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Aneinander Vorbeigelebt 2

Die Suche nach der Liebe...
von

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Zukunftsentscheidung

Der Wind wehte angenehm über die Wiesen. Die Blumen im Garten des Hyuugaanwesen begannen gerade zu blühen und inmitten all den Blumen saß ein kleines Mädchen mit schwarzen Haaren und aufgeweckten Augen.

„Tante Hinata?“, fragte Miyu und zupfte einen Grashalm aus der Erde.

„Ja?“ Hinata kam zu ihr und setzte sich neben sie ins Gras.

„Wie fühlt es sich an zu lieben?“

Hinata war etwas überrascht, dies aus dem Mund einer fünfjährigen zu hören, doch dann lächelte sie. „Wenn man einen Menschen liebt, will man jede Sekunde bei ihm sein. Man hat das Gefühl, dass ohne ihn nichts mehr Sinn hat und das man einen wichtigen Teil von sich selbst verloren hat.“

„Das klingt aber nicht gerade gut.“

„Ich denke, wenn man die Person bei sich hat, die man innig liebt, dann werden alle diese schlechten Gefühle auf einmal wett gemacht. Wenn du einen Jungen liebst, wirst du wissen was ich meine.“

„Jungs sind doof“, sagte Miyu trotzig.

„Irgendwann wirst du mich verstehen“, sagte Hinata leise.
 

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Am späten Nachmittag kam Tenten zum Hyuugaanwesen und ging schnurstracks in den Garten, wo sich ihre Tochter um diese Jahreszeit am liebsten aufhielt. Als sie die beide sah, breitete sich ein Lächeln auf ihren Lippen aus.

„Mama“, schrie Miyu erfreut, als sie ihre Mutter erblickte und rannte auf sie zu.

Hinata stand auf und ging auf die beiden zu.

Tenten, mit ihrer Tochter auf dem Arm begrüßte die junge Hyuuga freundlich.

„Hat sie sehr viel Mühe gemacht?“, fragte sie.

„Überhaupt nicht. Sie ist halt nur sehr lebhaft.“

„Ja, das ist sie“, sagte Tenten und streich Miyu übers Haar.

„Hast du mit Lee schon drüber gesprochen?“

„Noch nicht.“

„Über was?“, fragte Miyu neugierig.

„Nicht so wichtig“, sagte Tenten und stupste Miyu gegen die Nase. „Das geht nur Papa und mich was an.“

„Gemeinheit“, schmollte Miyu.
 

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Miyu war durch diese Heimlichtuerei ihrer Mutter noch mehr erpickt darauf zu erfahren, was sie meinte. Nachdem Abendbrot durfte Miyu noch eine Stunde spielen und musste dann ins Bett.

Sie saß mit ihrem Vater auf dem Wohnzimmerboden und zog gerade ihre Puppe neu an, als ihre Mutter ins Zimmer kam.

„Lee? Ich bin fertig mit Abspülen. Können wir dann eben reden?“

Miyus Vater nickte und stand auf. „Bis gleich, Prinzessin“, sagte er sanft und strich zärtlich über ihre Haare.

Tentens Miene war besorgt und Miyu spürte, dass es mit dem Geheimnis von heute Nachmittag zu tun hatte.

Miyu schlich sich in de Flur und legte das Ohr an die Küchentür.

„Glaubst du wirklich, es wäre besser für sie, wenn wir sie zwingen würden, Ninja zu werden?“, hörte sie ihre Mutter vorwurfsvoll sagen.

„Nein, aber wir waren auch beide Ninja und deswegen ist es doch schon fast selbstverständlich, dass sie auch diesen Weg geht.“

„Wir sollten unsere Tochter selbst entscheiden lassen, was sie will.“

„Sie ist fünf, in dem Alter weiß man noch nicht, was man will.“

„Ich wusste auch schon mit fünf was ich später werden wollte. Du darfst deine Tochter nicht immer so bemuttern, sie ist keine zwei mehr.“

„Du hast ja recht, aber ich wüsste nicht wie ich damit umgehen sollte, wenn sie nicht auf die Akademie gehen will.“

„Im Leben läuft nicht alles so wie man möchte und ich will nicht, dass Miyu ihre Entscheidung irgendwann bereut oder der Druck zu stark ist.“

„Was meinst du mit Druck?“

„Als Mädchen hat man es nicht leicht, in einem Team von Jungs und die Missionen sind auch gefährlich.“

„Jetzt bemutterst du sie aber. Sie fängt doch ganz einfach an und dann wird sich zeigen, ob sie es kann oder nicht.“

„Ich will nicht, dass sie es später bereut.“

„Wird sie schon nicht. Sobald ihre Zeit gekommen ist, werden wir sie auf der Akademie anmelden. Ich bin mir sicher, dass sie es schafft.“

Schritte waren zu hören und Miyu eilte zurück ins Wohnzimmer.

„Na Miyu. Hast du schön gespielt?“

Sie nickte und tat so, als ob sie die ganze Zeit nichts anderes getan hätte.

Lee setzte sich neben sie im Schneidersitz und Tenten kniete sich neben ihn hin.

„Miyu“, begann sie. Ihr Blick war ungewöhnlich ernst. „Du wirst bald sechs und deswegen müssen wir mit dir über deine Zukunft reden. Du kommst bald in die Schule.“

„Kann ich dann nicht mehr zu Tante Hinata?“

„Doch, doch. Bloß nicht mehr den ganzen Tag. Du wirst morgens zur Schule gehen und lernen und nachmittags kannst du zu Tante Hinata spielen gehen.“

Miyu nickte. Sie kannte es eigentlich nicht anders. Hinata war ihre Patentante und passte immer auf sie auf, wenn Tenten und Lee zum Training gingen oder auf Mission waren.

„Du musst dich nur entscheiden, ob du auf eine stattliche Schule oder auf eine Schule, wo du zum Ninja ausgebildet wirst.“

„Als Ninja macht man Missionen und so, oder?“

Tenten nickte. „Ja, das was dein Papa und ich machen.“

„Dann möchte ich das machen“, sagte sie entschlossen und sie sah wie ein Lächeln sich auf Lees Lippen ausbreitete.

„Bist du dir sicher?“, fragte Tenten überrascht und sah zu Lee.

„Ja, schließlich hab ich das im Blut“, sagte Miyu und freute sich, dass sie ihren Vater glücklich machen konnte.

„Wenn sie es will, sollten wir es auch nicht abschlagen, oder?“, fragte Lee.

„Wenn Miyu das will, bekommt Miyu das auch“, gab Tenten nach und war etwas niedergeschlagen.

Das kleine Kind klatschte fröhlich in die Hände. Endlich konnte sie ihre Eltern stolz machen.

Begegnung

Als Miyu sich an der Akademie bewarb teilten sich die Meinungen. Die einen fanden es gut, da ihre Eltern ebenfalls Ninja waren und sie es somit im Blut hatten und die anderen fanden es eher schlecht, weil sie wussten wie ihr Vater war und er sie wahrscheinlich dazu gedrängt hatte.

Doch Miyu überstand die Schule und sie hatte sogar Spaß und hatte gute Noten.

Als sie die Akademie mit zwölf verließ und in ihr Team eingeteilt wurde, waren die Erwartungen groß, denn die Leute hofften, dass Miyu die gleichen Leistungen wie ihre Eltern brachte. Doch wie sollte sie das tun? Ihr Vater war auf Nahkampf spezialisiert und ihre Mutter auf Fernkampf.

Ihr Sensei Dareka hatte geschmunzelt, als er erfuhr wer ihre Eltern waren. Schließlich kannte er die beiden und wusste wie gut sie waren. Doch er verglich Miyu nicht mit innen, sie war einfach nur sie selbst und wurde nicht nur als Tochter von Lee und Tenten gesehen.

Miyu mochte Dareka-sensei, auch wenn er schon sehr alt war. Die beiden Jungen in ihrem Team benahmen sich kindisch und unreif. Sie mochte lieber Jungs, die nicht alles so leicht nahmen und bei jeder Gelegenheit Blödsinn machen. Die beiden waren wirklich noch Kinder…
 

---
 

Die Jahre vergingen und das Team unter Darekas Leitung hatten viele Missionen. Zwar nur einfache D und C Missionen, aber das reichte ihnen. Miyu war sehr ungeschickt und dankbar, dass sie nicht gegen richtige Feinde kämpfen mussten. Die beiden Jungen in ihrem Team bemängelten es zwar immer, dass sie so stümperhaft war, doch Dareka-sensei nahm sie immer in Schutz.
 

Lee trainierte regelmäßig mit seiner Tochter. Es war sehr hart, seinen Leistungsstand zu halten, immerhin hatte er eine enorme Ausdauer und einen erstaunliche Willenskraft. Er erzählte ihr, dass er diese Eigenschaft von seinem Sensei Gai aneignen hatte.

Sie kannte Gai nicht. Er war zwar ihr Patenonkel, doch ihre Mutter erzählte ihr, dass er sehr früh verstorben war. Die Todesursache wusste Miyu nicht, wollte sie aber auch gar nicht wissen. Sie war drei als er gestorben war und sie hatte keinerlei Erinnerungen an ihn. Sie konnte sich ohnehin sehr schlecht Dinge merken.

Ihre Patentante, Hinata Hyuuga, war immer für mich da. Sie war eine liebe Person und kümmerte sich mehr um andere als um sich selbst. Dass sie mit Naruto, ihrer Jugendliebe, zusammen kam, überraschten alle die sie kannte. Selbst Tenten war erstaunt, denn sie kannte Hinata und alle ihre Macken und Eigenschaften.

Miyu kannte Naruto nur flüchtig, doch seitdem er mit Hinata zusammen war, war er fast genauso oft bei ihr wie sie. Miyu fand ihn sehr nett, er war lustig und reizend. Seine unbeschwerte Lebensart, erinnerte sie an die ihres Vaters.
 

„Miyu? Träumst du wieder?“

Das Mädchen drehte sich um und blickte in das unbeschwerte Gesicht von ihrem Sensei. Sein Gesicht war voller Falten und in seinen Augen lag eine gewisse Weisheit.

„Ich war in Gedanken“, sagte sie schnell und hörte ihrem Sensei endlich zu.

„Für heute machen wir Schluss. Aber ich habe euch morgen etwas wichtiges zu sagen, also seit bitte pünktlich.“
 

Die drei Jugendlichen verließen den Trainingsplatz und Miyu machte sich Gedanken darüber, was ihr Sensei wohl so wichtiges zu besprechen hatte.

