Reaching for the Stars von cu123 ================================================================================ Kapitel 52: "Ich habe dir doch gesagt, dass er dir gefallen wird" ----------------------------------------------------------------- Titel: Reaching for the Stars Teil: 52/x Autor: cu123 Fanfiction: Weiß Kreuz Kommentar: Endlich lernt Brad Herrn Hoffmann persönlich kennen ^^ Disclaimer: not my boys, no money make… Greetings: @Kralle: Ach, jetzt, da das Wetter an ein paar Grad Temperatur verloren hat, finde ich es wieder ganz angenehm. Aber wenn es um Extreme geht, ziehe ich den Winter auf jeden Fall dem Sommer vor. ^^ *lach* Thomas ist eigentlich nicht anders gewesen als jeder andere Schüler auf Rosenkreuz. Aber warum genau er starb, wird noch aufgelöst ^.~ @Jemma: Ich mag Hitze einfach nicht besonders, die macht die öffentlichen Verkehrsmittel so unangenehm. ^^# Dass Brad nicht mehr viel Übung nötig hat, um seine Mitschüler zu händeln, ist auch jemand anderem aufgefallen, wie du in diesem Teil sehen wirst *zwinka* Stimmt, bevor Frau Kingston auftaucht, ist noch Zeit für… Stephans Training… Schuldig… Brads Geburtstag… den ersten Auftritt einer Figur, die ihr in FH zum ersten Mal kennengelernt habt… und noch einiges mehr. Um ehrlich zu sein, müsst ihr noch ziemlich lange auf sie warten ^^°°° ~ Der Direktor hatte keinen Namen – oder wurde zumindest nie anders als mit dessen Position bezeichnet, doch jeder schien zu wissen, dass Herr Hoffmann einen Großteil von dessen Arbeit erledigte. Angeblich sollte der Sekretär kein Talent besitzen und die Schüler hatten nie mit ihm Kontakt, nicht einmal bei den seltenen Gelegenheiten, da der Direktor sich vor ihnen zeigte. ~ (Corruption of the Mind, Teil 24) Teil 52 „Ich habe dir doch gesagt, dass er dir gefallen wird“ Brad sah sich noch einmal um, bevor er selbst an das Loch herantrat. Doch weder Alexander noch Stephan waren in Sicht und so konzentrierte er sich ganz auf die vor ihm liegende Aufgabe. Es war bereits dunkel und das Wasser wirkte schwarz, als es aufgestört gegen die scharfen Kanten schwappte. Seine Füße drohten festzufrieren, ein alles andere als angenehmes Gefühl, und alles Zögern würde nichts besser machen. Im Bewusstsein um den Schock, den kaltes Wasser selbst dann im Körper auslösen konnte, wenn man geistig vorbereitet war, ging er zunächst in die Hocke, um ausreichend Wasser mit der hohlen Hand zu schöpfen und sich damit einmal abzureiben. Als letztes sicherte er sich und dann tat er den letzten Schritt, ließ sich vorsichtig hineinsinken. Prompt sprangen in seinem Körper alle Alarmglocken an, doch er hatte nicht vor so lange zu warten, bis seine Gliedmaßen nutzlos wurden. Ohne das Führungsseil zur Hilfe zu nehmen, schwamm er los, in seinen Lungen ausreichend Luft für die kurze Strecke. Seine Augen waren geschlossen und doch würde er nicht vom Weg abkommen, sein Talent würde das nicht zulassen. Das Wasser fühlte sich seltsam gegen sein längst taub gewordenes Gesicht an, Druck mehr alles andere. Er dachte in diesen Augenblicken nicht viel, denn dann würde er vielleicht anfangen, die Kälte zu registrieren und das wäre gefährlich. Stattdessen brachte er Zug um Zug hinter sich, bis er über sich Himmel statt unnachgiebiges Eis wusste. Luft barst aus seinen Lungen, als er auftauchte, der Auftrieb war zwar nicht stark, aber dennoch hilfreich gewesen. Dann war da auch schon eine Hand, die nach ihm griff und ihm mit einem kräftigen Zug heraushalf. „Gut gemacht, Brad.“ Herrn Schumanns Stimme war vertraut, aber der Mann, der ihn als nächstes in ein Handtuch wickelte und auf sicheren Boden geleitete, war es nicht. Wasser schien in seinen Wimpern zu gefrieren, es war direkt schwierig, die Augen aufzuschlagen. Und als er es schließlich schaffte, war sein Blick immer noch nicht viel klarer, denn ein Handtuch versperrte ihm die Sicht. Gerade war ihm so kalt, dass ein beständiges Zittern durch seinen Körper lief und er war wirklich dankbar für die Hilfe. Weswegen er sich auch nicht wehrte, obwohl es nicht Michael war, der gerade seine Haare trocken rieb, sich danach seinen Armen zuwandte. Seine Brille wurde ihm aufgesetzt, nachdem ihm ein warmer Pullover über den Kopf gezogen worden war und endlich wurde das Gesicht des anderen Mannes scharf. „Herr Hoffmann?