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... dann bin ich es auch.

von

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Klingeln und Kindergeschrei?

© by RosaLies
 


 

Riing
 

Das schrille Geräusch der Türklingel hallte durch die geräumige Wohnung.
 

Riiing
 

Ein leises Brummen erklang im Schlafzimmer, während sich unter der edlen, dunklen Seidenbettwäsche etwas bewegte. Eine wunderschöne, junge Frau drehte sich von der Seite auf den Bauch und streckte ihren Arm ganz langsam in Richtung eines schwarzen Haarschopfes aus.
 

Riiiing
 

Mit einem genervten Seufzen stupste sie den attraktiven Mann neben sich immer wieder auffordernd an und vergrub ihr Gesicht in dem bequemen Kissen, ehe der Schwarzhaarige sich leise grummelnd zu ihr drehte und schlaftrunken einen Arm um die Konoichi schlang.
 

Riiing
 

„Mach…das es aufhört…“, vernahm er die, aus dem Kopfkissen kommende, gedämpfte, flehende Stimme seiner Freundin, löste sich knurrend von ihr und schleppte sich aus dem gemütlichen Bett. Gähnend trat er, sich den Schlaf aus den Augen reibend, auf den Flur und stand wenig später vor der Wohnungstür.
 

Riiiiiiing
 

„Ja verdammt…“, fluchte er gereizt, griff nach der Klinke und sah wenig später in das genervte Gesicht seines besten Freundes.

„Na endlich Teme! Das wird aber auch mal Zeit!“, meckerte Naruto, welcher seinen mittlerweile dreijährigen Sohn Minato an der Hand hielt und äußerst ungeduldig wirkte.

„Sake!“, rief dieser fröhlich und grinste den Schwarzhaarigen breit an.

Den Uchiha schien das jedoch wenig zu interessieren, als er mit zu Schlitzen geformten Augen den Chaos-Ninja ins Visier nahm und leise grummelte.

„Dobe! Was zur Hölle willst du?“

Der Angesprochene setzte augenblicklich einen flehenden Gesichtsausdruck auf, nahm Minato auf seine Arme und hielt dem Clanerben seinen Sohn direkt vor die Nase.

„Vergiss es!“, kam es prompt von Sasuke, während er, zur Verstärkung seiner Aussage, den Kopf schüttelte.

„Komm schon, Teme! Ich habe eine dringende Einzelmission und Hinata ist in der Akademie! Nur für ein paar Stunden! Bitte!“, versuchte Naruto verzweifelt seinen besten Freund zu überreden und besah ihn mit großen, runden Hundeaugen.

„Dobe!“, begann der Schwarzhaarige genervt, „Sakura und ich müssen auch arbeiten, wir haben keine Zeit um…“, doch der Uzumaki fiel ihm maulend ins Wort.

„Ich weiß, dass du lügst! Neji hat mir erzählt das ihr diese Woche frei habt!“, schmollte der Blonde, während Minato immer wieder kichernd an seinem Ohrläppchen zog.

„Elender Hyuuga!“, grummelte Sasuke und fuhr sich durch die pechschwarzen Haare, „Irgendwann werde ich ihn noch mal umbringen!“

Narutos Gesicht erhellte sich und ehe der Uchiha sich versah, hatte er ein kleines Kind in die Arme gedrückt bekommen und blickte dem winkenden Vater mit offenem Mund hinterher.

„Dank dir, Teme! Hinata wird ihn heute Nachmittag abholen! Ich wünsch euch viel Spaß!“

Und schon im nächsten Moment war der Blondschopf auf dem Treppenabsatz verschwunden und ließ Sasuke mit seinem Sohn in der Wohnungstür stehen.

„Na klasse!“, brummte der Uchiha, ehe er die Augen zusammenkniff, da Minato gerade nach einer seiner Haarsträhnen gegriffen hatte und kräftig daran zog.

„Sake!“, grölte der Kleine vergnügt und zappelte aufgeregte, „Sake ich will spielen!“

Sake betrachtete den jüngsten Uzumaki mit hochgezogenen Augenbrauen und staunte mal wieder darüber, wie ähnlich er doch seinem Vater war.

Er hatte die gleichen gelbblonden Haare, das gleiche freche Grinsen. Und was noch viel schlimmer war, die gleiche nervige Art!

„Sake spielen mit Nato!“, rief Narutos Sohn erneut und meinte mit Nato sich selbst.

„Du bist wirklich wie dein Vater!“, seufzte Sasuke, ehe er mit dem Jungen auf dem Arm über den Flur spazierte und wenig später die Tür zum Schlafzimmer aufstieß.

Der Schwarzhaarige warf einen Blick auf seine Freundin, welche sich wieder schön gemütlich in die Bettdecke eingerollt hatte und ihm den Rücken zuwandte.

„Wer war das?“, vernahm er ihre verschlafene Stimme, ehe ihre Frage auch schon beantwortet wurde. Jedoch war es nicht der Uchiha, der sich die Mühe machte den Mund zu öffnen.

Kura!“, brüllte Minato plötzlich und Sasuke beobachtete amüsiert, wie sich die Rosahaarige erschrocken aufsetzte und einen Blick in seine Arme warf.

„Genau! Tante Sakura wird sich jetzt erstmal um dich kümmern!“, mit diesen Worten reichte der Schwarzhaarige den Jungen an die Haruno weiter, gab ihr einen kurzen Kuss und war bereits auf dem Weg zur Tür, als die Stimme der Konoichi ihn plötzlich aufhielt.

„Moment mal!“, begann sie verwirrt und gab einen leisen, schmerzerfüllten Laut von sich, als ihr Minato ebenfalls an den langen Haaren zog, „Wo willst du hin?“

„Ins Bad!“, war die knappe Antwort des Clanerben, ehe er auch schon durch die Tür geschlüpft war und das leise Rauschen von Wasser in der Wohnung erklang.

„Sake sich drückt?“, fragte der kleine Uzumaki und richtete seine neugierigen Äuglein auf Sakura.

Diese seufzte genervt, schlug die Bettdecke zurück und erhob sich, mit Minato auf dem Arm wenig später aus den gemütlichen Kissen.

„Ja genau! Onkel Sasuke drückt sich mal wieder!“, sie trat mit dem Dreijährigen auf ihren Kleiderschrank zu und griff nach einer weiten Trainingshose und einem passenden Top.

Minato machte sich währenddessen einen Spaß daraus, immer wieder an dem Träger ihres BHs zu ziehen und ihn gegen ihr Schlüsselbein sausen zu lassen.

Kurze Zeit später saßen die beiden am Küchentisch und Sakura beobachtete den Blondschopf lächelnd dabei, wie er sein Orangensaftglas absetzte und sich kurz darauf mit dem Ärmel über den Mund wischte.

„Kura! Da!“, er zeigte mit dem Finger auf Naoki, welcher sich, zu seinem eigenen Schutz, ganz oben auf dem Kratzbaum niedergelassen hatte und dem Kind einen wachsamen Blick zuwarf.

Nach einem gewissen, schon weit zurückliegenden Vorfall, der mit Sakuras Haustier, dessen Schwanz und Minato zutun hatte, war der Kater auf Abstand zu dem kleinen Kind gegangen und zog es vor, sich Narutos Sohn nicht zu näher, was dieser natürlich äußerst bedauerlich fand.

„Ja! Das ist eine Katze!“

„Kaze!“, wiederholte der Dreijährige und machte große Augen, als Naoki plötzlich miaute.

Im selben Moment betrat Sasuke die Küche und setzte sich der Rosahaarigen gegenüber auf einen der Küchenstühle.

„Sake ist wieder da?“, fragte Minato auch sogleich und kletterte auf den Schoß des Uchihas, welcher den wackligen Versuch mit seiner kräftigen Hand etwas unterstützte.

„Vermutlich!“, stimmte der Angesprochene dem Jungen zu und stöhnte leise, als dieser plötzlich aufgeregt auf seinen Beinen herum hüpfte.

„Sake jetzt mit mir spielen?“

„Aber sicher wird Sasuke jetzt mit dir spielen!“, versprach Sakura dem Kleinen und erntete einen finsteren Blick von ihrem Freund.

Mit großen, leuchtenden blauen Augen wandte sich Minato an die Haruno und streckte seine Ärmchen nach ihr aus.

„Kura auch mitspielen!“, grölte er fröhlich, krabbelte wieder von dem Schoß des Uchihas und lief im nächsten Moment lachend aus der Küche.

„Minato!“ rief ihm die Rosahaarige hinterher, „Minato, komm zurück!“, mit einem Seufzen sprang sie auf und folgte dem Kleinen über den Flur. Kurz vor der Wohnzimmertür schnappte sie ihn und nahm das vergnügt quiekende Kind auf ihre Arme.

„Kura, fang mich!“, kicherte der kleine Uzumaki und piekste ihr immer wieder ins Ohr, während sie die Küche betrat und Sasuke einen genervten Blick zuwarf.

„Hat Naruto ihn heute morgen hier gelassen?“, fragte sie grummelnd und besah den Schwarzhaarigen mit hochgezogenen Augenbrauen.

Der Angesprochene nickte bestätigend.

„Er hat eine dringende Einzelmission und Hinata ist in der Akademie!“, klärte der Uchiha seine Freundin seufzend auf, „Sie holt den Knirps heute Nachmittag wieder ab!“

„Durst!“, quengelte der Dreijährige plötzlich und streckte seine Arme nach dem Orangensaft aus, ehe die Rosahaarige sich neben den Clanerben setzte, Minato auf ihrem Schoß platzierte und ihm sein Glas reichte.

„Hinata scheint in ihrer Rolle als Lehrerin ja richtig aufzugehen!“, stellte Sakura beiläufig fest, während sie den Blondschopf dabei beobachtete wie er gierig seinen Saft austrank.

„Es ist ja auch richtig, dass sie aus der ANBU ausgetreten ist! Sie ist jetzt Mutter und sollte Dobe die gefährlichen Missionen überlassen!“

Die Haruno zog eine ihrer Augenbrauen in die Höhe und besah den Schwarzhaarigen mit einem schiefen Blick.

„Wieso? Hinata war eine hervorragende ANBU! Naruto, Kiba und sie haben ein ausgesprochen gutes Team abgegeben!“

Der Uchiha seufzte, erhob sich und trat an einen der Küchenschränke.

„Das mag ja auch so gewesen sein!“, er griff nach dem Kaffeepulver, „Aber jetzt hat sie einen Sohn, da wird die Karriere nun mal zweitrangig!“

Sakura hob überrascht den Kopf, während sich Minato auf ihren Schoß stellte und ihr mit seinem winzigen Zeigefinger auf die Nase drückte.

„Kura ist schön!“, grinste er schon fast charmant, woraufhin sich die Haruno ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen konnte.

„Hey Knirps! Such dir eine eigene Freundin!“, kam es gespielt grummelnd von Sasuke, während er der Medic-Nin einen Kaffee reichte und sich mit seiner eigenen Tasse wieder an den Tisch setzte.

„Sake sucht neue!“, lachte der Kleine frech und schlang besitzergreifend seine kleinen Ärmchen um Sakuras Hals.

„Was hast du gesagt Knirps?“, kam es hinterhältig grinsend vom Uchiha, woraufhin Minato bereits hibbelig auf dem Schoß der Rosahaarigen saß und vor sich hin gluckste.

„Sake sucht eine neue Freundin!“, wiederholte der jüngste Uzumaki kichernd und klammerte sich aufgeregt an die Haruno, als Sasuke langsam aufstand und auf den Jungen zutrat.

„Kura! Beschütz mich!“, rief er quiekend und vergrub sein Gesicht an ihrer Brust.

„Vor was?“, fragte sie belustigt und betrachtete den total aufgekratzten Minato.

„Sake!“, rief der Kleine und schielte kurz nach links, wo der Uchiha gerade um den Tisch trat und sich zu voller Größe aufbaute.

„Gleich hab ich dich Knirps!“, kam es gespielt bedrohlich von Sasuke und die Rosahaarige grinste breit, als Minato plötzlich kreischte, woraufhin sie die Arme um den kleinen Jungen schlang und mit ihm aus der Küche sprang.

„Na wartet!“, rief der Uchiha den beiden hinterher und fing sie kurz darauf im Wohnzimmer ab.

Sakura und der Schwarzhaarige standen sich gegenüber und beobachteten wachsam den jeweils anderen, lediglich das große, bequeme Ledersofa trennte sie voneinander.

„Gib mir den Knirps und dir wird nichts geschehen!“, forderte Sasuke, während sich ein kleines Schmunzeln auf seine Lippen legte.

Die Angesprochene warf einen fragenden Blick in ihre Arme, wo Minato hektisch den Kopf schüttelte und seine kleinen Finger in ihrem Top vergrub.

„Nein! Nein! Kura beschützt Nato!“, brabbelte er und quiekte erneut, als der Clanerbe plötzlich auf das Sofa sprang und nach der Rosahaarigen schnappte.

Doch die Konoichi, wich mit einer schnellen Drehung aus und gab dem, immer noch auf der Couch stehenden Uchiha einen kleinen Schups, woraufhin dieser sich gespielt geschlagen in die weichen Kissen schmiss und Sakura sich rittlings, mit Minato auf sein Becken setzte.

„Sake ist tot!“, rief der Dreijährige fröhlich und patschte dem grinsenden Schwarzhaarigen immer wieder auf die Brust, „Kura hat Sake tot gemacht!“

Die Haruno lachte leise, beugte sich über den Blondschopf hinweg und gab Sasuke einen sanften Kuss. Dieser vergrub seine Finger in ihren weichen Haaren und erwiderte die Geste der Medic-Nin nicht weniger leidenschaftlich, während Minato die beiden mit großen Augen beobachtete.

Als die Shinobis sich von einander lösten, streckte der Kleine seine Arme nach Sakura aus und ließ sich von ihr auf den Arm nehmen, während die Konoichi von dem Clanerben stieg und sich neben ihm auf das Sofa setzte.

Sasuke hatte bereits nach der Fernbedienung gegriffen und Minatos Lieblingssendung entdeckt, als er registrierte, wie die Haruno ihren Kopf auf seiner Schulter bettete und der kleine Blondschopf sich zwischen die beiden kuschelte und fröhlich das Lied von Ein kleiner Ninja mitsang.
 


 

Später am Nachmittag
 

Die Rosahaarige öffnete gerade die Wohnungstür und grinste breit, als auch schon ein Knirps an ihr vorbei rannte und sich seiner Mutter in die Arme warf.

„Mama!“, brüllte Minato, während die Blauhaarige ihn hochhob und ihm sanft durch das blonde Haar strich.

„Na mein Schatz!“, sie drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange, ehe sie aufsah und sich lächelnd an Sakura wandte.
 

„Ich hoffe er hat euch nicht allzu viel Ärger gemacht!“

Sakura winkte ab und schüttelte grinsend den Kopf.

„Nicht mehr als sein Vater veranstaltet hätte!“

„Tut mir leid, wenn ihr mal wieder so kurzfristig einspringen musstet, aber Naruto-kun hat wie gewöhnlich seine Mission vergessen und da TenTen hochschwanger ist, wollten wir ihr das nicht zumuten!“, erklärte Hinata entschuldigend und setzte Minato wieder ab.

„Schon in Ordnung! Willst du vielleicht einen Tee?“, fragte die Rosahaarige und trat zur Seite.

„Ja gerne!“, lächelte die Angesprochene und ging mit Sakura in die Küche, ehe sie sich auf einem der Stühle niederließ.

„Und? Was macht die Akademie?“, kam es neugierig von der Haruno, während sie Wasser aufsetzte und Minato noch ein bisschen Orangensaft eingoss.

„Es macht Spaß! Ich unterrichte wirklich gerne!“, antwortete die Blauhaarige und nahm ihren quengelnden Sohn auf den Schoß.

„Willst du denn nicht irgendwann wieder zur ANBU zurück?“, fragte die Medic-Nin neugierig, als sie sich ihrer Freundin gegenüber an den Tisch setzte.

„Nein! Ich glaube meine Jahre als erstklassige ANBU sind gezählt!“, meinte Hinata lächelnd und wuschelte Minato liebevoll durch die Haare.

„Du vermisst es also kein bisschen?“, erklang die ungläubige Stimme der Rosahaarigen, während sie die Hyuuga mit einem misstrauischen Blick besah.

„Nein! Nicht wirklich!“, sprach die Blauhaarige und wischte ihrem Sohn fürsorglich durch das Gesicht, als das halbe Glas Orangensaft von seinem Kinn lief und Sakura bei dem Anblick leicht schmunzelte.
 

„Wo ist eigentlich Sasuke-kun?“, fragte die Hyuuga neugierig, als ihre Freundin aufstand und nach dem plötzlich pfeifenden Teekessel griff.

„Der ist vor ungefähr zwei Stunden trainieren gegangen!“, erzählte die Rosahaarige und füllte zwei Tassen mit einem herrlich duftenden Früchtetee.

„Was erwartet man auch anderes von einem Uchiha?“, lachte die junge Mutter und bedanke sich höflich bei Sakura, als ihr diese eine dampfende Tasse Tee vor die Nase stellte.

„Wie Recht du doch hast!“, seufzte die Haruno und gönnte sich einen Schluck der wohltuenden Flüssigkeit.

„Hast du das schon mit Ino und Kiba gehört?“, wechselte Hinata das Thema und senkte leicht ihre Lautstärke, während sie ihre Tasse aus der Reichweite ihres Sohnes schob.

„Nein! Was denn?“, fragte die Rosahaarige irritiert, da ihre Freundin sie nun mit einem durchdringenden Blick besah.

„Kiba hat anscheinend eine Affäre!“, erzählte sie der Haruno und hielt gleichzeitig Minato die Ohren zu.

Was?“, kam es ein wenig lauter als beabsichtigt von Sakura und sie riss überrascht die Augen auf, „Das ist ein Scherz, oder?“

Die Angesprochene schüttelte traurig den Kopf und griff nach ihrer Tasse.

„Woher weißt du das?“, fragte die Rosahaarige immer noch vollkommen konfus und besah Hinata mit einem verwirrten Blick.

„Von Temari!“, klärte die Hyuuga sie auf, „Sie hat Kiba neulich abends auf der Straße, in einer ziemlich eindeutigen Situation, mit einer braunhaarigen Frau gesehen!“

„Weiß Ino davon?“

Die junge Mutter zuckte unwissend mit den Schultern.
 

Ein lautes Seufzen drang aus Sakuras Kehle, ehe sie einen weiteren Schluck Tee zu sich nahm und sich durch die langen Haare fuhr.

„Wie kann ihr Kiba das bloß antun?“, murmelte die Haruno und warf Hinata einen enttäuschten Blick zu, „Denkt er denn gar nicht an Chizu?“

Die Angesprochene hob ebenfalls ihre Tasse und stöhnte leise.

„Ich weiß es nicht! Natürlich sollte er an seine Tochter denken…aber…wenn es zwischen den beiden nicht mehr funktioniert … ich meine … sie können ja nicht nur wegen der Kleinen zusammen bleiben!“

„Du gehst also davon aus, dass Kiba und Ino sich nicht mehr lieben?“, fragte die Haruno überrascht und runzelte ihre Stirn.

Die Blauhaarige nickte und bestätige somit die Aussage ihrer Freundin.

„Wie gesagt…Ino hat uns schließlich schon oft genug, bezüglich Kiba, ihr Leid geklagt!“, warf Hinata ein und erntete einen nachdenklichen Blick von Sakura.

Diese wollte gerade den Mund öffnen, als das Klicken der Wohnungstür die beiden Frauen aufsehen ließ und wenig später der Uchiha die Küche betrat.

„Hinata!“, begrüßte er die Blauhaarige, nickte ihr kurz zu, öffnete den Kühlschrank und griff nach einer Wasserflasche.

„Hallo Sasuke-kun!“, kam es freundlich von der Angesprochenen, ehe sie sah, wie der Schwarzhaarige seiner Freundin einen kurzen Kuss auf den Mund drückte und nach einem gemurmelten „Bin duschen!“ auch schon wieder durch die Tür verschwunden war.
 

„Wie war das Training?“, rief ihm die Medic-Nin nach und schenkte sich noch ein wenig Tee ein.

„Langweilig!“, erklang Sasukes gleichgültige Stimme, woraufhin die Rosahaarige leicht den Kopf schüttelte und registrierte das Minato mittlerweile in den Armen seiner Mutter schlief.

Hinata warf ebenfalls einen liebevollen Blick auf ihren Sohn und erhob sich schließlich, darauf bedacht den kleinen Blondschopf nicht zu wecken, langsam von ihrem Stuhl.

„Ich glaube da muss jemand ins Bett!“, meinte sie lächelnd und bedankte sich bei ihrer Freundin für den Tee.

Nachdem die beiden Frauen sich verabschiedet hatten, schloss Sakura seufzend die Wohnungstür hinter der Hyuuga und lauschte dem Rauschen des Wassers, welches aus der Dusche kam.

Ohne lange zu überlegen, spazierte sie auf die Badezimmertür zu, drückte die Klinke herunter und betrat, während sie sich ihr Top über den Kopf zog, den Raum.

„Sakura?“, drang die Stimme des Uchihas durch die Duschwände, ehe die Rosahaarige einen Blick auf seine Silhouette warf, welche durch die beschlagenen Scheiben immer noch gut zu erkennen war.

„Hast du etwa jemand anderes erwartet?“, schmunzelte die Haruno und streifte ihre Hose ab.

„Hör auf zu labern und beweg deinen Arsch hier rein!“, befahl Sasuke ungeduldig und schob die Duschwand ein Stück weit auf.

„Meine Güte, Sasuke! Du bist so unromantisch!“, belächelte die Konoichi seine Anweisung und besah sich ihr hübsches Gesicht im Spiegel.

„Ach und du bist romantisch, ja?“, fragte der Schwarzhaarige und zog amüsiert eine Augenbraue hoch, während er seinen Blick über den, nur noch in Unterwäsche gehüllten Körper seiner Freundin schweifen ließ.

„Ich habe es nicht nötig romantisch zu sein!“

Mit einem fiesen Grinsen wandte sie sich ihm zu und öffnete quälend langsam ihren BH, ehe sie sich, in Zeitlupe, mit ihren zierlichen Fingern dem winzigen Höschen näherte und der Uchiha knurrend die Augen verdrehte.

„Hör auf mich zu ärgern und sieh zu, dass dein süßer Hintern bald in dieser Dusche steht!“

„Ha!“, kam der freudige Ausruf von Sakura, „Du hast süß gesagt, das ist mehr Romantik als ich erwartet habe!“

Sasuke besah sie mit einem schiefen Blick und schüttelte den Kopf, ehe die Haruno sich nun schnellstmöglich ihrer Unterwäsche entledigte, zu ihm unter die Dusche hüpfte und augenblicklich ihre Arme um seinen Nacken legte.

„Schon besser!“, raunte der Schwarzhaarige ihr zu, umschlang ihren wohlgeformten Körper und drückte sie besitzergreifend an seine Brust.

„Eine ganze Woche Urlaub!“, murmelte Sakura glücklich und vergrub ihre Finger in den nassen Haaren des Uchihas, „Und soviel Zeit für Sex!“

Der Uchiha grinste schelmisch und ließ seinen Kopf sinken, ehe er ihr zärtlich in die weiche Haut ihres Halses biss.

„Ich merk schon … diese Woche wird von mir einiges abverlangt!“, vernahm die Rosahaarige das raue Lachen des Clanerben und registrierte, wie seine Hände über ihre Hüfte wanderten, ihre Pobacken ergriffen und sie auf seine Arme hoben.

„Na hör mal! Warum denkst du, sollte ich sonst mit einem Uchiha zusammen sein?“, kam es gespielt empört von Sakura, ehe sie leise seufzend den Kopf in den Nacken legte, da der Schwarzhaarige unzählige kleine Küsse auf ihrer Brust verteilte.

„Gutes Argument!“, hauchte er ihr zu, während er ihren Rücken gegen die Fliesen der Dusche lehnte und ihre Lippen mit den seinen versiegelte.
 


 

Zur selben Zeit, in Nejis und TenTens Wohnung
 

Der Hyuuga fuhr sich seufzend durch die langen Haare, während er einen genervten Blick in seinen Kleiderschrank warf.

„TenTen? Hast du meine ANBU-Weste gesehen?“, rief er schließlich brummend und wartete ungeduldig auf eine Antwort von seiner Freundin.

„Die hab ich gewaschen! Sie müsste im Wäschekorb liegen!“, erklang die Stimme der Braunhaarigen, woraufhin seine Augen den Stuhl neben der Kommode fixierten und er das Gesuchte auch sogleich erblickte.

Mit einer lässigen Handbewegung schnappte er nach seiner Weste, warf sie sich über die Schulter und trat aus dem Schlafzimmer, in das angrenzende Wohnzimmer, wo sich auch die offen gehaltene Küche befand.

Die Ama stand am Herd und rührte gerade in einem Topf, als Neji hinter sie trat und seine Hände auf ihren kugelrunden Bauch legte.

„Und? Was hast du heute noch vor?“, fragte der Clanerbe, während er der Konoichi einen zärtlichen Kuss in den Nacken hauchte und sein Gesicht in ihren duftenden Haaren vergrub.

„Temari wollte vorbeikommen!“, sie wandte sich lächelnd zu ihm um und schlang ihre Arme um seinen Hals, „Wann bist du vom Training zurück?“

Der Angesprochene legte seine Lippen sanft auf die ihren und strich ihr liebevoll über die Wange, ehe er sich wieder von ihr löste und einen Blick in ihre wunderschönen Augen warf.

„Ich denke in zwei bis drei Stunden!“, raunte er ihr zu und küsste sie erneut kurz, ehe er von ihr abließ, sich einen Apfel schnappte und nach seiner Waffentasche griff.

TenTen wandte sich gerade wieder dem Kochtopf zu, als es plötzlich klingelte, woraufhin sie dem Hyuuga einen auffordernden Blick zuwarf und beobachtete wie dieser an die Wohnungstür trat und sie öffnete.

„Temari!“

„Hallo Neji!“, kam es höflich von der Sabakuno, ehe der Braunhaarige sie eintreten ließ und zusah wie Gaaras Schwester seine Freundin begrüßte.

„Hey Ten! Na? Wie fühlt sich die werdende Mutter so?“, grinste die Blondine und ließ sich auf einem der Küchenstühle nieder.

„Ganz ehrlich? Ich hab keine Lust mehr!“, seufzte die Ama, war jedoch nicht in der Lage den amüsierten Unterton in ihrer Stimme zu verbergen, „Falls wir noch mal ein Kind kriegen sollten, wird Neji das Austragen übernehmen!“

Temari lachte auf, während der Hyuuga, welcher gerade seine Kunais einpackte, verwirrt die Stirn runzelte und unangenehm berührt das Gesicht verzog.

„Mal abgesehen davon, dass das biologisch gesehen, vollkommen unmöglich ist…kannst du dir das sofort wieder aus dem Kopf schlagen!“, murmelte der Clanerbe und brachte somit die beiden Frauen zum kichern.

„Schade!“, schmunzelte die Sabakuno und zwinkerte dem jungen Mann frech zu, während sie beobachtete wie er sich seine ANBU-Weste überzog.

„Hast du eine Mission?“, beendete Gaaras Schwester das äußerst merkwürdige Thema und zog fragend die Augenbrauen hoch.

„Training!“, antwortete der Braunhaarige bloß und band sich seine Beintasche um.

Er trat auf die Wohnungstür zu und griff mit einem knappen „Ich bin dann mal weg“ nach der Türklinke, als die ernste Stimme seiner Freundin ihn aufhielt.

„Nein…bist du nicht!“

Der Hyuuga wandte sich irritiert um und blickte TenTen überrascht und auch ein wenig dümmlich an.

„Warum sollte ich nicht zum Training gehen?“, fragte er konfus und auch Temari warf der Ama einen schiefen Blick zu.

„Ten? Er kann doch ruhig zum Training, ich bin doch…“, setzte die Sabakuno an, wurde jedoch gleich von ihrer Freundin unterbrochen.

„Nein…kann er nicht!“, sagte sie bestimmt, während ein Hauch Panik in ihrer Stimme lag.

„Und warum nicht?“, fragte Neji mittlerweile genervt und registrierte, dass die Ama ein wenig blass um die Nase war.

„Weil das Baby kommt!“, argumentierte die Braunhaarige ruhig und blickte ihren Freund emotionslos an.

„Und warum kann ich dann…“, er stoppte in seinem Redeschwall und schien einen Moment lang wie hypnotisiert, „Das Baby kommt?“, wiederholte er, ehe sich seine Pupillen weiteten und Temari ebenfalls vom Stuhl aufsprang, jedoch nicht dazu kam etwas zu sagen.

Das Baby kommt? Jetzt?“, rief der Hyuuga erschrocken und warf einen panischen Blick auf seine Freundin.

„Nein, nächste Woche!“, stöhnte die Ama, „Natürlich jetzt! Beweg dich und hol meinen Koffer, er liegt oben auf dem Kleiderschrank! Gott sei dank hat mir Hinata den Tipp gegeben schon vorher zu packen!“

In weniger als einer Sekunde war Neji ins Schlafzimmer gesprintet, hatte den Befehl der Braunhaarigen ausgeführt und stand kurz darauf wieder stramm vor ihr.

„Und was jetzt?“, fragte er vollkommen zerstreut und erntete ein Augenrollen von TenTen.

„Na was wohl? Wir müssen ins Krankenhaus und zwar schnell!“

Kaum hatte sie das Wort ‚Krankenhaus’ ausgesprochen, befand sie sich auch schon auf den Armen des Clanerben und konnte einer völlig verwirrten Temari nur noch winken, als Neji mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Wohnungstür preschte.

„Sag den anderen bescheid…und schließ bitte ab!“

Drang die Stimme der Ama an die Ohren der Blondine, ehe diese belustigt den Kopf schüttelte, den Schlüssel aus dem Schloss zog, ins Treppenhaus trat und die Wohnung verschloss.
 


 

Kurze Zeit später, in Sakuras und Sasukes Wohnung
 

Die verschwitzten Körper der beiden Shinobis zitterten und die Wangen der Haruno glühten, als Sasuke seine Stirn gegen ihre lehnte und sein unregelmäßiger Atem immer wieder ihr Gesicht streifte.

Ich liebe dich!“, keuchte die Rosahaarige leise, während sie gegen die Fließen der Dusche gepresst wurde und ihre langen Beine immer noch die Hüfte des Uchihas umschlangen.

Sie vergrub ihre Finger in seinen nassen Haaren, senkte den Kopf und zog mit ihren heißen Lippen eine brennende Spur von seinem Hals bis hin zu seinem rechten Schlüsselbein.

Sakura registrierte wie sich sein Brustkorb langsam wieder gleichmäßig bewegte und seufzte leise, als sie spürte, wie er sie ein wenig weiter hochhob und sich ihr entzog.

Wenig später legte er seine Lippen auf die ihren, setzte sie vorsichtig ab und schlang seine starken Arme um ihren zierlichen Körper.

Es entstand ein langer und gefühlvoller Kuss zwischen den beiden, während lediglich das leise Rauschen des Wassers die Stille durchbrach und eine angenehme Atmosphäre erschuf.
 

Riiiiiiing
 

Mit einem synchronen Stöhnen lösten sich die ehemaligen Teamkollegen voneinander, ehe Sakura ihren Kopf gegen den Oberkörper des Schwarzhaarigen sinken ließ und leise grummelte.

„Verdammt! Woher wissen diese Idioten immer wann wir Sex haben?“

Der Uchiha schmunzelte leicht, drückte seiner Freundin einen kleinen Kuss auf die Haare und schob die Duschwand auf.

„Weil wir ständig Sex haben?“, kam es amüsiert von dem Schwarzhaarigen, während er nach einem Handtuch griff und es Sakura reichte.

„Wir haben also deiner Meinung nach zu viel Sex?“, fragte die Haruno, besah ihren Freund mit hochgezogenen Augenbrauen und wickelte sich in das frische, weiche Handtuch.

„Meiner Meinung nach kann man gar nicht zu viel Sex haben!“, korrigierte Sasuke die Medic-Nin, band sich ebenfalls ein Handtuch um die Hüfte und erntete einen schiefen Blick von der Rosahaarigen.

„Dann sollte ich dich vielleicht mal auf Entzug setzten!“, meinte die Konoichi hinterhältig grinsend und warf einen Blick in den Spiegel, als plötzlich der Uchiha hinter ihr stand, seine Hände auf ihren flachen Bauch legte und sie ganz langsam höher wandern ließ.

„Sakura! Wir beide wissen doch ganz genau…“, er umfasste ihre wohlgeformten Brüste mit seinen Händen, „...das du dir das niemals antun würdest!“

Sie sah durch den Spiegel wie sich ein arrogantes Lächeln auf seine Lippen schlich, ehe er eben diese auf die weiche Haut ihres Halses legte und seine Finger langsam unter ihrem Handtuch verschwanden, wo sie augenblicklich eine Gänsehaut auslösten.

„Ich hasse dich!“, murmelte sie gespielt beleidigt und hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt als ihr ein leises Seufzen entrann.

„Du lügst! Und das weißt du auch!“, raunte der Schwarzhaarige ihr zu, registrierte wie sie auf seine Liebkosungen hin, ihren Kopf weiter zur Seite lehnte und bescherte ihr einen leuchtend roten Knutschfleck.
 

Riiiing
 

Mit einem ergebenen Seufzen ließen seine Lippen von ihr ab, während seine Hände ebenfalls wieder auftauchten und genervt durch die Haare des Uchihas fuhren.

„Ich geh schon!“, kam es grummelnd von Sakura, ehe sie das Handtuch enger um ihren Körper schlang und das Badezimmer verließ.

Vor der Wohnungstür angekommen, drückte sie die Klinke hinunter und öffnete dem Besucher mit einem mürrischen Gesichtsausdruck, welcher jedoch wenig später wieder verschwand und einem irritierten Augenblinzeln Platz machte.

„Temari?“, fragte die Rosahaarige überrascht und starrte ihre Freundin verwundert an, „Ist was passiert?“

Korrekt!“, rief die Angesprochene fröhlich und klatschte aufgeregt in die Hände, „Wir müssen ins Krankenhaus! TenTen bekommt gerade ihr Baby!“

Was?“, kam es erschrocken von Sakura, „Jetzt gerade?“

„Ja! Jetzt in diesem Moment!“, erklärte Temari und schüttelte belustigt den Kopf, „Man merkt, dass du mit Neji in einem Team bist!“

„Hä…?“, machte die Haruno intelligent und beobachtete wie die Sabakuno eine wegwerfende Handbewegung vollführte.

„Das ist doch jetzt egal. Wir müssen ins Krankenhaus! Wo ist Sasuke? Beeil dich und zieh dir … was … an!“, die rosahaarige Konoichi schluckte, als die Blondine plötzlich immer langsamer wurde und ihre Freundin näher in Augenschein nahm.

Ihre forschenden Augen huschten von ihrem Gesicht über ihren, nur mit einem Handtuch bekleideten Körper und weiteten sich um ein paar Millimeter, ehe sich ein wissendes Grinsen auf Temaris Lippen legte.

„Du hattest gerade Sex!“, stellte die Sabakuno fest und zwinkerte amüsiert, während Sakura sich innerlich mal wieder beglückwünschte und niedergeschlagen die Schultern hängen ließ.

„Wie kommst du denn nur darauf?“, brummte sie verstimmt und hoffte, dass ihre Freundin ihr weiteres ersparen würde. Doch dem war natürlich nicht so. Wäre auch zu schön gewesen!

„Hm…“, machte die Blondine nachdenklich, „Ich weiß auch nicht…vielleicht habe ich das daher abgeleitet, dass du halb nackt bist, so unglaublich befriedigt aussiehst und einen Rosaschimmer auf den Wangen hast, der doch sehr auf einen Orgasmus schließen lässt. Oh! Und womöglich lag es auch an diesem riesigen, äußerst professionellen Knutschfleck auf deinem Hals!“

„Danke Temari! Wirklich eine sehr ausführliche und präzise Erläuterung meines Sexuallebens!“, klatschte Sakura in die Hände, woraufhin Gaaras Schwerster lachte und ihre Freundin mit einem entschuldigenden Blick besah.

„Schon gut! Ich hab ja verstanden! Ich mein ja nur … da könnte man glatt neidisch werden! So befriedigt wie du gerade ausschaust! Sasuke muss wirklich…“

Temari!“, kam es mahnend von der Rosahaarigen, woraufhin die Angesprochene leise kicherte und sich bereits abwandte.

„Bin schon weg! Ich muss sowieso noch den Anderen bescheid sagen. Wir treffen uns dann so schnell wie möglich im Krankenhaus, einverstanden?“, sie hatte bereits den ersten Treppenabsatz erreicht, als sie sich noch einmal umdrehte und hinterhältig grinste.

„Und so schnell wie möglich heißt nicht, dass du mit Sasuke vorher noch eine Nummer schieben kannst, kapiert?“

„Temari!“, knurrte die Haruno, woraufhin ihr ihre Freundin noch einen schnellen Luftkuss zuwarf und wenig später mit einem entzückten Grinsen auf den Lippen verschwunden war.

Mit einem ergebenen Seufzen schloss Sakura die Tür und trat eiligen Schrittes ins Badezimmer, wo der Uchiha bereits in frischer Boxershorts stand und sich mit einem Handtuch die Haare trocken rubbelte.

„Beeil dich! Wir müssen gleich ins Krankenhaus!“, scheuchte sie ihn, griff nach einer Bürste und ließ diese immer wieder durch ihre langen Haare gleiten.

Was?“, fragte Sasuke konfus, zog sich das Handtuch vom Kopf und runzelte irritiert die Stirn, „Warum müssen wir ins Krankenhaus?“

„Weil bei TenTen die Wehen eingesetzt haben und sie, laut Temari, gerade ihr Baby bekommt!“, klärte ihn die Konoichi auf und erntete, durch den Spiegel, einen genervten Blick ihres Freundes.

„Ein wirklich entspannender erster Urlaubstag ist das heute!“, grummelte er und beobachtete die Haruno dabei, wie sie nach dem Föhn schnappte und dringlich begann ihre blassrosa Haare zu trocknen.

„Jetzt hör auf zu maulen und geh dir was anziehen!“, befahl sie dem Clanerben, während sie den Kopf schief legte um ihre Haare besser föhnen zu können.

„Tzz…“, machte der Angesprochene bloß, hatte jedoch wenig später sein Handtuch in den Wäschekorb geschmissen und war aus dem Badezimmer marschiert.
 

Kurze Zeit später stand die Rosahaarige unentschlossen vor ihrem riesigen Kleiderschrank und wurde von Sasuke kopfschüttelnd dabei beobachtete wie sie, nur mit Unterwäsche bekleidet, in ihrem Hosenstapel wühlte und nach einiger Zeit eine hellgraue Röhrenjeans ans Tageslicht beförderte.

Mit wachsamen Augen verfolgte der, auf dem Bett sitzende, bereits angezogene, junge Mann, wie seine Freundin in die Hose schlüpfte und kurz darauf nach einem weißen Tank-Top griff, auf dessen Rücken sich ein ungefähr zehn Zentimeter großes Symbol des Uchiha-Clans befand.

Der Shinobi schmunzelte leicht, als sein Blick auf den rot-weißen Fächer fiel und er sich daran erinnerte, wie viel Überredungskunst es gebraucht hatte, damit sie ein Top, welches er ihr einst zum Geburtstag geschenkt hatte, auch wirklich trug.

Erst hatte Sakura sich dagegen gesträubt das Zeichen seiner Familie zu tragen, begriff jedoch ziemlich schnell was für Vorteile ihr dieses winzige Sinnbild brachte.

Woraufhin sich der kleine Fächer mit beachtlichem Tempo in ihrem Kleiderschrank ausgebreitet hatte und der Schwarzhaarige nicht mehr länger der einzige war, der mit dem Symbol eines mächtigen Clans durch Konoha lief. Sasuke legte vor allem Wert darauf, dass ihre Trainingsanzüge mit seinem Familiensymbol versehen waren, da er wusste, das, wenn sie zum Beispiel mit Temari joggen war, ihr unzählige gaffende Männer begegneten.

Er beobachtete sie gerade dabei, wie sie sich das Kleidungsstück überstreifte, es kurz glatt zog, nach einem Zopfband auf der Kommode griff und sich ihre Haare zu einem hohen Pferdeschwanz band, als Sasuke sich vom Bett erhob und an die Tür trat.

„Bist du endlich fertig?“, fragte er ungeduldig und ließ seine Hände in seine Hosentaschen gleiten, woraufhin die Haruno lediglich mit den Augen rollte.

„Ist ja gut! Hör auf zu meckern!“, brummte sie genervt, ehe sie kopfschüttelnd an ihm vorbeispazierte.

Nachdem die beiden die Wohnungstür abgeschlossen - und das Treppenhaus hinter sich gelassen hatten, traten sie in das helle Licht der Sommersonne und schlugen den Weg in Richtung des Krankenhauses ein.

Auf den Straßen von Konoha herrschte mal wieder lärmender Betrieb und unzählige neugierige und schmachtende Augenpaare fixierten die Shinobis, während diese unbekümmert über den großen Marktplatz gingen und Sakura in das ein oder andere Schaufenster lugte.

„Ich fass es nicht, dass das Flirtparadies wirklich verfilmt werden soll!“, seufzte die Rosahaarige und warf einen schiefen Blick auf ein großes Plakat einer Hauswand, während der Uchiha mal wieder zufrieden feststellte was für eine Wirkung das Uchiha-Symbol seiner Freundin auf das männliche Geschlecht hatte.

Mit einem arroganten Lächeln auf den Lippen, registrierte er, wie die hungrigen Blicke fast aller Männer über den Körper der Konoichi wanderten und sich ihre Pupillen schließlich um Millimeter weiteten, wenn sie den kleinen Fächer entdeckten.

Er spürte wie sie ihn mit teils unsicheren, verängstigen aber auch teils mürrischen und neidischen Blicken besahen und konnte sich für seine grandiose Idee innerlich nur selbst auf die Schulter klopfen.

Durch das Zeichen seiner Familie hatte er ihr praktisch seinen Stempel verpasst und es gab wahrlich wenige Idioten in Konoha, die mutig oder eben dumm genug waren, sich an dem Eigentum eines Uchihas zu vergreifen.

Allerdings löste das nur eines seiner Probleme.

Das andere hatte weniger mit Sakura, sondern mehr mit ihm selbst zu tun.

Er hatte zwar gehofft, dass Konohas Frauenwelt, genau wie die Haruno, zur Besinnung gekommen war, wurde jedoch bereits kurz nach seiner Rückkehr bitter enttäuscht.

Der Schwarzhaarige hatte sich damit abfinden müssen ständig das Opfer der kreischenden, hinterhältigen, gerissenen und mittlerweile erwachsenen Furien zu sein und fand es umso erstaunlicher, wie locker seine Freundin damit umzugehen schien.

Die Rosahaarige konnte das Verhalten des weiblichen Geschlechts in Konoha nur belächeln, wenn sie sich seufzend nach dem Clanerben umdrehten oder sich in Grüppchen aufteilten, die Köpfe zusammensteckten und leise kicherten.

„Hat Naruto dir gesagt was das für eine Einzelmission ist?“, holte ihn Sakuras Stimme aus den Gedanken, woraufhin er unwissend mit den Schultern zuckte und damit beschäftigt war einem äußerst interessierten männlichen Shinobi einen warnenden Blick zuzuwerfen.

„Nein…hat er nicht! Wieso?“, stellte Sasuke die Gegenfrage und registrierte zufrieden, wie die eingeschüchterten Augen des Fremden von dem Körper der Haruno abließen und auf eine Tafel mit den Angeboten der Woche huschten.

„Er bekommt schließlich nicht oft Einzelmissionen…und das auch mit guten Grund!“, pflichtete die Rosahaarige ihm bei und konnte schon das Dach des Krankenhauses erkennen.

„Ja! Weil Dobe dann keinen hat der ihm mal wieder den Arsch rettet!“, seufzte der Clanerbe und fuhr sich durch die pechschwarzen Haare, während das Paar in eine Nebenstraße einbog.

Kurze Zeit später öffneten sich die Schiebetüren des Konoha Hospitals, woraufhin Sakura und der Uchiha die große Empfangshalle betraten und in Richtung des Kreissaals blickten.

Vor der Tür stand eine gepolsterte Sitzecke, auf der sich schon eine kleine Anzahl bekannter Gesichter niedergelassen hatte.

Sie sahen wie Ino den Arm hob und sie durch einen Wink dazu aufforderte sich zu ihnen zu gesellen, ehe die Haruno und der Schwarzhaarige auf die Anwesenden zutraten und sich Sasuke augenblicklich neben Shikamaru in die weichen Kissen des Sofas schmiss.

„Und? Wie sieht es aus?“, fragte die Medic-Nin neugierig, nachdem sie ihre Freunde begrüßt hatte und wandte sich an die Yamanaka.

„Ich glaube sie haben gerade eine Pause eingelegt! Scheint eine lange Geburt zu werden!“, seufzte die Blondine, welche am Ende der Couch neben Temari saß.

„Na klasse!“, stöhnte die Haruno, ließ sich auf Sasukes Schoß fallen und sah sich kurz darauf verwundert um, ehe sie den Nara mit hochgezogenen Augenbrauen besah.

„Wo ist Neji?“ kam es verwirrt von ihr, als sie feststellte das bis jetzt nur Ino, die Sabakuno und Shikamaru sich im Krankenhaus eingefunden hatten.

„Der holt sich glaube ich seinen siebten Kaffee!“, gähnte der Angesprochene und besah seine Teamkollegin mit einem schiefen Grinsen.

Diese wollte gerade den Mund öffnen, als eine bekannte Stimme sie plötzlich unterbrach.

„Das ist erst mein sechster Kaffee!“, grummelte Neji, woraufhin Sakura und die Anderen ihre Köpfe nach links wandten und den Braunhaarigen, mit einem Becher in der Hand, auf sich zukommen sahen.

Die Augen der Haruno weiteten sich erschrocken, als sie einen Blick auf ihren äußerst geschafft aussehenden Teamleader warf und sich kurz darauf von Sasukes Schoß erhob.

„Neji?“, fragte sie verwirrt und trat auf den Hyuuga zu, „Wie siehst du denn aus?“

Der Angesprochene brummte jedoch nur verstimmt und warf einen besorgten Blick auf die Flügeltür des Kreissaal, als er Sakuras Hände plötzlich auf seinen Schultern spürte und sie ihn mit sanfter Gewalt in einen nahe gelegenen Sessel verfrachtete.

„Na schön! Das mit dem Kaffee hat jetzt ein Ende!“, sie nahm ihm das heiße Getränk aus der Hand und reichte es dem Nara, bevor sie ihre zierlichen Finger über seine Stirn fahren ließ und ihr beruhigendes Chakra aktivierte.

Die Rosahaarige beobachtete, wie sich die müden und mittlerweile rot unterlaufenen Augen des Hyuugas entspannt schlossen, während sie verständnislos den Kopf schüttelte.

„Wenn man bereits Augenringe unter den Augenringen hat, sollte man sich das mit seinem sechsten Kaffee noch mal überlegen!“, belehrte ihn die Konoichi und erntete einen genervten Blick von ihrem Teamleader.

„Ich sitze hier jetzt seit über einer Stunde, habe keine Ahnung was da drinnen los ist und kein beschissener Arzt fühlt sich dazu verpflichtet mir irgendwelche Informationen über TenTen und das Baby zukommen zu lassen!“, kam es mit einem leicht aggressiven Unterton von Neji, woraufhin die Haruno ihre Hände in seinen Nacken legte und diese erneut hellgrün aufleuchteten.

Die Anderen beobachteten neugierig wie die junge Frau den Braunhaarigen beruhigte und auf ihn einredete, während Sasukes Augenbraue immer wieder leicht zuckte und er den Hyuuga mit seinen wachsamen Pupillen fixierte.

Ein plötzlicher Schrei, der aus dem Kreissaal kam, ließ alle zusammenzucken und Neji schreckhaft aufspringen, wobei er die Rosahaarige fast umgeworfen hätte, wenn sie nicht mit so einem ausgeprägten Gleichgewichtssinn gesegnet worden wäre.

„Verdammt! Wie lange dauert das denn noch?“, fluchte der Hyuuga und fuhr sich nervös durch die Haare, ehe er begann vor seinen Freunden auf und ab zuschreiten, als ein weiterer schmerzerfüllter Schrei an die Ohren der Anwesenden drang.

„Klingt als würde es jetzt losgehen!“, meinte Ino, während die Haruno sich seufzend wieder auf Sasukes Schoß setzte und ihren Rücken gegen seinen durchtrainierten Oberkörper lehnte.

„Entschuldigt die Verspätung!“, erklang Hinatas Stimme, woraufhin sich alle Köpfe dem Eingang zuwandten, durch den gerade eine blauhaarige Frau spazierte, „Hanabis Mission hat länger gedauert als erwartet und ich konnte Minato nicht alleine lassen! Also? Wie ist die Lage?“

Die Hyuuga trat zu ihren Freunden und besah diese mit einem fragenden Blick.

„Keine Sorge! Du hast nichts verpasst! Allem Anschein nach geht es jetzt erst richtig los!“, erklärte ihr Temari und beobachtete Neji dabei wie er weiterhin vor der Flügeltür auf und ab tigerte.

„Bin ich zu spät? Ist es ein Mädchen oder ein Junge?“, brüllte eine Stimme und alle Anwesenden stöhnten genervt auf.

Ein Shinobi in einem grünen Trainingsanzug stürmte durch die Empfangshalle und ruderte wie verrückt mit den Armen.

„Beruhig dich Lee! Das Baby ist noch nicht da!“, seufzte die Yamanaka und verdrehte die Augen, während Shikamaru müde gähnte und sich der Taijutsu-Experte zu den restlichen Ninjas gesellte.

Ein weiterer Schrei erklang, woraufhin Temari und Sakura gleichzeitig ihre Gesichter verzerrten und sich einen unsicheren Blick zuwarfen, während Ino und die Hyuuga ziemlich gelassen wirkten, da jede von ihnen bereits ein Kind zur Welt gebracht hatte.

TenTens schmerzerfüllte Klagetöne drangen mittlerweile immer regelmäßiger durch die Türen des Kreissaals und wühlten Neji immer mehr auf. Jedoch schien das Baby nicht die Absicht zu haben seinem Vater die ersehnte Erleichterung zu gewähren und rührte sich auch in der nächsten dreiviertel Stunde keinen Zentimeter.

Mittlerweile vertraten sich auch Temari und Ino die Beine, wodurch Sakura es sich richtig gemütlich machen konnte und die größte Fläche des bequemen Sofas einnahm.

Ihr Kopf ruhte auf dem Schoß des Uchihas während ihre Beine über der Lehne baumelten und sie dösend die Lider geschlossen hatte.

Dann, ganz plötzlich und unerwartet, drang das Geschrei eines Kleinkindes an die Ohren der Freunde, woraufhin alle Köpfe nach oben ruckten und wenig später Tsunade müde lächelnd durch die Kreissaaltür trat.

„TenTen hat es geschafft!“, seufzte sie und besah den erstarrten Neji mit einem amüsierten Blick, „Der Vater darf reinkommen! Der Rest geduldet sich noch ein bisschen!“

In weniger als einer Sekunde war der Hyuuga an ihr vorbei gehechtet und zu seiner neuen, kleinen Familie gestürzt.

Die Hokage sah ihm grinsend nach und folgte dem Braunhaarigen, während sie sich geschafft durch die blonden Haare fuhr.

„Endlich!“, stöhnte der Nara und auch Sasuke schien ähnlich erleichtert.

„Das war bis jetzt die längste Geburt!“, stellte die Sabakuno fest und gähnte, „Minato und Chizu waren doch sehr viel schneller gewesen!“

Sie warf der Yamanaka und Hinata einen kurzen Blick zu, woraufhin diese schmunzelten und gleichzeitig zustimmend nickten.

„Dann werden sich Neji und TenTen mit der Haussuche wohl beeilen müssen, immerhin wird es jetzt ein wenig eng in Tens alter Wohnung!“, grinste Lee und stand bereits ungeduldig wartend vor der Tür.

„Warum ziehen sie eigentlich nicht ins Hyuuga Anwesen?“, fragte Ino und besah Hinata mit einem verständnislosen Blick, „Ich meine, da ist doch sicherlich genug Platz!“

„Weil Neji nicht zusammen mit meinem Vater und Naruto unter einem Dach wohnen will!“, erklärte die Blauhaarige belustigt und verzog ihre Lippen zu einem schiefen Grinsen.

„Was definitiv verständlich ist!“, grummelte Sakura, während sie sich wieder aufsetzte und Shikamaru seinen gerade erstandenen Kaffee aus der Hand nahm.

„Ich geh mir einen neuen holen!“, seufzte dieser nur und stiefelte bereits zurück zum Automaten, als die Medic-Nin sich einen Schluck genehmigte und ebenfalls aufstand.

Die Tür zum Kreissaal öffnete sich ein weiteres Mal und eine fröhliche Tsunade stellte sich vor die, ihr sehr bekannten Shinobis.

„Ihr könnt jetzt reinkommen! Aber nur für ein paar Minuten, TenTen braucht Ruhe!“, ermahnte sie die Freunde, beobachtete wie diese sich erhoben und führte sie durch die Flügeltür zu einem weißen Bett in dem eine braunhaarige Frau lag. Diese warf gerade einen müden, jedoch auch überglücklichen Blick in ihre Arme, während Neji selig lächelnd daneben stand und seine kleine Familie betrachtete.

„Na ihr zwei!“, flüsterte Temari und warf einen neugierigen Blick auf das kleine Bündel, das an der Brust ihrer Freundin lag, „Und was ist es?“

„Darf ich vorstellen…“, antwortete die Ama schwach und strahlte der Gruppe, welche gerade den Saal betreten hatte, entgegen, „…der jüngste Erbe des Hyuuga-Clans!“

Sie drehte das Baby in die Richtung der Anwesenden und beobachtete, wie sich unzählige neugierige Augenpaare auf den kleinen schlafenden Kerl mit dem dunkelbraunen Haarflaum auf dem Kopf richteten.

„Ist der süß!“, quietschte Ino laut auf, woraufhin sie einen Hieb mit dem Ellenbogen von der Haruno kassierte, dies jedoch gekonnt ignorierte.

„Und wie soll der Kleine heißen?“, erklang Shikamarus Stimme und alle drehten sich zu dem Braunhaarigen, welcher gerade mit einem Kaffeebecher in der Hand den Kreissaal betrat, um.

„Wir wollen ihn Wataru nennen!“, erzählte TenTen stolz und strich ihrem Sohn zärtlich über die Wange.

„Hyuuga Wataru!“, wiederholte Ino und beugte sich mit Sakura über den Jungen, um ihn einer genaueren Musterung unterziehen zu können. Der Kleine hatte seine Lider geschlossen und gab hin und wieder ein leises Schmatzen von sich, während die Freundinnen die Gesichtszüge des Kindes eingehend betrachteten.

„Ein winzig kleiner Neji!“, grinste die Rosahaarige und sah belustigt zu ihrem Teamleader auf, „Ich glaube er hat gerade sogar schon mit seiner Augenbraue gezuckt!“

Die Anwesenden lachten leise und selbst der Hyuuga konnte sich ein amüsiertes Kopfschütteln nicht verkneifen.

Durch die heitere Stimmung geweckt, öffneten sich nun ganz langsam die Augen des kleinen Watarus und blickten in die smaragdgrünen von Sakura.

„Ein waschechter Hyuuga, huh?“, kam es grinsend von der Haruno als sie in die hellen, kleinen Pupillen sah und TenTens Sohn laut quakte.

„Stimmt! Jedoch hat er auch ein bisschen was von seiner Mutter mitbekommen, findet ihr nicht?“, fragte Lee aufgeregt und hatte sich hinter die Yamanaka gestellt.

„Der Meinung bin ich auch! Die Mundpartie und die Nase sind definitiv nicht von Neji!“, stellte Hinata fest und lächelte fröhlich als ihr TenTen das Baby reichte.

Nachdem das Aussehen des Familienzuwachses genaustens analysiert wurde und es Zeit war Wataru seine erste Mahlzeit zukommen zu lassen, verabschiedeten sich Shikamaru und die Anderen von ihrer Freundin und dem Hyuuga und fanden sich wenig später vor dem Krankenhaus ein.

„Gehen wir noch was essen?“, fragte der Nara und richtete seine Augen auf die Shinobis.

„Ich kann leider nicht! Meine Schwester bringt mich um, wenn ich sie zu lange mit Minato alleine lasse!“, lachte die Blauhaarige und hatte sich wenig später mit Lee, der ebenfalls keine Zeit hatte, da er noch etwas trainieren wollte, verabschiedet.

„Ich muss auch nach Hause. Chizu hat ihren Vater bestimmt schon ganz wahnsinnig gemacht!“, entschuldigte sich die Yamanaka und war wenig später auch verschwunden.

„Und was ist mit euch?“, Temari besah Sasuke und die Rosahaarige mit einem äußerst perversen Grinsen, „Kommt ihr mit oder habt ihr heute Abend noch was vor?“

Der Uchiha zog verständnislos eine Augenbraue hoch und vernahm das leise Schnauben seiner Freundin.

„Sehr witzig, Temari!“, grummelte die Haruno und wandte sich an den Schwarzhaarigen.

„Lass uns mitgehen! Wir haben heute, dank Minato, noch nicht wirklich was gegessen!“, bat ihn die schöne Konoichi, woraufhin Sasuke mit den Schultern zuckte.

„Von mir aus! Ist mir alles lieber als dein Fraß!“

Er erntete einen liebevollen Knuff in die Seite, ehe die Freunde sich wenig später in Richtung Ichiraku aufmachten.
 

© by RosaLies

Pläne und Vorbereitungen!

© by RosaLies
 


 

Laut gähnend lehnte sich der Nara zurück und machte es sich mit vollem Bauch auf der Bank des Lokals gemütlich.

Sasuke saß neben ihm und war noch mit seinem Nachtisch beschäftigt, während die beiden Konoichis ihnen gegenüber in ein leises Gespräch vertieft waren und die Köpfe zusammengesteckt hatten.
 

„Sie haben sich geküsst?“, fragte Sakura überrascht und erntete ein zustimmendes Nicken ihrer Freundin.

„Auf offener Straße!“, bestätigte die Sabakuno und schob sich einen Löffel Grüntee-Eis in den Mund.
 

„Hat Kiba was gemerkt?“

Die Blondine schüttelte den Kopf und seufzte leise.

„Nein! Ich bin mir sicher das er mich nicht gesehen hat!“

Die beiden Frauen warfen sich einen kurzen Blick zu, ehe die Rosahaarige sich ebenfalls einen Löffel Eis genehmigte und kaum merklich den Kopf schüttelte.

„Weißt du wer sie ist?“, fragte die Haruno flüsternd, woraufhin Temari den Kopf hob und unwissend mit den Schultern zuckte.

„Nein, nicht wirklich. Ich habe sie nur von hinten gesehen und es war sehr dunkel. Aber sie kam mir merkwürdig bekannt vor. Wenn sie eine Konoichi aus Konoha-Gakure ist … dann ist sie vermutlich kein ANBU-Mitglied.“

„Mittellange, braune Haare, hast du gesagt, richtig?“, kam es geistesabwesend von Sakura, bevor die Sabakuno kaum merklich nickte.

Die Medic-Nin warf einen nachdenklichen Blick auf ihren Freund und beobachtete ihn dabei wie er seine dunklen, kalten Augen wachsam durch die Gaststätte schweifen ließ.
 

„Mir fällt auch niemand ein der bei der ANBU auf diese Beschreibung passen würde!“, erklang nach kurzer Zeit die Stimme der Rosahaarigen, woraufhin Temari seufzend den Kopf sinken ließ.

„Denkst du Ino hat auch nur die leiseste Ahnung von Kibas Affäre?“, flüsterte die Sabakuno traurig und gönnte sich einen weiteren Happen Eis.

„Ich weiß es nicht! Hinata ist der Meinung das es zwischen den beiden nicht mehr funktioniert…und sie hat ja irgendwo Recht!“, meinte die Haruno und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, „Ino beschwert sich ständig bei uns über Kiba…und doch hat sie nie deutlich klargemacht, wie ernst die Situation wirklich zwischen ihnen ist!“

„Was flüstert ihr zwei da die ganze Zeit?“, erklang plötzlich Shikamarus Stimme, woraufhin die beiden Konoichis aufblickten und sich zwei fragenden Augenpaaren gegenüber sahen.
 

„Das geht euch gar nichts an!“, meinte Temari und warf den Männern ein fieses Grinsen zu, ehe sie sich wieder an ihre Freundin wandte.

„Denkst du wir sollten es Ino erzählen?“, fragte die Sabakuno und war umso erstaunter, als ihr plötzlich der Braunhaarige und nicht Sakura antwortete.

„Wenn es um Kibas Affäre geht, dann nicht!“, warf der Nara gelangweilt ein, sah wie die Köpfe der beiden hübschen Frauen sich ruckartig zu ihm wandten und sich ihre Pupillen um ein paar Millimeter weiteten.

„Du…du weißt davon?“, kam es irritiert von Temari, während die Rosahaarige überrascht die Stirn runzelte.

„Wir wissen alle davon!“, seufzte Sasuke, neigte sich zurück und ließ seinen Arm lässig über die Rückbank baumeln.

„Was soll das heißen?“, seine Freundin blinzelte verständnislos und besah den Uchiha und ihren Teamkollegen abwechselnd mit einem perplexen Gesichtsausdruck, „Wer ist wir?“

„Naruto, Neji,…“, Shikamaru deutete mit einer knappen Kopfbewegung auf seinen Nebenmann, „…Sasuke und ich!“, klärte der Braunhaarige die Frauen auf und beobachtete wie sie kurz verblüffte Blicke austauschten.

„Ihr wusstet also schon länger das Kiba eine Affäre hat?“, fragte Temari und besah ihren Teamleader und den Nara mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Woher?“, war Sakuras knappe Frage.

„Von Kiba selbst…“, antwortete der Uchiha und besah Shikamaru mit einem auffordernden Blick, woraufhin dieser sofort verstand und genervt seufzte.

„Er hat es uns erzählt, als wir einen von Narutos berühmt berüchtigten Männerabenden hatten…“, berichtete der Braunhaarige und fuhr sich kurz durch die Haare, „…das zwischen ihm und dieser unbekannten Chu-Nin läuft jetzt seit fast zwei Monaten!“

„Sie ist eine Chu-Nin?“ kam es überrascht von Temari, ehe sie der Rosahaarigen einen vielsagenden Blick zuwarf.
 

„Kein Wunder dass wir sie nicht kennen!“, stellte die Haruno genervt fest und registrierte wie die Blondine neben ihr verstimmt grummelte.

„Warum habt ihr uns nichts gesagt? Seit zwei Monaten betrügt er Ino und ihr…“

„Temari halt mal die Luft an!“, fiel ihr der Nara brummend ins Wort, „Wir haben Kiba versprechen müssen, dass wir euch nichts sagen! Er wusste ganz genau dass ihr Weiber, abgesehen von Sakura, einen riesigen Aufstand machen würdet, wenn das heraus kommt!“

„Soll das heißen du nimmst Kiba in Schutz?“, fuhr ihn die Sabakuno an und besah ihn mit einem zornigen Blick.

„Das habe ich nie gesagt! Ich find es auch nicht in Ordnung was er macht, aber ich kann verstehen das er nicht wollte…“, doch die Angesprochene ließ ihn nicht ausreden, erhob sich wütend von der Bank und beendete seinen Satz für ihn.

„…dass er was nicht wollte? Dass wir anstrengenden Weiber, abgesehen von deiner göttlichen Sakura natürlich, einen riesigen, nervigen, mühsamen Aufstand wegen unserer betrogenen Freundin machen?“, kam es zickig von ihr, woraufhin sie sich von den Anderen abwandte und mit einem hasserfüllten „Ach leck mich doch Nara!“, aus dem Lokal stürmte.

Die drei restlichen Shinobis fixierten sprachlos und ungläubig den Ausgang, bis Shikamaru plötzlich genervt aufstöhnte und sich die Haare raufte.

„Genau so einen Aufstand habe ich gemeint!“, grummelte er und richtete damit die Aufmerksamkeit von Sasuke und der Haruno auf sich.

„Du hast es mal wieder verbockt!“, stellte Sakura fest und schüttelte seufzend den Kopf.
 

„Sieht ganz so aus!“, fügte der Uchiha hinzu und tauschte einen kurzen Blick mit seiner Freundin, ehe diese ihren Kopf zur Theke drehte und den Arm hob.

„Teuchi!“, rief sie dem Besitzer des Lokals zu und setzte ein schiefes Lächeln auf, als dieser sie mit einem fragenden Blick besah, „Wir bräuchten hier dringend was gegen rationales Denken!“

Auf das Gesicht des älteren Mannes schlich sich ein amüsiertes Grinsen, als er zustimmend nickte und in seinem großen Nudeltopf rührte.

„Drei Becher Sake also! Kommt sofort Liebes!“, lachte Teuchi und rief kurz darauf nach seiner Tochter Ayame, während Sakura sich wieder den beiden Männern zuwandte.

Der Nara hatte in der Zwischenzeit seine Stirn auf den Tisch gelegt und wurde von Sasuke dabei beobachtete wie er im Selbstmitleid ertrank.

„Warum?“, murmelte der Braunhaarige und hob langsam sein Haupt, „Warum sind Frauen nur so verdammt anstrengend?“

„Frag mich was Leichteres!“, seufzte der Uchiha, woraufhin die Konoichi ihre Augen verdrehte und ihren Freund mit einem beleidigten Blick besah.

„Ich bin nicht anstrengend!“, kam es schnippisch von ihr, bevor Shikamarus Kopf ruckartig nach oben schoss und sich seine flehenden Augen auf sie richteten.

„Heirate mich Sakura! Bitte!“ bettelte der Nara und kassierte einen finsteren Blick seines Sitznachbarn, während dieser sich betont cool zurücklehnte.

„Nach Sasukes Gesichtsausdruck zu urteilen, würde ich dir das, falls du ein langes Leben vorziehst, nicht empfehlen!“, lachte die Angesprochene und registrierte wie sich Ayame mit einem Tablett ihrem Stammtisch näherte.

„Hier ist euer Sake!“, lächelte die Tochter des Lokalbesitzers freundlich und wurde, wie der Rosahaarigen auffiel, krebsrot im Gesicht, als sie dem Uchiha seinen Becher reichte und er sich, ohne sie eines Blickes zu würdigen, mit einem knappen Nicken bei ihr bedankte.

„Danke Ayame!“, sprach Sakura höflich und schmunzelte leicht, als die Augen von Teuchis Tochter noch kurz verträumt an dem Schwarzhaarigen haften blieben, ehe sie sich mit dem, nun leeren Tablett, von ihnen entfernte und hin und wieder einen unauffälligen Blick über ihre Schulter warf.

„Also wenn sie uns heute Abend noch mal bedienen muss, kippt sie um, ganz sicher!“, kam es heiter von Shikamaru und auch die Rosahaarige musste leise lachen, während Sasuke irritiert eine Augenbraue hochzog.

„Ich fass es nicht!“, erklang plötzlich eine sehr bekannte, mürrische Stimme in den Ohren der Freunde, woraufhin sie sich mit einem überraschten Blick umwandten und in Richtung des Eingangs sahen.

Ein blonder Shinobi in ANBU-Uniform stand, mit einem griesgrämigen Gesichtsausdruck, im Türrahmen und hatte ärgerlich die Arme vor der Brust verschränkt.
 

„Jedes Mal wenn ich Ramen essen will, muss ich euch an Händen und Füßen hierher schleifen … und kaum bin ich mal knapp elf Stunden außerhalb des Dorfes, rennt ihr Teuchi die Bude ein!“, meckerte Naruto, trat auf seine Freunde zu und ließ sich neben Sakura auf die Bank fallen, „Also? Was habt ihr zu eurer Verteidigung zu sagen?“

Baka! Wir gehen nicht ständig mit dir Ramen essen, weil du drei Mal am Tag hier bist!“, brummte die Haruno und rollte mit den Augen.

Der Angesprochene kratzte sich verlegen am Kopf, ehe er Ayame mit einer lässigen Handbewegung verdeutlichte dass er eine Bestellung aufzugeben hatte.

Shikamaru sah mit freudiger Miene, wie die junge Frau tief durchatmete und sich mit glühenden Wangen ihrem Tisch näherte.

„H-hallo Naruto-kun? Wie immer das gleiche?“, fragte sie scheu, während ihre Augen in regelmäßigen Abständen zu dem Uchiha huschten und sich Sakura und der Nara grinsend auf die Lippen bissen.

„Ja genau!“ kam es bestätigend vom Uzumaki ehe er die Bedienung genauer betrachtete, „Ist dir nicht gut Ayame? Du bist so rot im Gesicht! Hast du Fieber?“

Teuchis Tochter schüttelte augenblicklich hektisch den Kopf und versteckte ihre leuchtenden Wangen hinter ihrem Notizblock.

„Nein, nein … es geht mir gut, keine Sorge! Eine große Portion Ramen! Kommt sofort!“

Im nächsten Moment hatte sie sich umgedreht und stolperte an die Theke um die Bestellung an ihren Vater weiter zu reichen, während Shikamaru und die Haruno amüsiert losprusteten und einen schiefen Blick von dem Blonden kassierten.

„Was ist denn so witzig?“, fragte dieser und lehnte sich auf der Holzbank zurück.
 

„Ayame ist bis über beide Ohren in unseren Frauenmagneten verliebt!“, erzählte der Nara und warf Sasuke einen vielsagenden Blick zu.

„Tze…“, machte der Angesprochene bloß und sah mit genervter Miene aus dem Fenster, während Naruto ein schelmisches Grinsen aufsetzte.

„Unser Teme ist ja aber auch ein hübsches Kerlchen!“, lachte der Blonde und erntete einen tödlichen Blick seines Teamleaders.

„Halt die Schnauze, Dobe!“, brummte der Schwarzhaarige und wollte sich gerade wieder abwenden, als plötzlich Ayame neben den Uzumaki trat und ihm seine Bestellung brachte. Nur für einen kurzen Moment sah ihr der Clanerbe mit seiner gewohnt coolen Ausstrahlung in die Augen, als wenig später ein dumpfes Geräusch erklang und Naruto geschockt neben sich auf den Boden sah.

„Was zum…? Ayame?“
 

Wenige Minuten später lag die ohnmächtige, junge Frau auf einer Liege im Raum hinter der Küche und wurde von der Medic-Nin versorgt.

Sakuras Hand ruhte auf der Stirn von Teuchis Tochter, während ihr Vater mit besorgtem Gesichtsausdruck daneben stand und durch neugierige Puppillen beobachtete wie die Finger der Haruno grün aufleuchteten.

„Geht es ihr auch wirklich gut?“, erkundigte sich der Lokalbesitzer und fixierte die hübsche Konoichi mit einem unsicheren Blick.

„Keine Sorge! Sie ist bloß ohnmächtig! Das passiert schon mal!“, die Rosahaarige deaktivierte ihr Chakra und sah wie Ayames Lider leicht flatterten.

„Was … was ist passiert?“, stöhnte die Patientin und fasste sich an den Kopf, während sich ihre Augen öffneten.

„Du hast das Bewusstsein verloren!“, klärte Sakura die junge Frau auf und half ihr dabei sich langsam aufzusetzen, „Hast du irgendwelche Schmerzen?“

„Nein…“, antwortete die Angesprochene leise und wurde plötzlich knallrot, woraufhin die Haruno davon ausgehen konnte, das ihre Erinnerung zurückgekehrt war.

„I-ich sollte jetzt wieder an die Arbeit gehen! D-danke Sakura-san, es geht mir schon viel besser!“

In weniger als zwei Sekunden war Ayame von der Liege gehüpft, hatte sich höflich vor der Rosahaarigen verbeugt und verschwand in der Küche.

Die Konoichi sah ihr amüsiert nach, ehe sie registrierte wie sich Teuchi bei ihr bedankte und meinte der Sake würde für ihre nette Hilfe aufs Haus gehen.

Kurze Zeit später kehrte sie an den Tisch ihrer Freunde zurück und sah in die breit grinsenden Gesichter von Naruto und Shikamaru, während der Uchiha einen ausdrucklosen Blick aus dem Fenster warf.

„Und? Ist unsere liebeskranke Bedienung wieder auf den Beinen?“, fragte der Nara und brachte den Blonden somit zum lachen.

„Sie ist hochrot von der Liege gehüpft und mit beachtlicher Geschwindigkeit in der Küche verschwunden!“, erzählte Sakura, trank ihren halbleeren Becher Sake aus und wandte sich an den Schwarzhaarigen.

„Sasuke lass uns lieber nach Hause gehen, bevor die nächste zusammenklappt und du schuld bist!“, grinste die Konoichi, woraufhin Shikamaru und Naruto amüsiert glucksten.

„Wirklich witzig!“, zischte der Angesprochene, erhob jedoch keinen Einspruch und stand wenig später neben seiner Freundin.

„Ich komm auch mit! Hinata wartet sicher schon!“, warf der Uzumaki ein und trat mit dem Clanerben zum Bezahlen an die Theke, ehe sie sich zusammen mit Sakura von dem Nara, welcher sich noch einen weiteren Becher Sake gönnen wollte, verabschiedet hatten und gähnend das Nudelrestaurant verließen.
 

Es dämmerte bereits, als die drei durch die beleuchteten Straßen von Konoha liefen und nach einem kurzen Spatziergang an einem riesigen, mit Büschen und Gräsern bewachsenen Platz vorbei kamen.

Die Schritte der ehemaligen Teamkollegen wurden immer langsamer, bis sie schließlich stoppten und ihre Augen sich auf das gewaltige Grundstück richteten.

„Die Größe haut mich jedes Mal um!“, sprach Naruto ruhig und ließ, wie seine Freunde, den Blick über die gigantische grüne Oase in Konoha schweifen.

Der Uzumaki beobachtete wie Sakura sich an den Schwarzhaarigen lehnte und musste glücklich lächeln, als dieser einen Arm um die schöne Konoichi schlang und sie näher an sich zog.