„Er geht bestimmt in Rente. Mein Vater hatte so was gesagt“, machte sich der eine Junge wichtig.

„Oder er hat endlich eine schwierige Mission für uns“, meldete sich der andere zu Wort.

„Ich mach mir Sorgen, vielleicht ist Dareka-sensei krank“, sagte das Mädchen leise.

„Ach, Miyu“, zog sie der eine Junge auf. „Du machst dir immer zu viele Gedanken.“

„Vielleicht hast du Recht.“ Doch sie spürte, dass etwas mit Dareka nicht stimmte. Eigentlich machte er nie große Geheimnisse um eine Sache, deswegen war sie auch so überrascht, dass er erst morgen Bescheid sagen wollte. Völlig gedankenverloren ging sie nach Hause...
 

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Am Nachmittag ging Miyu zu ihrer Patentante Hinata, da ihre Eltern beim Training waren. Sie trainierten nach all den Jahren immer noch zusammen. Wahrscheinlich war dies ein Ausgleich für den ständigen Alltag und Trott. Aber Lee und Tenten verstanden sich auch auf einer freundschaftlichen Basis sehr gut. Das war das meiste, was Miyu an ihren Eltern bewunderte.
 

„Hallo Miyu“, sagte Hinata und begrüßte sie herzlich. „Tut mir leid. Ich habe heute keine Zeit für dich. Naruto ist da und er wollte noch Planungen wegen unserem Baby machen. Aber wenn du willst kannst du in den Garten gehen, ich kommen dann nachher nach, ja?“

„Klar, natürlich“, sagte sie und ging in den Garten der hinter dem Haus lag.

Hinata wurde in letzter Zeit ständig von Naruto eingenommen, da dieser ziemlich aufgeregt über die Tatsache war, dass er Vater wurde.
 

Als Miyu im kleinen Garten ankam, der übersät mit blühenden Blumen war, sah sie einen schwarz haarigen Mann auf der Bank sitzen, der sie musterte.

„Hallo, ich bin Miyu“, sagte sie unschlüssig und setzte sich neben ihn auf die weiße Bank. „Ich habe Sie noch nie hier gesehen.“

„Ich komme gerade erst von einer langjährigen Reise wieder. Du bist doch die Tochter von Lee und Tenten. Freut mich dich kennen zu lernen, Miyu.“

Sie wunderte sich, dass nun auch fremde plötzlich wussten wer ihre Eltern waren. Doch plötzlich hielt sie inne.

„Neji Hyuuga?“, fragte sie. Irgend woher kannte sie diesen Namen, sie wusste nur nicht mehr woher.

„Ja, ich war früher mit deinen Eltern in einem Team.“

„Ach so.“

Eine kurze Pause trat ein und Miyu beobachte gedankenverloren eine Biene die auf einer Blume saß.

„Du bist wirklich groß geworden. Als ich dich das letzte Mal gesehen habe warst du drei.“

„Wirklich? Vielleicht kommen Sie mir deswegen so bekannt vor.“

„Das kann sein. Es ist seltsam nach zwölf Jahren wieder zurück zu sein.“

„Wieso waren Sie so lange weg?“, fragte sie ruhig, doch ihre Neugier war geweckt.

„Ich habe sehr viele Fehler gemacht und ich brauchte Zeit und Ruhe um nachzudenken. Über das Leben und über die Liebe.“

„Onkel Neji?“, fragte sie und verpasste ihm sogleich eine vertraute Anrede, die sie von Hinata kannte. Doch anscheinend kümmerte ihn es nicht, dass sie ihn so ansprach, denn er nickte nur auffordernd.

„Können Sie mir vielleicht erklären was Liebe ist?“

„Ich weiß es selbst nicht so genau“, murmelte er.

„Aber Sie wissen wahrscheinlich mehr als ich und ich möchte endlich das Geheimnis wissen. Ich verstehe die Liebe nicht.“

„Okay, dann werde ich dir alles erzählen, was ich über dieses Thema weiß…“

Erkenntnis

„Ehrlich gesagt weiß ich nicht genau, was Liebe ist“, begann Neji mit ruhiger Stimme. „Liebe ist ein sehr weither geholter Begriff, den man nicht mit einem Wort beschreiben kann. Ich habe einen Menschen mal sehr geliebt, dennoch hab ich Fehler gemacht. Ich wollte sie schützen und hab sie zurückgewiesen. Aber nun ist es zu spät, denn sie hat niemals vor wieder etwas mit mir anzufangen.“ Er hielt kurz inne. „Mein Leben hat sich schlagartig geändert, als ich diese Gefühle hatte.“

Miyu sah ihn aufmerksam an. „Sind Sie mit der Frau durchgebrannt? Haben Sie deswegen Konoha verlassen?“

„Nein.“ Er seufzte. „Ich bin feige weggelaufen und habe sie hier bei ihrer Familie zurückgelassen.“

„Ich finde nicht, dass dies feige war. Schließlich sind Sie wieder zurück nach Konoha gekommen.“

„Das war nicht ihretwegen, ich habe es nur für meinen Onkel getan.“

„Ihr Onkel?“

„Ja, Hinatas Vater. Du kennst ihn sicher.“

Miyu nickte. Natürlich kannte sie Hinatas Vater, aber sie wusste nicht, wie sie ihn einschätzen sollte.

„Ich bin nur wieder hier, weil er es wollte und nicht weil ich zu ihr wollte.“

„Lieben Sie sie denn noch?“, fragte Miyu und die Anspannung in ihr war zum greifen nah. Noch nie hatte sie ein Gespräch zuvor so gefesselt. Neji war wirklich ein sehr guter Erzähler.

„Ja.“

„Wieso sagen Sie ihr das denn dann nicht.“

„Weil es mein Schicksal ist, hier zu bleiben, meinem Clan zu dienen und hier zu sterben.“

„Schicksal? Machen Sie sich das dann nicht etwas zu leicht?“

„Wenn es das Schicksal nicht geben würde, wäre ich nicht hier. Was nützt es mir weg zulaufen, wenn ich am Ende wieder am Anfang anbelange.“

„Also ist das Schicksal unsere Bestimmung?“

„Ja, das Schicksal entscheidet, wie unser Leben enden wird, den Weg dorthin muss man allerdings alleine wählen, doch am Ende kommt man immer ans selbe Ziel.“

„Welches Ziel?“

„Am Ende müssen wir alle sterben.“

Miyu lief ein Schauder über den Rücken. Neji hatte Recht, egal was man tat oder wie weit man fortging, irgendwann stirbt man so oder so. Der Tod ist unwiderruflich.

„Ist die Liebe auch vom Schicksal bestimmt?“, fragte Miyu leise.

„Ich denke, dass jeder Mensch einen Partner zugeschrieben wird, doch manchmal sind wir einfach blind und erkennen zu spät, wer dieser Partner ist.“

„Wie erkennt man so etwas?“

„Durch eine Ausgangssituation. Durch eine Berührung, einen Kuss oder manchmal reicht auch nur ein Blick.“

Miyu verstand langsam, was Neji ihr versuchte zu erklären. „Wie haben Sie ihren Partner gefunden?“

„Ich denke nicht, dass ich dir das erzählen sollte. Dafür bist du noch zu jung.“

„Ich bin fünfzehn“, protestierte sie und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Ja, okay, dann weißt du wahrscheinlich eh mehr über dieses Thema als ich früher in deinem Alter. Ich hatte Geschlechtsverkehr mit dieser Frau.“

Miyu wurde etwas rot und schämte sich, dass sie Neji in so eine Lage gebracht hatte. Sie sagte kein Wort und Neji machte auch keine Anstalten mehr etwas zu sagen.

Hinata kam aus dem Gebäude und winkte Miyu zu sich.

„Ich muss nun gehen“, sagte sie zu Neji gewandt und er nickte.

„Hat mich gefreut, dich wiederzusehen“, sagte er und lächelte leicht.

„Ja, mich auch und danke, dass Sie so offen waren.“
 

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Am nächsten Tag ging Miyu wie gewohnt zu Training. Sie hatte sich diese Nacht viele Gedanken gemacht. Um Dareka-sensei und über Nejis Worte. Den genauen Sinn von diesem Schicksalspartner hatte sie zwar immer noch nicht ganz begriffen, doch sie hielt daran fest.

Ihre beiden anderen Teamkameraden waren schon da und auch Dareka-sensei war dort. Neben ihm stand ein junger Mann mit schwarzen Augen und einem ernsten Gesicht.

Als Dareka Miyu entdeckte, lächelte er.

„Dann sind wir ja vollzählig“, sagte er und sah zu dem jungen Mann, der das genaue Gegenteil von ihm war. „Das ist Herr Hatori und er wird euer neuer Sensei sein.“

Miyu wusste nicht was sie tun sollte, Dareka-sensei würde sie verlassen und sie würden einfach einen neuen Sensei bekommen? War das überhaupt erlaubt?

Miyu sah zu ihren beiden Teamkameraden und auch sie schienen überrascht zu sein. Selbst der eine, der das zum Spaß behautet hatte.

Dareka verabschiedete sich knapp und verließ das Team. Einen herzlichen Abschied hatte es nicht gegeben, eher einen Händedruck und ein „Auf wiedersehen“.

Miyu setzte sich neben die beiden Jungen ins Gras und blickte zu ihrem neuen Sensei hoch.

„Ich bin Yuki Hatori“, sagte er und seine Stimme klang ernst, aber einfühlend. „Ich werde ab sofort euer neuer Sensei sein und ich hoffe, dass ich den Dienst von Dareka zufriedenstellend weiterführen kann.“ Er sah das Mädchen an. „Stellt euch bitte kurz vor. Fang bitte an.“

„Ich bin Miyu Rock und bin fünfzehn Jahre alt.“ Bei ihrem Namen zuckte Yuki-sensei kurz zusammen, ließ sich aber nichts weiter anmerken. „Mein Traum ist es in die Fußstapfen meiner Eltern zu treten und meinen Vater stolz zu machen.“

Yuki beugte sich zu ihr runter. „Ich kenne dich. Du bist doch die Tochter von Tenten.“

Miyu nickte unschlüssig.

„Ich war früher im Team von deinem Vater. Freut mich dich wiederzusehen, Miyu“, sagte er und schüttelte ihre Hand.

