Schuljahre vor sich hat *zwinka* Brad hatte schon immer eine Vorliebe für Mathematik und dieses Fach daher so früh abgeschlossen. Von daher hat er nur dieses eine Fach und nur die Erstklässler zu unterrichten ^^ Teil 71 „Bist du dir sicher, dass du ihn nicht ganz einfach geklont hast?“ „Michael, möchtest du mich begleiten?“ Es war schon überraschend genug gewesen, als sein Vater plötzlich in sein Büro kam, doch die Frage warf ihn völlig aus der Bahn. Denn er brauchte nur einen Moment, um zu begreifen, worum es ging. „Sie ist hier?“, brachte er schließlich heraus. Ein Lächeln antwortete ihm. „Fast. Ich habe vor, sie in München vom Flughafen abzuholen.“ Michael kam auf die Beine, noch bevor er einen bewussten Entschluss dazu gefasst hatte. „Natürlich möchte ich mitkommen.“ Sein Vater lachte. „Gut, ich werde den Wagen vorfahren lassen. Wir treffen uns in einer Viertelstunde draußen.“ Noch ein Nicken und dann war er wieder allein in seinem Büro. Alle Kraft schien plötzlich aus seinen Beinen zu weichen und Michael sank zurück in seinen Sessel, schloss die Augen und atmete tief durch. Doch er kam nicht dazu, sich zu entspannen, denn eine Frage wand sich in seine Gedanken und verlangte seine Aufmerksamkeit. >Was ist passiert?< Ein Lächeln streifte seine Lippen. >Solltest du dich im Moment nicht auf den Unterricht konzentrieren?<, reagierte er mit einer Gegenfrage, während seine Hände bereits damit beschäftigt waren, Ordnung auf seinem Schreibtisch zu schaffen. >Ich kann dem Instruktor zuhören und trotzdem mit dir reden. Im Übrigen warte ich noch auf eine Antwort.< Wäre Brad in Wirklichkeit bei ihm, hätte er jetzt sicherlich die Arme vor der Brust verschränkt und ihm einen gar nicht amüsierten Blick geschenkt. Michael konnte nicht widerstehen und sandte das mentale Bild an den Jüngeren, der ihm prompt eines zurücksandte. >In deinem Alter solltest du mir nicht mehr die Zunge rausstrecken<, meinte er dazu amüsiert. >Und du solltest nicht versuchen, mich abzulenken. Also, was ist los?< Michaels Gestalt straffte sich unwillkürlich, bevor er antwortete. >Frau Kingston kommt heute.< Totenstille. >Brad?< Und dann wurde er auf einmal von warmem Licht eingehüllt. >Endlich…< >Ja, endlich…< Am liebsten hätte er Brad in Reaktion auf dessen Emotionen umarmt, doch die Entfernung machte das ein bisschen schwierig. Also gab er sich damit zufrieden, ebenso viel Wärme zurückzusenden, während er sich auf den Weg zum Haupteingang machte. Brad bekam das mit und er konnte dessen Interesse regelrecht spüren. >Wo willst du eigentlich hin?<, wurde er gefragt. >Mein Vater wird Frau Kingston von Flughafen abholen. Und ich werde ihn begleiten.< Ein Moment des Schweigens folgte auf diese Auskunft hin. >Er hat dich gefragt, ja?<, kam es schließlich zurück und es war keine echte Frage. >Das ist wirklich nett von Herrn Schneider. Er gibt dir Gelegenheit, dir so schnell wie möglich einen Eindruck von Frau Kingston zu verschaffen.< Daran hatte Michael noch gar nicht gedacht und verdutzt hielt er mitten im Schritt inne, als ihm aufging, dass das tatsächlich die Absicht seines Vaters gewesen sein musste. Von Brad kam ein Lachen. >Typisch für dich<, wurde er aufgezogen, doch dann kehrte Ernst in die mentale Stimme ein. >Ich hoffe wirklich, dass sie dir sympathisch ist.< >Ja, das hoffe ich auch.< Und dann setzte er seinen Weg fort. Draußen angekommen sah er, dass der Wagen bereits wartete, doch von seinem Vater fehlte noch jede Spur. