From The Beginning von _Bella_ (Bella & Edward) ================================================================================ Kapitel 8: All Disputes Arising… -------------------------------- All Disputes Arising… Es war still im Haus, nur das leise Ticken der Standuhr in der Eingangshalle, drang an mein Ohr. Ich saß am langen Esszimmertisch der Cullens, Alice saß neben mir und kämmte seit fast einer Stunde unablässig und schweigend mein Haar, während Esme auf meiner anderen Seite saß und noch immer meine Hand hielt. Der Rest blickte schweigend zu uns, blickte auf mich und wartete darauf, dass ich erzählte was passiert war. Edward saß mir gegenüber und blickte mich unablässig an. Genauso wie ich ihn. Immer wieder überkam mich das Verlangen mich zu ihm zu beugen, ihn zu berühren, seine Lippen zu küssen und jedes Mal hielt ich mich mit der schmerzlichen Erinnerung, an sein Verlassen, davon ab. Esme hatte mir trockene Kleider zum Anziehen gegeben und seither saßen wir schweigend zusammen, niemand hatte ein Wort gesprochen. Ich räusperte mich schließlich, wandte meinen ernsten Blick nicht von Edward ab. „Wann habt ihr erfahren, dass ich verschwunden bin?“, wollte ich wissen und obwohl die Frage an alle ging, war es Edward, der mir antwortete. „Erst vorgestern. Wir waren nicht viel unter Menschen, haben kaum ferngesehen und in der Stadt in der wir waren, interessiert es kaum jemanden, was in einem Ort namens Forks passiert. Wir sind durch Zufall darauf gestoßen, als Alice in der Zeitung geblättert hat. Unter einem kleinen Foto von dir stand, wann du verschwunden bist und das ist heute gewesen, Bella. Heute vor einem Jahr, bist du verschwunden….“ Ich hatte ihn angesehen, während er geredet hatte und nur einen Moment lang war ich überrascht, dass sie in so kurzer Zeit, das gesamte Haus wieder hergerichtet hatten. Doch dann verschwand mein überraschter Gesichtsausdruck und an seiner Statt legte sich ein nachdenklicher Schatten über meine Miene. „Heute vor einem Jahr? ...Das erklärt warum Charlie und Renée so aussahen, als sei ich erst gestern verschwunden…“, murmelte ich leise. „Du warst bei Charlie und Renée?“, fragte Carlisle überrascht und blickte mich mit hochgezogenen Brauen an. Ich nickte nur. „Ja, ich war ein Jahr lang irgendwo in den Bergen, ich hatte zu viel Angst dass ich jemandem etwas tun könnte, wenn ich in die Nähe von Menschen kommen würde…Aber mittlerweile habe ich meinen Drang zu trinken ganz gut im Griff denke ich und ich wollte meine Eltern sehen. Auch wenn ich nicht wusste, das beide hier in Forks sind. Außerdem…“ Ich hielt inne, wusste nicht ob ich ihnen das sagen sollte. „Außerdem?“, hakte Emmett nun nach und beugte sich ein wenig vor. „Außerdem kann ich immer noch kein Blut riechen. Mir wird immer noch schlecht…an den Blutgeruch von Tieren hab ich gewöhnt, aber bei Menschen dreht es mir fast den Magen um, deswegen ist einfacher in ihrer Nähe…“, erklärte ich langsam, sorgsam besonders auf Edwards Reaktion achtend. Und diesem englitten für den Bruchteil einer Sekunde die Gesichtszüge. „Du kannst immer noch kein Blut riechen?!“ Er starrte mich an, die Augen vor Verwunderung und Überraschung geweitet, während ich seinen Blick erwiderte und stumm nickte. „Heißt dass das du keinen einzigen Menschen getötet hast Bella?“ Carlisle Augen ruhten auf mir, doch er konnte seine Verblüffung kaum verbergen. Ich nickte stumm und schob Alice‘ Hand mit der Bürste schließlich beiseite. „Das ist wirklich…ungewöhnlich! Auch deine Augenfarbe ist verblüffend. In den ersten Jahren, nach der Wandlung, sind die Augen unsereins normalerweise Blutrot und werden erst nach und nach heller. Doch deine erstrahlen genauso golden wie unsere, wenn wir getrunken haben. Das ist wirklich…faszinierend!