„Und Teme? Hast du vor es irgendwann wieder auferstehen zu lassen?“, grinste der Blondschopf und sah wie Sasukes melancholischer Blick über das ehemalige Uchiha-Viertel glitt, ehe er seine Augen auf die junge Frau in seinem Arm richtete und ihr einen sanften Kuss auf die Lippen drückte.

„Irgendwann vielleicht!“, seufzte der Clanerbe, ließ eine Hand in die hintere Hosentasche seiner Freundin gleiten und setzte sich mit ihr wenig später wieder in Bewegung.

„Ich verstehe nicht worauf ihr wartet…“, plapperte der Uzumaki los, nachdem er sie kurz darauf eingeholt hatte und neben ihnen herlief, „Ich meine … Minato ist schon drei!“, er kratze sich verlegen am Kopf, „Natürlich waren Hinata und ich sehr früh und so! Aber jetzt könntet ihr doch auch…“

Naruto!“, fiel ihm die Haruno ins Wort, „Es ist uns einfach noch zuviel ungeklärt! Diese rätselhafte Sache mit Orochimaru gefällt mir nicht! Und außerdem will ich jetzt noch kein Kind! Temari hat schließlich auch noch keines und die ist ganze zwei Jahre älter als ich!“

„Die hat ja auch nur noch keins, weil unser fauler Freund nicht in die Gänge kommt!“, grummelte der Angesprochene beleidigt und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.

„Wem sagst du das!“, seufzte Sakura, „Er hat es heute mal wieder nach Strich und Faden versaut!“

„Lass mich raten, ihm ist abermals rausgerutscht wie anstrengend sie doch ist?“, fragte der Uzumaki gelangweilt und sah wie seine beste Freundin zustimmend nickte.

„Wie hat Temari reagiert?“

„Wie immer!“

„So wird das nie was mit den beiden!“, stöhnte der Blonde und blieb kurz darauf an einer Kreuzung stehen, „Ich muss dann mal in die andere Richtung! Gute Nacht Sakura-chan!“ er umarmte die Rosahaarige freundschaftlich und war kurz darauf schon fast hinter der nächsten Straßenecke verschwunden, als er sich noch einmal umdrehte.

„Hey Teme! Haben wir Morgen um halb elf Training?“

Sasuke nickte bestätigend und beobachtete wie der Uzumaki noch kurz zum Abschied den Arm hob, ehe er sich in Richtung des Hyuuga Anwesens davon machte.

„Du trainierst Morgen mit Naruto und Temari?“, fragte Sakura überrascht, während der Schwarzhaarige sich wieder in Bewegung setzte und sie dadurch, dass er seine Hand erneut in ihre Hosentasche steckte, mitzog.

„Hn…“, machte der Angesprochene bloß und registrierte wie die Haruno sich leicht gegen ihn lehnte und mit ihrem linken Arm sein Becken umschlang, ehe sich ihre Finger in den Stoff seines Shirts gruben.

Die Konoichi schwieg auf seine knappe Antwort hin, da sie wusste dass Sasuke gerade in seine Gedanken vertieft war und sowieso nur mit einem Ohr zuhörte. Es wühlte ihn jedes Mal von neuem auf, wenn er dem ehemaligen und mittlerweile abgerissenen Uchiha-Viertel gegenüberstand und seinen schwermütigen Blick über das verkommene Grundstück schweifen ließ.

Sie verstand seine trübsinnige Haltung und hielt es meistens für das Beste, ihn in diesen Momenten nicht mit Mitleid oder anderen, von ihm unerwünschten, Empfindungen zu nerven.

Folglich hielt sie brav den Mund und schlenderte mit dem Uchiha die große, immer noch gut besuchte - und von Laternen erleuchtete Hauptstraße entlang und beobachtete, wie sich die unzähligen Bewohner des Dorfes schwatzend unterhielten, fröhlich lachten oder auf den ein oder anderen Becher Sake eines der vielen Lokale betraten.

Ein weiteres, riesiges, beleuchtetes ‚Flirtparadies’ Filmplakat, um das sich bereits eine kleine Traube Männer versammelt hatte, stach Sakura ins Auge und veranlasste sie dazu verständnislos den Kopf zu schütteln, ehe sie aufsah und einen schwarzhaarigen, jungen Mann entdeckte, der genau auf sie zusteuerte und seine Aufmerksamkeit auf ein paar Unterlagen in seiner Hand richtete.

Allem Anschein nach schien jetzt auch der Shinobi die Chakren seiner beiden Freunde zu spüren und hob überrascht den Kopf, als sie auch schon vor ihm standen und sich ein erfreutes Lächeln auf seine Lippen schlich.

„Sai!“, begrüßte die Medic-Nin den jungen Mann, „Kommst du gerade von deiner Mission?“, fragte sie neugierig, woraufhin sie ein knappes Nicken des Angesprochenen erhielt.

„Ja! Ich bin gerade auf dem Weg zur Hokage!“, er wies auf die Akte in seinen Händen, „Und was treibt ihr hier? Einen romantischen Spatziergang durch Konoha?“, fragte der ehemalige Oto-Nin belustigt und erntete einen schiefen Blick von der Rosahaarigen.

„Völlig richtig! Wir sind schließlich dafür bekannt das gefühlsbetonteste Pärchen im ganzen Dorf zu sein!“, kam es mit soviel Sarkasmus von der Haruno, das Sai augenblicklich lachen – und der Uchiha breit grinsen musste.

„Verstehe!“, gluckste ihr Gegenüber und zog interessiert die Augenbrauen hoch, „Und was habt ihr vor eurem sentimentalen Ausflug gemacht?“

„Wir waren im Krankenhaus! TenTen hat ihr Baby bekommen!“, erklärte Sakura gähnend und lehnte ihren Kopf an Sasukes Schulter.

Was?“, kam es enttäuscht von Sai, „Das gibt es doch nicht! Warum bringen die alle immer dann ihre Kinder zur Welt, wenn ich auf Mission bin? Ich hab bis jetzt jede Geburt verpasst!“

„Und wieso regst du dich dann auf?“, grummelte der Uchiha, „Ich war, weshalb auch immer das verteufelte Schicksal es so wollte, bei jeder dabei! Ich sollte jammern!“

Sai vollführte eine wegwerfende Handbewegung, welche aussagen sollte, dass der Clanerben nicht die geringste Ahnung von dem Thema hatte und richtete seinen Zeigefinger gebieterisch auf die Rosahaarige.

„Ich warne dich Sakura, falls du eines schönen Tages ein Baby zur Welt bringen solltest, dann…“

„…wirst du damit ganz sicher nichts zu tun haben!“, brummte Sasuke und besah seinen ehemaligen Untergebenen mit einem finstreren Blick.

„Da schrillen die Alarmglocken!“, grinste Sai und hob beschwichtigend die Hände, „Das ist jetzt der Moment in dem ich laufen sollte, wenn ich noch weiterleben möchte, oder?“

Die Haruno lachte leise und beobachtete zusammen mit ihrem Freund wie der Schwarzhaarige an ihnen vorbei trat und wie Naruto zuvor, zum Abschied den Arm hob.

„Ich muss sowieso los! Tsunade wartet auf ihren Bericht! Man sieht sich! Und Sasuke … werd nicht gleich immer so grantig! Ich habe schließlich nicht gesagt, dass ich plane deine Freundin zu schwängern!“

Kurz nach seinen letzten Worten war der ehemalige Oto-Nin bereits hinter der nächsten Straßenecke verschwunden und entging somit seinem sicheren Tod.

„Da hatte jemand ausgesprochen gute Laune oder kam mir das nur so vor?“, fragte Sakura amüsiert und registrierte, dass sich der Clanerben bereits wieder in Bewegung gesetzt hatte, woraufhin sie ihm mit schnellen Schritten folgte und ihn schließlich einholte.

„Tze…“, machte dieser bloß und schien auf Grund von Sais Kommentar ein wenig aufgebracht, woraufhin ihn die schöne Konoichi mit einem forschenden Blick besah und demonstrativ die Augen verdrehte.

Sie betraten gerade den großen Platz vor dem Gebäude der Hokage, als Sakura plötzlich erschrak, sich ruckartig umdrehte und ihre wachsamen Pupillen über die Dächer Konohas gleiten ließ.

„Was ist?“, fragte Sasuke verwirrt und runzelte die Stirn.

Er war ebenfalls stehen geblieben, hatte sich halb zu der Konoichi umgedreht und beobachtete sie dabei, wie ihr misstrauischer Blick von einem Häuserdach zum nächsten huschte.

„Ich dachte … ich hätte etwas gespürt!“, klärte sie ihren Freund auf, woraufhin dieser sich konzentrierte und kurz die Lider schloss.

„Bist du dir sicher? Ich kann nichts Ungewöhnliches wahrnehmen!“, meinte der Schwarzhaarige und ließ nun ebenfalls seine dunklen Augen über die nahe gelegenen Gebäude gleiten.

„Hn…“, machte sie nachdenklich und wandte sich wieder an den Uchiha, „Wahrscheinlich bin ich einfach nur übermüdet und sehe schon Gespenster!“

Sie trat auf Sasuke zu, registrierte wie er einen Arm um ihre Hüfte schlang und warf abermals einen Blick über ihre Schulter, ehe die beiden sich wieder auf den Heimweg machten.

Als sie wenig später vor ihrer Wohnungstür standen, beobachtete Sakura ihren Freund dabei, wie er ihr Domizil aufschloss, den Schlüssel auf das Schränkchen im Flur schmiss und wenig später in der Küche verschwand.

Sie folgte ihm, lehnte sich müde an den Türrahmen und fuhr sich gähnend durch die langen, seidigen Haare, während der Clanerbe nach einer Flasche Wasser griff und sich ein Glas eingoss.

„Sasuke?“, fragte sie schließlich leise, ging auf ihn zu und schlang ihre Arme um seinen Oberkörper, woraufhin der Angesprochene ihr mit einer Hand sanft über den Rücken strich und gerade das Wasserglas an seine Lippen setzte.

„Hn…?“, machte er nur und gönnte sich einen Schluck des erfrischenden Getränks.

„Hat Kiba, als er euch von dieser Sache mit der Chu-Nin erzählt hat, gesagt dass er Ino nicht mehr liebt?“

Der Uchiha seufzte leise, stellte sein Glas auf der Arbeitsfläche ab und schlang nun beide Arme um den zierlichen Körper seiner Freundin.

„Sakura! Er hat eine Affäre mit einer anderen Frau. Ich denke das spricht für sich!“

„Ich weiß!“, seufzte die schöne Konoichi, schloss traurig die Lider und vergrub ihr Gesicht in Sasukes Shirt.

Sie standen noch für einen kurzen Moment in der Küche, ehe die Haruno spürte wie die Hände des Schwarzhaarigen ihre Seiten hinab fuhren, sich unter ihre Oberschenkel legten und sie sanft hochhoben.

„Lass uns schlafen gehen!“, war der einzige Kommentar des Schwarzhaarigen, woraufhin die Medic-Nin kaum merklich nickte.

Sie schlang müde ihre Arme um seinen Hals, bettete ihren Kopf auf seiner Schulter und ließ sich ohne Einwände von ihm ins Schlafzimmer tragen und vorsichtig auf das große Bett legen.

Die junge Frau registrierte wie Sasuke sich über sie beugte und begann den Knopf ihrer Hose zu öffnen, ehe er sich sein Shirt über den Kopf zog und seiner Freundin weiterhin bei dem lästigen Ausziehen ihrer Klamotten half.

Kurz darauf lagen die beiden ANBUs eng aneinandergekuschelt und nur noch mit Unterwäsche bekleidet unter der großen, weichen Bettwäsche und lauschten der beruhigenden Atmung des jeweils anderen.

Der Uchiha strich Sakura immer wieder gedankenversunken über den rechten Oberarm, während diese ihren Kopf an seine durchtrainierte Brust schmiegte und mit ihrem Finger, wie so oft, die feinen Muskel seines Bauches nachzeichnete.

„Woran denkst du gerade?“, erklang plötzlich die raue Stimme des Clanerben, ehe er das Seufzen der Haruno vernahm und registrierte wie sie den Kopf hob, sich mit ihrem Ellenbogen abstützte und ihm einen durchdringenden Blick zuwarf.

„Würdest du es genauso machen wie Kiba?“, fragte sie flüsternd und beobachtete wie Sasuke verwirrt die Stirn runzelte und ihr einen schiefen Blick zuwarf.

„Was? Mir eine kleine Chu-Nin anlachen?“

„Ich meine es ernst!“, sprach sie ruhig und sah ihn auffordernd an, „Würdest du ebenfalls nicht mit mir reden und hinter meinem Rücken…?“, sie blinzelte als sie spürte wie sich Sasukes Finger auf ihre zarten Lippen legte und er ihr einen ungläubigen Blick zuwarf.

„Sakura! Warum sollte ich wo anders frühstücken, wenn ich zu Hause Rührei mit Speck bekomme?“, murmelte der Schwarzhaarige und musste schmunzeln als er den dümmlichen Gesichtsausdruck seiner Freundin sah.

„Du vergleichst mich mit Rührei und Speck?“

„Hn…“, machte er bloß und grinste, „Also ich finde das äußerst erregend!“

„Du bist ein Idiot!“

„Sei nicht immer so hart zu mir!“

Die Haruno lachte leise und rollte sich auf ihren Freund, ehe sie den Kopf senkte und zärtliche Küsse auf seiner nackten Brust verteilte.

„Womit hab ich das denn verdient?“, drang die amüsierte Stimme des Schwarzhaarigen an die Ohren der jungen Frau, woraufhin sie ihm wenig später neckisch in seine Brustwarze biss.

„Was? Ich dachte ich soll nicht so hart zu dir sein!“, schmunzelte die schöne Konoichi und platzierte ihren Kopf auf seinem Brustkorb, ehe sie registrierte wie Sasuke ihren Körper mit seinen starken Armen umschlang und ihr liebevoll durch das blassrosa Haar strich.

„Gehst du Morgen zur Empfangszeremonie von Gaara?“, erklang die Stimme des Uchihas, während Sakura seinen männlichen Duft einzog und die Zärtlichkeiten des Clanerben genoss.

„Hn…“, machte sie müde und spürte wie Sasuke ihr behutsam den Nacken kraulte, während er einen geistesabwesenden Blick an die Decke warf.

„Wie lange bleibt das Sandmännchen hier?“, kam es nach kurzem Zögern grummelnd von dem Uchiha und man konnte seinem Tonfall entnehmen, dass er alles andere als begeistert von dem kommenden Besuch des Kazekagen war.

„…“

„Sakura?“, fragte er irritiert, nachdem er keine Antwort erhielt.

„…“

„Schläfst du?“, er warf einen Blick auf seine Brust und sah in das entspannte Gesicht seiner Freundin. Ihre Augenlider waren geschlossen und ihre zarten Lippen etwas geöffnet, während ihr regelmäßiger, warmer Atem immer wieder seine Haut streifte und ihm eine angenehme Gänsehaut bescherte.

Ein kleines, glückliches Schmunzeln schlich sich auf Sasukes Lippen, während er die hübsche Konoichi beobachtete, ehe er sich, darauf bedacht sie nicht zu wecken, in eine gemütlichere Position begab, besitzergreifend einen Arm um ihre Hüfte schlang und ebenfalls seufzend die Lider schloss.
 


 

Mitten in der Nacht, an einem weit entfernten Ort
 

Das Geräusch von eiligen Schritten hallte an den Wänden des langen Flurs und wenig später ertönte das laute Knartschen einer schweren Holztür.

„Bringst du Neuigkeiten aus Konoha-Gakure?“, erklang eine kalte Stimme und die Silhouette eines Mannes zeichnete sich vor einem riesigen Fenster ab.

„Jawohl!“

Eine weitere Person verbeugte sich knapp und warf einen Blick auf den, in einen Mantel gehüllten Rücken des Fremden, welcher gerade durch die große Glasfront in den verdunkelten Himmel sah und die Blitze dabei beobachtete wie sie mit atemberaubender Geschwindigkeit durch die Wolken zuckten und die Erde für einen kurzen Moment erleuchteten.

„Wie geht es Itachis kleinem Bruder?“, fragte die dunkle Gestalt den Diener interessiert, wandte sich jedoch nicht von dem beeindruckenden Schauspiel des Gewitters ab.

„Er scheint nicht den geringsten Verdacht zu haben!“, antwortete der Angesprochene und ließ untertänig den Kopf sinken, während er mit der mysteriösen Person redete.

„Ausgezeichnet!“, erklang ein raues Lachen, während der Mann seine Hand hob und seine kalten Finger über die, mit Regentropfen bedeckte Glasscheibe gleiten ließ, „Was ist mit unserer hübschen Konoichi?“

Der Diener schluckte kurz und krallte sich nervös in sein langes Gewand, ehe er einen ängstlichen Blick auf sein Gegenüber warf.

„Laut unserem Spion, hat sie ihn heute kurz wahrgenommen…“, er sah wie die Finger seines Gebieters ruckartig stoppten, sich von dem Fenster lösten und wieder in seinem Mantel verschwanden, „Aber seid unbesorgt, er wurde nicht entdeckt. Er konnte sein Chakra rechtzeitig verbergen!“, fügte der Untergebene schnell hinzu, jedoch verriet seine zitternde Stimme seine Unsicherheit, „I-ihr hattet Recht, sie ist wirklich nicht zu unterschätzen!“

„Haruno Sakura ist sehr wertvoll für unser Vorhaben! Ohne sie wird mein Plan nicht aufgehen und ein wichtiges Bündnis wird zerbrechen!“

„Ich verstehe…“, murmelte der Diener und warf einen angsterfüllten Blick auf den Mann vor sich.

„Beobachtet sie weiterhin! Es dauert nicht mehr lange, dann ist die Zeit gekommen das Konohas Kirschblüte ihren ersten äußerst wichtigen Zweck erfüllt!“

Ein schwaches Lachen entrann seiner Kehle, als er sich umdrehte und sah wie sein Diener sich tief verbeugte und ihn wieder alleine ließ.

Das leise Klicken des Türschlosses erklang und der, in einen Mantel gehüllte, fremde Mann drehte sich wieder zu dem riesigen Fenster um und richtete seinen Blick in die finstere Nacht.

„Wie wirst du reagieren, Sasuke?“
 


 

Am nächsten Morgen, in Konoha-Gakure
 

Helle Sonnenstrahlen vielen durch die großen Fenster des Schlafzimmers und legten sich auf zwei aneinander gekuschelte Körper.

Der Schwarzhaarige hatte seinen linken Arm um die Hüfte der Haruno geschlungen, während seine Freundin ihm den Rücken zuwandte und mit ihren Fingern zärtlich über seinen Unterarm strich.

Sie spürte das gleichmäßige Heben und Senken seiner durchtrainierten Brust und starrte gedankenversunken auf den Wecker des Nachttisches, bis sie das Rascheln der Bettdecke vernahm und ein leises Grummeln an ihre Ohren drang.

Sasukes Hände gingen plötzlich auf Wanderschaft und fuhren über den flachen Bauch der Rosahaarigen, bis hin zu ihren Brüsten und schoben sich unter ihren BH, ehe sie registrierte wie ihr der Clanerbe einen sanften Kuss auf die Schulter hauchte.
 

Autsch! Dir auch einen guten Morgen!“, brummte die Haruno, da der junge Mann ihr gerade sinnlich in die weiche Haut ihres Halses gebissen hatte und nun ein leises Lachen erklang. Sie bemerkte wie der Uchiha sie auf den Rücken drehte und ihr wenig später schelmisch grinsend in die Augen sah.

„Morgen!“, raunte er ihr zu und küsste sie verlangend, während er sich über Sakura beugte und sich zwischen ihre Beine drängte.

„Sasuke…“, sie löste sich von ihm, platzierte ihre Hände auf seiner Brust und drückte ihn von sich weg, „…ich habe keine…“, erneut versiegelte er ihre Lippen mit den seinen und ließ seine Hände ihre Seiten hinabwandern, „…Sasuke hör auf…“, sie lehnte sich mit aller Kraft gegen ihn auf und wich seinen hungrigen Liebkosungen aus, „…ich habe keine Zeit! Ich muss gleich bei Tsunade sein und mit ihr alles für die Zeremonie vorbereiten!“

Sie vernahm ein genervtes Knurren und registrierte wie der Angesprochene seinen Kopf hob und sie mit einem mürrischen Blick besah.

„Die Willkommensfeier für das Sandmännchen ist also wichtiger als Sex?“, brummte der Schwarzhaarige verstimmt und schmiss sich wieder neben die Haruno in die weichen Kissen.

„Du sollst Gaara nicht so nennen! Er ist ein guter Freund!“, zickte ihn seine Freundin an, beugte sich über Sasuke und gab ihm einen kurzen, entschuldigenden Kuss, ehe sie aus dem Bett hüpfte und wenig später die Türen ihres Kleiderschranks aufschob.

„Er ist dein guter Freund und nicht meiner. Folglich nenne ich ihn wie ich will!“, grummelte der Uchiha und beobachtete Sakura dabei wie sie in ihren Klamotten wühlte, während er sich durch das rabenschwarze Haar fuhr und sich entspannt zurücklehnte.

„Ich verstehe nicht warum du so einen Groll gegen ihn hegst. Er hat dir nichts getan!“, murmelte die Haruno kopfschüttelnd, hielt sich eines ihrer Tops vor die Nase und betrachtete es skeptisch.

„Tze…“, machte der Uchiha bloß, „Vielleicht liegt es daran, dass er mich nicht ausstehen kann! Was vermutlich wiederum daran liegt das er scharf auf meine Freundin ist!“, murrte der ANBU-Teamleader und erntete einen schiefen Blick von Sakura.

„Jetzt fang nicht wieder damit an. Gaara ist ein Freund, mehr nicht!“, widerlegte die Rosahaarige seine Ansicht und griff nach frischer Unterwäsche, einer dunkelblauen Jeans und einem schwarzen Top, auf dessen Rückseite ein weiterer rot-weißer Fächer prangte.

„Hn…“, grummelte der Angesprochene nicht wirklich überzeugt, beobachtete wie die junge Frau auf das Bett zutrat, sich kurz über ihn beugte, ihm einen sanften Kuss auf die Lippen drückte und nach einem knappen „Ich geh duschen!“ das Zimmer verlassen hatte.

Sasuke sah ihr kurz nach, drehte sich schließlich wieder brummend auf die Seite und bettete seinen Kopf auf seinem Oberarm.
 

Es dauerte etwa eine halbe Stunde bis Sakura aus dem Badezimmer kam und einen schiefen Blick auf den schlafenden Uchiha warf, welcher sich wieder gemütlich ausgestreckt hatte und allem Anschein nach erneut eingenickt war.

Sie knöpfte sich gerade die Hose zu und trat an das Bett, ehe sie sich neben den Schwarzhaarigen in die Kissen schmiss, registrierte wie er mit geschlossenen Lidern die Decke anhob und sie augenblicklich zu ihm rutschte und von seinen starken Armen, wie ein Stofftier, umschlungen wurde.

Sie betrachtete sein entspanntes Gesicht, lehnte sich ein wenig vor und verteilte zärtliche Küsse auf seiner Nase und seinen Wangen, während Sasuke alles vollkommen bewegungslos und mit geschlossenen Augen über sich ergehen ließ und lediglich seine Umarmung verstärkte.

„Kommst du nach dem Training zur Zeremonie?“, flüsterte sie leise, bemerkte wie der Clanerbe sie ein wenig weiter hochschob und sein Gesicht an ihrer Brust verbarg, woraufhin sie ihre Finger in seinen rabenschwarzen Haaren vergrub und ihm liebevoll über den Kopf strich.

Sakura vernahm ein leises Grummeln, welches sich verdächtig nach „Muss das sein?“ anhörte und konnte nicht verhindern das sich ein winziges Lächeln auf ihre zarten Lippen schlich, was der Uchiha jedoch nicht sah, da er damit beschäftigt war sein Gesicht in dem Shirt seiner Freundin zu verstecken.

„Du bist das Oberhaupt des Uchiha-Clans! Es ziemt sich nicht, als so wichtige Persönlichkeit bei der Empfangszeremonie des Kazekagen zu fehlen!“, pflichtete ihm die Rosahaarige bei und registrierte wie der Angesprochene langsam den Kopf hob und ihr schließlich mit einem mürrischen Ausdruck entgegen sah.

„Schon gut! Ich werde da sein! Wann geht es los?“, fragte er trocken, fuhr sich mit einer Hand durch das Gesicht und drehte sich stöhnend auf den Rücken.

„Um halb zwei beginnen die Feierlichkeiten!“, klärte sie ihn auf, beugte sich zufrieden über den Schwarzhaarigen und gab ihm einen gefühlvollen Kuss, ehe sie die Bettdecke zurückschlug und ihre Beine über die Kante schwang.

„Und es besteht definitiv nicht die Möglichkeit, dich zu erpressen und somit dem ganzen Theater zu entgehen?“, gähnte der Uchiha und warf einen leicht flehenden Blick in das belustigte Gesicht seiner Freundin.

„Nein.“, antwortete sie bestimmt und lachte leise.

„Und wenn ich nie wieder mit dir reden würde?“

„Wird mich das, da du ja bekanntlich die totale Quasselstrippe bist, auf der Stelle umbringen ...“

„Dann werde ich deine Kaufsucht von jetzt an nicht mehr finanzieren.“

„Mir gehört offiziell die Hälfte deines Vermögens, schon vergessen?“

„Dann werde ich halt nie wieder mit dir schlafen ...“

„Gut. Streichen wir den Sex.“

„Nein warte ... vergiss das Letzte ...“
 

Ein amüsiertes Schmunzeln legte sich auf die Lippen der beiden Shinobis, während sie sich zusammen aus dem Bett erhoben, ehe Sasuke beobachtete wie die schöne Konoichi kopfschüttelnd auf ihn zutrat und ihre Arme um seinen Nacken schlang.

„Um halb zwei. Und wehe du bist nicht pünktlich!“, sie drückte ihm einen kurzen Kuss auf den Mund, war wenig später durch die Schlafzimmertür geschlüpft und griff, während sie über den Flur ging, nach ihrer Jacke.

„Bis nachher! Und ich wäre dir ganz dankbar wenn du Gaara, während der Feier, mit deinen Blicken nicht erdolchen würdest!“, hallte die Stimme der Haruno durch die Wohnung und erreichte den, vor dem Kleiderschrank stehenden Clanerben, welcher augenblicklich mit den Augen rollte und ein leises Zischen von sich gab.
 


 

Zur selben Zeit, auf einer Straße in Konoha-Gakure
 

Wann wirst du es ihm erzählen?“

Die Yamanaka warf einen wissbegierigen Blick auf die blauhaarige Frau neben sich, während sie mit ihrer Tochter auf dem Arm gerade den großen Markplatz des Dorfes betrat und Chizu sich laut quakend an dem riesigen Menschenauflauf erfreute.

„Ich weiß es noch nicht. Heute Abend vielleicht. Immerhin ist das nicht das erste Mal, dass ich Naruto-kun mitteile das ich schwanger bin!“, grinste Hinata und hatte den kleinen Minato an die Hand genommen, welcher interessiert in ein Schaufenster mit Spielsachen spähte.

Mama da!“, er zeigte mit dem Finger auf eine Ansammlung von kleinen Spielzeug-Shuriken, welche hinter einer Glasscheibe ausgestellt wurden und richtete somit die Aufmerksamkeit von Inos kleiner Tochter auf sich.

Die braunen Augen, die sie gewiss von ihrem Vater geerbt hatte, fixierten den jüngsten Uzumaki, während ihre zwei hellblonden Zöpfe, durch die Vorwärtsbewegungen ihrer Mutter hin und her wippten.

„Nana!“, grölte die Kleine und richtete ihren winzigen Zeigefinger auf Minato, woraufhin dieser Inos Tochter einen dümmlichen Blick zuwarf und die beiden Konoichis amüsiert lachten.

„Sie fängt langsam an zu sprechen, huh?“, meinte Hinata und sah aus den Augenwinkeln wie ihr Sohn dem blonden Mädchen einen unsicheren Blick zuwarf.

„Ja! Allerdings ist noch nicht viel sinnvolles dabei herausgekommen. Nana sagt sie zu fast jedem und Dada scheint für Papa zu stehen!“, kicherte die Yamanaka und wuschelte ihrer Tochter liebevoll durch das Haar, welches starke Ähnlichkeit mit ihrem eigenen hatte.

Kura!“, rief Narutos Sohn plötzlich freudig, löste sich aus dem Griff seiner Mutter und stürmte in Windeseile und so schnell seine kurzen Beinchen ihn trugen auf eine junge Konoichi zu, die gerade in das Blickfeld der Gruppe getreten war und sich jetzt erschrocken umdrehte.

„Minato?“, entfuhr es ihr überrascht, ehe der Kleine sich in ihre Arme warf und von der Haruno hochgehoben wurde, „Was machst du Mini-Ninja denn hier?“

Sie sah auf und erblickte Ino und Hinata, welche mit einem breiten Grinsen auf sie zutraten und wenig später vor ihr zum stehen kamen.

„Morgen, Sakura!“, begrüßten ihre Freundinnen sie und auch Chizu quakte kurz, als sie die junge Medic-Nin entdeckte.

„Was treibt ihr denn hier? Veranstaltet ihr einen Einkaufstag für Mütter? Oder sind einfach nur die Windeln im Angebot?“, fragte die Rosahaarige grinsend und erntete einen schiefen Blick von der Yamanaka.

„Mach dich ruhig darüber lustig! Früher oder später leistest du uns Gesellschaft, verlass dich drauf!“, pflichtete die Blondine ihr bei und setzte ein schelmisches Grinsen auf, „Ich sage dir … gegen einen Uchiha ist irgendwann auch die beste Pille machtlos!“

Ino!“, grummelte Sakura und verdrehte genervt und auch etwas peinlich berührt die Augen.

„Was denn?“, kam es verständnislos von der Yamanaka, „Bei Sasukes Durchsetzungsvermögen finde ich es erstaunlich das du noch keinen Clanerben zur Welt gebracht hast! Worauf wartet der stolze Uchiha eigentlich? Auf den Storch?“

Leise seufzend fuhr sich die Medic-Nin durch die Haare und registrierte wie Minato seine Ärmchen um ihren Hals schlang, ehe sie ihrer Freundin einen finsteren Blick zuwarf.

„Ich habe doch schon oft genug gesagt, dass ich jetzt noch kein Baby will. Und Sasuke auch nicht! Wir sind beide der Meinung das wir nichts überstürzen sollten. Wir sind ständig auf Mission, dann die Sache mit Orochimaru! Es ist einfach nicht der richtige Zeitpunkt! Vielleicht in ein paar Jahren, wenn unser Leben ein wenig ruhiger geworden ist!“, erklärte die Rosahaarige und sah wie Ino das Gesicht zu einer missmutigen Grimasse verzog, während die Hyuuga lächelnd nickte.

„Ich persönlich halte es ebenfalls für richtig, wenn ihr nichts überstürzt!“, stimmte sie der Haruno zu und erntete einen schiefen Blick von der Blondine.

„Das sagt die Richtige! Wer ist denn gerade zum zweiten Mal schwanger, huh?“, meckerte die Yamanaka, woraufhin Sakura ihre Augen aufriss und den strampelnden Minato wieder absetzte, ehe sie sich an die Blauhaarige wandte.

„Was?“, sprach sie konfus, „Du bist schwanger?“

Hinata lächelte glücklich und konnte es nicht verhindern, dass sich ein kleiner Rosaschimmer auf ihren Wangen bildete, als sie sich wenig später in den Armen der Medic-Nin befand und leise lachte.

„Ich gratuliere dir! Seit wann weißt du es?“, fragte die Haruno neugierig und grinste, als sich Narutos Sohn an ihr Bein klammerte und das Gespräch der erwachsenen Frauen skeptisch belauschte.

„Seit gestern!“, antwortete Hinata strahlend, „Zweiter Monat!“

„Weiß Naruto es schon?“, kam es interessiert von Sakura, während sie den mittlerweile quengelnden Minato wieder auf den Arm nahm, woraufhin er fröhlich gackerte und nach ihren langen Haaren griff.

„Nein! Aber ich denke, ich werde es ihm heute Abend erzählen!“, grinste die Hyuuga und nahm ihrer Freundin ihren Sohn wieder ab.

Kura!“, brüllte dieser unzufrieden, fing lauthals an zu jammern und streckte seine Ärmchen nach der besten Freundin seines Vaters aus.

„Der Kleine hat jetzt schon einen ausgezeichneten Frauengeschmack, huh?“

Die drei Konoichis drehten sich überrascht um und erblickten einen braunhaarigen Mann auf sich zukommen, welcher ein anzügliches Grinsen aufgesetzt hatte und Sakura einen vielsagenden Blick zuwarf.

Kiba? Was machst du denn hier? Ich dachte du hast eine Mission?“, kam es merkwürdig monoton von der Yamanaka, während ihr Freund auf sie zukam und ihr Chizu wenig später aus dem Arm genommen hatte.

„Hey meine Süße!“, erklang seine ungewohnt liebevolle Stimme, während er seiner Tochter über die winzige Wange strich.

Dada!“, machte die Kleine und patschte dem Inuzuka gegen sein Konoha-Stirnband, ehe er sich an Ino wandte und sie mit einem kurzen Blick besah.

„Die Mission ist früher abgeschlossen gewesen als erwartet! Außerdem ist heute die Empfangszeremonie des Kazekagen, also habe ich keine weiteren Aufträge mehr!“

Er richtete seinen zärtlichen Blick kurz auf Chizu, gab ihr einen Kuss und besah seine Freundin wenig später mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Ich muss allerdings noch kurz zur Hokage und werde vermutlich erst in ein bis zwei Stunden zurück sein!“, er reichte seine Tochter wieder der Yamanaka und wollte sich bereits verabschieden, als Sakura ihn aufhielt und sich an Ino und Hinata wandte.

„Ich werde Kiba begleiten! Ich habe Tsunade versprochen ihr bei den Vorbereitungen zu helfen.“, sie warf einen kurzen Seitenblick auf den Braunhaarigen und sah in sein emotionsloses Gesicht, ehe sie den Arm hob und ihren Freundinnen noch viel Spaß beim einkaufen - und der Hyuuga viel Glück für das erfreuliche Gespräch mit Naruto wünschte.

Nachdem die Haruno und Kiba den lauteren Teil des Marktplatzes hinter sich gelassen hatten, betraten sie das Tor zum Vorhof des Gebäudes der Hokage und hatten noch kein Wort miteinander gewechselt, bis der junge Mann plötzlich stoppte und sich verlegen am Kopf kratzte.

Die Medic-Nin blieb ebenfalls stehen und seufzte innerlich, weil sie irgendwie geahnt hatte, dass diese Situation eintreten würde und in diesem Moment wünschte sie sich, sie hätte sich geirrt. Doch der Inuzuka zerschmetterte ihre Hoffnungen mit nur einem Satz.

„Mir fällt gerade ein … ich muss vorher noch etwas anderes erledigen! Man sieht sich, Sakura!“, er warf ihr einen entschuldigenden Blick zu und wandte sich bereits ab, als die ruhige Stimme der Haruno an seine Ohren drang und ihn erstarren ließ.

„Hat das rein zufällig was mit einer braunhaarigen Chu-Nin zu tun?“

Es vergingen Sekunden in denen sie auf den bewegungslosen Rücken von Kiba starrte, bevor sie bemerkte, wie er sich ganz langsam zu ihr umdrehte und sie aus unergründlichen Augen ansah.

„Du weißt bescheid?“, fragte er leise und registrierte wie sie kaum merklich nickte und kurz ihre Lider schloss.

„Hn…“, sie fuhr sich durch die langen Haare und besah den Mann vor sich mit einem durchdringenden Blick, „Wir wissen alle bescheid!“

Was?“, er riss erschrocken die Augen auf, „Ino weiß…?“

„Nein!“, fiel sie ihm ins Wort, „Sie weiß es nicht. Zumindest haben wir ihr nichts gesagt!“

Sakura beobachtete wie, allem Anschein nach, eine große Last von seinen Schultern fiel und er sich wieder etwas entspannte.

„Und du willst mir jetzt die Leviten lesen, huh?“, fragte er ächzend und setzte einen gequälten Gesichtsausdruck auf.

„Falsch!“, war die ernste Antwort der hübschen Konoichi, „Ich werde dich nicht anschreien und ich werde dich auch nicht foltern. Ich will lediglich wissen warum du diese Affäre führst!“

Ein ergebenes Seufzen entrann seiner Kehle, als er sich kurz durch das Gesicht fuhr und die junge Frau vor sich mit einem traurigen Blick besah.

„Was soll ich sagen? Es … funktioniert einfach nicht mehr zwischen Ino und mir! Ich meine, sie wird immer wichtig für mich sein, sie ist die Mutter meiner Tochter und hat mir das wohl schönste Geschenk meines Lebens gemacht. Aber … ich liebe Ino nicht mehr!“

„Dann liebst du also jetzt diese Chu-Nin?“, fragte die Rosahaarige und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie sich an eine der prunkvollen Säulen des Gebäudes lehnte.

„Nein…“, der Angesprochene schüttelte den Kopf und wich Sakuras misstrauischen Blick aus.

„Warum hast du dann eine Affäre mit ihr?“

Der Inuzuka seufzte erneut und vergrub seine Hände in seinen Taschen, während er einen Schritt auf die hübsche Konoichi zuging und sich neben sie an die Säule stellte.

„Ich weiß auch nicht so genau. Sie lenkt mich einfach ab. Von allem was mir so durch den Kopf schwirrt!“, erklärte Kiba flüsternd und warf einen unauffälligen Seitenblick auf die Haruno.

„Und was schwirrt dir durch den Kopf?“, fragte Sakura und musterte ihn forschend, während sie beobachtete wie er die Augen schloss und sich, dem Anschein nach, äußerst unwohl fühlte.

„Es ist kompliziert…“, sprach er flüsternd und klang, zur Verwunderung der Rosahaarigen, sogar etwas erheitert, „Mir schwirrt vieles durch den Kopf … aber…“, er stoppte und sah auf, in neugierige, smaragdgrüne Augen, bevor er sich plötzlich umdrehte und der Medic-Nin ruckartig seinen Rücken zuwandte.

„Kiba? Was...?“, kam es verwirrt von der Haruno, als sie sah, wie er sich ein paar Schritte von ihr entfernte, sich jedoch noch einmal umdrehte und ihr einen reuevollen Blick zuwarf.

„Sakura! Bitte sag Ino nichts von meinem Verhältnis! Ich werde es selber tun und will ungern, dass sie es von anderen erfährt!“, bat er ernst, hatte sich nach einem knappen Nicken seitens der Angesprochenen umgedreht und war hinter der nächsten Mauer verschwunden.

Die Rosahaarige sah ihm noch einen kurzen Moment lang nach und blinzelte verwirrt, ehe sie mit den Schultern zuckte und sich wieder auf den Weg zu Tsunade machte, welche vermutlich auf heißen Kohlen saß und wegen des Vorbereitungsstresses schon ungefähr drei Flaschen Sake gekippt hatte.

Mit saloppen Schritten stieg sie die Treppen hoch, betrat den Flur des riesigen Gebäudes und wich dem ersten flitzenden Untergebenen aus, der mit einem gigantischen Aktenstapel an ihr vorbei sauste und fast gegen eine teure Vase gelaufen wäre.

Oh! Haruno-san!“, begrüßte er die hübsche Konoichi, vollführte eine höfliche Verbeugung und wurde augenblicklich rot im Gesicht.

„Masao!“, lächelte Sakura freundlich und besah den Mann vor sich mit einem fragenden Blick, „Ist Tsunade in ihrem Büro?“

„Hai! Haruno-san!“, kam es wie aus der Pistole geschossen, woraufhin sich die Rosahaarige mit einem Nicken bedankte, sich wieder in Bewegung setzte und wenig später das laute Klirren von wertvollem Porzellan vernahm.

Mist! Die Hokage wird mich umbringen!“, fluchte Masao, während die Medic-Nin kopfschüttelnd an eine große Flügeltür trat und diese, ohne zu klopfen, aufschwingen ließ.

Sakura!? Da bist du ja endlich!“, sprach das blonde Oberhaupt von Konoha und saß hinter einem gewaltigen Papierstapel, der so hoch war dass sie sich strecken musste um ihren Besucher zu erkennen.

„Tut mir leid, Tsunade. Ich wurde aufgehalten!“, entschuldigte sich die junge Konoichi grinsend und warf einen schiefen Blick auf ihre ehemalige Meisterin.

„Lach mich ruhig aus…“, grummelte die Hokage, „Ja, es stimmt! Ich bekomme mal wieder nichts auf die Reihe und brauche die Hilfe meiner einzigartigen, hochtalentierten und klugen Schülerin!“

Die Haruno schüttelte seufzend den Kopf und ließ sich auf dem Schreibtisch neben Tsunade nieder, ehe sie nach dem ersten Zettel griff und feststellte das es die Einteilungen für die neuen Ge-Nin Teams waren.

„Nur Papierkram?“, fragte Sakura stöhnend und las die Namen auf der Liste durch.

„Willkommen im Leben einer Hokage!“, antwortete die Blondine und warf einen trübseligen Blick auf die unfertigen und zum Teil unvollständigen Akten.

„Ich hätte mir an deiner Stelle zweimal überlegt ob ich diesen Job annehme!“, meinte die schöne Konoichi lachend und warf ihrer ehemaligen Meisterin einen mitleidigen Blick zu.

„Das ist alles Jiraiyas Schuld. Und irgendwann werde ich ihn dafür umbringen!“, knurrte die Angesprochene und zerknautschte ein Blatt Papier, welches sich gerade in ihrer Hand befand.

„Wo ist der alte Lüstling überhaupt? Kann der nicht auch mal helfen, wo er doch schon so freundlich war und den Posten als Konohas Oberhaupt aus reiner Großzügigkeit an dich weitergegeben hat?“, schmunzelte Sakura und begann bereits die Liste fein säuberlich abzuschreiben und zu korrigieren.

„Der ist doch mit seinem Film beschäftigt und sucht gerade nach den Darstellern für die Hauptrollen!“

„Du glaubst es gibt in Konoha Leute die da mitspielen würden?“, kam es erstaunt von der Rosahaarigen, während sie die Liste fein säuberlich abheftete und nach dem nächsten Blatt griff.

„Ich befürchte es! Bei der männlichen Bevölkerung ist das Flirtparadies schließlich und zu meinem größten Bedauern, äußerst gut angekommen!“, stöhnte die Hokage und fuhr sich gestresst durch das lange Haar, „Sieh dir doch nur mal Kakashi an! Ich meine, das grenzt doch schon an eine Sucht!“

„Wo du Recht hast...“, stimmte die Haruno Tsunade zu und war gerade dabei zwei Mitglieder aus verschiedenen Teams zu tauschen, als plötzlich die Tür aufging und Masao mit einem weiteren Aktenstapel in das Büro gestolpert kam.

„Verzeiht Hokage-sama, aber diese Akten müssten erneut überarbeitet werden!“, sprach der Shinobi leise und war anscheinend nicht gerne der Überbringer solcher Nachrichten.

Was?“, fuhr Konohas Oberhaupt auf, „Wieso müssen die nochmal überarbeitet werden? Wer sagt das?“

„I-ihre Anordnungen?!“, antwortete Masao kleinlaut und zog ängstlich den Kopf ein.

Meine Anordnungen?“

Ein kaum merkliches Nicken des furchtsamen Shinobis folgte, ehe Sakura der Blondine eine Hand auf die Schulter legte und sie anwies sich wieder zu setzen.

„Beruhig dich Tsunade! Ich mach den Kram fertig und du entspannst dich und bereitest dich auf Gaaras Empfang vor!“, murmelte die Medic-Nin und war bereits wieder eifrig dabei ihren Stift über das Papier gleiten zu lassen, als Konohas Oberhaupt sie mit einem unendlich dankbaren Blick besah und sie plötzlich energisch in den Arm nahm.

„Du bist wirklich die beste Schülerin die ich jemals hatte!“, strahlte Tsunade und war wenig später bereits um den Schreibtisch geeilt.

„Kunststück! Ich bin nämlich immer noch deine einzige Schülerin!“, belächelte die Rosahaarige das Verhalten der Hokage und schüttelte seufzend den Kopf, als diese auch schon aus dem Büro gestürmt war und einen verwirrten Masao zurückließ.

„Ähh…?“, machte dieser intelligent, warf der Haruno einen konfusen Blick zu und wurde augenblicklich rot.

„Wärst du so freundlich und würdest mir helfen?“, fragte Sakura und setzte ein süßliches und zugleich anzügliches Lächeln auf, welches Sasuke, falls er hier gewesen wäre, sicher nicht gebilligt hätte.

„N-natürlich Haruno-san s-selbstverständlich! Ich würde alles für euch tun!“, plapperte der Shinobi los und wurde, als er seine Wortwahl bemerkte, noch ein wenig rötlicher im Gesicht.

„So viel verlange ich gar nicht!“, sie grinste verschmitzt und suchte einen großen Stapel Akten zusammen, „Du kannst diese Dokumente hier erstmal abstempeln, jeder Zettel krieg ein nettes Konoha Siegel!“

Die Haruno nahm ihm seine Unterlagen aus der Hand, reichte ihm die Schriftstücke und setzte ein charmantes Lächeln auf.

„Und danach müsstet du sie noch eben fein säuberlich einsortieren!“

„G-gewiss! Ich werde mich gleich an die Arbeit machen, H-haruno-san!“, stotterte Masao und schwankte wenig später unter seinem riesigen Berg Akten aus dem Büro, während Sakura ihm frech grinsend nachsah, sich in Tsunades Sessel schmiss und das nächste Dokument aufschlug.

Mit einem Stöhnen beugte sie sich über die Liste mit den Ausgaben ihrer ehemaligen Meisterin und rollte mit den Augen als sie auf den Gesamtpreis für die Sakebestellung linste.
 

© by RosaLies

Ankunft und Eifersucht!

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Am Vormittag, im Büro der Hokage
 

Haruno-san? Worunter sollte ich diese Dokumente noch mal einordnen?“, drang Masaos nervöse Stimme an die Ohren von Sakura, woraufhin sie leicht mit den Augen rollte und sich seufzend durch das lange Haar fuhr.
 

„Unter erledigte ANBU Aufträge!“, wiederholte die Konoichi bereits zum zweiten Mal und überflog gerade eine Akte mit gefährlichen S-Rang Nuke-Nins, während ihr treuer Assistent in dem großen Schrank nach dem richtigen Fach suchte.
 

Sie ließ ihren Stift geschmeidig über das Papier gleiten und machte auf ihrem Klemmbrett ein Häkchen, als die Tür aufging und ein Mann, welcher sein Gesicht hinter einem Buch verbarg, den Raum betrat und sich lässig vor den Schreibtisch stellte.
 

„Hokage-sama…“, murmelte er in seine Lektüre vertieft und schien nicht vorzuhaben einen Blick auf die Person in dem Sessel zu werfen, „…die Vorbereitungen sind alle abgeschlossen, das einzige was noch fehlt ist der Kazekage!“
 

„Und Tsunade!“, vernahm der Angesprochene eine belustigte Stimme, ließ erschrocken sein Buch sinken und warf der Haruno einen überraschten Blick zu.
 

„Sakura?“, kam es verwirrt von ihm, ehe er unter seiner Maske grinste und sich verlegen am Hinterkopf kratzte, „Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass du zur Hokage ernannt worden bist!“
 

„Ich mich auch nicht!“, seufzte die Rosahaarige und verzog das Gesicht zu einer genervten Miene, „Und dennoch sitzt ich hier und erledige den ganzen Papierkram!“
 

Sie hakte einen weiteren Punkt auf ihrer Liste ab und griff nach dem nächsten großen Ordner.
 

„Sollte unser Oberhaupt das nicht erledigen?“, kam es amüsiert von dem Hatake, während er sich in einen der Sessel vor dem Schreibtisch schmiss und erneut nach dem Flirtparadies griff.
 

„Tsunade hat sich zurückgezogen…“, die Haruno blätterte grummelnd durch den Stapel Papiere, „…wenn du willst richte ich ihr aus, dass ihr mit den Vorbereitungen fertig seid. Ich muss nur noch diese Dokumente durchgehen!“
 

„Hn…“, machte der Grauhaarige bloß und nickte zustimmend, da er bereits wieder in seinen Schmuddel-Roman vertieft war, „Was ist mit deinem Herzallerliebsten? Kommt unser stolzer Clanerbe zur Zeremonie?“
 

Sakura sah kurz auf und warf ihm einen schiefen Blick zu, ehe sie nach einer dunkelroten Mappe griff und die Angaben mit denen, die sie eingetragen hatte, verglich.
 

„Ja! Sasuke wird da sein!“, murmelte sie nachdenklich und setzte ein weiteres Häkchen auf dem Klemmbrett.
 

„Masao?“, sie hob den Kopf und registrierte wie der Angesprochene, welcher immer noch dabei war die Akten einzusortieren, neben sie trat und sich knapp verbeugte.
 

„Haruno-san?“, fragte er und besah sie mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Diese Unterlagen müssen ebenfalls noch abgestempelt werden. Es handelt sich um die Einteilung der Ge-Nin Teams!“, erklärte sie dem Shinobi, bevor er ihr die Papiere abnahm und sich eiligst wieder an die Arbeit machte.
 

Kakashi besah sie mit einem verwunderten Gesichtsausdruck und beobachtete sie dabei, wie sie sich erneut über die Dokumente beugte und fein säuberlich alles vervollständigte.

Du hast die Einteilung der neuen Ge-Nin Teams übernommen?“, fragte der Hatake verblüfft und warf Sakura einen erstaunten Blick zu, woraufhin diese lässig mit den Schultern zuckte und ein weiteres ausgefülltes Blatt auf einen Stapel legte.

„Das habe ich bereits die letzten drei Jahre erledigt, weil Tsunade es nie auf die Reihe bekommt, diese Sachen pünktlich fertig zustellen!“, erläuterte die Rosahaarige ihrem ehemaligen Sensei und vernahm ein leises Lachen.

„Gibt es eigentlich etwas, was du nicht übernimmst?“, fragte Kakashi sichtlich erheitert, während er die nächste Seite seines Buches aufschlug.

Die Haruno hob den Kopf und warf einen nachdenklichen Blick auf den Aktenschrank, ehe sie aufstand, an eben diesen trat und mit ihrem Finger die Fächer entlang strich.
 

„Hn…“, ihre Augen huschten über die gekritzelten Ordnernamen, „Das Vergeben der Missionen und das Verwalten der Informationen von OIKO, erledigt Tsunade alleine…“, sprach sie seufzend und griff wenig später nach einer dicken, schwarzen Mappe, ehe sie wieder an den Schreibtisch trat und sich auf den Sessel ihrer ehemaligen Meisterin schmiss.
 

Mit einem leisen Grummeln betrachtete sie die falschen Einträge und massierte sich genervt die Schläfen, als erneut die Tür aufging und ein braunhaariger, junger Mann das Büro betrat und einen verwunderten Gesichtsausdruck aufsetzte.

„Sakura? Kakashi?“, fragte der Hyuuga leicht irritiert und zog überrascht die Augenbrauen hoch, „Was macht ihr denn hier?“
 

„Tsunades Papierkram!“, antwortete die Medic-Nin und warf ihm einen missmutigen Blick zu, „Also ich mache das! Kakashi ließt lieber in seinem Schmuddel-Büchlein!“
 

„Das ist anspruchsvolle Literatur und kein Schmuddel-Buch!“, beschwerte sich der Grauhaarige und erntete einen schiefen Blick von seiner ehemaligen Schülerin.
 

„Ja! Klar!“, nuschelte die Haruno, verdrehte kurz die Augen und wandte sich wieder an ihren Teamleader, „Wenn du Tsunade suchst, die ist nicht da!“
 

Der Hyuuga ließ seine Hände in seine Hosentaschen gleiten, spazierte an dem Schreibtisch vorbei und trat an die große Fensterfront, wo er kurz darauf seinen Blick über das, bereits aufgeregte Dorf schweifen ließ.
 

„Ich wollte der Hokage berichten, dass die Wachen positioniert wurden und an jedem Ausgang von Konoha mindestens vier Shinobis die Augen offen halten!“, klärte Neji seine Teamkollegin und den Grauhaarigen auf, woraufhin erstere verstehend nickte und gerade einen weiteren Zettel abgestempelt hatte.
 

„Ich bin mit den Akten fertig!“, sie schloss die Ordner und forderte Masao mit einer knappen Handbewegung dazu auf an den Schreibtisch zu treten.

Der fleißige Helfer stolperte sofort auf die Konoichi zu, wurde wie gewöhnlich knallrot und ließ sich, unter den belustigten Blicken des Hyuuga und Kakashi, den riesigen Berg Akten aushändigen.
 

„Diese Unterlagen kommen in das Fach ANBU-Aufstellung!“, sie hob den Zeigefinger, legte ihn auf den Stapel und deutete auf den groß geschriebenen Namen des Schriftstücks, woraufhin Masao sich knapp verbeugte, begreifend nickte und im nächsten Moment alles fein säuberlich einsortierte.
 

„Wenn du willst, richte ich Tsunade aus, dass die Wachposten ihre Positionen eingenommen haben?“, erkundigte sich Sakura, suchte vereinzelt herumfliegende Zettel zusammen und besah Neji mit einem fragenden Blick.

Der Angesprochene nickte knapp und wollte sich bereits wieder abwenden, als die Rosahaarige ihn unerwartet aufhielt.
 

„Wie geht es TenTen und Wataru? Haben sie die erste Nacht im Krankenhaus gut überstanden?“, grinste die Konoichi und bemerkte wie sich ein glückliches Schmunzeln auf die Lippen ihres Teamleaders schlich.
 

„Abgesehen davon, dass ich TenTen nicht wirklich dazu bringen konnte viel zu schlafen, hat Wataru doch erstaunlich ruhig und vor allem lange genächtigt!“, berichtete Neji und konnte dabei die Freude über den kleinen Familienzuwachs nicht verbergen.
 

„Übrigens! Herzlichen Glückwunsch!“, meinte der Hatake nebenbei und hob kurz die Hand, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Flirtparadies widmete.

„Das mit dem lange schlafen wird sich vermutlich noch früh genug ändern!“, murmelte Sakura und heftete zwei Zettel zusammen, „Wisst ihr schon, wann Ten aus dem Krankenhaus entlassen wird?“
 

„Wenn keine Komplikationen auftreten, wonach es zumindest aussieht, wird sie mit Wataru übermorgen nach Hause können!“, antwortete Neji und war bereits an die große Flügeltür getreten.
 

„Kommst du nachher zur Zeremonie?“, war seine Frage, als er zuvor das prunkvolle Holz aufgestemmt hatte und die Haruno mit hochgezogenen Augenbrauen besah.
 

„Natürlich! Ich will doch nicht Gaaras Begrüßungsfeier verpassen!“, meinte die Rosahaarige schmunzelnd und stapelte die letzten, noch auf dem Schreibtisch liegenden Unterlagen.
 

„Und erst recht nicht das große Bankett mit Konohas Clanoberhäuptern und Ältesten!“, brummte der Hyuuga und verzog das Gesicht zu einer missgelaunten Fratze.

Sakura tat es ihm gleich und ein genervter Ausdruck legte sich auf ihr hübsches Gesicht, während sie sich aus dem Sessel erhob und einen kurzen Blick aus dem Fenster warf.
 

„Hör bloß damit auf! Dieses dämliche Essen weckt aber auch in wirklich jedem Selbstmordgedanken!“, seufzte sie und massierte sich ausgiebig den Nacken.
 

„Kommt Uchiha auch?“, fragte Neji neugierig, woraufhin die Haruno zustimmend nickte.

„Widerwillig, aber er wird teilnehmen!“, grinste die Rosahaarige und erntete einen heiteren Blick ihres Teamleaders.

„Dann sind wir wohl abermals die Jüngsten die zu dem Festmahl geladen sind!“

„Mit Abstand!“, murrte Sakura und schob den Sessel der Hokage wieder ordentlich an ihren Schreibtisch, während Kakashi sich erhob und neben Neji an die Tür trat.

„Ich muss los! Du richtest der Hokage aus, dass alle Vorbereitungen getroffen sind?“, er zog fragend die Augenbrauen hoch.

„Wird erledigt!“, meinte die Haruno lässig, öffnete eines der großen Glasfenster, beobachtete wie ihr ehemaliger Sensei zum Abschied nickte, noch einmal den Arm hob und wenig später an dem Hyuuga vorbei trat und aus dem Büro verschwand.
 

„Ich verschwinde dann auch mal! Wir sehen uns nachher auf dem Fest!“, kam es kurz darauf von Neji, bevor die Rosahaarige zustimmend nickte und registrierte wie ihr Teamleader das Zimmer verließ und die Flügeltür hinter sich schloss.

Einen Atemzug lang verweilten ihre Augen auf dem prunkvollen, verzierten Holz, ehe sie sich dem offenen Fenster zuwandte, einen Schritt vortrat, sich mit den Ellenbogen auf den Rahmen lehnte und ihren Blick über das aufgeregte und vorfreudige Dorf schweifen ließ.
 

Sie sah die farbenreichen Lampignons die den Marktplatz schmückten, die prächtigen Blumenkästen die überall angebracht worden waren und erblickte eine kleine Gruppe Kinder, welche mit bunten Suna-Symbol-Fähnchen ausgestattet, über das Pflaster lief und fröhlich lachte.
 

In den letzten Jahren war Konoha-Gakure wirklich ein sehr friedvoller und idyllischer Ort gewesen. Das Band zu Suna-Gakure hatte sich verstärkt und aus dem einstigen Faden war ein dickes, robustes Seil geworden, welches die beiden Länder miteinander verband.

Gaara war zu so etwas wie dem zweiten Hokage aufgeblüht und während ihm von Konohas Bürgern höchstes Ansehen und Vertrauen geschenkt wurde, betrachtete Sasuke ihn mit größter Missbilligung.
 

Schuld daran ist die Tatsache, dass Suna-Gakures Bevölkerung gerne eine Frau an der Seite ihres verehrten Kazekagen sehen würde und auf die Idee gekommen war, das Bündnis mit dem alliierten Konoha durch die Heirat mit einer angesehenen, rosahaarigen Konoichi, die praktischerweise auch noch die Schülerin der Hokage war, zu intensivieren.
 

Mit einem leisen Seufzen wandte sich Sakura von dem Fenster ab, trat um den Schreibtisch und verließ mit gemütlichen Schritten das Büro.

Sie lief über den langen, mit Kunstwerken dekorierten Flur, trat auf die erste Stufe einer hölzernen, edlen Wendeltreppe und stand wenig später auf einem kleinen Korridor auf dem sich zwei gegenüberliegende Türen befanden an denen jeweils eine Wache stand.
 

Sie nickte den Shinobis kurz zu, woraufhin diese sich knapp verneigten, die rechte der zwei Flügeltüren öffneten und die Rosahaarigen eintreten ließen.

Kurz nachdem Sakura einen Fuß über die Schwelle gesetzt hatte, wurde das schwere Holz hinter ihr wieder geschlossen und sie ließ ihren Blick über die kostspielige Einrichtung des Zimmers schweifen.
 

„Tsunade?“, fragte sie in die Stille hinein und vernahm wenig später das Rascheln von Kleidung.
 

Die Hokage trat, in ein strahlend weißes Gewand mit grünen Stickereien gekleidet, aus der Tür des Nebenzimmers und warf einen fragenden Blick auf ihre ehemalige Schülerin.
 

„Sakura? Hast du den Papierkram bereits vernichtet?“, erklang die überraschte Stimme der Blondine, während Shizune jetzt ebenfalls hinter ihr auftauchte und an der kunstvollen Robe ihrer Freundin herumzupfte.
 

„Ist alles fertig!“, bestätigte die Haruno, ließ sich auf einem der beiden eleganten Sofas nieder und schlug die Beine übereinander.

Tsunade-sama!“, kam es empört von ihrer Assistentin, „Habt Ihr Sakura schon wieder Eure Arbeit erledigen lassen?“
 

Nein!“, log das Oberhaupt hinterlistig grinsend, „Natürlich nicht!“
 

Die Angesprochene schüttelte auf Grund dieser offensichtlich falschen Aussage den Kopf und zog die große, dunkelgrüne Schleife auf dem Rücken der Hokage strammer.
 

„Ich soll dir ausrichten das die Vorbereitungen abgeschlossen – und die Wachen positioniert sind!“, berichtete die Rosahaarige und erhielt ein verstehendes Nicken ihrer ehemaligen Meisterin, während Shizune wieder in den Nebenräumen verschwand.
 

„Dann fehlt nur noch der Kazekage!“, Tsunade warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr an der Wand, „Gaara wird ungefähr in einer Stunde eintreffen, dann haben wir sogar noch ein wenig Luft bis die Zeremonie beginnt!“
 

Das Knartschen der Tür ließ die beiden Frauen aufsehen, bevor ihnen ein bekanntes, von weißen Haaren umrahmtes, Gesicht entgegenblickte.
 

„Gleich zwei Schönheiten auf einmal. Was will ein Mann mehr?“, grinste der Sannin und ein anzügliches Lächeln legte sich auf seine schmalen Lippen, während er weiter in den Raum trat und nach einem Apfel griff, welcher sich in einer, auf dem Tisch stehenden Schale befand.
 

„Was willst du alter Lüstling hier?“, grummelte Tsunade und beobachtete wie sich Jiraiya neben Sakura in die Kissen schmiss und ihr einen amüsierten Blick zuwarf.

„Eine äußerst nette Begrüßung. Kannst du nicht wenigstens so tun, als würdest du mich mögen?“, fragte er sichtlich erheitert und biss genüsslich in den Apfel.

„Verzeih mir! Aber so gut kann ich nicht schauspielern!“, zickte die Hokage ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Jetzt reg dich nicht auf!“, meinte Jiraiya leise lachend, „In deinem Alter muss man auf seinen Blutdruck achten!“
 

Was hast du gesagt?“, brüllte Tsunade wutentbrannt, woraufhin Sakura leise seufzte und die Augen verdrehte.

„Das man als alte Schachtel nicht so schnell ausrasten sollte!“, wiederholte der Sannin erneut und erntete einen finsteren Blick von der Rosahaarigen.

Wie bitte!? Du blöder notgeiler Knacker!“, bellte das Oberhaupt von Konoha und hatte bereits nach einem der Sofakissen gegriffen, „Ich werde dir zeigen wer hier alt ist!“

Im nächsten Moment flog das Raumaccessoire durch die Luft und landete mit beängstigender Wucht in dem Gesicht von Narutos ehemaligem Meister.

„Hnhg…“, machte Jiraiya, ehe das Kissen herunterrutschte und er sich brummend durch die Haare fuhr, „Ich liebe dieses feurige Temperament!“

Tsunade wandte schnaubend den Kopf zur Seite, während die Haruno stöhnend aufstehen wollte, jedoch wenig später von dem Sannin zurück auf das Sofa gezogen wurde und registrierte wie er einen Arm um ihre Schultern schlang.

„Sakura! Schätzchen!“, er lehnte sich ein wenig weiter zu ihr vor, während sie den Sannin mit einem schiefen Blick betrachtete, „Es trifft sich ausgesprochen gut das du hier bist. Ich wollte sowieso demnächst bei dir vorbeikommen, da ich etwas äußerst Wichtiges mit dir zu besprechen habe!“
 

„Was da wäre?“, fragte sie desinteressiert und zog auf Grund seines perversen, arglistigen Grinsens skeptisch die Augenbrauen hoch.

„Es geht um meinen Film.“, sein Gesicht nahm einen stolzen Ausdruck an, „Sicher hast du schon davon gehört! Das Flirtparadies kommt jetzt auf die Kinoleinwand!“

Die Rosahaarige warf Tsunade einen kurzen, unauffälligen Blick zu, ehe sie sich wieder an den Weißhaarigen wandte und darauf wartete dass er fortfuhr.

„Wie du vielleicht schon erfahren hast, bin ich zur Zeit auf der Suche nach den Protagonisten. Und für eine der Gastrollen habe ich jemand ganz bestimmtes im Auge.“, schmunzelte er und sah in das irritierte Gesicht der wunderschönen Frau.

„Und was hat das mit mir zu tun?“, fragte Sakura dümmlich, woraufhin sich die Hokage eine Hand auf die Stirn schlug, was dazu führte das die Rosahaarige langsam zu begreifen schien.

Ihr Gesicht verzog sich zu einer leicht erschrockenen und ungläubigen Miene, ehe sie im nächsten Moment hektisch den Kopf schüttelte.

„Oh nein! Nein! Nein! Nein! Ganz sicher nicht. Nein. Niemals. Nein. Vergiss es! Nein!“, platzte es aus ihr heraus, woraufhin Jiraiya von seinem Apfel abließ und ihr einen geprügelten Blick zuwarf.

„Ist diese harte Abfuhr wirklich nötig gewesen, Liebes?“, fragte er gequält und sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

„Ich hätte dich auch durch das Fenster schleudern können ...?“, meinte Sakura kühl und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Sakura, Schätzchen! Überleg es dir doch nochmal! Allein die Schlagzeile: Konohas erfolgreichste Konoichi und- …“, er wurde von der genervten Stimme der Rosahaarigen unterbrochen.

„Niemals! Nein! Nie und nimmer!“, grummelte die junge Frau und wollte damit das Thema beenden, jedoch schien der Weißhaarige ein wenig hartnäckiger als erwartet.

„Liebes ...“, begann er ernst, „Denk doch nur an das viele Geld. Ich würde dir eine hohe Gage zahlen und- …“, doch erneut sollte der Sannin nicht das Glück haben seinen Satz beenden zu dürfen.

„Auf keinen Fall! Nein! Du könntest mir alles Geld der Welt anbieten, meine Antwort wäre die Gleiche.“, sie fuhr sich mit den Fingern durch die blassrosa Haare, „Und du scheinst zu vergessen das ich finanziell auf keinerlei Unterstützung angewiesen bin.“, argumentierte die Haruno und erntete einen mürrischen Blick von Jiraiya, als er wie ein kleines Kind, seine Unterlippe vorschob und allem Anschein nach leise vor sich hin schmollte.
 

„Das ist mal wieder typisch ...“, meinte Tsunade, welche das Gespräch schweigend und mit großem Interesse verfolgt hatte und nun eine wegwerfende Handbewegung vollführte, „Hast du weitere so glorreiche Ideen oder war es das jetzt, alter Lüstling?“

Der Sannin antwortete nicht und war damit beschäftigt beleidigt aus dem Fenster zu starren, während sich Sakura kopfschüttelnd erhob und auf die Flügeltür zutrat.

„Ich verschwinde! Ich will mich, bevor die Zeremonie anfängt noch umziehen! Wir sehen uns nachher! Tsunade! Jiraiya!“, sie nickte beiden kurz höflich zu und war bereits über die Türschwelle getreten, als die Stimme von Narutos ehemaligem Meister noch einmal an ihre Ohren drang.

„Falls du es dir anders überlegen solltest, Liebes, weißt du wo du mich findest!“

Wenn die Haruno sich nicht gewaltig täuschte, klang er sogar ein wenig weinerlich und flehend, woraufhin sie jedoch ohne einen Blick über ihre Schulter zuwerfen, die Augen verdrehte und die Tür hinter sich schloss.
 

„Du dämlicher Idiot bist doch nicht wirklich davon ausgegangen Sakura würde deinem Vorschlag zustimmen, oder?“, fragte die Hokage nachdem die Rosahaarige den Raum verlassen hatte und ließ sich ebenfalls auf einem der Sofas nieder, während sie darauf achtete ihr Gewand nicht zu zerknittern.

„Wieso nicht? Sie ist schön, intelligent ... und eine nervige Ziege. Es gibt nichts was sie von dir unterscheidet. Bis auf die Schönheit und die Intelligenz.“, schmetterte Jiraiya seinem Oberhaupt entgegen und sprang Sekunden später lachend vom Sofa auf, da Tsunade mit ihrer Faust ausgeholt hatte und nun vor Wut knurrend hinter ihm her durch ihre Gemächer lief, während Shizune gerade im Nebenzimmer dabei war die neuen Roben der Hokage zu falten und auf Grund des Lärms, den die beiden Sannin verursachten, amüsiert den Kopf schüttelte.
 


 

Kurze Zeit später, auf dem Trainingsplatz von Konoha-Gakure
 

Mit einem surrenden Geräusch flogen ein Dutzend Shuriken auf den Schwarzhaarigen zu, während dieser seine wachsamen Augen über die nahe liegenden Bäume schweifen ließ, sich plötzlich vom Boden abstieß, zwei der Waffen ergriff und die Restlichen mit ihnen abwerte.

Er warf die kleinen Sterne genau so schnell wie er sie gefangen hatte wieder weg und zielte äußerst präzise auf zwei der umherstehenden Bäume, als bereits wenig später ein lautes Stöhnen erklang.

„Scheiße, Teme! Woher wusstest du das schon wieder?“, brummte Naruto, welcher jetzt aus der Krone von einem der getroffenen Bäume sprang und neben dem Clanerben landete.

„Immer wieder faszinierend!“, meinte Temari, nachdem sie ebenfalls von ihrem Ast hüpfte und eines der, von Sasuke geworfenen Shuriken in der Hand hielt.

„Ihr seid immer noch zu laut! Ich habe nicht mal meine Sharingan benutzt. Ich konnte euer Getrampel hören. Vor allem deines, Dobe!“, erklärte er seinen Teamkollegen und besah sie mit einem strengen Blick.

„Ich finde es schwachsinnig leise sein zu müssen!“, murrte der Uzumaki, „Wenn es einen Kampf gibt, dann will ich mich nicht verstecken sondern kämpfen!“, er verschränkte seine Arme hinter dem Kopf und blickte seinen Teamleader provozierend an.

„Dobe!“, begann Sasuke genervt, „Ein Shinobi sollte sich erst der Situation bewusst werden und hat dann die Aufgabe unnötige Kämpfe wenn möglich zu umgehen und sollte sie durch seine Dummheit nicht auch noch anzetteln!“

Temari lachte amüsiert, während Naruto verwirrt eine Augenbraue hochzog und allem Anschein nach nicht begriff, dass das Beispiel mit dem dummen Shinobi auf ihn bezogen war.

„Wie spät ist es?“, fragte der Uchiha beiläufig, während er seine Waffentasche enger um seinen Oberschenkel band und die benutzen Waffen verstaute.

„Kurz vor eins. Wieso?“, meinte Temari nach einem schnellen Blick auf die Uhr und wischte sich mit dem Ärmel über das verschwitzte Gesicht.

„Für heute ist Schluss! Ich habe Sakura versprochen an der Empfangszeremonie deines Bruders teilzunehmen!“, klärte der Clanerbe die Sabakuno wenig begeistert auf und erntete einen schiefen Blick.

„Ich muss mir aber keine Sorgen um Gaara machen, oder?“, fragte sie seufzend und fuhr sich durch die dunkelblonden Haare, „Ich meine, ich kann verstehen das du ihm mit größter Abneigung begegnest, aber es ist der Wunsch von Sunas Bevölkerung das Sakura ihn heiratet und nicht seiner!“, versuchte sie den Schwarzhaarigen zu besänftigen, da sie bemerkte das ihr Teamleader äußerst angespannt wirkte.

„Temari!“, begann er brummend, „Du weiß genauso gut wie ich, dass er sie ohne zu zögern heiraten würde, wenn sie nur wollte!“

„Aber sie will doch nicht!“, fuhr Naruto dazwischen, „Teme, du kannst das Gaara nicht verübeln. Ich meine, Sakura ist eine wirklich gute Partie! Überleg doch mal, wie viele sie ohne zu zögern heiraten würden. Du bist nur auf Gaara fixiert, weil du tatsächlich denkst, dass er dir gefährlich werden könnte!“, analysierte der Uzumaki das Verhalten seines besten Freundes und erntete einen finsteren Blick.

„Tze…“, machte der Clanerbe nur, ehe er sich abwandte und ohne weitere Worte den Trainingsplatz verließ.

Seine beiden Teamkollegen sahen ihm nach und starrten auf den großen rot-weißen Fächer auf seinem Rücken, während Temari sich etwas näher zu dem Blonden beugte.

„Ich fasse nicht, dass ich das sage, aber, ich glaube du hast Recht! Er scheint mein Brüderchen wirklich als Konkurrenten zu sehen!“, meinte sie flüsternd und erhielt ein zustimmendes Nicken von Naruto.

„Er ist eifersüchtig!“, stöhnte der Chaos-Ninja und schüttelte genervt den Kopf.

„Was hast du denn? Ich finde das irgendwie romantisch!“, murmelte die Blondine verträumt, woraufhin ihr der Uzumaki einen schiefen Blick zuwarf.

„Bei anderen vielleicht, aber nicht bei Sasuke! Da endet so etwas tödlich!“

„Dann werde ich mir wohl doch Sorgen um Gaara machen müssen!“, seufzte Temari und verließ mit Naruto wenig später ebenfalls den Trainingsplatz, schließlich war sie, als Schwester des Kazekagen, ebenfalls zur Zeremonie und dem darauf folgenden Bankett geladen.
 

Der Schwarzhaarige lief währenddessen mit gemütlichen Schritten durch die geschmückte Hauptstraße von Konoha und betrachtete die vielen bunten, extra für die Zeremonie angebrachten Lampignons mit größtem Missfallen.

Seine Hände steckten lässig in seinen Hosentaschen, während er bemerkte wie das ein oder andere weibliche Augenpaar ihn musterte und ihm einen anzüglichen Blick zuwarf.

Die Öffentlichkeit war wegen des bevorstehenden Festes mal wieder völlig aus dem Häuschen und Sasuke beobachtete, wie bereits die ersten Stände mit Spielen für die Kinder oder alkoholhaltigen Getränken für die Erwachsenen eröffnet wurden.

Ganz langsam füllte sich die Straße mit vielen quatschenden und lachenden Leuten, die der Ankunft des Kazekagen entgegenfieberten und in fast jeder Hand erblickte der Schwarzhaarige eine kleine Fahne mit dem Aufdruck eines Suna-Gakure-Symbols.