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er etwas zu früh dran war und so lehnte er sich gegen das Geländer und genoss die Sonne, die bereits kraftvoll auf sie herunterschien. Bald hörte er Schritte näherkommen, doch er hielt die Augen weiterhin geschlossen, selbst dann noch, als ein Schatten auf ihn fiel. „Hm, zumindest hast du deine Gerte nicht mitgenommen…“ Endlich öffnete er die Augen und begegnete dem amüsierten Blick seines Vaters. Gleich darauf verstand er, dass der andere Mann davon ausgegangen war, dass er sich umziehen würde und seine Mundwinkel zuckten, als er ein Lächeln zurückhielt. „Du meinst, ich mache in meiner normalen Uniform nicht genug her?“ Die Frage wurde von einer bewusst arroganten Kopfbewegung begleitet. Seinem Vater rutschte eine Augenbraue hoch, dann drückte er lachend Michaels Schulter. „Nein, wenn ich näher darüber nachdenke, hast du genau das Richtige an.“ Mit dieser mysteriösen Bemerkung wurde er stehen gelassen und sein Vater ging zum Wagen herunter, um ein paar Worte mit dem Chauffeur zu wechseln. Die Fahrt ging überraschend schnell vorüber und als sie schließlich im Flughafengebäude nach der Ankunftszeit von Frau Kingstons Flug suchten, war das ein beinahe surreales Gefühl. Er hatte so lange auf sie gewartet, dass es fast zur Gewohnheit geworden war und ihr jetzt zu begegnen schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. „Es wird pünktlich eintreffen“, meinte sein Vater mit einer weisenden Kopfbewegung, merkte dann aber, dass Michael mit seinen Gedanken woanders war. „Was ist?“, wurde er gefragt. Eisblaue Augen zwinkerten, bevor sich sein Blick wieder fokussierte. „Weißt du mehr über Frau Kingston?“ Sein Vater musterte ihn mit einer seltsamen Intensität, bevor ein ebenso undeutbares Lächeln dessen Mundwinkel kurvte. „Solltest du dir deinen ersten Eindruck nicht unbeeinflusst von meiner Sichtweise machen?“ Gleich darauf lag eine warme Hand in seinem Nacken und Michael trat unwillkürlich näher an seinen Vater heran, lehnte sich gegen ihn. Eine Reaktion aus seiner Kindheit, die wieder hochkommen konnte, da er sich nicht mehr gegen den Älteren sperrte. „Du wirst doch nicht gerade jetzt ungeduldig werden, hm?“, kam es dann mit warmem Amüsement. Michael schüttelte lediglich kaum merklich den Kopf, genoss die Stille, die ihn in diesem Moment umgab. Natürlich waren seine Schilde stark genug, um ihn in dieser Menschenmenge zu schützen, aber das hieß nicht, dass das Talent des Zeros unwillkommen war. Eine sandblonde Strähne wurde ihm zurückgestrichen. „Wir haben noch ein bisschen Zeit, lass uns einen Kaffee trinken gehen.“ Beinahe widerwillig löste er sich von seinem Vater und hatte gleich darauf sein Talent zurück. Zweifellos wäre es dem Älteren nicht schwergefallen, dass Feld weiter auszudehnen, doch sie waren Draußen und dort war immer Vorsicht angebracht. Es wäre dumm, sich auf Dauer seiner wichtigsten Waffe zu berauben. Zielsicher fand er ein Café und wenig später konnten sie sich bequem zurücklehnen. Mit leichter Belustigung verfolgte er den Trubel um sie herum, während sie auf ihren Kaffee warteten. „Es ist doch immer wieder etwas anderes, wenn man das Schulgelände verlässt, hm?“ Eisblaue Augen wandten sich von dem Treiben ab und kamen auf seinem Gegenüber zur Ruhe. „Ja. Und es ist etwas, das ich nicht unbedingt vermisse.“ Ein kaum wahrnehmbares Lächeln antwortete darauf. „Die meisten hier wären sicher von der Vorstellung entsetzt, sich von dieser Hektik verabschieden zu müssen.“ „Nun, wir haben ihnen noch nie besonders viel Intelligenz zugestanden, nicht wahr?“ Sein Vater lachte in sich hinein, musste mit der Antwort aber einen Moment warten, da der bestellte Kaffee gebracht wurde. „Da spricht Brad aus dir“, wurde angemerkt, als sie wieder unter sich waren. Nun zuckten auch seine Mundwinkel. „Es würde mir schwerfallen, mich völlig von seiner Einstellung zu distanzieren. Vor allem, da sie so ein Musterbeispiel für das ist, was uns in der Schule beigebracht wurde.