“ Ich lächelte matt, während Carlisle gesprochen hatte, hatte mein Blick wieder Edward geruht, doch nun wandte mich von ihm ab. Ich ertrug es nicht mehr, sein Gesicht noch länger zu betrachten. Wieder legte sich Stille über uns, ich hatte wusste, dass sie über diese Nachricht mehr als überrascht sein würden. Erst Edwards Faust, die laut und dröhnend auf den Tisch krachte, ließ mich und den Rest der Familie Cullen wieder aufblicken. „Wären ich doch nur hier gewesen!“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ich ließ meine Augen wieder zu seinem Gesicht wandern, meine Gesichtszüge härteten sich. „Nun ja, darüber hättest du nachdenken sollen, bevor du einfach gegangen bist!“ Meine Stimme klang schärfer als ich wollte, doch ich merkte, dass es eben jene Wut war, die ich genau deswegen empfand. Weil er mich einfach alleine gelassen hatte. „Glaubst du ich bin gerne gegangen? Glaubst ich wollte dich alleine lassen?“, gab er aufgebracht zurück und ballte abermals die Fäuste. Die Wut in mir stieg an. Wollte er mir nun Vorwürfe machen?! „Dann hättest du es vielleicht einfach nicht tun sollen, wenn du es angeblich nicht wolltest!“, warf ich ihm wütend entgegen und starrte ihn finster an. „Bella, ich hab es getan, wir alle haben es getan, damit dir nichts passiert! Verstehst du das denn nicht? Du hast doch gesehen was an deinem Geburtstag mit Jasper passiert ist! Wir wollten nicht, dass so etwas noch einmal passieren konnte!“ Er klang nicht mehr ganz so verärgert, die Sorgen die er sich damals gemacht hatte, schwangen in seiner Stimme mit, doch es war nichts im Gegensatz zu dem Zorn den ich empfand und den er auch damit nicht mindern konnte. „Na, das hat ja wunderbar geklappt! Findest du nicht auch!? Erwischt hat es mich trotzdem, weil ich Laurent in die Arme gelaufen bin, als ich versucht habe mich auf unserer Lichtung noch ein letztes Mal an das zu erinnern, was wir hatten, was uns verbunden hatte und was du mir genommen hast, als du mich verlassen hast! Drei Tage lang hab ich die schlimmsten, schrecklichsten Schmerzen durchlebt und ich war alleine, während ich durch diese Hölle gegangen bin! Ich war alleine mit meinem Durst und meinem Jagdtrieb und hatte niemanden, der mich hätte stoppen können, wäre ich hier in Forks ausgerastet! Also hör auf so zu tun, als hättest du mir einen Gefallen getan, verdammt nochmal!“, schrie ich ihn an, schlug mit der Faust auf den Tisch und unterschätze meine enorme Kraft. Mit einem lauten Krachen splitterte er in mehrere Teile auseinander und der Rest der Gruppe sprang auf. Mein Atem kam gehetzt über meine Lippen und ich blickte auf die Überreste des zerstörten Möbelstückes. Edwards Augen und auch die der anderen hatten sich geweitet; überrumpelt, entsetzt – doch nicht weil ich den Tisch in meiner unbändigen Wut zerschlagen hatte und sich hunderte von feinen Splittern auf dem Boden verteilten. Nein. Nicht deswegen. Ihre Gesichtszüge waren ihnen allen entglitten, als ich Laurents Namen genannt hatte. Als sie realisierten, was ich da gerade geschrien hatte und sie verstanden, wer mir das angetan hatte. Ich schluckte hart, wirbelte herum, stürzte aus dem Haus zurück in den noch immer strömenden Regen und rannte einige Meter vom Haus weg, hinein in die Dunkelheit. Ich war noch immer so schrecklich wütend. Wütend auf mich, das ich meine Kraft nicht im Griff gehabt hatte, das ich zugelassen hatte, mich so gehen zu lassen und das Edward behauptete, er wäre nur gegangen, um mich zu schützen. Dass er auch gegangen war, weil er mich nicht mehr liebte, hatte er scheinbar verdrängt. Ich keuchte leise, als ich mich vorneüber beugte und versuchte mich zu beruhigen, während ich tief Luft holte. Und dann schrie ich! Ich schrie mit aller Kraft! All die Angst und Wut und Einsamkeit, welche sich im letzten Jahr und der Zeit nach Edwards Verschwinden angesammelt hatten, platzten aus mir heraus, wie aus einer überreifen Frucht, die man zu fest gedrückt hatte. Ich stand wütend und tobend mitten