Er schloss kurz die Augen und atmete beruhigend ein und wieder aus, ehe er seine Pupillen auf das weit entfernte Gebäude der Hokage richtete und es ihm, dank des Lichteinfalls möglich war Tsunade in ihrem Büro zu erkennen.

Sie trug ein helles Gewand und ließ ihren Blick, allem Anschein nach, über das Dorf gleiten, während Masao neben ihr stand und ihr irgendwas zu berichten schien.

Sasuke hob den Kopf und betrachtete den wolkenlosen, strahlendblauen Himmel, bevor er seine Aufmerksamkeit ein paar Kindern schenkte, die gerade laut lachend an ihm vorbei rannten und mit Luftballons ausgestattet die Straße unsicher machten.

Es dauerte noch ungefähr zehn Minuten bis er den großen Platz überquert hatte, vor seiner Wohnungstür stand und wenig später den Flur betrat.

Sakura schien nicht da zu sein, also beschloss der Uchiha duschen zu gehen und danach den schweren Gang zur Empfangszeremonie anzutreten.
 


 

Währenddessen befand sich die Rosahaarige im Bankettsaal des Hauptgebäudes von Konoha und wies die Kellner, auf Wunsch von Tsunade an, die Dekoration zu ändern.
 

„Der Rest ist in Ordnung. Die Hokage wünscht lediglich das die roten Rosen gegen weiße ausgetauscht werden!“, erklärte sie gerade einem Ober, ehe dieser verstehend nickte und sich sofort auf den Weg machte und sich um das Anliegen der Konoichi kümmerte.
 

„Du scheinst ja alles im Griff zu haben!“, erklang eine bekannte Stimme hinter ihr, woraufhin sie sich lächelnd umdrehte und in das amüsierte Gesicht ihres Teamleaders blickte.
 

„Neji!“, grinste die Haruno und ließ ihren Blick an dem Clanerben auf und abfahren, „Du siehst gut aus! Schade das du deine Traumfrau schon gefunden hast!“, scherzte Sakura, woraufhin der Hyuuga ein verschmitztes Lächeln aufsetzte und seine schwarze, edle Robe glatt strich.

„Keine Sorge! Ich bin flexibel!“, lachte der Braunhaarige und hielt der hübschen Konoichi seinen Arm hin, woraufhin sie sich schmunzelnd bei ihm einhakte.
 

„Du siehst übrigens ebenfalls sehr gut aus! Hat Uchiha das bezahlt?“, er ließ seinen forschenden Blick über ihr elegantes, champagnerfarbenes Kleid gleiten, welches der Haruno bis kurz über das Knie ging und sich, bis auf den luftigen Rock, fabelhaft an ihren wohlgeformten Körper schmiegte.

Der dünne Stoff vor ihrer Brust lief oben zu einem Kragen zusammen wodurch das Kleid kein Dekollete besaß, jedoch war es am Rücken sehr großzügig ausgeschnitten, so das man einen hervorragenden Blick von ihrem Nacken bis zum Hüftansatz hatte.
 

„Natürlich.“, grinste Sakura, „Klamotten, Schuhe und Schmuck gehen immer auf seine Rechnung. Sonst wäre ich bald arm.“, fügte sie hinzu, woraufhin die beiden leise lachten und aus dem Saal spazierten, wo ihnen augenblicklich der Nara entgegenkam, jedoch war dieser in ANBU-Kleidung gehüllt und hatte einen genervten Gesichtsausdruck aufgesetzt.
 

„Wen haben wir denn da? Das ehrenvolle Oberhaupt der Nebenfamilie des Hyuuga-Clans und die ehemalige Schülerin der Hokage und Freundin vom Uchiha-Clan Oberhaupt!“, grummelte Shikamaru und erntete einen schiefen Blick seiner Freunde.

„Wie schön das du weißt, warum wir zum Bankett geladen sind und du arbeiten musst!“, neckte Sakura ihren Teamkollegen und registrierte wie ihr dieser einen finsteren Blick zuwarf.

„Grüßt Gaara von mir wenn ihr euch die köstlichen drei Gänge in den Magen schaufelt!“, schmollte der Braunhaarige und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Shikamaru…“, begann die Haruno grummelnd, „Das Essen ist das Letzte worum du uns beneiden solltest, glaub mir, ich würde liebend gern mit dir tauschen und deine Schicht übernehmen!“, pflichtete sie ihm bei, schien jedoch nicht sehr überzeugend gewesen zu sein.

„Zieh das Kleid aus, da passe ich schon irgendwie rein!“, kam es gespielt ernst von dem Nara, woraufhin seine Teamkollegen lachten und synchron die Köpfe schüttelten.

Neji wollte gerade den Mund öffnen, als einer der Kellner aufgeregt durch die Tür sprang und immer wieder „Der Kazekage trifft ein!“ rief, ehe er an den Freunden vorbei rannte und in der Küche verschwand.

Sakura, Shikamaru und der Hyuuga tauschten kurze Blicke aus.

„Gehen wir auf das Dach?“, fragte Neji und erhielt ein zustimmendes Nicken von seinen Teamkollegen.

Die drei setzen sich in Bewegung, stiegen wenig später eine große, prunkvolle Treppe empor und betraten kurz darauf das Dach des Gebäudes, über das ein leichter Wind wehte, welcher die Haruno in dem luftigen Kleid ein wenig frösteln ließ.

Sie lehnten sich auf das Geländer und schielten zum weit entfernten Haupttor, durch das gerade eine kleine Gruppe Personen lief und Sakura meinte Gaaras feuerrote Haare ausmachen zu können.

Sie ließ ihren Blick über das Dorf schweifen, sah wie die neugierigen und aufgeregter Bewohner sich an den Seiten des großen Platzes versammelten und registrierte wie die ersten bunten Fahnen geschwungen wurden, während der kleine Zug der Suna-Nins jetzt die Hauptstraße betrat und es der Haruno nun möglich war die Besucher zu erkennen.

Der Kazekage und sein Bruder liefen voraus, während gut sieben Meter hinter ihnen, ein fünfköpfiger ANBU-Trupp mit wachsamen Pupillen die Umgebung beobachtete und immer wieder einen bedächtigen Blick auf das Oberhaupt warf.

Die Jubelrufe wurden langsam lauter und bald erreichten die Gäste den großen Platz, woraufhin ein riesiger Applaus ausbrach und das ganze Dorf einem bunten Fahnenmeer glich.

Gaara hob hin und wieder kurz den Arm und begrüßte somit Konohas Bewohner, wirkte jedoch die meiste Zeit über gewohnt kühl und verschlossen, während Sakura, Neji und der Nara das Schauspiel von den vermutlich besten Plätzen aus beobachteten und ihre Gesichter ein kleines Schmunzeln zierte.

Die Rosahaarige sah gerade wie ein paar Luftballons in den Himmel stiegen, als sie plötzlich etwas wahrnahm und sich wenig später lächelnd umdrehte.

„Du bist pünktlich!“, strahlte sie erfreut und registrierte wie Sasuke das Dach betrat und mit einem weniger begeisterten Gesichtsausdruck auf sie zuging.

Sie musterte kurz die schlichte, elegante Kleidung seines Clans, welche aus einer schwarzen Hose und einem ebenso dunklen Rollkragenpullover bestand und bei weitem nicht so traditionell - jedoch nicht weniger Schick war als die der Hyuugas, während sich sein Familien-Symbol auf Rücken und Armen seiner Garderobe wieder fand.

„Hn…“, machte der Schwarzhaarige nur, beugte sich im nächsten Moment vor und gab ihr einen kurzen Begrüßungskuss, ehe er seinen Blick über ihr Abendkleid gleiten ließ, fragend die Augenbrauen hochzog und sich ein Stück vorlehnte, bis seine Lippen neben ihrem linken Ohr waren.

„Ging das auf meine Rechnung?“, flüsterte er vergnügt, woraufhin Sakura breit grinste und ihm einen neckischen Kuss gab.

„Also wenn ich es bezahlt habe, entscheide ich auch wann du es ausziehst!“, hauchte er ihr zu und erntete einen schiefen Blick von seiner Freundin, ehe er sich zwischen sie und Neji stellte, sich ebenfalls über die Brüstung lehnte und einen misstrauischen Blick auf den Kazekagen und sein Gefolge warf.

„Der Einmarsch des Sandmännchens, huh?“, brummte der Uchiha und kassierte einen leichten Ellenbogenhieb von der Rosahaarigen, während der Hyuuga und Shikamaru sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen konnten.

„Kein Grund gleich grantig zu werden, Uchiha!“, meinte Neji, ehe sich ein verschmitztes Grinsen auf seine Lippen schlich.

„Halt die Schnauze, Hyuuga!“, knurrte der Angesprochene, während er beobachtete wie Gaara die erste Stufe, die in den Vorhof des Hauptgebäudes führte betrat und zusammen mit Kankuro zu der, auf dem Treppenabsatz stehenden Tsunade stieß und sie freundschaftlich begrüßte.

Die Bewohner des Dorfes jubelten und klatschten während die beiden Oberhäupter noch einmal kurz den Arm hoben und wenig später im Gebäude verschwunden waren.

„Wen haben wir denn hier? Die begnadetsten Shinobis des Dorfes, huh?“, erklang die amüsierte Stimme von Kakashi, welcher gerade mit Jiraiya das Dach betrat und sich zu der kleinen Gruppe gesellte, während Konohas Bewohner weiterhin mit ihren Fahnen wedelten und die Ankunft des Kazekagen mit Jubelrufen feierten.

„Und nicht zu vergessen die schönste Konoichi!“, fügte der Sannin schelmisch grinsend hinzu und erntete einen schiefen Blick von Sakura.

„Das Dorf ist ganz schön aus dem Häuschen!“, stellte der Hatake fest und lehnte sich neben die Rosahaarige an die Brüstung, ehe er in seine Hosentasche griff, wenig später sein geliebtes Buch aufschlug und begann darin zu lesen.

„Wie wahr!“, warf die junge Frau ein und seufzte, woraufhin ihr ehemaliger Sensei sie mit einem belustigten Blick besah.

„Du hast eine anstrengende Woche vor dir, huh?“, fragte er sichtlich erheitert und blätterte auf die nächste Seite seiner Lektüre.

Die Haruno wollte gerade Antworten, als sie ein bekanntes Chakra wahrnahm und sich augenblicklich umwandte.

Gaara betrat zusammen mit Tsunade das Dach und löste die nächste Welle Applaus bei der Bevölkerung aus.

Der Rothaarige kam mit ruhigen Schritten auf Jiraiya zu, begrüßte ihn kurz, und schenkte seine Aufmerksamkeit wenig später der Medic-Nin.

„Sakura!“, kam es erfreut von ihm und ein kleines Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er sie in die Arme schloss und die Menschenmenge ein wenig lauter als zuvor jubelte.

„Kazekage-sama!“, lachte sie und erwiderte die freundschaftliche Geste nur allzu gerne, „Schön das Ihr Konoha mal wieder mit Eurer Anwesenheit beehrt!“

Der Uchiha beobachtete währenddessen mit wachsamen Augen, wie Gaara leicht beleidigt den Mund verzog und meinte sie solle endlich aufhören ihn so zu nennen.

Zur selben Zeit musste Neji schmunzeln, da er sah wie die Augenbraue des Schwarzhaarigen immer wieder leicht zuckte und tauschte einen kurzen Blick mit dem Nara, welcher Sasuke ebenfalls forschend musterte.

Shikamaru registrierte wie sich Sakura wieder von Suna-Gakures Oberhaupt löste, ihn anlächelte und sich wenig später an die rechte Seite des Uchihas stellte, wo sie sich an ihn lehnte und dabei zusah wie der Hyuuga und die anderen Gaara empfingen, ehe der Rothaarige vor Sasuke stand und die fröhliche Stimmung plötzlich einer eisigen wich.

Die beiden Männer sahen sich an, starrten kühl in die Augen ihres Gegenübers, bevor der Sabakuno sich zu einem knappen Nicken zwang und ein versucht neutrales „Uchiha-san!“ herausquetschte.

Der Angesprochene zögerte kurz ehe er, ohne eine Geste der Begrüßung, ein trockenes „Kazekage-sama!“ erwiderte, beobachtete wie sich das Oberhaupt von Suna-Gakure abwandte und er augenblicklich in die Seite gekniffen wurde.

Was?“, zischte er leise und drehte sich zu seiner Freundin um.

„Du weißt genau was ich meine!“, fuhr sie ihn in gedämpfter Lautstärke an und rollte mit den Augen.

„Tze…“, war die gleichgültige Antwort des Schwarzhaarigen.

„Sasuke!“, kam es genervt von der hübschen Konoichi, „Reiß dich zusammen! Bitte!“

Mit einem harschen Knurren richtete er seine Augen auf Gaaras Rücken und beobachtete das junge Oberhaupt dabei wie er eindringlich mit Tsunade sprach.

„Lass uns hier verschwinden!“, raunte er Sakura zu, griff nach ihrer Hand, zog sie, unter den Blicken aller Anwesenden hinter sich her und führte sie die Wendeltreppe hinab.

„Was hast du vor?“, fragte die Rosahaarige überrascht, als sie die letzte Stufe hinter sich gelassen hatten und er sie über den langen Flur lotste.

„Ist doch egal!“, meinte er schulterzuckend, öffnete wenig später die Tür zu Tsunades Büro, ließ ihre Hand los und trat vor den leeren Schreibtisch, wo er sich auf einen der Sessel fallen ließ.

„Sasuke?“, ein Seufzen entrann der Kehle der Medic-Nin „Was ist los?“

„…“

Sie trat neben ihren Freund und betrachtete ihn mit hochgezogenen Augenbrauen, ehe sie die Arme vor der Brust verschränkte und einen kurzen Blick aus dem Fenster warf.

„Ich sehe doch wie angespannt du bist.“, begann sie erneut, „Also? Was ist los?“

„…“

„Ist es wegen Gaara?“, fragte sie nach kurzem Zögern, als er ihr keine Antwort gab.

„Tze…“, machte er nur, wandte seinen Blick ab und verriet sich somit.

Sakura schloss flüchtig die Augen und atmete tief durch, ehe sie sich vor den Clanerben stellte und sich langsam zu ihm hinunter beugte.

„Sasuke…“, sie sprach seinen Namen so gefühlvoll aus, das der Klang ihrer Stimme ihn dazu brachte aufzusehen, „Ich liebe dich, hörst du?“, sie setzte sich rittlings auf seinen Schoß und stützte ihre Arme auf der Lehne des Sessels ab, „Selbst wenn die ganze Welt wollen würde das ich Gaara heirate, würde ich das nicht tun und das weißt du auch!“

Sie lehnte sich weiter vor und drückte ihm einen sanften Kuss auf den Mund, ehe sie sich wieder von ihm löste und ihm einen durchdringenden Blick zuwarf.

„Du hast also keinen Grund eifersüchtig auf Gaara zu sein! Ich liebe nur dich!“

Der Uchiha betrachtete sie eingehend, jedoch verriet seine emotionslose Miene wie üblich nichts von seinen Gedanken, bis Sakura beobachten konnte wie die Härte aus seinem Gesicht wich und ein winziges Lächeln auf seinen Lippen erschien.

„Nur mich?“, wiederholte er amüsiert und zog fragend beide Augenbrauen hoch.

„Ja nur dich, du arroganter Idiot!“, brummte die Haruno, bevor sie registrierte wie Sasuke ihr einen leidenschaftlichen Kuss gab und seine Hände sich besitzergreifend um ihre Hüfte schlangen, während sie ihre Arme um seinen Nacken legte und ihre zierlichen Finger in seinen Haaren vergrub.

Wenig später löste sich Sakura jedoch wieder von ihrem Freund und warf ihm einen auffordernden Blick zu.

„Lass uns zurückgehen…“, sie erhob sich von seinem Schoß und vernahm ein widerwilliges Knurren des Schwarzhaarigen, „…die Zeremonie beginnt gleich und dann müssen wir nur noch das Bankett überstehen!“

Mit einem leises Murren stimmte Sasuke ihrem Vorschlag zu, ließ sich von der Haruno auf die Beine ziehen und wollte gerade mit ihr auf die Tür zutreten, als sich eben diese mit einem Knartschen öffnete und ein rothaariger, junger Mann vor ihnen stand.

„Gaara?“, fragte Sakura überrascht und besah den Neuankömmling mit einem verwunderten Blick. „Gibt es ein Problem?“

„Nein!“, kam es knapp vom Angesprochenen, „Ich suche lediglich Kankuro! Hast du ihn gesehen?“

Der Rosahaarigen fiel auf, dass der Kazekage es tunlichst vermied einen Blick auf den Uchiha zu werfen und konzentrierte sich voll und ganz auf die Medic-Nin.

„Bis jetzt noch nicht!“, antwortete sie bloß und zuckte um ihre Aussage zu verstärken mit den Schultern.

„Hn…“, machte Gaara, wandte sich kurz darauf um und verließ ohne weitere Worte das Büro.

Der Clanerbe und die Haruno sahen ihm einen winzigen Moment lang nach, ehe die Rosahaarige einen Blick auf ihren Freund warf und den Ärger in seinen Augen entdeckte.

„Sasuke?“, sie beobachtete wie er sein Antlitz langsam zu ihr wandte und sich ein fragender Ausdruck auf seine Züge legte, „Kannst du die Abneigung und den Groll nicht ein wenig besser verstecken? Sonst bist du, in Bezug auf deine Gefühle, doch auch kein offenes Buch!“

Der Schwarzhaarige beobachtete sie einen Moment lang, fuhr mit seinem Blick über die anmutigen Konturen ihres Gesichtes und ließ schließlich ein leises Seufzen vernehmen.

„Sakura! Er verabscheut mich doch auch!“, argumentierte er, während seine Stimme fast vor Wut zitterte, „Wie kannst du von mir verlangen, dass ich freundlich und höflich zu ihm bin, wenn er mich mit jedem Blick erdolcht und scharf auf dich ist?“

Die Haruno rollte mit den Augen und lehnte sich an den großen, prunkvollen Schreibtisch, ehe sie die Arme vor der Brust verschränkte und Sasuke mit einem schiefen Blick besah.

„Hör doch auf dich da immer weiter reinzusteigern!“, sie gestikulierte mit den Händen und klang leicht verzweifelt.

„Verdammt, Sakura!“, fuhr er sie etwas lauter als geplant an, „Warum bemerkst du nicht wie er dich ansieht? Wieso willst du einfach nicht wahrhaben das er in dich verliebt ist?“

Die Rosahaarige, welche ein wenig erschrocken über den Wutausbruch ihres Freundes war, biss sich leicht auf die Unterlippe und warf einen kurzen Blick aus dem Fenster, ehe sie sich nervös durch die Haare fuhr und ihre Augen die von Sasuke suchten.

„Gaara ist nur ein Freund! Er empfindet nichts für mich! Wieso willst du das nicht begreifen?“, konterte sie, jedoch verriet ihre hastige Antwort, das sie erste Zweifel heimgesucht hatten.

„Tze…“, zischte der Angesprochene, „Weil ich Augen im Kopf habe!“

„Weißt du was? Das ist mir zu blöd! Deine dämliche Eifersucht treibt mich noch in den Wahnsinn!“, zickte sie aufgebracht, stieß sich von dem Schreibtisch ab und trat auf die Flügeltür zu.

„Sakura, bleib hier! Sakura!“, bellte der Uchiha ihr nach, registrierte jedoch wenig später wie das schwere Holz ins Schloss fiel und sich eine unangenehme Stille in dem Büro ausbreitete, bevor er grummelnd an die Fensterfront trat und seinen genervten Blick über das Dorf schweifen ließ.
 

Zur selben Zeit lief die Haruno über einen der riesigen Korridore und verzog das Gesicht zu einer wütenden Miene.

Sie spazierte gerade um die nächste Ecke, als sie, von ihren tobenden Gedanken abgelenkt, nicht auf die Umgebung achtete und prompt mit jemandem zusammenstieß.

Sie registrierte wie sie das Gleichgewicht verlor und riss bereits erschrocken die Augen auf, als sie einen starken Arm, welcher sich um ihre Taille schlang spürte und einen überraschten Blick auf ihren Retter warf.

„Gaara?“, entfuhr es ihr leicht panisch, woraufhin sie einen schiefen Blick des Angesprochenen erntete.

„Schön, dass du dich noch an mich erinnerst!“, lächelte der Rothaarige, während Sakura auffiel das der Kazekage seinen Bruder gefunden haben musste, da dieser links neben ihnen stand und amüsiert grinste.

„Ich…“, sie starrte in Gaaras strahlendblaue Augen und spürte wie sie von einem merkwürdigen Gefühl heimgesucht wurde, „Danke fürs Auffangen!“

Die Haruno wandte sich flink aus den Armen des Rothaarigen und trat einen Schritt zurück.

„Immer wieder gerne!“, schmunzelte der Kazekage, während Kankuro sie nun ebenfalls begrüßte und ihr knapp zunickte.

„Sakura!“, sprach er erfreut, „Wie geht es Konohas erfolgreichster und schönster Konoichi?“

Die Rosahaarige rollte mit den Augen, während sich ein winziges Lächeln auf ihre Lippen schlich.

„Hervorragend! Und wie geht es Suna-Gakures größtem Schleimer?“

„Ich kann mich nicht beschweren!“, lachte der Sabakuno und erntete einen schiefen Blick seines Bruders.

„Mal abgesehen von der letzten, verpatzten Mission!“, murmelte Gaara, woraufhin Kankuro beleidigt das Gesicht verzog.

„Das wirst du mir ewig vorhalten, oder?“

„Schon möglich!“, kam es leicht belustigt von dem Rothaarigen, ehe er sich wieder an die Haruno wandte und sie mit einem durchdringenden Blick besah.

„Wir müssen los! Die Zeremonie beginnt in wenigen Minuten!“, er schenkte ihr ein kleines Schmunzeln, „Übrigens … siehst du wunderschön aus!“, fügte er hinzu und war wenig später mit seinem Bruder an ihr vorbei geschritten.

Sie drehte sich um, beobachtete wie die zwei Männer den Flur entlang spazierten und verspürte erneut dieses eigenartige Gefühl, als sie sich nochmals an Gaaras letzten, intensiven Blick erinnerte und ihr augenblicklich Sasukes Worte in den Sinn kamen.
 

Warum bemerkst du nicht wie er dich ansieht?

Wieso willst du einfach nicht wahrhaben das er in dich verliebt ist?
 

© by RosaLies

Bankett und Auseinandersetzungen?

© by RosaLies
 


 

Am Mittag, auf dem großen Platz von Konoha-Gakure
 

Lauter Jubel und tosender Beifall brach aus, als Tsunade und Gaara sich als Zeichen der Freundschaft die Hände reichten, sich kurz darauf dem Dorf zuwandten und der klatschenden Bevölkerung ihre Aufmerksamkeit schenkten.

Sakura stand währenddessen, ungefähr zehn Meter abseits des kleinen Podiums neben Temari und beobachtete das Schauspiel mit vor der Brust verschränkten Armen und einem genervten Gesichtsausdruck.

Die Sabakuno fixierte mit ihren, vor Glück strahlenden Augen, ihren jüngeren Bruder und stimmte ebenfalls in den Applaus mit ein, als der Kazekage Konoha-Gakures Einwohnern freundlich zuwinkte.

Der Rothaarige hob die Hand und bedeutete der Menschenmenge somit ruhig zu sein, ehe er begann eine kleine Begrüßungsrede zu halten und ihm jedes Ohrenpaar auf dem Marktplatz neugierig zu lauschen schien.

Jedoch hörte die Haruno ihrem alten Freund nicht wirklich zu und hatte auch vorher die Zeremonie nur halbherzig verfolgt, da ihre Gedanken weiterhin um das Geschehen vor wenigen Minuten kreisten.
 

Warum bemerkst du nicht wie er dich ansieht?

Übrigens ... siehst du wunderschön aus!
 

Wieso wollten ihr diese Sätze nicht mehr aus dem Kopf gehen?

Sie spürte wie sie seit dem kurzen Gespräch mit Gaara von einem merkwürdigen Gefühl heimgesucht wurde und registrierte wie sich große Zweifel in ihr ausbreiteten.

Konnte es sein? Hatte Sasuke mit seiner Vermutung vielleicht wirklich Recht? War sie wirklich so blind gewesen?
 

Die schöne Konoichi warf einen flüchtigen Blick über ihre Schulter und ließ ihre Augen kurz auf dem Uchiha verweilen, welcher ein kleines Stück weiter hinten stand und neben Sai und Naruto an einer der prunkvollen Säulen lehnte.

Seine Lider waren geschlossen, während sein Kopf leicht gesenkt auf den Boden gerichtet war und seine Hände in seinen Hosentaschen ruhten.

Ein leises Seufzen entrann Sakuras Kehle, woraufhin die Blondine neben ihr verwundert aufsah und dem Blick ihrer Freundin folgte.

„Schmollt unser großer Uchiha etwa?“, drang die belustigte Stimme von Temari an die Ohren der Medic-Nin und veranlasste sie dazu sich wieder umzudrehen und ihrer Nachbarin einen genervten Blick zuzuwerfen.

„Wie ein kleines Kind!“, brummte die Rosahaarige und verdrehte, um ihrer Missbilligung Ausdruck zu verleihen die Augen.

„Hast du ein Sex-Verbot aufgestellt, oder was ist los?“, lachte Gaaras Schwester und stütze ihren Arm betont lässig auf Sakuras Schulter ab.

„Witzig Temari!“, stöhnte die Angesprochene und schüttelte den Kopf, „Wir hatten nur eine kleine Auseinandersetzung, sonst nichts!“, berichtete die Haruno und warf erneut einen flüchtigen Blick auf ihren Freund.

„Hat diese Auseinandersetzung zufälligerweise etwas mit meinem kleinen Bruder zu tun?“, fragte die Sabakuno neugierig und erntete einen überraschten Blick der Medic-Nin.

Woher…?“

„Ich bitte dich Sakura! Man muss schon ziemlich dumm oder blind sein, um nicht zu bemerken, dass die beiden sich nicht ausstehen können!“

Die Rosahaarige verzog ihr Gesicht zu einer missmutigen Fratze und fuhr sich mit einer Hand durch die langen, seidigen Haare.

„Wie wahr!“, grummelte die junge Konoichi und atmete schnaubend aus.

„Die Zeremonie ist gleich vorbei. Ich werde den Kellnern sagen, dass das Bankett in wenigen Minuten beginnen kann!“

Sakura beobachtete wie die Sabakuno sie kurz anlächelte, wenig später an ihr vorbei getreten war und im Innern des Gebäudes verschwand.

Mit einem leisen Seufzen wanderte ihr Blick erneut zu Sasuke und nach kurzem Zögern, setzte sie sich kopfschüttelnd in Bewegung und stand wenig später vor dem Schwarzhaarigen.

Sie wusste dass er, obwohl seine Augen geschlossen waren, ihre Anwesenheit wahrnahm und beugte sich im nächsten Moment ein wenig vor.

„Es tut mir leid!“, hauchte sie leise, während sie zu ihm aufsah und auf eine Reaktion seinerseits wartete, jedoch blieb diese aus, woraufhin sie unbekümmert fort fuhr.

„Vielleicht hast du Recht und ich bin wirklich blind was Gaara angeht! Aber das ändert nichts daran, dass ich dich liebe ... und nicht ihn!“

Sie beobachtete wie seine Lider sich langsam hoben und blickte wenig später in das unbeschreiblich tiefe Schwarz seiner Augen.

„Du hast erste Zweifel!?“, stellte er leicht überrascht fest und besah sie mit einem skeptischen Blick, „Was lässt dich so plötzlich daran glauben, dass ich Recht haben könnte?“

Sie besah ihn mit einem kurzen durchdringenden Blick, ehe sie den Kopf sinken ließ und ihre Augen seine Brust fixierten.

„Sakura!“, kam es ein wenig ungeduldig vom Schwarzhaarigen, nachdem er keine Antwort erhalten hatte, „Was war der Auslöser?“

„Es gab keinen Auslöser!“, log sie, „Ich habe lediglich über deine Worte nachgedacht ... und vielleicht hast du Recht, und ich bin in Bezug auf Gaara wirklich naiv gewesen!“

Sasukes misstrauische, dunkle Augen lagen einen kurzen Moment lang auf ihren schönen Gesichtszügen und schienen sie ungläubig zu mustern, woraufhin die Medic-Nin beleidigt die Nase rümpfte.

„Ich liebe nur dich verdammt! Warum willst du mir das nicht glauben?“, nörgelte die Rosahaarige und registrierte wie sich ein kleines Schmunzeln auf die Lippen ihres Freundes schlich und er sich langsam zu ihr hinunter beugte.

„Ich glaube dir doch ... und jetzt sei nicht so zickig!“, grinste der Uchiha und wollte die schöne Konoichi gerade küssen, als sie ruckartig den Kopf zur Seite wandte und ihm einen finsteren Blick zuwarf.

Tze…“, machte die Haruno schnippisch, doch noch bevor sie sich von ihm entfernen konnte, hatte er nach ihrem Handgelenk gegriffen, sie in seine starken Arme gezogen und ihre Lippen mit den seinen versiegelt.

Sakura gab sich dem Kuss hin, fuhr mit ihren Fingern in sein rabenschwarzes Haar und spürte wie seine Zunge verlangend über ihre weichen Lippen strich, ehe ein amüsiertes Räuspern erklang und das Paar augenblicklich auseinander fuhr.

„Seid ihr jetzt bald mal fertig? Oder wolltet ihr es während der Empfangszeremonie des Kazekagen auf offener Straße treiben?“, neckte Sai seine beiden Freunde und erntete einen überaus tödlichen Blick der Angesprochenen.

Witzig!“, brummte der Uchiha bloß und machte keine Anstalten die rosahaarige Konoichi, welche er immer noch im Arm hielt, loszulassen und das hatte auch einen ganz bestimmten Grund.

Gerade in diesem Moment stolzierten Tsunade und der Kazekage die Stufen des, auf dem großen Platz errichteten Podiums hinab und traten während sie sich unterhielten auf die Freunde zu.

Sakura sah wie sich Gaaras Blick flüchtig auf sie richtete und ein kleines Aufblitzen seiner Augen veranlasste sie dazu sich von ihm abzuwenden und auf den schwarzen Pullover ihres Freundes zu starren.

Dieser fixierte den Rothaarigen und folgte ihm mit seinen Pupillen, während das Oberhaupt Sunas mit emotionsloser Maske an ihm vorbei trat und ihn kurz abfällig ansah.

Im nächsten Augenblick waren er und die Hokage im Gebäude verschwunden, woraufhin sich die Menschentraube auf dem gepflasterten Platz langsam auflöste und vereinzelte Shinobis den beiden Oberhäuptern folgten.

„Dann will ich mal nach Hause! Hinata meinte es würde heute Ramen geben und sie hätte eine Überraschung für mich!“, verkündete Naruto freudig und verabschiedete sich bei Sakura und seinem Teamleader, „Ich wünsch euch viel Spaß beim Bankett!“

Das Paar nickte knapp, ehe auch Sai abdankte, meinte er müsse sich noch für seine nächste Mission vorbereiten und wäre ja sowieso nicht zum Festessen geladen.
 

Wenig später betraten die beiden ANBUs den langen Flur zum großen Saal und schlenderte gemütlich über den roten Teppich, als sie schon von weitem das Geklapper und Geklirre des Bestecks und der Gläser hörten, was darauf schließen ließ, das in der Küche bereits ordentlich geackert wurde.

Ein kleines Lächeln lag auf Sakuras Lippen und veranlasste den Clanerben dazu beide Augenbrauen hochzuziehen.

„Was grinst du so?“, fragte er verwirrt und beobachtete wie die schöne Konoichi ihm einen wissenden Blick zuwarf.

„Naruto wird gleich erfahren, dass er noch mal Vater wird!“, klärte sie ihren Freund auf, da dieser bereits genervt die Augen verdrehte und wohl schon befürchtet hatte er müsse ihr alles aus der Nase ziehen.

„Hinata ist schwanger?“, sprach er überrascht, „Na dann können wir nur hoffen, dass ihr zweites Kind mehr nach der Mutter kommt! Ansonsten werde ich ganz sicher nie wieder Babysitter spielen!“, brummte der Angesprochene und erntete einen schiefen Blick von der Haruno.

„Jetzt tu nicht so als hättest du jemals sonderlich viel auf Minato aufgepasst! Immer wenn sie ihn mal bei dir abgegeben haben, hast du ihn gleich an mich weitergereicht!“, erinnerte ihn Sakura und verschränkte die Arme vor der Brust, während ihr Kleid bei jedem Schritt elegant mitschwang.

Gut! Ich gebe es zu. Manchmal habe ich mich wirklich verkrümelt, aber…“

„Kein Aber! Du drückst dich immer Schatz, und das weißt du auch!“, sprach sie süffisant und machte ihm somit einen Strich durch die Rechnung.

Sasuke hielt es für besser ihr jetzt nicht zu widersprechen und trat wenig später mit der Haruno durch die riesige Flügeltür des Bankettsaals.

Die meisten Gäste hatten sich bereits auf den prunkvollen und mit edelstem Stoff bezogenen Stühlen niedergelassen und unterhielten sich fröhlich über irgendwelche belanglosen Dinge.

Sie erblickten Neji, welcher neben Hiashi Hyuuga stand und sie mit einer knappen Kopfbewegung dazu aufforderte sich zu ihm zu gesellen.

Sakura griff nach der Hand ihres Freundes und zog den grummelnden Schwarzhaarigen hinter sich her, durch die Menge angesehener, eleganter Leute, welche es selbstverständlich nicht lassen konnten dem auffälligen Pärchen hinterher zu sehen.

Der Clanerbe ließ seine kalten, gleichgültigen Augen durch die Reihen der Anwesenden schweifen und verzog leicht das Gesicht, als er bemerkte, wie drei ältere Damen in kostspieligen Kleidern ihn äußerst auffällig musterten und dabei vor allem mit seinem Hintern liebäugelten.

Ah! Haruno-san!“, kam es erfreut von Hiashi, als er die junge Frau erspähte, sein Getränk abstellte und sie sich höflich vor ihm verneigte, „Ich hatte mich schon gefragt, was den Saal auf einmal so erstrahlen ließ!“, sprach das Oberhaupt charmant, woraufhin sich Sasuke und Neji einen unauffälligen Blick zuwarfen und synchron die Augen verdrehten.

„Ihr schmeichelt mir, Hyuuga-san?“, fragte die Rosahaarige entzückt und setzte ein anzügliches Lächeln auf, welches ihr Freund mit einem leisen, heimlichen Grunzen kommentierte.

„Ich würde es als fatal bezeichnen einer so schönen Frau nicht zu schmeicheln, oder was meint Ihr, Uchiha-san?“, die hellen Augen des älteren Clanoberhauptes richteten sich auf Sasuke und der Angesprochene beobachtete wie die kleinen, geschwungenen Brauen seines Gegenübers fragend nach oben wanderten.

„Selbstverständlich! Jedoch sollte man darauf achten, mit wessen Frau man kokettiert!“, antwortete er manierlich, jedoch lag auch ein gewisser drohender Unterton in seiner galanten Stimme.

Zur Überraschung aller entlockte diese Aussage dem Oberhaupt des Hyuuga-Clans ein amüsiertes Lachen, woraufhin die drei Freunde ihm leicht verwundert entgegenblickten.

„Wie Recht Ihr doch habt, Uchiha-san!“, er legte eine Hand auf die Schulter des Clanerben und besah ihn mit einem neugierigen Blick, „Aus Eurer Antwort entnehme ich, dass Ihr sie also irgendwann heiraten werdet?“

Sakura spürte wie ihr Herz begann ein wenig schneller zu schlagen, als der Schwarzhaarige ihr einen flüchtigen Blick zuwarf und Hiashis Frage höflich bejahte.

„Ich bin erfreut dies zu hören und gratuliere Euch!“, lächelte der Braunhaarige und schlug Sasuke ein paar Mal kräftig auf die Schulter, so das dieser sich darauf konzentrieren musste nicht das Gleichgewicht zu verlieren, „Ihr seid wirklich zu beneiden, wäre ich nur ein paar Jahre jünger, hätte ich sie Euch sicher streitig gemacht!“

Danke!“, kam es ein wenig trocken von dem Uchiha, während die Rosahaarige sich ein Grinsen verkniff und Neji sich gerade für seinen Onkel in Grund und Boden schämte.

„Entschuldigt mich bitte!“, Hiashi nickte den Freunden höflich zu, „Aber der Kazekage scheint gerade sein Gespräch mit Jiraiya-sama beendet zu haben, es wird Zeit das ich ihn ebenfalls in Konoha-Gakure willkommen heiße!“

Mit eleganten Schritten entfernte sich das Oberhaupt des Hyuuga-Clans und schwankte entschlossen auf den Rothaarigen zu, welcher am Ende des Tisches stand und gerade begann sich mit einer Dame aus dem Ältestenrat zu unterhalten.

„War das peinlich!“, stöhnte Neji links neben seiner Teamkollegin und schüttelte immer wieder leicht den Kopf.

„Kann es sein, dass dein ehrenwerter Onkel schon einen im Tee hatte?“, fragte die Medic-Nin belustigt und registrierte wie Sasuke leise lachte.

„Sehr wahrscheinlich! Immerhin war er äußerst freundlich zu mir, einem Uchiha!“

„Heute ist ein sehr dunkler Tag in der Geschichte des Hyuuga-Clans!“, murmelte der Braunhaarige und fuhr sich seufzend durch die langen Haare.

„Wie jeder andere auch, huh?“, kam es fies grinsend von Sasuke, woraufhin ihm der Angesprochene einen mürrischen Blick schenkte.

„Witzig, Uchiha!“, knurrte Neji und setzte einen überlegenen Gesichtsausdruck auf, „Wie wäre es, wenn du den drei senilen Damen da hinten Gesellschaft leistest? Die starren dir jetzt seit ungefähr zehn Minuten auf den Arsch!“

„Neidisch?“, kam es arrogant vom Clanerben, während Sakura sich etwas weiter nach hinten lehnte, um besagte grauköpfige Ladys belustigt ins Visier zu nehmen.

„Tze…“, machte der Teamleader nur und ließ seinen Blick durch den Saal schweifen, bevor der Schwarzhaarige dies als Sieg verzeichnete und seine Hände betont lässig in seine Hosentaschen gleiten ließ.

„Wo sitzen wir eigentlich?“, fragte die Haruno interessiert, während ihre Augen die Platzkarten überflogen und nach ihren Namen Ausschau hielten.

„Am Tisch des Kazekagen!“, klärte der Hyuuga seine Freunde auf und erntete ungläubige Blicke.

Was?“, kam es gleichzeitig von Sasuke und der schönen Konoichi, woraufhin der Angesprochene, um seine Aussage zu unterstreichen, noch einmal nickte.

„Wieso?“, die Rosahaarige war sichtlich überrascht, da diese Anordnung äußerst ungewöhnlich war. Normalerweise speisten die Ranghöchsten mit dem Kazekagen zusammen an einem Tisch und keine jungen Clanoberhäupter oder Schülerinnen der Hokage.

Neji zuckte unwissend mit den Schultern.

Keine Ahnung!“
 

Eine viertel Stunde später hatten sich alle Gäste niedergelassen und führten das ein oder andere interessante Gespräch, während andere, so wie Sakura, einen angespannten Blick über die lange Tafel warfen.

Sie blickte in die definitiv unzufriedenen Augen des Uchihas am anderen Ende des Tisches, seufzte innerlich und schielte kurz nach links, wo sie den ehrenwerten Kazekagen dabei beobachtete, wie er sich in gedämpfter Lautstärke mit Tsunade unterhielt.

Neji, welcher neben Sasuke saß, schien ebenfalls nicht so recht zu wissen was er von alledem halten solle und schickte ihr in regelmäßigen Abständen verwirrte Blicke zur anderen Seite der Tafel.

Warum? Warum um alles in der Welt, war ihr Platz rechts neben dem des Kazekagen? Wieso hatte man sie bitteschön hierhin gesetzt?

Mit einem innerlichen, lauten Aufschrei, schloss sie kurz ihre Augen und richtete sie wenig später wieder auf den Schwarzhaarigen, welcher am linken Ende des Tisches platziert worden war und die ganze Zeit über in ihre Richtung blickte.

Sakura registrierte wie die ersten Kellner, mit riesigen Tabletts bewaffnet, den Saal betraten und selbstverständlich den Tisch des Kazekagen als erstes bedienten, in dem sie anfingen die Vorspeise zu servieren und gigantische Platten mit verschiedenem Gemüse und Reis verteilten.

„Wie ich sehe haben sich Konoha-Gakures Köche mal wieder selbst übertroffen!“, stellte Gaara fest und wandte sich der Haruno zu, welche sich gerade höflich bei dem Kellner bedankte und versuchte zu lächeln.

„Ich muss zugeben, ich war schon immer neidisch auf eure Delikatessen! Suna-Gakure ist nicht gerade für Köstlichkeiten bekannt!“, schmunzelte der Rothaarige und griff nach seinem Glas.

„Du hast Recht!“, stimmte sie ihm zu, „Sand sollte man ja auch nicht essen!“

Der Angesprochene lachte leise über diesen, doch leicht zickig ausfallenden Kommentar und schüttelte kaum merklich den Kopf.

„Du erinnerst mich gerade an meinen Besuch vor über drei Jahren! Damals warst du auch äußerst angespannt und hast beinahe die Tür aus den Angeln gerissen!“

„Daran erinnerst du dich noch?“, sie warf ihm einen überraschten Blick zu.

„Selbstverständlich!“, bejahte er ihre Frage und griff nach seinen Stäbchen, während sie ihn weiterhin verblüfft beobachtete und in ihren Gedanken versank.

Immer mehr beschlich sie die Vermutung, Gaara selbst hatte angeordnet dass ihr der Platz neben ihm zugewiesen wurde.

Und erneut durchzog ihre Brust ein unheilvolles Gefühl.

Sie sah auf und blickte in schwarze Augen, welche sich am anderen Ende des Tisches befanden und deutlich zeigten, was sie von der ganzen Situation hielten.

Er war sauer. Das konnte niemand leugnen, jeder der den Uchiha auch nur ansatzweise kannte, wusste, dass es in seinem Inneren gerade gefährlich brodelte und er sich wirklich mit aller Macht zusammen riss.

Sie sahen sich eine Zeit lang einfach nur an und Sakura konnte seinem Blick entnehmen, dass er genauso dachte wie sie.

Er war der festen Überzeugung, dass das alles Gaaras Idee gewesen war und offenbarte durch seine Haltung ganz deutlich die Abneigung gegen den Kazekagen.

Die Haruno beobachtete wie Neji nun ebenfalls aufsah, seine Augen von ihr zu dem Uchiha wandern ließ und sich ein wenig weiter zu Sasuke beugte.

Sie registrierte wie sich die Lippen ihres Teamleaders bewegten und er Sasuke etwas zuflüsterte. Dieser schien jedoch nicht im Geringsten darauf einzugehen, er ließ sich nicht einmal dazu herab den Hyuuga anzusehen und starrte weiterhin in die smaragdgrünen Augen seiner Freundin.

Mit einem leisen Seufzen ließ die junge Medic-Nin den Kopf sinken und griff nun ebenfalls nach ihren Stäbchen, ehe sie begann die kleinsten Happen von ihrem Teller zu fischen.

Nachdem die Gäste die Vorspeise mehr oder - wie im Fall der drei Freunde - weniger genossen hatten, servierte das Team aus äußerst fähigen Kellnern den Hauptgang.

Die schöne Konoichi ließ ihren leicht genervten Blick über ihren riesigen und mit allerlei Köstlichkeiten gefüllten Teller wandern und konnte sich einfach nicht dazu zwingen eine fröhliche Miene aufzusetzen, da zu der anfänglichen Anspannung jetzt auch noch Wut dazugekommen war.

Gaara, dem aufgefallen war, dass etwas nicht zu stimmen schien, wandte sich an die Rosahaarige und besah sie mit einem besorgten Blick.

„Sakura? Hast du keinen Hunger? Oder möchtest du vielleicht etwas anderes essen?“, fragte er fürsorglich und war umso verwirrter, als sie leicht den Kopf schüttelte und ein kühles „Nein!“ von sich gab.

„Du hast auch schon von der Vorspeise so gut wie nichts angerührt! Wenn du willst, richte ich dem Kellner aus…“, doch sie unterbrach ihn in einem äußerst genervten Ton.

Nein danke! Ich habe keinen Hunger!“

Einen kurzen Moment lang verweilten seine Augen ratlos auf der jungen Frau, ehe er sich ein wenig weiter zu ihr rüberbeugte und seinen Arm auf der Lehne ihres Stuhls platzierte.

„Sakura!? Was ist los? Du benimmst dich irgendwie ... komisch!“, sie vernahm seine geflüsterten Worte, wandte ihr Gesicht dem seinen zu und besah ihn mit einem durchdringenden Blick.

„Was soll das alles?“, fragte sie ruhig und Gaara war wegen ihres gleichgültigen Tonfalls ein wenig irritiert.

„Ich fürchte ich kann nicht ganz folgen! Wovon redest du?“, kam es verwundert vom Rothaarigen, während sich seine Stirn in Falten legte.

„Warum sitze ich hier?“ sie starrte ihm weiterhin entschlossen entgegen und wartete geduldig auf eine Antwort.

„Ich dachte du würdest dich darüber freuen! Darf ich nicht anordnen, dass meine beste Freundin neben mir sitzen soll?“, er schien überrascht von ihrer heftigen Reaktion und warf ihr einen forschenden Blick zu.

„Doch natürlich…“, sie schnaubte innerlich und klang alles andere als erfreut. Es stimmte also, er hatte die Sitzordnung wirklich selbst festgelegt.

„Jedoch ist das hier ein öffentlicher Empfang…“, sie besah ihn mit einem anklagenden Blick, „…und ich sitze zu deiner Rechten! Alle werden denken…“

Das laute Scharren eines Stuhls erklang und veranlasste Sakura dazu ihren Redeschwall zu unterbrechen, ehe sie, wie alle anderen Gäste, überrascht den Kopf hob.

Mit erschrockenen Augen sah sie, wie der Uchiha sich mit einem wütenden Gesichtsausdruck und ohne irgendwelche Worte erhob, auf die große Flügeltür zutrat und diese wenig später mit einem ohrenbetäubenden Knall hinter sich zuschlug.

Augenblicklich erfüllte ein aufgewühltes Gemurmel den Saal. Die Anwesenden hatten ihre Köpfe zusammen gesteckt, warfen immer wieder neugierige und empörte Blicke auf den leeren Platz des Schwarzhaarigen und schielten angespannt zu der Haruno.

Diese hörte Tsunade gerade leise seufzen und irgendwas von „Vorhersehbar!“ brummen, als sie flüchtig die Augen schloss, tief durchatmete, sich plötzlich ebenfalls erhob und geradewegs auf die Tür zu spazierte.

Im nächsten Moment war die junge Frau auch verschwunden. Eine Tatsache die selbstverständlich noch mehr zum Plaudern anregte, was dazu führte das sich die Lautstärke im Raum um einiges erhöhte.

Gaara warf währenddessen, unbeachtet vom Rest der Gäste, einen unzufriedenen Blick auf die prunkvolle Flügeltür, stand ruckartig auf und folgte unter den überraschten und irritierten Blicken der Anwesenden seiner Freundin.
 

Zur selben Zeit lief die besagte Frau über den edlen, roten Teppich und blickte sich suchend um, ehe sie einen schwarzen Haarschopf einen Gang weiter ausmachte und ihm mit eiligen Schritten folgte.

Sasuke!“, sie rief seinen Namen, doch der Clanerbe machte keine Anstallten stehen zu bleiben, geschweige denn sich umzudrehen.

Er ging hastig weiter, hatte die Hände, wie so oft, in seinen Hosentaschen vergraben und wirkte äußerst angespannt.

„Sasuke, bleib stehen!“, entfuhr es ihr wütend, woraufhin der Angesprochene tatsächlich in seiner Bewegung stoppte und schlagartig kehrtmachte.

Sei still!“ zischte er ihr zu und die Haruno erschrak förmlich, als sie in seine zornigen Augen blickte, „Ich will nichts hören!“

Sasuke! Jetzt reg dich ab! Ich habe nicht darum gebeten dort zu sitz…“

„Du sollst verdammt noch mal still sein!“, knurrte er bedrohlich, ehe sich sein gesamter Körper versteifte, da plötzlich Gaara neben der Rosahaarigen auftauchte und ihm einen wütenden Blick zuwarf.

„Hör auf so mit ihr zu reden!“, sprach der Kazekage betont ruhig, jedoch lag auch in seiner Stimme ein unüberhörbarer Groll.

Sakura warf einen panischen Blick auf ihren Freund und beobachtete wie sich seine Gesichtszüge aufgebracht verzerrten.

Wie bitte?“, Sasuke zitterte bereits vor Wut, während die Rosahaarige fieberhaft überlegte, wie sie verhindern konnte, dass diese Situation eskalierte.

Gerade in diesem Moment betrat Neji den Korridor und hatte äußerst schnell begriffen wie ernst die Lage war.

In weniger als zwei Sekunden war er hinter dem Uchiha aufgetaucht und griff nach einem seiner Arme.

Hyuuga, nimm deine Pfoten weg!“, fuhr der Schwarzhaarige den Teamleader an und versuchte sich loszureißen, jedoch erwies sich Neji als äußerst hartnäckig.

„Sasuke, komm wieder runter!“, er verstärkte seinen Griff, als der Angesprochene versuchte sich erneut zu befreien und schnappte nach seinem anderen Arm.

Lass mich los! Ich werde diesem beschissenen…“

„Sasuke verdammt, beruhig dich! Er ist der Kazekage…“

„Es ist mir scheiß egal wer er ist! Auch einem Kazekage kann man seinen hässlichen Kopf von den Schultern reißen!“

„Sasuke, die würden dich umlegen…“

„Und wenn schon! Vorher stirbt er!“

Baka, jetzt komm doch zu dir!“, der Hyuuga hatte schwer damit zu kämpfen, den jungen Clanerben im Zaun zu halten und warf einen alarmierten Blick zu Sakura, welche mit einem entsetzten Gesicht zu den beiden Männern sah.

Verdammt, Hyuuga! Lass mich endlich los!“, schrie Sasuke währenddessen aggressiv und versuchte sich erneut loszureißen, „Ich werde diesem dreckigen Wichser…“

Jetzt komm wieder runter!“, brüllte Neji zornig, „Man wird dich umlegen, wenn du einem Kagen auch nur ein Haar krümmst!“

Das ist mir egal, verdammt!“, plötzlich flackerten die Augen des Schwarzhaarigen rot auf und das Mangekyou Sharingan leuchtete Sakura entgegen.

Ihre Reaktion war äußerst schnell, denn im nächsten Moment stand sie blitzartig vor Sasuke und drehte sich wütend zu dem Kazekagen um.

Gaara, verschwinde!“, fuhr sie ihn an und sah wie der Angesprochene sie ungläubig musterte.

„Sakura!“, kam es verärgert von ihm, „Du erwartest wirklich von mir, dass ich dich in so einer gefährlichen Situation alleine lasse?! Er könnte dich verletzten oder…“

Schwachsinn!“, schnaubte sie zornig und schenkte dem Rothaarigen einen wütenden Blick.

„Sakura…“, begann er erneut und klang nicht weniger aufgebracht.

„Verdammt Gaara! Du bist sowieso schon an allem Schuld, musst du es jetzt auch noch schlimmer machen?“

Der Angesprochene ballte die Hände zu Fäusten und war kurz darauf hinter der nächsten Ecke verschwunden.

Verdammter Wichser! Komm zurück!“, der Schwarzhaarige versuchte immer noch krampfhaft sich aus dem Griff des Hyuugas zu befreien und schien nicht einmal zu registrieren, wie seine Freundin mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck vor ihn trat.

„Sasuke, es tut mir leid!“, hauchte sie ihm zu, nahm im nächsten Moment sein Gesicht in ihre Hände, aktivierte ihr Chakra und drückte ihre weichen Lippen sanft auf die seinen.

Der Uchiha entspannte sich langsam, schloss die Lider und rechnete bereits fest damit gleich das Bewusstsein zu verlieren, als sich die Rosahaarige von ihm löste und erleichtert feststellte das er seine Mangekyou Sharingan deaktiviert hatte.

„Was zum…?“, entfuhr es ihm überrascht, während Neji ähnlich beruhigt wie Sakura schien und seine Arme wieder los ließ.

„Ich habe das Jutsu nicht angewendet…“, erklärte die Medic-Nin mit äußerst sanfter Stimme, „Ich wollte dich lediglich in dem Glauben lassen, ich würde es tun. Und anscheinend hat es funktioniert!“

Sasuke brauchte einen Moment um ihre Worte zu realisieren, schloss flüchtig die Augen und war kurz darauf an ihnen vorbei geschritten.

Mit müden Gesichtern sahen die Rosahaarige und der Hyuuga ihm nach, verweilten mit ihren Blicken auf dem Rücken des Clanerben und beobachteten wie er weinig später hinter der nächsten Ecke verschwand und allem Anschein nach auf den Ausgang zuspazierte.

„Das war ganz schön knapp!“, seufzte der Braunhaarige und unterbrach somit die bedrückende Stille, welche sich über ihn und seine Teamkollegin gelegt hatte.

„Ich weiß!“, murmelte Sakura und fuhr sich gestresst durch die langen Haare, „Danke, Neji!“

„Kein Problem!“, meinte er knapp und legte ihr eine Hand auf die Schulter, „Du solltest mit Gaara reden!“

Die Angesprochene sah überrascht auf und warf ihm einen fragenden Blick zu.

„Der Kazekage hat dich heute bei einer öffentlichen Veranstaltung an seine rechte Seite gesetzt. Du weißt doch, was das bedeutet?“, er richtete seine durchdringenden Augen auf die Haruno und zog beide Brauen hoch.

„Natürlich weiß ich das!“, zischte die Rosahaarige und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Und glaub mir, Gaara weiß das auch! Genauso wie Sasuke!“, pflichtete der Hyuuga ihr bei und bemerkte wie sie ihn nachdenklich musterte.

„Du denkst also Gaara hat mich absichtlich dort hingesetzt? Mit dem Wissen, dass alle anderen denken werden, dass ich seine Zukünftige bin?“, ihre Stimme klang ungläubig, jedoch auch ein wenig schockiert.

Ein stummes Nicken des Hyuugas bestätigte ihre Aussage.

„Aber warum sollte er das machen? Ich meine…“

„Sakura!“, begann Neji trocken und schüttelte den Kopf, „Gaara liebt dich, das weiß doch jeder! Warum realisierst du das nicht?“

Eine unangenehme Stille legte sich über den Korridor.
 

Warum bemerkst du nicht wie er dich ansieht?

Wieso willst du einfach nicht wahrhaben, dass er in dich verliebt ist?
 

Sasukes Worte schossen ihr ein weiteres Mal durch den Kopf, während sie ihren besten Freund mit einem leicht bestürzten Blick besah und sich nervös durch die Haare fuhr.

„Ich…“, begann sie, brach ihren Satz jedoch sofort wieder ab, drehte sich um und lief mit wehendem Rock über den langen, roten Teppich.

Sie trat vor die großen Flügeltüren des Saals, öffnete sie schwungvoll und ließ ihren Blick über die plötzlich verstummenden Gäste schweifen.

„Sakura?! Was…?“, kam es verwirrt von der Hokage, als die Türen bereits wenig später wieder ins Schloss fielen und ihre ehemalige Schülerin erneut verschwunden war.

Mit entschlossenen Schritten spazierte die hübsche Konoichi über den langen Flur des Gebäudes, sah sich suchend um und betrat schließlich die Wendeltreppe, welche in den ersten Stock führte.

Sie folgte ihrem Instinkt, lief noch zwei Gänge weiter und stand kurz darauf vor Tsunades Bürotür. Ohne lange zu überlegen, stieß sie das prunkvolle Holz auf und trat in den dahinter liegenden Raum.

Im selben Moment drehte sich ein junger, rothaariger Mann, welcher vor der großen Fensterfront stand, zu ihr um und schien, nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen, äußerst überrascht.

„Sakura?“, kam es verwirrt über seine Lippen, als die Haruno mit einem leisen Klick die Tür hinter sich schloss und ihm einen durchdringenden Blick zuwarf.

Sie antwortete ihm nicht, trat weiter in den Raum hinein und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen an den großen Schreibtisch.

Wieso…?“, begann der Kazekage erneut, wurde jedoch von einer ungeduldigen Stimme unterbrochen.

„Liebst du mich?“

Einen kurzen Augenblick lang sahen sich die beiden Shinobis einfach nur an, ehe das Oberhaupt von Suna-Gakure verblüfft die Stirn runzelte und sein Gegenüber mit einem schiefen Blick besah.

Was?“, fragte er zerstreut und sah in den wunderschönen Augen der Haruno wie ernst es ihr war.

„Du hast mich schon richtig verstanden!“, sie setzte sich auf den Schreibtisch, schlug elegant die Beine übereinander und registrierte den unsicheren Blick des Sabakunos.

„Ich glaube du…“, doch wieder ließ sie ihn nicht ausreden.

„Gaara?! Liebst du mich?“

Ihre Blicke trafen sich für einen flüchtigen Moment, dann wandte der Rothaarige sich ab und starrte aus dem Fenster. Mittlerweile war es Abend geworden und die Lichter des Dorfes strahlten ihm in der Dunkelheit entgegen und ließen seine Augen aufleuchten.

„Sakura…“, ein leises Seufzen entrann seiner Kehle, ehe er sich wieder zu ihr umdrehte und ein kleines, müdes Lächeln auf seinen Lippen erschien, „Wie könnte ich dich nicht lieben?“

Der Kazekage beobachtete wie sich ihr gesamter Körper versteifte, trat auf die junge Frau zu und stand wenig später direkt vor ihr. Mit einer langsamen, fast sanften Bewegung, hob er den Arm und legte eine Hand auf ihre zarte Wange.

„Seit ich dich das erste Mal gesehen habe, war ich von dir fasziniert!“, er strich behutsam mit seinem Daumen über ihre weiche Haut und schloss kurz die Lider, „Einfach alles an dir, hat mich wie magisch in seinen Bann gezogen! Und seit dem, verfolgst du mich!“

Sakura hatte ihm stillschweigend zugehört und mit jedem Wort das er sprach, weiteten sich ihre Augen, bis sie schließlich ruckartig ihr Gesicht von ihm abwandte und somit seine Hand von ihrer Wange entfernte.

Gaara beobachtete wie sie vom Schreibtisch rutschte und gerade an ihm vorbeigehen wollte, als er wie aus Reflex nach ihrem Handgelenk griff und sie zu sich umdrehte.

„Er ist nicht gut für dich, und das weißt du!“

Erschrocken über seine schnelle Reaktion und dem was er sagte, starrte sie ihn einen Augenblick lang verblüfft an.

Was?“, brachte sie nur hervor und versuchte nicht einmal sich loszureißen.

„Ich mache mir doch nur sorgen um dich!“, pflichtete der Kazekage ihr bei und besah sie mit einem ernsten Blick, „Er ist ein Uchiha! Sein Schicksal war bereits besiegelt als er geboren wurde!“

„Was willst du damit sagen?“, fuhr sie ihn an und fühlte wie große Wut in ihr aufstieg.

„Solange es Menschen gibt die nach Macht lechzen, wird er dich da mit reinziehen! Du schwebst vielleicht jetzt schon in größerer Gefahr, als du es dir auch nur vorstellen kannst!“

„…“

„Sakura! Ich liebe dich! Ich werde nicht mit ansehen wie er dich zerstört!“

„Und deswegen versuchst du mit allen Mitteln mich an dich zu binden? In dem du mich bei einer öffentlichen Veranstaltung an deine rechte Seite setzt, so das ganz Konoha denkt ich wäre deine zukünftige Frau?“, zischte sie aufgebracht und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.

„Um dich zu beschützen ist mir jedes Mittel recht!“, sprach der Rothaarige kühl und vergrub seine Finger in der zarten Haut der Konoichi.

„Du…“, hauchte sie ungläubig und starrte in seine durchdringenden Augen, „Du…hast alles geplant! Du wolltest das Sasuke ausrastet! Deswegen hast du dich auch erst geweigert zu gehen. Du wusstest, dass er mir nie etwas antun würde, du wolltest lediglich das er die Beherrschung verliert und dich angreift!“

Der Angesprochene schloss kurz die Lider und atmete tief durch.

„Sakura! Ich…“, doch weiter kam er nicht, da eine schallende Ohrfeige seine Wange traf und sein Kopf zur Seite flog.

„Gaara! Er hätte sterben können! Sie hätten ihn verbannt oder ihn womöglich getötet, wenn er einen Kage angegriffen hätte!“, ihre Stimme klang zornig und ihre smaragdgrünen Augen spiegelten diesen Gemütszustand auch deutlich wieder.

„Er wäre verbannt worden und du wärst in Sicherheit gewesen!“, sprach der Sabakuno ruhig, während er sein Gesicht wieder der Rosahaarigen zuwandte und sie mit einem intensiven Blick besah.

Einen kurzen Moment lang breitete sich eine bedrückende Stille über den Anwesenden aus, ehe die Rosahaarige sich unerwartet in Bewegung setzte und auf die Flügeltür zuging.

„Sakura…“, die Angesprochene blieb stehen und drehte sich halb zu dem Kazekagen um, „Ich liebe dich! Ich werde nicht zulassen das dir etwas passiert!“

Die junge Frau schloss die Augen und ließ müde ihren Kopf sinken, ehe sie eine Hand auf das kalte Holz legte und ihren Freund mit einem emotionslosen Blick besah.

„Und ich liebe Sasuke … und werde nicht zulassen dass ihm etwas passiert!“

Er sah wie sie durch die Tür verschwand, ließ seinen Blick über ihren freizügigen Rücken wandern und hatte die Drohung die in ihrer Aussage lag sehr wohl wahrgenommen.
 


 


 

Kurze Zeit später, in Sakuras Wohnung
 

Mit einem leisen Seufzen schmiss die junge Haruno ihren Schlüssel auf das Schränkchen im Flur, zog ihre Jacke aus und hängte sie an der Garderobe auf.

Sie hob den Kopf und lauschte in die Dunkelheit, ehe sie nach dem Lichtschalter tastete und diesen wenig später betätigte, woraufhin die helle Deckenlampe den Flur erleuchtete und es Sakura möglich machte, unbeschadet zur Schlafzimmertür zu gelangen und diese aufschwingen zu lassen.

Ein gleißender Lichtstrahl legte sich über den dunklen Holzboden und traf auf das große Bett. Wie erwartet war es leer.

Die schöne Konoichi trat auf den riesigen Schrank zu und öffnete den Reißverschluss ihres Kleides, während sie in dem Klamottenberg nach einer Boxershorts und einem dunklen Top griff und beides auf den Sessel neben sich warf.

Fünf Minuten später war sie in die gemütlicheren Sachen geschlüpft und stand, mit einem schnurrenden Kater auf dem Arm, in der Küche.

Die Medic-Nin ließ ihren Blick aus dem Fenster schweifen und sah über das beleuchtete Dorf hinweg, während sie immer wieder mechanisch über den Kopf ihres tierischen Mitbewohners strich und ab und an ein leises Seufzen von sich gab.

Sie hatte sich gerade dazu entschlossen ins Bett zu gehen und nicht mehr auf Sasuke zu warten, als es plötzlich an der Tür klingelte und sie erschrocken zusammenzuckte.

Sie setzte Naoki auf seinem Kratzbaum ab und hatte es in Windeseile geschafft dem Besucher zu öffnen, jedoch schien sie, wie man ihrem Ausdruck deutlich entnehmen konnte, am wenigsten mit dieser Person gerechnet zu haben.

„I-ino?“, entfuhr es ihr überrascht, ehe sie in ein tränenverschmiertes Gesicht sah, „Was hast…?“

Noch bevor sie ihre Frage stellen konnte, hatte sich ihre Freundin um ihren Hals geworfen und ein bitteres Schluchzen hallte durch die Wohnung.

Verwirrt legte die Haruno ihre Arme um die bebende Frau und sah über ihre Schulter hinweg zu einer kleinen Wiege, in der ein kleines, blondes Mädchen lag und friedlich schlummerte.

Ino? Was ist denn passiert?“, sie strich der Konoichi beruhigend über den Rücken und drückte sie ein wenig von sich weg, „Jetzt komm erst mal rein! Ich mach uns einen Tee!“

Die Angesprochene nickte zaghaft, hob die Wiege mitsamt ihrer Tochter hoch und trat an Sakura vorbei in die Küche, während die Rosahaarige die Wohnungstür schloss und einen traurigen Blick auf ihre Freundin warf.

„Jetzt erzähl, was ist los?“, die Medic-Nin hatte gerade den Teekessel auf den Herd gestellt und ließ sich nun neben der Blondine auf einem der Stühle nieder.

Ino schniefte noch immer leise vor sich hin und versuchte die große Tränenflut aus ihrem hübschen Gesicht zu wischen, während die Haruno ihr fürsorglich über den Rücken strich und versuchte sie zu beruhigen.

„I-ich … K-kiba hat … hat eine Affäre!“, brachte sie unter mehreren Schluchzern hervor und blickte ihrer Freundin verzweifelt ins Gesicht.

Die Rosahaarige spürte wie sich alles in ihr zusammenzog und schluckte innerlich einen dicken Kloß hinunter.

Was?“, sprach sie dann ohne groß darüber nachzudenken und hatte sich somit entschieden der Yamanaka nicht mitzuteilen, dass sie bereits von Kibas kleiner Liaison mit einer anderen Frau wusste.

„E-er hat gesagt … er … er hat eine A-affäre und … würde m-mich nicht … m-mehr lieben!“, ihre Stimme war brüchig und der Medic-Nin entging nicht wie verletzt die sonst so taffe Blondine war, während sie ihre Freundin in den Arm nahm und immer wieder ein leises „Scht…“, von sich gab.

„E-er hat … die B-beziehung beendet … er meinte er würde m-mir nicht länger … wehtun w-wollen…“

Die Haruno lauschte den verzweifelten Worten ihrer Freundin und fuhr ihr fürsorglich durch das lange Haar, während sie registrierte wie ihr Top langsam nass wurde und Chizu ein leises Schmatzen von sich gab.

Die Lider des kleinen Mädchens zuckten in regelmäßigen Abständen und kündigten ihr baldiges Erwachen an.

Kurz darauf wurde die Wohnung von wehleidigem Kindergeschrei erfüllt und veranlasste Sakura dazu unangenehm das Gesicht zu verziehen.

„Hey Süße!“, schniefte Ino und beugte sich über die, auf dem Tisch stehende Wiege, „W-was hast du denn?“

Die Rosahaarige beobachtete wie die junge Mutter ihr Kind auf den Arm hob und begann es leicht zu schaukeln, als der Teekessel durch das laute Pfeifen ihre Aufmerksamkeit forderte.

Mit einem schnellen Griff hatte sie dem störenden Geräusch Einhalt geboten und füllte kurz darauf zwei Tassen mit der dampfenden Flüssigkeit.

„Sakura?“, schluchzte die Yamanaka plötzlich und warf ihrer Freundin einen flehenden Blick zu, „Kann ich heute Nacht hier bleiben? I-ich will nicht zurück in Kibas Wohnung!“

Die Angesprochene nickte kurz und trat mit den Getränken an den Tisch, während Ino mit ihrer Tochter durch die Küche lief und versuchte das schreiende Mädchen zu beruhigen.

„Natürlich kannst du hier bleiben!“, versicherte ihr die Rosahaarige und lächelte sie traurig an, „Das Gästebett ist frisch bezogen! Möchtest du vielleicht was essen?“

„N-nein danke!“

Chizus Gejammer ließ langsam nach, woraufhin ihre Mutter sie wieder in ihre Wiege legte und ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn hauchte.

„Wo ist eigentlich Sasuke-kun?“, fragte die Blondine, nachdem sie sich von der Zweijährigen löste und sich, dem Anschein nach, auch beruhigte.

Sakura richtete ihren Blick auf die dampfenden Teetassen und schob eine zu ihrer Freundin, ehe sie sich wieder hinsetzte und nach ihrer eigenen griff.

„Ich weiß es nicht!“, seufzte die Medic-Nin und fuhr sich angespannt durch die Haare, woraufhin Ino sie unsicher musterte und die Wiege samt Kind auf ihren Arm hob.

„Sei mir nicht böse … aber ich möchte keinen Tee mehr … ich will nur noch ins Bett!“, meinte die Blondine entschuldigend und hielt es anscheinend für besser die Haruno jetzt nicht wegen des Schwarzhaarigen auszufragen.

Die Angesprochene sah auf und nickte Ino verstehend zu.

„Ist doch nicht schlimm! Ruh dich aus, das wird dir gut tun! Wir reden morgen weiter!“, winkte Sakura ab und lächelte ihre Freundin müde an, woraufhin diese ebenfalls ein schwermütiges Schmunzeln aufsetzte und mit Chizu aus der Küche trat.

Die schöne Konoichi verweilte noch einen kurzen Moment in ihrer Position, hob wie mechanisch ihre Tasse an die Lippen und setzte sie ohne einen Schluck getrunken zu haben plötzlich wieder ab.

Ein leises Seufzen entrann ihrer Kehle.

„Ich habe auch keine Lust mehr auf Tee!“, durchbrach ihr Flüstern die Stille, ehe sie sich erhob und die Getränke in den Abfluss goss.
 

Eine halbe Stunde später lag die Haruno in ihrem großen Bett und starrte gedankenversunken an die Decke, ehe ihre Augen zu den leuchtenden Ziffern des Weckers wanderten. Es war bereits kurz nach Mitternacht und noch immer war Sasuke nicht nach Hause gekommen.

Ein besorgter Ausdruck legte sich auf ihre schönen Gesichtszüge, während sie sich vom Rücken auf die Seite drehte und einen Arm unter dem weichen Kopfkissen verschwinden ließ.

Sie schloss gerade müde die Augen, als das leise Klicken der Wohnungstür sie dazu zwang angestrengt zu lauschen. Sie hörte wie jemand in die Küche trat, vernahm das Geräusch, welches erklang wenn man den Kühlschrank öffnete und registrierte wenig später wie sich Schritte dem Schlafzimmer näherten.

Die Rosahaarige sah einen Lichtstrahl, der sich an die gegenüberliegende Wand legte und bemerkte wie jemand den Raum betrat. Sie wusste nicht wieso sie es tat, aber wenig später schloss sie ihre Lider und sorgte dafür das ihre Atmung möglichst gleichmäßig war.

Sie horchte auf Sasukes Schritte, nahm wahr wie er vor dem Bett stoppte und registrierte kurz darauf, wie das Rascheln von Kleidung an ihre Ohren drang, ehe sie spürte wie sich neben ihr ein zweites Gewicht auf die Matratze legte.

Die Haruno bemerkte wie er ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn hauchte, spürte seine kalten Lippen auf ihrer warmen Haut und schlussfolgerte daraus, dass er wahrscheinlich die ganze Zeit durch das Dorf gelaufen war und vermutlich lange nachgedacht hatte.

„Sakura?“, die leise Stimme des Uchihas durchbrach die Stille.

Seine dunklen Augen musterten das entspannte Gesicht der Konoichi, während er ihr fürsorglich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und seine rauen Finger über ihre Wange gleiten ließ.

„Du bedeutest mir mehr als mein eigenes Leben, weißt du das?“, sie registrierte wie er ihr zärtlich über den Kopf strich, „Ich liebe es, wenn du die Nase rümpfst und zeigst, dass dir etwas nicht passt und ich liebe es, wenn du dir beleidigt auf die Lippen beißt, wenn du genau weißt das ich Recht habe!“, flüsterte er gefühlvoll und schlang ohne Vorwarnung einen Arm um die junge Frau, welche sichtlich bemüht darum war, weiterhin so zu tun als würde sie schlafen.

Seine Worte hatten ihr einen Schauer über den Rücken laufen lassen und ließen ihr Herz unvermeidlich höher schlagen.

„Ich liebe deine, zum scheitern verurteilten Kochversuche! Und das leise Grunzen, welches du von dir gibst, bevor du Morgens aufwachst!“

„Ich grunze nicht!“, kam es plötzlich empört von der Haruno, woraufhin Sasuke sich ein leises Lachen nicht verkneifen konnte und sich amüsiert auf den Rücken rollte, während die Rosahaarige sich auf ihrem Ellenbogen abstützte und ihn mit einem finsteren Blick besah.

„Du wusstest die ganze Zeit über, dass ich wach bin, du elender Vollidiot!“, stellte sie fest und knurrte ihn gespielt wütend an.

„Dein etwas ungestümer Herzschlag hat dich verraten, Schatz!“, neckte er sie und setzte ein verschmitztes Lächeln auf, ehe er leise stöhnte, da sich die Haruno mit ihrem ganzen Gewicht auf ihn geschmissen hatte.

Baka!“, schimpfte sie, kam aber nicht drum herum breit zu grinsen, „Das wird dich noch teuer zu stehen kommen!“

Der Angesprochene fackelte nicht lange, hatte wenig später nach ihren Handgelenken gegriffen und drehte sie auf den Rücken, bevor er sich über sie beugte und seine schwarzen Augen anziehend aufblitzten.

„Tatsächlich?“, raunte er ihr zu, fuhr mit seinen kalten Finger ihre Seiten hinauf und schob seine Hände unter ihr Top, was die Konoichi augenblicklich dazu brachte scharf die Luft einzuziehen.

Ah! Sasuke! Du bist eiskalt! Nimm sofort die Pfoten da weg!“, murrte sie und versuchte seine Arme zappelnd aus ihrem Oberteil zu ziehen, während ihr Freund sie dabei belustigt beobachtete und selbstverständlich hartnäckig blieb.

„Ich wüsste da eine Möglichkeit, wie mir schnell wieder warm werden würde!“, grinste der Schwarzhaarige und lehnte sich ein wenig weiter vor, während seine hungrigen Lippen die ihren fanden.

Ein verlangender Kuss entstand zwischen den Shinobis, der jedoch zu Sasukes bedauern, nach wenigen Sekunden von seiner Freundin beendet wurde.