Plötzlich und ohne Vorwarnung war es passiert. Ein angenehmes Kribbeln erfüllte Miyus Körper, als sich ihre Hände berührten. Sie spürte ein unausweichliche Wärme, die sie drohte zu verschlingen und einzuhüllen. Es war passiert: Sie hatte sich verliebt...
 

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„Mama?“

Die Tür flog auf und Miyu stürmte ins Haus. „Mama! Du wirst nicht glauben, was heute passiert ist.“

Ihre Mutter kam in den Flur und Miyu versuchte verzweifelt als ihren Schuhen zu kommen.

„Was ist denn passiert?“, fragte Tenten skeptisch und band sich die Kochschürze ab.

„Ich hab mich verliebt“, schrie Miyu und schlüpfte endlich aus ihren Schuhen.

„In wen?“

„In meinen Sensei. Er ist so süß.“

„Dein Sensei ist dreißig Jahre älter als du“, sagte ihre Mutter etwas erstaunt.

„Ich mein doch nicht Dareka-sensei, wir haben einen neuen bekommen, weil Dareka-sensei in Rente gegangen ist.“

„Und welchen Sensei habt ihr?“

„Yuki Hatori.“

„Yuki? Der Yuki, der in Lees Team war?“

„Genau der. Er ist ein Traum von einem Mann.“

„Miyu, ich denke nicht, dass Yuki der richtige Mann für dich wäre“

„Wieso nicht?“, schmollte Miyu.

„Weil er erstens dein Sensei ist, zweitens doppelt so alt ist wie du und drittens, weil er dich schon gekannt hat, wo du Windeln getragen hast.“

„Er ist bloß dreizehn Jahre älter und wenn ich achtzehn bin heiraten wir.“

„Ich denke nicht, dass du mit fünfzehn schon Hochzeitspläne schmieden solltest.“

„Du hast Papa doch auch jung geheiratet.“

„Ja, aber mit neunzehn war ich auch alt genug dafür, du bist davon noch weit entfernt.“

„Aber –“

„Kein Aber. Erzähl deinem Vater bloß nichts davon, er ist auch so schon niedergeschlagen genug.“

Tenten ging zurück in die Küche und Miyu folgte ihr.

„Niedergeschlagen?“, fragte sie und sprang mit Leichtigkeit auf die Küchentheke.

Ihre Mutter nahm einen Kochlöffel und rührte im Topf. „Ja, jetzt wo seine Tochter Ge-nin ist, seine Schüler selbst Sensei werden und Hiro und Misato sogar heiraten wollten, merkt er, wie er selbst alt wird.“

„Aber mit sechsunddreißig ist man nicht alt. Die Väter von meinen Teamkameraden sind zehn Jahre älter.“

„Du kennst doch deinen Vater“, sagte Tenten und lächelte. „Er übertreibt gerne und er wird es nicht gutheißen, wenn du in Yuki verliebt bist, immerhin sind seine Schüler für ihn wie seine eigenen Kinder.“

„Aber das ist Schicksal, dass wir uns gefunden haben. Ich bin Lees Tochter und er war Lees Schüler und nun ist er mein Sensei. Denkst du nicht, dass dies kein Zufall sein kann?“

„Rede nicht so übers Schicksal.“

„Onkel Neji tut das aber auch“, sagte Miyu trotzig.

„Onkel Neji? Von wem sprichst du?“

„Neji Hyuuga, Tante Hinatas Cousin. Von wem sonst?”

„Du kennst ihn noch?”

„Natürlich.“

„Aber du warst erst drei. Wenn dein Gedächtnis nur immer so gut wäre.“

„Was meinst du? Ich habe ihn gestern gesehen.“

Ihre Mutter hielt inne und Miyu spürte, dass etwas nicht stimmte.

„Wo- wo hast du ihn gesehen?“, fragte Tenten.

„Im Hyuuga-Anwesen, als ich Tante Hinata besucht habe.“

„Seit wann ist er dort?“

„Seit zwei oder drei Tagen. Ich weiß es nicht. Wusstest du das etwa nicht?“

Sie schüttelte den Kopf.

„Er hat mir vom Schicksal erzählt und ich glaube daran. Ich denke, dass einige Dinge vorbestimmt sind.“

„Nach dem Essen gehen wir zum Anwesen“, sagte ihre Mutter gedankenverloren.
 

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Als Miyu und Tenten am späten Nachmittag zu Hinata gingen, wurde Miyu sofort mit ins Haus gezogen, weil Hinata ihr etwas wichtiges erzählen wollte.

„Ich möchte, dass du die Patentante von meinem Kind wirst“, sagte sie und lächelte. „Ich denke, dass du alt genug für so etwas bist und dir Mühe geben wirst. Hättest du Lust?“

„Und wie ich Lust hätte“, rief Miyu und fiel ihrer Patentante freudig um den Hals.
 

„Mama!“, schrie Miyu und kam aufgebracht mit der schwangeren Hinata im Schlepptau aus dem Haus gerannt. „Du wirst es nicht glauben.“

„Miyu“, mahnte Tenten ihre Tochter. „Schrei bitte nicht so rum, hier wohnen noch andere Menschen.“

„Lass sie. Seit Naruto hier ist hat mein Onkel ohnehin kaum Ruhe“, sagte Neji, der neben Tenten auf der Bank saß.

„Mama, hör mir zu. Hinata möchte, dass ich die Patentante von ihrem Kind werde.“

„Wirklich?“, fragte Tenten und lächelte Hinata zu.

„Darf ich?“, fragte Miyu hibbelig.

„Natürlich.“

„Ich hoffe, dass es okay ist, schließlich hat sie es sich immer gewünscht.“

„Ja, es ist okay. Lee wird sich sicher auch freuen.“

„Gehen wir nach Hause, Mama? Ich muss noch trainieren. Yuki hat bemängelt, dass ich ungeschickt im Fernkampf bin und ich das mit dir über soll.“

„Nenne ihn bitte Sensei“, mahnte ihre Mutter sie.

Miyu schüttelte entschlossen den Kopf. „Ich kann meinen Verlobten doch nicht mit Sensei anreden.“

„Verlobten?“, fragte Neji skeptisch.

„Du kennst doch noch Yuki, den schwarz haarigen Jungen aus Lees Team.“

„Ja.“

„Meine Tochter hat sich Hals über Kopf in ihn verliebt“, seufzte Tenten und musterte Miyu. „und das, obwohl er dreizehn Jahre älter als sie ist.“

„Das stört mich nicht“, sagte Miyu bestimmt. „Schließlich lieben Männer Mädchen, die in der Blüte ihrer Jugend stehen.

„Papas ganzer Stolz?“, fragte Neji und musste schmunzeln.

„Ja, ich kann ihn nicht davon abbringen.“

„Sie sieht zwar aus wie du, aber der Rest ist von Lee, nicht?“

„Ja“, sagte Tenten und musste lächeln. „Ich bin manchmal wirklich verzweifelt, dass sie so wenig von mir geerbt hat.“

„Komm jetzt, Mama“, quengelte Miyu.

Miyu ging mit Hinata im Schlepptau zum Eingangstor und drehte sich noch einmal um.

Diese vertrauten Blicke die Neji und Tenten wechselten. Dieser nach außen hin freundschaftliche Händedruck, war alles andere als pure Freundschaft. Miyu hätte sich zwar nie so etwas denken können, doch es passte alles zusammen. Nejis Geschichte und diese scheue Zärtlichkeit die die beiden teilten, ließ nur einen Schluss übrig: Die Frau die Neji liebte war ihre eigene Mutter...

Unstimmigkeiten

Am Abend kam Lee nach Hause und war voller Tatendrang wieder mit seiner Tochter zu trainieren, doch sie hatte dankbar abgelehnt.

Das Training, das sie am Nachmittag mit ihrer Mutter durchführte, war hart und anstrengend. Die Wut über Tenten, dass sie etwas mit Neji hatte, wuchs in ihr und, obwohl sie keinen Beweis hatte, glaubte sie an ihre Theorie.

Beim Abendessen sagte Miyu kein Wort, was ihre Eltern sehr überraschte und auch als sie mit Tenten den Tisch abdeckte, schwieg sie.

Lee hatte sich entschuldigt und war duschen gegangen und so war Miyu alleine mit ihrer Mutter.

Tenten räumte gerade die Spülmaschine ein, als Miyu das Schweigen plötzlich brach: „Liebst du eigentlich Papa?“

Tenten war etwas überrascht über ihre Frage. „Natürlich. Wieso fragst du?“

„Nur so.“ Sie hielt kurz inne. „Sag mal, warum willst du eigentlich nicht, dass ich Yuki liebe?“

„Miyu, ich hab nicht gesagt, dass ich es nicht will. Ich denke nur nicht, dass er der Richtige für dich ist.“

„Du kennst ihn doch kaum.“

„Ich kenne ihn seit er dreizehn ist. Ich glaube, ich kann ihn besser einschätzen als du.“

„Was spricht denn dagegen?“

„Eigentlich nichts.“ Tenten seufzte und Miyu spürte, dass ihre Mutter ihr etwas verheimlichen wollte.

„Aber du bist dir sicher, dass du Papa liebst?“, harkte sie weiter nach. „Damals genauso wie heute?“

„Ja.“

„Wenn du Papa wirklich so sehr liebst, wieso has du dann mit Onkel Neji geschlafen?“

Tenten ließ den Teller, den sie gerade in der Hand hielt, fallen und er zerbrach in Scherben.

„Woher weißt du davon?“, fragte sie mit erstickter Stimme.

Miyu lag also richtig mit ihrer Vermutung. Sie beugte sich runter und hob die Scherben auf. „Weiß Papa davon?“

„Ja“, sagte sie tonlos und machte keine Anstalten ihrer Tochter zu helfen. Wahrscheinlich saß der Schock noch zu tief.

Lee steckte den Kopf durch die Tür. „Alles in Ordnung?“

„Ja“, sagte Miyu und sah nicht ihn, sondern Tenten an. „Ich habe nur einen Teller fallengelassen.“

Miyu warf die Scherben in den Müll und Lee wandte sich zu seiner Frau. „Ich geh schon mal ins Schlafzimmer.“

„Ich komm gleich nach.“

Lee verschwand wieder nach oben und Miyu funkelte ihrer Mutter böse an. „Hast du vor mit ihm zu schlafen?“

„Miyu“, zischte Tenten.

„Du bist so verlogen“, sagte Miyu wütend.