“, riet er. Ein Lächeln grüßte ihn. „Herr Schneider hat mich als Vertretung hergeschickt“, wurde seine Frage beantwortet, ohne dass er sie ausformulieren musste. Was schon einmal ein Punkt für den Anderen war. Und da Brad immer noch zitterte, wurde ihm anschließend noch in die Hose geholfen. Als letztes folgte seine Jacke und bevor er sich Gedanken um die Schwierigkeiten machen konnte, die es mit sich bringen würde, auch noch die Schuhe anzuziehen, wurde er auch schon hochgehoben. Vor Überraschung vergaß er, dass er nur Michael so etwas erlauben würde. Aber dann wiederum war Herr Hoffmann ja neu hier und wusste das wohl nicht. Als der Ältere daraufhin leise lachte, ging ihm auf, dass er den Gedanken eben laut ausgesprochen haben musste. Wie es schien, war das kalte Wasser seinem Kopf nicht so ganz bekommen. Einen Vorteil hatte das jedoch, er konnte sich einfach gegen Herrn Hoffmann lehnen. Der machte sich nämlich überraschend gut als Vertretung. Das nächste Lachen erklang nur in seinen Gedanken, begleitet von Amüsement, das ganz und gar Michael gehörte. >Ich habe dir doch gesagt, dass er dir gefallen wird.< >Hm…<, stimmte Brad wortlos zu, spürte, wie Michael sich wieder zurückzog. Bald hatten sie das Quartier erreicht und er wurde auf der Couch runtergelassen. Als nächstes wickelte Herr Hoffmann ihn in die Decke ein, die über der Armlehne gelegen hatte, verschwand dann ins Schlafzimmer. „Wo sind deine Sachen?“, drang es aus dem anderen Raum zu Brad herüber. „In der Kommode.“ Er verkniff sich ein belustigtes Lächeln darüber, so bemuttert zu werden. Aber alles in allem war es ganz angenehm, also beschwerte er sich nicht. Das Überziehen der Socken, die ihm gebracht wurden, übernahm er zumindest selbst, Herr Hoffmann war bereits dabei, ihm Tee einzugießen. Sah ganz so aus, als würde er heute nicht im Speisesaal essen. Alexander und Stephan würden sicher enttäuscht sein, da sie es schon nicht geschafft hatten, vorhin dabei zu sein. Aber morgen war auch noch ein Tag und Brad hatte nicht vor, ein schlechtes Gewissen zu entwickeln. Seine Hände umschlossen die warme Tasse, dann beobachtete er den älteren Mann, als dieser sich ebenfalls eine Tasse eingoss, um anschließend neben ihm auf der Couch Platz zu nehmen. Schweigen fiel zwischen sie, während sie vorsichtige Schlucke nahmen, es gab ihm die Gelegenheit, Herrn Hoffmann näher zu betrachten. Er war eindeutig älter als Michael, aber jünger als Herr Schneider. Anfang dreißig, schätzte er. Die Haare waren zu dunkel, um sie wirklich blond nennen zu können, an ein echtes Braun reichte ihre Farbe aber auch nicht heran. Die blauen Augen registrierte er als nächstes, ganz einfach, weil er sich vergewissern wollte, dass sie nicht grau waren. Seine Statur verriet ein gewisses Training, ansonsten hätte der Ältere ihn wohl auch kaum bis hierher tragen können, doch ein Rosenkreuz-Abgänger war er eindeutig nicht. Diese erkannte man in der Regel allein schon an ihrer Haltung. „Sie sind wirklich ein Talentloser.“ Der Andere sah ihn kurz überrascht an, lachte dann auf. „Was hat mich verraten?“, lautete die wenig ernst gemeinte Erwiderung. Brad beschloss, dennoch darauf zu antworten. „Zum einen hätte mein Talent es mir gesagt, wenn es anders wäre. Und dann sehen Sie einfach nicht aus wie jemand von uns.“ Er neigte den Kopf ein wenig. „Sie hatten zu wenig Training in ihrer Jugend.“ „Elitär, was?“ Herr Hoffmann schien sich seine Einschätzung nicht zu Herzen zu nehmen. Braune Augen blitzten auf. „Natürlich. Wir sind nun einmal besser.“ Sein Gegenüber wurde ein wenig ernster. „Nach dem was ich so über dich gehört habe, wird es wohl keine Arroganz sein. Aber du solltest uns auch nicht unterschätzen.