„Nicht jetzt! Ino ist nebenan!“, klärte sie den Uchiha auf und erntete einen verständnislosen Blick.

„Was?“, fragte er überrascht und richtete sich wieder etwas auf, „Wieso ist sie hier?“

Die junge Frau seufzte leise, ehe sie die Bettdecke etwas höher zog und sich müde durch das lange, seidige Haar fuhr.

„Kiba hat ihr seine Affäre gesteckt! Daraufhin ist sie, allem Anschein nach, mit Chizu aus seiner Wohnung gestürmt und stand vor ungefähr einer Stunde heulend vor unserer Tür.“, berichtete die schöne Konoichi gähnend und warf dem Schwarzhaarigen einen traurigen Blick zu.

„Sie hat mich gefragt ob sie heute Nacht hier bleiben kann! Sie meinte sie wollte nicht zurück zu Kiba!“

Ein verstehendes Nicken kam von dem jungen Clanerben, ehe er sich neben der Medic-Nin in die Kissen warf und sie besitzergreifend in seine Arme zog.

„Sasuke?“, fragte sie schließlich, nachdem sie seiner beruhigenden Atmung eine Weile lang gelauscht hatte.

„Hn?“

„Wo bist du so lange gewesen?“

„Ich bin durch die Gegend gelaufen!“

„Das dachte ich mir!“

„Tut mir leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast!“, er drückte ihr einen kurzen Kuss auf die Haare und spürte wie ihre Wärme auf ihn überging, als sie sich an ihn schmiegte und ein leises Seufzen ihrer Kehle entrann.

„Ich liebe dich! Du blöder Idiot!“

„Ich weiß…“
 


 

Zur selben Zeit, im Hyuuga Anwesen
 

Ein leises Schnarchen durchbrach die Stille im großen Schlafzimmer und ließ eine blauhaarige Konoichi fröhlich schmunzeln.

Sie drehte sich zu ihrem Mann um und strich ihm zärtlich über seine Wange, woraufhin seine Augenlider leicht zuckten und er leise etwas murmelte, das verdächtig nach, „Nur noch ein paar Minuten!“, klang.

Das leise Kichern der Hyuuga ließ Naruto erwachen und veranlasset ihn dazu ihr einen verwirrten und vor allem verschlafenen Blick zuzuwerfen.

„Was ist so lustig?“, fragte er zerstreut und fuhr sich mit einer Hand durch die blonden, zerzausten Haare, ehe er die weichen Lippen seiner Freundin auf den seinen spürte und leicht überrascht ihren sanften Kuss erwiderte.

„Nichts! Ich bin einfach nur glücklich, Naruto-kun!“, grinste sie ihn breit an, nachdem sie sich von ihm gelöst hatte und stützte ihren Kopf auf ihrem Ellenbogen ab.

„Du bist glücklich?“, wiederholte er gespielt ungläubig, „Das kann gar nicht sein! Ich bin doch glücklich! Schließlich werde ich zum zweiten Mal Vater!“, lachte er leise und strich ihr zärtlich über die Wange.

„Ich kann es kaum erwarten das Baby im Arm zu halten! Und wie Minato wohl reagieren wird, wenn er ein Geschwisterchen bekommt?“

Hinata schmunzelte als sie seine aufgeregte Stimme vernahm und schmiegte sich seufzend an seinen Oberkörper.

„Ich fürchte ihr müsst euch noch ein wenig gedulden. Immerhin bin ich erst im zweiten Monat!“

„Ach! Das vergeht schneller als man denkt!“, kam es optimistisch von dem Uzumaki, bevor die beiden ein lautes Poltern hörten und im nächsten Moment kerzengrade im Bett saßen.

Was war das?“, fragte die Blauhaarige panisch und richtete ihre hellen Augen auf ihren Ehemann.

„Keine Ahnung!“, der Angesprochene zuckte mit den Schultern, „Ich geh mal nachsehen!“

Die Hyuuga beobachtete Naruto dabei wie er seine Beine über die Bettkante schwang, sich der Tür näherte und im nächsten Moment auf den Flur getreten war.

„Was zum…?“
 

Seine Stimme drang an ihre Ohren und veranlasste sie dazu verwirrt die Stirn zu runzeln und ebenfalls aufzustehen.

Mit einem fragenden Gesichtsausdruck trat sie neben ihren Mann, folgte seinem Blick und hätte im nächsten Moment beinahe aufgeschrieen.

„Wasch guckt ihr denn scho?“, lallte der, auf dem Boden liegende Hiashi und sah belustigt zu seiner Tochter und seinem Schwiegersohn hoch.
 

Vater?“, die Stimme der Blauhaarigen klang ungläubig und amüsiert zugleich, als sie sich neben ihren alten Herrn kniete und vergebens versuchte ihn aufzurichten, „Was ist passiert? Hast du getrunken?“
 

„Nö…“, grinste der Angesprochene und bekam einen heftigen Schluckauf.

„Scheiße, hat der den Arsch voll!“, schmunzelte Naruto vergnügt und erntete einen finsteren Blick von seiner Frau.

„Jetzt steh da nicht so rum, hilf mir ihn ins Bett zu bringen!“

„Ja! Ist ja gut, aber du musst zugeben, dass er endlich mal ein bisschen locker ist!“

Narutoooo!“
 

© by RosaLies

Rauswurf und eine Predigt?

© by RosaLies
 


 

Drei Tage später, in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Lautes Gekreische hallte durch die Wohnung und veranlasste den Uchiha dazu genervt die Augen zu verdrehen, während er das, nicht gerade abwechslungsreiche, Fernsehprogramm durchforstete und seinen Arm lässig über die Sofalehne baumeln ließ.

Chizu! Komm sofort zurück!“, erklang Inos erboste Stimme und entlockte dem Schwarzhaarigen ein leises Seufzen.

Nai!“, antwortete jemand schnippisch und kam im nächsten Moment mit einem riesigen Teddybär unter dem Arm ins Wohnzimmer gewatschelt.

Sasuke beobachtete wie sich kleine, braune Augen auf ihn richteten und ihn neugierig musterten, ehe das Mädchen begann ihr Stofftier stärker zu umklammern und dem jungen Mann einen unsicheren Blick zuwarf.

„Denkst du nicht, du solltest wenigstens ein Mal auf deine Mutter hören?“, fragte er das Kind anklagend und zog eine seiner Augenbrauen hoch.

„Nai!“, kam es wieder nur von Chizu, während sie brabbelnd an ihm vorbei lief und sich hinter der Couch versteckte.

Der Uchiha lehnte sich ein wenig weiter zurück und beobachtete wie Kibas Tochter auf allen Vieren um die Sofaecke lugte und anscheinend darauf wartete das Ino den Raum betrat.

„Chizu?“, die Yamanaka hatte sich offenbar schon auf die Suche nach dem entflohenen Knirps gemacht und stand wenig später in der Wohnzimmertür.

„Sasuke-kun, hast du…?“, noch bevor sie ihr Anliegen nennen konnte, hatte der Angesprochene nach der Fernbedienung gegriffen und ihre Frage beantwortet.

„Hinter dem Sofa!“, kam es gelangweilt vom Schwarzhaarigen, ehe er beobachtete wie die Blondine ohne zu zögern an die Couch trat und mit einem Arm nach dem nun wehleidig schreienden Mädchen griff.

„Chizu! Teddy muss gewaschen werden, du bekommst ihn danach doch sofort zurück!“, versuchte Ino ihrem Kind zu erklären und schnappte nach einem Ohr des Stofftieres, während die kleine Besitzerin laut brüllte und immer wieder „Nai! Nai!“ rief.

„Schatz! Das Ding ist in Mamas Augen eine bedrohliche Bakterienschleuder, warum willst du das nicht begreifen?“, die junge Mutter stöhnte kurz genervt, als Chizu plötzlich in die Schnauze des Bären biss und allem Anschein nach mit gerade mal zwei Jahren schon trotzig sein wollte.

Der Clanerbe brummte angesichts der Situation verstimmt und fuhr sich gestresst durch die rabenschwarzen Haare, ehe er hörte wie jemand die Wohnungstür schloss und wenig später Schritte auf dem Flur erklangen.

„Was ist denn hier los?“

Sasuke sah auf und warf seiner Freundin, welche gerade das Zimmer betreten hatte und sich ihre Jacke auszog, einen finsteren Blick zu, ehe Chizu begann fröhlich zu grölen und sich sein Gesicht schmerzhaft verzerrte.

Baku!“, rief sie und streckte ihre kleinen Hände nach der Haruno aus, welche das Kind auch augenblicklich von Ino in die Arme gedrückt bekam, ehe diese blitzschnell nach dem Teddybären schnappte und unbemerkt von ihrer abgelenkten Tochter durch die Tür huschte.

Baku!“, stöhnend registrierte Sakura wie Chizu ihr in die langen Haare griff und freudig daran zog, während sie dem Uchiha einen genervten Blick zuwarf und mit großem Entsetzen feststellte das ein amüsiertes Lächeln auf seinen Lippen lag.

„Wie schön, dass du wieder deinen Spaß hast!“, grummelte sie verärgert und kniff ein Auge zu, als sie ein leichtes Ziepen spürte und wusste das sie jetzt drei Haare weniger besaß.

Der Angesprochene antwortete nicht, er betrachtete sie lediglich noch einen kurzen Moment, erhob sich schließlich vom Sofa und trat auf die schöne Konoichi zu.

„Nana…“, machte das blonde Mädchen, zeigte auf den jungen Mann, sah wie er sich zu der besten Freundin ihrer Mutter hinunterbeugte und ihre Lippen mit den seinen versiegelte.

Ein lautes Quieken drang urplötzlich aus Chizus Kehle, woraufhin sich Sasuke und Sakura von einander lösten und dem Kind einen säuerlichen Blick zuwarfen.

„Baku … Nana ... Iba…!“, plapperte die Zweijährige und riss der Haruno erneut eine winzige Anzahl an Haaren aus, woraufhin diese leise murrte und versuchte mit ihrer freien Hand den nächsten Angriff der winzigen Blondine zu verhindern.

„Hast du schon mit Ino geredet?“, fragte der Uchiha seufzend und registrierte gleichzeitig, wie sich Chizus leuchtende Augen auf eine seiner schwarzen Haarsträhnen richteten.

„Nein … noch nicht!“, kam es knapp von der Medic-Nin, ehe sie bemerkte wie die kleine Yamanaka an den Ausschnitt ihres Tops griff, diesen weit aufzog und mit einem gequakten „Baba?“ einen neugierigen Blick in Sakuras Dekollete warf.

„Ganz der Vater, was?“, kommentierte die schöne Konoichi das Verhalten des Kleinkindes und rollte mit den Augen, während Sasuke das nicht gerade schickliche Benehmen von Chizu gekonnt ignorierte.

„Sakura, sie kann hier nicht ewig wohnen…“

„Das weiß ich selber! Glaub mir, nicht nur du bist genervt!“

„Dann rede endlich mit ihr!“

„Sasuke!“, kam es tadelnd von der Rosahaarigen, „Kiba hat mit ihr Schluss gemacht! Sie ist traurig und…“

„Von der so genannten Trauer sehe ich nicht viel!“

„Sie versucht sich abzulenken!“

„Dann soll sie ein Buch lesen … und nicht anfangen unsere Küche umzuräumen!“

„Ich verstehe dich ja aber…“

„Nehmen wir gestern! Ich wollte vor dem Training lediglich einen Kaffee trinken, komm in die Küche und weg ist die Kaffeemaschine!“

„Sasuke du…“

„Und wo finde ich das Ding?“

„Sasuke…“

„Richtig! In einem abgeschlossenen Küchenschrank, mit der Begründung das Kaffee ungesund wäre und widerlich riechen würde!“

„Ich verstehe ja was du meinst verdammt, aber ich kann sie doch nicht einfach vor die Tür setzten! Sie ist…“

Die Haruno wurde von einer äußerst gereizten Stimme unterbrochen.

„Sakura? Bist du etwa mit Schuhen durch die Wohnung gelaufen?“

„Ähm … ja!“, rief die Angesprochene zurück und zuckte, auf den fragenden Blick ihres Freundes hin, mit den Schultern.

„Und dir ist selbstverständlich entgangen, dass ich gerade gewischt hatte, nicht wahr?“

„…“

„Jetzt muss ich, dank deiner Unaufmerksamkeit, den ganzen Flur noch mal wischen!“

„Ino…“, entfuhr es der Rosahaarigen genervt, „Was zur Hölle willst du von mir?“

„Ich will dass du nächstes Mal deine Schuhe ausziehst, bevor du in die Wohnung kommst!“, erklang die anmaßende Stimme der Yamanaka, woraufhin Sasuke seiner Freundin einen rechthaberischen Blick zuwarf und gespannt auf ihre Antwort wartete.

„Ino…“, knurrte Sakura und der Uchiha beobachtete mit großem Unbehagen das Zucken ihrer rechten Augenbraue, „Ich fürchte ich muss dich da an eine klitzekleine Kleinigkeit erinnern! Das hier ... ist meine Wohnung!“, kam es zickig von der schönen Konoichi, als wenig später ihre Freundin im Türrahmen stand und einen aufgebrachten Blick in Richtung der Rosahaarigen schleuderte.

„Richtig! Und genau das kann man auch sehen, Fräulein!“, schimpfte die Yamanaka, während sie sich, mit einem Putzlappen bewaffnet, zu voller Größe aufbaute.

Fräulein?“, wiederholte Sakura ungläubig und warf dem Schwarzhaarigen einen schiefen Blick zu.

Jedoch hatte dieser keine Zeit um zu antworten, da Ino bereits zum nächsten Schlag ausholte.

„Ständig steht dreckiges Geschirr auf der Spüle oder es liegen irgendwelche Klamotten auf dem Boden! Ich verstehe einfach nicht, wie ihr zwei in diesem Saustall leben könnt! Ich meine, wie oft putzt du Staub, Sakura? Einmal die Woche? Irgendwann werdet ihr vor lauter Schmutz elendig verrecken!“, nach diesen letzten, für die Haruno äußerst angsteinflößenden Worten, stampfte ihre Freundin aus dem Wohnzimmer und begann unter lästigem Lärm in der Küche zu hantieren.

Wie mechanisch wandte das junge Paar ihre Gesichter zueinander und die panischen Augen der Haruno trafen auf die Ich habe es ja gesagt Miene von Sasuke, ehe dieser beobachtete wie die Rosahaarige einen mitleidigen Blick in ihre Arme warf und Chizu tapfer den Kopf tätschelte.

„Du armes, armes Kind! Sei froh, dass du von alledem noch nichts mitbekommst!“, sprach sie trocken und stöhnte wenig später auf, da Inos Tochter ihre winzigen Finger laut quakend in ihren Haaren vergrub und erneut daran zerrte.

„Das geht so nicht weiter…“, meinte Sasuke genervt, als die Medic-Nin mit der Zweijährigen an das Sofa trat und sich grummelnd in die weichen Kissen schmiss, „Entweder sie zieht endlich aus … oder ich erdrossle sie im Schlaf!“

„Du hast ja Recht! Nur … wo soll sie hin?“, stimmte ihm Sakura zu, als jemand in genau demselben Moment schicksalhaft die Türklingel drückte und die beiden ANBUs somit überrascht aufblicken ließ.
 

„Sai?“, kam es erstaunt von der Rosahaarigen, welche mit Chizu auf dem Arm vor ihrer Wohnungstür stand und den Besucher nachdenklich musterte, „Was führt dich her?“

„Ich wollte Sasuke um seinen Rat bezüglich eines Katanas bitten! Ist er da?“, erklärte der Schwarzhaarige und sah im nächsten Augenblick wie der Uchiha hinter der Konoichi aus dem Wohnzimmer trat und sich lässig gegen den Türrahmen lehnte.

„Du willst dir also jetzt doch eins zulegen?“, fragte der Clanerbe interessiert und beobachtete wie der Blick seiner Freundin grüblerisch auf Sai lag.

„Ja, du hattest Recht! Ich denke es ist sehr viel praktischer, als ein Shuriken … allein schon die große Reichweite ist ein gewaltiger Vorteil!“, gab der ehemalige Oto-Nin zu und erst jetzt fiel Sakura auf, dass er einen dicken Prospekt, auf dessen Vorderseite Ninja -Waffen abgebildet waren, in den Händen hielt.

„Meine Rede!“, meinte der Uchiha knapp, ehe er sich vom Türrahmen abstieß und die Rosahaarige währenddessen den Besucher eintreten ließ.

Wenige Minuten später saßen die drei Freunde am Küchentisch und beugten sich über den, mit vielen Artikeln ausgestatteten Katalog.

Ino wuselte, nachdem sie ihren Teamleader höflich begrüßt hatte, durch die Wohnung und war, zu Naokis Leidwesen, auf die grandiose Idee gekommen seinen Kratzbaum abzusaugen und ihn kurzerhand aus dem Zimmer zu scheuchen.

„Was hältst du von dem?“, fragte Sakura den Interessenten und wies mit ihrem Zeigefinger auf eine der Abbildungen im Prospekt, „Das macht doch richtig was her!“

Schatz!“, begann der Uchiha und ließ seine Stimme betont naiv klingen, „Das Aussehen steht bei den Auswahlkriterien eher im Hintergrund, wichtig sind die Beschaffenheit der Klinge und das Gewicht!“

Die Haruno warf ihm einen mürrischen Blick zu, setzte die mittlerweile nörgelnde Chizu ab und verschränkte eingeschnappt die Arme vor der Brust.

„Das weiß ich selber … aber trotzdem muss man doch nicht gleich das Hässlichste nehmen!“

„Und wenn es das Beste ist?“, meinte der Clanerbe leicht amüsiert, ehe seine Augen wieder die Artikel des Katalogs überflogen.

„Würde ich es dennoch nicht nehmen!“, kam es trotzig von der schönen Konoichi, bevor sie an den Kühlschrank trat und nach drei Gläsern griff.

Die beiden Männer warfen sich einen vielsagenden Blick zu und murmelten gleichzeitig ein leises „Frauen!“ ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf Sais Anliegen richteten.

„Ich hatte da an so etwas gedacht! Was meinst du?“, der OIKO-Nin deutete auf ein Bild und sah wie der Uchiha wenig später die Stirn runzelte.

„Nein, das ist viel zu schwer! Das kannst du mit deinen mickrigen Ärmchen nicht mal anheben!“, grinste der Angesprochene und erntete einen finsteren Blick von seinem Freund.

„Danke für das Kompliment, Sasuke!“, grummelte der Schwarzhaarige und stemmte seufzend eine Hand in die Hüfte, „Wenn er zu dir auch so ist Sakura, würde ich eure Beziehung noch mal überdenken!“, sprach Sai an die Haruno gewandt, sah wie sie mit drei Wassergläsern auf den Tisch zu trat und ihm einen belustigten Blick schenkte.

„Das tue ich jeden Tag, glaub mir!“, pflichtete sie dem ehemaligen Oto-Nin lachend bei und reichte ihm eines der Getränke.

„Dieses würde sich hervorragend für dich eignen, es ist äußerst robust und noch dazu leicht, so dass du auch nichts von deiner Schnelligkeit einbüßen musst!“, warf der Clanerbe ein und unterbrach somit die Unterhaltung der beiden anderen Anwesenden.

Seine Freundin schielte ihm über die Schulter und warf einen Blick auf das, seiner Meinung nach, akzeptabelste Katana.

„Sasuke…“, stöhnte sie und fuhr sich kopfschüttelnd durch das lange Haar, „Das ist mit Abstand das Hässlichste auf der ganzen Seite!“

„Aber auch mit Abstand das Beste!“, argumentierte der Uchiha und ließ sich von der schönen Konoichi eines der Gläser reichen, als plötzlich Ino im Türrahmen stand und aufgebracht mit etwas champagnerfarbenem durch die Luft wedelte.

„Sakura! Was ist das?“

Die Angesprochene zog beide Augenbrauen hoch und besah ihre Freundin mit einem schiefen Blick.

„Vermutlich ein Kleid!“, meinte sie schließlich gelangweilt und sah in das erboste Gesicht ihrer Freundin.

„Sehr richtig! Und was für ein Kleid?“

„Meines?“, fragte die Rosahaarige leicht verunsichert und ahnte bereits, dass diese Konversation äußerst unangenehm für sie werden würde.

„Wieder richtig! Und wo habe ich das wohl gefunden?“

„In meinem Schlafzimmer?“

Wo genau?“

„Auf meinem Sessel?“

„Hervorragend! Und wann hast du das getragen?“

„Bei der Willkommensfeier des Kazekagen!“

„Und wie lange ist das jetzt her?“

Sakura überlegte kurz, ehe sie drei Tage antwortete und augenblicklich feststellte, dass dies ein törichter Fehler von ihr gewesen war.

„Genau! Drei Tage! Drei ganze Tage … und es liegt immer noch in deinem Zimmer rum! Warum hast du es nicht noch am gleichen Abend in die Wäsche getan? So schwer ist das doch nicht, oder?“

„Glaub mir, das ist hoffnungslos! Ich erinnere mich noch gut daran wie es war, als ich drei Wochen lang hier gewohnt habe! Die meiste Zeit habe ich damit verbracht hinter ihnen her zu putzen. Haben sie mittlerweile wenigstens gelernt die Schuhe auszuziehen?“, mischte sich Sai in das Gespräch ein und ignorierte die ungläubigen, finsteren und zugleich dümmlichen Blicke von Sasuke und der Haruno.

Pah!“, kam der verachtende Ausruf von der Yamanaka, „Selbstverständlich nicht! Sakura fällt ja noch nicht einmal auf, dass die Wohnung frisch gewischt wurde!“

„Entschuldigt…?“, warf die Rosahaarige säuerlich ein, wurde jedoch sofort übergangen.

„Das ist so typisch…“, brummte der ehemalige Oto-Nin, „Und Sasuke hat vermutlich immer noch ein Talent dafür den Abwasch zu vergessen, nicht wahr?“

„Du sagst es!“, stimmte ihm die Blondine genervt zu und fing an wild zu gestikulieren, „Und noch dazu kann er sich einfach nicht angewöhnen seine Klamotten nach dem Training in die Waschmaschine zu schmeißen, nein, die müssen erst noch ein paar Stunden auf dem Badezimmerboden liegen und müffeln!“

„Hallo…?“, erneut versuchte die Haruno die Lästereien ihrer Freunde zu beenden, wurde jedoch eiskalt abgewürgt und verschränkte wütend die Arme vor der Brust.

„Ich weiß was du meinst! Und vermutlich kriegen es unsere beiden erstklassigen Shinobis immer noch nicht auf die Reihe den Müll nach unten zu bringen, huh?“, fragte der Schwarzhaarige und erntete ein zustimmendes Nicken von Ino.

Stopp!“ fuhr Sakura zähneknirschend dazwischen und erlangte zum ersten Mal die Aufmerksamkeit der beiden OIKO-Nins, „Wisst ihr was? Mir ist da gerade eine brillante Idee in den Sinn gekommen!“

Mit verwirrten und zugleich fragenden Gesichtern beobachteten Sai und die Yamanaka wie sich Sasuke und seine Freundin einen wissenden Blick zuwarfen und waren erschrocken als sie sich in weniger als fünf Minuten vor der Wohnungstür wieder fanden.
 

„Sakura?! Was…?“, die Blondine blinzelte überrascht als ihre Freundin ihr Chizu in den Arm drückte und der Uchiha seinen ehemaligen Untergebenen mit einer Wickeltasche ausstattete.

„Ino!“, begann die Rosahaarige traurig, „Ich weiß, wie schrecklich es für dich ist in diesem, was sagtest du noch?“, die schöne Konoichi verzog das Gesicht zu einer nachdenklichen Miene, „,…ach ja … in diesem Saustall zu wohnen … und deshalb ist es das Beste, wenn du zu Sai ziehst!“

Der Genannte hob währenddessen eine Augenbraue und blickte verwundert auf die Wiege, welche Sasuke ihm gerade in die Hand drückte.

„Du … du schmeißt mich raus?“, fragte Ino verblüfft und der Unglaube stand ihr förmlich ins Gesicht geschrieben.

„Nein, natürlich nicht!“, kam es sarkastisch von der Angesprochenen, ehe sie eine wegwerfende Handbewegung vollführte, „Ich kann nur nicht länger mit ansehen wie der ganze Schmutz hier nach deinem Leben trachtet. Du solltest bei jemandem wohnen der genauso bescheuert ist wie du!“

Im ersten Moment schien die Yamanaka perplex, dann wandelte sich ihr Gesicht zu einer zornigen Fratze, bevor sie schließlich einmal tief durchatmete und ein schiefes Lächeln aufsetzte.

„Ich hab womöglich ein wenig übertrieben, was?“, meinte sie dann kleinlaut und erntete einen skeptischen Blick von dem Uchiha.

Ein wenig? Du hast meine Kaffeemaschine weggesperrt!“, erinnerte er sie und man konnte seiner Stimme entnehmen das er diese kaffeeverachtenden Machenschaften von ihr immer noch nicht richtig verarbeitet hatte.

„Und das zu Recht, Sasuke! Kaffee ist ungesund und riecht widerlich!“, warf Sai ein und beobachtete wie dem Clanerben und seiner Freundin gleichzeitig der Mund aufklappte.

„Das sage ich auch immer!“, meinte Ino fassungslos und besah ihren Teamleader mit weit aufgerissenen Augen.

„Tatsächlich?!“, der Schwarzhaarige schien ebenfalls erstaunt, „Und ich dachte immer ich wäre der Einzige der das so sieht!“

„Nein! Ich kann diese ekelhafte schwarze Brühe auch nicht leiden! Ich persönlich finde Tee viel schmackhafter!“

„Das gibt es nicht! Ich auch!“ stellte Sai fest und schien vollkommen erschüttert.

„Wirklich?“, die Yamanaka lächelte fröhlich, woraufhin der ehemalige Oto-Nin diese Geste erwiderte und Sakura und Sasuke mit dümmlichen Gesichtern zwischen den beiden hin und hersahen.

„Wie wäre es mit einem leckeren Früchtetee?“, fragte der Schwarzhaarige schließlich freundlich, woraufhin Ino zustimmend nickte und die Teamkollegen wenig später mit einem knappen „Bis dann!“ und einem „Ich ruf dich an, Sakura!“ verschwunden waren.

Der Uchiha und die hübsche Konoichi starrten ihren Freunden nach und schienen nicht in der Lage zu sein von selbst aus ihrer Starre zu erwachen, bis es der Medic-Nin schließlich gelang die ersten Wörter über ihre Lippen zu bringen.

„Oh … mein … Gott!“

„Das kannst du laut sagen!“, der Clanerbe seufzte leise und schloss kurz darauf die Tür, bevor er sich zu seiner, immer noch fassungslosen Freundin umdrehte.

„Was haben wir nur getan?“, entfuhr es ihr leicht panisch, „Wir haben Konoha dem Untergang geweiht! Sie werden mit vereinten Kräften alles wegputzen!“

„Sakura…“, begann der Schwarzhaarige und schloss genervt die Augen, als sie einfach gespielt apathisch weitermurmelte.

„Alles wegputzen … unsere Freunde, unsere Wohnung, Ichiraku’s Nudelrestaurant…“

„Wie kommst du jetzt auf Ichiraku’s Nudelrestaurant?“

„Weiß auch nicht!“, sie zuckte kurz mit den Schultern und beendete ihre schauspielerische Meisterleistung, „Ich glaube ich habe Hunger!“

„Hn…“, Sasuke schlang unerwartet seine starken Arme um ihre Hüfte und zog die junge Frau an seine Brust, ehe er ihr einen flüchtigen Kuss auf die Lippen drückte und sie mit hochgezogenen Augenbrauen besah, „Was hältst du davon, wenn wir unsere neu gewonnene Freiheit mit einem deliziösen Essen feiern? Ich lade dich ein und als Gegenleistung gehörst du den Rest des Tages nur mir!“

Ein kleines entschuldigendes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, bevor sie dem Uchiha einen sanften Kuss gab und ihre Arme um seinen Nacken schlang.

„Das Essensangebot nehme ich gerne an … allerdings werde ich die Gegenleistung nicht erfüllen können! Neji hat für heute Nachmittag Training angesetzt!“

„Elender Hyuuga!“, brummte der Schwarzhaarige verstimmt, vernahm kurz darauf das leise Lachen seiner Freundin und spürte wenig später ihre weichen Lippen auf den seinen.

„Hör auf zu nörgeln…“, die Haruno wanderte mit ihren Küssen seinen Hals hinab, „…wir können auch erst in einer halben Stunde essen gehen!“

Sasuke registrierte wie sie ihm zärtlich in den Hals biss und war nicht in der Lage, sich ein aufkommendes, schelmisches Grinsen zu verkneifen, als ihre geschickten Finger über sein Shirt strichen, den Saum ergriffen und es ihm wenig später über den Kopf zogen.

Mit einem lockeren Wurf von Sakura landete das Kleidungsstück mitten im Flur auf dem Boden und zwang die rosahaarige Schönheit zu einem schiefen Lächeln.

„Das bleibt jetzt aus Protest den ganzen Rest der Woche da liegen!“, beschloss die Konoichi und wandte sich belustigt wieder an den Clanerben.

„Aber nur wenn wir auch das Geschirr für den Rest der Woche stehen lassen. Schließlich habe ich sowieso ein Talent dafür den Abwasch zu vergessen!“

„Hn! Was hältst du davon, dich jetzt auf deine anderen Talente zu konzentrieren?“, schnurrte die Haruno genüsslich, während sie begann den nackten Oberkörper ihres Freundes mit kleinen Küssen zu bedecken.

„Seit wann bist du so ungeduldig?“, fragte der Schwarzhaarige amüsiert, hob sie jedoch augenblicklich auf seine Arme und spazierte mit ihr ins Schlafzimmer.

„Sasuke, wenn du nicht gleich einen Zahn zulegst, werde ich ohne was gegessen zu haben zum Training müssen!“, erklärte Sakura schnippisch, während der Uchiha sie sanft auf dem Bett ablegte und sich über sie beugte.

„Unter diesem Druck kann ich unmöglich arbeiten!“, drang sein raues, arrogantes Lachen an ihre Ohren und veranlasste sie dazu grummelnd die Augen zu verdrehen.

„Sasuke…“, begann sie genervt und wurde im nächsten Moment am weiter sprechen gehindert, da der Clanerbe ihr einen kurzen, verlangenden Kuss gab, und ihr wenig später verführerisch in die Augen sah.

„Entspann dich! Ich hab schon verstanden! Schnell und gut, kein Problem!“, grinste der Schwarzhaarige pervers, beugte sich zu ihr hinunter, zog ihr das Top aus und fuhr kurz darauf mit seinen heißen Lippen über den Stoff ihres BHs.

„Sasuke … ich habe Hunger … also könntest du jetzt bitte mit dem Gefummel aufhören und zur Sache kommen!“, entfuhr es Sakura mehr als ungeduldig, während sie ungefähr zehn Sekunden lang beobachtet hatte, wie ihr Freund mit seinen Küssen ihren Bauch hinabwanderte.

Sie sah wie er den Kopf hob und entdeckte ein kleines Aufblitzen in seinen Augen, während sich ein immer breiter werdendes Grinsen auf sein Gesicht legte und er doch leicht überrascht eine seiner Brauen in die Höhe wandern ließ.

„Wie du willst … aber wage es nicht noch einmal zu behaupten ich wäre unromantisch!“, lachte er rau, griff an ihren Hosenbund und hatte sie Sekunden später von dem lästigen Kleidungsstück befreit, ehe er ihre Lippen erneut mit den seinen versiegelte, gleichzeitig ihren BH öffnete und gierig über sie herfiel.
 


 

Zur selben Zeit, in einem Hotelzimmer in Konoha-Gakure
 

Ein rothaariger, junger Mann stand an dem großen Fester der luxuriösen Suite und starrte gedankenversunken auf das friedliche Dorf hinab.

Seine Augen huschten über die vielen, fremden Gesichter und beobachteten gelangweilt das alltägliche Verhalten der Bürger.

Die Meisten waren damit beschäftigt die Einkäufe für das kommende Wochenende zu erledigen, während andere sich aufgeregt unterhielten oder sich freundlich grüßten.

Gaara wollte gerade seufzend nach dem Vorhang greifen, als ein Klopfen ihn aufsehen ließ und er sich augenblicklich der Tür zuwandte.

„Ja?“

Er sah wie sich die schwere, edel verzierte Flügeltür öffnete und erblickte einen blonden Haarschopf, welcher ihm ungemein bekannt vorkam.

„Temari?“, er besah seine Schwester mit hochgezogenen Augenbrauen, „Was gibt es?“

Die Angesprochene trat näher in den Raum hinein und ließ ihren Blick kurz über die kostspielige Einrichtung schweifen, bevor sie sich zu dem Kazekagen wandte und ein hübsches, kleines Lächeln ihr Gesicht zierte.

„Ich wollte mit dir reden! Hast du vielleicht gerade Zeit?“

„Natürlich!“, er ließ sich auf einem der großen, bequemen Ledersofas nieder und forderte sie mit einer kurzen Kopfbewegung dazu auf sich zu setzten, „Also? Worüber willst du mit mir reden?“

Die Sabakuno kam seiner unausgesprochenen Bitte nach und ließ sich ihm gegenüber nieder, ehe sie nervös die Finger ineinander verschlang und zögernd seine Frage beantwortete.

„Über Sakura...“, sprach sie leise und sah wie das Gesicht ihres Bruders kurz erstarrte.

„Was ist mit ihr?“, fragte Gaara schließlich emotionslos und warf einen Blick aus dem hellen, großen Fenster.

„Das wollte ich eigentlich von dir wissen!“

„Wie kommst du darauf, dass ich wüsste was mit ihr ist?“

„Weil ich glaube…“, begann die Blondine seufzend, „…,dass du einen großen Fehler begangen hast … oder ihn gerade begehst!“

„…“

„Gaara…“, ein leises Seufzen entrann der Kehle seiner Schwerster, während er ihr einen undefinierbaren Blick zuwarf, „…du kannst sie bei einer öffentlichen Veranstaltung nicht einfach an deine rechte Seite setzten und erwarten, dass sie dir überglücklich um den Hals fällt!“

„…“

„Sie liebt Sasuke … sie liebt ihn mehr als alles andere und…“

„Ich weiß, verdammt!“, fuhr der Rothaarige Temari an und ein wütender Ausdruck legte sich auf seine sonst so gleichgültigen Züge.

Eine kurze Zeit lang herrschte Stille und Suna-Gakures Oberhaupt konnte beobachten, wie die junge Frau vor ihm ihre schlanken Finger immer wieder unsicher in ihre ANBU-Weste krallte, bis sie schließlich erneut den Mund öffnete.

„Gaara! Mir ist klar, was du für sie empfindest … aber … du kannst sie nicht zwingen…“

„Ich weiß das alles, Temari!“, seufzte er leise und die Sabakuno erschrak, als sie in das traurige und schmerzverzehrte Gesicht ihres Bruders sah.

„Warum versuchst du sie dann mit allen Mitteln von Sasuke wegzureißen, wenn du doch eingesehen hast, dass sie dich niemals lieben wird?“

Die Stimme der Blondine klang bekümmert jedoch auch ein wenig verzweifelt.

„Mich haben Informationen erreicht, die besagen das Akatsuki Interesse an Sasukes Fähigkeiten hat!“, er machte eine Pause und sah wie seine Schwester überrascht die Augen aufriss, „Es gibt einfach zu viele Temari … zu viele die sich nach der Macht des Uchiha-Clans verzehren! Und genau das … wird Sakuras Tod sein!“

Mit einem besorgten Gesichtsausdruck betrachtete die Sabakuno ihr Gegenüber und ließ sich seine letzten Worte durch den Kopf gehen.

„Aber…“ setzte sie an, „…ich verstehe nicht, wie du dir da so sicher sein kannst, schließlich könnten die Informationen falsch sein und Akatsuki…“

„Dann könnte es ebenso gut Orochimaru sein…“, unterbrach er die schöne Konoichi und fuhr sich gestresst durch die Haare, „Temari! Wir haben genug Anhaltspunkte gesammelt um davon ausgehen zu können, dass er tatsächlich noch am leben ist … und vielleicht will er immer noch Sasukes Körper…“ er besah die Blondine mit einem durchdringenden Blick, „…solange Sasuke in Sakuras Nähe ist … schwebt sie in großer Gefahr! Wir haben zwar keine Beweise, aber ich habe nicht vor darauf zu warten das ihr etwas zustößt!“

„Du hast ja Recht. Es gibt vermutlich genügend schaurige Gestalten die scharf auf die Macht des Uchiha-Clans sind…“, stimmte die Sabakuno ihm zu, lehnte sich nicht gerade überzeugt in dem gemütlichen Sofa zurück und verschränkte die Arme vor der Brust, „Dennoch hat irgendwie jeder Clan dieses Problem! Natürlich ist der Uchiha-Clan einer der stärksten und ihr Bluterbe eines der begehrtesten, aber glaube mir, Sakura wusste von Anfang an worauf sie sich da einlässt!“

„Hat sie auch gewusst, dass ihre Beziehung zu Sasuke sie vielleicht das Leben kosten wird?“, rief der Kazekage erbost, erhob sich und trat mit wütender Miene wieder an das große Fenster.

Stille.

„Ja, das wusste sie!“, der Rothaarige fuhr herum, als er die gehauchten Worte seiner Schwester vernahm und sah wie sich ein hämisches, jedoch auch glückliches Schmunzeln auf ihre Lippen legte, „Sie liebt ihn … sie würde ohne zu zögern für ihn sterben!“

Überrascht über diesen Satz weiteten sich Gaaras Augen, ehe er langsam den Kopf senkte und ein hohles Lachen seine Kehle verließ.

„Ich glaube … ich verstehe jetzt was du mir sagen willst…“, er sah auf und ein kleines, trauriges Lächeln erschien auf seinem Gesicht, „Bevor ich Übermorgen abreise … werde ich mit Sakura reden und dann Konoha-Gakure für eine längere Zeit Lebewohl sagen!“

Temari hatte seinen Worten gelauscht, stand nun ebenfalls auf und näherte sich mit langsamen Schritten ihrem Bruder.

„Gaara…“, sie schlang ihre Arme um seine Brust und spürte wie er ihre Umarmung sanft erwiderte, „Ich weiß das es hart ist, aber du musst sie aufgeben, ihr Platz ist hier und nicht in Suna-Gakure. Ihr Platz ist an Sasukes Seite … und nicht an deiner!“

„Ja ich weiß, irgendwie habe ich es schon immer gewusst!“, seufzte der Angesprochene und ließ seinen Blick aus dem Fenster schweifen, als ihm zwei sehr bekannte Personen ins Auge fielen.

Eine rosahaarige, wunderschöne Frau lief mit einem vorfreudigen Lächeln auf den zarten Lippen über den großen Platz, umklammerte den Arm eines schwarzhaarigen Shinobis und zog ihn ungeduldig durch die große Menschenmenge.

Gaara beobachtete, wie die junge Haruno sich, da Sasuke ihr anscheinend nicht schnell genug lief, mit einem schmollenden Gesichtsausruck zu ihrem Freund umdrehte, ehe dieser amüsiert nach ihrem Kinn griff und ihr einen kurzen Kuss auf den Mund hauchte.

Der Uchiha flüsterte ihr etwas ins Ohr, woraufhin der Kazekage selbst von hier oben sehen konnte, wie sich ein zarter Rotschimmer auf ihre Wangen legte.

Er registrierte wie Sakura dem Clanerben einen mürrischen Blick zuwarf, dieser jedoch nur schelmisch grinste, einen Arm um die junge Konoichi schlang und ihr einen zärtlichen Kuss gab. Die Lider der wunderschönen Frau schlossen sich, während sie die liebevolle Geste ihres Freundes erwiderte und als sie ihre smaragdgrünen Augen wieder öffnete, erschrak Gaara förmlich über deren Schönheit.

Sie leuchteten Sasuke entgegen und schienen nie atemberaubender und faszinierender gewesen zu sein und genau in diesem Moment, fing Gaara endlich an zu verstehen.

Ihre Augen leuchteten Sasuke nicht nur entgegen, sie leuchteten nur wegen ihm. Und sie leuchteten nur für ihn.
 


 

Später am Nachmittag, auf dem Trainingsplatz von Konoha-Gakure
 

Sakura stand mit erhobenem Kunai in der Nähe der drei Holzpfähle und ließ ihren wachsamen Blick über die nahe liegenden Bäume gleiten.

Ihre Atmung ging stoßweise, während sie langsam die Augen schloss und sich ganz auf ihre Wahrnehmung konzentrierte.

Sie fühlte das Gras unter ihren Füßen, spürte den Wind der sie umgab und vernahm das leise Rascheln der Baumkronen, als sie plötzlich etwas registrierte das nicht in die typischen Geräusche der friedlichen Natur passte und augenblicklich verschwunden war.

Kurz darauf tauchte sie hinter einem großen Gebüsch auf und hielt Shikamaru keine Sekunde später ihr Kunai direkt an die Kehle.

„Ich muss zugeben, ich bin beeindruckt!“, erklang die Stimme des Hyuugas, welcher auf einmal über den beiden Teamkollegen im Baum stand und stolz auf die Haruno hinunter sah.
 

„Das waren weniger als fünf Sekunden. Das Training mit Uchiha hat sich gelohnt, was?“, meinte Neji amüsiert, während er mit einem lässigen Salto von seinem Ast absprang und neben Sakura auf dem Waldboden landete.

„Mit irgendjemandem musste ich doch trainieren!“, meckerte die Rosahaarige, „Du hattest auf Grund von TenTens Schwangerschaft keine Zeit … und Shikamaru selbstverständlich keine Lust!“
 

Sie warf dem Nara einen schnippischen Blick zu, woraufhin dieser nur müde gähnte und mit den Augen rollte.

„Ich weiß gar nicht was du willst. Du hast dich um über elf Sekunden verbessert und kannst das Chakra anderer zudem noch viel präziser als vorher aufspüren, obwohl du schon damals besser warst als Shikamaru und ich zusammen!“, kam es verständnislos von dem Teamleader, während er sich seine Waffentasche schnappte und den Inhalt kontrollierte.

„Dafür musste ich auch mit Sasuke trainieren! Mir tun jetzt noch alle Knochen weh, wenn ich an die drei Wochen denke!“, stöhnte die Haruno und erntete einen belustigten Blick von dem Nara.

„Uchiha scheint dich ganz schön hart rangekommen zu haben, huh?“, grinste der Braunhaarige und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, als er die Zweideutigkeit seiner Worte bemerkte, woraufhin sich sogar Neji krampfhaft auf die Lippen biss.

„Wirklich witzig, Jungs!“, die Rosahaarige brummte verstimmt, „Wart ihr schon immer so dämlich, oder lässt bei euch im Alter die Gehirnaktivität nach?“

„Ich fürchte, wir waren schon immer so dämlich!“, warf Shikamaru ein und sah wie die hübsche Konoichi vergnügt den Kopf schüttelte.
 

„Gehen wir noch was essen?“, fragte der Hyuuga und band sich seine Waffentasche wieder um den Oberschenkel.

„Ich passe!“, klärte Sakura ihre Teamkollegen auf, „Ich war schon mit Sasuke essen! Übrigens ist Ino heute bei uns ausgezogen!“

„Und wo wohnt sie jetzt?“, fragte der Nara überrascht, während der Clanerbe ebenfalls neugierig die Ohren spitzte.

„Sai!“, war die knappe Antwort der Haruno, woraufhin sich die beiden Männer einen überraschten Blick zuwarfen.

„Bei Sai?“, wiederholte der Teamleader ungläubig.

Die Medic-Nin nickte bestätigend.

„Ich wette in der Wohnung kann man vom Boden essen!“, meinte Shikamaru und konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, während er seine benutzen Shuriken aufsuchte und sie in seine Tasche gleiten ließ.

„Hat einer von euch Kiba eigentlich schon mal wieder gesehen?“, fragte Sakura beiläufig, öffnete ihren Pferdeschwanz und band sich diesen zu einem geflochtenen Zopf.

„Nein!“, der Hyuuga warf einen neugierigen Blick auf seinen besten Freund, „Hast du ihn irgendwo getroffen?“

Der Angesprochene verneinte in dem er sein Haupt schüttelte und mit den Schultern zuckte.

„Der wird sich vermutlich bei seiner kleinen Chu-Nin rumtreiben! Schließlich muss er sie jetzt nicht mehr heimlich treffen!“, meinte der Nara und fuhr sich durch die dunklen Haare.
 

„Denkt ihr wir sollten Ino sagen, dass wir alle bescheid wussten?“, murmelte die Rosahaarige seufzend und besah ihre Teamkollegen mit einem unsicheren Blick.

„Also ich mag meinen Kopf … besonders wenn er auf meinem Hals sitzt!“, warf der zur Faulheit neigende Ninja ein und sah sich wenig später einem finsteren Augenpaar gegenüber.

„Shika! Ich meine es ernst!“, knurrte Sakura und verschränkte die Arme vor der Brust, „Wenn sie jemals rauskriegen sollte, dass wir alle bescheid wussten, wird sie uns das Leben zur Hölle machen!“

„Du hast ja Recht! Es ist nicht gerade ein Freundschaftsbeweis Ino zu verheimlichen das wir von Kibas Affäre wussten, aber … das ist Ino … ich meine Ino!“, pflichtete der Nara ihr bei und kratzte sich verlegen am Kopf.

„Wir sollten das Morgen mit den anderen besprechen!“, schlug Neji vor und blickte wenig später in zwei verwirrte Gesichter.

Morgen?“, fragten die Teamkollegen synchron und richteten ihre verständnislosen Augen auf den Hyuuga.

„Ja! Morgen ist doch Samstag, oder nicht?“, kam es überrascht von dem Clanerben, woraufhin sich Shikamaru und die Rosahaarige verzweifelt ihre Hände vor die Stirn schlugen.

Ramen–Tag!“, seufzten beide gleichzeitig und brachten ihren Teamleader somit zum schmunzeln.
 


 

Zur selben Zeit, an einem weit entfernten Ort
 

Ein Schatten glitt die steinernen Mauern des endlosen Flures entlang, während das Geräusch von Schritten durch den Unterschlupf hallte.

Der lange Mantel des Mannes wehte bei jeder seiner Bewegungen und ließ ein leises Rascheln vernehmen, als er plötzlich vor einer großen Flügeltür stoppte und sich kalte Hände auf morsches Holz legten.

Die Türen schwangen mit einem lauten Knarren auf, ehe der Fremde das, in Dunkelheit getauchte Zimmer betrat und sich wachsam umsah.

Er kniff die Augen zusammen und versuchte die Umrisse der Möbel auszumachen, als eine kalte, raue Stimme an seine Ohren drang und ihn dazu veranlasste seinen Kopf zur Seite zu drehen.

„Was gibt es?“

Der Besucher hörte das leise Zischen eines Streichholzes und sah, wie wenig später ein kleines, schwaches Feuer, welches in einem Kamin zu seiner Rechten brannte, den Raum in ein schummriges Licht tauchte.

„Hockst du immer im Dunkeln?“

Die tiefe Stimme des Mannes schwebte durch den Raum und zwang die Gestallt, welche in einem Sessel vor dem steinernen Kamin saß, zu einem hohlen Lachen.

„Die Dunkelheit ist ein mächtiger Verbündeter!“, antwortete der Fremde kalt, jedoch auch ein wenig amüsiert, „Ich habe gelernt sie mir zunutze zu machen!“

Der, in einen Mantel gehüllte Fremde schwieg und beobachtete wie sich das blasse Gesicht des Anderen ihm zuwandte.

„Also? Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“, ein finsteres Grinsen schlich sich auf seine Lippen, „Ich nehme nicht an, dass du wegen einer Tasse Tee den weiten Weg auf dich genommen hast!“

Er wies den Neuankömmling, mit einer eleganten Handbewegung an sich ebenfalls zu setzten und wartete geduldig bis dieser seiner stillen Aufforderung nachgekommen war.

„Du hast Recht!“, sprach der Fremde emotionslos, während er sich auf einem zweiten Sessel vor dem Kamin niederließ und mit einem unergründlichen Blick in die Flammen starrte, „Deswegen bin ich nicht gekommen!“

Kurz darauf hob er den Kopf und wandte sich seinem Gesprächspartner zu, welcher mit geschlossenen Lidern und ineinander gefalteten Händen neben ihm saß und beharrlich darauf wartete, dass er sein Anliegen nannte.

„Es ist alles vorbereitet!“, erklang die tiefe Stimme des Besuchers, „In drei Tagen wird der erste Schritt getan sein!“

Der Mann neben ihm sah auf und einen kurzen Moment lang erschien ein vorfreudiges, gerade zu wahnsinniges Blitzen in seinen Augen, bevor er leise kicherte und sich an seinen Gast wandte.

„Wem wirst du diesen Auftrag zuteilen?“, fragte die Gestalt neugierig und schien immer noch ein wenig erheitert.

„Sasori!“, war die kühle Antwort, woraufhin erneut ein leises, raues Lachen erklang.

„Sorge dafür das er sie nicht unterschätz! Sie mag eine Frau sein … jedoch hat sie bereits des Öfteren unter beweiß gestellt, dass sie ihrem Ruf gerecht wird!“

„Er wird sie nicht unterschätzen! Der Tod einiger Mitglieder hat ihn mehr als neugierig gemacht, woraufhin er mich persönlich um diese Mission bat!“

„Sie scheint wirklich jeden Mann faszinieren zu können!“, ein amüsiertes Lachen drang aus der Kehle des Fremden und ließ seinen Besucher fragend eine Augenbraue hochziehen.

„Du findest sie also ebenfalls faszinierend?“, kam es emotionslos von dem Mann, während er, aufgrund der Wärme des Feuers, seinen Mantel ein Stück weit öffnete.

„In der Tat!“, kicherte er leise, „Ich finde sie durchaus faszinierend…“, die Gestallt erhob sich aus seinem Sessel und trat auf ein altes, verstaubtes Regal zu, welches sich ganz in der Nähe befand, „Sie ist der Schlüssel…“, er fuhr mit seinen langen, knochigen Fingern über eine kleine Ansammlung an Tinkturen, „…der zur Erfüllung unserer Ziele führt!“

Mit einem diabolischen Lächeln auf den Lippen schlossen sich seine blassen, rauen Hände um eines der Gefäße und hoben es auf Augenhöhe, ehe er sich nach kurzer Betrachtung der silbernen Flüssigkeit, wieder zu seinem Besucher umwandte und ihm das kleine Fläschchen reichte.

„Zehn Milliliter sollten ausreichend sein.“, der Gast ließ die Phiole immer wieder zwischen seinen Fingern tanzen, besah sich ihren glitzernden Inhalt und lauschte der Stimme des Anderen, „Wenn Sasori ihr weniger verabreicht … wirkt es nicht!“

Der Fremde hob den Kopf und warf seinem Gegenüber einen durchdringenden Blick zu.

Zehn Milliliter…“, wiederholte er nachdenklich und wanderte mit seinen Augen wieder zu der schillernden Tinktur, welche schon bald zum Einsatz kommen sollte und das Leben von zwei Menschen schlagartig verändern würde.
 


 

Am Abend, in TenTens und Nejis Wohnung
 

Er hat im Flur … auf dem Boden gelegen?“, eine schadenfrohe Temari gluckste gerade herzlich über Hiashi Hyuugas Desaster von vor drei Tagen und wischte sich die ersten Lachtränen aus dem Gesicht.
 

„Und als wir ihn ins Bett gebracht haben…“, der Uzumaki konnte sich ebenfalls kaum noch auf seinem Stuhl halten, „…hat er gemeint er wäre gerne eine Ente, dann könnte er tauchen und fliegen gleichzeitig!“
 

Die Freunde brüllten auf und bebten vor Vergnügen, während Neji und Hinata peinlich berührt auf das glänzende Holz des dunklen Tisches starrten und immer wieder den Kopf schüttelten.
 

„Eine Ente?“, grinste Shikamaru und machte eine äußerst lustige Bewegung des genannten Tieres nach, woraufhin TenTen beinahe ihr halbes Getränk durch das kleine Wohnzimmer gespuckt hätte.
 

Währenddessen standen die Haruno und Sasuke auf dem winzigen Balkon und lauschten dem ausgelassenen Lachen ihrer Freunde, welches sie, durch die geschlossene Schiebetür, nur noch gedämpft erreichte.
 

Sakura lehnte mit verschränkten Armen auf dem Geländer, während der Schwarzhaarige hinter ihr stand, sich rechts und links neben ihr mit seinen Händen abstützte und sich gerade zu ihrem Nacken beugte.
 

Sie spürte wie sein heißer Atem ihre Haut streifte und musste glücklich schmunzeln, ehe sie sich grinsend zu ihm umdrehte und registrierte wie er sie ruckartig hochhob und auf die Brüstung setzte.

Der Uchiha drängte sich zwischen ihre Beine und näherte sich ganz langsam ihren Lippen, als plötzlich eine belustigte Stimme die beiden zusammenzucken ließ.

„Das wäre wirklich guter Stoff für das Flirtparadies!“

Sasuke brummte leise, als er zusammen mit der Rosahaarigen einen Blick auf das Dach des Hauses warf und Kakashi auf einem Schornstein hockend und im Mondschein lesend vorfand.
 

Sein Buch verdeckte die Hälfte seines Gesichtes und doch konnte man sich das perverse Grinsen, wie Sakura fand, nur allzu gut vorstellen.

„Mutierst du jetzt vom Lüstling zum Spanner?“, fragte die schöne Konoichi grummelnd und rollte mit den Augen, als ihr ehemaliger Sensei plötzlich neben ihnen stand und wie immer ein gelangweiltes Gesicht aufgesetzt hatte.

„Wenn sich die Gelegenheit ergibt!“, lachte der Graunhaarige und erntete einen finsteren Blick seiner ehemaligen Schüler, woraufhin er sich verlegen am Kopf kratze und beschwichtigend die Hände hob.
 

„Das war doch nur ein Scherz!“, meinte er seufzend und ließ seine Schmuddel-Lektüre in seine Hosentasche gleiten, als gerade erneut heiteres Gelächter aus dem Wohnzimmer drang.

„Die scheinen ja mächtig Spaß zu haben!“, stellte der Hatake fest, während er sich lässig an das Geländer lehnte und einen Blick in den Himmel warf.

„Watarus Willkommensfeier!“, rechtfertigte die Rosahaarige seufzend das Verhalten ihrer Freunde und rutschte im selben Moment wieder von der Balustrade.
 

„Willkommensfeier, huh? Dann wollen wir hoffen das diese nicht so endet wie die des Kazekagen!“, Kakashis Augen fixierten das junge Paar und nahmen einen ernsten Ausdruck an.

„Von wem…?“, setzte der Uchiha an, wurde jedoch sofort unterbrochen.

„Tsunade.“, war die knappe Antwort ihres ehemaligen Senseis, bevor er der Medic-Nin einen auffordernden Blick zuwarf.

„Sakura, ich würde gern…?“, noch bevor er seinen Satz beenden konnte, hatte die Angesprochene eine wegwerfende Handbewegung vollführt und war an die Balkontür getreten.
 

„Ich weiß! Männergespräch! Bin schon weg!“, nach diesen letzten Worten war sie mit einem müden Lächeln auf den Lippen ins Wohnzimmer geschlüpft und ließ die beiden anderen zurück.
 

Der Schwarzhaarige hatte ihr kurz nachgesehen, richtete jetzt seine gleichgültigen Augen auf sein Gegenüber und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen betont lässig an das Geländer.

Eine unangenehme Stille breitete sich über den zwei Männern aus, während der Clanerbe ungeduldig darauf wartete, dass sein ehemaliger Sensei den Mund aufmachte.
 

„Na los…“, begann er schließlich genervt, „…fang schon an mit deiner Predigt!“

Der Angesprochene hob daraufhin langsam den Kopf und besah seinen einstigen Schüler mit einem durchdringenden Blick.
 

„Ich habe nicht vor dir eine Predigt zu halten, Sasuke!“, gestand Kakashi dem Uchiha und fuhr sich seufzend durch das graue Haar.

„Was willst du dann von mir?“, kam es ungläubig von dem Jüngeren der beiden Shinobis, während er den Kopier-Ninja mit einem skeptischen Blick besah.

„Ich will, dass du lernst dich zu beherrschen!“, fuhr der Hatake ihn ungewohnt laut an, woraufhin sich das Gesicht des Schwarzhaarigen zu einer überraschten Miene verzog.
 

„…“

„Sasuke…“, sprach er eindringlich und auch wieder gewohnt ruhig, „Ich habe mit Neji geredet … und nach seiner Schilderung der Situation … war die ganze Sache außerordentlich ernst!“

„Hyuuga übertreibt!“, warf der Clanerbe ein, wurde jedoch durch einen knappen Blick von Kakashi zum schweigen aufgefordert.

„Er sagte du hast deine Mangekyou Sharingan aktiviert, stimmt das?“

„…“

Sasuke, ist das wahr?“, kam es mit etwas mehr Nachdruck von dem Hatake.

„Ja, es stimmt…“, brummte der Angesprochene und rollte mit den Augen, „Na und? Ich habe sie doch nicht eingesetzt!“

„Aber du hättest wenn Sakura nicht da gewesen wäre!“, der Kopier-Ninja fuhr sich seufzend durch die Haare, „Sasuke! Hast du vielleicht mal daran gedacht, dass Gaara nur darauf wartet, dass du die Beherrschung verlierst?“
 

Der Uchiha ließ ein kleines Zischen vernehmen und drehte sich verstimmt zu der Brüstung des Balkons.

„Natürlich habe ich das!“, er stützte sich mit beiden Händen auf dem Geländer ab und Kakashi konnte beobachten wie sich seine Finger angespannt um das rostige Eisen schlangen.

„Und hast du auch mal daran gedacht was mit dir passiert, wenn du einen Kage auch nur angreifen würdest?“

Sasuke schwieg, wandte seinen Blick in eine andere Richtung und senkte leicht seinen Kopf.
 

„Du würdest verbannt werden … und diesmal für immer!“

Kakashis Stimme klang gleichgültig, jedoch schwang auch ein wenig Verzweiflung mit, während er sah wie der Clanerbe seine dunklen Augen schloss und sich zu beruhigen schien.

„Und was wird dann aus Sakura?“, fuhr der Hatake unbekümmert fort, „Vielleicht liebt sie dich so sehr, dass sie dir folgen würde … aber…“, er machte eine kleine Pause und ließ seine Worte auf den Schwarzhaarigen einwirken, „…könntest du damit leben? Könntest du das mit deinem Gewissen vereinbaren?“

„…“

„Sie würde das Leben eines Nuke-Nins führen. Gejagt, verachtet und immer auf der Flucht!“, seufzte Kakashi und besah seinen ehemaligen Schüler mit einem traurigen Blick, „Aber wem erzähle ich das. Du weißt vermutlich besser als jeder andere wie ein Leben als Verräter aussieht!“

Ein langes Schweigen legte sich über die beiden Männer, während die Geräusche der Nacht, das Zirpen der Grillen, das Rascheln der nahe gelegenen Baumkronen und das Rauschen des weit entfernten Flusses zu ihnen hinüber wehten.

Der Grauhaarige wollte gerade seine Lider schließen um die angenehmen Klänge auf sich wirken zu lassen, als die Stimme des jungen Mannes neben ihm seine Aufmerksamkeit erlangte.
 

„Du hast Recht! Und deshalb werde ich nicht zulassen, dass sie so ein Dasein fristen muss … denn ihr Leben … bedeutet mir mehr als meines!“

Erstaunt über die ehrlichen Worte des Schwarzhaarigen, beobachtete Kakashi wie sein einstiger Schüler sich abwandte und nun ebenfalls auf die Schiebetür zutrat.

„Sasuke…“

Der Angesprochene blieb stehen und warf einen undefinierbaren Blick über seine Schulter, ehe er ein kleines Lächeln unter der Maske des Kopier-Ninjas ausmachen konnte und sah wie der Grauhaarige ihm kaum merklich zunickte.
 

„Ich wusste immer … dass du kein schlechter Mensch bist!“

Der Uchiha schien für einen kurzen Moment verblüfft, ließ dann jedoch eine seiner Augenbrauen nach oben wandern und verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen.
 

„Jetzt werd, auf deine alten Tage hin, bloß nicht sentimental!“

Kakashi murrte, auf Grund der Worte des Uchihas und rollte kurz mit den Augen, ehe er in seine Hosentasche griff und den erfolgreichsten Bestseller des Dorfes ans Mondlicht beförderte.

Er schlug das Buch mit einer lässigen Handbewegung auf, sprang mit einem kleinen Hops auf den Dachstuhl des Hauses und hob zum Abschied den Arm.

„Da will man mal freundlich sein und wird gleich mit Füßen getreten!“, brummte der Grauhaarige, drehte sich noch einmal zu dem Uchiha um und warf ihm einen gewohnt gelangweilten Blick zu.

„Und hör auf mich wie einen alten, senilen Mann zu behandeln!“, im nächsten Moment prangte ein schiefes Grinsen auf Kakashis Gesicht, „Gai sagt, ich bin in der Blüte meines Lebens!“
 

Ein leises Lachen drang aus Sasukes Kehle, während er beobachtete, wie sich sein ehemaliger Sensei mit einem Sprung vom Dach löste und kurz darauf im Dunkel der Nacht verschwunden war.
 

© by RosaLies

Aussprache?

© by RosaLies
 


 

Am nächsten Morgen
 

Das leise Klicken der Wohnungstür erklang, woraufhin ein junger, gut aussehender Mann, mit einer Tüte in der Hand, den Flur betrat und schließlich nach links in die Küche einbog.

Er schmiss den Hausschlüssel neben die Kaffeemaschine, legte die frischen Brötchen auf den Tisch und füllte einen kleinen Napf mit Katzenfutter, welchen er kurz darauf dem bereits miauenden Naoki vor die Pfoten stellte.

Er fuhr sich seufzend durch das rabenschwarze Haar und beobachtete den Kater eine Weile beim Fressen, ehe er sich plötzlich abwandte, den Raum verließ und mit zielstrebigen Schritten auf die Schlafzimmertür zutrat.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf Sasukes Lippen, als er wenig später neben dem riesigen Bett stand und auf seine schlafende Freundin hinab sah.

Sie lag auf dem Bauch und hatte ihre Arme besitzergreifend um das große, weiche Kissen geschlungen, während ihre langen, blassrosa Haare ihr sanft über die Schultern fielen und einen Großteil ihres nackten Rückens bedeckten.

Die Bettwäsche war bis zu ihrer schönen Hüfte hinabgerutscht und schmiegte sich federartig an die Konturen ihres ansehnlichen Körpers, woraufhin das Grinsen des Clanerben noch ein wenig breiter wurde.

Mit einer möglichst geräuschlosen Bewegung setzte er sich neben der hübschen Frau auf die Matratze, streckte seinen Arm nach ihr aus und fuhr wenig später mit seinen Fingerkuppen über die zarte und seidige Haut ihres Rückens.

Der Uchiha registrierte amüsiert wie ein kleines Seufzen ihre Kehle verließ, als er ihre Hüfte entlang nach oben wanderte, bei ihren Schulterblättern kehrt machte und mit seiner Hand wieder hinab glitt.

Währenddessen erwachte die Konoichi aus ihrem traumlosen Schlaf, registrierte wie die geschickten Finger ihres Freundes unter die Bettdecke wanderten und wenig später ihre rechte Pobacke ergriffen.
 

„Nicht kneifen, Sasuke!“, grummelte die Haruno schlaftrunken und vergrub ihr Gesicht in dem flauschigen, gemütlichen Kissen, ehe sie sich ruckartig versteifte und ein zarter Rosaschimmer auf ihren Wangen erschien.

Sie spürte wie der Schwarzhaarige sanfte Küsse auf ihrem Hintern verteilte und genüsslich immer weiter nach oben wanderte, bis er schließlich bei ihrer Schulter ankam und sie langsam zu sich umdrehte.
 

Mit einem Schmunzeln quittierte er ihre glühenden Wangen, ehe sich ihre Blicke flüchtig trafen und Sakura ihn dabei beobachtete, wie er abermals den Kopf senkte und mit seiner Zunge ihr Kinn und kurz darauf ihren Hals hinunter fuhr.

Die Rosahaarige spürte seine heißen Lippen auf ihrem bebenden Körper und war einmal mehr darüber erstaunt, was für unbeschreibliche Gefühle er doch in ihr auslösen konnte.

Sie registrierte wie sein Gesicht in ihrer Halsbeuge verschwand, seine Zunge sie sanft verwöhnte und seine Zähne sich schließlich leicht in ihre zarte Haut gruben.
 

„Nicht beißen!“, kam es gespielt empört von Sakura, ehe sie laut aufkeuchte, da der Schwarzhaarige mit einer Hand zwischen ihre Beine gewandert war und mal wieder beweisen musste wie unglaublich geschickt er doch mit seinen Fingern umgehen konnte.

„Sasuke…“, stöhnte sie erregt und wand sich bereits unter dem Uchiha, welcher mit einem selbstzufriedenen Lächeln aufsah und fragend die Augenbrauen hochzog.

„Ja?“, er ließ einen seiner Finger in sie hineingleiten und beobachtete genüsslich wie sie japste und sich halt suchend in das Bettlaken krallte.

Seine dunklen Augen huschten zu ihrer, sich schnell hebenden und senkenden Brust, ehe er mit einem weiteren Finger in sie eindrang und Sakura unter lautem Stöhnen ihren wunderschönen Rücken durchbog und seufzend den Kopf in den Nacken warf.

„Oh Gott …“, entfloh es ihr von der süßen Qual getrieben, während sie sich immer mehr dem Abgrund der Entzückung näherte.

„Es reicht, wenn du mich Sasuke nennst!“, warf der Clanerbe arrogant ein, beugte sich über ihren bebenden Körper und ließ seine Zunge über ihre leicht verschwitzte Haut gleiten.
 

Der junge Mann registrierte wie die hübsche Konoichi unter ihm immer wieder vor Lust erzitterte und vernahm kurz darauf ihr lautes, erlösendes Stöhnen, welches ihn schier wahnsinnig machte.

Er fühlte das Brennen in seinem Körper, welcher sich nach ihrem sehnte und nichts anderes wollte, als sich mit ihr zu vereinen und sie zu lieben.

Im nächsten Moment hatte er sich, in Rekordzeit, seiner Klamotten entledigt, beugte sich zu der wunderschönen, immer noch vor Entzückung keuchenden Frau hinunter, presste seine heißen Lippen fordernd auf die ihren und drang, getrieben von glühender Leidenschaft, in sie ein.

Mit einem, durch seinen Mund gedämpften, erregten Laut nahm Sakura ihn in sich auf, krallte ihre schlanken Finger in das Kissen unter sich und erwiderte seinen Kuss nicht weniger verlangend, während sie spürte wie er anfing sich in ihr zu bewegen und ihr zum zweiten Mal an diesem Morgen die Sinne schwanden.
 

Wenig später rollte die junge Konoichi sich seufzend und immer noch ein wenig schwer atmend auf die Seite, griff nach dem, auf dem Boden liegenden Shirt des Uchihas und zog es sich schließlich über.

Der junge Mann neben ihr betrachtete sie währenddessen schweigend und auch seine Atmung schien sich noch nicht ganz beruhigt zu haben, als er sich zufrieden durch das dunkle Haar fuhr und kurz darauf seine Hand nach der Haruno ausstreckte.

Der starke Arm schlang sich um die Hüfte der schönen Frau und zog sie besitzergreifend an einen durchtrainierten Oberkörper, ehe Sakura registrierte wie der Clanerbe ihr einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte und sie entspannt die Lider schloss.

Eine ganze Zeit lang lagen sie einfach nur da, lauschten dem angenehmen Herzschlag des anderen und befreiten sich von allen Gedanken.

Die Rosahaarige sog den herben, männlichen Duft von Sasuke ein, drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Brust und spürte wie er seine Umarmung augenblicklich verstärkte, so als wolle er ihr zeigen, dass er sie nie wieder loslassen würde.

Noch ein paar Minuten verbrachten sie in dieser Position, ehe der Clanerbe registrierte wie seine Freundin sich in seinen Armen bewegte und allem Anschein nach aufstehen wollte.

„Wo willst du hin?“, brummte er beleidigt und presste sie ein wenig stärker an seinen Körper, was die Haruno augenblicklich zum schmunzeln brachte.

„Ich sehne mich nach Kaffee und einem leckeren Brötchen!“, erklärte sie lächelnd und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, bevor sie erneut versuchte sich von ihm zu lösen.

Der Uchiha ließ sie diesmal gewähren, beobachtete wie Sakura sich auf die andere Seite rollte, ihre schlanken Beine über die Bettkante schwang und sich gähnend erhob.

Seine dunklen Augen folgten ihr, während sie sich, die Arme in die Luft reckend, dem Kleiderschrank näherte, ein winziges Höschen ergriff und augenblicklich, unter Sichtschutz von Sasukes viel zu großem Shirt, hineinschlüpfte.

„Musst du heute zum Training?“, fragte die hübsche Konoichi beiläufig, während sie ihre leicht zerzausten Haare zu einem lockeren Dutt band und sich dem Clanerben zuwandte.

„Zu keinem offiziellen …“, antwortete der Angesprochene, setzte sich auf und fuhr sich mit einer Hand über den Nacken, „Allerdings hatte ich vor mal wieder alleine zu trainieren! Es sei denn du willst mitkommen!“, fügte er noch hinzu und besah Sakura mit einem fragenden Blick.

„Bloß nicht!“, stöhnte die Haruno und verzog schon allein bei der Vorstellung schmerzhaft das Gesicht, „Ich bin doch kein Masochist!“

„Hn.“, machte Sasuke wie gewohnt, griff nach seiner Boxershorts und erhob sich ebenfalls aus den gemütlichen Kissen.

Die Rosahaarige beobachtete ihn neugierig dabei wie er sich das Kleidungsstück überstreifte, ihr einen flüchtigen, amüsierten Blick zu warf und wenig später auf die junge Frau zutrat.

„Hattest du genug Zeit um dir alles genaustens einprägen zu können?“, grinste der Clanerbe und sah wie seine Freundin nachdenklich das Gesicht verzog.

„Nein!“, meinte sie schließlich knapp und gab ihm einen sanften Kuss, „Würdest du das ganze mir zu liebe noch einmal wiederholen? Aber diesmal bitte etwas langsamer!“

Sasuke quittierte ihre Aussage mit einem rauen Lachen, spürte wie ihre Hände seinen Rücken hinab glitten, bei seinem Hintern stoppten und ihm neckisch in die Backen zwickten.

Ach …?“, entfuhr es ihm gespielt empört, „Du darfst kneifen und ich nicht?“

„Vollkommen richtig!“, stimmte sie ihm grinsend zu und drückte ihm einen überschwänglichen Kuss auf den Mund, ehe sie sich von ihm und seinem Po löste.

„Soviel zur Gleichberechtigung!“, murmelte der Clanerbe amüsiert und beobachtete wie seine Freundin ihm einen schiefen Blick zuwarf und wenig später durch die Schlafzimmertür geschlüpft war.
 


 

Zur selben Zeit, im Hyuuga-Anwesen
 

Papa!“

Die laute Stimme seines Sohnes ließ Naruto aufsehen, als der kleine Blondschopf in die Küche gerannt kam und sich augenblicklich an den Arm seines Vaters schmiss.

„Na? Auch mal wach?“, grinste der Uzumaki nur, hob seine Kaffeetasse an seine Lippen und beobachtete schmunzelnd wie Minato unter großem Kraftaufwand versuchte an ihm hoch zu klettern.

„Papa, auf Arm!“, meckerte der Dreijährige und lachte fröhlich auf, als Naruto seiner Aufforderung nachkam und ihn auf seinen Schoß setzte.

„Also mein Sohn … was willst du denn frühstücken?“

Nach einem flüchtigen Blick über den Tisch hob Minato ruckartig den Arm und zeigte auf eine kleine Ansammlung von Wurstscheiben, die lustigerweise die Form von winzigen Ninjas hatten.

Ah!“, machte Naruto verstehend und griff nach dem Teller, „Natürlich! Wieso bin ich da nicht selbst drauf gekommen?“

Mit neugierigen Augen beobachtete der kleine Blondschopf seinen Vater dabei, wie er nach einem Brötchen griff, es aufschnitt, mit Butter beschmierte und es schließlich mit einer Scheibe der ‚Ninja-Wurst’ belegte.

„Hier!“, der Uzumaki reichte seinem Sohn sein Frühstück und hob mahnend den Finger, „Aber schön über dem Teller, sonst wird Mama wieder sauer!“

„Mama wieder sauer!“, lachte der Kleine und biss herzhaft in sein Brötchen, als genau in diesem Moment die Türklingel schrillte und kurz darauf Hinatas Stimme durch das Anwesen hallte.

„Naruto-kun? Machst du bitte auf?“

Der Angesprochene erhob sich, grinste seinen Sohn noch einmal an und stand schließlich vor der großen, prunkvollen Tür des Hauses.

Er ließ das schwere Holz aufschwingen und sah wenig später überrascht in die freundlichen Augen des Kazekagen.

Gaara?“, kam es erstaunt von dem Uzumaki, während er zur Seite trat um das Oberhaupt von Suna-Gakure hinein zu bitten, „Was verschafft mir die Ehre deines Besuches?“

Der Rothaarige kam seiner unausgesprochenen Aufforderung nach, betrat den großen Flur des Anwesens und drehte sich mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen zu seinem Freund um.

„Ich brauche deine Hilfe, Naruto!“

„Um was geht es?“, wollte der Uzumaki wissen, während er den Kazekagen in das nahe gelegene, kunstvolle Wohnzimmer führte und die Tür hinter sich schloss.

„Um Sakura!“, beantwortete Gaara die Frage des Blonden und beobachtete wie dieser überrascht die Augenbrauen hob, ehe er sich auf eines der großen Stoffsofas fallen ließ.

„Ich habe schon von der Sache während des Banketts gehört!“, seufzte der Chaos-Ninja und besah seinen Freund mit einem anklagenden Blick, „Sasuke soll ziemlich sauer gewesen sein!“

Der Rothaarige schwieg, ließ sich auf der Couch gegenüber nieder und wandte seine Augen kurz zu dem großen Fenster, welches ihm einen Blick in den pompösen Garten ermöglichte.