„Miyu, du verstehst gar nichts. Das mit Neji ist zwölf Jahre her. Tu nicht so, als ob du irgendwas verstehen würdest.“

„Wie kannst du Papa nur so hintergehen?“

Tenten trat einen Schritt nach vorne und beugte sich zu ihrer Tochter, die einen Kopf kleiner als sie war. Ihre Blicke trafen sich und Miyu hatte Schwierigkeiten den Augenkontakt aufrecht zu halten.

„Sei nicht so vorlaut“, sagte Tenten leise und in ihrer Stimme lag etwas Bedrohliches. „Du weißt doch gar nicht, was Liebe ist.“

„Natürlich weiß ich das. Immerhin liebe ich Yuki.“

„Was weißt du denn über ihn?“

„Nicht viel, aber es war Liebe auf den ersten Blick.“

„Dann wird es dich wahrscheinlich wahnsinnig interessieren, dass dein ‚ach so toller’ Yuki mal in mich verliebt war.“

Miyus Augen weiteten sich und sie sah ihre Mutter fassungslos an. Ohne nachzudenken, oder auch zu zögern, holte sie aus und verpasste ihrer Mutter eine Ohrfeige.

Tenten, die viel zu geschockt war, rührte sich nicht mehr. Miyu hatte ihre ganze Wut und Verzweiflung in die Kraft ihrer Hand gelegt.

„Verräterin“, flüsterte sie anklagend.

Ohne auf ihre Reaktion zu warten, machte sie auf den Absatz kehrt und verließ die Küche.
 

Tenten starrte mit leerem Blick geradeaus, als plötzlich jemand die Haustür mit voller Kraft zuschlug. Kraftlos ließ sie sich auf den Boden sinken und einzelne Tränen liefen ihr über die Wangen.

Sie hatte es zu weit getrieben. Wieso machte sie nur immer alles falsch? Was hatte sie dazu bewegt, dass ihre Tochter sie hasste? Sie legte sich auf den Boden und zog die Beine an. Ihr Gesicht hielt sie schützend unter ihren Händen versteckt und sie begann bitter zu weinen. Ihre Tochter, ihr eigen Fleisch und Blut, hat sie aufgegeben…

„Tenten“, sagte eine vertraute Stimme, die näher kam. Plötzlich änderte sich die Tonlage. „Tenten“, sagte Lee schockiert.

Sie hörte ihn nicht. Weinte nur weiter, voller Verzweiflung und Reue. Sie merkte auch nicht, wie Lee sie hochhob und sie ins Bett trug. Das einzige was sie spürte, war ein behutsamer Kuss auf die Stirn.

„Sie hasst mich“, murmelte sie, obwohl Lee nicht nach dem Grund gefragt hatte. Sie hatte aufgehört zu weinen und die Tränen trockneten bereits.

„Wer hasst dich?“, fragte Lee sachte und strich ihr einzelne Strähnen aus dem Gesicht.

Sie suchte seinen Blick und als seine treuen Augen in ihre blickten, sagte sie kraftlos: „Miyu.“
 

---
 

Miyu lief durch die verlassen Straßen und ging ziellos umher. Zu tief saß der Schock, zu tief lag das Reuegefühl. Sie liebte ihre Mutter, doch sie war einfach zu weit gegangen.

Das Mädchen achtete nicht auf ihre Umgebung und plötzlich lief sie in jemanden hinein.

„Pass doch auf“, sagte eine ihr vertraute Stimme.

Miyu sah auf und blickte in die Augen von Yuki, der sie verdutzt ansah.

„Passen Sie doch selbst auf“, motzte sie zurück und wandte den Blick ab.

„Alles in Ordnung?“

„Ja, Sensei“, sagte sie kalt, doch plötzlich traten Tränen in ihre Augen. Als Yuki dies bemerkte, wurde er plötzlich etwas ernster und legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Was ist passiert?“

Sie sah ihn an und Tränen liefen ihre Wange hinunter.

Ohne zu zögern schlang Yuki die Arme um das Mädchen und drückte sie an sich.

„Es fängt gleich an zu regnen. Du solltest besser nach Hause gehen.“, sagte er ruhig.

Sie schüttelte heftig den Kopf. „Nein, ich kann nicht.“

Einzelne Tropfen fielen vom Himmel und Yuki strich behutsam über ihre Haare. „Willst du mit zu mir kommen?“

Sie nickte schwach und löste sich aus seiner Umarmung.

Yuki und Miyu gingen schweigen nebeneinander. Jedes Mal wenn sich ihre Hände aus versehen berührten, zuckte Miyu zusammen. Sie wusste nicht wieso sie ausgerechnet mit dem Mann mitgegangen war, der Grund für ihren Wutausbruch war.

Yuki schloss die Tür von seiner Wohnung auf und gemeinsam traten sie ein.

„Willst du einen Tee?“, fragte er, wartete aber nicht auf ihre Antwort und verschwand in der Küche.

Miyu blieb unbeholfen im Flur stehen und sah sich um. Auf der Kommode standen mehrere Bilder, von Leuten die sie kannte und wiederum nicht kannte.

Sie sah Misato und Hiro, die ebenfalls in Yukis Team waren. Auf einem Bild sah sie Lee und auf einem anderen ihre Mutter.

„Ist Pfefferminztee okay?“, fragte Yuki und kam in den Flur.

Miyu hatte inzwischen das Foto von Tenten in der Hand und sah es entgeistert an.

„Miyu?“, fragte er unsicher. „Alles okay?“

„Wieso haben Sie ein Foto von ihr hier?“, fragte sie kaum hörbar.

„Ach, weißt du, dass ich mir etwas peinlich.“

„Erzählen Sie es mir.“

Er tippte auf das Foto und Miyu merkte jetzt erst, dass Tenten nicht alleine auf dem Bild war.

„Da warst du ein paar Monate alt. Ich hab Lee-sensei gefragt, ob ich es haben kann.“

Miyu sah zur Kommode und bemerkte weitere Bilder von sich, die sie gerade in der Masse nicht gesehen hatte.

„Wieso haben Sie Bilder von mir?“, fragte sie irritiert.

„Ich sag doch, dass es peinlich ist. Du bist für mich wie eine kleine Schwester.“

„Kleine Schwester?“ Die Enttäuschung war deutlich zu spüren.

Das Mädchen sah ihm in die Augen und ihre Blicke drohten zu verschmelzen.

„Würdest du das auch mit einer Schwester tun?“, fragt sie leise, stellte sich auf Zehnspitzen und küsste ihn kurz, aber sanft auf die Lippen.

„Miyu, nicht, ich bin dein Sensei“, murmelte er verlegen.

„Dann sei einen Augenblick weder mein Sensei noch mein imaginärer Bruder. Sei einfach nur Yuki Hatori.“

Als er diese Worte hörte, beugte er sich zu ihr runter und küsste sie scheu auf die Lippen. Sie schreckte nicht zurück und auch ihm war diese Situation nicht unangenehm. Er legte die Arme um ihre Taille und küsste sie erneut, nur diesmal länger und mutiger.

Sie löste den Kuss und Yuki sah verlegen zur Seite. „Ich bring dich nach Hause und von nun an bin ich wieder dein Sensei.“

Leichte Panik keimte in Miyu auf. „Warte! Bevor ich wieder deine Schülerin bin, beantworte mir noch eine Frage.“

„Okay“, gab er nach.

„Warst du in meine Mutter verliebt?“

Leicht verwundert über ihre Frage brauchte er einen Moment um zu antworten. „Nein“, sagte er schließlich. „Ich hatte früher für sie geschwärmt, weil Lee-sensei so eine tolle Frau hatte.“ Er strich ihr über die Wange. „Du hast ihre Augen“, sagte er und lächelte.

„Meine Mutter ist für mich gestorben“, murmelte sie.

„Sag so etwas nicht. Sie hat viele Fehler gemacht, doch sie wird immer deine Mutter bleiben.“

„Du hast Recht“, gab sie klein bei.

„Also, gehst du wieder nach Hause?“

Sie nickte und sah ihn wieder an. „Darf ich noch eine Frage stellen?“

Yuki lächelte. „Nur noch eine.“

„Willst du mich heiraten, wenn ich achtzehn bin?“
 

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Tenten lag in Lees Armen und suchte verzweifelt nach Trost und Geborgenheit. Vergeblich. Zu tief waren der Schmerz und die Demütigung.

Sie sah ihn an und wischte sich die Tränen fort.

„Lee, ich muss mit dir reden“, sagte sie schwach und ihre Stimme drohte zu brechen.

„Worüber du willst, mein Engel.“

Sie zögerte kurz. „Lee, ich will die Scheidung.“

Aussprache

Yuki sah Miyu verdutzt über ihre offene Frage an und wurde vor Verlegenheit leicht rot.

„Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist, immerhin bin ich dein Sensei.“

„Wenn ich achtzehn bin beende ich mein Ninja Dasein, dann bist du es nicht mehr.“

„Ich bin viel zu alt für dich.“

„Das Alter ist mir egal. Ich liebe dich.“

Er legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Wissen deine Eltern davon?“

„Nein.“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber mir ist es eh egal, was sie sagen würden. Es ist immerhin mein Leben.“

„Ich kann das nicht, es tut mir leid.“ Er trat einen Schritt nach hinten und sein Gesicht verzog sich etwas. „Immerhin müssen wir dann drei Jahre warten. Bist du sicher, dass du das Versprechen halten kannst.“

„Natürlich kann ich das.“

„Ich bin dein Sensei. Wir dürfen keine Zuneigung in der Öffentlichkeit und wir werden uns nur selten privat treffen können. Miyu, du bist doch noch fast ein Kind. Lebe lieber dein Leben, triff dich mit Jungs in deinem Alter und habe Spaß.“

„Ich will aber nur dich.“

„Geh bitte nun nach Hause. Ab nun bitte ich wieder Yuki-sensei für dich.“

Sie seufzte und sah ihn traurig an. „Auf Wiedersehen, Sensei.“
 

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„Ich bin wieder da“, sagte Miyu als sie in den Flur trat und zog ihre Schuhe aus. Als sie keine Antwort bekam, ging sie ins Wohnzimmer um ihre Tasche zu holden, die sie am Nachmittag achtlos hingeworfen hatte, als sie Lee auf dem Sofa sitzen sah.

„Papa, wo ist Mama?“, fragte sie und setzte sich neben ihn.