“ „Das ist sie wirklich…“ Ein seltsamer Ausdruck trat in die Augen seines Vaters und in diesem Moment hätte Michael zu gerne dessen Gedanken gelesen. Doch das war ihm noch nie gelungen, war wohl noch keinem Telepathen gelungen. Der Ältere nahm einen Schluck von seinem Kaffee und danach schien alles wieder völlig normal. „Er macht sich gut als Lehrer“, wurde festgestellt, nachdem die Tasse abgestellt worden war. Und Michael ließ sich ablenken. Ein belustigtes Schnauben entkam ihm, bevor er nach seinem eigenen Kaffee griff. „Es ist eine Folge seiner Einstellung. Talente sind etwas besseres, das ist Brads feste Überzeugung. Er lebt es ihnen vor, statt es zu predigen und sie reagieren natürlich darauf. Brad kann genauso streng wie jeder andere Instruktor sein, er setzt genauso seine Gerte ein, aber trotzdem ist er glaubwürdiger.“ Ein Schulterzucken. „Vielleicht liegt es an seinem Alter.“ Sein Vater nickte seine Zustimmung. „Sie denken, er ist ihnen näher. Und verstehen nicht, dass eher das Gegenteil der Fall ist.“ „Hm…“ Seine Finger spielten mit dem Löffel, während er sich diese Worte durch den Kopf gehen ließ. Natürlich wusste er, worauf sein Vater hinaus wollte. Das war schließlich eine Eigenschaft, die ihm schon sehr früh an Brad aufgefallen war. Diese Distanz, die ihn von den anderen trennte, selbst wenn es sich um Talente handelte. „Es ist besser geworden“, meinte er schließlich. „Glaubst du das oder weißt du das?“, wurde er gefragt und der Ernst dahinter überraschte ihn. Dennoch zögerte Michael nicht mit seiner Antwort. „Ich weiß es. Es ist begrenzt, ja, aber allein seine Interaktion mit Stephan und Alexander ist Beweis genug.“ „Vielleicht“, wurde ihm zugestanden, aber sein Vater klang nicht völlig überzeugt. „Worauf willst du hinaus?“, fragte er, während sein Kaffee unbeachtet dastand und abkühlte. Und warum führten sie dieses Gespräch ausgerechnet jetzt, fragte gleichzeitig sein Blick. Auf letzteres erhielt er keine Antwort, obwohl sich sein Vater des Grundes sehr wohl bewusst zu sein schien. „Ich bin mir nur nicht sicher, ob du mit ihm die richtige Wahl getroffen hast.“ Michael konnte nicht anders. Er verbarg sein Gesicht in beiden Händen und lachte auf. „Ich glaube, ihr alle habt da etwas missverstanden“, meinte er, nachdem er sich wieder beruhigt hatte. „Auch wenn ich es ungerne zugebe, aber er hat _mich_ gewählt. Schon bei unserer ersten Begegnung im Institut. Oder vielleicht war es auch sein Talent, denn er hat mich irgendwie wiedererkannt, aber letztendlich läuft es auf das Gleiche hinaus.“ Er senkte seine Hände wieder und lächelte seinen Vater an. „Aus dir sicher bekannten Gründen habe ich natürlich nichts gegen diese Wahl einzuwenden.“ Für seinen Vater schien ein Puzzlestück an die richtige Stelle zu fallen und irgendetwas an dem entstehenden Bild schien ihn zu erleichtern . Doch diese Emotion blieb nur ein flüchtiges Aufblitzen, so schnell verschwunden, als wäre sie nie da gewesen. Michael wurde nachdenklich gemustert, bevor sein Lächeln langsam erwidert wurde. „In dem Fall nehme ich alles zurück.“ Michael zuckte nur mit den Schultern. Sein Vater hatte zwar gesagt, er würde sich nicht in sein Privatleben einmischen, aber auf der anderen Seite war es ein gutes Gefühl gewesen, dessen Besorgnis zu spüren. Der Ältere verstand auch diese Nicht-Antwort und sein Lächeln gewann an Wärme. „Wir sollten austrinken, schließlich wollen wir Frau Kingston nicht warten lassen, hm?