„Naruto…“, begann der Kazekage seufzend, „Ich bin nicht hier um über meinen Fehler von vor drei Tagen zu reden … ich…“

„Dann siehst du also ein, dass es ein Fehler war?“, fiel der Uzumaki ihm ins Wort und hob überrascht die Augenbrauen.

Der Angesprochene verstummte für einen kurzen Moment, ehe er flüchtig die Augen schloss und tief durchzuatmen schien.

„Sagen wir so…“, meinte er dann leise, „Ich habe eingesehen, dass ich nicht derjenige bin, der Sakura vor allem beschützen kann!“

„Wieso beschützen?“, fragte Naruto verwirrt und besah sein Gegenüber mit einem verständnislosen Blick.

„Naruto! Du weißt genauso gut wie ich, dass Sasukes Fähigkeiten äußerst bemerkenswert sind …“, der Blonde verzog sein Gesicht während Gaaras Worten zu einer mürrischen Teme ist mal wieder der Beste Fratze und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, „Und deshalb wird Sakura für Leute, wie zum Beispiel Orochimaru ein willkommenes Druckmittel sein!“

Der Chaos-Ninja ließ sich die Worte seines Freundes noch einmal durch den Kopf gehen und warf ebenfalls einen Blick durch das große Fenster, woraufhin er die schunkelnden Baumkronen des nahe liegenden Waldes entdecken konnte und sich weiter in dem gemütlichen Sofa zurücklehnte.

„Du denkst also … durch Sakuras Beziehung zu Sasuke … wird sie ständig großer Gefahr ausgesetzt sein?“

Der Uzumaki hob fragend die Augenbrauen und erntete ein zustimmendes, wenn auch knappes Nicken von Suna-Gakures Oberhaupt.

„Da bin ich anderer Meinung!“, kam es selbstsicher von dem Blondschopf, woraufhin Gaara ihm einen leicht überraschten Blick zuwarf und ihn eine gewisse Neugierde erfasste.

„Wieso? Es ist mehr als offensichtlich das Sakura in Gefahr schweben könnte!“, argumentierte der Rothaarige und wartete gespannt auf Narutos Sicht der Dinge.

„Dem stimme ich zu … allerdings … muss ich mir weitaus weniger Sorgen um sie machen, wenn ich weiß, dass Sasuke in ihrer Nähe ist!“, pflichtete der Uzumaki seinem Gesprächspartner bei und erntete einen skeptischen Blick.

„Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn! Das ist vollkommen unlogisch! Wenn er nicht in ihrer Nähe wäre, würde sie doch gar nicht erst in Gefahr schweben!“, warf der Sabakuno ein und wurde mit jedem gesprochenen Wort ein wenig lauter.

„Liebe ist in den wenigsten Fällen logisch, aber genau darum geht es hier …“, auf Narutos Lippen lag ein kleines Lächeln, während der Rothaarige verwirrt die Stirn runzelte.

„Gaara …“, begann der Blonde seufzend, „Selbst wenn du sie jetzt auseinander reißen würdest, ändert das nichts an ihren Gefühlen! Es ist nicht gerade schwierig für erfahrene Shinobis herauszufinden, was die Schwachstellen des Gegners sind und vor allem nicht, wenn es sich dabei um Personen handelt. Sasukes Feinde werden wissen wie viel Sakura ihm bedeutet, egal wohin du sie verschleppst! Begreifst du das nicht?“

Der Kazekage starrte mit einem leicht erschrockenen Gesicht in die wütenden Augen seines Freundes und schloss kurz darauf die seinen. Dem Anschein nach hatte sich Naruto warm geredet und war unbeabsichtigt aus der Haut gefahren, da er jetzt einen reuevollen Blick aufsetzte und den Kopf sinken ließ.

„Entschuldige, ich …“, setzte er an, wurde jedoch sofort von dem Sabakuno unterbrochen.

„Nein!“ meinte Gaara gelassen, „Du hast Recht! Ich habe wirklich gedacht, es wäre mir möglich sie zu beschützen, wenn ich sie nur dazu bewegen könnte mit nach Suna zu kommen!“, seufzte der Angesprochene und ein bitteres Lächeln legte sich auf seine Lippen, als plötzlich jemand die Tür aufschob und einen fragenden Blick in den Raum warf.

Papa!“, grölte der Dreijährige, raste im nächsten Moment auf seinen Vater zu und krabbelte auf das Sofa.

„Papa spielen mit Nato, jetzt!“, meckerte der kleine Blondschopf, griff nach der Hand des Uzumakis und versuchte ihn zum aufstehen zu animieren.

„Später Minato …“, seufzte Naruto und wuschelte seinem Sohn durch das Haar, „Papa hat jetzt keine Zeit!“

„Doch!“, schnappte der kleine Junge und schob, wie sein Vater es so oft tat, beleidigt die Unterlippe vor, „Papa jetzt spielen!“

„Nein ich …“, wollte der Uzumaki gerade zum zweiten Mal erklären, als seine Frau ihm ins Wort fiel.

Minato!“, schimpfte die im Türrahmen stehende Hinata und warf Gaara einen entschuldigenden Blick zu, „Verzeiht bitte, Kazekage-sama!“, sie besah ihren Sohn mit einem mahnenden Blick, „Minato komm her, du kannst nachher mit Papa spielen!“

Unter dem strengen Blick seiner Mutter fügte sich der Blondschopf seinem Schicksal und watschelte mit schmollender Miene aus dem Wohnzimmer, bevor die Blauhaarige mit einem flüchtigen Lächeln, welches sie ihrem Mann schenkte, die Tür wieder zugeschoben hatte.

Naruto räusperte sich kurz und wandte sich schließlich wieder an seinen Gesprächspartner, dem die kleine Störung allem Anschein nach nichts ausgemacht hatte, da er einen entspannten Blick aus dem Fenster warf.

„Also … kommen wir zum Wesentlichen! Wieso brauchst du bezüglich Sakura meine Hilfe?“, fragte der Chaos-Ninja und konnte seine Neugier kaum verstecken.

Der Angesprochene seufzte leise und richtete seine Augen wieder auf den Uzumaki bevor er zu erklären begann.

„Ich will mit ihr reden!“, war die knappe Antwort des Oberhauptes, woraufhin Naruto irritiert die Stirn runzelte.

„Und das kannst du nicht ohne meine Hilfe?“

„Nein!“, stöhnte der Rothaarige, „Ich kann schließlich nicht einfach an ihrer Wohnungstür klingeln ohne Gefahr zu laufen Sasuke zu begegnen. Und das wäre mein sicherer Tod!“

„Verstehe!“, murmelte der Blonde nachdenklich und kratze sich sinnierend am Kinn, „Warum redest du nicht einfach hier mit ihr?“

„Großartige Idee … nur sehe ich sie hier nirgendwo!“, brummte der Angesprochene und verdrehte genervt die Augen.

„Das lass mal meine Sorge sein. Du hast doch ein bisschen Zeit oder?“

„Sonst wäre ich nicht hier!“

„Ausgezeichnet!“

Gaara beobachtete wie sich ein wissendes Grinsen auf das Gesicht des Uzumakis legte und konnte es nicht verhindern das seine Augenbrauen misstrauisch nach oben wanderten.
 


 

Zur selben Zeit – Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Der Uchiha beobachtete seine Freundin gerade dabei, wie sie mit einem überglücklichen Gesichtsausdruck in ihr Marmeladenbrötchen biss und konnte, auf Grund ihres folgenden Seufzers, nur amüsiert den Kopf schütteln.

Kurz darauf verschwand Sasuke wieder hinter der Zeitung und schenkte seine Aufmerksamkeit der heutigen Schlagzeile, in der es mal wieder um den Chu-Nin Mangel in Konoha ging.

Die schöne Konoichi widmete sich derweil mit Genuss der Nahrungsaufnahme und schlürfte zufrieden an ihrem Kaffee, ehe sie nach einem weiteren Brötchen griff und ihre unentschlossenen Augen über den Aufschnitt schweifen ließ.

Sie hörte das leise Rascheln der Zeitung und konnte aus den Augenwinkeln sehen wie Sasuke die nächste Seite aufschlug, als sie sich spontan für Käse entschied und ihr Messer in die Hand nahm.

„Irgendwas von Bedeutung?“, fragte sie den Schwarzhaarigen beiläufig, warf ihm einen flüchtigen Seitenblick zu und griff gleichzeitig nach der Butter.

„Nicht wirklich!“, antwortete der Clanerbe seufzend, „Es sei denn du möchtest wissen, dass es die ganze nächste Woche regnen soll!“

„Na großartig!“, brummte die Haruno, umschlang mit ihren Fingern den Griff ihrer Kaffeetasse und hob sie mit einem genervten Gesichtsausdruck an ihre Lippen, „Dann kann ich nur hoffen das Tsunade uns, nach einer Woche Urlaub, nicht sofort mit Aufträgen zuschüttet!“

Der Uchiha faltete ohne weitere Worte die Zeitung zusammen und legte sie neben sich auf den Tisch, ehe er sich ebenfalls noch ein Brötchen nahm und sich von seiner Freundin die Butter reichen ließ.

„Als Urlaub kann man die letzte Woche wohl kaum bezeichnen!“, warf Sasuke schließlich ein und gönnte sich einen Schluck Kaffee, „Ich meine … die meiste Zeit ging nervtötendes Kindergeschrei durch diese Wohnung ...“

„Hn …“, entfuhr es der schönen Konoichi gelangweilt, während sie ihrem Freund nur mit einem Ohr zuhörte und sich darauf konzentrierte ihr Brötchen zu beschmieren.

„Und dieses Brüllen und Plärren ist wirklich nicht auszuhalten!“, beendete der Schwarzhaarige seinen Vortrag, hob seine Tasse an und bekam nicht mit, wie Sakura ihm einen undefinierbaren Blick zuwarf.

Ihre nachdenklichen Augen musterten den Clanerben und als sie registrierte das Sasuke wieder aufsah, fuhr sie mit ihrem Kopf ruckartig herum und starrte auf ihren Teller.

Sie tat für einen kurzen Moment so, als würde sie erneut über den Belag ihres nächsten Brötchens grübeln und stellte fest, dass der Uchiha, auf Grund seines Schweigens, nichts bemerkt zu haben schien.

Die Rosahaarige wollte sich gerade einen Schluck des duftenden Kaffees gönnen, als plötzlich das Klingeln des Telefons durch die Wohnung hallte und ihre Aufmerksamkeit forderte.

„Ich geh schon!“, meinte sie seufzend und schenkte ihrem Freund ein kleines Lächeln, ehe sie aus der Küche verschwunden war und ins Wohnzimmer spazierte.

Wie erwartet fand sie das bimmelnde Gerät auf dem Couchtisch, griff danach und ließ sich, während sie abnahm, auf das gemütliche Sofa fallen.
 


 

Zur selben Zeit – Hyuuga-Anwesen
 

Guten Morgen, Sakura-chan! Hier ist Hinata!“

Die Blauhaarige stand mit ihrem Mann in der Küche und verdrehte genervt die Augen, als dieser vor ihr anfing wild zu gestikulieren.

„Ich wollte dich um einen Gefallen bitten …“, sprach die junge Mutter in den Hörer und wandte sich innerlich seufzend von Naruto ab.
 

„Ich mache mir Sorgen um Minato. Ich glaube er ist krank, jedenfalls fühlt er sich ganz heiß an.“, erklärte die Hyuuga und zuckte plötzlich zusammen, als der Chaos-Ninja sein Ohr gegen das Telefon presste.
 

„Ja, ich weiß …“, redete Hinata weiter und rollte erneut mit den Augen als der Blonde ihr einen fragenden Blick zuwarf, „Aber Minato will nicht zum Arzt, du weißt doch wie Kinder sind, der Onkel Doktor ist doof …“

Naruto beobachtete währenddessen, wie seine Frau verstehend nickte und trat ungeduldig von einem Fuß auf den Anderen.
 

„Viertelstunde! Alles klar! Ich danke dir, Sakura!“, die Blauhaarige sah wie der Uzumaki beide Daumen in die Luft hielt und ihr stolz zuzwinkerte.

„Ja, bis gleich! Tschüss!“
 

Mit einem leisen Seufzen legte die junge Mutter auf, warf ihrem Mann einen finsteren Blick zu und wollte gerade den Mund öffnen, als ihr Gegenüber ihr zuvor kam.
 

„Du warst toll, Schatz!“, lobte Naruto die Hyuuga, drückte ihr einen Kuss auf die Lippen und war wenig später wieder aus der Küche gestürmt.

Hinata sah ihm kopfschüttelnd nach und fragte sich einmal mehr, wieso sie sich zu dieser dämlichen Aktion hatte überreden lassen, als ein kleiner blonder Junge durch den Türrahmen trat.

„Mama?“

Die Blauhaarige drehte sich zu ihrem Sohn um und besah ihn mit einem fragenden Blick.

„Du mit Ninja spielen?“, nannte der kleine Junge sein Anliegen, woraufhin seine Mutter leise lachte und kurz darauf zustimmend nickte.

„Natürlich!“, sie schnappte nach dem Blondschopf und hob ihn auf ihre Arme, „Lass uns im Garten spielen, dann kannst du Mama auch zeigen wie gut du schon mit den Shuriken werfen kannst!“

„Schuiken!“, rief Minato begeistert und vergrub seine kleinen Hände in dem Pullover der jungen Frau, während die beiden durch die große Schiebetür nach draußen, in das warme Sonnenlicht traten.
 

„Sie kommt in einer Viertelstunde!“, klärte Naruto gerade seinen besten Freund auf, welcher mit ihm am großen Fenster des Wohnzimmers stand und nachdenklich die Arme vor der Brust verschränkt hatte.

„Hn …“, machte der Rothaarige bloß und ließ seinen Blick über die, leicht im Wind tanzenden Blüten der Blumen gleiten, als ein kleiner blonder Junge, welcher fröhlich lachend über den Rasen lief, seine Aufmerksamkeit erregte.

„Er kommt ganz nach dir!“, stellte Gaara fest und ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, während Minato äußert ungeschickt versuchte ein kleines Spielzeug-Shuriken zu werfen.

„Ja, das stimmt!“, der Uzumaki lachte leise, als sein Sohn über seine eigenen Füße stolperte und flach mit der Nase auf dem Boden landete.

Die beiden Männer beobachteten wie sich das Gesicht des Dreijährigen erschrocken verzog, ehe er die Augen zusammenkniff und laut brüllend nach seiner Mutter rief.

„Er ist mir wirklich sehr ähnlich …“, seufzte der Chaos-Ninja und sah selig lächelnd dabei zu wie sich Hinata mit einem besorgten Blick zu dem kleinen Jungen hinabbeugte, ihn tröstend in ihre Arme schloss und ihm fürsorglich durch das blonde Haar strich, „Obwohl er komplett anders aufwächst als ich!“

Gaara schielte nach diesen Worten kurz zur Seite und beobachtete wie sich ein kleines, trauriges Schmunzeln auf die Lippen seines Freundes legte.

„Wir hatten es nie leicht Naruto…“, begann der Kazekage und sah aus den Augenwinkeln, dass der Angesprochene ihm sein Haupt zuwandte, „Aber … die Hauptsache ist doch, dass du dein Glück gefunden hast! Vielleicht hat es länger gedauert als erwartet … aber du hast es letztendlich gefunden!“

Der Uzumaki hatte ihm aufmerksam zugehört und richtete seine Augen jetzt wieder auf seine Frau und seinen kleinen Sohn, welcher mittlerweile aufgehört hatte zu weinen und seiner Mutter stolz ein paar ungenaue Würfe seiner Shuriken präsentierte.

„Du hast Recht!“, stimmte der Blonde Gaara zu und schenkte ihm ein dankbares Lächeln, „Ich bin mehr als glücklich … und sollte mich nicht über meine Vergangenheit beschweren!“
 

Die beiden Freunde tauschten kurze Blicke aus und nickten kaum merklich, als ein lautes Klingeln ihre Aufmerksamkeit forderte und Naruto tief durchatmete.

„Das wird Sakura sein!“, sprach er ruhig und schloss flüchtig die Augen, ehe er sich an den Kazekagen wandte, „Soll ich den Löwen wirklich in die Arena lassen?“

Der Angesprochene verdrehte auf die Bemerkung des Chaos-Ninjas hin nur die Augen und wies ihn mit einer kurzen Handbewegung an den Besucher zu empfangen.

„Es war schön dich gekannt zu haben, mein alter Freund!“, lachte der Uzumaki, folge der stillen Bitte seines Gesprächspartners und verschwand mit saloppen Schritten aus dem Wohnzimmer.
 

„Sakura-chan! Komm doch rein!“, der Blonde hatte die Tür geöffnet und grinste charmant während die Haruno skeptisch eine Augenbraue hochzog.

„Du siehst nicht gerade wie ein besorgter Vater aus!“, stellte die Rosahaarige fest, betrat aber dennoch den großen, langen Flur des Anwesens und zog sich ihre Jacke aus.

„Minato geht es bereits sehr viel besser!“, flötete er fröhlich, nahm Sakura das Kleidungsstück ab und hängte es kurz darauf an die Garderobe.

„Aber warum …?“, wollte die schöne Konoichi verwirrt ansetzten, wurde jedoch von ihrem besten Freund kurzerhand unterbrochen und über den riesigen Flur gezogen.

„Ich hatte gedacht du trinkst ein Tässchen Tee mit mir und wir quatschen eine Runde!“, plapperte der Uzumaki fröhlich und grinste bis über beide Ohren.

Tässchen Tee? Quatschen? Naruto … ganz ehrlich! Du machst mir Angst!“, meinte die Rosahaarige und ein Hauch Panik lag in ihrer Stimme, während sie bemerkte wie sie vor die Wohnzimmertür geschubst wurde und der Chaos-Ninja ihr zuvorkommend öffnete.
 

Ohne einen Blick in den Raum geworfen zu haben drehte die Haruno sich plötzlich zu ihrem besten Freund um und besah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.
 

„Naruto! Könntest du mir dein äußerst merkwürdiges Verhalten …“, sie wurde von ihm an den Schultern gepackt und während sie haltlos weiterredete in das Zimmer geschoben, „… vielleicht erst mal erklären, bevor du mich …“, der Blonde drehte die hübsche Frau mit einer lässigen Bewegung um, „… einfach … so ... verschleppst!“
 

Die junge Konoichi war mit jedem Wort immer langsamer geworden und blickte gerade mit vor Schock geweiteten Augen in das unergründliche Gesicht des Kazekagen.
 

„Was … zum …?“, brachte die Medic-Nin hervor und blinzelte ein paar Mal, bevor bei ihr allem Anschein nach der Groschen fiel und ein wütender Ausdruck auf ihren schönen Zügen erschien.

Ich glaub das nicht!“, zischte sie aufgebracht und wandte sich wieder dem Uzumaki zu, „Was soll das? Warum ist er hier?“, sie zeigte mit einem Finger auf den Rothaarigen und registrierte wie Naruto leise seufzte.

„Er will nur mit dir reden, Sakura! Du solltest …“, doch noch bevor der Chaos-Ninja seinen Satz beenden konnte, war seine beste Freundin schon an ihm vorbeigerauscht und wurde im letzten Moment durch den eisernen Griff des Blonden von ihrer Flucht abgehalten.

Mit einem zornigen Blick starrte die Konoichi auf die Finger des Uzumakis, welche sich äußert hartnäckig um ihr Handgelenk schlangen und sie wieder zurückzogen.

„Sakura! Hör ihm doch wenigstens zu … danach kannst du immer noch aus dem Haus stürmen!“, argumentierte der ANBU und besah die hübsche Frau mit einem flehenden Blick, woraufhin diese erbost knurrte.

„Naruto, lass mich los! Ich werde ganz sicher nicht mit ihm reden!“, fuhr sie ihn ärgerlich an und versuchte sich von ihrem Freund loszureißen.

„Du wirst ihm zuhören, auch wenn ich dich die ganze Zeit über fest…“, der Uzumaki wurde von einer ruhigen Stimme unterbrochen, was die beiden Streitenden dazu veranlasste aufzusehen.

„Naruto … lass sie los!“, seufzte Gaara, schloss flüchtig die Augen und wandte den ANBUs seinen Rücken zu, während er einen Blick in den blühenden Garten warf.
 

Was?“, fragte der Angesprochene perplex und ließ verwirrt eine seiner Brauen nach oben wandern, „Ich dachte du willst die Sache endlich klären und…“

Lass sie los!“, kam es erneut, jedoch mit ein wenig mehr Nachdruck von dem Rothaarigen, „So will ich das alles nicht klarstellen. Nicht wenn ich sie dazu zwingen muss!“
 

Der Uzumaki beobachtete den Rücken seines Freundes mit einem traurigen Blick und sah aus den Augenwinkeln wie die Konoichi seufzend ihren Kopf sinken ließ.

„Naruto …“, flüsterte sie leise, woraufhin der Angesprochene ihr sein Haupt zuwandte und sich ein entschuldigender Ausdruck auf sein Gesicht legte.

„Es tut mir Leid Sakura. Ich wollte dich nicht …“, sie unterbrach ihn, in dem sie ihre freie Hand hob und ihren Zeigefinger auf seine weichen Lippen legte.

„Ist schon in Ordnung!“, sie warf einen nachdenklichen Blick auf den Hinterkopf des Kazekagen und atmete einmal tief durch, bevor sie sich wieder dem Chaos-Ninja zuwandte und niedergeschlagen seufzte, „Naruto! Lass mich bitte los!“
 

Der Angesprochene tat wie ihm befohlen und rechnete bereits fest damit, dass die Rosahaarige den Raum verlassen würde, ehe sie ihm unerwartet einen auffordernden Blick zuwarf und plötzlich ein kleines Lächeln ihre Lippen zierte.

Der Blondschopf verstand augenblicklich, nickte schmunzelnd und beugte sich noch einmal zu der wunderschönen Frau hinunter.

„Reiß ihn nicht gleich in Stücke. Es tut ihm wirklich leid!“, flüsterte er seiner besten Freundin ins Ohr und drückte sie kurz an sich, um noch einmal darzustellen wie leid ihm sein vorheriges Verhalten tat.

Sakura nickte stumm und beobachtete wie sich der Uzumaki leise entfernte, die Tür aufschob, ihr noch einen letzten Blick zuwarf und kurz darauf das Wohnzimmer verlassen hatte.

Einen flüchtigen Atemzug lang starrte sie auf das Holz der Tür, ehe sie wenig später ihre smaragdgrünen Augen auf den Rücken des Rothaarigen richtete und sich eine unangenehme Stille über die Anwesenden legte.
 

„Warum bist du noch hier?“, erklang plötzlich Gaaras leise Stimme und ließ die Konoichi schwermütig seufzen.

„Ich weiß es nicht!“, meinte sie gleichgültig, „Vermutlich Naruto zu Liebe!“

Ein hohles Lachen drang aus der Kehle des Kazekagen, während die Haruno beobachtete wie seine Schultern leicht bebten.

„Das war ein Schlag ins Gesicht den ich vermutlich verdient habe!“, meinte er nüchtern und ein bitteres Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er sich zu der jungen Frau umdrehte und sie unauffällig musterte.

Einmal mehr ließ ihre Schönheit ihn die Luft anhalten, während er, weitere Gedanken vertreibend, erneut einen Blick aus dem Fenster warf.

Mittlerweile hatte auch Naruto in den Garten gefunden und packte gerade seinen Sohn an den Armen um ihn wenig später lachend in die Luft werfen zu können, während Hinata schockiert die Hände vor die Augen schlug und dieses äußerst gefährlich aussehende Spiel anscheinend nicht mit ansehen konnte.

Ein kleines, glückliches Schmunzeln huschte über Gaaras Gesicht, als er beobachten konnte wie Minato laut grölte und seinen Vater dazu aufforderte ihn noch mal fliegen zu lassen.
 

Der Rothaarige atmete tief durch, straffte leicht die Schultern und schloss für einen kurzen Moment die Augen, ehe er sich mit einem reuevollen Blick an die Haruno wandte und sich endgültig vom Fenster löste.

„Sakura …“, begann er seufzend und schien nach den richtigen Worten zu suchen, „Das was bei der Willkommensfeier passiert ist … ich hätte … ich … ich war ein Idiot.“, beendete er seinen Satz und ließ niedergeschlagen die Schultern hängen.

„Wie schön, dass du es begriffen hast!“, warf die Konoichi kühl ein, wurde jedoch durch einen flüchtigen Blick von Gaara zum Schweigen gebracht.

Bitte, Sakura! Lass mich ausreden!“

Eine kurze Zeit fixierten die beiden stumm die Augen des jeweils anderen, ehe die Medic-Nin kaum merklich nickte und ihn lautlos dazu aufforderte weiter zu sprechen.

Suna-Gakures Oberhaupt atmete daraufhin erleichtert aus und formte in Gedanken bereits seine nächsten Sätze.

„Ich habe dich gesehen …“, hauchte er plötzlich und fuhr sich müde durch die Haare, „Ich habe dich gestern gesehen. Zusammen mit Sasuke … auf dem Marktplatz.“
 

Die Haruno betrachtete ihn forschend und sah das traurige Lächeln auf seinen Lippen, ehe ein kleines mutloses Lachen seiner Kehle entrann.

„Ich habe deine Augen gesehen…“, seufzte er und Sakura merkte das ihm seine nächsten Worte nur schwer über die Lippen kamen, „Ich habe gesehen wie sie geleuchtet haben, als du ihn geküsst hast. Und genau in diesem Moment habe ich begriffen, dass sie nie für mich leuchten werden!“

Eine unangenehme Stille legte sich über die Anwesenden und veranlasset die Rosahaarige dazu bedrückt den Blick abzuwenden, ehe Gaaras traurige Stimme erneut an ihre Ohren drang.
 

„Sakura …“, sprach er leise, „Ich dachte ich müsste dich beschützen! Ich dachte ich könnte dich beschützen! Aber ich habe mich geirrt …“, er machte eine kleine Pause und ein wehmütiges Lächeln huschte über seine Lippen, „Das alles ist nicht meine, sondern Sasukes Aufgabe! Und da ich weiß, dass er mich verständlicherweise hasst …“, ein rauer, amüsierter Laut entrann seiner Kehle, „… werde ich morgen abreisen!“

Die Rosahaarige hatte ihm die ganze Zeit über stillschweigend gelauscht und richtete ihren Blick angespannt auf ein altes, kunstvoll verziertes Teeservice, ehe seine letzten Worte sie erreichten und dazu brachten leicht überrascht aufzusehen.

„Du … du reist ab? Schon morgen?“, sie konnte die Verwirrung in ihrer Stimme nicht verbergen, während sie ihm einen fragenden Blick zuwarf und in sein unergründliches Gesicht sah.

Er wollte abreisen? Soweit sie wusste hatte die Besprechung mit Tsunade, was der Hauptgrund seines Besuches war, bereits statt gefunden, aber die große Abschiedszeremonie die für Dienstag festgelegt war stand noch bevor.

Warum also reiste er schon so früh ab?

Ein kaum merkliches Nicken seinerseits veranlasste die Haruno dazu leicht die Stirn zu runzeln.

„Aber … die Abschiedsfeier …?“, setzte sie an, wurde jedoch augenblicklich unterbrochen.

„Wird ausfallen!“, erklärte der Rothaarige und schloss flüchtig die Lider, „Ich habe bereits alle Vorkehrungen bezüglich der Abreise getroffen und Tsunade in Kenntnis gesetzt!“

„Und sie hält dich nicht auf?“, warf Sakura skeptisch ein und ließ eine Augenbraue nach oben wandern, während sie sich lässig an eines der Sofas lehnte und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Sie war zwar nicht begeistert … aber sie wird sich nicht auf den Boden schmeißen und meine Beine umklammern um mein Vorhaben zu verhindern!“, meinte das Oberhaupt von Suna-Gakure und warf einen kurzen Blick aus dem Fenster.

„Aber ... viele freuen sich auf dieses Fest! Du bist für die Menschen in Konoha mehr als nur der Kazekage … du bist…“

„Sakura…“, fiel er ihr seufzend ins Wort und ein Hauch von Reue schwang in seiner Stimme mit, „Ich kann nicht hier bleiben. Ich muss gehen … und ich werde Konoha-Gakure, so schwer es mir auch fällt, für längere Zeit nicht mehr besuchen!“
 

Seine Worte trafen sie wie ein Schlag und ihre ganze gleichgültige Haltung fiel mit einem Mal von der schönen Frau ab, als sie ihren alten Freund mit verständnislosen Augen anstarrte und sich von der Rückenlehne des Sofas abstieß.

Was?“, entfuhr es ihr perplex, „Was soll das heißen für längere Zeit? Wie lange ist für längere Zeit?“
 

Gaara registrierte sofort dass sie alles andere als ruhig blieb und hatte bereits mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet, schließlich kannte er sie vermutlich besser als viele andere.

„Ich weiß es nicht!“, antwortete er ehrlich und blickte in Sakuras fesselnde, smaragdgrüne Augen.

Diese weiteten sich jetzt um ein paar Millimeter und sahen ihm ungläubig entgegen.

„Gaara …“, begann sie verstimmt, „Das kannst du nicht machen! Nicht wegen dieser dämlichen Sache! Du hast Konoha gegenüber Verpflichtungen, du solltest…“

„Es ist bereits alles geklärt!“, erneut wurde sie von dem Rothaarigen unterbrochen, „Tsunade wird von nun an des Öfteren Suna-Gakure besuchen, sollten irgendwelche Veranstaltungen oder Sitzungen anstehen!“

Eine kurze Stille legte sich über die Anwesenden, in der die Medic-Nin ihr Gegenüber genaustens musterte und schließlich ergeben seufzte.

„Du hast dir das alles sorgfältig überlegt, habe ich Recht?“, hauchte sie leise, jedoch vernahm der Angesprochene jedes Wort, zögerte kurz und trat schließlich mit einem entschuldigenden Blick vor die hübsche Konoichi.

„Ich bin auch nicht glücklich dabei … aber ich muss gehen … ich…“, er brach ab und wandte sein Gesicht einem großen verzierten Bild zu, welches an der rechten Wand hing.

Der Haruno war sein fragwürdiges Verhalten natürlich nicht entgangen, woraufhin sie ihm einen forschenden Blick zuwarf und seine angespannten Züge musterte.
 

„Gaara?“, sie beobachtete wie er flüchtig die Lider schloss und sein Antlitz ganz langsam wieder zu ihr wandte, „Du gehst wegen mir, nicht wahr?“

Ein kleines, kaum merkliches Zucken ging durch den Körper des jungen Mannes und Sakura hätte es sicher nicht bemerkt, wenn nur ein wenig mehr Abstand zwischen ihr und dem Kazekagen gewesen wäre.

Seine Reaktion hatte ihn verraten, das wusste nicht nur die schöne Konoichi.

„Ich hätte nicht gedacht, dass es sich so anfühlt!“, flüsterte der Rothaarige plötzlich und blickte in die anziehenden Augen seiner besten Freundin, die nicht weniger intensiv zurückstarrte.

„Gaara … ich …“, sie spürte wie sich ein Finger auf ihre Lippen legte und sie still dazu aufforderte zu schweigen.

„Sag nichts …“, sie beobachtete wie ein bitteres Lächeln über sein Gesicht huschte, „Mach es nicht noch schwerer für mich!“

Sakura warf ihm einen traurigen Blick zu und hielt auf Grund von Gaaras durchdringenden, blauen Augen abrupt die Luft an.

Der Kazekage spürte wie sie sich verspannte, musterte jeden Zentimeter ihres wunderschönen Gesichtes und versank in ihren atemberaubenden Smaragdten.

Eine merkwürdige Atmosphäre legte sich über die Anwesenden und Sakura konnte bereits den Atem ihres Gegenübers auf ihrem Gesicht spüren. Der junge Mann sog ihren süßlichen Duft ein, wurde sich plötzlich ihrer Nähe bewusst und beugte sich wie hypnotisiert zu der hübschen Konoichi hinunter.

Die Haruno blickte in seine verlangenden Augen, registrierte wie der Finger auf ihrem Mund zu ihrer Wange wanderte und wie mechanisch über ihre seidige Haut strich.

Mit geweiteten Pupillen sah sie wie Gaara sich ihr immer weiter näherte, war nicht in der Lage sich zu rühren und schloss stattdessen unbewusst die Lider.

Sie lauschte seiner schnellen Atmung, bemerkte wie er seine Finger sanft in ihrem Haar vergrub und zuckte plötzlich zusammen als seine Lippen flüchtig die ihren berührten.
 

Genau das war der Moment in dem sie aus ihrer Trance erwachte, panisch die Augen aufriss und ruckartig den Kopf abwandte.

Nicht!“, hauchte sie schwach und trat einen Schritt zurück bevor sich Gaara ihr erneut nähern konnte.

Der Kazekage sah sie an und ließ wenig später die Hand, welche bis vor kurzem noch auf ihrer Wange geruht hatte, sinken.

Er beobachtete ihr Profil da sie weiterhin angespannt auf die Wand starrte, und schloss seufzend die Lider.

„Ich …! Das hätte ich nicht tun dürfen! Es tut mir leid!“, entschuldigte er sich in gedämpfter Lautstärke, setzte sich in Bewegung und war wenig später an ihr vorbei geschritten.

Sakura hörte wie die Tür aufgeschoben wurde und sah aus den Augenwinkeln das der Rothaarige noch einmal stehen blieb und sich halb zu ihr umdrehte.

„Pass auf dich auf Sakura … und richte Sasuke aus, dass er sich glücklich schätzen kann! Ich hätte nicht gedacht, dass ich das jemals sagen würde aber … ich beneide diesen verdammten Uchiha!“
 

Als diese letzten, amüsierten Worte die schöne Konoichi erreichten, schloss sie müde lächelnd die Lider, nickte dem Kazekagen zum Abschied zu, vernahm das Geräusch von raschelnder Kleidung und kurz darauf das leise Klicken der Haustür.

Einen flüchtigen Moment lang stand sie einfach regungslos im Wohnzimmer, fixierte mit ihren glänzenden Augen den dunklen Holzboden vor ihren Füßen und zwang sich tief durchzuatmen.

Er war weg. Und sie würde ihn für längere Zeit nicht wieder sehen. Diese Tatsache stimmte sie traurig, jedoch konnte sie Gaara auch verstehen. Sie hätte vermutlich genauso gehandelt wie er.
 

Leise seufzend fuhr sich Sakura durch das lange seidige Haar, als plötzlich jemand den Raum betrat und sie somit aus ihren Gedanken riss.

„Er ist weg!“, stellte Naruto überflüssigerweise fest und trat näher in den Raum.

„Hn.“, machte die Haruno bloß und starrte wenig später auf die Brust ihres besten Freundes, welcher vor ihr gestoppt hatte und sie nun mit einem fragenden Blick besah.

„Konntet ihr alles klären?“, kam es neugierig von dem Blonden, woraufhin die schöne Konoichi stumm nickte und sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht wischte.

„Hn.“, nuschelte sie wieder nur und ließ sich auf eines der Sofas fallen.

Der Uzumaki folgte ihr und setzte sich neben sie, ehe er die Beine übereinander schlug und sie auf dem edel aussehenden Tisch platzierte.
 

„Naruto?“

„Hm?“

„Danke.“

„Wofür?“

„Dafür das du mich mit einem äußerst gemeinen Trick hier her gelockt hast!“

„Gern geschehen!“, grinste der Angesprochene und lehnte sich seufzend zurück.

Eine kurze Zeit lang schwiegen die beiden Freunde sich an, bis plötzlich ein kleiner Blondschopf durch die Tür lugte und wenig später überrascht die Augen aufriss.

Kura!“, brüllte er fröhlich und stürmte auf die Gerufene zu, welche kurz erschrocken zusammenzuckte, bevor ihr wenig später ein kleiner, aufgedrehter Junge in die Arme flog.

„Kura spiel mit mir Ninja!?“, plapperte Minato los und sprang begeistert auf Sakuras Schoß hin und her.

Ein leises schmerzerfülltes Stöhnen drang aus der Kehle der Rosahaarigen, während sie versuchte den Sohn ihres besten Freundes davon abzuhalten, ihr unschöne blaue Flecken zu bescheren und ihn kurzerhand auf den Arm nahm.

„Na gut! Wer soll ich sein? Der böse oder der gute Ninja?“, grinste die Haruno und vernahm das leise Lachen von Naruto neben sich, welcher sich nun ebenfalls erhoben hatte und die Situation amüsiert betrachtete.

„Der gute Ninja!“, rief der Dreijährige kichernd und registrierte wie Sakura ihn wenig später absetzte.

„Das hatte ich befürchtet!“ maulte die Rosahaarige und erntete einen schiefen Blick von dem Uzumaki.

„Kura spiel mit mir Ninja!“, brabbelte Minato, griff nach einem Finger der jungen Frau und zog sie hinter sich her auf den Flur, durch die Küche bis in den Garten.

Naruto sah ihnen kopfschüttelnd nach und gluckste noch immer leise, als die Türklingel seine Aufmerksamkeit forderte und laut schrillend durch die Wohnung hallte.

Mit einem leisen Seufzen setzte er sich in Bewegung und stand kurz darauf vor dem dunklen Holz, ließ es aufschwingen und blickte in haselnussbraune Augen.
 

TenTen?“, fragte Naruto überrascht und grinste wenig später als er einen Kinderwagen neben der jungen Frau entdeckte, „Da hat jemand seinen ersten Spaziergang gemacht, huh?“, lachte der Uzumaki und erntete ein Augenrollen von Nejis Frau.

„Nein! Ich denke ich habe mit meinen 25 Jahren schon den ein oder anderen Spaziergang hinter mir!“, meinte die Angesprochene knapp und schob Wataru an Naruto vorbei in das Anwesen.

„Ich habe eigentlich von deinem Sohn geredet!“, versuchte der Blonde zu erklären und kratzte sich verlegen am Kopf.

Nein? Ehrlich?“, entfuhr es TenTen sarkastisch, woraufhin ihr Gegenüber sie mit einem skeptischen Blick besah und eine seiner Augenbrauen verwirrt nach oben wanderte.

„Da hat aber jemand schlechte Laune!“, stellte er fest und beobachtete wie die hübsche Frau laut schnaubte.

„Frag nicht! Sag mir einfach wo Hinata ist!“, befahl die Ama knurrend, woraufhin der blonde Mann leicht schluckte und ihr augenblicklich die gewünschte Auskunft gab.

„Im Garten!“, sprach er knapp und beobachtete wie die Braunhaarige den Kinderwagen zielstrebig über den Flur rollte und wenig später durch die große Terrassentür verschwunden war.
 

„TenTen?“, kam es überrascht von Hinata als sie ihre Freundin auf sich zukommen sah, „Was machst du denn hier?“

Die Blauhaarige saß auf einem der Gartenstühle unter der Veranda und sah mit einem breiten Grinsen auf die über den Rasen flitzende Sakura.

„Hey TenTen!“, rief die Haruno ihrer Freundin zu, als sie bemerkte wie sie sich zu Narutos Frau an den Tisch setzte und ihren Kinderwagen immer wieder hin und her schob.

„Sakura … was zur Hölle machst du da?“, fragte die Braunhaarige verständnislos und ließ beide Augenbrauen nach oben wandern.

„Der böse Ninja ist hinter mir her!“, rechtfertigte sich die ANBU, als auch schon ein kleiner blonder Junge mit erhobenem Plastik-Kunai auf sie zugestürmt kam und versuchte nach ihrem Bein zu schnappen.

„Kura!“, rief Minato lachend und jagte ihr erneut hinterher, doch die Rosahaarige spielte äußerst unfair und machte einen eleganten Rückwärtssalto um den kleinen Fingern ihres Spielkameraden ausweichen zu können.

„Du bist nicht schnell genug, böser Ninja!“, grinste die Medic-Nin und beobachtete wie der Dreijährige laut grölte und sich ihr stürmisch in die Arme warf, woraufhin Sakura ihn lachend hochhob.

„Papa hat desagt er bringt mir das auch bei!“, plapperte er fröhlich und vergrub seine Finger in ihrem Top, während die Haruno glucksend auf die beiden Frauen zuging, welche sich gerade ausgelassen unterhielten.

„Du ahnst nicht, wie schwierig es ist eine große Wohnung oder ein akzeptables Haus zu finden!“, grummelte TenTen missmutig und erntete eine verständnisvolles Nicken von der Blauhaarigen.

„Immer noch auf Wohnungssuche?“, mischte sich Sakura ein, während sie sich mit dem kleinen Uzumaki an den Tisch setzte und sich von Hinata ein Glas Wasser reichen ließ, während Minato bereits wieder mit einem Spielzeug-Kunai rumfuchtelte.

„Ja, leider!“, seufzte die Braunhaarige und schob derweil immer noch den Kinderwagen hin und her, „Wir finden einfach nichts passendes! Wenn es eine Wohnung ist sollte sie natürlich relativ groß sein und zumindest einen Balkon, oder besser, einen kleinen Garten haben!“

„Nur sind die meisten Wohnungen in Konoha nicht sehr groß!“, warf Hinata ein und reichte ihrem quengelnden Sohn sein Apfelsaftglas.

„Und was ist mit den Häusern? Ich habe gehört es gibt reichlich Auswahl auf dem Imobilienmarkt!“, die Rosahaarige besah ihre Freundinnen mit einem fragenden Blick, lehnte sich entspannt in dem Gartenstuhl zurück und platzierte ihre Füße auf dem dazugehörigen Hocker.

„Die Auswahl ist da…“, stimmte TenTen der schönen Konoichi zu, „Nur liegen die meisten Häuser am Rande des Dorfes!“

„Du hast Recht!“, beteiligte sich Hinata an der Diskussion, „Die Dorfmitte ist definitiv beliebt bei den Bürgern … Wohnungen und Häuser sind dort äußerst schwer zu ergattern!“

„Und Grundstücke erst!“, warf die Ama ein, während ein genervtes Stöhnen ihre Kehle verließ, „Die wenigen winzigen Stellen die noch frei sind, werden zu Höchstpreisen verkauft. Unvorstellbar was man für einen Quadratmeter bezahlt!“

Die beiden Frauen nickten TenTen verstehend zu und genehmigten sich noch einen Schluck ihres kühlen Getränkes.

„Da fällt mir ein…“, sprach die Braunhaarige neugierig, „Ein riesiges freies Grundstück gibt es noch! Jedoch steht das wohl kaum zum Verkauf offen, nicht wahr Sakura?“

Die Angesprochene sah auf und wusste natürlich sofort worauf ihre Freundin anspielte und genau das veranlasste sie dazu genervt die Augen zu verdrehen.

„Ich habe keine Ahnung! Das Grundstück gehört Sasuke, also wirst du ihn fragen müssen, wenn du nähere Auskünfte haben willst!“, murmelte die Rosahaarige und schloss entspannend die Lider während ihr die letzten warmen Sonnenstrahlen des Tages auf das Gesicht schienen.

„Ach komm schon, Sakura!“, feixte die Ama, „Wenn der Uchiha-Clan irgendwann wieder aufersteht, muss auch ein neues Anwesen her. Das ist so unumgänglich wie der tägliche Toilettengang!“

Hinata und die Haruno hoben gleichzeitig den Kopf und setzten beide einen ziemlich dümmlichen Gesichtsausdruck auf, während die Braunhaarige ihnen verständnislos entgegenblickte.

„Was denn?“, fragte sie konfus und zuckte ahnungslos mit den Schultern, „Gut! Der Vergleich war nicht mein Bester … aber trotzdem war er annehmbar!“

Die beiden Frauen seufzten synchron und lehnten sich wieder gemütlich in ihren Stühlen zurück, ehe sich ein kurzes Schweigen über die Anwesenden legte.

„Wer sagt denn, dass der Uchiha-Clan überhaupt wieder auferstehen wird?“, warf Sakura plötzlich ein und registrierte wie ihre Freundinnen sie überrascht fixierten.

„Was soll das heißen?“, meinte TenTen und auch Hinata schien verdutzt, „Hast du etwa Stress mit Sasuke?“

„Nein! Quatsch!“, seufzte die Rosahaarige und griff nach ihrem Wasserglas, „Ich meine nur, dass ihr alle vielleicht ein völlig falsches Bild von dem Uchiha-Clan der Zukunft habt!“

„Sakura…“, murrte die Hyuuga genervt, „Kannst du mal aufhören in Rätseln zu sprechen und mit uns minderbemittelten Leuten normal reden!“

„Ich will damit nur sagen, dass es bis heute noch nicht sicher ist, ob Sasuke und ich überhaupt Kinder wollen!“, erklärte die Rosahaarige und sah sich wenig später zwei panischen Augenpaaren gegenüber.

Was?“, entfuhr es TenTen, „Das war ein Scherz, oder?“

„Du kannst mir doch nicht ernsthaft erzählen wollen das Sasuke seinen Clan aussterben lässt?! Ich meine … schließlich ist er der letzte noch lebende Uchiha!“, warf Hinata ein und schüttelte immer wieder ungläubig ihr Haupt.

Das könnt ihr nicht machen!“, plapperte die Braunhaarige einfach weiter und überging den Kommentar von Narutos Frau, „Wir Mädels haben uns ständig ausgemalt wie niedlich eure Kinder werden würden. Schließlich ist der Uchiha-Clan, nach seinem beeindruckenden Bluterbe, vor allem für die unglaublich gut aussehenden Männer bekannt!“

Ein Augenrollen seitens Sakura zeigte, wie viel sie von dieser Aussage hielt.

„Jetzt kommt mal wieder runter!“, zischte die Rosahaarige, „Ich habe nicht gesagt das es ausgeschlossen ist. Fakt ist nur, das wir in nächster Zeit so was wie ein Kind ganz sicher nicht eingeplant haben!“

Die genervte Stimme der Medic-Nin ließ ihre Freundinnen verstummen, ehe Minato ihre Aufmerksamkeit erlangte, da er TenTen mit einem Spielzeug-Shuriken direkt am Kopf traf und augenblicklich laut auflachte.

„Memo an mich selbst!“, grummelte die Braunhaarige und rieb sich ihre Stirn, „Wataru später keine Plastik-Shuriken kaufen!“

Hinata und die Haruno prusteten los, was die Diskussion von vorhin schnell in Vergessenheit geraten ließ und die Stimmung wieder ein wenig auflockerte.

Ein paar Minuten vergingen ehe Sakura und TenTen sich dazu entschlossen den Heimweg anzutreten und sich von ihrer Freundin und deren Sohn verabschiedeten.
 

„Kommt ihr heute Abend?“, fragte die Rosahaarige neugierig, während sie in ihre Jacke schlüpfte und bereits die Tür öffnete.

„Ich kann nicht! Ich muss auf Wataru aufpassen! Aber Neji kommt zum großen Ramen futtern!“, erklärte die Ama kichernd, bevor sie den Kinderwagen nach draußen schob und kontrollierte ob das Baby mit dem niedlichen braunen Haarflaum auf dem Kopf immer noch friedlich schlief.

„Ich denke ich werde da sein! Hanabi hat ab Heute Urlaub und wird sich sicher freuen ihren ersten Abend mit Minato verbringen zu dürfen!“, lachte die Blauhaarige und lugte genau wie Sakura grinsend in den Kinderwagen um einen kurzen Blick auf den Mini-Neji zu erhaschen.

„Wie geht es ihr überhaupt? Ich habe sie schon ewig nicht mehr gesehen!“, meinte TenTen und steckte Wataru einen kleinen Schnuller in den Mund, woraufhin er im Schlaf quakte und schließlich zufrieden drauflos nuckelte.

„Da bist du nicht die einzige!“, seufzte Hinata und beobachtete das winzige Ebenbild ihres Cousins lächelnd, „Sie ist in letzter Zeit ständig auf Mission und wenn sie mal zu Hause ist verbreitet sie schlechte Laune oder hockt alleine in ihrem Zimmer!“, klärte die Blauhaarige ihre Freundinnen auf und zuckte verständnislos mit den Schultern.

„Wahrscheinlich machst du dir völlig umsonst sorgen um Hanabi…“, meinte Sakura und vollführte eine wegwerfende Handbewegung während sie ihren Blick von dem kleinen Wataru löste und Hinata in die hellen Augen sah, „…die fängt sich schon wieder!“

„Du hast Recht! Ich kann sowieso nur abwarten, schließlich weiß ich nicht was sie hat!“, stimmte die Hyuuga der Rosahaarigen zu und lächelte schief.

„Vielleicht hat sie ja Liebeskummer!“, meinte TenTen grinsend und schob Wataru bereits über das Pflaster des Vorhofes, während sich Sakura von der Blauhaarigen verabschiedete.
 

© by RosaLies

Ramen-Tag und ein Versprechen!

© by RosaLies
 


 

Spät am Abend, an einem Tisch in Ichiraku’s Nudelrestaurant
 

Und du hattest übrigens Recht …“, Neji warf seiner Teamkollegin einen gequälten Blick zu, „Wataru hat sich das mit dem durchschlafen wirklich äußerst schnell abgewöhnt! Ich habe die letzten zwei Nächte vielleicht drei Stunden die Augen zu gemacht!“

Sakura lachte daraufhin amüsiert und setzte ein mitleidiges Grinsen auf.

„Ich fürchte da müsst ihr durch!“

„Wir?“, kam es eingeschnappt von Neji, „Das erzähl mal TenTen! Die kann bei dem Krach noch erstaunlich gut weiterschnarchen!“

„Ich schnarche nicht!“, warf die Ama empört ein, da sie von dem Gespräch zwischen ihrem Mann und der Haruno etwas aufgeschnappt hatte.

„Natürlich nicht ...“, sprach der Hyuuga sarkastisch und drückte seiner, offensichtlich eingeschnappten Freundin, einen kurzen Kuss auf den Mund.

Die Rosahaarige betrachtete die liebevolle Geste der beiden glücklich und gönnte sich einen Löffel ihres Nachtisches. Die Freunde hatten sich mittlerweile im Nudelhaus eingefunden und verbrachten den Abend an ihrem gewohnten Stammtisch.

TenTen hatte doch noch kommen können, weil Hanabi sich freundlicherweise dazu bereit erklärte auf die Kinder aufzupassen, woraufhin Wataru zusammen mit Minato kurzerhand bei ihr abgegeben wurde.
 

Lediglich Ino, Sai und Kiba waren nicht aufgetaucht und zogen es wohl lieber vor den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

„Da fällt mir ein Sakura …“, sprach Naruto plötzlich und erregte somit ihre Aufmerksamkeit, „Ich habe gestern Jiraiya getroffen.“

„Tatsächlich?“, murrte die Rosahaarige und ahnte bereits Schreckliches.

Der Angesprochene nickte bestätigend, ehe sich ein breites, perverses Grinsen auf seine Lippen legte, was die Haruno dazu veranlasste genervt die Augen zu verdrehen.

„Und er hat mir erzählt, dass er dir eine Gastrolle in seinem Film angeboten hat ...“

Die Medic-Nin verzog das Gesicht zu einer angewiderten Fratze, als sich plötzlich ein unerwartetes Schweigen über die Freunde legte und sie sich neun perplexen Gesichtern gegenüber sah.

„Was ...?“, entfuhr es Sasuke als erstes, welcher neben ihr saß und gerade mal nicht die, für ihn typische, gleichgültige und unerschütterliche Uchiha-Maske aufgesetzt hatte.

Ganz im Gegenteil. Mit vor Unglauben geweiteten Augen besah er seine Freundin mit einem zerstreuten Blick und blinzelte ein paar Mal verwirrt, ehe die gewohnte Härte in sein Gesicht zurückkehrte und er leicht verstimmt den Mund öffnete.

„Dieser perverse Spinner …“, sprach der Schwarzhaarige herablassend und fuhr sich angespannt durch die Haare, „Tze ...“

Sakura verzog gerade ihr Gesicht zu einem schiefen Lächeln, als Lee plötzlich krachend seinen Becher auf dem Tisch abstellte und sichtlich aufgeregt losplapperte.

„Noch mal von vorne ...“, räusperte er sich glucksend und besah die Haruno mit einem neugierigen Blick, „Jiraiya hat dich gefragt ob du eine Gastrolle im Flirtparadies haben willst ...?“

Seine vor Begeisterung funkelnden Augen bescherten ihm einen äußerst finsteren Blick von Sasuke, ehe Shikamarus lüsternes Grinsen die Haruno innerlich aufstöhnen ließ.

„Und du hast abgelehnt, huh?“

Die Frage des Naras ließ Temari aufgebracht schnauben, während TenTen empört die Arme vor der Brust verschränkte und sich weiter über den Tisch lehnte.

„Natürlich hat sie abgelehnt.“, zischte die Braunhaarige aufgebracht, während Gaaras Schwester zustimmend nickte, „Dieser Film besteht aus der gebündelten, perversen Fantasie von Jiraiya. Wer würde da freiwillig mitspielen?“

„Ach wirklich? Hast du die Bücher schon mal gelesen?“, stellte Naruto die Gegenfrage und vernahm kurz darauf das erstickte Husten seiner Frau, während die Gesichter von Temari und TenTen eine ungesunde rötliche Färbung annahmen.

„N-natürlich nicht!“, stotterte Nejis Frau leicht irritiert und tauschte mit den restlichen Kunoichis am Tisch einen kurzen Blick aus bevor sie offensichtlich angewidert die Nase rümpfte,„Jeder weiß, dass es in diesen Schundromanen nur um Sex geht.“
 

„Nicht ganz ...“, korrigierte sie der Uzumaki, „Dieses Buch ist kein Schundroman, es ist viel mehr ein …“, der Blonde schien nach Worten zu suchen, „… ein … ein Lehrbuch.“

„Ein Lehrbuch ...?“, entfuhr es Sakura, TenTen, Temari und der sonst so schweigsamen Hinata ungläubig und alle vier Frauen zogen skeptisch die Augenbrauen hoch.

„Ja, ein Lehrbuch für Männer.“, bestätigte Naruto erneut und sah wie Chouji, Shikamaru und Lee neben ihm zustimmend nickten, „Wenn ihr auch nur ein Mal einen Blick hineingeworfen hättet, wüsstet ihr wovon ich rede und vermutlich würde euch sogar einiges bekannt vorkommen ...“, grinste der Chaos-Ninja.
 

„Na schön ...“, kam es hörbar neugierig von der Sabakuno, „Jungs, Karten auf den Tisch. Wer von euch hat eines der Bücher gelesen und - laut Naruto - das erhaltene Wissen auch angewandt?“

Ganz langsam und zögerlich hoben alle anwesenden Herren, abgesehen von dem Uchiha und Neji, ihre Hände und brachten die Konoichis damit wirklich aus dem Konzept.

„I-ihr habt es alle gelesen ...?“, fragte Hinata verblüfft und wurde augenblicklich rot.
 

„Nicht ganz ...“

Temari hatte sich den beiden übrig gebliebenen Herren zugewandt und musterte sie amüsiert, woraufhin Sasuke und Neji synchron eine Augenbraue hoben und sich einen kurzen abschätzenden Blick zuwarfen.

Naruto, der Nara, Lee und Chouji schienen ebenfalls verwundert über das Ergebnis und betrachteten ihre Freunde argwöhnisch, während die Haruno grinsend mit einer ihrer langen, rosa Haarsträhnen spielte und TenTen lediglich kichernd den Kopf schüttelte.

„Sieht so aus als hätten wir hier zwei Naturtalente gefunden ...“, lachte Temari und alle anderen konnten sehen, wie sich, aufgrund von Sasukes missgünstigem Gesichtsausdruck, ein kleines, arrogantes Lächeln auf Nejis Lippen schlich, bevor der Uzumaki und die restlichen Männer stöhnend mit den Augen rollten.

„Echt jetzt?!“, maulte der Blonde und schob schmollend seine Unterlippe vor, „Müsst ihr zwei uns das antun? Jetzt sehen wir aus wie Idioten ...“

„Was kann ich dafür, wenn ihr auf Tipps aus irgendwelchen Büchern angewiesen seid ...?“, kam es belustigt von dem Hyuuga, woraufhin sogar Sasuke den Mund zu einem fiesen Grinsen verzog und Sakura neben sich leise glucksen hörte.

„Lass den Kopf nicht hängen, Naruto. Bis jetzt ist mir noch keine Beschwerde über dich zu Ohren gekommen ...“, grinste die Medic-Nin zwinkernd und sah wie Hinatas Kopf ruckartig nach oben schoss.

„S-sakura!?“, rief die Uzumaki empört und schien einer Ohnmacht nahe, woraufhin die meisten Anwesenden erheitert lachten und lediglich Neji unangenehm das Gesicht verzog.

„Was denn ...?“, die Angesprochene zuckte vergnügt mit den Schultern, „Du hast dich doch wirklich noch nie beschert, Hinata … und irgendjemand muss ja wohl sein Selbstvertrauen wieder herstellen.“
 

Shikamaru und die anderen Shinobis lachten amüsiert, während Ayame an ihren Tisch trat und eine neue Runde des beliebten Reisweines ausschenkte.

Ihre Augen blieben dabei wie immer an dem Uchiha kleben, welcher innerlich genervt aufseufzte und das fiese Grinsen seiner Freundin gekonnt ignorierte.

„Seht ihr, wenn sich Hinata nicht beschwert …“, warf Naruto glucksend ein und störte sich kein bisschen daran, das seine Frau gerade zutiefst beschämt den Kopf senkte, „… wird das Flirtparadies völlig zu unrecht von euch Frauen verurteilt.“

Gaaras Schwester besah den Blondschopf daraufhin lediglich mit einem schiefen Blick und ließ sich von der Tochter des Lokalbesitzers einen Becher Sake aushändigen.

„Ein Toast auf das Flirtparadies ...“, murrte die Blondine und kippte sich ihr Getränk schwungvoll den Hals hinunter.

„Jetzt mal genug von diesem fragwürdigen Buch ...“, brummte Neji und erlangte die Aufmerksamkeit seiner Freunde, „Wir haben noch was zu klären.“

„Du hast Recht ...“, stimmte Shikamaru seinem Teamleader zu, während er beobachtete wie Temari nach dem nächsten Reiswein verlangte und heute wohl nach Hause getragen werden wollte, „Und das hätten wir schon längst besprechen sollen.“
 

Alle Anwesenden, abgesehen von Sakura, welche sich gerade gemütlich auf der Bank zurücklehnte, runzelten fragend die Stirn und richteten ihre verständnislosen Augen auf den Nara.

„Es ... geht um Ino …“, warf der Braunhaarige ein und sah wie seine Freunde unsichere Blicke austauschten, „Wir müssen klären ob wir ihr gestehen, dass wir von Kibas Affäre wussten ...“

Ein leises Gemurmel machte die Runde und die Haruno beobachtete wie sich traurige, skeptische und mitleidige Züge auf die Gesichter der Anderen legten, ehe Hinata überraschenderweise als erstes den Mund aufmachte.

„Ich finde wir sollten ihr die Wahrheit sagen … auch … wenn sie uns danach in Stücke reißen wird.“, offenbarte sie ihre Meinung, verbarg den anhaltenden Rosaschimmer um ihre Nase und wartete auf den ersten Einwand.

Dieser kam auch prompt und zwar von ihrem Mann.

„Und genau da wären wir bei dem ausschlaggebenden Punkt. Sie wird uns in der Luft zerfetzen ...“, kam es gequält vom Uzumaki während er einen schmerzhaften Laut von sich gab.

„Aber wenn sie irgendwann durch Zufall erfährt, dass wir alle bescheid wussten … wird sie uns noch viel Schlimmeres antun.“, argumentierte TenTen und besah Naruto mit einem rechthaberischen Blick.

„Jedoch besteht, wenn wir ihr nichts sagen, immer noch die Möglichkeit, dass sie es nie erfährt und wir keinen grauenvollen Tod sterben.“, widerlegte der Angesprochene die Aussage der Braunhaarigen und erntete zweifelnde Blicke seiner Freunde.
 

„Wir werden ihr die Wahrheit sagen …“, mischte sich nun auch Sakura ein, „Ich habe mit Kiba, bevor er die Beziehung beendet hat, über die ganze Sache geredet … und er hat mich darum gebeten Ino nichts zu erzählen, weil er es ihr selber sagen wollte.“, berichtete die Rosahaarige seufzend, „Wenn wir das erwähnen, versteht Ino vielleicht warum wir nichts gesagt haben ...“

Die Anwesenden schienen zu überlegen und tauschten nachdenkliche Blicke aus, während Temari sich voll und ganz auf ihren nächsten Sakebecher konzentrierte und der Nara bereits genervt die Augen verdrehte.

„Ich finde Sakura hat Recht ...“, stimmte Hinata ihrer Freundin zu und ignorierte das schmerzverzerrte Gesicht ihres Mannes, „Wir sollten ihr erklären, dass Kiba uns darum gebeten hat nichts zu sagen und wir auch der Meinung waren, dass er es ihr selber mitteilen musste.“

Die zustimmenden Worte der Freunde hallten durch das Lokal, wodurch nun auch endlich diese Sache geklärt war und nur noch besprochen werden musste, wann sie Ino von alledem in Kenntnis setzten würden.
 

„Temari ...? Denkst du nicht das du es heute mit dem Sake ein bisschen übertreibst?“, fragte Hinata besorgt und erntete einen mürrischen Blick von ihrer Sitznachbarin.

„Blödsinn ...“ brummte diese nur und kippte sich trotzig den nächsten Becher in den Hals, während die Anwesenden sie mit hochgezogenen Augenbrauen besahen.

„Temari, Süße?! Ich denke Hinata hat Recht. Du solltest wirklich- …“, setzte TenTen an und wurde abrupt abgewürgt.

„Sei still ... und gibt mir deinen Becher.“, murrte die Sabakuno und lugte aus den Augenwinkeln auf das Getränk der Ama.

„Vergiss es!“, zickte die Braunhaarige und schob ihren Sake aus der Reichweite ihrer Freundin.

„Also ich bring sie nicht nach Hause.“, feixte die Rosahaarige und warf der Sabakuno einen belustigten Blick zu.

„Wie kannst du das auch noch amüsant finden, Sakura?“, schimpfte Narutos Frau und starrte die Medic-Nin verständnislos an.

„Das liegt vermutlich daran, dass ich den ein oder anderen Becher mitgetrunken habe.“, grinste die Haruno, woraufhin die Blauhaarige seufzend den Kopf schüttelte und die Anderen heiter lachten.

„Weiß einer warum Ino und Sai heute nicht gekommen sind?“, fragte plötzlich Chouji und erlangte somit die Aufmerksamkeit der Anwesenden.

„Keine Ahnung ...“, die Ama zuckte mit den Schultern und warf einen neugierigen Blick in die Runde.

„Ich habe Ino- …“, ein kleiner Schluckauf zwang Temari zu einer kurzen Pause, „…heute getroffen. Sie meinte sie würde nicht kommen, weil sie wohl davon ausging das Kiba hier antanzen wird ...“, erklärte die Blondine und beobachtete wie ihre Freunde verstehend nickten.

„Da hat sie sich wohl geirrt.“, warf Naruto ein und spielte mit dem Gedanken sich eine weitere Schüssel Ramen zu bestellen, obwohl sie bereits seit gut einer Stunde mit dem Essen fertig waren.

„Und warum ist Kiba heute nicht erschienen? Das sieht ihm gar nicht ähnlich ...“, kam es nachdenklich von Hinata, bevor sie mit einem amüsierten Kopfschütteln registrierte, das ihr Mann nach der Kellnerin rief und eine weitere Portion Ramen orderte. Neji rollte daraufhin brummend mit den Augen und verzog mürrisch das Gesicht, ehe der Nara neben ihm auf die Frage seiner Cousine antwortete.

„Das würde mich auch mal interessieren ...“, kam es seufzend von ihm, „Ich wollte ihn heute auf dem Weg hierher abholen, so wie immer halt …“, berichtete der Braunhaarige, während seine Freunde neugierig lauschten, „Ich habe bestimmt fünf Minuten vor seiner Wohnungstür gestanden und geklingelt aber anscheinend war er nicht da.“

„Vielleicht ist er auf einer Mission ...?“, warf Hinata ein und erntete ein Kopfschütteln von Neji und Sasuke.

„Nein, auf der letzten Teamleader-Versammlung wurden die Urlaubstage festgelegt. Kiba hat diese Woche, genau wie wir, frei ...“, meinte der Hyuuga, woraufhin der Schwarzhaarige bestätigend nickte.

„Ist ja auch egal ...“, Shikamaru vollführte eine wegwerfende Handbewegung, „Jedenfalls war er nicht zu Hause ...“

„Vielleicht ist er ja bei seiner Chu-Nin ...“, grummelte TenTen und schien nicht wirklich begeistert von dieser Vorstellung, da sie verständlicherweise auf der Seite ihrer besten Freundin stand und Kiba auf Grund von seiner kleinen Affäre gerade keinen Stein bei ihr im Brett hatte.

„Hat ihn überhaupt schon jemand seit der Trennung von Ino wieder gesehen?“, fragte Lee und brachte die Anwesenden somit zum grübeln.

„Nicht das ich wüsste ...“

Naruto zuckte mit den Schultern und besah seine Freunde mit hochgezogenen Augenbrauen.

Doch auch diese tauschten ahnungslose Blicke aus und schienen dem Inuzuka ebenfalls seit vier Tagen nicht mehr begegnet zu sein.

„Und du bist dir sicher, dass er nicht zu Hause war?“, fragte die Rosahaarige an Shikamaru gewandt und runzelte skeptisch die Stirn.

„Ich weiß es nicht.“, der Angesprochene hob unwissend die Arme, „Ich habe nur geklingelt. Er könnte auch zu Hause gewesen sein und einfach nicht aufgemacht haben ...“

„Wenn ihr mich fragt, ist das alles äußerst merkwürdig.“, murmelte Hinata und erhielt ein zustimmendes Nicken von ihrem Mann.

„Du hast Recht ...“, kam es seufzend von dem Uzumaki, während er beobachtete wie Teuchis Tochter nervös auf ihren Tisch zustolperte und einen flüchtigen Blick auf den Uchiha warf.

„Danke, Ayame.“, sprach er höflich, als ihm die junge Kellnerin mit glühenden Wangen seine Bestellung brachte und schmachtend zu Sasuke hinüberspähte.
 

Mit einem leisen Kichern sahen TenTen und Temari mit an, wie sich die liebeskranke Bedienung manierlich verbeugte und mit einem letzten lüsternen Blick auf den Schwarzhaarigen in Richtung Tresen verschwand.

„Du meine Güte ...“, murmelte die Sabakuno sichtlich amüsiert und grinste den Uchiha fies und zugleich beschwippst an, „Irgendwann bricht sie unter der geballten Last ihrer Leidenschaft für dich zusammen, Sasuke.“

„Sehr witzig ...“, zischte ihr Teamleader nur, während Sakura losprustete und die restlichen Anwesenden herzhaft mit einstimmten.

Der Schwarzhaarige wandte schnaubend sein Haupt zur Seite und warf einen genervten Blick aus dem Fenster, ehe er eine Hand auf seiner Schulter spürte, sich grummelnd umdrehte und in Sakuras amüsiertes Gesicht blickte.

„Nicht schmollen, Sasuke ...“, murmelte die Rosahaarige und hatte anscheinend, genau wie Temari, etwas zu tief ins Glas geschaut.

„Ich glaube wir sollten langsam nach Hause.“, meinte der Angesprochene seufzend, bekam einen kleinen Kuss auf die Lippen gedrückt und beobachtete seine Freundin dabei wie sie sich wieder der Sabakuno zuwandte.

„Ja, ja, gleich ...“, antwortete die Medic-Nin mit einer wegwerfenden Handbewegung und ließ sich von der Blondine noch einen Becher Sake einschenken.

„Temari, denkst du nicht du hast langsam genug getrunken ...?“, warf Shikamaru ein, als er beobachtete wie Gaaras Schwester die Hälfte des Reisweines auf dem Tisch verteilte.

„Nein, denke ich nicht. Und von dir lass ich mir sowieso nichts sagen ...“, fuhr ihn die junge Konoichi an und beobachtete wie der Nara genervt die Augen verdrehte.

„Was ist ...?“, zickte sie plötzlich unerwartet los, „Ist dir das mal wieder zu anstrengend? Rede ich etwa zu laut? Ist meine Stimme so nervtötend, dass du uns unbedingt vorführen musst was für lustige Dinge du doch mit deinen Pupillen machen kannst?“

Die Anwesenden warfen der Sabakuno teils überraschte, teils schiefe Blicke zu, während Shikamaru nur ergeben seufzte und sich mit einer Hand durch die braunen Haare fuhr.

„Temari, du bist betrunken ...“, brummte er und besah die hübsche Frau vor sich mit einem mürrischen Blick.

„Ach, bin ich das?“, meckerte die Angesprochene und wandte sich beiläufig an die Rosahaarige, „Hast du das gehört, Sakura? Ich bin betrunken. Nicht anstrengend oder nervig, nein, betrunken! Das sind ganz neue Worte, huh?“

Ihre dunkelblauen Augen richteten sich auf die Haruno, welche bereits an der Schulter des Uchihas lehnte und das ganze Schauspiel emotionslos betrachtete. Schließlich war es nicht das erste Mal das die beiden aneinander gerieten.

„Ja, wirklich faszinierend ...“, murmelte diese nur und spürte wie die Müdigkeit sie langsam übermannte.

„Du hast Recht.“, kam es nickend von Temari, „Gut zu wissen, dass ich auch mal betrunken sein kann … und nicht immer nur anstrengend oder nervig oder beides oder- … was weiß ich ...“

Nach diesen Worten erhob sich die junge ANBU, zwängte sich aus der Sitzecke und verließ mit leicht schwankenden Schritten und ohne sich noch einmal umzudrehen, wie so oft, wütend das Lokal.

Ihre Freunde sahen ihr nach und schüttelten synchron die Köpfe, bevor die Rosahaarige ihrem Teamkollegen einen auffordernden Blick zuwarf.

„Geh schon ...“, murrte sie leise und deutete mit einer leichten Kopfbewegung auf die Restauranttür durch die Temari gerade verschwunden war.

„Was ...? Ich?“, entfuhr es Shikamaru verwirrt, während er mit einem Finger auf sich selbst zeigte, „Bist du verrückt? Die reißt mich in Stücke ...“

„Und wenn schon. Du hast es sowieso nicht anders verdient!“, warf TenTen ein und besah den nun völlig verstörten Nara mit einem bedrohlichen Blick, während Hinata zustimmend nickte.

„Jungs? Wäre ganz nett wenn ihr auch mal was sagen würdet ...“, kam es leicht panisch von dem ANBU, jedoch schien sich keiner von seinen Freunden angesprochen zu fühlen.

„Ihr fallt mir in den Rücken?!“, brummte er ungläubig, nachdem die Männer der Runde eisern geschwiegen hatten.

„Hör zu! Wir wissen, dass du nichts mehr hasst als anstrengende Frauen aber … wir halten dein ewiges Gezanke mit Temari einfach nicht mehr aus.“, erklärte Naruto seufzend und kratzte sich verlegen am Kopf.

„Und deshalb wollt ihr, das ich in mein eigenes Verderben renne, huh?“, grummelte der Angesprochene und erntete einstimmiges Nicken seiner Freunde. Vermutlich sollte er seine Beziehung zu diesen Leuten noch mal gründlich überdenken.
 

„Nara Shikamaru, jetzt schwing deinen faulen Kadaver von dieser Bank und lauf ihr hinterher, sonst schwöre ich dir, werde ich Tsunade noch heute erzählen, dass du dich liebend gern freiwillig um ihren Papierkram kümmern - und noch dazu einen Monat lang die mühsamsten Einzelmissionen übernehmen willst.“, kam es kühl von seiner Teamkollegin, woraufhin alle anwesenden Frauen am Tisch der rosahaarigen Medic-Nin ein anerkennendes Grinsen schenkten.

Sakura beobachtete, wie der Nara ein wenig blass um die Nase wurde und ihr einen skeptischen aber auch leicht ängstlichen Blick zuwarf.

„Das traust du dich nicht ...“, sprach er leise und es klang fast so, als würde er seinen eigenen Worten nicht ganz glauben.

„Willst du es wirklich darauf ankommen lassen ...?“, erwiderte die hübsche Konoichi und ein winziges, blasiertes Schmunzeln huschte über ihre vollen Lippen.

Einen kurzen Augenblick lang herrschte Schweigen, ehe ein niedergeschlagenes Seufzen im fast leeren Lokal erklang und Shikamarus Kapitulation ankündigte.

„Bitte ...“, brummte er genervt und erhob sich von der bequemen Sitzbank, „Du hast gewonnen, Sakura. Ich hoffe du erweißt dich als weniger kaltherzig wenn du meine verstümmelten Gliedmaßen von der Straße aufsammelst, damit der Rest der von mir übrig sein wird, nachdem Temari mich äußerst brutal zerquetscht hat, zurück zu meiner trauernden Familie findet."

Die Rosahaarige lachte leise, verdeutlichte ihr Einverständnis durch ein knappes Nicken und zwinkerte dem Braunhaarigen vergnügt zu.

„Ich werde sehen was ich tun kann.“, flötete sie grinsend und strich sich eine lange Haarsträhne hinter das rechte Ohr, „Vielleicht befreie ich die Körperteile die noch erkenntlich sein werden sogar von deinem Blut, bevor ich sie deinen Eltern übergebe ...“

„Das würde ich sehr begrüßen ...“, seufzte der Nara und fuhr sich ein letztes Mal angespannt durch die Haare, ehe er seinen Freunden einen flüchtigen mürrischen Blick zuwarf und ebenfalls aus dem Restaurant spazierte.

„Er wird es versauen, oder?“, fragte Naruto stöhnend und sah dem jungen Mann mit einem zweifelhafter Miene nach „Er versaut es immer ...“
 


 

Zur selben Zeit, vor Ichiraku’s Nudelhaus
 

Mit schlürfenden Schritten lief Shikamaru über die, durch Laternen beleuchtete, immer noch gut besuchte Hauptstraße und hielt nach einer gewissen blonden Konoichi Ausschau.