Er sagte erst nichts, doch dann durchbrach er sein Schweigen. „Mama ist ausgezogen.“

Miyu traf es wie ein Schlag. „Ausgezogen? Wieso?“, fragte sie panisch.

„Sie will-“ Er hielt inne und seufzte. Er wirkte ungewöhnlich schwach und mutlos. „Sie will die Scheidung.“

Miyu schossen plötzlich die Tränen in die Augen. „Scheidung?“, fragte sie völlig aufgelöst. „Hat… hat sie gesagt wieso?“

Lee schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich kann mir denken wieso. Ich versteh sie seit einer langen Zeit nicht mehr. Sie ist mir völlig fremd geworden.“

„Wo ist Mama jetzt?“

„Ich weiß es nicht.“

„Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht“, murmelte Miyu gedankenverloren.

„Liebes, du hast damit nichts zu tun.“

„Doch.“ Sie stand blitzschnell auf. „Du bleibst hier und ich suche Mama.“

„Miyu“, rief Lee ihr hilflos nach, doch sie war schon aus dem Haus.
 

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„Beruhig dich bitte erst einmal“, sagte Hinata. „Miyu meinte das bestimmt nicht ernst.“

„Nicht ernst? Dafür konnte ich ihre Wut aber ziemlich gut spüren.“

Die beiden Frauen saßen in der Küche, des Hyuuga-Anwesens und tranken Tee. Tenten war total aufgelöst und Hinata versuchte sie zu trösten und sie zu beruhigen.

„Sie war für den Moment vielleicht wütend, aber Miyu ist nicht der Mensch, der lange mürrisch sein kann.“

„Sie hasst mich“, murmelte Tenten und trank einen Schluck von ihrem inzwischen kalten Tee.

„Das glaub ich nicht, hat sie das etwa gesagt?“

Sie schüttelte den Kopf. „Danke, dass ich erstmal hier wohnen darf.“

„Keine Ursache, aber du solltest doch wieder mit Miyu vertragen und nicht vor ihr weglaufen. Sie wird dich hier ohnehin finden und Lee wird das auch nicht gutheißen, wenn du hier wohnst.“

„Es geht nicht nur um Miyu. Ich habe Lee gesagt, dass ich die Scheidung will.“

„Scheidung?“, fragte eine Stimme hinter Tenten skeptisch.

Hinata sah zur Tür und Tenten drehte sich um. Neji stand im Türrahmen.

„Es ist unhöflich zu lauschen“, sagte Hinata und musterte ihren Cousine missbillig.

„Ich habe nicht gelauscht, das war reiner Zufall.“ Er wandte sich zu Tenten. „Du willst die Scheidung?“

„Ja“, sagte sie unsicher.

„Tenten“, mischte sich Hinata ein. Sie hatte gelernt, dass man nur Aufmerksamkeit bekam, wenn man dreist wird. Tenten zweifelte manchmal wirklich, ob Naruto der richtige Lehrer für so etwas war. „Du solltest nichts überstürzen.“

„Ich bin mir sicher und es hat nichts mit Miyu zu tun. Ich -“ Sie hielt inne und sah kurz zu Neji und dann wieder zu Hinata. „Ich liebe ihn nicht mehr.“

Hinata schweig bedruckt. Neji machte auf dem Absatz kehr und verließ die Küche.

„Du wirst das Richtige tun, oder?“

„Ich hoffe es“, murmelte Tenten und stand auf. „Du entschuldigst mich eben?“

„Aber dein Tee.“

„Den trink ich später. Ich muss nur eben etwas klären.“

„Meinetwegen“, sagte Hinata und sah sie verwundert an.

Tenten scherte sich nicht weiter darum, was ihre Freundin denken könnte und verließ die Küche.
 

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Sachte klopfte Tenten an Nejis Zimmertür und hörte nur ein brummiges „Herein“.

Sie öffnete die Tür einen Spalt und sah zu Neji, der auf seinem Bett lag und zur Decke starrte. Als er seinen Besuch erkannte, stand er blitzschnell auf und kam zur Tür um Tenten einzulassen.

Unentschlossen standen sie sich gegenüber und keiner wagte das erste Wort zu sagen.

„Ich habe dich angelogen“, murmelte Tenten verlegen.

„Inwiefern?“

„Mit der Freundschaft.“ Sie hielt inne. „Ich kann das nicht.“

„Wieso lässt du dich scheiden?“

„Es ist wegen Miyu. Sie hasst mich ohnehin, dann hält mich nichts mehr in diesem Haus.“

„Du bist Lee gegenüber unfair. Er wird sicher denken, dass es meine Schuld war, dass du dich scheiden willst.“

„Und wenn das der wahre Grund wäre?“, fragte sie und wich seinem Blick aus.

„Liebst du mich?“

Ehe sie antworten konnte, klopfte es an der Tür. Es war ein scheues, leises Klopfen, doch Neji hörte es und öffnete sie.

„Miyu?“, fragte er überrascht und das Mädchen sah über seine Schulter zu ihrer Mutter.

„Kann ich kur mit dir reden, Mama?“

„Ich lass euch kurz alleine“, sagte Neji schnell und verließ das Zimmer.

Miyu stellte sich vor ihre Mutter und sah ihr in die Augen.

„Es- es tut mir leid“, stammelte sie. „Ich habe überreagiert.“

Tenten schloss sie in die Arme, stürmischer als man es von ihr erwartete hätte, und sie küsste sie aufs Haar. „Mir tut es auch leid.“

Miyu sah zu Tenten rauf. „Bin ich schuld, dass ihr euch scheiden lasst?“

„Nein, wir kommst du auf so etwas?“

„Weil ich dich geschlagen und dich angeschrien habe.“

Tenten strich ihr zärtlich über die Wange und küsste vertraut ihre Stirn. „Vergeben und Vergessen.“

„Ich glaube ich habe einen Fehler gemacht“, murmelte Miyu. „Ich habe Yuki einen Heiratsantrag gemacht.“

„Ach Liebes. Du überstürzt immer alles. Warte besser mit so etwas.“

„Ja“, gab Miyu klein bei. „Bleibst du bei Onkel Neji?“

„Nein. Ich wohne bei Hinata.“

„Aber du liebst ihn doch, oder?“

Tenten hielt inne und Miyu spürte ihren inneren Kampf.

„Wegen mir musst du dich nicht zurückhalten. Ich komme mit der Scheidung klar.“ Sie lächelte tapfer. „Du wirst immer meine Mama bleiben.“

„Ach Miyu“, sagte Tenten leise und schloss ihre Tochter dankbar in die Arme.
 

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„Hast du mit Miyu gesprochen?“, fragte Neji, als Tenten zurück in die Küche kam.

„Ja, wir haben uns ausgesprochen. Sie hat nichts gegen die Scheidung.“

Sie setzte sich zu Hinata und Neji an den Esszimmertisch.

„Du solltest es dir wirklich nochmal überlegen. Eine Scheidung ist so endgültig. Nimm dir doch erstmal eine Auszeit“, sagte Hinata nachdenklich.

„Ich halte sehr viel von der Scheidung“, mischte sich Neji ein.

„Neji“, zischte seine Cousine.

„Was denn? Wenn sie die Scheidung will, soll sie nicht lange zögern. Das macht die Lage auch nicht besser.“

„Vielleicht vertragt ihr euch wieder“, sagte Hinata, wandte sich zu Tenten und überhörte Neji.

„Wenn sie in nicht mehr liebt“, brummte Neji nur.

„Neji hat Recht“, sagte Tenten verunsichert.

Sie bemerkte, dass Hinata etwas niedergeschlagen war, weil sie auf Neji hörte.

„Hinata“, sagte Tenten. „Du heiratest zwar bald, aber wieso soll ich eine Ehe retten die schon längst kaputt ist.“

„Ich dachte ihr seit glücklich.“

„Wo schlaf ich denn heute?“, fragte Tenten und wollte vom Thema ablenken.

„Bei mir“, antworte Neji, ohne nachzudenken oder zu zögern.

„Bei dir?“, erkundigte sich Hinata.

„Ähm, ja, bei dir schläft doch Naruto und deswegen dachte ich, dass du ohnehin keinen Platz hast.“

„Ich kann auch in einem Gästezimmer schlafen“, meldete sich Tenten zu Wort. „Oder in Hanabis altem Zimmer.“

„Kommt gar nicht in Frage. Wäre Hanabi daheim wäre das in Ordnung, aber ich denke, dass du nicht allein sein solltest.“

„Okay, meinetwegen“, seufzte Hinata. „Wenn Tenten damit einverstanden ist.“

„In Ordnung“, gab sie schließlich nach.
 

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„Du musst nicht auf den Boden schlafen“, meinte Neji und wurde über Tentens Eifer etwas verlegen.

„Es ist immerhin dein Bett.“

„Und du bist mein Gast, also schläfst du im Bett.“

„Hör auf dich wie ein Teenager zu benehmen“, murmelte Tenten missbillig.

„Du benimmst dich doch so.“

„Quatsch. Ich handle ganz erwachsen.“

„Erwachsen wäre es, wenn wir beide einfach im Bett schlafen.“

„Einverstanden.“

Tenten kroch ins Bett und drehte sich zur Wand. Für Neji war demnach genug Platz um ebenfalls im Bett zu liegen. Seufzend legte er sich neben sie und starrte zur Decke.

„Bilde dir ja nichts darauf ein“, murmelte sie.

„Was soll ich mir denn einbilden?“

„Du hast bestimmt schon massig Frauen ins Bett bekommen.“

Neji musste sich ein Lachen verkneifen. „Ja, aber nicht unter solchen Umständen.“

Tenten drehte den Kopf zu ihm und sah ihn böse an. „Du bist echt unverbesserlich.“

„Und du bist die seltsamste Frau die ich kenne.“

Sie drehte sich wieder zur Wand. „Du hast dich echt verändert.“

„Du doch auch.“

„Wünsch du dir manchmal deine Jugend zurück?“, fragte sie und ihre Stimme war nun wieder weniger grantig.

„Manchmal. Aber mein jetziges Leben genieße ich auch.“

„Glaubst du, es war ein Fehler mich von Lee zu trennen?“

„Nein, weil du die Entscheidung aus freien Stücken getroffen hast, deswegen war es die einzig richtige Entscheidung.“

Sie drehte wieder den Kopf zu ihm und lächelte schwach. „Danke, auch dafür, dass ich heute hier schlafen darf.“

„Ich wollte dich nicht alleine lassen.“

Sie legte ihren Kopf auf seinen Brustkorb und er legte einen Arm um sie. Sie genoss diese Nähe und Wärme und schloss die Augen.