“ „Haben Sie denn viele getroffen, die an Sie heranreichten?“ Das schien den Anderen aus dem Konzept zu bringen und Brad nahm das Ausbleiben einer Antwort als genau solche. „Sehen Sie. Bei uns kann jeder etwas Besonderes. Unter den Talentlosen muss man solche Leute mit der Lupe suchen.“ Das klang herablassend, ohne dass Brad sich darum bemühen musste. Es war ganz einfach seine Überzeugung, auch wenn er selten darüber sprach. Schließlich teilten die Leute hier seine Einstellung. Herr Hoffmann schüttelte lachend den Kopf. „Ich sollte mich beleidigt fühlen, aber immerhin gestehst du mir zu, nicht zur großen Masse zu gehören.“ „Natürlich, sonst wären Sie nicht hier.“ Die braunen Augen hatten den älteren Mann während des gesamten Wortwechsels nicht losgelassen. Er versuchte immer noch, die Person an sich einzuschätzen, die da neben ihm saß. Am Können von Herrn Hoffmann hatte er keine Zweifel. Wie er es gesagt hatte, der Mann wäre sonst nicht hier. Seine Musterung war wohl etwas zu auffällig geworden, denn Herr Hoffmann zog plötzlich eine Augenbraue hoch. „Ich bin nicht interessiert.“ Mit einem verschmitzten Lächeln. Woran?, wollte Brad fragen, aber dann verstand er schon und ein erwiderndes Lächeln huschte über seine Lippen. „Nicht an mir?“, wollte er wissen. „Bin ich Ihnen zu jung?“ Die Abweisung machte ihm nun wirklich nichts aus. Schließlich hatte er gar nicht versucht, den Älteren abzuchecken. Ihn interessierte nur Michael. „Ich bevorzuge das weibliche Geschlecht“, wurde ihm erklärt. „Dann kommen Sie wenigstens nicht auf dumme Ideen“, lautete Brads lakonische Antwort und das darauf folgende Lachen entschied für ihn, dass er Herrn Hoffmann sympathisch fand. Aber ein kleines bisschen spielte vielleicht wirklich die Tatsache hinein, dass das endlich mal jemand war, der nicht zu viel Interesse an Michael zeigte, wie er es Draußen zu oft erlebt hatte. Verstehen stand in blauen Augen, als Herr Hoffmann sich wieder der Teetasse zuwandte, aber der Ältere sagte nichts dazu. Und in der Folge beschloss Brad, das Gespräch auf andere Bahnen zu lenken. Er wollte aus erster Hand erfahren, wie gut der Andere war. ****** Michael hob den Kopf, als es an seiner Bürotür klopfte, schob dann die Unterlagen von sich, die er bis zu diesem Moment gelesen hatte. „Kommen Sie herein.“ Herr Schumann öffnete die Tür, steckte zunächst nur den Kopf hindurch. „Hast du einen Moment Zeit, Schneider?“ Er lächelte bloß schwach. „Sie stellen eine willkommene Ablenkung dar“, gab er zu. Nun kam der andere Instruktor ganz herein. Nachdem die Tür leise geschlossen worden war, ließ sich der Ältere auf den freien Stuhl sinken. Blaue Augen musterten ihn belustigt über den Schreibtisch hinweg. „Immer noch nicht Schluss für heute?“ Ein Nicken in Richtung der Akte folgte. „Martin braucht die Entscheidung bis morgen, also was soll ich machen…“, mit einem angedeuteten Schulterzucken. „Hast du dafür nicht den Neuen? Er hat gestern doch einen guten Eindruck gemacht.“ „Hm, im Prinzip schon. Aber hier geht es um unsere Seite“, erläuterte Michael. Um die Talente, sollte das heißen. Und Herr Schumann verstand. „Deswegen war Herr Hoffmann also am See. Hab mich schon gewundert, warum du nicht aufgetaucht bist. Soweit ich mich erinnern kann, hast du noch keinen von Brads Tests ausgelassen.“ „Irgendwann ist immer das erste Mal.“ Michael seufzte kaum hörbar. „Aber er hat sich gut geschlagen, nicht wahr?“ „Wie zu erwarten.“ Der Instruktor lachte kurz auf, wurde dann ernster. „Deswegen bin ich hier.“ Ein kurzes Stocken. „Nun ja, indirekt jedenfalls.