Seine Puppillen überflogen die verschiedenen Gesichter der Leute, während er innerlich seufzend die Hände in den Hosentaschen vergrub und sich erstmals darüber aufregte Temari gefolgt zu sein.

Warum hatte er sich überhaupt von Sakura überreden oder besser erpressen lassen?

Gewiss hatte sie nur geblufft. Sie würde ihn doch niemals zu so anstrengenden Arbeiten verdonnern. Oder?
 

Mit einem leisen Schnauben befreite er sich von diesen Gedanken und zwängte sich durch eine kleine Gruppe von jüngeren Männern, die sich gerade interessiert über Jiraiyas Film unterhielten, woraufhin Shikamaru erneut mit den Augen rollte und das unschickliche Gespräch weit hinter sich ließ.

Seine müden Knochen streckend lief er die Straße weiter hinab und verbrachte die meiste Zeit damit, auf den Boden vor seinen Füßen zu starren und genervt über das vorherige Gezeter der Sabakuno nachzudenken. Diese Frau war einfach nur mühsam.
 

Er bog gerade in eine kleine Gasse ein, die, wie er wusste, eine Abkürzung zu Temaris Wohnung war, als ihn eine bekannte wütende Stimme erreichte und augenblicklich dazu brachte aufzusehen.

Seine Augen fixierten zwei Gestalten in der Dunkelheit, die dank der schwach beleuchteten Passage kaum zu erkennen waren und allem Anschein nach äußert dicht beieinander standen.

„Nimm deine Pfoten weg oder ich verspreche dir- …“

„Was versprichst du mir, Süße? Das wir zwei heute Nacht viel Spaß haben werden?“

Shikamaru vernahm die lüsterne Stimme des Fremden und spürte, wie großer Ekel in ihm aufstieg, als er sah wie dieser Typ seinen Körper gegen den der Sabakuno presste und ihren Rücken somit gewaltsam an die Wand drückte.

„Ich habe gesagt du sollst mich loslassen!“, zischte die Blondine zornig und hatte den angespannten Zuschauer scheinbar noch nicht wahrgenommen.

„Jetzt sei doch nicht so abweisend, Schätzchen. Es wird dir bestimmt gefallen ...“, lallte der hochgewachsene Mann und näherte sich mit seinem Gesicht der hübschen Konoichi, ehe er plötzlich spürte wie ihn jemand grob an der Schulter packte und unsanft an die gegenüberliegende Wand stieß.

„Hast du nicht gehört was sie gesagt hat?“, erklang die ungewohnt kühle Stimme des Naras, während die junge Frau hinter ihm geschockt erstarrte, „Verschwinde von hier oder ich schlitze dir deine dreckige Kehle auf, kapiert?“

Der Fremde zog nach dieser Drohung scharf die Luft ein, ehe er sich unbeholfen aufrappelte, mit eiligen Schritten aus der Gasse stolperte und im Dunkel der Nacht verschwand.

Ein paar Sekunden verstrichen bis Shikamaru sich langsam zu der schönen Konoichi umdrehte und besorgt in ihr erschrockenes Gesicht sah.

„Alles in Ordnung ...?“, fragte er leise und trat einen Schritt auf Gaaras Schwester zu, woraufhin diese flüchtig nickte und ihren Blick abwandte.

„Alles bestens! Außerdem wäre dein ritterlicher Einsatz gar nicht nötig gewesen, ich hätte das auch ohne Probleme alleine regeln können ...“, schnaubte sie, allem Anschein nach, immer noch aufgebracht, was den Braunhaarigen dazu veranlasste wütend das Gesicht zu verziehen.

„Tatsächlich ...?“, fuhr er sie ungewohnt laut an, „Und wann wolltest du dich zu irgendeiner Aktion herablassen, huh? Bevor - oder nachdem dieser Penner dich geküsst hätte?“

„Das kann dir egal sein ...“, kam es schnippisch zurück, bevor sich Temari einfach umdrehte und die kleine Seitenstraße entlang, in Richtung ihrer Wohnung davon spazierte.

„Du hast Recht ...“, stimmte ihr der junge Mann gereizt zu und setzte sich kurz darauf ebenfalls in Bewegung um wenig später gut zwei Meter entfernt hinter ihr herzulaufen, „Merkwürdigerweise ist es mir aber nicht egal.“

„Dann wirst du damit leben müssen … und jetzt lass mich in Ruhe und verschwinde endlich!“, zickte die Blondine und schielte mit einem bösen Blick flüchtig über ihre Schulter.

Ein leises Seufzen war alles was die Sabakuno als Antwort bekam, während sie genervt feststellte, dass der ANBU ihr weiterhin folgte.
 

Nach einiger Zeit und ebenso langem Schweigen erreichten die zwei Freunde ihr Ziel und standen vor einer grün gestrichenen Wohnungstür.

Der Braunhaarige beobachtete gerade wie Temari ihren Schlüssel ins Schloss steckte, als sie sich plötzlich ruckartig zu ihm umdrehte und aufstöhnte.

„Was in aller Welt willst du noch hier?“, entfuhr es ihr aggressiv, „Willst du mich vielleicht ärgern? Mir zeigen wie nervig ich sonst immer bin?“

Shikamaru lauschte ihren Worten und konzentrierte sich angestrengt darauf nicht desinteressiert zu wirken und vor allem nicht mit den Augen zu rollen.

„Willst du dass ich mich für eben bedanke? Gut! Danke für deine überflüssige Hilfe!“, die Blondine besah den Mann vor sich mit einem hasserfüllten Blick und wandte sich wieder der Tür zu. Nach einem leisen Klicken schwang das grüne Holz auf und ermöglichte es der jungen Frau in die Wohnung zu schlüpfen.

„Jetzt verschwinde endlich Nara …“, sie wandte sich noch einmal um und ergriff die Klinke, „Lass mich verdammt noch mal in Ruhe!“

Im nächsten Moment hätte sie die Tür vor seiner Nase zugeschlagen, wäre da nicht der störende Schuh gewesen, der sich äußert unverschämt einmischte und nun das Vorhaben von Gaaras Schwester zunichte machte.

„Baka! Nimm sofort den Fuß von der Türschwelle!“, knurrte die Sabakuno und stemmte sich bereits gegen das Holz um das besagte Körperteil ihres Freundes schmerzhaft einklemmen zu können, als mit einem starken Schubs die Tür aufflog und die Sabakuno weiter in den Flur hineinstolperte.

„Ich fass es nicht!“, bellte sie wütend und besah den nun ebenfalls in der Wohnung stehenden Braunhaarigen mit einem zornigen Blick, „Verschwinde! Sofort!“

Der Angesprochene seufzte innerlich und schloss flüchtig die Lider, ehe er seinen ernsten Blick auf die hübsche und vor allem aufgebrachte Frau vor ihm richtete.
 

„Temari …“, setzte er zaghaft an und wurde wie erwartet sofort ausgebremst.

„Nein! Mit Temari brauchst du mir schon mal gar nicht kommen!“, sie äffte seine Stimme auf eine ungewollt witzige Art viel zu tief nach, woraufhin sich der Nara ein amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
 

„Grins nicht so blöd ...“, fauchte sie auf Grund seines heiteren Gesichtsausdrucks und registrierte wie der attraktive Mann langsam auf sie zutrat.

„Bleib stehen du … du … du dämlicher, fauler, nichtsnutziger, perverser, intoleranter, eingebildeter …“, sie zischte ihm diese ganzen Beleidigungen entgegen und das nicht, weil sie das alles wirklich von ihm dachte, sondern viel mehr weil sie die Tatsache, dass er sich ihr immer weiter näherte, äußerst stark verwirrte, „… wolkenverliebter, langweiliger, engstirniger, widerlicher, selbstgefälliger …“, sie stockte, als er plötzlich keinen halben Meter vor ihr anhielt und sie unterbrach.
 

„Bist du jetzt endlich fertig ...?“, fragte er belustigt, musterte ihr schönes Gesicht und sah die Scheu und Verwirrung in ihren dunkelblauen Augen.

„Du hast es nicht anders verdient. Warum also sollte ich aufhören?“, setzte sie ihm mutig entgegen und schluckte leicht, als ein kurzes verführerisches Lächeln über seine Lippen huschte.
 

„Damit ich dich endlich küssen kann ...“, schmunzelte er, hatte wenig später mit einer Hand in ihren Nacken gegriffen und presste seine Lippen ungeduldig und zugleich äußerst sanft auf die ihren.

Mit vor Schock geweiteten Augen spürte die junge Kunoichi wie Shikamaru sie zärtlich aber auch bestimmend küsste, brauchte ein paar Sekunden um ihre Zurechnungsfähigkeit über Bord zu werfen und begann seine gefühlvolle Geste nicht weniger hungrig zu erwidern.
 

Der junge Mann musste innerlich grinsen, als er registrierte wie die Blondine förmlich die weiße Fahne schwang, sich ergab und mit beiden Armen seinen Nacken umschlang, während sie sich weiter verlangend küssten und Temari mittlerweile an die nahe gelegene Wand gepresst wurde.

Neugierige Finger suchten sich einen Weg unter ihr Top, ergriffen den weichen Stoff und zogen es ihr wenig später über den Kopf, woraufhin die hübsche Frau leicht rot wurde und den ANBU somit zum lächeln brachte.
 

„Shikamaru … ich ... wir- …“, setzte sie an, wurde jedoch kurz darauf durch seinem Mund vom Sprechen abgehalten und gab sich einem weiteren leidenschaftlichen Kuss von ihm hin.

Nach einiger Zeit löste er sich wieder von ihr und ließ seine dunklen Augen über ihren äußerst freizügigen Oberkörper wandert, ehe er sich ein weiteres Mal zu der Kunoichi hinunterbeugte.
 

„Du hast- …“, begann Temari erneut, wurde diesmal durch seinen Finger auf ihren vollen Lippen davon abgehalten weiter zu reden und besah den Mann vor sich mit einem verständnislosen Blick.

„Kannst du nicht ein Mal still sein ...?“, raunte der Braunhaarige ihr zu, gab ihr einen hungrigen Kuss und wanderte mit seinen Liebkosungen ganz langsam ihren Hals hinab, über ihr Schlüsselbein und schließlich zu ihrem Brustansatz.

Die Sabakuno biss sich auf ihre Unterlippe um ein leises Seufzen zu unterdrücken, während sie registrierte wie Shikamaru mit seinem heißen Atem über den dünnen Stoff ihres BHs strich und gleichzeitig mit seinen Fingerkuppen sanft ihre Seiten hinab fuhr.
 

Geschickte Hände öffneten kurz darauf den Knopf ihrer Hose und entfernten auch diese überflüssige Klamotte, bevor die hübsche Frau zum ersten Mal die Initiative ergriff und nach dem Saum seines Shirts schnappte.

Der junge Mann grinste verführerisch als sie ihn ungeduldig seines Kleidungsstückes entledigte und ließ seinen Blick über ihren ansehnlichen Körper schweifen, woraufhin Temari erneut rot anlief und peinlich berührt den Blick abwandte.

„Auf einmal so schweigsam?“, flüsterte der Braunhaarige belustigt und strich ihr eine Ponysträhne aus dem Gesicht, „Sonst hast du doch auch kein Problem damit mich lautstark anzubrüllen … und jetzt kannst du mir nicht mal in die Augen sehen?“

Die Angesprochene warf ihm auf Grund seiner Worte einen schiefen Blick zu und versuchte einen Teil der nackten Haut zu verdecken.
 

„Glaub mir, es ist wesentlich einfacher einem Kontra zu geben, wenn man mehr als nur Unterwäsche trägt ...“, knurrte die hübsche Konoichi und vernahm das leise Lachen des Naras.

„Ach wirklich ...?“, grinste er süffisant, „Habe ich dann also endlich einen Weg gefunden dich zum Schweigen zu bringen?“
 

„Sehr witzig.“, grummelte die Schwester des Kazekagen, hatte jedoch nicht mehr viel Zeit um weiter zu schmollen, da sie plötzlich ruckartig hochgehoben, und in das angrenzende Schlafzimmer getragen wurde.

„Shikamaru … lass mich- …“, erneut fanden seine Lippen die ihren und zerschmetterten den Versuch eines winzigen Protestes ihrerseits, ehe sie die weiche Bettwäsche unter ihrem Rücken spürte und leicht erschrocken die Augen aufriss.
 

Er wollte mit ihr schlafen.

Er wollte wirklich mit ihr schlafen?
 

Sie spürte seine heißen Lippen erneut auf ihren, registrierte wie er sich schließlich über sie beugte und begann zärtliche Küsse auf ihrem Bauch zu verteilen.

Er wanderte immer weiter hinab, bis er schließlich den Stoff ihres Höschens erreichte und sich mit seinen Liebkosungen quälend langsam wieder in Richtung ihrer Brüste aufmachte, wo er wenig später den Verschluss ihres BHs ergriff und ihr das Kleidungsstück sanft vom Körper strich.

Ein drittes Mal lief die Blondine knallrot an, während der Nara ihr einen weiteren verlangenden Kuss gab und mit seinen Händen zaghaft, fast andächtig ihre Brüste berührte.
 

Ein leises Keuchen entrann Temaris Kehle und zwang den jungen Mann über ihr zu einem kleinen Grinsen, ehe er sich wieder voll und ganz auf den wunderschönen Körper der Konoichi unter ihm konzentrierte und wusste das dies eine lange Nacht für sie beide werden würde.
 


 

Zur selben Zeit, in Sakuras und Sasukes Wohnung
 

Mit einem lauten Poltern stolperte die Bewohnerin des Domizils in den Flur und krallte sich Halt suchend an das kleine Schränkchen neben der Tür, während der Uchiha hinter ihr seufzend die Wohnung abschloss und sich mit einem genervten Blick zu seiner Freundin umdrehte.

Diese hatte sich mittlerweile wieder einigermaßen geschickt aufgerichtet und kniff, um ihr leichtes Schwindelgefühl zu beseitigen, beide Augen zu.

Uh…“, stöhnte sie schmerzhaft und lehnte sich gegen die nahe gelegene Wand, ehe sie die Hände hob und begann unter leisem Seufzen ihre Schläfen zu massieren.

„Du wolltest nicht hören.“, brummte der Uchiha nur, ging an ihr vorbei in die Küche, füllte ein Glas mit Leitungswasser und kramte missmutig nach einer Tablette, bevor er das Arzneimittel in die Flüssigkeit schmiss und dabei zusah wie sich das Medikament langsam auflöste.

Währenddessen strauchelte die Haruno stöhnend in den Raum hinein und lehnte sich murrend an den Küchentisch, ehe sie registrierte wie ihr Freund auf sie zutrat, ihre Hüfte umschlang und sie nach einer kurzen Bewegung auf das helle Holz gesetzt hatte.

Sie blickte in seine unergründlichen dunklen Augen und starrte wenig später auf das sprudelnde Wasserglas, welches er ihr auffordernd unter die Nase hielt.

„Danke ...“, hauchte sie leise, griff nach dem Gefäß und trank es mit einem Zug leer, ehe sie es neben sich auf den Tisch stellte und seufzend den Kopf in den Nacken legte.

Sie spürte das Sasuke immer noch vor ihr stand, bemerkte wie er sich plötzlich mit seinen Händen links und rechts neben ihren Schenkeln abstützte und wartete geduldig auf seine nächsten Worte. Diese kamen auch rasch, jedoch fielen sie anders aus als erwartet.

„Hattest du vor mir von deinem Gespräch mit Gaara zu erzählen?“
 

Seine dunkle, ruhige Stimme erreichte ihre Ohren und veranlasste sie dazu den Kopf wieder nach vorne kippen zu lassen und erschrocken in seine tiefschwarzen Augen zu schauen.

Einen flüchtigen Moment lang starrte sie ihn einfach nur an, ehe sie innerlich seufzend kurz die Lider schloss und einen entschuldigenden Gesichtsausdruck aufsetzte.

„Woher weißt du davon?“

„Naruto hat sich vorhin verplappert, als ich draußen mit ihm auf dich und Hinata gewartet habe ...“, erklärte der ANBU und sein gereizter Ton verriet Sakura, dass er alles andere als erfreut über ihr kleines Geheimnis war.

Sie ließ ein leises Stöhnen vernehmen und strich sich in einer flüchtigen Bewegung die Haare aus dem hübschen Gesicht, ehe sie erneut aufsah und sogleich mit zwei wütenden dunklen Augen konfrontiert wurde.

„Ich weiß, ich hätte es dir sagen sollen, Sasuke. Es tut mir leid. Ich wusste nur nicht wie. Ich wollte nicht das du deswegen sauer bist ...“
 

Der Uchiha beobachtete sie eingehend während ihrer Worte und vernahm den leichten Geruch von Reiswein der von ihr ausging.

„Natürlich bin ich deswegen sauer. Du hast dich hinter meinem Rücken mit einem Kerl getroffen, der mehr Gefühle für dich hat als ihm gut tut.“, brummte der junge Mann hörbar unzufrieden und fuhr sich mit einer Hand durch das dunkle Haar, ehe er seine Freundin mit einem durchdringenden Blick besah und argwöhnisch die Augenbrauen zusammenzog.

„Warum hast du nicht gewollt das ich von eurem Gespräch erfahre? Was ist zwischen euch vorgefallen, huh?“

Seine Stimme klang kühl und die hübsche Konoichi konnte förmlich die Wut hinter seiner gleichgültigen Fassade spüren, während sie nervös an ihrer Unterlippe nagte und einen vorsichtigen Blick in seine schwarzen Pupillen warf.
 

„Nichts! Wir haben nur ge- …“, setzte sie an, wurde jedoch im nächsten Moment von ihrem Gegenüber ungeduldig unterbrochen.

„Wage es nicht mich anzulügen, Sakura. Was ist passiert?“, kam es etwas lauter von dem attraktiven Mann, während seine Gesichtszüge sich verhärteten und der Medic-Nin signalisierten, das es kein Entkommen für sie gab.

Folglich plapperte sie in ihrem leicht angetrunkenen Zustand drauf los und hoffte so irgendetwas retten zu können.

„Ich weiß nicht, warum ich nicht eher reagiert habe. Ich denke nicht, dass es seine Absicht war mich zu küssen. Ich war nur zu überrascht um- …“, sie stoppte als sie registrierte wie sich zwei starke Hände um ihre Oberarme schlangen und kräftig zudrückten.

„Er hat dich geküsst?“, zischte der Schwarzhaarige und näherte sich mit seinen blitzenden Augen unheilvoll ihrem Gesicht.

„Nein, hat er nicht! Nicht ... wirklich. Ich bin zurückgeschreckt bevor- ...“, die panische Stimme der jungen Frau überschlug sich fast, bevor sie letztendlich brach und Sakura sich zwang tief durchzuatmen, „Sasuke, glaub mir, Gaara hat mit mir unter vier Augen reden wollen um alles zu klären. Er hat sich entschuldigt und die Entscheidung getroffen Konoha-Gakure für längere Zeit zu verlassen. Meinetwegen ...“

Der Uchiha verharrte sichtlich gereizt in seiner Position und verstärkte unbewusst den Druck auf die Oberarme der Medic-Nin, während diese mit trauriger Stimme weiterredete und beiläufig mit ihren Händen gestikulierte.

„Er hat alle Feierlichkeiten abgesagt und wird bereits morgen früh abreisen. Sein Vorhaben hat mich völlig überrascht, ich war wie erstarrt und ... und ich denke ich habe einfach nicht bemerkt wie nahe er mir war ... und dann- ...“

„Und dann hast du dich von ihm küssen lassen, huh?“, fuhr Sasuke die Medic-Nin erbost an und grub seine Finger in die zarte Haut ihrer Arme, woraufhin die schöne Kunoichi schmerzhaft das Gesicht verzog.
 

„Nein, das stimmt nicht!“, keuchte sie leise und besah ihren Freund mit einem verzweifelten Blick, „Es war nicht so wie du denkst, Sasuke! Es war kein Kuss! Er hätte mich fast geküsst, aber ich schwöre dir, ich bin zurückgeschreckt bevor sich ihm die Gelegenheit bot!“

„Ist das dein Ernst?“, fragte der Clanerbe spöttisch und sah ungerührt dabei zu wie die Augen seiner Freundin einen verletzten Glanz annahmen, „Es ist mir egal ob er es geschafft hat dich zu küssen, oder nicht. Mir reicht, dass er es versucht hat!“

„Ja, er hat es versucht ... und es ist nichts geschehen. Begreife das doch!“, flüsterte die junge Frau flehend und spürte bereits ein taubes Kribbeln in ihren Oberarmen, „Sasuke, bitte! Du tust mir weh!“
 

Noch während Sakura registrierte, das ihr vereinzelte Tränen über die Wangen liefen und den Mann ihr gegenüber offenbar zu besänftigen schienen, bemerkte sie erleichtert wie sich der eiserne Griff um ihre Oberarme langsam lockerte.

„Er hat dich nicht angerührt?“, fragte der Uchiha versucht ruhig und große Skepsis schwang in seiner Stimme mit, während er die junge Frau vor sich forschend musterte, „Denn ich schwöre, wenn er es gewagt hat dich anzufassen dann- ...“

Die Angesprochene schüttelte scheu den Kopf, schnitt dem Schwarzhaarigen somit das Wort ab und wusste zugleich, dass sie erneut nicht ganz ehrlich zu ihm war, während Sasuke geräuschvoll ausatmend von ihr abließ.

„Es ist nichts passiert?“, war seine misstrauische Frage, während er seine Arme in seinen Nacken legte und offensichtlich versuchte sich wieder zu beruhigen.
 

Die Haruno ließ seufzend den Kopf hängen und rieb sich die rötlichen Druckstellen auf ihren Oberarmen, ehe sie ihm leise antwortete.

„Es ist nichts passiert.“, wiederholte die Kunoichi aufrichtig und hob ihr Haupt um dem attraktiven Mann vor sich erneut in die dunklen, zweifelnden Augen blicken zu können.

„Sasuke, wieso vertraust du mir nicht? Ich liebe dich und- ...“, sie wurde unterbrochen als sich ein Finger auf ihren Mund legte und sanft über ihre vollen Lippen strich.

„Ich weiß ...“, flüsterte der Uchiha leise und ließ seine Hand über die zarte Haut ihrer Wange gleiten, „Und du weißt, dass ich dir sehr wohl vertraue. Ich traue nur keinem anderen Mann ...“

Er starrte in ihre leuchtenden Smaragde und sah, wie sich sowohl Erleichterung als auch Belustigung in ihnen breit machte, ehe er sich zu der schönen Frau hinunter beugte und ihre Lippen zärtlich mit den seinen versiegelte.
 

Eine kurze Zeit lang küssten sie sich, besinnlich fast schüchtern und genossen die Nähe des anderen, ehe sich Sasuke zaghaft von seiner Freundin löste und sie mit einem tiefgründigen Blick besah.

„Versprich mir ... von jetzt an ehrlich zu sein.“, forderte er ruhig und blies ihr spielerisch eine Haarsträhne aus dem Gesicht, was Sakura zum schmunzeln brachte, ehe sie zustimmend nickte.

„Versprochen ...“, sie lächelte ihr schönstes Lächeln, „Wenn du mir versprichst diese ganze Angelegenheit ruhen zu lassen ...“

Der Angesprochene runzelte kurz nachdenklich die Stirn, bevor er flüchtig die Lider schloss und ergeben seufzte.

„Na schön. Es würde mich sowieso nur wahnsinnig machen, wenn ich darüber nachdenke ...“, kam es knapp von ihm, ehe seine dunklen Pupillen über die roten Stellen an ihren Oberarmen huschten und sich ein reuevoller Ausdruck auf seine sonst so emotionslosen Gesichtszüge legte.

Die Haruno beobachtete wie er plötzlich sanft mit seinen Fingerspitzen ihre Arme hinaufwanderte und vorsichtig über die Druckstellen strich.
 

„Es tut mir leid ...“, hauchte er schwach, besah sich die Flecken genauer und legte seine weichen Lippen federartig auf ihre gerötete Haut.

Sakura spürte wie er begann sanfte Küsse auf ihrem rechten Oberarm zu verteilen, bevor er seine Aufmerksamkeit schließlich dem anderen schenkte und diese liebevolle Prozedur auch dort vollführte.

Seine Lippen wanderten, nachdem sie die rötlichen Flecken verarztet hatten, zu ihrer Schulter, über ihr Schlüsselbein und glitten schließlich so sanft wie selten über die zarte Haut ihres Halses.

Ein leises Seufzen entwich der schönen Frau, woraufhin sich der Schwarzhaarige zwischen ihre Schenkel drängte und mit seinen Lippen von ihr abließ.

Die Haruno spürte wie Sasukes starke Arme ihre Hüfte umschlangen und sie kurz darauf sanft hochhoben, ehe sich die Beine der jungen Konoichi wie mechanisch um seine Lenden klammerten und sich ihre schlanken Finger in sein dunkles Shirt gruben.
 

Erneut fanden sich ihre Lippen, während Sakura bemerkte wie die Hände ihres Freundes zu ihrem Gesäß wanderten und neckisch hinein kniffen.

„Jetzt sind wir quitt ...“, grinste der Uchiha, nachdem er sich von dem Mund der Rosahaarigen gelöst hatte und mit ihr auf den Flur trat.

„Ah! Wegen heute Morgen …“, erinnerte sich die hübsche Konoichi und lächelte schief, als Sasuke sich mit dem Rücken gegen die Schlafzimmertür lehnte und diese, noch während er sie in einen weiteren Kuss verwickelte, aufstieß.
 


 


 

Zur selben Zeit, an der Grenze von Konoha-Gakure
 

Eine Gestalt in einem weiten, schwarzen Mantel stand vor dem Tor eines kleinen Dorfes und ließ ihre kalten Augen über die winzige Anzahl an Häusern schweifen, ehe sie sich mit zielstrebigen Schritten einem Gebäude näherte, aus dem die typischen Geräusche eines Lokals nach draußen in die Nacht drangen.

Eine blasse Hand schlüpfte aus dem Ärmel des Gewandes und stemmte die dunkle Holztür der Gaststätte auf, ehe der, auf Grund seiner Größe, vermeintliche Mann seinen Blick kurz durch den fast leeren Raum schweifen ließ und sich in einer der hintersten Ecken der Schenke niederließ.

Eine Kellnerin hatte den Besucher bereits bemerkt und trat wenig später an seinen wackligen Tisch um die Bestellung des Fremden aufnehmen zu können.

„Guten Abend! Was darf es sein?“, fragte sie höflich und setzte, trotz ihrer bereits langen Schicht, ein freundliches Lächeln auf.

„Tee. Schwarz.“, antwortete der Mantelträger so emotionslos, dass der jungen Frau ein kalter Schauer über den Rücken lief.

„N-natürlich. Kommt sofort ...“, stotterte sie, erschrocken über die Kälte die von diesem Menschen ausging und lief eiligen Schrittes zurück zur Theke um ihrem Chef, einem stämmigen Wirt, den Wunsch des Kunden zu überbringen.
 

Nach ungefähr drei Minuten stand die dampfende Tasse vor dem Fremden, jedoch schien der Mann auch während er den bitteren Geschmack seines Tees genoss, nicht die Absicht zu haben seine große Kapuze abzusetzen und den wenigen anderen anwesenden Gästen sein Gesicht zu zeigen.

Gerade als er sein Getränk mit einem leisen Klirren abstellte, öffnete sich die Tür der Gaststätte und eine dreiköpfige Truppe Shinobis betrat die warmen Räumlichkeiten.

„Die Hokage wird sich sicher darüber freuen, dass die Mission zu ihrer vollsten Zufriedenheit verlaufen ist ...“, grinste ein junger Mann und stützte sich mit seinem Arm lachend auf der Schulter einer etwas kleineren blauhaarigen Frau ab.

„Hör auf so anzugeben, Taichi ...“, grummelte die Konoichi und rollte genervt mit den Augen, „Schließlich hat Satoya-kun die ganze Arbeit gemacht, während du kopfüber an einem Baum gehangen hast.“

Der dritte im Bunde, ein braunhaariger junger Mann von ungefähr 17 Jahren, betrat hinter seinen beiden Teamkollegen das Lokal und lief mit einem genervten Gesichtsausdruck an ihnen vorbei.

„Du verletzt mich Kasumi-chan. Wieso hältst du immer zu ihm?“, der Blonde zeigte mit einem Finger auf seinen Freund, welcher sich gerade an einem Tisch in der Schenke niedergelassen hatte und sich seufzend durch die Haare fuhr, ehe seine Kameraden es ihm gleich taten und sich zu ihm gesellten.

„Vielleicht, weil du immer derjenige bist, der das ganze Team durch seine heldenhaften Aktionen in Gefahr bringt ...“, brummte die junge Frau und besah ihren Gesprächspartner mit einem finsteren Blick.

„Könntet ihr zwei nicht endlich mal die Klappe halten? Das geht jetzt seit wir in Kusa-Gakure aufgebrochen sind so ...“, murrte der Braunhaarige und hoffte das diese Aussage seine Freunde zum schweigen bringen würde. Doch anscheinend hoffte er vergebens.

„Sie hat angefangen …“, Taichi deutete mit einer flüchtigen Kopfbewegung auf die Blauhaarige und erntete einen ungläubigen Blick von eben dieser.

„Wie bitte?!“, entfuhr es ihr aufgebracht.

„Du hast mich schließlich die ganze Zeit damit aufgezogen, dass ich die Mission mal wieder fast verbockt hätte und- …“, der Blonde wurde abrupt ausgebremst.

„Weil es die Wahrheit ist! Dank dir wären wir beinahe aufgeflogen und hätten Konoha-Gakure in winzigen Stückchen erreicht!“, zickte die Kunoichi und blähte wütend ihre, vor Zorn rosigen Wangen auf.

„Es reicht!“, fuhr Satoya dazwischen und registrierte wie die Kellnerin mit eiligen Schritten auf ihren Tisch zukam, „Wenn ihr jetzt noch einmal meckert, sorge ich dafür das ihr heute Nacht beide draußen schlaft. Schließlich schleppe ich das Geld für die Zimmer mit mir rum ...“

Mit einem synchronen Schnauben lehnten sich die Angesprochnen auf der unbequemen Holzbank zurück und bestellten murmelnd etwas bei der jungen Bedienung, welche gerade an ihren Tisch trat und freundlich lächelnd ihren Notizblock zückte.
 

Währenddessen saß der Fremde in einer ziemlich dunklen, abgeschotteten Ecke und beobachtete das vermeintliche Jonin-Team aus Konoha mit wachsamen Augen.

Die drei schienen auf dem Rückweg einer Mission zu sein und könnten ihm vielleicht Ärger machen. Aber solange keine Gefahr führ seinen Auftrag bestand, würde er diese unerfahrenen Kinder mit dem Leben davon kommen lassen. Viel wichtiger war die Ausführung seines Befehls. Mit einem finsteren Gesichtsausdruck fixierten die Pupillen des Mannes eine kleine Phiole, welche eine silbrige Flüssigkeit aufwies und in der Innentasche seines Mantels steckte und darauf wartete eingesetzt zu werden.
 

© by RosaLies

Training und Hormone?

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Am nächsten Morgen in Temaris Wohnung
 

Ein leises Rascheln kündigte das baldige Erwachen der Anwesenden an, als die ersten warmen Sonnenstrahlen durch das große Fenster fielen und sich auf den hellen Holzboden legten.

Die blonde Konoichi streckte sich gerade genüsslich und zog die weiße Bettwäsche ein wenig strammer um ihren nackten Körper, während der Mann neben ihr verschlafen blinzelte und sich kurz darauf gähnend durch das braune Haar fuhr.
 

Ihre Blicke trafen sich und ein kleines Schmunzeln erschien auf den Lippen der beiden, woraufhin sich Temari seufzend auf die Seite drehte und den Nara eingehend betrachtete.

„Morgen!“, raunte Shikamaru, ehe er sich ebenfalls der schönen Frau zuwandte, mit einem Arm ihre Hüfte umschlang und sie sanft an sich zog.

„Morgen!“, erwiderte die Sabakuno und verwickelte den ANBU in einen zärtlichen Kuss, während seine Finger durch ihre blonden, offenen Haare strichen und sie behutsam im Nacken kraulten.

Es dauerte eine ganze Weile bis die zwei sich voneinander lösten und sich kurz darauf wieder in die Augen sahen.

„Wie spät ist es?“, fragte der Braunhaarige anscheinend immer noch verschlafen und fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht.

Die Angesprochene drehte sich auf den Rücken und warf einen flüchtigen Blick auf die leuchtenden Ziffern ihres Weckers, um wenig später ihre Aufmerksamkeit wieder dem attraktiven Mann in ihrem Bett zu schenken.

„Kurz nach neun!“, beantwortete Temari seine Frage und runzelte verwirrt die Stirn, als der Nara sich stöhnend aufrichtete und die Bettwäsche zurückschlug.

„Was ist?“, kam es verständnislos von der Blondine, während sie beobachtete wie Shikamaru sich grummelnd erhob und nach seiner Boxershorts griff.

„Ich muss zum Training!“, erklärte er knapp und schlüpfte in seine Klamotten, welche die Nacht, wie erwartet, zerknüllt auf dem Boden verbracht hatten.

„Sonntagmorgens?“, fragte die Sabakuno überrascht und richtete sich, mit Hilfe ihrer Ellenbogen etwas auf.

„Neji fährt tierisch darauf ab uns an den unmöglichsten Uhrzeiten zum Training zu verdonnern! Keine Ahnung wieso … jedenfalls…“, der Nara warf einen Blick auf den Wecker, „…bin ich schon 15 Minuten zu spät!“

Shikamaru hatte sich gerade sein Shirt über den Kopf gezogen, als er sich zu der jungen, im Bett sitzenden Frau umdrehte und ihr einen entschuldigenden Blick zuwarf.

„Ich muss los!“, begann er seufzend, trat an Temari heran und beugte sich zu ihr hinunter, „Aber wir sollten die letzte Nacht auf keinen Fall zu einer einmaligen Sache werden lassen!“

Er gab ihr einen sanften Kuss und strich ihr zärtlich über die Wange, während die Blondine seine gefühlvolle Geste liebevoll erwiderte und registrierte wie er sich langsam von ihr löste.

„Bis dann!“, nach diesen kurzen und für die Sabakuno äußerst enttäuschenden Worten hatte sich der Braunhaarige umgedreht und war wenig später aus dem Zimmer stolziert.

Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck sah sie ihm nach, verweilte mit ihren dunkelblauen Augen einen kurzen Moment auf dem hellen Holz der Tür und ließ sich wenig später seufzend zurück in die weichen Kissen fallen.

Sie hatte mit ihm geschlafen. Sie hatte tatsächlich mit Shikamaru geschlafen.

Aber warum machte sie dieser Gedanke nicht glücklich und ließ sie vor Freude durch ihr Zimmer tanzen? Warum fühlte sie sich jetzt, da sie ihm so nah gewesen war wie sie es sich immer gewünscht hatte, so leer? Hatte ihm diese Nacht auch nur annähernd so viel bedeutet wie ihr? Oder … wollte er lediglich seinen Spaß haben?

Sie presste während ihrer Überlegungen fest die Lippen aufeinander und schloss flüchtig die Lider um diese eine salzige Flüssigkeit, welche so viel Schwäche offenbarte, wegblinzeln zu können.
 


 

Zur selben Zeit, auf dem Trainingsplatz von Konoha-Gakure
 

Achte auf die Haltung meines Armes!“, erklärte der Hyuuga und warf mit einer äußerst geschickten Handbewegung sein Kunai auf die weit entfernte Zielscheibe.

Mit einem dumpfen Geräusch bohrte es sich genau in die Mitte des roten Punktes und brachte Sakura einmal mehr dazu ihrem Teamleader stillen Respekt zukommen zu lassen.

„Siehst du! Die richtige Technik ist der ausschlaggebende Punkt!“, meinte Neji überheblich lächelnd und besah seine Teamkollegin mit einem auffordernden Blick.

Diese grummelte leise und zückte widerwillig eines ihrer Kunais.

„Du hast leicht reden! Mit dem Byakugan siehst du die dämlichen Scheiben noch in über 100 Metern Entfernung!“, maulte die Rosahaarige und verzog ihr hübsches Gesicht zu einer genervten Fratze.

„Mein Bluterbe ist in diesem Fall irrelevant!“, versicherte der Braunhaarige seiner Teamkollegin und erntete einen skeptischen Blick.

„Na schön! Dann schmeiß das Kunai noch mal, aber diesmal bitte ohne Gebrauch vom Byakugan zu machen!“, forderte die Konoichi, während ein hinterhältiges Grinsen auf ihren vollen Lippen prangte.

Der Angesprochene schien für einen kurzen Moment verblüfft, ehe er leise lachend den Kopf schüttelte.

„Sakura! Du kannst mir ruhig glauben. Ob mit oder ohne Byakugan. Das Ergebnis wäre das Gleiche!“, sprach er anscheinend belustigt und zog, auf den folgenden Blick seiner besten Freundin hin, beide Augenbrauen hoch.

„Dann hast du doch sicher nichts dagegen mir dein bewundernswertes Talent einmal vorzuführen, oder?“, mit einem selbstgerechten Gesichtsausdruck hielt sie ihm ihre Waffe unter die Nase und wartete geduldig auf eine Reaktion seinerseits.

Doch der Hyuuga rührte sich nicht, starrte sie mit unergründlichen Augen an und ließ seine Pupillen immer wieder von ihrem schönen Gesicht zu dem Kunai wandern.

„Das ist doch albern!“, meinte er schließlich und besah sie mit einem durchbohrenden Blick, „Ich brauche nichts vorführen von dem ich weiß, dass ich es kann!“

Ein leises Lachen verließ Sakuras Kehle, ehe sie ein schiefes Lächeln aufsetzte und ihrem Teamleader belustigt auf die Schulter schlug.

„Du kannst es nicht!“, stellte sie fest und grinste ihn fies an, woraufhin Neji beleidigt das Gesicht verzog und murrend die Arme vor der Brust verschränkte.

„Kann ich doch!“, schnaubte er aufgebracht und besah seine beste Freundin mit einem wütenden Blick.

„Kannst du nicht!

„Kann ich doch!

„Nein!“

„Doch!“

„Nein!“

„Ich dachte ich finde hier meine Teamkollegen … und nicht die Krabbelgruppe des Konoha Kindergartens!“

Shikamarus Stimme beendete den kleinen Streit der beiden ANBUs und veranlasste sie dazu sich überrascht zu dem Neuankömmling umzudrehen.

„Ich dachte auch, dass mein Team pünktlich zum vereinbarten Termin erscheint!“, murrte der Hyuuga und musterte seinen etwas zerknautscht wirkenden Freund auffällig.

„Hab verschlafen!“, begründete der Nara seine Verspätung und trat neben die Rosahaarige, welche ihn ebenfalls stirnrunzelnd beäugte und langsam eine ihrer Brauen in die Höhe wandern ließ.

„Shika? Hattest du die Sachen nicht gestern Abend auch schon an?“, fragte sie irritiert und beobachtete wie der Angesprochene verwundert an sich hinunter sah.

„Sakura hat Recht!“, stellte der Teamleader fest, „Nur hatten deine Klamotten gestern Abend noch weitaus weniger Falten!“

Der Nara fuhr sich daraufhin grummelnd durch die dunklen Haare und besah seine Freunde mit einem genervten Blick.

„Na und?“, murmelte er gähnend, „Seit wann interessiert es euch wie ich rumlaufe?“

„Seit deine Kleidung förmlich danach schreit, dass du nicht zu Hause geschlafen hast und wir wissen, dass du zufälligerweise gestern Abend auf der Suche nach Temari warst!“, antwortete die Haruno schulterzuckend und besah ihren Teamkollegen mit einem wissenden Blick, was Shikamaru dazu veranlasste innerlich genervt aufzustöhnen.

„Du hast bei ihr übernachtet, huh?“, grinste Neji, während sich die schöne Konoichi anscheinend ebenfalls amüsiert, mit vor der Brust verschränkten Armen, gegen die Schulter des Hyuugas lehnte und einen vielsagenden Gesichtsausdruck aufsetzte.

Der Braunhaarige seufzte leise, als er in die vergnügten Augen seiner Freunde blickte und wusste, dass er bereits verloren hatte.

Er brummte kurz verstimmt und signalisierte somit den Shinobis das sie mit ihren Vermutungen richtig lagen, ehe er spürte wie sich kurz darauf schlanke Finger in sein Shirt krallten und Sakura ihm strahlend in die Arme sprang.

„Ich fass es nicht!“, rief sie fröhlich aus, „Du hast es, entgegen aller Erwartungen, nicht verbockt!“

Der Hyuuga beobachtete seine Teamkollegin kopfschüttelnd, während Shikamaru seufzend die Hüfte der aufgeregten Frau ergriff und ihr somit mehr Halt bot.

„Ihr habt endlich miteinander geredet und euch ausgesprochen, nicht wahr?“, plapperte die Haruno los und lächelte den Mann, welcher gerade damit beschäftigt war sie nicht fallen zu lassen, glücklich an.

„Nicht ... wirklich…“, kam es nur vom Nara, während er sich mit seiner freien Hand verlegen am Kopf kratzte und Sakura damit zwang ihn verständnislos anzustarren.

„Was soll das heißen nicht wirklich?“, fragte die hübsche Konoichi konfus, legte ihre Stirn in Falten und registrierte wie der Nara sie wieder vorsichtig absetzte.

„Ich glaube die zwei waren mit etwas anderem beschäftigt!“, warf Neji ein und konnte sich ein leicht perverses Grinsen nicht verkeifen.

Die Augenbrauen der Haruno zogen sich daraufhin ungläubig zusammen, ehe sie Shikamaru mit einem zerstreuten Blick besah.

„Du hast mit Temari geschlafen ohne auch nur irgendetwas zwischen euch klargestellt zu haben?“, fragte die junge Frau überrascht und sah sich, auf Grund ihrer unverblümten Worte, wenig später dem schiefen Lächeln des Naras gegenüber.

„Was erwartest du? Das ich ihr einen Heiratsantrag mache?“, seufzte der Angesprochene genervt und fixierte seine beste Freundin, „Sakura! Das zwischen Temari und mir war nur Sex, den wir von mir aus gerne wiederholen können!“, fügte er verführerisch grinsend hinzu, bemerkte wie Neji sich neben ihn stellte und sah das anerkennende Funkeln in dessen Augen.

„Solange du deswegen nicht ständig zu spät zum Training kommst!“, grinste der Clanerbe und besah seinen Teamkollegen mit einem undefinierbaren Blick, doch die Rosahaarige konnte den Applaus, den der Hyuuga Shikamaru gerade zuteil werden ließ förmlich hören.

Sie verdrehte die Augen und hoffte nur, dass diese Sache zwischen Temari und ihrem besten Freund nicht aus dem Ruder geriet.
 


 

Am Mittag, auf einer Straße von Konoha-Gakure
 

Mit gemütlichen Schritten schlenderte Sakura die Einkaufsstraße des Dorfes entlang und blickte neugierig in das ein oder andere Schaufenster, während ihre Gedanken immer wieder um das Training am Vormittag kreisten.

Sie wurde das Gefühl nicht los das die Beziehung von Shikamaru und Temari keinen guten Weg eingeschlagen hatte und seufzte leise über das Benehmen ihres besten Freundes.

Ihr war klar, dass der Nara über die Gefühle der Blondine bescheid wusste und verstand es umso weniger, dass er trotz dieses Wissens einfach mit ihr schlief und es in Kauf nahm sie dadurch zu verletzten.

Mit einem Grummeln schlug sie sich innerlich die Hand vor die Stirn und verfluchte die unbegreifliche männliche Psyche heute bereits zum zehnten Mal, als eine bekannte Stimme sie aus ihren Gedanken riss und dazu brachte sich überrascht umzudrehen.

Sakura-chan!“, rief ein blonder junger Mann mit erhobenem Arm, während zwei weitere Personen neben ihm herliefen und ebenfalls erfreut schienen.

„Die Chaotentruppe kehrt von ihrer Mission zurück!“, entfuhr es der Medic-Nin amüsiert, ehe das Jounin-Team wenig später vor ihr stoppte und sie höflich begrüßte.

„Mach dich nicht über uns lustig!“, kam es gespielt empört von Taichi, während die blauhaarige Konoichi neben ihm missmutig die Augen verdrehte.

„Baka! Nur wegen dir haben wir diesen tollen Namen bekommen!“, murmelte sie genervt und erntete einen schiefen Blick von Sakura.

„Könntet ihr zwei nicht endlich damit aufhören euch ständig zu streiten und mir damit auf den Sack zu gehen!“, brummte Satoya und warf der attraktiven Frau vor sich einen vielsagenden Blick zu, ehe die Haruno leise lachte und ihren hübschen Kopf schüttelte.

„Das ganze kommt mir auf eine unheimliche Art und Weise bekannt vor!“, meinte die Rosahaarige und grinste die drei ahnungslosen Freunde belustigt an.

„Wie war eure Mission?“, fragte Sakura um das Thema zu wechseln und hatte auch großen Erfolg mit ihrem Vorhaben.

„Zufriedenstellend!“, berichtete der Blonde stolz und hörte Kasumi neben sich leise schnauben.

„Das wird Tsunade freuen!“, kam es lächelnd von der Haruno, während sie sich wieder in Bewegung setzte und die Straße neben dem Jounin-Team hinab schritt.

„Wie war deine Urlaubswoche?“, sprach Taichi interessiert und hob fragend die Augenbrauen.

„Anstrengend!“, antwortete die Medic-Nin seufzend und registrierte wie die Blauhaarige ihr einen neugierigen Blick zuwarf.

„Und wie geht es TenTen?“

Die Angesprochene lächelte und setzte einen vielsagenden Gesichtsausdruck auf.

„Es geht ihr ausgezeichnet … und Wataru auch!“

„Wataru?“, wiederholte Kasumi irritiert, ehe bei ihr ein Licht aufging, „Soll das heißen, sie hat ihr Baby bekommen als wir auf unserer zweiwöchigen Mission waren?“

„Korrekt!“, war Sakuras knappe Antwort.

„Und es ist ein Junge, ja?“, plapperte Taichi los und lief plötzlich rückwärts vor der Haruno her.

„Ein Mädchen das Wataru heißt, würde ich jedenfalls nicht beneiden!“, lachte die Rosahaarige und schüttelte über den freudigen Gesichtsausdruck des Blonden den Kopf.

„Ginge mir genauso!“, stimmte Satoya der hübschen Konoichi zu und ließ sich zu einen kleinen Schmunzeln herab.

„Wart ihr schon bei Tsunade?“

Sakura warf dem dreiköpfigen Team einen flüchtigen Blick zu, ehe sie ihre Aufmerksamkeit einem Schaufenster schenkte, in dem beeindruckende Katanas ausgestellt wurden.

„Ja!“, antwortete Kasumi gähnend, „Der Bericht ist abgegeben und für die nächsten drei Tage haben wir wohlverdienten Urlaub!“

„Freut mich für euch!“, kam es beiläufig von der Haruno, ehe sie etwas wahrnahm und augenblicklich erstarrte.
 

„Sakura!? Was…?“, setzte Taichi an, wurde jedoch im nächsten Moment von der Rosahaarigen zur Seite geschubst, als sich kurz darauf ein Kunai, genau dort wo er gestanden hatte, in den Asphalt der Straße bohrte.

Satoya fackelte nicht lange und zückte ebenfalls eine Waffe, während sich seine Teamkollegin um seinen, am Boden liegenden und anscheinend geschockten Freund kümmerte.

Die Haruno sah sich inzwischen konzentriert um und hatte immer eine Hand an dem Griff ihres Katanas, während sie die Umgebung nach fremden Chakren absuchte.
 

Ihre giftgrünen Augen huschten über die nahe gelegenen Dächer und entdeckten plötzlich eine Gestalt in einem dunklen Mantel. Der Fremde stand auf dem Geländer eines Balkons und starrte direkt in ihre Richtung, so, als wolle er deutlich machen dass er sie angegriffen hatte und war wenig später, nach einem Sprung von der Balustrade verschwunden.

Mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck wandte die ANBU sich zu dem Jounin-Team um und besah den Braunhaarigen mit einem ernsten Blick.

Satoya! Geht und holt Naruto! Das Hyuuga-Anwesen ist hier gleich um die Ecke! Sagt ihm er soll so schnell wie möglich in den südlichen Teil des Waldes kommen!“, befahl sie dem Teamleader und kehrte den Freunden bereits ihren Rücken zu, als der Angesprochene sie noch einmal aufhielt.

„Du weißt nicht was das für ein Typ ist … nimm mich mit!“, sprach der Braunhaarige und versuchte gefasst zu wirken, jedoch konnte er seine Nervosität nicht halb so gut verbergen wie er es gerne gewollt hätte.

„Nein!“, war Sakuras knappe Antwort, ehe sie sich kräftig vom Boden abstieß und auf dem gegenüberliegenden Häuserdach landete, „Holt Naruto! Beeilt euch!“

Das nächste was sie sahen war ein Wirbel aus Kirschblüten, woraufhin Satoya einen leisen Fluch ausstieß und seine Teamkollegen mit einem auffordernden Blick besah.

„Ihr habt sie gehört! Auf zum Hyuuga-Anwesen! Beeilung!“, nach einem kurzen Handzeichen ihres Teamleaders waren auch die drei Freunde verschwunden und machten sich mit einem mulmigen Gefühl im Magen auf die Suche nach dem Uzumaki.
 


 

Zur selben Zeit, an der Stadtmauer von Konoha-Gakure
 

Mit atemberaubender Geschwindigkeit preschte die schöne Konoichi über das Dach des Wachturmes und landete nach einem leichtfüßigen Salto auf dem robusten Ast eines hochgewachsenen Baumes.
 

„Verflucht!“, schimpfte sie leise und sah sich aufmerksam um, „Ich kann sein Chakra kaum noch spüren. Entweder ist er wahnsinnig schnell, oder einfach nur erstaunlich gut darin seine Kräfte vor anderen zu verbergen!“

Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf die Schwingungen in der Luft, ehe sie ruckartig die Lider öffnete und ihren Kopf nach rechts wandte.

Mit einem finsteren Grinsen auf dem Gesicht stieß sie sich von dem Ast ab, flog auf den nächsten Baum zu und erhöhte ihr Tempo um ein vielfaches.

„Er ist nicht schneller als ich!“, stellte sie erleichtert fest und schwang sich von einem dicken Zweig zum Nächsten, „Er ist nur geschickt darin sein Chakra zu verbergen … aber das wird ihm nicht viel nützen!“
 

Nachdem sie einen weiteren Kilometer zurückgelegt hatte erreichte die junge Frau eine kleine unscheinbare Lichtung, doch die Präsenz des Fremden war für sie deutlich zu spüren.

Sie landete auf einem großen Baum ganz in der Nähe und ließ ihren wachsamen Blick über das saftige Gras gleiten, als eine Stimme sie plötzlich zusammenzucken ließ.
 

„Ich bin beeindruckt!“, erklang es kühl und als Sakura mit ihren Augen die Mitte der Waldlichtung fixierte, entdeckte sie die Gestalt in dem Mantel, welche sie bereits vor wenigen Minuten auf einem Balkon in Konoha gesehen hatte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du in der Lage bist mich so schnell aufzuspüren!“

Der gefühlskalte Ton des Fremden ließ sie innerlich erschaudern, während sie sich dazu zwang nach außen hin keine derartigen Empfindungen preiszugeben.

„Wer bist du?“, fragte sie emotionslos und landete wenig später am Rande der Lichtung auf dem feuchten Waldboden.

„Das hat dich nicht zu interessieren!“, war die knappe Antwort des Unbekannten, während er seine Gegnerin scheinbar neugierig zu mustern schien.

„Da bin ich anderer Meinung! Schließlich hast du uns angegriffen. Und ich würde schon gerne erfahren, wer zu so einer leichtsinnigen Aktion fähig ist!“, kam es schmunzelnd von Sakura, woraufhin ein raues Lachen aus der Kehle des namenlosen Mannes drang.

„Die Gerüchte über dich scheinen wahr zu sein!“, meinte der Fremde schließlich amüsiert und schien nach etwas zu greifen, dass in der Innentasche seines weiten Mantels steckte.

Die Rosahaarige ging davon aus, dass es sich um eine Waffe handelte und zog bereits ihr Katana aus der Scheide während der Mann unberührt weiter sprach.

„Zu schade, dass ich mir von deiner Stärke und deinen Fähigkeiten kein eigenes Bild machen kann … jedoch …“, die Haruno wusste nicht wie es passiert war, aber plötzlich und vollkommen unerwartet war der Fremde verschwunden und tauchte mit bemerkenswerter Geschwindigkeit wieder hinter ihr auf.

Sie hatte nicht mal mehr die Zeit sich umzudrehen, als ein blitzschneller Schlag sie ihm Nacken traf und dafür sorgte, dass sie langsam das Bewusstsein verlor.

„… jedoch …“, die Konoichi spürte wie sie zwei starke Arme auffingen und sie sanft auf den Waldboden legten, „… bestätigt sich das Gerücht um deine atemberaubende Schönheit!“

Seine Worte erreichten Sakura nur noch gedämpft, bevor sie bemerkte wie sich ein schwarzer Schleier über ihre Pupillen legte und sie noch gerade wahrnahm, dass der Fremde seine kalten Finger um ihr Handgelenk schlang und etwas das sie vorhin für eine Waffe gehalten hatte, ans Tageslicht beförderte.

Sasori beobachtete währenddessen, wie sich ihre smaragdgrünen Augen sachte schlossen und zog eine Phiole mit einer silbrigen Flüssigkeit aus seinem Mantel, ehe er eine winzige Spritze zückte und eben diese äußerst vorsichtig mit der Substanz füllte.

Sein Griff um das Handgelenk der schönen Frau verstärkte sich, als er die feine Nadel hochkonzentriert in ihre zarte Haut gleiten ließ und ihr exakt zehn Milliliter der leuchtenden Flüssigkeit verabreichte.

Nachdem der Rothaarige sich davon überzeugt hatte, dass kein Tropfen übrig geblieben war, verstaute er wieder alles sorgfältig in dem dunklen Mantel und verweilte mit seinem Blick auf der jungen Konoichi.

„Irgendwann sehen wir uns wieder … das verspreche ich dir.“, flüsterte er leise und strich ihr vorsichtig eine rosa Haarsträhne aus dem Gesicht. Er wusste nicht warum er es tat aber irgendetwas zwang ihn dazu dieses anmutige Geschöpf zu berühren, während seine kalten Augen über ihren Körper huschten und plötzlich ihre weichen und so lebendig aussehenden Lippen fixierten.

Ohne groß darüber nachzudenken beugte er sich über die hübsche Frau und stellte überrascht fest, dass sich sein Herzschlag beschleunigte, während er sich ganz langsam ihrem entspannten Gesicht näherte.
 

„Wage es sie auch nur anzufassen und ich lege dich auf der Stelle um!“
 

Mit einem Ruck hob Sasori den Kopf und sah einen blonden Mann mit wutverzerrtem Gesicht auf ihn zurauschen.

Naruto holte gerade zum Schlag aus, als der Fremde sich blitzschnell erhob und mit einem eleganten Rückwärtssalto auf einem Baumstamm über ihm landete.

Du beschissener Wichser! Was hast du mit ihr gemacht?“, fuhr er den Mantelträger an, erhielt jedoch keine Antwort.

„Ich rede mit dir, du Arschloch! Wenn sie auch nur den kleinsten Kratzer hat, mach ich dich fertig!“, der Uzumaki wollte gerade einen weiteren Angriff starten, als sich die merkwürdige Gestallt plötzlich vor seinen Augen in Luft auflöste und mit dem Rauschen der Blätter verschwunden war.

„Was zum …?“, der Blonde konzentrierte sich auf das Chakra des Mannes, musste sich jedoch eingestehen das er nicht mal mehr ein Fünkchen seiner Präsenz spüren konnte.
 

Scheiße!“, schrie Naruto erbost und ballte wütend die Hände zu Fäusten, ehe er sich zu seiner besten Freundin umdrehte und sich mit besorgter Miene neben sie auf den Waldboden kniete.
 

„Sakura?“, er umschlang ihren Rücken mit seinen Armen und richtete sie etwas auf, „Sakura? Kannst du mich hören? Sag doch was!“

Doch die Rosahaarige reagierte nicht und veranlasste den Uzumaki dazu zornig das Gesicht zu verziehen.

Scheiße! Dieser dreckige Wichser!“ rief er erneut und hob die ohnmächtige Frau auf seine Arme, „Verfluchter Mist! Komm schon Sakura … tu mir das nicht an! Du musst jetzt durchhalten, hörst du?“

Im nächsten Moment hatte er sich kräftig vom Boden abgestoßen und sprang mit hoher Geschwindigkeit von Baum zu Baum.

Mist! So ein Scheißdreck!“, er nutzte seine Wut aus um sein Tempo erhöhen zu können und warf einen angsterfüllten Blick in seine Arme, „Warum stellst du dich auch alleine einem unbekannten Gegner? Wenn du mich jetzt hängen lässt bekommst du mächtigen Ärger!“

Mit beeindruckender Schnelligkeit preschte der ANBU durch den dichten Wald in Richtung Konoha und konnte die Stadtmauer bereits nach wenigen Minuten sehen.
 

Im Krankenhaus herrschte gerade eine entspannte Atmosphäre, als mit einem lauten Krachen die Türen aufflogen und beinahe aus den Angeln gerissen wurden.

Schnell!“, der junge Mann sprintete mit Sakura auf dem Arm in das erst beste Behandlungszimmer und brüllte die erschrockenen Krankenschwestern an, „Holt Tsunade! Sofort!“

Mit einer äußerst sanften und fürsorglichen Bewegung legte er die Rosahaarige auf der Liege ab und begann nervös neben seiner ehemaligen Teamkollegin auf und abzuschreiten, als eine Assistentin der Hokage den Raum betrat und mit eiligen Schritten auf die Patientin zusteuerte.

„Tsunade-sama müsste jeden Moment eintreffen! Was ist passiert?“, fragte sie an den Blonden gewandt, während sie den Puls der jungen Frau fühlte und ihren Körper nach irgendwelchen Verletzungen absuchte.

„Ich weiß es nicht … ich…“

Naruto!“, das Oberhaupt von Konoha erreichte schnaubend das Behandlungszimmer und schob die Schwester beiseite, ehe sie ihren geschulten Blick auf die Haruno richtete, „Was ist passiert?“

Der Angesprochene stöhnte auf und fuhr sich gehetzt durch das Haar, ehe er die Hokage mit einem verzweifelten Blick besah.

„Ich weiß es nicht, verdammt!“, fluchte er ungehalten und legte die Hände in den Nacken, „Da war so ein verhüllter Kerl … im Wald … aber ich weiß nicht was er mit ihr gemacht hat! Ich bin zu spät gekommen!“, er brummte, wütend über sich selbst, „Satoya und sein Team standen plötzlich vor meiner Tür und meinten sie wären angegriffen worden … und Sakura wäre diesem Typen gefolgt und hätte ihnen befohlen mich aufzusuchen! Ich bin sofort los…“, er schloss vor Zorn die Lider, „Aber als ich ankam lag sie bereits vor diesem Penner auf dem Boden!“

Tsunade hatten seinen angsterfüllten Worten gelauscht und besah ihre ehemalige Schülerin mit einem besorgten Blick, ehe sie eine Hand auf Sakuras Stirn legte und ihr heilendes Chakra aktivierte.

Sie schloss flüchtig die Augen und atmete tief ein und aus, bevor sie sich an eine Schwester wandte und diese mit ernster Miene besah.

„Benachrichtige bitte Uchiha Sasuke!“, sprach sie leise und beobachtete wie die Dame sich kurz vor ihr verneigte und wenig später aus dem Zimmer lief.

„Tsunade … jetzt sag schon! Was ist mit ihr?“, kam es ungeduldig von Naruto, während er von einem Bein auf das Andere trat und immer wieder panische Blicke zu Sakura warf.

„Ich weiß es nicht!“, antwortete das Oberhaupt von Konoha schwermütig und pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, „Ihr Zustand ist soweit stabil! Sie scheint nur ohnmächtig zu sein! Aber … Genaueres wissen wir erst nach ein paar Tests!“

„Was für Tests?“, fragte der Uzumaki gefasst und schien sich wieder einigermaßen zu beruhigen, da seine beste Freundin nicht in Lebensgefahr schwebte.

„Wir müssen ihre Werte überprüfen!“, erklärte die Blondine und wandte sich erneut an eine Assistentin.

„Bereitet alles für eine Blutuntersuchung vor!“, beauftragte sie die ältere Frau in dem weißen Kittel, sah wie diese flüchtig nickte und mit einer anderen Schwester auf dem Flur verschwand.

Der Chaos-Ninja war mittlerweile an das Bett getreten und griff nach der Hand seiner ehemaligen Teamkollegin.

„Reiß dich bloß zusammen, Sakura!“, er strich mit dem Daumen über ihre zarte Haut und setzte ein wehmütiges Lächeln auf, „Wenn mit deinen scheiß Werten was nicht stimmt, werde ich mir das niemals verzeihen können!“

Die Hokage beobachtete die Situation mit einem traurigen Blick und seufzte leise, als plötzlich mit einem unerwarteten Knall die Tür aufflog und ein schwarzhaariger Mann in das Behandlungszimmer stürmte.

Sakura?“, seine dunklen Augen fixierten die hübsche Konoichi und weiteten sich geschockt, während er die letzten Meter zu ihr überwand und Naruto einen aufgewühlten Blick zuwarf, „Was ist passiert?“

Der Angesprochenen wurde etwas blass, als sich ein reuevoller Ausdruck auf sein Gesicht legte und ihm seine nächsten Worte scheinbar nur schwer über die Lippen kamen.

„Sasuke … es ... es … tut mir leid! Ich war nicht schnell genug bei ihr … ich…“, der Uzumaki wurde von der wütenden Stimme seines Freundes unterbrochen.

„Naruto! Was verdammt noch mal ist passiert?“, knurrte ihn der Clanerbe an und besah den Blonden mit einem ungeduldigen Blick, woraufhin dieser ergeben seufzte und seinem Teamkollegen das Gleiche berichtete was bereits Tsunade erfahren hatte.

Als er mit seiner Erzählung geendet hatte, wandte sich der Uchiha unverzüglich an sein Oberhaupt und zog aufgebracht die Augenbrauen zusammen.

Was war das für ein Kerl?“, entfuhr es ihm zornig, woraufhin die Hokage flüchtig die Lider schloss und kaum merklich den Kopf schüttelte.

„Wir wissen es nicht. Außer Sakura und Naruto hat ihn niemand gesehen!“, seufzte die Blondine und trat neben den Schwarzhaarigen an die Seite der Liege.

Der ANBU-Teamleader beobachtete wie Tsunades Hand nach einem Arm der Rosahaarigen griff und jeden Millimeter ihrer Haut forschend musterte.

„Wir können erst nach ein paar Tests sagen, was dieser fremde Shinobi mit ihr gemacht hat. Allerdings scheint sie durch einen äußerst präzisen Schlag in den Nacken ohnmächtig geworden zu sein!“, klärte das Oberhaupt von Konoha die beiden Männer auf und erntete einen verstehenden Blick von Naruto.

„Dieser Wichser war wirklich unglaublich schnell! Ich kann mir vorstellen dass er Sakura tatsächlich so einen Schlag hätte verpassen können!“, murmelte der Blonde immer noch ein wenig aufgebracht und fuhr sich durch das strubbelige Haar, „Ich habe zwei Mal versucht ihn anzugreifen, war jedoch nicht mal dazu in der Lage ihn zu streicheln! Und ehe ich mich versah … ist der Penner vor meinen Augen einfach so verschwunden. Ohne Chakra oder sonst eine Spur zu hinterlassen!“

Der Uchiha lauschte den Worten seines Teamkollegen und schloss müde die Lider, ehe er sich an die Hokage wandte und sie mit einem besorgten Gesichtsausdruck besah.

„Wann wird sie aufwachen?“, fragte er leise und fixierte mit seinen tiefschwarzen Pupillen das hübsche Gesicht seiner Freundin.

„Ich denke in spätestens ein paar Stunden! Vorher führen wir eine Reihe von Tests durch … nur um sicher zu gehen das wirklich alles in Ordnung ist!“, erklärte Tsunade seufzend und wanderte nun mit ihrem geschulten Blick über den anderen Arm der jungen Frau.

„Wonach suchst du da?“, kam es verständnislos von dem Uzumaki während er die Blondine bei ihrem Handeln beobachtete.

„Nach winzigen Einstichen die bedeuten könnten, dass ihr etwas injiziert wurde!“, begründete die Angesprochene ihr Verhalten und besah Naruto mit einem ernsten Blick.

„Hast du vielleicht eine Spritze oder etwas Ähnliches gesehen?“

„Nein! Zumindest ist mir nichts Derartiges aufgefallen!“, der Chaos-Ninja zuckte unwissend mit den Schultern und sah wie die Frau vor ihm leicht nickte.

„Gut! Dann melde dich bei Shizune. Bring sie an den Ort an dem du Sakura gefunden hast und sag ihr sie soll die Gegend auf medikamentöse Rückstände absuchen. Sie wird wissen was zu tun ist!“, befahl sie dem ANBU und zog derweil Sakuras Oberteil hoch um ihre Haut auch hier nach verdächtigen Einstichen untersuchen zu können.

„Kein Problem!“, der Uzumaki war mit raschen Schritten an das Fester getreten, hatte es geöffnet und war kurz darauf, auf dem wohl schnellten Weg nach draußen, aus dem Zimmer gesprungen.

Sasuke hatte ihm nachgesehen und richtete seine Augen jetzt wieder auf die schlafende Konoichi, welche in dieser heiklen Situation mit einem erstaunlich entspannten Gesichtsausdruck vor sich hin döste.

„Mach dir keine Sorgen!“, sprach Tsunade aufmunternd, als sie den Blick des Schwarzhaarigen bemerkte, „Sie schafft das schon. Sie ist nicht umsonst Konohas beste Konoichi!“

„Und trotzdem hat es dieser Kerl geschafft, ihr derartigen Schaden zuzufügen! Du hast Recht. Das beruhigt mich ungemein!“, brummte der Clanerbe angesäuert und griff mit einer Hand in seinen verspannten Nacken.

„Ich meinte doch nur, dass es dir nichts bringt, wenn du dich jetzt verrückt machst!“, seufzte das Oberhaupt und tastete mittlerweile den Hals der Haruno nach leichten Schwellungen ab, „Du musst sowieso auf die Testergebnisse warten!“

Mit einer geschickten Bewegung und unter dem skeptischen Blick des Uchihas hatte sie die Lippen der Rosahaarigen geöffnet und besah sich die Mundhöhle mit einem forschenden Blick.

„Tze…“, kam es abfällig von dem Schwarzhaarigen und erneut hatte er keine Gelegenheit dazu seiner Wut Luft zu machen, denn die Hokage besah ihn mit einem zornigen Gesichtsausdruck der deutlicher nicht hätte sein können, als genau in diesem Moment die Tür aufging und zwei Schwestern den kleinen Raum betraten.

„Wir haben für die Tests alles vorbereitet, Hokage-sama!“, sprach die ältere der beiden Frauen höflich und verneigte sich knapp.

„Gut! Dann fangen wir mit der Blutuntersuchung an …“, die Blondine wandte sich an den Uchiha und besah ihn mit einem müden Lächeln, „Hol dir einen Kaffee! Jetzt kannst du sowieso nur abwarten!“
 

Eine knappe Stunde später stand der Schwarzhaarige mit vor der Brust verschränkten Armen und geschlossenen Lidern an der gegenüberliegenden Wand des Behandlungszimmers und wartete auf Tsunades Diagnose.

Innerlich seufzend fuhr er sich mit beiden Händen durch das Gesicht und versuchte sich wenigstens etwas zu beruhigen, als ihn Schritte aus seinen Gedanken rissen und aufsehen ließen.

Sein Blick wanderte nach links, wo zwei Shinobis mit besorgten Gesichtern auf ihn zukamen und wenig später neben ihm stoppten.

„Wir haben gerade erst davon erfahren!“, erklärte Neji leise und ließ seine hellen Augen über die weiße Tür des Behandlungszimmers gleiten.

„Wie sieht es aus?“, fragte der Nara offensichtlich beunruhig und lehnte sich neben Sasuke an die Wand.

„Keine Ahnung! Sie führen gerade irgendwelche Tests durch!“, erklärte der Uchiha den beiden Männern, besah sie jedoch nicht mit einem Blick, sondern starrte wie gebannt auf die Wand ihm gegenüber.

„Wer war dieser Kerl?“, kam es neugierig von Sakuras Teamleader, woraufhin der Schwarzhaarige verstimmt knurrte.

„Ich weiß es nicht! Fakt ist, dass sie ihm gegenüber wehrlos war … und er ihr viel zu nahe kommen konnte!“, schimpfte der Clanerbe und schloss wütend die Augen.

Shikamaru beobachtete den Mann neben sich eingehend und ließ schließlich leise seufzend die Schultern hängen.
 

„Du gibst dir die Schuld an dem Ganzen?!“, stellte der Nara fest und registrierte wie der Angesprochene zaghaft die Lider öffnete und mit einem leeren Blick erneut an die Wand starrte.

„Sasuke du kannst nichts dafür! Niemand hat damit gerechnet!“, redete der Braunhaarige auf den Uchiha ein, während Neji tief durchatmete und plötzlich ein leises Klicken vernahm.

Auch die zwei anderen Anwesenden horchten auf und sahen wie sich die Tür des Behandlungszimmers langsam öffnete.

Tsunade trat auf den Flur und besah die drei attraktiven Männer mit einem amüsierten Lächeln.

„Wir konnten nichts Beunruhigendes anhand ihrer Werte feststellen!“, die Hokage schien außerordentlich erleichtert während den Zuhörern gerade ebenfalls ein riesiger Stein vom Herzen fiel, „Es ist alles in Ordnung … dieser Fremde hatte anscheinend nicht die Absicht ihr Schaden zuzufügen!“

Die Blondine wandte sich, mit einem letzten Blick auf die erlösten Herren ab und schritt den langen Krankenhausflur hinunter, als sie noch einmal stoppte und sich halb zu ihnen umdrehte.
 

„Ich denke Sakura wird bald aufwachen. Es ist nicht nötig das sie zur Beobachtung hier bleibt. Sie kann also noch Heute nach Hause!“

Während dieser Worte war das Oberhaupt von Konoha lächelnd weitergegangen und kurz darauf hinter der nächsten Ecke verschwunden.

Shikamaru und der Hyuuga tauschten zunächst erleichterte Blicke aus, ehe sie bemerkten wie Sasuke bereits an ihnen vorbei geschritten war und in dem Behandlungszimmer verschwand.

Nach einem kurzen Schulterzucken lehnten sie sich mit einem kleinen, glücklichen Schmunzeln auf den Lippen synchron gegen die sterile Krankenhauswand und beschlossen im Stillen den Uchiha und ihre Teamkollegin für einen Moment alleine zu lassen.
 

Währenddessen starrten tiefschwarze Augen auf die Frau inmitten der ganzen piependen Maschinen, welche gerade von gut drei Krankenschwestern abgebaut und aus dem Raum geschafft wurden.

Mit zaghaften Schritten näherte sich Sasuke dem Bett und registrierte wie eine der älteren Damen mit einem großen Monitor im Arm an ihm vorbei ging und ihm aufmunternd zunickte.

Er erwiderte nur kurz ihren Blick und stand wenig später neben Sakura, welche immer noch friedlich schlief und mittlerweile eines der Krankenhaushemden trug.

Seine Pupillen huschten über die vielen Pflaster auf ihren Armen und er schlussfolgerten daraus das sie wirklich einer großen Anzahl an Tests unterzogen worden war.

Der Uchiha vernahm das nervtötende Quietschen eines Wagens, der gerade von der letzten Schwester aus dem Raum geschoben wurde und atmete erleichtert auf, als das Geräusch hinter der zufallenden Krankenhaustür verschwand.

Einen Augenblick lang starrte er mit leerem Blick in das Gesicht seiner Freundin, ehe er sich langsam zu ihr hinunterbeugte und einen behutsamen Kuss auf ihre Stirn hauchte.

„Mach so was nie wieder!“, flüsterte er leise und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem blassen Gesicht, ehe er nach einem Stuhl griff und ihn an das Bett heran zog.

Mit einem leisen Seufzen ließ er sich auf das Möbelstück fallen und fuhr sich angespannt durch das Gesicht, bevor er seine müden Augen wieder auf die schöne Konoichi richtete, sanft ihren Arm ergriff und mit seinen Fingerkuppen die Pflasterreihe auf ihrer Haut entlang strich.

„Du ahnst nicht, was für einen Schreck du mir eingejagt hast!“, er nahm ihre kleine zarte Hand in seine Großen, platzierte sie auf seiner Stirn und schloss müde die Lider, als ihn eine flüchtige Bewegung plötzlich zusammenzucken ließ.

Er spürte wie sich Sakuras Finger bewegten, sanft in seine Haare wanderten und ihm zärtlich über den Kopf strichen.

Der Clanerbe brauchte einen flüchtigen Moment um zu realisieren was gerade geschah, bevor er kurz darauf ruckartig den Kopf hob und in die wunderschönen Augen seiner Freundin sah.

„Ein Uchiha sollte sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen lassen ...“, meinte die junge Frau schmunzelnd, ehe sie verwirrt blinzelte da Sasuke blitzartig von seinem Stuhl aufgesprungen war und seine Lippen sanft auf die ihren legte.

Sie erwiderte den gefühlvollen Kuss, registrierte wie seine Hände ihr Gesicht umschlossen und vernahm das nebensächliche Geräusch einer aufgehenden Tür.

Ein amüsiertes Räuspern erklang im Zimmer, woraufhin sich Sasuke grummelnd von dem weichen Mund seiner Freundin löste und den ungebetenen Besuchern einen genervten Blick zuwarf.

Neji und Shikamaru standen mit vor Belustigung funkelnden Augen im Türrahmen und schienen gerade äußerst vergnügt.

„Stören wir?“, fragte der Nara lachend, trat an das Bett seiner Teamkollegin und nahm die etwas dümmlich guckende Frau in den Arm.