„Gute Nacht, meine kleine Tenten“, sagte er leise und küsste sie sanft aufs Haar…

Große Liebe

Am nächsten Morgen erwachte Tenten überraschend früh und blinzelte, da schon schwaches Sonnenlicht ins Zimmer fiel. Sie lag auf etwas warmen, das doch so ungewöhnlich hart war, dass es kein Kissen sein konnte. Ein gleichmäßiges Pochen gab ihr Bestätigung, dass es sich um einen Menschen handelte.

Sie hob den Kopf und sah in das schlafende Gesicht von Neji. Seine Haare fielen in einzelnen Strähnen und seine Lippen waren etwas geöffnet. Tenten hörte seinen gleichmäßigen Atem und strich wie selbstverständlich über seine Wange. Seine Haut war weich und warm und kam ihr so vertraut vor. Tenten betrachte ihn genauer und bemerkte jetzt erst wie verletzlich Neji doch war. Er tat zwar immer so stark, doch selbst im Schlaf war er bloß ein Mensch, der genauso hilflos und ungeschützt war wie andere. Sie konnte ihren Blick nicht von ihm lösen. Früher blieb sie nächtelang ohne besonderen Grund an Miyus Wiege stehen, einfach nur aus Liebe und Dankbarkeit. Bei Neji war es dasselbe, nur das diese Liebe anders war. Sie konnte nicht anderes als ihn ansehen, er war einfach zu schön. Tenten versuchte sich seine Gesichtszüge einzuprägen, doch es gelang ihr kaum. Es waren viel zu viele und nur Nejis Gesamtbild machten diese Gesichtszüge einzigartig.

Plötzlich öffnete Neji langsam die Augen und blickte verschlafen in ihr Gesicht. Er umhüllte ihre Hand mit seiner und küsste sachte ihre Fingerspitzen.

„Guten Morgen, mein Engel“, flüsterte er.

Tenten wurde leicht rot und ihr Herz machte vor Aufregung einen Aussetzer.

„Morgen“, murmelte sie nur und zog ihre Hand sanft aus seinem Griff. Sie hatte ihn nicht verdient, dieser Mann war viel zu gut für sie.

„Du verhältst dich echt kindlich.“ Ein leises, kehliges Lachen war von ihm zu hören.

Sie sah ihn aufwühlt an. Noch nie hatte sie dieses Lachen gehört. Es war so ehrlich und wohlwollend. Diese Nacht schien nicht nur sie verändert zu haben, denn Neji zeigte plötzlich auch mehr Gefühl. Diese Zuneigung die sich beide schenkten, war viel intimer als es Sex hätte sein können. In dieser Nacht berührten sich ihre Herzen.

„Glaubst du, es wäre ein Fehler, wenn du bei mir bleiben würdest?“, fragte er leise.

Sie setzte sich auf und lehnte sich an die Wand. „Das ist mir egal. Selbst wenn die halbe Welt gegen uns wäre, würde ich bei dir bleiben.“

„Ich meinte eigentlich, dass du hier wohnst.“ Wieder dieses ehrliche Lachen.

Tenten wurde etwas verlegen. „Ich würde gerne noch eine Weile hier bleiben.“

„Meinst du, ich sollte wieder gehen, damit sich das mit dir und Lee wieder einrenkt.“

„Nein, das ist keine Hilfe, dass mit Lee und mir ist Vergangenheit.“

„Wieso hast du mich damals nicht aufgehalten?“

„Ich wusste, dass du zurückkommst. Es war nichts Endgültiges. Du bist nur fortgegangen und nicht gestorben, das wäre schlimmer.“ Ihre Stimme versagte.

Neji nahm ihre Hand und küsste erneut ihre Finger. „Das wird nicht vorkommen.“

Ein schwaches Lächeln umspielte ihre Lippen und sie seufzte. „An sowas will ich auch gar nicht denken.“

Er setzte sich auf und strich über ihre Wange.

„Neji“, sagte sie leise. „Liebst du mich?“

Egal ob er sie nun anlügen würde, sie würde ihm glauben. Egal wie absurd oder verrückt es war zu glauben, dass er ‚Ja‘ sagen würde, sie hoffte es.

„Ja“, sagte er leise und küsste ihre Wange.

„Ich habe dich nicht verdient. Ich komme mir so falsch vor.“ Sie wandte den Blick ab.

„Wieso solltest du mich nicht verdient haben? Du bist das beste was mir je passiert ist, Tenten“, sagte er leise.

Er küsste sie sanft auf die Lippen und sie erwiderte den scheuen Kuss. Dieser Kuss hatte etwas befreiendes, endlich war jeglicher Zweifel fort und ein angenehmes, warmes Kribbeln durchströmte Tentens Körper. Sie legte die Arme um seinen Hals und zog ihn näher zu sich.

„Es ist schön, dass es dich gibt“, sagte sie leise, legte ihre Stirn an seine und schloss die Augen.

„Ich liebe dich, Tenten“, sagte er leise und küsste ihre Stirn.

„Ich liebe dich auch“, sagte sie und lächelte ihn glücklich an.
 

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Miyu war allein in ihrem abgedunkelten Zimmer und saß auf dem Fußboden vor ihrem Bett. Sie starrte ziellos geradeaus und kleine Tränen bildeten sich in ihren Augenwinkel.

Sie wusste nicht mehr weiter.

Gestern musste sie für ihre Mutter stark bleiben. Lee sprach nicht viel und tat sonst auch nichts Ungewöhnliches. Wahrscheinlich spürte er es schon vorher, dass die Liebe zwischen beiden weg war.

„Es ist normal, dass Eltern sich seiden lassen, wenn sie sich nicht mehr liebe“, hatte er gesagt.

Es war okay. Miyu würde die Trennung verkraften können.

Doch heute beim Teamtraining brach ihre Maske. Sie hatte Yuki wiedergesehen und er hatte sie wie seine Schülerin behandelt. Sie wusste, dass sie sich keine Hoffnungen machen durfte und trotzdem tat es weh.

‚Er hat mit dir gespielt‘, redete sie sich immer wieder ein. ‚Er meinte das nicht ernst. ‘

Unerwartet klopfte es an der Tür.

„Miyu?“ Es war Lee. Er hatte sich seit langem wieder mal freigenommen. „Hast du Hunger? Ich habe gekocht.“

„Ja, ich komme sofort“, sagte sie schnell und stand träge auf. Sie trat in den Flur und musste sich erstmal an das helle Flurlicht gewöhnen.

Als sie in die Küche kam, stellte Lee grade einen Teller auf ihren Platz.

„Ich hätte dir auch geholfen“, murmelte sie und setzte sich an den Tisch.

„Nicht nötig.“

„Papa. Wieso hast du Mama gehen lassen?“, fragte sie leise und Lee hielt abrupt inne.

„Wenn man einen Menschen liebt“, begann er. „Will man nur das Beste für ihn, auch wenn es sein eigenes Unglück bedeutet.“

„Du liebst Mama immer noch, oder?“

„Ja, aber ich kann sie nicht an mich binden. Wenn sie die Scheidung will, kann ich nichts dagegen tun.“

„Sie ist bei Onkel Neji.“

„Ich wusste, dass es irgendwann soweit kommen würde. Ich habe jede Sekunde mit ihr genossen, aber gegen Neji kam ich einfach nicht an.“

„So ein Quatsch. Vielleicht findest du auch wieder die große Liebe.“

„Nein, ich denke nicht. Deine Mutter war und ist etwas Besonderes und ich werde keinen Ersatz für sie finden.“

„Aber sie ist doch auch bei Onkel Neji.“

„Ich denke, dass sie sich neu verliebt hat. Bei ihr ist es wahrscheinlich wie bei mir. Ich werde sie immer lieben und sie mich. Tief in ihrem Herzen.“

„Liebt man einen Menschen für immer?“

„Man liebt viele Menschen. Ich hatte eine Jugendliebe, doch als ich mich in Tenten verliebt, war mir klar, dass sie meine erste große Liebe ist. Und die vergisst man nie. “

„Verstehe“, murmelte Miyu und stocherte gedankenverloren in ihren Kartoffeln. „Die erste Liebe ist die wichtigste.“

„Ich bin froh, dass Hinata ihre Jugendliebe heiratet. Das zeigt doch, dass die erste Liebe auch die Große sein kann. Wenn du einmal die große Liebe findest, wirst du mich verstehen.“

Doch Lee wusste nicht, dass Miyu diese schon längst gefunden hatte…
 

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Interview mit der Autorin:
 

Frage: Wie ich diese Interviews verabscheue, denn nun heißt es wieder: Abschied nehme. Der Epilog steht nur noch an. Ist das wahr?

Autorin: Jaaha~ Dies war das vorletzte Kapitel.

Frage: Oh man. Was erwahrte uns im Epilog?

Autorin: Die Hochzeit von Hinata. Mehr sag ich nicht (lacht)

Frage: Wird es einen dritten Teil von „Aneinander Vorbeigelebt“ geben?

Autorin: Um Himmels Wissen NEIN! Ich denke, dass es nun wirklich reicht und ich habe alles ausgeschöpft was geht. Wir wollen es nicht länger als nötig machen.

Frage: Wolltest du nicht eigentlich nur ein OS schreiben?

Autorin: *hüst* ja… eigentlich schon. Aber ich bin mit der Fanfic dennoch zufrieden (lacht)

Frage: Ja natürlich. Ganz außer Frage. Aber bleibt Tenten nun bei Neji? Und was wird aus Miyu und Yuki?

Autorin: Ich sag nur soviel: Auf der Hochzeit wird noch einiges passieren… Ich hoffe den Lesern gefällt der Epilog und danke an alle Kommischreibern!!!
 

Eure TentenHime

Verbundenheit

„Hinata. Bitte komm noch einmal her“, rief Naruto aufgebracht.

Hinata richtete sich zu Tenten. „Du entschuldigst mich kurz?“

„Natürlich“, sagte Tenten und lächelte.

Hinata eilte zu Naruto und hatte große Mühen nicht hinzufallen.

„Du hättest beim Ringaustausch fast geweint, Schatz“, sagte Neji leise und küsste Tentens Wange.