“ Michaels Talent streckte sich von ganz allein aus, um seine Neugier zu befriedigen, aber es stieß gegen die Schilde des Anderen und im nächsten Moment merkte Michael, was er eigentlich tat und rief es zurück. Schließlich hatte er keinen Grund, sich die Informationen auf diesem Wege zu besorgen. Die Berührung wurde registriert und mit einem wissenden Lächeln quittiert, aber als Herr Schumann sprach, war es nur in Antwort auf Michaels fragende Kopfbewegung. „Wie du weißt, nimmt Brad bereits an den letzten Mathematikkursen teil, die wir anbieten. Ich denke schon eine Weile darüber nach, ihn ab dem nächsten Schuljahr die Anfänger übernehmen zu lassen. Natürlich kommt es nicht nur auf seine intellektuellen Leistungen an, doch ich habe ihn beobachtet. Brad würde alle Voraussetzungen mit fliegenden Fahnen erfüllen. Hast du die Schneeballschlacht gestern erlebt?“ „Nur das Ende“, gab er zu und erschauerte in Erinnerung an den Schnee, der in seinem Kragen gelandet war. „Brad hatte das Kommando übernommen, ohne darüber nachzudenken. Und keiner war auch nur auf die Idee gekommen, seine Autorität in Frage zu stellen. Obwohl es in diesem Fall ohne Probleme möglich gewesen wäre und einige ältere Schüler unter den Teilnehmern waren.“ Michael nickte einfach nur und dann sprach Herr Schumann auch schon weiter. „Im Komitee hat er sich auch gut eingelebt. Und wie sich heute gezeigt hat, ist seine Kondition ebenfalls mehr als ausreichend.“ Michaels Lächeln ließ den Älteren innehalten. „Sie müssen mich nicht überzeugen. Ich bin mir sicher, dass Brad vor einer Klasse bestehen kann.“ „Ich wollte nur deine Meinung hören, bevor ich den Antrag offiziell mache.“ „Brad würde mir an den Hals gehen, wenn ich Ihnen davon abriete. So sehr wie er Mathematik mag, würde er sich ansonsten nur langweilen im nächstem Jahr.“ Während Michael das sagte, lauschte er über die Verbindung zu dem Jüngeren hinüber, aber Brad hatte nichts von der Unterhaltung mitbekommen, zu sehr war dieser damit beschäftigt, Herrn Hoffmann Löcher in den Bauch zu fragen. Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf sein Gegenüber. „Legen Sie die Sache aber Herrn Franken oder meinem Vater vor.“ Eisblaue Augen verhärteten sich. Und Herr Schumann nickte verstehend. „Natürlich. Ich werde dir Bescheid geben, wenn ich eine Antwort habe.“ Die Härte verschwand und er zwang sich ein weiteres Lächeln ab. „Danke sehr.“ Stille schlug ihm entgegen, als er ihr Quartier betrat. Herr Hoffmann sah leise fern, während Brad… eingeschlafen war. Belustigt trat er näher, erwiderte den stummen Gruß des älteren Mannes mit einem abwesenden Nicken, während seine Aufmerksamkeit auf den Jungen gerichtet war. Brad war in eine Decke eingewickelt zur Seite gesunken und die geröteten Wangen verrieten ihm, dass der Jüngere wieder richtig aufgewärmt war. Auch wenn sich Talente als ausgesprochen resistent erwiesen, wollte er nun wirklich nicht, dass Brad sich etwas wegholte. Herr Hoffmann griff nach der Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus. „Dann kann ich wohl gehen.“ Mit einem Lächeln. „Sie sind von Ihren Babysitter-Pflichten entbunden“, bestätigte er. „Ich hatte ja nicht viel Arbeit, er ist wohlerzogen.“ Das wollte ein Lachen hervorrufen, das Michael schnell unterdrückte. „Nun, solange Sie sich nicht heiser erzählen mussten, ist wohl alles in Ordnung.“ „Er war neugierig“, gab der Ältere zu. „Und anscheinend hat er nichts gegen Sie einzuwenden.“ Überraschung huschte über Herrn Hoffmanns Gesicht hinweg. „Dann war das kein Scherz? Einer der Instruktoren hier, ich glaube sein Name war Rudert, hatte mich vorgewarnt.“ Blaue huschten zu der schlafenden Gestalt hinüber. „Hätten Sie tatsächlich auf meine Hilfe verzichtet, wenn der Junge etwas gegen mich gehabt hätte?“ „Natürlich. Und glauben Sie mir, Sie wären sonst schnell freiwillig gegangen.“ Herr Hoffmann schien ihm nicht so recht glauben zu können. ~TBC~ *grins* Wie ihr unten sehen werdet, ist Herr Hoffmann in einer ähnlichen Position jedes Mal dabei gewesen. Nur diesmal wird ihm ein bisschen mehr Platz vergönnt sein. ^^ Schöne Pfingsten! cya, cu ^-^ Dramatis Personae Herr Hoffmann Talentloser Close Distance Teil 40, erste namentliche Erwähnung in Teil 58 (Schneiders Sekretär) Corruption of the Mind Teil 24 (Sekretär des Direktors) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)