„Wie kommst du nur darauf, dass ihr stören könntet?“, meinte die Haruno gewohnt sarkastisch und brachte die anwesenden Herren somit zum schmunzeln, während sie die Umarmung ihres besten Freundes grinsend erwiderte.

„Dann ist ja gut.“, feixte der Braunhaarige, löste sich von Sakura und tat so als hätte er die Ironie ihrer Worte gar nicht wahrgenommen.

„Wie geht es dir?“, fragte Neji, welcher nun ebenfalls an das Bettende getreten war und seine Teamkollegin mit einem leicht tadelnden Blick besah.

„Wie soll es mir schon gehen? Dieser Penner hat mir einen eiskalten Schlag in den Nacken verpasst! Folglich fühl ich mich wie gerädert!“, die Stimme der Haruno klang alles andere als freundlich, „Er ist entkommen, nicht wahr?“

Eine bedrückende Stille legte sich über die Anwesenden, woraufhin die Medic-Nin davon ausgehen konnte das sie mit ihrer Vermutung richtig lag.

„Das wundert mich nicht! Der Typ war verdammt schnell!“, warf sie ein und registrierte wie der Uchiha sie mit einem ernsten Blick besah.

„Konntest du erkennen wer dieser Kerl war?“, fragte er eindringlich und stützte sich mit beiden Händen neben ihr auf der Matratze ab.

Die Angesprochene schüttelte seufzend den Kopf.

„Nein.“, sie schnaubte kurz, „Er trug einen weiten schwarzen Mantel ... und eine große Kapuze hat sein Gesicht komplett verdeckt!“

„Ich weiß.“, murmelte der Uchiha, „Das hat Dobe bereits berichtet!“

„Naruto hat ihn gesehen?“, fragte sie überrascht, zog beide Augenbrauen hoch und besah ihren Freund mit einem neugierigen Blick.

„Er hat den Typen anscheinend vertrieben. Du warst bereits ohnmächtig als er eintraf.“

Die Rosahaarige lauschte Sasukes Worten, setzte eine nachdenkliche Miene auf und versuchte sich an das Geschehene zu erinnern. Jedoch war alles verschwommen und vollkommen undeutlich.

„Was wollte dieser Kerl von dir?“, fragte der Hyuuga schließlich und ließ sich ebenfalls auf einem der Besucherstühle nieder.

„Ich weiß es nicht ...“, die Angesprochene zuckte ahnungslos mit den Schultern, „Er hat irgendwas von Gerüchten gefaselt.“

„Gerüchte?“, wiederholte Shikamaru grübelnd, „Über dich?“

„Ich weiß es nicht mehr, verdammt!“, grummelte die junge Frau, setzte sich etwas auf und fuhr sich mit einer Hand durch das seidige Haar, „Es ging alles viel zu schnell. Erst hat er mich mit irgendwelchen belanglosen Dingen voll gequatscht und plötzlich ist er blitzartig verschwunden! Das Nächste was ich gespürt habe, war der äußerst freundliche Schlag in den Nacken!“, bei diesen Worten griff sich die Konoichi an die besagte Stelle und verzog leicht schmerzhaft das Gesicht.

Shikamaru wollte gerade erneut den Mund öffnen um etwas einzuwerfen, als ein weiteres Mal die Zimmertür aufging und Naruto, gefolgt von der Hokage, den Raum betrat.

Sakura!“, rief der Blonde erfreut, als er sah das die Patientin bereits wach war und fiel ihr erleichtert um den Hals, „Ich wusste, dass du nicht ins Gras beißt, echt jetzt!“

Die Angesprochene seufzte leise, ehe auch sie ihre Arme um den Oberkörper ihres ehemaligen Teamkollegen schlang und die freundschaftliche Umarmung sichtlich genoss.

„Danke für deine Hilfe, Baka. Zum ersten Mal in deinem Leben war es nicht dein Arsch der gerettet werden musste ...“, kam es fies grinsend von der Rosahaarigen, als der Uzumaki sich wieder von ihr gelöst hatte und brummend das Gesicht verzog.

„Gern geschehen!“, schnappte er gespielt empört und wuschelte Sakura, wie er es bei seinem Sohn immer tat, neckisch durch das Haar.

Die schöne Konoichi besah ihn daraufhin, genau wie ihr Freund, mit einem schiefen Blick und schenkte ihre Aufmerksamkeit wenig später der sich räuspernden Hokage.

„Ich freue mich auch, dass es Sakura wieder gut geht … aber jetzt bitte ich alle Anwesenden, es sei denn sie heißen Sasuke oder sitzen in einem Krankenbett, den Raum zu verlassen!“

Nach den strengen Worten der Hokage verabschiedeten sich Neji, der Uzumaki und Shikamaru noch schnell von der Haruno und trotteten wenig später aus dem Krankenzimmer.

Tsunade bemerkte wie die Tür hinter den dreien ins Schloss fiel und wandte sich mit einem durchdringenden Blick an die beiden übrig gebliebenen Shinobis.

„Sakura …“, begann sie seufzend, „Ich weiß, dass du vermutlich genervt bist und keine Lust auf eine lustige Fragerunde mit deiner alten Meisterin hast aber … es muss sein!“

Die Angesprochene atmete einmal tief durch und nickte kaum merklich.

„Das dachte ich mir! Wäre auch was ganz neues gewesen, wenn du mir dieses tolle Spiel erspart hättest!“, sprach die Rosahaarige und setzte ein schiefes Lächeln auf, während der Uchiha an das Fenster trat und einen Blick in den Krankenhausgarten warf.

„Schön! Dann mal los!“, meinte die Blondine und verschränkte geschäftsmäßig die Arme vor der Brust.

„Weißt du wer dieser Shinobi war?“, fragte Tsunade interessiert und erhielt ein knappes Kopfschütteln.

„Nein.“

„Hast du eine Ahnung warum er dich, beziehungsweise Satoyas Team angegriffen hat?“

„Ich glaube er wollte, dass ich ihm folge!“

„Und du bist ihm gefolgt!“, stellte die Blondine seufzend fest und besah ihre ehemalige Schülerin mit einem vorwurfsvollen Blick.

„Tsunade, ich denke für eine Standpauke bin ich mittlerweile zu alt … außerdem …“, die hübsche Konoichi schielte mit einem Seitenblick auf den Schwarzhaarigen, welcher nicht weniger tadelnd dreinblickte als das Oberhaupt, „… konnte ich doch nicht wissen, dass dieser Typ so stark ist!“

„Und genau deswegen hättest du ihm niemals alleine folgen dürfen!“, schimpfte die Hokage in einer nicht zu verachtenden Lautstärke und veranlasste Sakura dadurch zu einem genervten Augenrollen.
 

„Sie hat Recht.“, warf der Uchiha ein und trat an das Bett seiner Freundin, „Es war viel zu leichtsinnig von dir, sich diesem fremden Ninja alleine zu stellten.“

„Er konnte sein Chakra unglaublich gut verbergen …“, rechtfertigte sich die Rosahaarige empört, „Ich bin davon ausgegangen, dass er ein gewöhnlicher Nuke-Nin ist! Ihr wisst, dass ich die Stärke eines Gegners anhand seiner Präsenz ausmachen kann … nur ist mir vorher noch niemand begegnet, dem es gelingt den Großteil seiner Kraft so konstant zu verstecken!“

„Das ist keine Ausrede, Sakura ...“, brummte der Clanerbe und fuhr sich mit einer Hand durch das rabenschwarze Haar, „Egal ob der Angreifer bemerkenswerte Fähigkeiten hatte, oder nur ein kleiner Fisch war. Fakt ist, dass du das getan hast was er wollte. Du bist direkt in seine Falle gelaufen ...“

Die Angesprochene schnaubte daraufhin wütend, schwang ihre Beine aus dem Bett und hüpfte in dem äußerst knappen Krankenhaushemd von der Matratze.

„Sakura?! Was hast du vor?“, sprach die Hokage verwirrt und besah die junge Frau, welche gerade an den Kleiderschrank trat und nach ihren Klamotten fischte mit einem konfusen Blick.

„Ich verschwinde!“, war die beiläufige Antwort der Rosahaarigen, während sie in ihre Trainingshose schlüpfte und sich das weiße Hemd über den Kopf zog.

„Das wirst du nicht.“, kam es ernst von Sasuke, woraufhin ihm seine Freundin einen entrüsteten Blick zuwarf.

„Du weißt mal wieder alles besser, nicht wahr?“, sie riss ihr, mit dem Uchiha-Zeichen versehenes Oberteil aus dem kleinen Schrank und warf es sich augenblicklich über die Schultern, „Natürlich! Der große Erbe des stärksten Clans von Konoha hat wie immer Recht! Was er sagt ist Gesetz!“, sie richtete ihre blitzenden Augen auf Tsunade, „Wie wäre es wenn du zurücktrittst und ihm deinen Posten übergibst!? Schließlich scheint er ja sowieso immer alles bestimmen zu wollen!“

Die beiden Anderen warfen sich einen kurzen irritierten Blick zu und beobachteten wie die Haruno in ihre Schuhe schlüpfte, ehe sie ihre Waffentasche ergriff und diese stramm um ihren Oberschenkel band.

„Sakura?! Was soll das alles?“, fragte der Schwarzhaarige schließlich verständnislos, während die Angesprochene ihr Katana ergriff und es kurzerhand auf ihren Rücken schnallte.

„Das kann dir egal sein!“, sie wollte gerade die Türklinke ergreifen, als eine Hand nach ihrem Arm schnappte und sie grob an die Wand des Krankenzimmers drückte.

Was ist los mit dir?“, zischte der Uchiha erbost und besah die junge Frau mit einem forschenden Blick, „Warum benimmst du dich so merkwürdig?“

„Lass mich los!“, fuhr sie den Clanerben daraufhin an und verzog schmerzhaft das Gesicht als er seinen Griff verstärkte.

„Sasuke …“, warf die Hokage besorgt ein, wurde jedoch von einer knappen Handbewegung des Mannes zum Schweigen aufgefordert.

„Sakura?!“, begann er schließlich ruhig, hob sachte einen Arm, strich mit seinen Fingerkuppen über ihre Schläfen und beobachtete wie sich die Lider der schönen Konoichi langsam schlossen.

„Ich …“, setzte sie an und genoss die liebevollen Berührungen des Schwarzhaarigen, „… ich wollte …“, der Uchiha sah wie sich ihre wunderschönen Augen wieder öffneten und erschrak leicht als die ersten Tränen über ihre zarten Wangen liefen.

„Es tut mir leid. Ich weiß auch nicht … was mit mir los ist …“, schniefte sie plötzlich und ließ sich in die Arme ihres Freundes fallen, welcher sie fürsorglich hochhob und spürte wie sie bebend die Finger in seinem Shirt vergrub.

Scht …“, machte er um die Haruno zu beruhigen und sah wie sich ein nachdenklicher Ausdruck auf Tsunades Gesicht legte.

„Was ist los mit ihr?“, flüsterte Sasuke verständnislos und richtete seinen Blick auf die Blondine, während er versuchte die weinende Frau in seinen Armen zu trösten, obwohl er nicht einmal wusste warum sie Tränen vergoss.

„Solche Gefühlsschwankungen werden normalerweise durch Hormone hervorgerufen!“, erklärte das Oberhaupt und besah ihre ehemalige schluchzende Schülerin mit einem forschenden Blick.

Gefühlsschwankungen?“, wiederholte der Schwarzhaarige und presste die Konoichi ein wenig stärker an seinen Körper, als er registrierte das bereits der Kragen seines Shirts vor Nässe triefte.

„Ja!“, nickte die Blondine zustimmend, „Vor zwei Minuten war sie schließlich noch wütend. Außerdem scheint sie nicht einmal selber zu wissen, warum ihr Körper so reagiert!“

Sasuke hörte Tsunade aufmerksam zu, bemerkte wie die Rosahaarige sich langsam zu beruhigen schien und sah wenig später wie sie seufzend den Kopf von seiner Schulter hob und sich die restlichen Tränenspuren aus dem schönen Gesicht wischte.

„Alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig und erhielt ein knappes Nicken, ehe er sie wieder absetzte und mit einem abwartenden Blick besah.

„Was glotzt du denn so?“, fragte sie plötzlich genervt und rollte demonstrativ mit den Augen, ehe sie ihre restlichen Sachen aus dem Schrank kramte und den vollkommen verdatterten Blick ihres Freundes gar nicht wahrnahm.

Sasuke!? Willst du da Wurzeln schlagen, oder was?“, mit diesen Worten war sie aus dem Krankenzimmer verschwunden und hinterließ einen äußerst apathisch wirkenden jungen Mann.

Die Hokage beobachtete ihn mit einem schiefen Blick und seufzte schließlich leise, als seine folgenden Worte an ihre Ohren drangen.

„Ist das ... normal?“, sprach er sogar ein wenig panisch und fixierte mit seinen dunkeln Augen die erfahrene Medic-Nin.

„Es gibt in der Tat viele Frauen deren Hormone auf Grund von Stresssituationen verrückt spielen!“, erklärte Tsunade und verzog das Gesicht zu einer nachdenklichen Miene, „Allerdings … ist mir das bei Sakura neu!“

Sasuke fuhr sich seufzend durch die Haare und schloss flüchtig die Lider, ehe er, mit der Absicht seiner Freundin zu folgen, ebenfalls auf die Tür zutrat.

„Mach dir keine Sorgen.“, hielt ihn das Oberhaupt von Konoha noch einmal auf, „Diese Gefühlsschwankungen sind meinst nach spätestens einem Tag wieder vorbei. Bis dahin solltest du sie nicht alleine lassen. Glaub mir, in diesem Zustand ist sie unberechenbar!“

„Als wäre sie nicht schon vorher dickköpfig genug gewesen ...“, meinte der Uchiha stöhnend, während sich ein kleines Schmunzeln auf seine Lippen legte und er nach einem knappen Nicken der Hokage den Raum verließ.
 

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Sorgen und Streit!

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Am nächsten Morgen, im Büro der Hokage
 

Das leise Ticken der Wanduhr durchdrang die unangenehme Stille im Raum, während Tsunade mit vor der Brust verschränkten Armen an der großen Fensterfront stand und ihren unergründlichen Blick über das erwachende Dorf schweifen ließ.

Ihre müden Augen fixierten das weit entfernte Stadttor, als Shizune ihre Stimme erhob und somit das Schweigen zwischen den beiden anwesenden Frauen brach.
 

„Ihr seid besorgt! Das sehe ich Euch an!“, seufzte die Schwarzhaarige und lehnte sich ein wenig weiter in ihrem Stuhl zurück. Sie saß vor dem Schreibtisch ihrer guten Freundin und hatte nicht vor der Blondine weitere zehn Minuten stumm auf den Rücken zu starren.

„Tsunade-sama?“, fragte sie vorsichtig und beobachtete wie die Angesprochene tief durchatmete und sich ihre Schultern daher leicht hoben, ehe sie sah wie sich das Oberhaupt langsam zu ihr umdrehte.

„Du hast Recht! Ich bin besorgt!“, sprach die Blondine leise, strich kurz mit ihren Fingern über ihre Schläfen und ließ sich schließlich murrend in ihren gepolsterten Sessel fallen.

Shizune zögerte einen kurzen Moment, bevor sie sich leicht auf die Lippen biss und mit ihren durchdringenden Augen die Frau vor sich fixierte.

„Zerbrecht Euch nicht den Kopf! Es geht Sakura gut!“

Die Angesprochene blickte während dieser Worte nachdenklich auf das dunkle Holz ihres Schreibtisches und schien vollkommen in Gedanken versunken.

„Aber was ist, wenn ich etwas übersehen habe?“, murmelte Tsunade schließlich und strich sich eine blonde Haarsträhne aus dem hübschen Gesicht.

„Ihr habt alles in Eurer Macht stehende getan! Und ihre Werte sind doch tadellos!“, argumentierte Shizune und schüttelte über die Sturheit ihres Gegenübers bloß den Kopf.

„Du weißt wie diese Tests funktionieren! Nur wenn man weiß wonach man suchen muss, kann man es auch finden!“, die Hokage seufzte leise und öffnete nebenbei ein kleines Schränkchen an ihrem Schreibtisch, „Ich habe sie auf alle möglichen Gifte und mir bekannten lähmenden Substanzen untersucht! Nichts! Dann testete ich sie auf chakraentziehende Mittel! Erneut ohne Erfolg!“

Die Schwarzhaarige hatte den verzweifelten Worten ihres Oberhauptes gelauscht und beobachtete nun mit einem missmutigen Gesichtsausdruck wie Tsunade eine Sakeflasche und den dazugehörigen Becher vor sich platzierte.

„Ich verstehe Eure Bedenken, aber glaubt mir, ich habe den südlichen Wald äußert gründlich inspiziert! Es gab nicht den kleinsten Hinweis darauf, dasa Sakura etwas verabreicht wurde!“

Die Hokage öffnete derweil die Flasche und goss sich einen wohlgefüllten Becher ein, ehe sie das kleine Gefäß ergriff und sich den Sake augenblicklich die trockene Kehle hinunterkippte.

„Shizune…“, begann sie brummend, „Es ist gut möglich, dass dieser fremde Shinobi nicht der größte Einfaltspinsel der Welt war und wusste dass es besser ist, wenn man keine Spuren hinterlässt!“

Die Angesprochene schloss auf Grund des barschen Tonfalls der Blondine flüchtig die Lider, schlug die Beine übereinander und besah ihre Freundin mit einem ernsten Blick.

„Tsunade-sama! Ihr habt Sakura auf alle auch nur erdenklichen Gifte und Substanzen untersucht! Es wurden keine Einstiche an ihrem Körper gefunden und ihre Werte hätten ebenfalls nicht besser sein können! Was also sollte dieser Fremde ihr verabreicht haben?“, grummelte die Schwarzhaarige mittlerweile verstimmt und verschränkte stur die Arme vor der Brust.

„Ich habe keine Ahnung!“, seufzte das Oberhaupt von Konoha und warf, nachdem sie sich einen weiteren Becher des beliebten Reisweines gegönnt hatte, einen trübsinnigen Blick aus dem Fenster, „Jedoch weißt du genauso gut wie ich, dass Einstiche, die von einer äußerst kleinen Nadel stammen, so gut wie gar nicht zu sehen sind und in weniger als zehn Minuten bereits wieder verheilt! Laut Narutos Angaben hat er knappe fünf Minuten gebraucht um zum Krankenhaus zu gelangen! Darauf kommt noch die Zeit die Sakura mit diesem Shinobi alleine verbracht hat! Folglich ist es denkbar, dass ein Einstich bereits verheilt war und somit unauffindbar für uns wurde!“

„Schön!“, meinte Shizune und faltete geschäftsmäßig die Hände ineinander, „Gehen wir davon aus, dass ihr wirklich etwas injiziert wurde! Ich ignoriere jetzt mal Sakuras einwandfreie Werte und die Tatsache, dass ihre Haut keine Einstiche aufwies! Was denkst Ihr, hat dieser Kerl ihr eingeflößt?“

Die Blondine rollte, auf Grund des rechthaberischen Verhaltens ihres Gegenübers mit den Augen und fuhr sich grummelnd durch das helle Haar.

„Ich habe doch bereits deutlich gemacht, dass ich nicht den blassesten Schimmer habe! Es ist mehr mein Gefühl das mir sagt, ich hätte etwas übersehen!“, versuchte die Hokage zu erklären, erntete jedoch nur einen zweifelnden Blick.

„Tsunade-sama! Erlaubt mir ehrlich zu sein!“, die Schwarzhaarige beobachtete wie die Augenbrauen ihres Oberhauptes überrascht nach oben wanderten, ehe sie registrierte wie ein knappes Nicken sie dazu aufforderte weiter zu sprechen.

„Ich denke Ihr verrennt Euch in diese Sache, weil Sakura Euch so sehr am Herzen lieg! Bitte interpretiert das nicht falsch! Selbstverständlich verstehe – und teile ich Eure Sorge! Jedoch solltet Ihr nicht immer dort dunkle Schatten sehen … wo keine sind!“

Die Angesprochene hatte den Worten ihrer alten Freundin aufmerksam gelauscht und schloss nun flüchtig die Lider, ehe sie erneut einen Becher mit Sake füllte und die Flüssigkeit gewohnt schwungvoll ihren Hals hinunter gleiten ließ.

„Du denkst also ich mache mir, in Bezug darauf, dass dieser Fremde Sakura etwas verabreicht haben könnte, Illusionen?“, sprach die Hokage gelassen und besah ihre Assistentin mit einem fragenden Blick.

Diese nickte nur flüchtig und verknotete ihre Finger abwartend ineinander.

„Ich verstehe.“, seufzte Tsunade daraufhin, erhob sich und trat an die große Glasfront ihres Büros.

Ihre Augen huschten wie so oft über ihr geliebtes Dorf und fixierten schließlich die obersten Fenster eines nicht weit entfernten Gebäudes. Die Vorhänge von Sakuras Schlafzimmer waren zugezogen und ließen vermuten, dass die Rosahaarige noch friedlich schlief.

„Ich danke dir für deine Ehrlichkeit, Shizune.“

Die Angesprochene nickte erneut, stand nun ebenfalls auf und war nach einer kurzen Verbeugung bereits auf dem Weg zur Tür, als die Stimme ihrer Freundin sie noch einmal aufhielt.

„Bevor ich es vergesse …“, begann das Oberhaupt von Konoha und wandte sie halb zu der schwarzhaarigen Frau um, „Ist dir jemals aufgefallen, dass Sakura nach stressigen Situationen unter Stimmungsschwankungen leidet?“

Shizune verweilte vor der Flügeltür und zog verständnislos die Augenbrauen zusammen, während sie die Blondine mit einem irritierten Blick besah.

„Nein. Nicht das ich wüsste. Wieso?“, kam die Gegenfrage der Assistentin, woraufhin Tsunade leise seufzte und flüchtig die Lider schloss.

„Weil ich sie gestern mit offensichtlichen Gefühlsschwankungen aus dem Krankenhaus entlassen habe.“, erklärte die Hokage und besah ihre Gesprächspartnerin mit einem nachdenklichen Blick.

„Habt Ihr Sakuras Hormonspiegel untersucht?“, fragte Shizune, auf Grund von Tsunades Worten überrascht und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust.

„Nein.“, antwortete das Oberhaupt in einem Ton der deutlich zeigte wie überflüssig diese Überprüfung gewesen wäre, „Hormone können einen schließlich nicht umbringen oder sonstigen Schaden anrichten.“

„Ihr habt selbstverständlich Recht.“, stimmte die Schwarzhaarige ihr zu und verzog nachdenklich den Mund, „Nur ist es mir neu das Sakura so reagiert. Ist sie vielleicht …?“

„Schwanger?“, beendete Tsunade den Satz ihrer Assistentin und schüttelte kurz darauf verneinend den Kopf.

„Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen. Sie ist nicht schwanger. Das hätte ich, wenn es denn der Fall gewesen wäre, aus ihren gestrigen Testergebnissen entnehmen können. Nebenbei ist Sakura erstaunlich gewissenhaft was das angeht. Sie will noch kein Kind und ist deshalb äußerst penibel in Sachen Verhütung. Sie nimmt die von mir verschriebene Pille jeden Abend um Punkt halb neun. Und keine Sekunde später.“

Diese Aussage entlockte der schwarzhaarigen Frau ein leises Lachen, ehe sie amüsiert nach dem Türgriff fasste und vergnügt den Kopf schüttelte.
 

„Sie ist Euch wirklich ans Herz gewachsen, nicht wahr?“, kam es lächelnd von Shizune, woraufhin sich selbst die Hokage ein breites Grinsen nicht verkneifen konnte und erneut einen flüchtigen Blick aus dem Fenster warf.

„Ich bitte dich.“, gluckste Tsunade, „Wo wäre ich heute, wenn ich dich und Sakura nicht gehabt hätte?“

„In irgendeinem Spielkasino, mit einem ganzen Berg Schulden und drei Litern Sake im Blut!“, schmunzelte Shizune und erntete einen leicht verstimmten Blick ihrer alten Freundin.

„Ich hätte mich zwar nicht ganz so direkt und vor allem nicht so verletzend ausgedrückt … aber ich denke … das kommt ungefähr hin ...“
 


 

Zur selben Zeit, in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Mit einem leisen Brummen erwachte die Haruno aus ihrem traumlosen Schlaf, streckte sich genüsslich unter der weichen Bettwäsche und blinzelte ein paar Mal gegen das helle Sonnenlicht.

Ihre grünen Augen erkundeten gemächlich ihr Schlafzimmer und huschten nach einiger Zeit automatisch über die linke Seite ihres Bettes.

Eine zurückgeschlagene Decke tauchte in ihrem Blickfeld auf und veranlasste die Konoichi dazu sich wieder von dem leeren Platz abzuwenden, bevor sie ihr hübsches Gesicht gähnend in ihrem Kopfkissen vergrub und wohlig seufzte.

Sie erinnerte sich an den vergangenen Abend, sah vor ihrem geistigen Auge wie sie Sasuke beschimpfte, danach weinte, kurz darauf wieder zurechtwies und schließlich mit einem Buch nach ihm warf, ehe sie wieder weinte und …
 

Sie hatte was getan? Erneut rief die junge Frau ihre Erinnerungen ab und erstarrte geschockt als sie begriff, dass der gestrige Abend wohl alles andere als normal verlaufen war. Schließlich hatte sie mit einem Buch, besser gesagt, einem großen schweren Lexikon, nach ihrem Freund geworfen. Gut. Sie war sich sicher dass sie ihn nicht getroffen hatte. Trotzdem war sie nicht gerade dafür bekannt mit hochgeschätzter Lektüre nach irgendwelchen Leuten zu werfen.

„Verdammt ...“, entfuhr es ihr stöhnend, als sie sich daran erinnerte, wie sie im Krankenhaus geweint hatte. Mal abgesehen davon, dass sie die Nummer, nachdem sie mit Sasuke zu Hause war, des Öfteren wiederholt hatte.

Ein verzweifeltes Geräusch verließ ihre Kehle, als sie sich die Bettdecke über den Kopf zog, die Augen schloss und hoffte das dies nur ein böser Traum war und sie das alles nicht gesagt und getan hatte.

Doch auch als sie die Lider wieder öffnete sah sie noch deutlich wie der riesige Wälzer neben Sasuke an der Wand aufschlug und kurz darauf rauschend in die Tiefe stürzte.
 

„Ganz toll, Sakura ...“, entfuhr es ihr seufzend, ehe sie aus ihrem selbst gebastelten Mauseloch hervor kroch und ihre Beine über die Bettkante schwang, „Die Krone der Erniedrigung gehört ohne Zweifel dir.“

Mit einem missmutigen Schnauben registrierte sie, dass der Uchiha ihr anscheinend eines seiner Shirts übergezogen hatte und fragte sich, wie ihm dies gelungen war ohne dabei in einem plötzlichen Tränenfluss von ihr zu ertrinken.

Die Rosahaarige erhob sich aus den flauschigen Kissen, horchte auf und schlich, nachdem kein Geräusch an ihre Ohren drang, mit leisen Schritten auf den Flur.

Dort angekommen, sah sich die Haruno wachsam um, glitt zur nächsten Tür und warf einen flüchtigen Blick in das Wohnzimmer.

Sie erstarrte überrascht als sie den, vor dem Balkonfenster stehenden, schwarzhaarigen Mann sah und zog, auf Grund seines nachdenklichen Antlitzes, verwirrt die Augenbrauen zusammen. Er trug nichts weiter als eine schwarze lange Trainingshose und hatte die Arme vor der nackten Brust verschränkt, während auf seinen Gesichtzügen ganz deutlich Sorge lag.

Für einen kurzen Moment verweilte sie im Türrahmen und spielte mit dem Gedanken einfach wieder ins Bett zu gehen und erneut zu hoffen, dass es den gestrigen Abend niemals gegeben hatte. Jedoch entschied sie sich innerlich seufzend für das genaue Gegenteil.
 

„Morgen ...“, entfuhr es ihr schließlich und sie konnte beobachten wie der Uchiha kurz blinzelte, ehe er sein erstauntes Gesicht seiner Freundin zuwandte.

Allem Anschein nach war er so in Überlegungen vertieft gewesen, dass er die Anwesenheit der jungen Frau nicht mal wahrgenommen hatte.

„Sakura ...?“, fragte er ruhig, doch entging der Angesprochenen sein leicht unsicherer Tonfall nicht, woraufhin die Konoichi eine genervte Miene aufsetzte.

„Keine Angst. Ich werde so schnell kein Buch mehr anfassen ...“, murmelte die Haruno kleinlaut und ging mit zaghaften Schritten auf den Schwarzhaarigen zu.

Sasuke schien etwas verwundert, als die Medic-Nin ihre Arme um seinen durchtrainierten Oberkörper schlang und ihr hübsches Gesicht seufzend an seiner Brust verbarg.

„Alles in Ordnung ...?“, fragte der Clanerbe vorsichtig, reagierte jedoch in keiner Weise auf die Umarmung der jungen Frau.

„Ja ...“, erklang ein leises Brummen, „Und ich will nicht darüber reden ...“

Auf die Lippen des Uchihas schlich sich ein amüsiertes Schmunzeln als er begriff, dass sich die Hormone seiner Freundin anscheinend wieder beruhigt hatten, woraufhin er besitzergreifend die Arme um ihren Körper schlang und sie sanft weiter an sich zog.

„Denkst du nicht wir sollten doch darüber reden? Immerhin wolltest du mich mit einem Lexikon erschlagen.“, grinste der Schwarzhaarige fies und spürte wie Sakura ihm schnaubend in die Seite kniff.

„Hör auf dich darüber lustig zu machen. Das ganze ist mir schon peinlich genug ...“, murrte die schöne Konoichi und hob langsam ihren Kopf um in Sasukes tiefschwarze Augen sehen zu können.

„Du hast gesagt ich wäre ein hundsgemeiner Schurke ...“, stichelte der Uchiha weiter und sah vergnügt dabei zu, wie die schöne Frau vor ihm beleidigt das Gesicht verzog.

„Ich habe mich doch ein wenig angegriffen gefühlt.“, setzte er dem Ganzen gespielt empört die Krone auf und beobachtete wie Sakura beschämt den Kopf gegen seine Brust lehnte.

„Wirklich witzig ...“, murmelte sie leise, schloss die Lider und sog den männlichen Duft ihres Freundes ein, ehe sie spürte wie fremde Hände ihre Seiten hinab fuhren, unter ihr Shirt glitten und sich sanft auf ihre Hüfte legten.

„Es war eher beängstigend als amüsant ...“, sprach der Uchiha, ehe ein leises Lachen seine Kehle verließ und er registrierte wie die Rosahaarige ihre Arme um seinen Nacken schlang.

„Sasuke …“, maulte sie und benahm sich dabei wie ein kleines Kind, „Hör auf dich darüber lustig zu machen. Es war furchtbar. Tausende von Gefühlen haben mich dazu gezwungen sie im Schnelldurchlauf zu durchleben ...“, schilderte Sakura dem Clanerben ihren gestrigen Zustand und erntete ein schiefes Lächeln.

„Ich denke nicht, dass ich mich für ein Gespräch über das Spektrum von weiblichen Hormonen eigne ...“, versicherte ihr der Schwarzhaarige schmunzelnd und vernahm ihr genervtes Schnauben.

„Ich hatte auch nicht vor mit dir über meinen Menstruationszyklus zu sinnieren ...“, erwiderte sie patzig und quiekte kurz erschrocken, als Sasuke sie ruckartig auf seine starken Arme hob und mit ihr aus dem Wohnzimmer trat.

„Was hältst du dann von einem Frühstück ...?“, grinste der ANBU und spazierte mit seiner Freundin auf dem Arm durch die Küchentür.

Er setzte Sakura auf dem Tisch ab, wandte sich der Kaffeemaschine zu und suchte in einem der Schränke nach dem Kaffeepulver, während seine Freundin ihn nachdenklich dabei beobachtete. Ihre Augen lagen auf seinem muskulösen Rücken und wanderten schließlich immer weiter hinunter, bis sie auf seinem ansehnlichen Hintern verweilten und feststellten, dass diese Trainingshose seinen Po nur noch attraktiver machte. Ganz langsam hob die Rosahaarige ihren Kopf wieder etwas an und ließ ihren Blick über die festen Schultern und die blasse Haut des Uchihas gleiten, ehe sie, ohne weiter darüber nachzudenken, vom Tisch rutschte und auf den gut aussehenden Mann zuging.
 

Währenddessen kramte Sasuke einen Kaffeefilter aus der Packung und registrierte kurz darauf wie die Haruno an ihn herantrat. Er wollte sich gerade mit einem fragenden Gesichtsausdruck zu ihr umdrehen, als weiche Lippen seine Schulter berührten und begannen sanfte Küsse auf seiner nackten Haut zu verteilen. Ein winziges Schmunzeln huschte über sein Gesicht, während er die Filterpackung sinken ließ und spürte wie Sakuras zarte Hände über seinen Rücken glitten und schließlich seinen Oberkörper umschlangen, während ihr heißer Atem über sein Kreuz strich.
 

„Doch kein Frühstück ...?“, fragte der Uchiha amüsiert und drehte sich wenig später zu der jungen Frau um. Diese besah ihren Freund mit einem verführerischen Blick, zog sich plötzlich das viel zu große Shirt von Sasuke über den Kopf und warf es achtlos in eine Ecke der Küche.

„Ich hätte mehr Appetit auf etwas anderes ...“, schnurrte sie genüsslich, woraufhin der Clanerbe leicht verwundert die Augenbrauen in die Höhe wandern ließ und noch bevor er blinzeln konnte in einen verlangenden Kuss verwickelt wurde.

Der Schwarzhaarige schien im ersten Moment verblüfft, erwiderte ihre Geste jedoch nicht weniger begierig und bemerkte das Sakuras Finger bereits ungeduldig zu dem Gummizug seiner Trainingshose wanderten. Er löste sich belustigt von der Konoichi, griff nach ihren Handgelenken und besah seine Freundin mit einem verwunderten Blick. Allem Anschein nach ließ sich aus ihrem gestrigen Hormonüberschuss, zur Freude von Sasuke, Profit schlagen.
 

„Warum so ungeduldig?“, fragte er kopfschüttelnd, ehe ein leises Lachen seine Kehle verließ und er die hübsche Medic-Nin mit einem Ruck auf seine Arme hob. Jedoch hatte ihn die Rosahaarige ohne zu antworten bereits wieder in einen Kuss verwickelt und ließ sich ungeduldig von ihm ins Schlafzimmer tragen.

Sie registrierte wie er sie sanft auf der Bettdecke ablegte, sich über sie beugte und ihr zärtlich in die Unterlippe biss, ehe Sakura durch eine geschickte Bewegung die Positionen wechselte und plötzlich rittlings auf dem Uchiha saß. Der junge Mann legte seine Hände auf ihre Schenkel und wanderte langsam in Richtung ihrer Hüfte, während die schöne ANBU sich zu seinem Oberkörper hinunterbeugte und heiße Küsse auf seiner Brust verteilte.

Sasuke beobachtete wie ihre vollen Lippen über seine Haut strichen, immer weiter hinunter wanderten und schließlich bei seinem Hosenbund ankamen. Er spürte wie sie ihre Finger geschickt unter den dunklen Stoff gleiten ließ und grinste verführerisch als seine Freundin mit einem sinnlichen Blick zu ihm aufsah und ihren Mund zu einem neckischen Lächeln verzog.
 

Etwa eine Stunde später lagen zwei erschöpfte und verschwitzte Körper übereinander, während unregelmäßiges Keuchen den Raum erfüllte. Der Schwarzhaarige verweilte auf der Konoichi, stütze sich mit den Armen rechts und links neben ihr ab und betrachtete zufrieden schmunzelnd ihr hübsches, mit einem leichten Rosaschimmer versehenes Gesicht.

„Was ist?“, fragte Sakura mit ruheloser Atmung, denn ihr war die eingehende Musterung des Uchihas nicht entgangen. Der Angesprochene beugte sich jedoch schweigend zu ihr hinunter, strich mit seinen heißen Lippen über die weiche Haut ihres Gesichtes und verteilte sanfte Küsse auf Wangen, Nase und Kinn, ehe er sich wieder etwas aufrichtete und ihr mit einem merkwürdig verklärten Blick entgegen sah.

„Du bist wunderschön, weißt du das ...?“, raunte er ihr zu, während die Rosahaarige spürte wie sein ungleichmäßiger Atem immer wieder ihr Gesicht streifte und ihr eine angenehme Gänsehaut bescherte. Sie zögerte nicht lange, hob leicht den Kopf und presste ihre vollen Lippen gegen seine, woraufhin der junge Mann ihren Kuss innig erwiderte und gleichzeitig eine Hand in ihrem seidigen Haar vergrub. Es dauerte ein paar Sekunden, ehe die beiden sich wieder voneinander lösten und Sakura keuchend spürte wie sich der attraktive Mann aus ihr zurückzog. Er ließ sich mit einem erschöpften Seufzen neben ihr in die Kissen fallen, zog sie in seine Arme und schloss sogleich müde die Lider.
 

„Musstest du dich so verausgaben ...?“, schmunzelte die Haruno und strich dem Shinobi behutsam über den Kopf, wobei sie ihre Fingerspitzen immer wieder liebevoll durch sein dunkles Haar gleiten ließ. Sie beobachtete wie sich eines seiner Augen halb öffnete und sie mit einem ungläubigen Blick besah.

„Ist das dein Ernst? Du warst selten so unersättlich wie heute und hast mich wirklich aus der Reserve gelockt ...“, murmelte Sasuke und spürte wie ihn die Haruno sanft im Nacken kraulte, woraufhin ein leises wohliges Seufzen seiner Kehle entrann und sein Augenlid sich wieder erschöpft schloss.

„Vielleicht lässt auch einfach nur deine Ausdauer nach ...“, neckte die schöne Konoichi den attraktiven Mann und registrierte wie er sein Gesicht grummelnd in dem weichen Kissen vergrub.

„Noch ein Wort und ich überzeuge dich vom Gegenteil ...“

„Ich habe nie an deiner Kondition gezweifelt.“

„Du bist erledigt ...“, stellte der Clanerbe mit einem rauen Lachen fest und vernahm ihr zustimmendes Seufzen, „Wessen Ausdauer lässt hier zu wünschen übrig, huh?“

„Ist das denn ein Wunder?“, rechtfertigte sich Sakura schulterzuckend und betrachtete die geschlossenen Lider ihres Freundes mit einem amüsierten Blick, „Mit dir zu schlafen, ist nervenaufreibender als ein Kunai an der Kehle.“

„Du weißt, das ich dich gerne beobachte wenn du einen Orgasmus hast ...“, gab der Uchiha murmelnd als Antwort, während er erneut ein Auge aufschlug und Sakuras schiefes Lächeln mit einem amüsierten Brummen kommentierte, „Umso besser wenn es, wie vorhin, multiple sind.“

„Übrigens vielen Dank dafür ...“, kam es grinsend von der schönen Frau, ehe sie sich zu ihm auf die Seite drehte, mit einer Hand die dunklen Haarsträhnen aus seinem Gesicht strich und beobachtete wie sich das schwarze Auge müde wieder schloss.

„Gern geschehen.“, nuschelte Sasuke schläfrig, während ihn ein sanfter Kuss auf die Stirn leise seufzen ließ und die Haruno wenig später seine gleichmäßigen Atemzüge vernahm. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen schüttelte sie flüchtig ihren Kopf, schälte sich, bedacht darauf den Clanerben nicht zu wecken, aus den Laken und wühlte wenig später in ihrem großen Kleiderschrank nach frischen Klamotten.
 

Nachdem sie alles gefunden und mit ins Bad genommen hatte, betrat sie schließlich in Unterwäsche gehüllt und mit einem großen flauschigen Handtuch auf dem Kopf wieder das Schlafzimmer. Sasuke schien immer noch tief und fest zu schlafen, woraufhin sich die Medic-Nin äußerst notdürftig ihre Haare abtrocknete und wenig später in eine graue enge Jeans und eines ihrer weißen Tank-Tops schlüpfte.

Sie drehte sich einmal vor dem großen Spiegel und betrachtete zufrieden ihr Erscheinungsbild, ehe sie mit einem liebevollen Blick auf den ANBU an das Bett trat und ihm erneut einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte.

„Ich liebe dich ...“, flüsterte sie leise und grinste, als sie in das entspannte Gesicht des jungen Mannes sah und er plötzlich auf eine äußerst niedliche Art und Weise mit der Nase wackelte. Sich auf die Unterlippe beißend und äußerst bemüht darum nicht loszulachen, schlich Sakura mit sachten Schritten aus dem Zimmer und schloss kurz darauf hinter sich die Tür.

Sie lief zurück in die Küche, beförderte Sasukes Shirt, welches immer noch zerknüllt in der Ecke lag, in den Wäschekorb und ließ heißes Wasser in das Spülbecken laufen, während sie wie der Uchiha zuvor, damit begann Kaffee zu kochen. Sie griff gerade nach dem ersten dreckigen Teller, als sie ein bekanntes Chakra wahrnahm und mit einer flinken Bewegung auf den Flur sprintete.
 

Noch bevor Inos Finger den Knopf der Klingel erreichte schwang die Wohnungstür auf und ermöglichte den Blick in Sakuras mahnendes Gesicht. Ihr Zeigefinger lag auf ihren weichen Lippen und bedeutete der Blondine leise zu sein, woraufhin diese verstehend nickte und der Haruno stillschweigend in die Küche folgte.

Die Medic-Nin schloss hinter ihnen die Tür und seufzte, ehe sie sich wieder an den Abwasch machte und die Yamanaka, wie selbstverständlich, nach einem Handtuch griff.

„Was ist los? Was soll das Theater?“, war Inos erste Frage, nachdem sie von ihrer Freundin einen Teller entgegen nahm und wie mechanisch begann ihr bei der Hausarbeit zu helfen.

„Sasuke schläft ...“, erklärte die Haruno ihr Verhalten und erntete einen irritierten Blick von der Blondine.

„Jetzt? Es ist fast Mittag ...“, klärte die junge Mutter ihre Gesprächspartnerin auf und sah wie diese genervt das Gesicht verzog.

„Ehrlich? Danke dass du mir das sagst, so eine Uhr hat schließlich nicht jeder.“, kam es sarkastisch von Sakura, woraufhin die Yamanaka flüchtig schmunzelte und ihren hübschen Kopf schüttelte.

„Wenn du schon wieder gehässig sein kannst, war der Schlag in deinen Nacken wohl nicht sehr professionell.“, seufzte Ino und besah ihre Freundin mit einem wehmütigen Blick.

„Woher weißt du davon?“, fragte die Rosahaarige überrascht und reichte der jungen Frau neben sich eine Tasse.

„Tsunade-sama ...“, antwortete die Angesprochene daraufhin und verstaute das erhaltene Porzellan im Schrank über der Kaffeemaschine, welche noch schnell einen abfälligen Blick von der Blondine kassierte, „Ich war gerade bei ihr und soll dir ausrichten, das du heute Nachmittag zu einer kurzen Routineuntersuchung bei ihr erscheinen musst.“

„Warum das?“, murrte Sakura und sah wie ihre Freundin vergnügt das Gesicht verzog.

„Sie hat bereits geahnt das du nicht begeistert sein würdest und angedeutet das selbst ein gebrochenes Genick nicht als plausible Ausrede gilt.“

„Hervorragend ...“, seufzte die Medic-Nin und drückte der Yamanaka eine Schüssel in die Hände.

„Es ist doch bloß eine reine Vorsichtsmaßnahme.“, meinte die Blondine schulterzuckend und begann die erhaltene Glasform abzutrocknen.

„Eine unnötige Vorsichtsmaßnahme.“, korrigierte die Haruno, zog den Stöpsel des Spülbeckens heraus und beobachtete wie das Wasser langsam ablief, während Ino das letzte Geschirr wegräumte.
 

„Wie wohnt es sich bei Sai?“, fragte die Haruno um das Thema zu wechseln und setzte sich mit einer dampfenden Tasse Kaffee an den Küchentisch. Ihre Freundin hatte sich derweil eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank geholt, ließ ein Glas mit der sprudelnden Flüssigkeit voll laufen und machte es sich auf dem Stuhl neben Sakura bequem.

„Es ist sehr angenehm. Und du ahnst nicht wie sauber alles ist.“, plapperte die Yamanaka los und übersah das schiefe Grinsen der jungen ANBU.

„Ich denke ich kann es mir ungefähr vorstellen ...“, meinte die Rosahaarige und konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen, während ihre Sitznachbarin einfach weiterschnatterte.

„Und er versteht sich ausgezeichnet mit Chizu. Er passt ständig auf sie auf und geht mit ihr spazieren. Ich glaube ja mittlerweile, dass er ein vorbildlicher Vater wäre.“, schmunzelte Ino und sah wie ihre Freundin amüsiert die Augenbrauen hochzog.

„Sai also, huh?“, murmelte die Medic-Nin nachdenklich und musste die Lippen aufeinander pressen um nicht laut loszulachen und vermutlich noch Sasuke zu wecken. Die beiden Frauen tauschten kurz vergnügte Blicke, ehe sich die Haruno einen Schluck ihres Kaffees gönnte und die Blondine ebenfalls flüchtig an ihrem Wasser nippte.

„Ino ...?“, begann die ANBU schließlich ernst und veranlasste ihre Gesprächspartnerin somit verwundert aufzusehen, „Hast du Kiba eigentlich schon mal wieder gesehen?“

Die Gesichtszüge der Angesprochenen versteiften sich sofort, ehe sie ihre hellblauen Augen auf das Glas vor sich richtete und leise seufzend den Kopf schüttelte.

„Nein ...“, sie strich sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht, „Ich habe ihn seit dem Abend als ich seine Wohnung verlassen habe weder gesehen noch gesprochen.“

„Aber du musst irgendwann mit ihm reden ...“, drängte Sakura ihre Freundin und besah sie mit einem tadelnden Blick, „Er ist Chizus Vater. Du kannst sie ihm nicht vorenthalten. Außerdem glaube ich, dass es Kiba zur Zeit alles andere als gut geht ...“

„Was glaubst du wie es mir ging?“, fuhr die Yamanaka ihr Gegenüber an und erhöhte dabei ihre Lautstärke um ein Vielfaches.

„Psst!“, machte die Medic-Nin und legte erneut einen Finger auf ihre Lippen, während sie Ino einen wütenden Blick zuwarf, „Nicht so laut. Glaub mir, Sasuke hat sich seinen Schlaf redlich verdient.“

Die Angesprochene zog daraufhin verständnislos die Augenbrauen in die Höhe und sah wie Sakura eine wegwerfende Handbewegung vollführte.

„Jedenfalls denke ich, dass du dich bald mit Kiba treffen solltest um mit ihm einige Dinge besprechen zu können ...“, riet ihr die Rosahaarige und leerte ihre Kaffeetasse, „Ich meine, auch wenn ihr nicht mehr zusammen seid, tragt ihr dennoch die Verantwortung für Chizu. Und ich glaube deine Tochter hat ein Recht darauf ihren Vater zu sehen, oder meinst du nicht?“
 

Die Yamanaka seufzte leise und nickte flüchtig, ehe sie ihr Wasserglas austrank und ihren Kopf murmelnd auf ihrem Arm abstützte.

„Ich weiß. Es ist nur alles so kompliziert. Ich meine, er hat mich betrogen. Mit einer anderen Frau! Er hatte hinter meinem Rücken eine Affäre! Er hat während wir zusammen waren, während ich auf sein Kind aufgepasst habe, mit einer anderen Frau geschlafen! Wie soll ich ihm das jemals verzeihen können?“, kam es verzweifelt von der jungen Mutter, woraufhin die ANBU ihr einen mitleidigen Blick zuwarf und ihre leere Tasse zur Seite schob.

„Ino, niemand hat davon geredet, dass du ihm verzeihen sollst.“, sprach die Haruno einfühlsam und pustete sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht, „Du kannst ihm nur nicht den Kontakt zu seiner Tochter verwehren und musst, zusammen mit Kiba, eine Lösung finden die für euch beide akzeptabel ist.“

Sakura beobachtete wie sich der Kopf ihrer Freundin hob und ein schiefes Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.

„Was ist?“, fragte die Rosahaarige verwirrt und zog die Augenbrauen zusammen.

„Hast du schon mal daran gedacht Therapeutin zu werden? Klingen tust du zumindest wie eine ...“ grinste die Blondine und konnte sich ein gedämpftes Lachen hinter vorgehaltener Hand nicht verkneifen.

„Sehr komisch ...“, schnaubte die Angesprochene und verdrehte die Augen, „Da versucht man mal zu helfen und schon wird sich über einen lustig gemacht!“

Ino biss sich amüsiert auf die Lippen und beobachtete wie sich ihre Gesprächspartnerin erhob und mit samt dem benutzten Porzellan an die Spüle trat.

„Sei doch nicht gleich beleidigt, Sakura. Das sollte ein Kompliment sein ...“, feixte die Yamanaka und kassierte augenblicklich einen finsteren Blick.

„Auf das ich gut und gerne verzischten kann ...“, murrte die Medic-Nin und räumte nun auch das Glas der Blondine vom Tisch.
 


 

Am Nachmittag, auf dem Markplatz von Konoha-Gakure
 

Mit saloppen Schritten spazierte Sakura gerade die Stufen zum Gebäude der Hokage hinunter und betrat den großen, belebten Marktplatz des Dorfes, ehe sie ihren Blick nachdenklich über die bummelnden Menschenmassen gleiten ließ und unschlüssig die Arme vor der Brust verschränkte.

Sie war gerade bei Tsunade gewesen und hatte eine rein routinemäßige Nachuntersuchung über sich ergehen lassen um, wie erwartet, davon in Kenntnis gesetzt zu werden, das alles in Ordnung war. Schließlich war sie selbst Medic-Nin und konnte wohl besser als jeder Andere feststellen, ob ihr etwas fehlte, jedoch hatte ihre alte Meisterin darauf bestanden ihren Zustand kurz überprüfen zu dürfen.

Nun stand sie hier und war gerade auf den Gedanke gekommen etwas zu Essen mitzubringen bevor sie wieder in die Wohnung zurückkehrte, denn wahrscheinlich war der Schwarzhaarige nach seinem Schläfchen hungrig und hatte keine große Lust um halb zwei noch zu frühstücken.

Also setzte sich die Haruno in Bewegung und bahnte sich einen Weg durch die vielen Passanten, während sie zielstrebig in eine der Seitenstraßen abbog und in die Richtung eines, von Chouji verehrten Restaurants schlenderte.

Während sie so durch die kleine Einkaufspassage lief huschten ihre neugierigen Augen von einem Fenster zum Nächsten und warfen einen flüchtigen Blick auf den nicht weit entfernten Park, als ihr plötzlich die zugezogenen Fenster einer bekannten Wohnung auffielen.

Sie stoppte abrupt und starrte auf das dunkle Blau der Vorhänge, ehe sie überlegend auf ihrer Unterlippe herumkaute und schließlich seufzend mit den Schultern zuckte.

Mit lässigen Schritten ging sie auf das Gebäude zu, betrat kurz darauf das Treppenhaus und begab sich in den dritten Stock.

Dort blieb sie vor einer dunklen Holztür stehen und ließ ihre giftgrünen Pupillen flüchtig über das Schild mit dem Namen ‚Inuzuka’ schweifen, bevor sie leicht den Arm hob und ihren Zeigefinger auf den darunter platzierten Knopf presste.

Das schrille Geräusch einer Türklingel drang an ihre Ohren und veranlasste sie dazu angestrengt zu lauschen.

Die Rosahaarige wartete beharrlich darauf, dass Schritte erklangen, jedoch schien sich in der Wohnung vor ihr nichts zu rühren.

Erneut drückte sie den kleinen schwarzen Knopf und vernahm wiederum ein Klingeln, ehe sie seufzend die Arme vor der Brust verschränkte und geduldig auf eine Reaktion des Bewohners wartete.

Doch ihre Ausdauer wurde nicht belohnt, was sie dazu veranlasste ein weiteres Mal das Schrillen erklingen zu lassen und sich mittlerweile genervt durch die Haare zu fahren.

Als ihr wieder niemand öffnete, runzelte sie misstrauisch die Stirn und schloss konzentriert die Lider.

Sie versuchte durch ihr Chakra ihre Umgebung wahrzunehmen und konnte ganz deutlich die Präsenz des Inuzukas in seiner Wohnung spüren.

Mit einem leicht überraschten Blick, lehnte sie sich lässig gegen das dunkle Holz und schloss tief durchatmend die Augen.

„Kiba! Mach auf! Ich weiß, dass du da bist!“, rief sie gelassen und verschränkte die Arme vor der Brust, ehe sie plötzlich das schlurfende Geräusch von Schritten vernahm und kurz darauf ein leises Klicken erklang.

Die Tür schwang auf und ein blasses Gesicht, welches die junge Konoichi geschockt erstarren ließ, kam hinter dem dunklen Holz zum Vorschein.

„Sakura?“, fragte der Braunhaarige verblüfft und hauchte ihr dabei den Geruch seines Atems entgegen, welcher ganz eindeutig nach Reiswein roch.

„Kiba!?“, entfuhr es der schönen Frau erschrocken, „Bist du betrunken?“

„Pff! Betrunken? Ich?“, lallte der Angesprochene und schwankte im Türrahmen hin und her.

„Offensichtlich!“, murmelte die Haruno, anscheinend immer noch ein wenig verstört und schüttelte kurz den Kopf, als sie ihren Freund eingehend musterte.

Er sah schrecklich aus. Seine Kleidung bestand aus einer Trainingshose und einem hellen Shirt, welches ebenfalls danach duftete, als wäre es bereits seit Tagen nicht mehr gewaschen worden.

Sie ließ ihre verzweifelten Augen über seinen Körper wandern und registrierte wie er sie schief grinsend bei ihrer Handlung beobachtete.

„Was hast du nur die letzte Woche über gemacht?“, fragte sie schließlich kopfschüttelnd und erhielt auch sogleich eine Antwort.

„Gar nichts! Ich war die ganze Zeit hier!“, schmunzelte der Inuzuka und besah die hübsche Frau vor sich mit einem angetrunkenen Blick.

„Und hast dich besoffen ...“, stellte die Rosahaarige fest, nachdem er ihr erneut seinen alkoholhaltigen Atem ins Gesicht gepustet hatte.

„Vielleicht!“, lallte Kiba und lehnte sich, um nicht ganz so sehr hin und her zu wanken, an den dunklen Türrahmen.

Die Medic-Nin seufzte leise und schloss flüchtig die Lider, ehe sie ihre Hände plötzlich gegen seine Brust stemmte und ihn kopfschüttelnd zurück in die Wohnung schob.

„Das geht so nicht weiter ...“, entfuhr es ihr genervt, als sie den jungen Mann im geräumigen Wohnzimmer in einen seiner Sessel stieß und sich aufmerksam umsah.

Die Wohnung sah mindestens genauso verwahrlost aus wie ihr Eigentümer und wies Berge von leeren Sakeflaschen und Chips-Packungen auf.

„Oh Gott ...“, murrte Sakura ehe sie registrierte, dass die offen gehaltene Küche ebenfalls komplett verwüstet wirkte und sogar ein wenig Kaffeepulver auf den Fliesen lag.

„Der ist nicht hier!“, grinste der Braunhaarige und fand seine dämliche Aussage anscheinend äußerst witzig, woraufhin die Haruno genervt das Gesicht verzog und ihn mit einem vorwurfsvollen Blick besah.

„Warum lässt du dich so gehen, Kiba? Scheiße! Schau dich doch mal an!“, sie zeigte mit einem Finger auf ihn und registrierte wie er sie dümmlich anstarrte.

„Süße! Willst du mir jetzt etwa einen Vortrag halten?“, brummte er verstimmt und legte seine Arme lässig über die Lehne des Sessels, während er so vor ihr saß und sie abschätzend musterte.

„Das reicht!“, begann Sakura seufzend und massierte sich flüchtig die Schläfen, „Es wird Zeit, dass du wieder nüchtern wirst ...“

Sie ging mit zielstrebigen Schritten auf den Braunhaarigen zu, griff nach seinem Handgelenk und zog ihn über den Flur hinter sich her in das angrenzende Badezimmer.

Der junge Mann konnte gar nicht so schnell reagieren, als er auch schon mit dem Schopf voran in die Badewanne gedrückt wurde und wenig später eiskaltes Wasser über sein Haupt floss.

Ah! Verflucht, Sakura! Willst du mich umbringen?“, rief er überrascht, als die kühle Flüssigkeit durch seine Haare floss und ihn zusammenzucken ließ, während die Haruno weiterhin grob seinen Kopf festhielt und diesen mit der Brause gründlich abduschte.

„Sakura! Das ist scheiße kalt!“, meckerte er und ruderte wie wild mit seinen freien Armen, ehe er plötzlich registrierte, wie er wieder aus der Badewanne gezogen wurde und die junge Frau das Wasser abstellte.

Sie griff nach einem der Handtücher im Schrank, welche so fein säuberlich gefaltet waren, das die Rosahaarige nicht daran zweifelte das Ino dies noch getan hatte.

„Hier!“, sie reichte ihm den flauschigen Stoff und betrachtete ihr Werk mit einem abschätzenden Blick.

Kibas Haare trieften nur so vor Nässe, während der Kragen seines Shirts ebenfalls einiges abbekommen hatte und praktisch an seiner Haut klebte.

„Geh duschen und putz dir die Zähne!“, befahl sie ihm herrisch und verließ kurz darauf das Badezimmer, „Ich kümmere mich so lange um die Wohnung ...“

Der Braunhaarige sah ihr nach, hörte das leise Klicken der Tür und fuhr sich seufzend über sein tropfendes Haupt, ehe er sich langsam erhob, tatsächlich gehorchte und wenig später unter dem warmen Wasserstrahl stand.
 

Nach ungefähr einer halben Stunde betrat er mit einem, um die Hüfte gewickelten Handtuch, den Flur und lief mit gemächlichen Schritten in den offen gehaltenen Wohn – und Küchenbereich.

Seine Augen weiteten sich überrascht, als ihm ein aufgeräumter Couchtisch, ein entstaubter Schrank und eine blitzende Küche entgegen blinkten und huschten auf der Suche nach der guten Fee weiter durch den Raum.

Er entdeckte sie auf dem Balkon und beobachtete die schöne Frau dabei, wie sie gerade seine Bettdecke zum Lüften über das Geländer hing. Kurz darauf schlüpfte sie wieder durch die Terrassentür und hielt überräscht inne, als sie den Inuzuka neben einem der Sessel stehen sah.

„Schon viel besser.“, lächelte sie leicht und musterte den halbnackten Mann vor sich amüsiert, „Ich habe dir ein paar saubere Sachen auf das Bett gelegt. Geh dich anziehen!“

Der Angesprochene ließ sichtlich vergnügt eine Augenbraue in die Höhe wandern und beobachtete Sakura dabei, wie sie nach einer kleinen Gießkanne griff und begann seine Pflanzen zu wässern.

„Ja, Mama!“, entfuhr es ihm belustigt, ehe er sich kopfschüttelnd umdrehte und in Richtung Schlafzimmer davon trottete.

Gute zehn Minuten später stand er frisch angezogen in der Küche und sah, zur Erleichterung der Haruno, wieder ganz akzeptabel aus.

Er beobachtete sie gerade dabei, wie sie mit einem Lappen über die verklebte Oberfläche eines Küchenschranks wischte, kurz darauf den Kühlschrank öffnete und einen neugierigen Blick hineinwarf.

„Sakura?“, fragte er schließlich leise und erhielt ein beiläufiges „Hn?“, da die Angesprochene gerade nach einer abgelaufenen Milchtüte griff und diese in den Müll beförderte.

„Warum tust du das alles?“

Seine Frage veranlasste die hübsche Frau dazu sich umzudrehen und ihm einen wehmütigen Blick zuzuwerfen.

„Weil du ein guter Freund bist.“, sprach sie ehrlich und sah wie Kiba überrascht aufsah.

„Tatsächlich?“, meinte er betrübt und lehnte sich gegen die Küchenzeile, während die Haruno bereits wieder dabei war den Kühlschrank von abgelaufenen Lebensmitteln zu befreien.

„Natürlich!“ antwortete sie daraufhin knapp, tauchte den Lappen in heißes Wasser und wischte damit über die Arbeitsflächen.

„Ich denke es gibt nicht viele, die das noch sagen würden ...“, murmelte der Inuzuka wehmütig, verharrte mit seinen unergründlichen Augen auf dem Rücken der Konoichi und fixierte das Zeichen des Uchiha-Clans.

„Kiba ...“, die Angesprochene drehte sich seufzend um und besah den jungen Mann mit einem traurigen Blick, „Das ist nicht wahr und das weißt du.“

Der Inuzuka fuhr sich daraufhin trübsinnig durch das dunkle Haar, stieß sich von der Küchenzeile ab und trat wenig später an das nahe gelegene Sofa.

Sakura beobachtete wie der junge Mann seufzend auf dem weichen Polster landete und seine Beine über die Armlehne baumeln ließ.

„Emotionales Tief?“, fragte die junge Medic-Nin trocken, während der Angesprochene grummelnd den Arm hob und ihn auf seiner Stirn platzierte.

Ohne eine Antwort erhalten zu haben setzte sich die Rosahaarige in Bewegung, trat auf Kiba zu und machte es sich auf dem niedrigen Couchtisch bequem.

„Sag schon! Was ist los?“, sprach sie schließlich einfühlsam, schlug die Beine übereinander und verschränkte geduldig die Arme vor der Brust.

„Wird das so eine Art Therapiestunde?“, murrte der Angesprochene und schielte mit einem Auge unter seinem Arm hindurch.

Ein leises Knurren entrann Sakuras Kehle, ehe sie sich genervt eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete.

„Nicht witzig!“, versicherte sie dem jungen Mann und erntete einen verständnislosen Blick, woraufhin sie ein knappes „Frag nicht.“ murmelte und sich kurz räusperte.

„Ich opfere mich als Kummerkasten, also fang endlich an das auszunutzen.“, meckerte sie los und vernahm das leise Seufzen ihres Patienten.

„Hinata wird mich hassen ...“, entfuhr es ihm trocken und veranlasste die junge Frau dazu einen irritierten Gesichtsausdruck aufzusetzen.

„Hä?“, machte sie intelligent und blinzelte ein paar Mal verdattert, „Warum sollte sie dich hassen? Sie ist deine beste Freundin. Ich meine … natürlich ist sie nicht begeistert davon, dass du Ino betrogen hast, aber sie …“

„Ich habe mit Hanabi geschlafen ...“, fiel er ihr unverblümt ins Wort und verdeckte seine Augen wieder mit seinem Arm.

„Du hast was?“, rief die Rosahaarige überrascht aus und besah den Inuzuka mit geweiteten Pupillen.

„Muss ich das wirklich noch mal wiederholen?“, entfuhr es dem OIKO-Nin genervt, während die junge Frau neben ihm versuchte nicht die Fassung zu verlieren.

„Du hast mit Hanabi …? Aber … ich dachte, jetzt wo du nicht mehr mit Ino zusammen bist … würdest du mit dieser Chunin …?“, faselte Sakura sichtlich verwirrt und stoppte abrupt, als sich in ihrem hübschen Köpfchen langsam ein Puzzelteil an das andere fügte.

Kiba beobachtete sie dabei mit einem unergründlichen Blick und konnte ihr ansehen das sie zu begreifen schien.

„Kami-sama!?“, entfuhr es ihr schließlich erschrocken, „Hanabi ist es? Hanabi ist die Chunin mit der du Ino betrogen hast?“

Die Stimme der jungen Frau überschlug sich förmlich, woraufhin der Braunhaarige ergeben seufzte und einen gequälten Laut ausstieß.

„Großartig, nicht wahr?“, murrte er niedergeschlagen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen.

Sakura reagierte jedoch nicht auf seine ironischen Worte, denn sie war damit beschäftigt weiter zu puzzeln und sah die hell leuchtende Glühbirne praktisch über ihrem Haupt schweben.

„Oh ...“ entfuhr es ihr nach dem gewaltigen Denkvorgang, da nun alles, bis auf eine Sache, einen Sinn ergab. Allerdings hatte sie bereits eine Erklärung für das letzte Rätsel und entschloss sich dazu, Kiba einfach zu fragen.

„Du hast die Affäre mit Hanabi beendet, nicht wahr?“

Der Angesprochene sah überrascht auf und ließ verblüfft seine Augenbrauen nach oben wandern.

„Woher weißt du das?“

„Hinata meinte Vorgestern, dass sich Hanabi in letzter Zeit äußerst merkwürdig benimmt. Sie bläst Trübsal und lässt sich mit Aufträgen zuschütten ...“, offenbarte die Haruno ihrem Gesprächpartner ihre Schlussfolgerungen und sah wie er kaum merklich nickte, jedoch nicht vorhatte darauf etwas zu erwidern.

„Warum hast du die Beziehung zu ihr beendet?“, fragte die schöne Konoichi nach kurzem Zögern neugierig und vernahm das leise Stöhnen ihres Freundes.

„Sie wollte die drei Worte ...“, erklärte er seufzend und setzte sich wieder langsam im Sofa auf.

„Schöner Fehler ...“, warf die ANBU trocken ein, „Genau das, wovor sich jeder Mann fürchtet.“

„Richtig.“

Sakura besah den Inuzuka mit einem wehmütigen Blick und strich sich eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie sich neben ihm in das Sofa fallen ließ und sich gemütlich zurücklehnte.

„Sie wird es überleben. Glaub mir. Liebeskummer ist vergänglich ...“, versicherte sie Kiba grinsend und legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter.

„Ist der rasende Zorn einer großen Schwester das auch?“, fragte der Angesprochene sichtlich bedrückt und besah die Haruno mit einem verzweifelten Blick.

„Keine Ahnung.“, die schöne Konoichi zuckte mit den Schultern, „Aber was eine große Schwerster nicht weiß- …“, setzte sie an und beendete den Satz absichtlich nicht.

Kiba bedachte sie mit einem leicht überraschten Gesichtsausdruck, ehe ein winziges Lächeln über seine Lippen huschte.

„Du wirst niemandem davon erzählen?“, entfuhr es ihm verblüfft, woraufhin die Rosahaarige leicht nickte.

„Natürlich. Schließlich bin ich deine Therapeutin und stehe unter Schweigepflicht.“, meinte sie frech und erhob sich aus dem Sofa.

„Du bist ein böses Mädchen, weißt du das?“, grinste der Inuzuka daraufhin süffisant und musterte die junge Frau vor sich amüsiert.
 

„Ich bin mit einem ehemaligen Verräter zusammen, der noch dazu das Oberhaupt eines verfeindeten Landes und somit unser größer Widersacher war. Das Böse schläft also praktisch neben mir im Bett.“

Diese Aussage ließ die beiden Anwesenden breit grinsen, ehe heiteres Gelächter durch die Wohnung hallte und Kiba wenig später ebenfalls aufstand.

„Danke … Sakura ...“, murmelte er leise und besah sie mit einem ehrlichen Blick.

„Falls Hinata allerdings herausfinden sollte, dass du eine Affäre mit ihrer Schwester hattest, habe ich nichts davon gewusst, verstanden?“, sprach die Konoichi in einem gespielt drohenden Ton und brachte ihr Gegenüber damit zum Lachen.

„Ja. Ist angekommen.“, schmunzelte er und registrierte wie Sakura nach ihrer Jacke griff, bevor er beobachtete wie die hübsche Frau hineinschlüpfte und ihn mit einem auffordernden Blick besah.

„Na los! Beweg dich! Ich habe Hunger!“, meckerte sie plötzlich und zog sich den Reißverschluss ihrer Lederjacke zu.

„Und das soll ich jetzt ändern, huh?“, fragte Kiba belustigt und erntete einen zustimmenden Blick seiner Freundin.

„Ich habe Putze gespielt und deine Wohnung aufgeräumt. Glaub mir, ich bin nicht wie Ino und scheuere mit Leidenschaft irgendwelche Spülbecken. Das ganze kostet dich mindestens ein Mittagessen ...“, versicherte ihm die Rosahaarige mit einem schelmischen Grinsen auf den vollen Lippen.

„Dann bleibt mir wohl nichts anderes übrig ...“, lachte der Angesprochene, trat auf die junge Frau zu und griff ebenfalls nach seiner Jacke, welche neben Sakuras an der Garderobe gehangen hatte.

„Selbstverständlich nicht.“, beteuerte die Medic-Nin und spazieret mit ihm auf die Wohnungstür zu, „Außerdem würde es deiner Haut nicht schaden, mal wieder etwas Sonnenlicht zu sehen ...“

Mit einem vergnügten Seufzen schüttelte Kiba den Kopf, hielt der jungen Frau die Tür auf und schloss schließlich mit einem glücklichen Gesichtsaudruck hinter sich die Wohnung.
 


 

Später am Nachmittag, in Sakuras und Sasukes Wohnung
 

Mit einer Plastiktüte im Arm, ließ die Rosahaarige gerade durch die Hilfe ihrer Hüfte die Wohnungstür ins Schloss fallen und betrat mit zielstrebigen Schritten die Küche.

„Sasuke?“

„Wohnzimmer ...“

Sie stellte auf seine Antwort hin noch die Tüte auf den Tisch und lief wenig später den Flur hinunter. Im Türrahmen des Wohnzimmers angekommen, erblickte sie den schwarzhaarigen Mann, welcher auf gewohnt lässige Art im Sofa saß und gerade, mit einer flüchtigen Betätigung der Fernbedienung, den Apparat ausschaltete.

„Wo bist du so lange gewesen?“, fragte er interessiert, sah wie seine Freundin auf ihn zutrat, eines ihrer Beine über ihn schwang und sich rittlings auf seinen Schoß setzte.

„Ich musste zur Nachuntersuchung bei Tsunade vorbeischauen.“, erklärte sie knapp und vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, „Und danach habe ich Kiba besucht und war mit ihm essen ...“

Sie legte ihre Lippen sanft auf seine Haut und wanderte liebevoll über sein Kinn bis hin zu seinem Mund, wo sie sich nach einem flüchtigen Kuss wieder von ihm löste.

„Du warst bei Kiba?“, kam es erstaunt von dem Uchiha, ehe seine Hände ihre Hüfte umschlangen, leicht unter ihr Top fuhren und ihr zärtlich über den Rücken streichelten.

„Hn …“, bejahte sie seine Frage, während sie sich gegen seinen Oberkörper lehnte und wohlig seufzend die Lider schloss, „Er sah schrecklich aus … und war betrunken ...“

Sie murmelte ihre Worte gegen seine Brust und genoss es von dem Schwarzhaarigen durch seine angenehmen Berührungen verwöhnt zu werden.

„Was?“, entfuhr es Sasuke leicht verwundert, woraufhin die Haruno begann ihm alles zu erzählen und wirklich, abgesehen davon das Kiba halb nackt vor ihr gestanden hatte, nichts ausließ.
 

Kurze Zeit später saß der Clanerbe am Küchentisch und verspeiste das Mittagessen, welches Sakura ihm freundlicherweise mitgebracht hatte, als die besagte Frau mit Naoki auf dem Arm den Raum betrat und nach dem Katzenfutter griff.

„Sieh mal, Süßer.“, sie schüttelte die Packung, woraufhin ein lautes Rascheln erklang und der Kater vorfreudig miaute.

Die Haruno setzte das Tier ab, füllte den kleinen silbernen Napf und beobachtete Naoki grinsend beim fressen, ehe sie ihm noch mal zärtlich das Köpfchen kraulte und sich an Sasuke wandte.

„Musst du heute noch weg?“, fragte sie interessiert, während sie die Plastiktüte, in der sie das Steak und den Reis mitgebracht hatte, in den Müll warf.

Der Angesprochene sah vom Teller auf und schluckte seinen letzten Bissen hinunter, bevor er bestätigend nickte und nach seinem Wasserglas griff.

„Teamleaderversammlung. Um halb sieben.“, erklärte er knapp und widmete sich derweil wieder dem Essen.

Sakura gab einen kurzen Laut von sich, der verdeutlichen sollte das sie verstanden hatte und suchte im Kühlschrank nach etwas zu trinken, während ihr Freund seine Mahlzeit beendete und das benutzte Geschirr in die Spülmaschine verfrachtete.

Seine nachdenklichen Augen beobachteten die Rosahaarige dabei, wie sie sich ein Glas Orangensaft eingoss und kurz daran nippte, ehe sie die Zeitung von Heute aufschlug, sich mit einem Arm auf der Küchenzeile abstützte und ihre Aufmerksamkeit der Schlagzeile schenkte.

Der Uchiha zögerte einen flüchtigen Moment lang, bevor er schließlich kurz die Augen schloss und innerlich seufzend den Mund öffnete.

„Sakura ...“, setzte er an und sah wie die Angesprochene fragend den Kopf hob, „Wir müssen reden.“

Die junge Frau vor ihm runzelte, auf Grund seiner ernsten Worte, ihre Stirn und wandte sich halb zu ihm um.

„Worüber?“, fragte sie ahnungslos und konnte sich anscheinend nicht denken, was den Schwarzhaarigen bedrückte.

„Über dich ...“, antwortete Sasuke knapp und blickte in die überraschten Pupillen seiner Freundin.

Sie registrierte wie er sich seufzend gegen einen der Küchenschränke lehnte und sie mit einem tiefgründigen Blick besah.

Da die Rosahaarige offenbar auf die Pointe wartete und beharrlich schwieg, schloss der Clanerbe flüchtig die Lider und setzte zum springenden Punkt an.

„Nach meinem Erachten, konnte dir dieser fremde Shinobi gestern viel zu nahe kommen. Und noch dazu warst du ihm gegenüber völlig wehrlos. Du hättest dich niemals so leichtsinnig verhalten dürfen und …“
 

Sasuke!“, unterbrach ihn die schöne Konoichi genervt, da sie bereits gemerkt hatte, dass er seine erste Runde um den heißen Brei drehte, „Hör auf das Spannungsbarometer zu quälen und komm endlich zur Sache.“

Sie sah wie der Angesprochene kurz tief durchatmete und hatte bereits die Vermutung, dass sie seine folgenden Worte nicht gerade in Jubel ausbrechen lassen würde. Und so war es auch.
 