„Nein, ich hab sowas schon mal erlebt und so toll war das nicht“, log sie schnell.

„Würdest du denn nochmal heiraten wollen?“

„Kommt drauf an wen“, sagte sie scheinheilig und ließ Neji stehen, um zu Miyu zu gehen.

Viele bekannte Gesichter waren anwesend. Alle Freunde, Angehörige und Bekannten von Hinata und Naruto waren da. Die Hochzeit wurde im Garten hinter dem Anwesen vollstreckt und war bildschön.

„Mama“, sagte Miyu aufgeregt. „Wo warst du gerade bei der Trauung. Ich hab dich nicht gesehen.“

„Ich musste vorne bei Hinatas Verwandten sitzen.“

„Papa ist auch da“, erzählte Miyu und sah sich um. „Da ist er“, sagte sie als sie ihn entdeckte.

Tenten sah Lee nun ebenfalls. Natürlich hatte sie noch Gefühle für ihn. Sechszehn Jahre Ehe war nicht innerhalb von einer Woche vergessen, auch wenn sie die Zeit mit Neji sehr genoss.

„Ist bei dir alles in Ordnung bei dir?“, fragte Tenten ihre Tochter.

„Ja, alles bestens“, sagte diese und lächelte. „Die Vermählung war wirklich schön.“

„Das meine ich nicht. Was ist mit deinem Training und mit Yuki.“

Miyus Lächeln erstarr einen Moment, doch sie fing sich schnell. „Yuki-sensei ist wirklich ein guter Lehrer. Ich denke, dass das Training mit Papa ihn abgehärtet hat und er gut nervige Kinder ertragen kann“, plauderte sie munter. „Mein Fernkampf hat sich auch verbessert.“

Tenten war nicht glücklich darüber, dass ihre Tochter ihre Gefühle unterdrückte. Schließlich hatte sie dies auch getan und war am Ende bei Neji angelangt.

„Einer aus meiner Klasse hat gefragt, ob ich mit ihm gehen will“, erzählte sie weiter. „Seine Eltern sind reich und er ist sogar in meinem Alter.“

„Lauf nicht vor deinen Gefühlen weg“, sagte Tenten leise. „Das macht dich nur unglücklich.“

Miyu seufzte und schwieg bedrückt.

„Hallo Tenten“, sagte Lee, als er zu den beiden kam. „Die Hochzeit war wirklich traumhaft.“

„Hallo Lee“, sagte Tenten unsicher. Sie hatten sich nach ihrem Auszog nicht mehr gesehen und sie wusste nicht, wie sie mit ihm umgehen sollte. „Ja, war sie wirklich.“

„Wo ist Neji?“, fragte Lee und sah sich um, erblickte ihn aber nicht.

„Der ist bei seinen Verwandten. Ich bezweifel, dass er alle mit Namen kennt.“

Miyu verstand die Szene ihrer Eltern nicht. Sie gingen miteinander wie früher um. Kein Anschreien, kein Streiten, keine Vorwürfe. Man hätte nie vermutet, dass die beiden sich gerade geschieden haben.

„Ich muss wieder los“, erzählte Lee. „Mein altes Team ist auch hier und ich wollte sie begrüßen.“

„Grüß Misato von mir“, sagte Tenten und lächelte.

Lee trat vor und umarmte seine ehemalige Frau liebevoll.

„Pass gut auf dich auf“, sagte er leise. „Und werde glücklich.“

„Du auch, Lee“, sagte sie ebenso leise und Lee löste die Umarmung.

Er verabschiedete sich kurz, gab seiner Tochter einen Kuss und ging dann los, um sein Team zu suchen.

„Er liebt dich immer noch“, murmelte Miyu und sah zu ihrer Mutter.

„Das mag schon sein, aber wir wissen beide, dass er vorbei ist.“

„Liebe ist kompliziert.“

„Aber wunderschön, wenn man sie gefunden hat.“

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„Miyu“, sagte eine Stimme aufgebracht.

Das Mädchen sah sich um und sah in die Augen ihres Lehrers.

„Sensei, was ist denn los?“, fragte sie scheinheilig und richtete sich wieder zu Naruto, der gerade dabei war ihr Abenteuergeschichten von seinen Missionen zu erzählen.

„Wir müssen reden“, sagte Yuki und war scheinbar noch gereizter, weil Miyu ihn nicht ihre volle Aufmerksam schenkte.

Sie sah ihn an und lächelte. „Ich unterhalte mich gerade, Sensei“, sagte sie und sah wieder zu ihrem Gesprächspartner.

„Schon okay. Ich müsste eh mal nach Hinata sehen“, sagte Naruto und verabschiedete sich von Miyu.

Diese war gar nicht glücklich, dass Naruto sie so fallen lässt, weil sie weiß Gott nicht mit Yuki reden wollte.

„Kommst du kurz mit?“

Er wartete nicht auf ihre Antwort und vertraute darauf, dass sie ihn folgte. Miyu zögerte kurz, ging dann aber gemächlich hinter ihm her. Als sie ein Stück von der Gesellschaft entfernt waren, blieb Yuki stehen und sah sie ernst an.

„Wieso ignorierst du mich seit einer Woche?“, fragte er schlicht, sah sie aber nicht an.

„Ignorieren? Wie meinen Sie das, Sensei?“

„Seit dem… Vorfall in meiner Wohnung bist du total komisch.“

„Woher wollen Sie denn wissen wie ich bin“, murmelte sie nur.

Yuki sah sie an und sein Blick wurde härter. „Miyu, ich kenn dich besser als du denkst. Immerhin kennen wir uns seitdem du ein Jahr alt bist.“

„Trotzdem. Sie verstehen gar nichts.“

„Miyu. Der Kuss in meiner Wohnung, war der echt? Meintest du jedes Wort so wie du es gesagt hast?“

Sie zuckte leicht zusammen. „Natürlich mein ich das ernst. Denken Sie etwa, dass ich so etwas aus Spaß sage?“ Tränen bildeten sich in ihren Augen. „Ich bin doch kein Mädchen das sich jeden Mann an den Hals wirft.“

„Das kann schon sein, aber du bist meine Schülerin. Eine Beziehung wäre unvorstellbar.“

„Aber-“

„Miyu, bitte. Das wäre ein Skandal, wenn ich etwas mit meiner Schülerin anfangen würde.“

„Lieben Sie mich?“

Er zögerte, doch sein Blick wurde weicher. „Ja, mehr als alles andere.“

Miyu wurde schwindelig, noch nie hatte ihr jemand gesagt, dass er sie liebte. Lee sagte dies zwar ständig, aber es war Vaterliebe die ihn dazu bewegte. Yuki liebte sie als Frau.

Er holte eine kleine Schatulle aus seiner Jackentasche und reichte sie Miyu.

„Für dich“, sagte er leise. „Damit du immer an dein Versprechen denkst.“

Miyu verstand nicht ganz und öffnete das kleine Kästchen. Zu ihrer Überraschung war ein kleiner Ring darin. Er war silbern und eine Reihe rosa Steinchen zierten ihn. Er war schlicht, aber dennoch wunderschön.

„Ich hab so einen Ring genommen, damit du behaupten kannst es sei bloß Modeschmuck.“

Miyu war vollkommend sprachlos. „Ist das ein -?“

Yuki beute sich zu ihr runter und küsste sie zärtlich auf die Wange. „Ich werde auf dich warten“, sagte er leise. „Halt bis zu deinem achtzehnten Geburtstag an unser Versprechen fest.“
 

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Neji zog Tenten liebevoll zu sich und küsste ihre Stirn.

„Was hältst du davon, wenn wir aus dem Anwesen ausziehen?“, fragte er leise und sein Atem kitzelte an ihrem Ohr.

„Glaubst du dein Onkel erlaubt das?“

„Er hat schon genug Aufruhe, vor allem weil Naruto jetzt zur Familie gehört.“

„Willst du denn ein großes Haus?“

„Kommt drauf an, was man noch alles im Leben erreichen will.“

Sie schmiegt den Kopf an seinem Brustkorb und er umarmte sie liebevoll. „Ich will noch ganz viel mit dir erleben.“

„Ich auch mit dir“, sagte er.

„Leute“, schrie Naruto aufgebracht. „Das Feuerwerk fängt gleich an.“

„Wer braucht schon ein Feuerwerk bei einer Hochzeit?“, murmelte Neji missbillig und Tenten kicherte.

„Weil Naruto das nun mal wollte.“

Die Raketen schossen mit gewaltigem Zischen in die Luft und der Himmel war übersät von bunten Farben.

„Ich liebe dich, Tenten“, flüsterte Neji ihr ins Ohr.

„Ich liebe dich auch“, wisperte sie, sah zu ihm auf und sie küssten sich zärtlich und innig.
 

Wenn man die große Liebe findet, ist man gegen sie völlig mittellos. Sie ist da und bleibt, egal ob du deine Heimat verlässt oder dich vor deinen Gefühlen versteckst. Sie ist immer in deinem Herzen…

Märchenende (Bonus)

Ein Jahr war bereits vergangen, seitdem sie diese Worte gesagt hatte. Die Worte die ihm durch den Kopf spuckten und den Raum erfüllten, die ihn nachts nicht schlafen ließen. Als sie es aussprach, brach eine Welt für ihn zusammen und er konnte die Scherben nicht wieder zusammensetzen.

Er wusste, dass es soweit kommen würde, nachallem was passiert war, nach all den Lügen, Tränen und Geheimnissen. Die Worte durften eigentlich keine Überraschung sein, doch es traf ihn mitten ins Herz. Plötzlich waren ihre Worte so klar und greifbar, als ob sie neben ihn stehen würde und es das erste Mal aussprach: „Ich will die Scheidung.“
 

Lee seufzte schwer und schaltete den Fernseher aus, da er eh nicht hinsah oder zuhörte. Er saß allein auf dem Sofa und sah zum Fenster. Alles in diesem Raum erinnerte an sie, schließlich hatte sie die Räume in diesem Haus eingerichtet und selbst nach ihrem Auszug hatte sie nicht alle Möbel abgeholt und Lee hatte auch nichts umgestellt. Er hang doch immer an ihre gemeinsame Zeit, die sechs Jahre in denen sie glücklich waren und eine Familie waren.