“ Der Chauffeur begleitete sie in respektvoller Entfernung, als sie sich zum Empfangsbereich begaben. Es war voll dort, doch Michael sorgte dafür, dass ihnen niemand zu nahe kommen wollte. In diesem Moment war es ihm relativ egal, ob um sie herum eine leere Blase entstand, er konnte gut und gerne darauf verzichten, dass ihnen jemand auf die Füße trat. Sein Vater nahm es mit Amüsement auf und hinderte ihn nicht am Einsatz seines Talents, gab damit sein wortloses Einverständnis. Da Michael nicht wusste, wie Frau Kingston aussah und bei ihr auch keine Chance hatte, sie auf andere Weise zu finden, überließ er seinem Vater das Ausschauhalten. Und sie mussten nicht lange warten, sie war offenbar unter den ersten Passagieren, die das Flugzeug verließen. Eine Hand legte sich auf seine Schulter und so aufmerksam gemacht, folgte er der Blickrichtung seines Vaters – und erstarrte. Ohne dass er es verhindern konnte, spannten sich seine Muskeln so stark an, dass er unter der Hand seines Vaters erbebte, dem seine Reaktion dadurch gar nicht entgehen konnte. Gleich darauf richteten sich die blauen Augen auf ihn. „Es ist nur eine oberflächliche Ähnlichkeit“, wurde ihm versichert. Die Hand rutschte in seinen Nacken, strahlte Wärme aus, wo Michael einfach nur kalt war. „Warte hier, ja?“ Und was blieb ihm anderes übrig? Er konnte sich schließlich immer noch nicht rühren. Und so sah er einfach nur zu, wie sein Vater der Frau entgegen ging, deren Anblick bei ihm nur ein Bild wachgerufen hatte: das von Frau Kernen. „Manuel“, wurde sein Vater erfreut begrüßt und gleich darauf umarmt, auf beide Wangen geküsst. „Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen.“ „Ich freue mich auch, dich wiederzusehen, Anna“, war die belustigte Erwiderung, woraufhin sie den Kopf schüttelte. „Mach dich nicht über mich lustig, mein Lieber. Und spar dir besser die nächsten Worte“, schloss sich dem eine Ermahnung an. Sein Vater lachte und Michael fühlte sich, als würde in ihm etwas auftauen. Denn der kurze Wortwechsel war Beweis genug, dass sie nichts mit Frau Kernen gemein hatte. Und nach dieser Erkenntnis konnte er auch Unterschiede ausmachen, wo er vorher nur Ähnlichkeit gesehen hatte. Die Haare waren ein paar Schattierungen dunkler, die Gesichtszüge weicher. Aber den größten Unterschied machten wohl die Augen, die sich auf eine Geste seines Vaters hin jetzt auf Michael richteten. Braun, sie waren braun… Frau Kingston kam an der Seite seines Vaters auf ihn zu, unterzog ihn einer beinahe ungläubigen Musterung und wandte sich dann wieder an seinen Vater. „Bist du dir sicher, dass du ihn nicht ganz einfach geklont hast? Er sieht genauso aus wie du in seinem Alter.“ Eine kurze Kunstpause folgte, bevor mit einem verschmitzten Lächeln etwas hinzugefügt wurde. „Und die Uniform steht ihm auch so gut wie dir damals.“ Michael spürte, wie ihm Hitze ins Gesicht stieg, eine Reaktion, die ihm in diesem Zusammenhang vollkommen neu war. Jetzt war ihm klar, warum sein Vater die Uniform letztlich für die richtige Wahl gehalten hatte. Seinem Vater entging Michaels Reaktion natürlich nicht. „Hm, ich glaube, du hast es tatsächlich geschafft, ihn verlegen zu machen.“ „Er wird es überleben.“ Damit trat Frau Kingston genau vor ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Schön dich endlich kennenzulernen, Michael.“ ~TBC~ Mir geht es so wie Michael, es hat so lange gedauert, dass ich kaum glauben kann, dass ich es endlich geschafft habe Frau Kingston auftreten zu lassen ^^# Die Kapitel mit ihr gehören bisher zu denen, die ich am meisten mag… cya, cu ^-^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)