auf der riesigen Wiese, vor dem Haus der Cullens und schrie das ganze Leid, das sich in mir angestaut hatte, heraus. Und dann packten mich zwei kühle, starke Arme. Vertrauter und vermisster Geruch stieg mir in die Nase und obwohl ich noch viel mehr hatte wüten wollen, beruhigte ich mich ärgerlicherweise. Edward drückte mich an sich, umschloss mich mit seinen Armen und strich mir durchs Haar. Seine Lippen ruhten an meiner Stirn, hinterließen eine warme Stelle auf meiner Haut, obwohl seine Lippen genauso kalt waren, wie die meinen. „Es tut mir so Leid Bella…es tut mir so schrecklich Leid! Ich hatte nur verhindern wollen, dass genau das nicht passiert, was dir zugestoßen ist! Und dann war ich nicht da, als du mich gebraucht hast, als Laurent…“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern gewesen und beim aussprechen von Laurents Namen, erstarb sie vollends. Seine Arme waren noch immer um mich geschlungen, drückten mich an ihn und für wenige Momente ließ ich diese Nähe zu. Mein Körper war wie elektrisiert, hätte mein Herz noch geschlagen, wäre mein Puls ins unermesslich gestiegen und mein Herzschlag hätte meine Brust zum beben gebracht, während ich seinen Körper an meinem spürte, als seine Finger meinen Nacken streiften und für wenige Sekunden schloss ich die Augen. Gefangen von allem was ihn ausmachte, was ihn umgab. Gebannt von seinen Berührungen und Taten. Sekunden verstrichen, langsam und viel zu Intensiv, als das ich realisieren könnte, wie er mich von neuem, immer mehr in seinen Bann zog. Doch dann erinnerte ich mich daran, was ich mir vorgenommen hatte. Ich wollte mich nicht noch einmal so abhängig von ihm machen, denn ich würde daran zu Grunde gehen, wenn er wieder gehen würde und das würde ich nicht zulassen. Ich würde diese Folter kein weiteres Mal ertragen können und wollen. Also stemmte ich meine Hände gegen seine Brust, drückte mich von ihm weg. „Lass mich Edward…für Entschuldigungen ist es zu spät. Ich bin tot, ich bin ein Vampir genau wie du und ich brauche niemanden mehr der auf mich aufpasst und mich beschützt! Vor einem Jahr vielleicht, aber vielleicht ist es auch besser so. Vielleicht war das ja von Anfang an mein Schicksal. Alleine sein!“ Ich starrte zu Boden, während ich sprach und einen Schritt von ihm wegmachte. Und dann noch einen. Und noch einen. „Bella…hör mir zu…bitte…!“, versuchte er es nochmals, doch ich wollte es nicht hören. Ich schüttelte den Kopf, ordnete meine Mimik neu und blickte dann mit sicherem und starkem Blick auf. „Ich brauche dich nicht mehr Edward. Du liebst mich nicht mehr und ich brauche dich nicht mehr!“ Und noch während ich diese wenigen Worte gesagt hatte, entglitt ihm jegliche Beherrschung seines Gesichtes. Seine Augen weiteten sich, Schmerz legte sich über sein Gesicht, sein Körper schien in sich zusammen zu sacken und sein Mund presste sich zu einer dünnen Linie zusammen, als müsste er nun verhindern, laut aufzuschreien. In meinem Inneren tobte es, alles wehrte sich gegen das, was ich gerade gesagt hatte. Und seine Reaktion, machte es nicht leichter meine Fassade aufrecht zu halten. Ich wusste, dass ich mich selbst belog, dass ich ihn liebte und dass ich ihn deswegen immer brauchen würde. Doch so war es einfacher, denn dieses Mal war ich diejenige die Forks bald wieder verlassen würde, sobald ich Charlie und Renée ein letztes Mal gesehen hatte. Und während ich mich langsam von ihm abwandte und auf den Waldrand zusteuerte, der mir plötzlich mehr als nur tröstlich, mit seiner schützenden Dunkelheit, vorkam, bemerkte ich nicht, das Jaspers Augen auf mir ruhten und ich ihn nicht mit meinen Lügen täuschen konnte. Für ihn waren meine Gefühle ein offenes Buch, doch daran dachte ich nicht, als ich schließlich zwischen den Bäumen verschwand und Edwards klagenden Blick auf meinem Rücken fühlte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)