Tenten war seine große Liebe, die einzige Frau die er wirklich liebte und mit der er durch die Hölle gegangen wäre. Doch sie hatte ihn betrogen. er wusste, dass er mit Schuld an diesem Vorfall hatte, denn er verbrachte viel zu viel Zeit mit sich selbst und seinem Team. Er war kein schlechter Mann, doch er hatte sie vernachlässigt und das konnte man auch nicht mit täglichem Sex wettmachen.

Sie war allerdings keine Frau die sich beschwerte, sie versuchte aus allem das Beste zu machen und ihre Schwangerschaft machte ihre kleine gemeinsame Welt perfekt.

Ihre gemeinsame Tochter war inzwischen sechszehn und bereits verlobt. Er fragte sich, ob dies wirklich so gut war, immerhin würde sie ihren Sensei heiraten, der zu allem noch Lees Schüler war und den er wie einen Sohn liebte.

Miyu lebte die Woche über bei ihren Vater und verbrachte das Wochenende stets bei ihrer Mutter und ihrem Lebensgefährten.

Lee hatte ein Problem damit, dass Tenten nun mit Neji zusammen war und dies scheinbar auch ernster war, als er anfangs dachte. Immerhin war es Neji, mit dem sie ihn betrog.

Lee stand auf und ging zum Fenster. Der Herbst war bereits angebrochen und die bunten Blätter fielen von den Bäumen. Er vernachlässigte die Gartenarbeit, fand dies mehr als sinnlos, da es niemand bemerken würde und er nur lässig war. Auch lebte er nur noch in den Tag hinein, wusste, dass es sinnlos war sich anzustrengen. Er hatte sie verloren, obwohl es so hart war und nun, nach Gais Tod, war sein einziger Freund, der einzige Mensch der ihn verstand fort. Er dachte oft an ihn, suchte Rat und Trost in seinen Erinnerungen und fand diese doch nie. Seine Gedanken kreisten eh nur um Tenten und es schmerzte schon alleine an ihren Namen denken zu müssen.

Ihr schien es ähnlich zu gehen, schließlich waren sie lange Zeit verheiratet und das hinterließ auch Spuren. Sie war zwar nun mit Neji zusammen, doch ein Teil von ihr war immer bei Lee geblieben.

Wenn sie sich trafen, gingen sie förmlich miteinander um. Sie hassten sich nicht und doch lag eine gewisse Spannung zwischen ihnen. Sie hatten sich nie wirklich ausgesprochen und Lee hatte auch keine große Lust, dass sie ihm schilderte, wie sie ihn betrogen hatte.

Sie beteuerte zwar, dass sie nur ein einziger Mal schwach wurde und sich hingab, doch er wusste nicht, ob er ihr Glauben schenken konnte, schließlich hatte er sie beim Küssen erwischt, wer weiß, wie oft sie es hinter seinem Rücken getrieben haben.

Er hatte ihr auch oft genug Gelegenheiten gegeben. Er war ja Sensei und somit völlig ausgebucht. Selbst für seine kleine Tochter hatte er kaum Zeit. Doch in den Jahren hatte sich dies gelegt und trotz allem hatte sie ihn verlassen. Zwölf Jahre war sie nach dem Seitensprung bei ihm geblieben und er hatte ihr verziehen und trotzdem war sie am Ende zu Neji gegangen.

Er verstand es nicht, wusste nicht, wieso sie diesem Mistkerl nach allem hinterherlief. Sie waren doch glücklich und zudem Eheleute.

Doch nun hatte sie ihr Glück gefunden. Anfangs hatte er gehofft, dass sie zurückkommen würde, dass sie merkte würde, dass Neji nicht der Richtige war. Doch sie blieb bei ihm. Ein Jahr ist es schon her...
 

Er seufzte abermals und bemerkte ein kleines Märchenbuch, das auf der Kommode lag. Er blätterte es durch und stockte, als er den letzen altbekannten Satz auf der allerletzten Seite las.

Plötzlich öffnete sich die Tür und Miyu kam ins Wohnzimmer. Schnell legte er das Buch wieder an seinen ursprünglichen Platz und sah aus dem Fenster, damit sie nicht bemerkte, dass er darin gelesen hatte - schließlich war er ja ein erwachsener Mann.

„Ich bin wieder da“, sagte sie, stellte die Tasche aufs Sofa und trat neben ihren Vater. „Alles in Ordnung?“

Lee sah zu seiner Tochter, die Tenten wie aus dem Gesicht geschnitten war und einzig seine Haarfarbe geerbt hatte.

„Ja“, sagte er knapp. „Wie war das Training?“

„Gut“, murmelte sie, schien aber nicht wirklich glücklich zu sein. „Ich vermisse nur mein altes Team.“

„Du darfst dich nicht wundern, wenn du in ein anderes Team kommst, wenn du mit deinem Sensei zusammen bist.“

„Wir haben keine Liebschaft, dass ist etwas Ernstes“, konterte sie verbissen.

„Ich weiß“, gab er nach und wollte nicht weiter auf das Thema eingehen.

„Denkst du an Mama? Vermisst du sie?“

„Ja“, sagte er abermals knapp und bejahte beide Fragen von ihr.

„Sie ist nicht tot. Du kannst sie doch immer noch sehen.“

„Das ist nicht dasselbe. Ich vermisse einfach ihre Nähe, verstehst du?“

Sie nickte. „Sie ist glücklich mit Onkel Neji“, murmelte sie und strich ihren Vater tröstend über den Rücken.

„Ich weiß, ich will auch nur ihr bestens.“

„Dann versuch sie loszulassen.“

Er sah gen Himmel und seufzte. Das Leben war kein Märchen. Es wird immer jemanden geben, der kein Happy End erlebt, wenn die Prinzessin mit dem Prinzen auf der letzten Seite für immer und ewig glücklich sein wird...
 

-Ende-



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Kommentare zu dieser Fanfic (48)
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Von: abgemeldet
2009-01-03T13:21:19+00:00 03.01.2009 14:21
UUUUUUUUUUUUUIIIIIIIII *quietsch*
das ist SOOOOO toll^^
ich finds klasse dass Tenten und Neji zusammen sind =3
und Miyu mit Yuki x333
Lee kommt zwar nich ganz so gut weg aber er wird überleben...mit der KRAFT DER JUGEND!!! xDDD
also wie gesagt ^^ die FF gefällt mit super
gute arbeit
lg Yaki
Von:  YukisBubble
2008-11-19T21:45:36+00:00 19.11.2008 22:45
ahh
*shcnüff*
ich leibe dieses ende gott sie dnak hat sie sich für neji endschieden..
*kopfschüttel*
böse tenten wie kann man sich auch in lee verleiben
*hust*
XD
Von:  LilHeaven
2008-11-15T17:10:37+00:00 15.11.2008 18:10
Das *shnief* ist wirklich das süßeste Epilog, das ich je gelesen habe!
*sich die Nase putzt*

Gratulation! Du hast deine FF zuende gebracht! ^^
Und alle Charaktere sind mit deiner Entscheidung zufrieden! ^^

Ich hoffe, du wirst weiterhin so schöne FF's schreiben, die so erfolgreich werden!

*dir kuchen und kakao dalass*
*wegkuller*

Hdl und Lg
KaraKedi
Von:  LilHeaven
2008-11-14T19:35:22+00:00 14.11.2008 20:35
oooooooooooooohaaa! o_O''''
*vom stuhl kipp*

Was sollte das denn???
Dass die auf einmal mit ihgrer Mutter streitet...
Dein Kapi war ganz gut ^^

Lg
KaraKedi
Von:  LilHeaven
2008-11-14T19:15:38+00:00 14.11.2008 20:15
haha xD
Miyu ist wirklich ne kleine Brainstormerin x'D
Sowas so schnell zu merken! Bemerkenswert!
*_*

Dein Kapi war echt süß^^

Hdl
KaraKedi
Von:  LilHeaven
2008-11-14T18:59:11+00:00 14.11.2008 19:59
och wie süß ^///^
das kapitel war echt toll!
bin gespannt, was mr. hyuuga über die liebe sagen wird...
*fett grins*

Hdl
KaraKedi
Von:  Maaya-chanxX
2008-08-26T16:43:12+00:00 26.08.2008 18:43
Oooh...schö~n *schnüff*

ich find das total toll ♥ ^^
du hast die gedankengänge von lee
echt gut beschrieben =)

Bin ich etwa die erste *sich umguck*
hihi...jaja xD
aber iwie fand ich diesen epilog echt
passend^^
danke , dass ich sowas schönes lesen durfte
=P ;)

bis denne
Maaya-chanxX
Von: abgemeldet
2008-08-26T16:43:08+00:00 26.08.2008 18:43
Hey TenTenHime! ^^

Also ich fand das Kapi total schön.
Schön traurig.
Ich liebe einfach deine Art zu schreiben.

Lee tut mir irgendwie leid, aber ich bin mir sicher, dass er mit der Zeit jemand neues findet. ^^
Tja, das Leben ist halt kein Märchen.
Daher wird er zumindest über TenTen hinwegkommen. ^^
Auch wenn es vllt lange dauern wird....

Aber na ja, ich fand es auf jeden Fall ein gelungenes, wenn auch trauriges Ende. ^^
Man liest sich bestimmt mal wieder.
*dir nen Keks schenk*

glg Xen
Von: abgemeldet
2008-07-24T16:07:40+00:00 24.07.2008 18:07
hallo ^-^
erst mal kurz zur entschuldigung:
da ich heute die ganze story gelesen hab hab ich keine kommies an einzelnen kapis gemacht ^-^
aber die story war echt hammer schön *.*
ich hab sie mit einer anderen verwechselt, deshalb sei mir nicht böse, dass ich sie anfangs nicht gelsen habe
^-^
ich hoffe du schreibst bald neue ff's
man schreibt sich
lg
p_o_l
Von:  Espeon
2008-07-22T16:37:27+00:00 22.07.2008 18:37
*sfz*
*Fan-Fähnchen schwenk*
TentenHime 4-life
*wein*
Wieso ist das schon zu ende? ;__;
Ich hab in "Aneinander Vorbeigelebt" 1+2 so mit den Charas mitgelitten... das hast bisher nur du geschafft!
Ich finde, dass das ein gelungenes Ende ist^^
Und Miyu wird ja nun doch glücklich ^^/)
Ich würd mich freuen, wenn du mir wieder mit dem Baseballschläger drohst, wenn du eine neue Ff schreibst^^
Du bist echt genial <3
*dir nen Glückwunschkuchen überreich*
Bis dann, Tata-chan
HDL


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