„Ich will, dass du die ANBU verlässt.“

Seine Stimme hatte diesen einen ausschlaggebenden Ton, der, wie Sakura fand, auf eine gruselige Art und Weise deutlich machte, das er es vollkommen ernst meinte und eigentlich nicht bereit dazu war mit ihr zu diskutieren.

Jedoch war die Haruno ebenfalls ein anerkannter Sturkopf und dachte nicht mal im Traum daran, sich so etwas von irgendeinem Lebewesen bieten zulassen.

Nicht mal wenn es Uchiha Sasuke hieß und sie mit einem Blick besah der felsenfeste Entschlossenheit repräsentierte.
 

„Das ist ein Scherz, oder?“
 

Sie wusste wie überflüssig diese Frage war, denn Sasukes Gesichtsausdruck ließ nicht vermuten, dass er gleich laut Reingelegt! rufen und ihr, wie ein kleines Kind, die Zunge entgegen strecken würde.

Demzufolge trat das genaue Gegenteil ein.
 

Er schwieg und signalisierte der jungen Frau somit, dass ein unangenehmes Gespräch auf die Beiden zukam.

„Ich werde ganz sicher nicht aus der ANBU austreten.“, stellte sie sofort klar und erntete einen mürrischen Blick ihres Gegenübers.
 

„Sakura, ich will doch nur nicht, dass dir etwas passiert ...“
 

Mit einem leisen Schnauben nahm sie seinen Einschleim-Versuch zur Kenntnis und rollte grummelnd mit den Augen.
 

„Ich bin die beste Konoichi des Dorfes. Gut. Ich gebe es zu. Ich habe gestern ein wenig vorschnell gehandelt ... jedoch bedeutet das nicht, dass ich mir jetzt von jedem dahergelaufenen Idioten die Kehle aufschlitzen lassen werde. Verstanden?“
 

Der junge Mann verzog, auf Grund des barschen Tonfalls seiner Freundin, angesäuert das Gesicht und verschränkte, um seiner Überlegenheit Ausdruck zu verleihen, die Arme vor der Brust.

„Darum geht es nicht. Glaub mir, ich bin der Letzte der an deinen Fähigkeiten zweifelt. Aber dieser Vorfall hat mir gezeigt, dass du gefährliche Situationen anscheinend äußert arrogant betrachtest ...“
 

Seine Worte trafen sie wie ein Schlag ins Gesicht und Sasuke konnte beobachten wie eine kleine, pulsierende Ader auf ihrer Stirn erschien.

Bitte?“, entfuhr es ihr ungläubig und zugleich aufgebracht, „Habe ich das gerade richtig verstanden? Das wohl eingebildeteste Individuum dieses herrlichen Planeten bezeichnet mich als arrogant?“
 

Ein Brummen entfuhr der Kehle des Uchihas, während die Rosahaarige ihn mit einem außerordentlich wütenden Blick besah und nun ebenfalls dominant die Arme vor der Brust verschränkte.

„Sakura ...“, murrte er genervt, „Mach aus einer Mücke keinen Elefanten.“

„Tze …“, zischte die Angesprochene bloß, „Ich mache aus einer Mücke keinen Elefanten. Du machst aus einem Elefanten eine Mücke. Du verlangst schließlich von mir, dass ich meinen Job aufgebe. Also für mich ist das ein äußerst großer, fetter und beschissener Elefant.“
 

„Könntest du den dämlichen Elefanten mal da raus lassen?“, fuhr Sasuke sie genervt an und verlor so langsam die Beherrschung, „Ich habe gesagt, dass du aus der ANBU zurücktreten wirst. Oder war daran irgendetwas unverständlich?“
 

Pff!“, schnappte die Angesprochene wütend, „Und was soll ich deiner Meinung nach dann machen? Im Krankenhaus arbeiten? Als Lehrerin in der Akademie versauern? Einem Häkelverein beitreten? Oder mich gleich in ein Altersheim einweisen lassen?“, tobte Sakura wütend und gestikulierte wie wild mit den Armen, während sie ihrem Freund dies alles entgegenschleuderte und ihrem Zorn damit Luft machte.
 

„Du bräuchtest nicht zu arbeiten. Ich …“, doch der Schwarzhaarige wurde von einer erbosten jungen Frau unterbrochen.

„Verdammt, Sasuke! Ich bin ANBU, weil ich es durch harte Arbeit so weit gebracht habe! Ich werde mir das, wofür ich mein halbes Leben lang trainiert habe, nicht einfach von dir wegnehmen lassen!“, fauchte sie ihn an, löste sich von der Küchenzeile und wollte bereits an ihm vorbei durch die Tür rauschen, als sich seine Finger grob um ihr Handgelenk schlangen.
 

Sakura! Wir sind noch nicht fertig!“
 

Die Angesprochene riss sich entrüstet von ihm los, trat auf den Flur und drehte sich noch einmal halb zu dem Uchiha um.

„Und ob wir das sind! Wenn du sonst noch was zu sagen hast … dann erzähl es dem Toaster!“
 

Nach diesen Worten schlug die Rosahaarige die Wohnungstür mit einem ohrenbetäubenden Knall hinter sich zu und ließ einen verärgerten jungen Mann zurück, welcher sich gerade mit beiden Händen auf der Küchenarbeitsfläche abstützte, wütend die Augen schloss und versuchte sich wieder etwas zu beruhigen.
 

Es dauerte ein paar Sekunden bis er die Lider wieder öffnete und einen säuerlichen Blick aus dem gegenüberliegenden Fenster warf.

Sofort fixierten seine Pupillen einen rosa Haarschopf auf dem Marktplatz unter ihm und beobachteten wie Sakura mit eiligen Schritten durch die Fußgänger lief und kurz darauf in einer Seitenstraße verschwunden war.
 

Ein dunkles Stöhnen entrann seiner Kehle, während er sich mit einer Hand durch das rabenschwarze Haar fuhr und einen erbosten Fluch ausstieß.

Diese Schlacht war definitiv nicht zu seinen Gunsten ausgegangen. Er wusste von Anfang an, dass es ein risikoreiches Unterfangen war und vermutlich Opfer fordern würde. Doch mit einer so kolossalen Zerschlagung seiner Streitkräfte hatte er nicht gerechnet.

Ein leises Seufzen erklang im Raum und repräsentierte die Niederlage und sofortige Kapitulation des großen Uchiha-Erben.
 

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Wettbewerb und Überraschungen!

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Einen Monat später, in Temaris Wohnung
 

Schwaches Sonnenlicht fiel durch die zugezogenen Vorhänge im Schlafzimmer, während eine blonde Frau mit beiden Armen ihr Kissen umschlang und ihren betrübten Blick auf den Mann neben sich richtete.

Sie beobachtete wie sein Brustkorb sich gleichmäßig hob und senkte, lauschte seiner ruhigen Atmung und starrte in sein entspanntes Gesicht.

Temari spürte wie eine plötzliche Welle der Traurigkeit sie erfasste und presste verkrampft die Lippen aufeinander um nicht leise zu schluchzen, ehe sie, darauf bedacht den Braunhaarigen nicht zu wecken, sachte aus dem Bett stieg und den Raum verließ.

Sie lief gerade über den Flur um sich in der Küche ein kühles Glas Wasser zu gönnen, als ihr schlagartig übel wurde und sie erschrocken die Hand vor den Mund schlug.

Mit eiligen Schritten stürzte sie ins Badezimmer, kniete sich vor die Toilettenschüssel und erbrach einen Teil des gestrigen Abendessens in das weiße Porzellan.

Die Sabakuno registrierte wie sich Tränen in ihren Augenwinkeln bildeten, während sie schwer atmend nach einem Behälter mit Papiertüchern griff, sich notdürftig den Mund abwischte und gleichzeitig den Abzug des Klosetts betätigte.

Sie verweilte noch ein paar Minuten in dieser gekrümmten Position, ehe sie sich wieder etwas aufsetzte, sich mit dem Rücken an die Duschkabine lehnte und ihr Gesicht in ihren Händen vergrub.

Ein leises Wimmern erklang im Raum, bevor Temari tief durchatmete, sich flüchtig durch die Haare fuhr und schließlich wieder auf ihren wackeligen Beinen stand.

Mit gesenktem Haupt lief die junge Frau zum Waschbecken und warf einen Blick in den Spiegel.

Verweinte und traurige Augen starrten ihr entgegen, ließen sie leise seufzen und veranlassten sie dazu das Wasser anzustellen und die kühle Flüssigkeit über ihr Gesicht gleiten zu lassen.

Die Sabakuno genoss dieses Gefühl auf ihrer Haut, formte mit ihren Händen eine kleine Schale und beobachtete wie das Wasser langsam durch ihre Finger rann.

Sie verbrachte noch ein wenig Zeit vor dem Spiegel, trocknete sich schließlich das Gesicht ab und versuchte ihre geröteten Augen mit ein wenig Puder zu überschminken, ehe sie auf leisen Schritten das Bad verließ und sich, wie zuvor geplant, in die Küche begab.

Dort angekommen öffnete sie den Kühlschrank, griff nach einer Flasche Mineralwasser und füllte ein großes Glas mit der spritzigen Flüssigkeit, bevor sie mit schlurfenden Schritten an den kleinen Tisch trat und sich auf einem der drei Stühle niederließ.

Die Blondine nippte flüchtig an ihrem Getränk, platzierte ihre Ellenbogen auf dem harten Holz, krallte ihre Finger mit einem leisen Stöhnen in ihre Haare und schloss verzweifelt die Augen.

Was sollte sie bloß machen? Wie sollte sie ihm das erklären? Warum nur musste ihr Leben so kompliziert sein? Sie wusste nicht mal ob Shikamaru sie liebte und war…

„Was machst du hier so alleine?“

Seine verschlafene Stimme ließ sie erschrocken aufsehen und es dauerte keine Sekunde da prangte ein falsches freundliches Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht und ließ den Nara skeptisch die Stirn runzeln.

„Ich hatte Durst!“, erwiderte die Angesprochene nur und hob zur Bestätigung ihr Wasserglas etwas an.

Der ANBU nickte verstehend, trat durch den Türrahmen und griff nach einem Apfel, welcher seinen Platz im Korb neben der Mikrowelle hatte.

„Ich hoffe du hast nichts dagegen!“, fragte er noch, bevor er in das knackige Obst biss und erntete einen schiefen Blick der hübschen Frau.

„Jetzt hast du ihn sowieso schon angesabbert!“, sprach sie amüsiert, sah wie Shikamaru an den Tisch trat und sich grinsend zu ihr hinunter beugte.

„Ich bin schon spät dran!“, er drückte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund, löste sich von ihr und biss erneut herzhaft in den Apfel, „Die Mission wird vermutlich ein wenig länger dauern!“, er griff nach seiner ANBU-Weste, welche über der Lehne eines Stuhls hing und schlüpfte hinein, „Ich denke ich werde spätestens in drei Tagen zurück sein!“

Die schöne Konoichi beobachtete ihn dabei, wie er kurz seinen Zopf löste und ihn wenig später wieder ordentlich zusammen band.

„Hn…“, machte Temari nur, gönnte sich einen weiteren Schluck Wasser und erlangte damit die Aufmerksamkeit des Naras.

„Hast du was?“, fragte er leicht verwirrt und betrachtete die junge Frau eindringlich.

Sie wirkte ein wenig müde und vielleicht auch etwas niedergeschlagen.

„Nein! Es geht mir gut! Ich glaube ich habe nur zu wenig geschlafen!“, log sie und setzte wieder dieses falsche Lächeln auf, welches Shikamaru in letzter Zeit viel zu oft bei ihr gesehen hatte.

„Dann solltest du dich hinlegen und nicht hier rum sitzen!“, riet er ihr, drückte ihr noch einen flüchtigen, jedoch sanften Kuss auf den Mund und trat auf den Flur.

„Bis dann!“

Nach diesen zwei, von Temari verhassten Worten, fiel hinter ihm die Tür ins Schloss und tauchte die Wohnung in eine bedrückende Atmosphäre.

Die hübsche Konoichi seufzte leise in die Stille hinein, erhob sich von ihrem Stuhl und trat mit langsamen Schritten an das große Küchenfenster.

Ihre Augen fanden sofort den gesuchten jungen Mann, welcher gerade gähnend die menschenleere Straße hinab lief und seine Hände, wie gewohnt, in seinen Hosentaschen vergrub.

Die Sabakuno fixierte seinen Rücken und ein trauriges Lächeln legte sich auf ihre Gesichtszüge, während er kurz darauf hinter einer hohen Betonmauer verschwunden war und sie zugleich schwermütig die Lider schloss.

Die ANBU löste sich von dem Fenster, trat an einen etwas höheren Schrank und stellte sich auf die Zehenspitzen, während ihre Hand über die glatte Oberfläche des Möbelstücks glitt und ganz langsam in einer größeren, dekorativen Vase verschwand.

Ihre Finger schlossen sich um eine kleine rechteckige Packung, welche in dem Schmuckstück versteckt gewesen war und holten sie von dem Schrank hinunter.

Mit einer zaghaften Bewegung öffnete Temari die Schachtel, schloss flüchtig die Augen und blickte wenig später auf einen weißen länglichen Teststreifen, der bereits seit zwei Tagen ganz deutlich in der Mitte eine rosa Verfärbung aufwies.

Ein leises Seufzen entrann ihrer Kehle, während sie sich das positive Ergebnis des Schwangerschaftstestes besah und sich mit einer Hand durch das weiche Haar fuhr.

Wie sollte sie ihm das nur erklären?
 


 

Zur selben Zeit, am Waldrand von Konoha-Gakure
 

Der Hyuuga lehnte, mit vor der Brust verschränkten Armen und geschlossenen Lidern an dem Stamm eines hochgewachsenen Baumes und wartete geduldig auf die Ankunft seiner Teamkollegen, als das leise Rascheln von Gras ihn aufsehen ließ.

„Morgen!“, gähnte Shikamaru knapp, während er sich ausgiebig streckte und an seinen Teamleader herantrat.

„Du hast die Nacht mal wieder in einem anderen Bett verbracht, huh?“, fragte Neji, während eine seiner Augenbrauen leicht amüsiert nach oben wanderte.

„Vielleicht!“, grinste der Angesprochene und erntete einen wissenden Blick von seinem besten Freund.

„Temari scheint ja keine schlechte Partie zu sein!“, kam es offensichtlich erheitert von dem Hyuuga, woraufhin Shikamaru ebenfalls leicht vergnügt das Gesicht verzog.

„Sagen wir ... es ist eine angenehme Abwechslung!“, sprach der Nara betont gelassen und sah wie sein Teamkollege ihm einen schiefen Blick zuwarf.

„Abwechslung?“, lachte er leise, „Ich würde es mittlerweile eher als Routine bezeichnen! Wie oft hast du in der letzten Woche zu Hause übernachtet?“

Der Angesprochene verzog das Gesicht zu einer nachdenklichen Miene und band sich gleichzeitig seine Waffentasche enger um den Oberschenkel.

„Zwei Mal, glaube ich!“, antwortete er schließlich zaghaft und schien sich trotz der langen Überlegung nicht ganz sicher.

„Siehst du? Du übernachtest mittlerweile fast täglich bei Temari und willst mir erzählen, dass da nichts ernstes zwischen euch ist?!“, kam es misstrauisch von dem Hyuuga, woraufhin Shikamaru verstimmt brummte und mit den Augen rollte.

„Fang du nicht auch noch damit an! Sakura liegt mir deswegen schon ständig in den Ohren!“, er verzog das Gesicht zu einer genervten Fratze, „Das zwischen Temari und mir, ist nur Sex! Ungezwungener, unkomplizierte, guter Sex auf freundschaftlicher Basis!“

Neji schüttelte auf Grund seiner Worte leicht den Kopf und besah seinen alten Freund mit einem ernsten Blick.

„Du machst es dir aber sehr einfach!“, der Teamleader seufzte leise, „Denkst du nicht, dass Temari diese ganze Angelegenheit vielleicht anders sieht als du?“

Der Angesprochene schloss flüchtig die Lider, ehe er sein Gegenüber mit einem durchdringenden Blick besah und dessen Frage gerade beantworten wollte, als ein lautes Rascheln über ihren Köpfen erklang und ihre Aufmerksamkeit forderte.

„Du bist zu spät!“, sprach Neji leicht verstimmt und musterte die schöne Konoichi über sich im Baum mit einem tadelnden Blick.

„Und du bist nervig!“, antwortete Sakura keck, bevor sie, nach einem leichtfüßigen Salto, neben den beiden Männern stand und diese auffordernd betrachtete.

„Was ist? Können wir endlich los?“, fragte sie seufzend und sah wie der Hyuuga und Shikamaru flüchtige Blicke austauschten.

Der Teamleader nickte daraufhin zustimmend, sprang zusammen mit Sakura auf den nächsten Ast und rauschte in hohem Tempo davon.

„Erst zu spät kommen und jetzt auch noch hetzen!“, murrte der Nara kopfschüttelnd, fügte sich aber und war den beiden wenig später gefolgt.
 

Er hatte sie nach kurzer Zeit eingeholt und preschte neben der Haruno durch den dichten Wald, während sich Neji ein wenig weiter vor ihnen von einem Baum zu nächsten schwang und dabei Kurs auf Iwa-Gakure nahm.

„Sakura?“, kam es in einem neugierigen Ton von dem Teamleader, ehe die Rosahaarige verstehend nickte und konzentriert die Augen schloss.

„Nichts! Alles sauber! Scheint ein gemütlicher Ausflug zu werden!“, sprach die schöne Konoichi lächelnd, nachdem sie die Gegend auf fremde Chakren abgesucht hatte und nicht mal die kleinste Präsenz einer Person wahrnehmen konnte.

Ihre Freunde schmunzelten wegen ihrer Worte, nickten um zu signalisieren dass sie verstanden hatten und erhöhten kurzerhand ihre Geschwindigkeit.

Nach ungefähr drei Stunden ließen sie die Grenze von Kusa-Gakure hinter sich und erreichten kurz darauf ein kleines abgelegenes Dörfchen namens Mino.

„Ich denke wir sollten eine Pause einlegen! Wir liegen gut in der Zeit und sind vermutlich gegen Abend bereits in Iwa-Gakure!“, sprach Neji, nachdem sie die Hauptstraße des kleinen Örtchens betreten hatten und sah sich neugierig um.

„Perfektes Timing würde ich sagen!“, kam es grinsend von der Rosahaarigen, während sie auf ein kleines Plakat zeigte, „Heute findet hier das alljährliche Blütenfest statt!“

„Und alles ist im Angebot!“, stellte der Nara fest, welcher jetzt auch einen interessierten Blick auf den Aushang warf, „Das schreit nach einem Mittagessen!“

„Da vorne gibt es Sushi!“, meinte der Hyuuga, deutete mit einer lässigen Kopfbewegung auf ein gemütlich aussehendes Lokal und erntete einstimmiges Nicken seiner Teamkollegen.

Kurz darauf betraten die drei Freunde die kleinen Räumlichkeiten und stellten sich an die Theke um ihre unschlüssigen Blicke über die vielen unterschiedlich gefüllten Sushi-Röllchen gleiten zu lassen.

„Sie wünschen?“, fragte plötzlich ein jüngerer Mann, welcher soeben registrierte, dass Kundschaft den Laden betreten hatte.

„Ich fürchte wir brauchen noch ein wenig Bedenkzeit!“, versicherte ihm Sakura amüsiert und bemerkte nicht wie der Verkäufer auf Grund ihres Lächelns knallrot anlief.

„N-natürlich!“, stotterte er und wandte sich wieder der Zubereitung des Sushis zu, während seine Augen immer wieder zu der schönen Frau huschten und sie ausgiebig musterten.

Ihrem Teamleader und dem Nara war das Verhalten des blonden Mannes allerdings nicht entgangen, woraufhin sie über dem Kopf der Medic-Nin einen belustigten Blick austauschten und gleichzeitig kopfschüttelnd wieder in Überlegungen versanken.

Dieses kleine Restaurant wies wirklich eine Vielzahl an verschiedensten Sorten von Sushi auf und machte es den Freunden nicht gerade einfach eine Entscheidung zu treffen.

Nach ungefähr drei Minuten hatte endlich jeder das Richtige gefunden, bestellte bei dem jungen Mann das gewünschte Mittagessen und bezahlte den Angebotspreis.

Dieser verneigte sich höflich, wurde bei einem Blick auf die Konoichi erneut rosa im Gesicht und versprach den Gästen ihre Bestellung unverzüglich an ihren Tisch zu bringen.

Das ANBU-Team bedankte sich daraufhin knapp und ließ sich an der kleinen Tafel direkt vor dem Fenster nieder, bevor sich Sakura bequem auf der gepolsterten Sitzbank zurücklehnte, etwas das Bein anhob und begann ihre Waffentasche ein wenig enger zu schnallen.

„Wegen der Mission...“, setzte Shikamaru an und besah den Hyuuga mit einem fragenden Blick, „Wie willst du vorgehen, wenn wir Iwa-Gakure erreichen?“

Der Angesprochene richtete seine Augen, welche bis eben noch gelangweilt aus dem Fenster gestarrt hatten, auf seinen besten Freund und verschränkte lässig die Arme vor der Brust.

„Da ich, wie gesagt, fest damit rechne, dass wir gegen Abend das Dorf erreichen werden, schlage ich vor das wir dort über Nacht bleiben und uns morgen auf die Suche nach diesen Abtrünnigen machen!“, offenbarte Neji seinen Plan und erntete verständnisvolle Blicke der restlichen Anwesenden.

„Denkst du diese Typen halten sich noch in der Nähe von Iwa auf?“, sprach die Haruno nachdenklich und registrierte wie der Mann vom Tresen mit einem großen Tablett auf sie zukam.

„Wenn sie dumm genug sind, machen sie dort immer noch die Gegend unsicher!“, warf Shikamaru brummend ein und bedankte sich wenig später bei dem Blonden, welcher gerade mit glühenden Wangen eine Schale vor der Rosahaarigen platzierte, während diese einfach weiterredete.

„Warum hat Iwa-Gakure die ganze Sache eigentlich so lange stillschweigend verfolgt? Sie hätten Konohas Hilfe viel eher anfordern sollen! Schließlich werden die Menschen seit Monaten von dieser merkwürdigen Truppe terrorisiert!“, entfuhr es ihr genervt und man konnte ihrer Tonlage deutlich entnehmen, dass sie die Regierungsweise des Tsuchikage äußerst kritisch betrachtete.

„Sakura!“, begann Neji seufzend, während der Sushi-Verkäufer bei der Erwähnung dieses Namens unauffällig zusammenzuckte und dem Nara seine Bestellung reichte, „Der Tsuchikage kann sich nicht gerade damit schmücken dass er, um eine Gruppe abtrünniger Shinobis aufzuhalten, der Hilfe eines anderen Dorfes bedarf! Und vor allem nicht, wenn es sich auch noch um Verräter seines eigenen Reiches handelt!“

Der Teamleader nickte dem jungen Mann, welcher ihm gerade sein Mittagessen auf den Tisch stellte, kurz zu, sah wie dieser sich entfernte und griff sogleich nach seinen Stäbchen.

„Trotzdem verstehe ich nicht, wie man sein Volk, auf Grund von Borniertheit und Impertinenz, so lange leiden lassen kann!“, murrte die schöne Konoichi und widmete sich derweil, genau wie ihre beiden Freunde, dem Essen.

„Du solltest in die Politik gehen, Liebes!“, sprach der Nara neben ihr vergnügt und schob sich eines seiner Sushi-Röllchen in den Mund, „Vielleicht drückt ja Tsunade ihren Posten an dich ab!“

„Darüber sollte man nicht mal Witze machen, Shikamaru!“, versicherte ihm die junge Frau und besah den Braunhaarigen mit hochgezogenen Augenbrauen.

Die beiden Männer lachten daraufhin leise und wandten sich schließlich wieder, wie Sakura, vergnügt ihrem Essen zu.
 

Nach ungefähr einer Viertel Stunde hatten die Drei ihre Nahrungsaufnahme beendet und lehnten sich genüsslich seufzend zurück.

„Wie lange bleiben wir noch hier?“, fragte der Nara an den Teamleader gewandt und warf einen kurzen Blick auf die Straße, wo bereits die ersten Buden und Stände öffneten und das baldige Blütenfest ankündigten.

„Eine knappe Stunde!“, meinte Neji beiläufig, denn auch er besah sich die feierlich geschmückte Hauptstraße mit einem flüchtigen Blick, „Ich habe gesehen, dass es in diesem Dorf ein Waffengeschäft gibt und ein paar neue Shuriken wären vermutlich von Vorteil! Soll ich euch was mitbringen?“

„Nein danke!“, die Haruno hob anwinkend die Hand, „Kein Bedarf!“

„Ich schlepp sowieso schon mehr als genug mit mir rum!“, seufzte Shikamaru und beobachtete wie der Hyuuga nickend aufstand.

„Wie ihr wollt! Wir treffen uns dann in einer Stunde wieder hier! Einverstanden?“

Die Angesprochenen gaben einen kurzen Laut des Verstehens von sich und registrierten wie ihr Teamleader mit lässigen Schritten das kleine Restaurant verließ.

Sakura und der Nara beobachteten währenddessen durch das Fenster, wie ein Mann versuchte einen Lampignon an seinem Stand zu befestigen, dabei plötzlich ausrutschte und böse mit der Nase auf seiner Theke landete. Das Prusten der beiden Freunde erklang im Lokal, während sie sich, bemüht darum nicht laut loszulachen, auf die Lippe bissen und sich die Hand vor den Mund pressten. Sie waren so sehr damit beschäftigt ein schadenfrohes Grinsen aufzusetzen, dass sie nicht mal mitbekamen wie jemand an ihren Tisch trat und begann diesen abzuräumen.

„Verzeiht, wenn ich euch einfach so anspreche aber … ihr seid nicht von hier, oder?“

Die beiden Freunde blickten leicht überrascht auf und starrten in das freundliche Gesicht des Sushi-Verkäufers.

„Nein! Sind wir nicht!“, antwortete Sakura höflich und musste, auf Grund der Panne des Budenbesitzers immer noch schmunzeln.

Der junge Mann lief erneut etwas rot an, schien für einen kurzen Moment zu überlegen und öffnete dann schließlich, mit dem Blick auf die Konoichi, wieder den Mund.

„Bitte entschuldigen Sie diese persönliche Frage, aber … haben Sie schon mal daran gedacht an der Auswahl zur Blüte von Mino teilzunehmen?“, sprach der Blonde schüchtern und klammerte sich nervös an das Geschirr in seinen Armen.

„Die Auswahl zur Blüte von Mino?“, wiederholte die Rosahaarige verständnislos und auch Shikamaru besah den jungen Mann mit einem Blick der die geistige Zurechnungsfähigkeit seines Gegenübers in Frage stellte.

„Das ist der Wettbewerb bei dem die Frau, die unser alljährliches Blütenfest repräsentieren soll, gekürt wird!“, erklärte der Sushi-Verkäufer scheu und erntete einen leicht belustigten Blick von der Medic-Nin.

„Ich fürchte dafür habe ich keine Zeit! Wir sind nämlich nur auf der Durchreise und…“, doch die Konoichi kam nicht dazu ihren Satz zu beenden, da ihr der Blonde aufgeregt ins Wort fiel.

„Aber Sie müssen einfach teilnehmen! Sie sind mit Abstand die schönste Frau die ich jemals gesehen habe!“, seine Worte sprudelten ihm einfach aus dem Mund und während der Nara äußerst amüsiert schien und Sakura überrascht die Augen aufriss, registrierte der junge Mann was er da gerade gesagt hatte und lief sogleich dunkelrot an.

„Ich meine … Sie…“, stammelte er los, „…Sie … sind einfach … atemberaubend schön und tragen noch dazu den Namen einer Blüte … Sie … würden gewiss gewinnen!“

Die Haruno besah ihr Gegenüber mit einem verblüfften Blick und wusste gerade wirklich nicht was sie sagen sollte.

„Wann findet der Wettbewerb statt?“, fragte Shikamaru interessiert, fixierte den Blonden mit seinen blitzenden Augen und ließ gleichzeitig beide Brauen in die Höhe wandern.

„Er hat bereits begonnen! Auf dem großen Marktplatz!“, erwiderte der Sushi-Verkäufer etwas verwundert darüber, dass der Begleiter der jungen Frau antwortete und weitete seine Pupillen, als der Braunhaarige die Konoichi plötzlich am Arm packte und aus der Sitzbank zog.

Shika!? Was…?“, setzte Sakura an und blickte in das schelmisch grinsende Gesicht ihres Teamkollegen.

„Na los, komm schon! Die Leute warten auf die zukünftige Blüte von Mino!“, lachte der Nara und sah wie das Gesicht der Medic-Nin erschrocken erstarrte.

„Oh nein! Vergiss es!“, meckerte sie los und wehrte sich gegen den Griff ihres besten Freundes.

„Wir haben noch eine ganze Stunde Zeit! Wie sollen wir die sonst totschlagen?“, argumentierte Shikamaru und erntete einen finsteren Blick.

„In dem ich dich gleich tot schlage!“, maulte die Rosahaarige verzweifelt, wurde jedoch fast gleichzeitig aus dem Lokal geschliffen und ließ einen breit grinsenden Sushi-Verkäufer zurück.
 

Eine dreiviertel Stunde später lief die Haruno mit einem riesigen Blumenstrauß und einem mürrischen Ausdruck auf dem Gesicht vor Shikamaru die Hauptstraße entlang und schwieg hartnäckig.

„Sakura!“, gluckste der Braunhaarige und besah den Rücken der schönen Frau mit einem amüsierten Blick, „Wie lange will die Blüte von Mino noch sauer auf mich sein und nicht mit mir reden?“
 

„…“

„Warum hast du den Kimono wieder ausgezogen? Der Stand dir wirklich ausgezeichnet!“
 

„…“

„Und das niedliche Krönchen hättest du auch behalten sollen!“
 

„…“

„Und warum du das Preisgeld nicht wolltest, kann ich ebenfalls nicht verstehen!“
 

„…“

„Denkst du dein Bild wird auch in Konohas Zeitung auf dem Titelblatt sein?“
 

„…“

„Soll ich dich jetzt eigentlich mit Eure Hoheit oder Blüte von Mino anreden?“
 

Shikamaru!“
 

Die junge Konoichi hatte sich plötzlich ruckartig zu ihm umgewandt, pfefferte ihm den riesigen, mit zarten Kirschblütenzweigen gebundenen Blumenstrauß, entgegen und traf ihn hart an der Brust.

„Uff…“, entfuhr es dem Braunhaarigen, bevor er amüsiert lachte und einen bitterbösen Blick seiner Freundin kassierte.

Noch ein Wort und du kannst in kleinen Stücken wieder nach Konoha kriechen!“, knurrte die schöne Frau, wandte sich um und spazierte mit zielstrebigen Schritten in Richtung des Sushi-Lokals.

„Das war die Rache dafür, dass du mich seit geschlagenen vier Wochen mit irgendwelchen Fragen bezüglich meiner Beziehung zu Temari nervst!“, rechtfertigte der Nara das, von ihm ausgefüllte Anmeldeformular des Wettbewerbs und konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen.

„Ich schwöre dir…“, begann die junge Frau mürrisch, „…das wird noch Konsequenzen für dich haben!“

„Davon bin ich überzeugt!“, grinste Shikamaru und erblickte zugleich seinen Teamleader, welcher mit geduldiger Miene auf seine Kameraden wartete und jetzt überrascht aufsah.

Die hellen Pupillen des Hyuugas verzogen sich zu Schlitzen, als er Sakuras missmutiges Gesicht sah und ihr einen fragenden Blick zuwarf.

„Was ist los?“

Die Angesprochene kam vor dem Clanerben zum stehen und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen an die Wand eines Gebäudes.

Als Antwort erhielt er ein leises, gefährliches Brummen, welches den Nara dazu verleitete ein blödes Grinsen aufzusetzen.

Neji!“, sprach Shikamaru in einem gespielt empörten Ton, „Willst du unhöflicher Banause dich wohl vor der anbetungswürdigen Blüte von Mino verneigen!“
 

Sakura zitterte schon förmlich vor Wut, während der Angesprochene einen äußerst dümmlichen Blick aufsetzte und nur ein knappes und für ihn sehr peinliches „Hä?“ heraus brachte.

„Darf ich dir die Repräsentantin des Blütenfestes vorstellen?“, mit einer eleganten Handbewegung und einer leichten Verbeugung wies der Nara auf die Rosahaarige, „Haruno Sakura, Blüte von Mino und somit schönste Frau des Dorfes!“

Ein leises Zischen entfuhr der Konoichi, während der Hyuuga leicht überrascht eine seiner Augenbrauen in die Höhe wandern ließ.

„Ich habe von diesem Wettbewerb gehört! Er war auf den Plakaten ausgeschrieben! Und du hast teilgenommen? Und gewonnen?“, fragte er verblüfft und starrte in das wutverzehrte Gesicht seiner Teamkollegin.

Kein Kommentar!“, fauchte sie aufgebracht und verleitete Shikamaru somit zu einem leisen, hinterhältigen Lachen.

„Ich war so freundlich und habe das Anmeldeformular für Sakura ausgefüllt!“, klärte er Neji auf und erntete ein flüchtiges Kopfschütteln.

„Euch kann man wirklich nicht alleine lassen!“, murmelte der Clanerbe, während ein leicht amüsierter Ton in seiner Stimme mitschwang, „Lasst uns aufbrechen!“

Der Hyuuga hatte sich bereits abgewandt, als er noch einmal stoppte und seinen besten Freund mit einem schiefen Blick besah.
 

„Sollte sie versuchen dich umzubringen, werde ich nicht so lebensmüde sein und mich ins Kreuzfeuer werfen!“, versicherte er dem Nara und grinste leicht, „Und … du hast übrigens Kirschblüten in deinen Haaren!“

Der Angesprochene schüttelte daraufhin sein Haupt und fuhr sich mit den Fingern durch seinen dunkelbraunen Schopf, während Sakura bereits mit einer griesgrämigen Miene an Neji vorbei geschritten war und aus dem Dorf spazierte.

Der Teamleader folgte der offensichtlich eingeschnappten jungen Frau und registrierte wie Shikamaru äußerst vergnügt hinter ihnen herlief.
 


 

Am Abend, in Iwa-Gakure
 

Die Freunde verließen gerade das Büro des Tsuchikage, schlenderten an den neugierigen Wachen vorbei und schienen äußerst genervt, ehe sie mit mürrischen Gesichtern in Richtung Ausgang liefen und wenig später die große Hauptstraße betraten.

„Ich konnte diesen Typen noch nie leiden!“, entfuhr es der Rosahaarigen seufzend, woraufhin Neji sie mit einem mahnenden Blick besah.

„Sei bloß still! Oder willst du das man uns wegen Beleidigung des Kage einbuchtet?“, murrte er leise und registrierte wie die Haruno angriffslustig mit den Augen rollte.

„Irgendeiner muss doch mal die Wahrheit sagen!“, meckerte sie schnippisch, „Dieser Yutaka ist der totale Verlierer! Mich würde es wundern, wenn der ein Kunai werfen kann, ohne sich dabei selbst lebensgefährlich zu verletzten!“

„Ich bezweifle, dass er überhaupt geschnallt hat warum wir hier sind!“, gähnte Shikamaru und verschränkte lässig die Arme hinter seinem Kopf, „Schließlich war er bestimmt die Hälfte der Zeit damit beschäftigt Sakuras Brüste zu studieren, ehe er die andere Hälfte damit verbracht hat sie in Gedanken auszuziehen!“

„Ja! Das Ganze hat er definitiv ein wenig zu auffällig gestaltet!“, stimmte ihm der Teamleader murrend zu und warf einen Blick in das säuerliche Gesicht seiner besten Freundin.

Nach wenigen Minuten erreichten sie ein kleines, äußerst traditionell eingerichtetes Hotel und wurden, nachdem sie bei der fülligen Frau an der Rezeption ihre Namen genannt hatten, von einem Bediensteten zu ihren Zimmern geführt.

Mit einem Seufzen ließ die Medic-Nin ihre Tür ins Schloss fallen und lehnte sich müde gegen das edle Holz, bevor sie ihren Blick über die behagliche Einrichtung schweifen ließ und erfreut grinste.

Es hatte doch immer wieder Vorteile Mitglied des besten ANBU-Teams von Konoha zu sein.

Ihre Augen glitten über die seidige, strahlendweiße Bettwäsche bis hin zu den geschmackvoll verzierten Schränken und Stühlen, ehe ein Korb, welcher auf dem runden Tisch vor dem großen Fenster stand, ihre Aufmerksamkeit erlangte.

Mit einem fragenden Blick trat sie auf eben diesen zu und erkannte viele verschiedene exotische Früchte und eine Weinflasche die zusammen mit einer Karte dekorativ darin platziert worden waren.

Die Rosahaarige griff neugierig nach dem kleinen Zettel und verdrehte, nach einem kurzen Blick auf den Absender, stöhnend die Augen.

„Dieser dämliche Versager!“, murmelte sie ärgerlich, legte die Karte wieder weg und lief mit saloppen Schritten ins angrenzende Badezimmer.

Nach einem kurzen Blick auf ihr Spiegelbild spritzte sie sich eine Ladung frischen Wassers ins Gesicht, löste ihren hohen Pferdeschwanz und band sich die Haare zu einem lockeren Dutt.

Ein kleines Gähnen entfuhr ihr, während sie wieder ins Schlafzimmer zurückkehrte und in ihrem Rucksack nach einer Zahnbürste kramte.

Zu ihrer Überraschung war sie ziemlich erschöpft, obwohl die Reise nicht mal einen ganzen Tag gedauert hatte und noch dazu relativ viele Pausen eingelegt wurden.
 

Normalerweise steckte sie so etwas weg ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, doch heute konnte sie sich vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten.

Bereits zehn Minuten später lag sie wohlig seufzend in dem großen bequemen Bett und kuschelte sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck in die weichen Kissen.
 


 

Am nächsten Morgen, in Iwa-Gakure
 

Mit zielstrebigen Schritten und einem lauten Gähnen lief der Nara über den Flur des Hotels und steuerte die Zimmertür seiner besten Freundin an.

Als er das dunkle Holz direkt vor seiner Nase hatte, griff er nach der Klinke und drückte sie, darauf bedacht leise zu sein, langsam hinunter.

Sein Kopf erschien im Türspalt und lugte auf das Bett inmitten des Raumes, wo eine rosahaarige junge Frau gerade genüsslich vor sich hin schlummerte und allem Anschein nach, nicht vorhatte in nächster Zeit aufzustehen.

„Guten Morgen, Sonnenschein!“, rief er plötzlich laut, riss die Tür auf und wich im nächsten Moment einem präzise geworfenen Kopfkissen aus.

„Geh weg!“, grummelte eine verschlafene Stimme, während seine Augen amüsiert beobachteten, wie Sakura sich murrend auf die andere Seite drehte und die Bettdecke ein wenig enger um ihren ansehnlichen Körper zog.

„Neji hat gesagt, ich soll dich wecken!“, grinste der Braunhaarige, ehe er den Präsentkorb entdeckte und mit einem leicht überraschten Gesichtsausdruck an den kleinen Tisch trat.

„Warum hatte ich so ein Ding nicht auf meinem Zimmer?“, fragte er gespielt beleidigt und griff nach der Karte.

Mit einem heiteren Lachen las er von wem diese kleine Aufmerksamkeit kam und wandte sich fies grinsend an seine Teamkollegin.

„Yutaka macht dir Avancen, huh?“, gluckste er vergnügt, „Ich muss schon sagen … er ist keine schlechte Partie, Sakura! Der Tsuchikage ist ein gestandener Mann mittleren Alters mit großem Einfluss und Macht!“

Die Angesprochene drehte sich seufzend auf die Seite und besah den Nara mit einem schiefen Blick, während sie sich mit Hilfe ihrer Ellenbogen ein wenig aufrichtete.
 

„Wenn du so scharf auf ihn bist … dann frag ihn doch ob er dich heiratet!“, brummte sie genervt und schlug wenig später die Bettwäsche zurück.

„Ich würde ihn ja fragen … aber ich fürchte meine Körbchengröße entspricht nicht ganz seinen Vorstellungen!“, schmunzelte Shikamaru und beobachtete die Rosahaarige dabei, wie sie sich aus den weichen Kissen erhob und nur in Boxershorts und Top bekleidet im Bad verschwand.

„Wenn es weiter nichts ist! Das Problem lässt sich operativ beheben!“, rief sie ihm noch aus dem angrenzenden Zimmer zu und vernahm sein leises Lachen.
 

Zwei Stunden später sprangen Sakura, der Nara, Neji und ein Team, welches fünf Ninjas aus Iwa-Gakure aufwies, durch das felsige Gebiet nahe dem Dorf und hielten Ausschau nach den abtrünnigen Shinobis.

Wartet!“, hielt Sakura die Anderen plötzlich auf und stoppte an einer hohen Klippe, „Ich glaube ich habe fremde Chakren gespürt!“

Sie ließ ihre giftgrünen Augen über die Felswand unter ihr fahren und nahm ganz deutlich die Präsenz einer kleinen Gruppe wahr.

Shikamaru verweilte inzwischen geduldig neben seiner Freundin, während er beobachtete wie das Team aus Iwa, welches komplett aus Männern bestand, der Rosahaarigen einen amüsierten Blick zu warf und scheinbar fest damit rechnete das die schöne Konoichi sich irrte. Dem Hyuuga war ebenfalls nicht entgangen das diese arroganten Kerle an den Fähigkeiten der Haruno zweifelten, jedoch ihren Hintern offensichtlich ganz ansehnlich fanden.

„Ich spüre ihre Chakren ungefähr 30 Meter tief im Erdboden!“, offenbarte die Medic-Nin ihre Entdeckung und erntete ein verstehendes Nicken von Neji.

Mit vorsichtigen Schritten trat er ebenfalls an den Rand der Schlucht, aktivierte seine Byakugan und spähte in den Abgrund.

„Das ist doch lächerlich! Diese Kerle werden sich wohl kaum wie Maulwürfe in den Boden eingebuddelt haben … mal abgesehen davon das ich ihr Chakra überhaupt nicht wahrnehme!“, sprach einer der Iwa-Nins und besah die junge Frau mit einem höhnischen Grinsen.

Diese ignorierte den dämlichen Einwurf des dunkelhaarigen Mannes und verschränkte seufzend die Arme vor der Brust, während sie auf die Bestätigung ihres Teamleaders wartete.

„Weißt du Süße…“, erklang es plötzlich neben ihr, woraufhin sie genervt mit den Augen rollte und diesen fremden Shinobi in Gedanken bereits über die Klippe beförderte, „Ich denke nicht, dass es dir viel bringen wird das Chakra von Maulwürfen spüren zu können. Aber dieses unglaublich scharfe Fahrgestell sollte doch für was gut sein … oder was meinst du?“

Das leichte Zucken ihrer Augenbraue verriet was sie von seiner Anspielung hielt und als sie registrierte wie er seine Hand nach ihrem Po ausstreckte, fuhr sie ruckartig herum, griff mit ihren schlanken Fingern nach seinem Arm und ließ ihn mit einer lockeren Bewegung ein paar Pirouetten durch die Luft drehen, ehe er hart gegen einen großen Felsblock stieß und vor Schmerz aufstöhnte.

Zum krönenden Abschluss bohrte sich wenig später ein Kunai direkt zwischen seinen Beinen in das widerstandsfähige Gestein und veranlasste ihn dazu kräftig zu schlucken.
 

„Beim nächsten Mal, ziele ich genauer!“, kam es kühl von Sakura, während der Nara schadenfroh grinste und Neji mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen sein Haupt schüttelte.

Dem braunhaarigen Mann entfuhr ein flüchtiges Keuchen, was doch sehr nach einer kleinlauten Entschuldigung klang, ehe seine Teammitglieder ihm halfen sich aufzurichten und allesamt einen respektvollen und auch leicht ängstlichen Blick auf die schöne Konoichi warfen.

Ein lautes Räuspern erklang und wenig später lag die Aufmerksamkeit der Anwesenden auf dem Hyuuga.

„Der Eingang der Höhle liegt etwas 30 Meter unter uns! An der Außenwand der Klippe!“, ein leises Seufzen entfuhr seiner Kehle, „Folglich ist eine Kletterpartie unumgänglich!“
 

Zehn Minuten später erreichten die drei Ninjas aus Konoha den Zielort und standen auf einem kleinen Felsvorsprung, während sich vor ihnen eine große Höhle erstreckte die scheinbar tief ins Gebirge führte.

„Ich kann nicht glauben, dass diese Pseudo-Jounins keine steile Felswand hinunter klettern können!“, meckerte Shikamaru während er, genau wie Neji, ein Kunai zückte und mit wachsamen Schritten durch die Öffnung im Gestein trat.

„Was soll man von solchen Armleuchtern auch erwarten?“, grummelte die Rosahaarige leise, zog ihr Katana aus der Scheide und lief aufmerksam neben ihrem Teamleader her.

„Jetzt seid doch mal still!“, murrte dieser genervt und aktivierte sein Bluterbe, ehe seine Pupillen die Dunkelheit absuchten und eine plötzliche Bewegung ganz in der Nähe ausmachten.

„Passt auf!“, warnte er seine Freunde, als auch schon im nächsten Moment ein in braun gekleideter Shinobi auf das Team zustürzte und mit erhobener Sichel nach der Haruno schlug.

„Das ist aber kein netter Empfang!“, seufzte die Angegriffene, sprang mit mehreren Überschlägen aus der Reichweite ihres Gegners und war plötzlich verschwunden.

„Hier drüben!“, ertönte es unerwartet hinter dem verwirrten Nuke-Nin, ehe er einen stechenden Schmerz in seinem Rücken spürte und er die Spitze eines Katanas aus seiner Brust hinausragen sah.

Mit einem Ruck zog Sakura das Schwert wieder aus dem Körper des Fremden und beobachtete wie dieser leblos zusammensackte und mit weit geöffneten, leeren Augen auf dem dreckigen Boden liegen blieb.

Jedoch hatte sie nicht sehr viel Zeit um den Tod des Shinobis betrauern zu können, da die ANBU sogleich bemerkte, wie der nächste Gegner auf sie zusprang und sie mit Hilfe von einem Dutzend Shuriken zur Strecke bringen wollte.

„Wie einfallslos!“, sie wich seinen Angriffen leichtfüßig aus, „Komm schon! Du kannst doch sicher mehr als das!“

Ein leises Knurren entwich der Kehle des verhüllten Mannes, ehe er mit bedrohlich blitzenden Augen auf die schöne Konoichi zusprang und nun ebenfalls nach einem Katana griff.

Die Klingen der beiden Waffen kreuzten sich, während das metallische Klirren die Rosahaarige zum schmunzeln brachte.

„Na bitte! Wenigstens etwas!“, sprach sie arrogant und wehrte einen Hieb des Fremden mit ihrem Schwert ab.

Ihre Teamkollegen kämpften währenddessen ebenfalls gegen die Abtrünnigen und erledigten wie Sakura einen nach dem Anderen.
 

„Neji? Was hast du heute eigentlich im Waffengeschäft gekauft?“, rief der Nara seinem Freund zu und beförderte einen Nuke-Nin mit einem starken Tritt an die Felswand.

„Ich denke du schleppst sowieso schon genug mit dir rum?“, murrte der Teamleader, während er mit einer schnellen Drehung gleich zwei Gegner auf einmal von den Füßen holte und ihnen die Kehlen durchschlitzte.

„Das dachte ich auch! Nur habe ich bei diesem Kampf nicht mit so einem Verschleiß gerechnet!“, der Angesprochene kratzte sich verlegen am Kopf, ehe er nach dem Arm eines Abtrünnigen griff und diesen in Richtung des Hyuugas warf.

Neji registrierte wie der Mann auf ihn zuflog, bohrte ihm, als er direkt über dem Clanerben war, sein Kunai in die Brust und sah wie er hinter ihm tot gegen die Höhlenwand prallte.

„Na schön! Was willst du?“, brummte der Teamleader, bevor er sich kurz duckte da ein Nuke-Nin mit erhobenem Schwert versuchte ihm seinen Kopf abzuschlagen.

„Eine Überraschung!“, meinte der Angesprochene grinsend, während er den Kerl, der seinen besten Freund angegriffen hatte, mit einem gezielten Wurf seines Kunais ins Jenseits beförderte.

Ein leises Seufzen entrann der Kehle des Hyuugas, ehe er nach einem Beutel voll Shuriken griff und sie dem Nara zuwarf.

Neji bemerkte gerade wie ein weiterer Shinobi mit seinem Kunai auf ihn zustürmte und blockte dessen Angriff ab, als er einen kurzen Blick zu Sakura warf, welche mal wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung nachging und die Gegner zur Weißglut trieb.

Mit einem Kopfschüttelnd quittierte er ihr überhebliches Grinsen, als er auch schon mit seinen Gedanken zu seinem eigenen Kampf zurückkehrte und dem Fremden, dessen Bein er umklammerte hielt, mit einem schnellen Schlag das Genick brach.

Nach ungefähr fünf Minuten war der Großteil der Abtrünnigen Iwa-Nins besiegt und sammelte sich auf dem staubigen Höhlenboden, während die Haruno damit beschäftigt war einem feindlichen Ninja ins Gesicht zu treten und mit einem graziösen Überschlag dem Nächsten ihr Katana durch das Herz zu bohren.

Sie wollte gerade erneut ausholen, als ihr plötzlich unerwartet schwindelig wurde und ein schwarzer Schleier sich über ihre Augen legte.

Shikamaru, welcher ganz in ihrer Nähe einen Gegner zur Strecke brachte, spürte das Schwinden ihres Chakras und schnellte ruckartig herum.
 

Mit geweiteten Pupillen sah er, wie seine beste Freundin unsicher schwankte und schließlich mit geschlossenen Lidern nach hinten kippte.

Ohne zu zögern stürzte der Braunhaarige mit atemberaubender Geschwindigkeit auf die junge Frau zu, fing sie, kurz bevor sie den dreckigen Boden erreichte behutsam auf und starrte in ihr blasses Gesicht.

Neji reagierte ebenfalls äußerst schnell, erschien keine Sekunde später vor seinen Teamkollegen und erledigte die zwei übrigen Shinobis, welche durch den Zusammenbruch der Rosahaarigen kurz eine Chance gewittert hatten.
 

Nachdem das Kunai des Hyuugas die Lunge des letzten Gegners durchbohrt hatte, wandte er sich besorgt an seine Freunde und kniete sich neben die scheinbar bewusstlose Konoichi in Shikamarus Armen.

„Sakura? Hörst du mich?“

Der Clanerbe umfasste mit beiden Händen ihr hübsches Gesicht und warf dem Nara einen vielsagenden Blick zu.

„Sie ist ohnmächtig. Genau wie bei der letzten Mission ...“, kam es beunruhigt von Neji, woraufhin sein Gegenüber zustimmend nickte.

„Ich weiß! Ich fange an mir ernsthafte Sorgen zu machen!“, seufzte Shikamaru und spürte wie sich die junge Konoichi in seinen Armen bewegte.

Ein leises Keuchen entrann ihrer Kehle, ehe sie eine Hand hob und diese mit einem verzerrten Gesichtsausdruck auf ihrer Stirn platzierte.

„Sakura!“, dem Teamleader war ebenfalls nicht entgangen das die junge Frau wieder zu sich kam, „Wie fühlst du dich?“

Die Angesprochene brauchte einen kurzen Moment um sich orientieren zu können, ehe sie zaghaft die Augen öffnete und in die besorgten Gesichter ihrer besten Freunde sah.

„Geht schon wieder!“, seufzte sie leise und richtete sich etwas auf, während sie dabei skeptisch von den beiden Männern beobachtete wurde.

„Sakura!“, sprach der Hyuuga ernst und besah sie mit einem strengen Blick, „Das ist jetzt das zweite Mal, dass du auf einer Mission einfach umkippst! Du solltest…“, doch die Rosahaarige ließ ihn nicht ausreden.

„Es ist alles in Ordnung, Neji!“, kam es mit Nachdruck von der Medic-Nin, woraufhin Shikamaru flüchtig den Kopf schüttelte.

„Nein, ist es nicht!“, versicherte ihr der Braunhaarige in einem ausschlaggebenden Ton, „Du hättest, wie wir es dir gesagt haben, zu Tsunade gehen sollen!“

Die Haruno besah den Nara mit einem angesäuerten Blick und stand nach einem wackeligen Versuch und der Hilfe ihrer beiden Teamkollegen wenig später wieder auf den Beinen.

„Sakura! Sei doch vernünftig! Du kannst …“, begann der Nara, wurde jedoch, wie sein bester Freund zuvor, von der wütenden Frau ausgebremst.

„Verdammt, es geht mir gut!“, entfuhr es ihr erbost, ehe sie sich erschrocken in Nejis Weste krallte, da sie bereits wieder gefährlich schwankte und flüchtig die Lider schloss.

„Das reicht!“, kam es bestimmend vom Clanerben, ehe er fürsorglich mit einer Hand unter ihre Kniekehlen griff und die Rosahaarige sachte auf seine starken Arme hob.

Zu seiner Überraschung wehrte die Haruno sich nicht mal und lehnte stattdessen erschöpft ihren Kopf gegen seine Brust, ehe sie leise seufzend die Augen schloss und allem Anschein nach versuchte ihr Schwindelgefühl zu verdrängen.

Shikamaru warf noch einen kurzen nachdenklichen Blick in Nejis Arme, ehe er sich flüchtig umsah und das blutige Schlachtfeld ihrer Mission betrachtete.

„Verschwinden wir!“, meinte der Teamleader, nachdem er sich vergewissert hatte das auch keiner der Abtrünnigen mehr am leben war, „Unser Auftrag ist erfüllt!“
 

Eine halbe Stunde später erreichten sie das Tor von Iwa-Gakure und schlenderten in Richtung Hauptgebäude, wo sie wenig später vor der Bürotür des Oberhauptes standen.

„Neji! Lass mich runter! Es geht mir gut, ehrlich!“, bat die junge Frau und bemerkte wie der Angesprochene sie nach einem kurzen misstrauischen Blick absetzte.

„Wartet hier!“, er richtete seine hellen Augen auf seine Teamkollegen, „Ich werde dem Tsuchikage kurz Bericht erstatten und danach geht es unverzüglich zurück nach Konoha!“

Sakura und der Nara nickten zustimmend, ehe sie beobachteten wie der Clanerbe eine der Wachen bat ihn bei Yutaka anzukündigen und kurz darauf hinter der edlen Flügeltür verschwand.

Die Rosahaarige ließ sich seufzend auf einer der Bänke im Flur nieder und wurde von Shikamaru eindringlich gemustert.

„Du bist erschöpft!“, stellte er fest und hockte sich neben seine beste Freundin.

Diese schüttelte jedoch bloß den Kopf und fuhr sich durch das seidige Haar, ehe sie die Waffentasche um ihren Oberschenkel etwas lockerte.

„Mach dir keine Sorgen! Mir fehlt wahrscheinlich lediglich ein wenig Schlaf!“, pflichtete ihm die Medic-Nin bei und heilte einen kleinen Kratzer an ihrem Oberarm, bevor sie nach der Hand des Braunhaarigen griff und einen blutigen Schnitt mit Hilfe ihres Chakras schloss.

„Sobald wir zu Hause sind haben wir höchstwahrscheinlich vier Tage frei!“, gähnte der Nara und klang unglaublich erleichtert, was die schöne Konoichi dazu brachte amüsiert zu schmunzeln.

„Hatten wir schon lange nicht mehr!“, lachte sie leise und erntete ein zustimmendes Nicken ihres Sitznachbarn, als auch schon die Bürotür aufging und der Hyuuga mit einem mürrischen Gesichtsausdruck auf seine Freunde zutrat.

„Ich sagte doch er ist ein Idiot!“, meinte Sakura schulterzuckend und vernahm Nejis leises Schnauben.

„Und wie er das ist!“, brummte der Teamleader und gab den Anderen mit einer knappen Kopfbewegung zu verstehen das sie jetzt aufbrechen würden.
 


 

Früh am nächsten Morgen, zurück in Konoha-Gakure
 

Mit einem überglücklichen Gesichtsausdruck erreichten die drei Freunde ihr Heimatdorf und liefen durch das große Tor, während sich die ersten Fensterläden der Häuser öffneten und bereits ein paar Bürger auf dem Weg zur Arbeit waren.

Das ANBU-Team spazierte mit zielstrebigen Schritten direkt auf das Gebäude der Hokage zu und hoffte endlich für ein paar Tage Urlaub zu haben.

Nach ungefähr zehn Minuten standen sie vor dem Büro ihres Oberhauptes und stießen, ohne zu klopfen, die prunkvollen Flügeltüren etwas lauter als beabsichtigt auf.

Ein hörbares Japsen erklang im Raum, ehe die Blondine, welche mal wieder hinter einem riesigen Aktenstapel saß, erleichtert durchschnaufte und sich mit einer Hand Luft zufächelte.

„Habt ihr sie noch alle?“, entfuhr es ihr sauer, „Denkt ihr Konoha würde es gut heißen, wenn ihr die Hokage umbringt?“

„Ach ...“, die Rosahaarige trat vor den Schreibtisch ihrer alten Meisterin, vollführte eine wegwerfende Handbewegung und ließ sich auf einen der Stühle fallen, „Die vermisst doch sowieso keiner.“

„Sieh an!“, brummte das Oberhaupt des Dorfes, „Meine ehemalige und vor allem liebenswürdige Schülerin gibt sich die Ehre!“

„Und wo bleibt der rote Teppich?“, grinste Sakura vergnügt und erntete einen schiefen Blick der Blondine.

„Dein Freund färbt definitiv auf dich ab ...“, kam es schmunzelnd von Tsunade, ehe sie sich ebenfalls an Neji und den Nara wandte.

„Ich muss gestehen … ich bin verblüfft! Ich hatte euch nicht so früh zurückerwartet!“, sprach sie ehrlich und registrierte wie der Teamleader ihr eine kleine Schriftrolle auf den Tisch legte.

„Die Fähigkeiten dieser Nuke-Nins waren meilenweit von dem Wort talentiert entfernt.“, begründete der Hyuuga ihre überraschend schnelle Rückkehr und beobachtete wie Shikamaru ebenfalls auf einem Stuhl neben der Rosahaarigen Platz nahm.

„Hokage-sama?“, begann er vorsichtig, woraufhin sich das Oberhaupt bereits innerlich lachend denken konnte was für ein Anliegen ihr wohl faulstes Schäfchen im Stall hatte.

Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, richtete sie ihre belustigten Augen auf die drei ANBUs vor sich und verschränkte geschäftsmäßig die Arme vor der Brust.

„Du meine Güte. Ja, ihr habt die nächsten vier Tage frei. Und jetzt verzieht euch! Ich habe noch eine menge Arbeit zu erledigen!“, murrte Tsunade und blickte in die offensichtlich erfreuten Gesichter ihrer Schützlinge.

„Ist Sasuke hier?“, fragte die Rosahaarige auch sogleich und sah wie ihre ehemalige Meisterin verneinend den Kopf schüttelte.

„Er ist seit gestern auf einer wichtigen Einzelmission. Ich schätze aber er wird bereits heute Abend zurück sein. Es gibt keinen Shinobi der seine Aufträge schneller unter Dach und Fach bringt als ein Uchiha.“, versicherte ihr das Oberhaupt von Konoha und beobachtete wie ihre ehemalige Schülerin verstehend nickte, sich zusammen mit Shikamaru erhob und bereits einen Schritt auf die Tür zumachte, als die Stimme ihres Teamleaders sie noch einmal aufhielt.

„Tsunade-sama?“, fragte er höflich, registrierte wie die Angesprochene leicht überrascht aufblickte und ihn stillschweigend dazu aufforderte seine Bitte zu nennen, „Ich denke ihr solltet Sakura untersuchen!“

Die Genannte schloss sofort innerlich seufzend die Lider und richtete ihre wunderschönen Augen auf den Hyuuga.

„Neji! Lass es!“, ermahnte sie ihn und hörte neben sich ein leises Räuspern, welches vermuten ließ das der Nara ebenfalls noch etwas zu diesem Thema beitragen wollte.

„Sie ist während der letzten beiden Missionen für kurze Zeit ohnmächtig geworden!“, klärte Shikamaru sein Oberhaupt auf und sah wie die Hokage ihre Augen, auf Grund seiner Worte, zu Schlitzen formte.

„Was?“, sie fixierte die schöne Konoichi und ein ernster Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht, „Sakura? Warum hast du nichts gesagt?“

Die Angesprochene stöhnte auf und vergrub eine Hand grummelnd in ihren Haaren, ehe sie ihre Teamkollegen mit einem verärgerten Blick besah.

„Weil mir nichts fehlt!“, rechtfertigte sie ihr Verhalten, „Es geht mir gut! Wie oft soll ich das noch wiederholen?“

Die Blondine betrachtete die aufgebrachte Frau vor sich mit einem nachdenklichen Blick, ehe sie sich erhob und an die große Fensterfront trat.

„Sakura!“, sprach sie in einem vorwurfsvollen Ton, „Der Angriff auf dich ist gerade mal einen Monat her! Du weißt, ich habe dich darum gebeten mir bei dem kleinsten Anzeichen auf eine Veränderung sofort Bericht zu erstatten!“

Die Worte ihrer alten Meisterin ließen sie innerlich seufzen, äußerlich jedoch blieb sie gelassen und schien das Ganze vollkommen gleichgültig zu betrachten.

Das Oberhaupt wandte sich, mit dem Vorhaben Nejis Bitte nachzukommen, an die beiden Männer und besah sie mit einem auffordernden Blick.

„Ich werde mir den Sturkopf mal genauer ansehen! Ihr könnt jetzt gehen!“, brummte die Hokage und registrierte wie Sakura bei ihrem Spitznamen das Gesicht zu einer mürrischen Grimasse verzog.

„Ich bringe den Bericht heute Abend vorbei!“, warf der Hyuuga noch ein, erhielt ein knappes Nicken seines Oberhauptes und verließ zusammen mit dem gähnenden Shikamaru das Büro.

„Wenn ich bitten darf!“, sprach die Hokage nachdem die Tür ins Schloss gefallen war und befahl der ANBU mit einer knappen Handbewegung sich zum großen Sofa in der Ecke zu begeben.

Die Haruno fügte sich grummelnd dem Willen ihres Oberhauptes, setzte sich auf das weiche Polster und beobachtete geduldig wie die Blondine einen Stuhl heranzog und sich kurz darauf vor der Couch niederließ.

„Hinlegen!“, ordnete die erfahrene Medic-Nin an und erntete ein missmutiges Augenrollen.

„Tsunade!“, entfuhr es der jungen Konoichi genervt, „Hältst du das wirklich für notwenig?"

Ein strenger Blick der älteren Frau reichte aus, um ihrer Patientin zu verdeutlichen, dass sie weiteres Gemecker nicht dulden würde, woraufhin Sakura sich stöhnend dafür entschied brav zu sein.

Mit einem leisen Seufzen verfrachtete die Haruno ihren müden Körper in eine waagerechte Position und schloss, die bequeme Lage ausnutzend, entspannend die Lider.

„Bist du, abgesehen von den beiden Missionen, in letzter Zeit öfters ohnmächtig geworden?“, begann ihre alte Meisterin das Frage und Antwort Spiel und besah die Frau vor sich mit einem prüfenden Blick.

„Nein.“

„Bist du neuerdings erschöpfter als sonst?“

„Ein bisschen vielleicht ...“

„Tatsächlich?“

Die Aussage der Rosahaarigen schien Tsunade zu verwundern, während sie ihre Hand auf die Stirn der ANBU legte und ihr heilendes Chakra aktivierte.

„Essverhalten?“

„Unverändert.“

Sakura spürte wie die warme Energie der Hokage durch ihren Körper rauschte, hielt die Augen weiterhin geschlossen und konnte ein leises Seufzen nicht unterdrücken.

„Du bist müde.“, stellte Tsunade erstaunt fest und ließ ihre Hände über die Brust ihrer Patientin gleiten.

„Ich sagte doch, dass meine Leistungsfähigkeit nachgelassen hat.“, murmelte die Angesprochene und konzentrierte sich voll und ganz auf das angenehme Gefühl des heilenden Chakras.

„Seit wann ist das so?“, fragte das Oberhaupt neugierig und erreichte den Bauch ihrer Patientin.

„Seit knapp einer Woche. Ich denke mir fehlt einfach ein wenig Schlaf ...“, erklärte die Haruno und sah auf Grund ihrer geschlossenen Lider den nachdenklichen Gesichtsausdruck der Blondine nicht.

„Schläfst du nicht gut?“, kam es verwirrt von Tsunade, woraufhin Sakura flüchtig mit den Schultern zuckte.

„Eigentlich schon. Es ist mehr so, dass ich bereits ein paar Stunden nachdem ich aufwache … wieder müde werde.“, erklärte die schöne Konoichi dem Oberhaupt von Konoha und vernahm ein leises grüblerisches Murmeln.

„Was ist?“, die Rosahaarigen öffnete die Augen, sah wie die Hokage kurz überlegend auf ihrer Unterlippe kaute und schließlich die Arme hob.

„Tsunade? Was wird das?“

Die Patientin weitete verständnislos und zugleich überrascht ihre Pupillen, als sie registrierte wie die Angesprochene unbekannte Fingerzeichen formte und ihre, hellblau leuchtenden Hände behutsam auf den Bauch der Konoichi legte.

Sakura spürte wie ihr plötzlich mollig warm wurde, das Gefühl jedoch wenig später wieder verschwunden war und ein leiser Laut des Erstaunens aus der Kehle ihrer ehemaligen Meisterin drang.

„Was hast du gemacht?“, fragte die Haruno auch sogleich und richtete sich, mit Hilfe ihrer Ellenbogen, ein wenig auf.

„Ich habe den Grund für deine Beschwerden gefunden ...“, antwortete Tsunade leise, während ihre Augen auf eine unergründliche Art und Weise aufblitzten.

„Und? Werde ich jetzt sterben?“, scherzte die Rosahaarige, da sie den geheimnisvollen Gesichtsausdruck ihrer Gesprächspartnerin nicht zu deuten vermochte und sie zugeben musste das diese Tatsache ein wenig beunruhigend war.

„Nein.“, entfuhr es der Hokage kopfschüttelnd, während sie die Konoichi mit einem ernsten Blick besah.

„Tsunade?“, sprach die junge Frau nervös und starrte der Blondine entschlossen in die Augen, „Was ist los, verdammt?“

Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern bis das Oberhaupt von Konoha ihre Lippen öffnete und ihre folgenden Worte durch das geräumige Büro halten.
 

„Sakura, du bist schwanger ...“
 

Einen kurzen Moment lang geschah gar nichts.

Die Pupillen der Haruno fixierten ihr Gegenüber mit einem emotionslosen Blick, bis Tsunade förmlich sehen konnte wie dieser Satz ihre ehemalige Schülerin erreichte und sich ihre Gesichtszüge augenblicklich veränderten.
 

Was?“, ihre raue Stimme hatte einen äußerst ungläubigen Ton, während eine Hand an ihre Stirn wanderte und sich zerstreut an ihre Schläfe legte, „Aber … das kann nicht sein … das ist unmöglich ...“
 

Das geschockte Gemurmel ihrer Patientin ließ das Oberhaupt von Konoha leise seufzen, ehe sie versuchte die Aufmerksamkeit der apathisch wirkenden Frau zu erlangen.

„Es besteht kein Zweifel, Sakura. Du bist in der vierten Woche ...“, erklärte ihr die Hokage einfühlsam und legte ihr mütterlich eine Hand auf die Schulter, während sich die Haruno wie mechanisch aufsetzte und ihre Finger in ihren seidigen Haaren vergrub.

„Nein ...“, hauchte die Angesprochene leise und richtete ihren leeren Blick auf die Wand ihr gegenüber, „Das kann nicht sein. Ich kann nicht…“

Ihre alte Meisterin sah die Verzweiflung in den wunderschönen Augen der Konoichi, setzte sich zu ihr auf das Sofa und nahm die bereits zitternde Frau in ihre Arme.
 

„Jetzt beruhig dich doch ...“, flüsterte Konohas Oberhaupt leicht geschockt und strich ihrer Patientin sanft über den Rücken.

„Aber … das kann nicht sein.“, die Rosahaarige hob den Kopf und blickte mit einem gequälten Ausdruck in die Augen ihrer alten Meisterin, „Tsunade. Ich habe deine Pille immer regelmäßig eingenommen. Ich meine … das ist vollkommen unmöglich … ich … ich bin nicht …“, die ANBU brach ab und vergrub ihr schönes Gesicht seufzend in ihren Händen, während ihre Gesprächspartnerin äußerst nachdenklich wirkte.
 

„Ich verstehe auch nicht, wie das passieren konnte. Diese Pille ist äußerst wirksam … und sehr viel zuverlässiger als andere.“, sinnierte die Hokage und warf einen traurigen Blick auf die zerstreute junge Frau neben sich.

„Sakura ...“, sprach sie seufzend und strich der Angesprochenen über den rosa Haarschopf, „Ganz ruhig. Du bist schwanger … aber deswegen wird die Welt nicht unter gehen!“
 

„Tze …“, entfuhr es der Konoichi plötzlich erbost, „Verdammt, Tsunade! Ich kann dieses Kind nicht bekommen … ich meine … ich …“
 

„Bist du dir da sicher?“, kam es flüsternd von der Blondine, während ein wehmütiges Lächeln über ihre Lippen huschte, „Oder sagst du das nur, weil du glaubst das Sasuke noch kein Kind will?“
 

Die schöne Konoichi sah daraufhin verzweifelt auf, erhob sich schließlich von der Couch und trat mit einem bedrückten Gesichtsausdruck an die große Fensterfront des Büros, woraufhin das Oberhaupt des Dorfes leise seufzte und den Rücken ihrer ehemaligen Schülerin fixierte.
 

„Ich werde dich unverzüglich aus der ANBU nehmen.“, erklärte ihr die ältere Frau und erlangte somit Sakuras Aufmerksamkeit.

„Was? Aber warum?“, fragte die Konoichi erschrocken, drehte sich um und warf ihrer Gesprächspartnerin einen verständnislosen Blick zu, woraufhin Tsunade über so viel Intoleranz nur den Kopf schütteln konnte.
 

„Liebes, du bist schwanger. Jede Mission kann tödlich für das Baby sein ...“, pflichtete ihr die Hokage bei, erhob sich ebenfalls aus den bequemen Kissen, trat neben Sakura an die große Glasfront und ließ ihren Blick über das friedliche Dorf schweifen.
 

„Aber … was ist mit Neji und Shikamaru? Ich kann sie schlecht allein …“, doch die Argumentation der Rosahaarigen wurde beendet bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte.

„Das lass mal meine Sorge sein!“, meinte Tsunade und vollführte eine schneidende Handbewegung, die verdeutlichen sollte das sie nicht mehr über dieses Thema reden wollte.

„Sakura, ich meine es ernst! Ab heute sind Missionen strengstens untersagt, verstanden?“, kam es gebieterisch von der Blondine, woraufhin die Angesprochene kaum merklich nickte und seufzend die Stirn gegen die kühle Fensterscheibe lehnte.
 

© by RosaLies

Skurrile Situation!

© by RosaLies
 


 

Am Mittag, in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Wie mechanisch strichen Sakuras Finger immer wieder über das weiche Fell des Katers, welcher sich gemütlich neben ihr zusammengerollt hatte und zufrieden schnurrte.

Die grünen Augen der jungen Frau hafteten währenddessen an der gegenüberliegenden Wand und hatten seit einer geschlagenen Stunde keinen plausiblen Grund dafür gefunden dies zu ändern.
 

Sakura, du bist schwanger ...
 

Immer noch schwirrte der Konoichi dieser Satz durch den Kopf und so langsam begann sie das Ganze zu realisieren.

In ihr wuchs ein Kind heran. Ein richtiges Kind! Eines das in neun Monaten zur Welt gebracht werden wollte. Eines das nach Futter, Klamotten, Windeln, Spielsachen und sonstigem Babyzeugs verlangte.

Ein unheilvolles Stöhnen entrann ihrer Kehle, ehe sie ihr schönes Gesicht in dem flauschigen Kopfkissen vergrub und Naokis Streicheleinheiten sogleich beendete.
 

Ich meine … die meiste Zeit ging nervtötendes Kindergeschrei durch diese Wohnung … und dieses Brüllen und Plärren ist wirklich nicht auszuhalten.
 

Sasukes Worte hallten in ihren Ohren wieder und veranlassten sie zu einem gequälten Seufzer, welcher durch den Stoff des Kissens nur gedämpft zu hören war.

Im nächsten Moment drehte sie sich wieder auf den Rücken, hob ihren rechten Arm und legte verzweifelt eine Hand auf ihre blasse Stirn, während sie spürte wie sich eine salzige Flüssigkeit in ihren Augenwinkeln bildete.

Ein leises Schluchzen entfloh ihrer Kehle, ehe sie tief durchatmete und sich entschlossen dazu zwang die verräterischen Tränen wegzublinzeln.

Kurz darauf huschten ihre müden und traurigen Pupillen flüchtig zu den leuchtenden Ziffern ihres Weckers, als plötzlich ein Geräusch ertönte und sie erstarren ließ.

Die Rosahaarige horchte auf und vernahm das Klicken der Wohnungstür, als auch schon wenig später Schritte im Flur erklangen und sie automatisch die Luft anhielt.

„Sakura?“

Seine fragende Stimme drang an ihre Ohren, woraufhin sie zögernd ihre vollen Lippen öffnete und sie schließlich, ohne zu antworten, rasch wieder schloss.

Die Haruno registrierte wie Naoki neben ihr neugierig den Kopf hob, bei einem Geräusch aus der Küche vorfreudig vom Bett sprang und sich auf schnellen Pfötchen durch den Türschlitz quetschte um sein geliebtes Herrchen begrüßen zu können.

Sakuras Hände fuhren währenddessen langsam durch ihre Haare und krallten sich verzweifelt in ihre langen Strähnen, ehe sie leise seufzend die Beine anzog und beinahe ängstlich den Kopf in ihrem Kissen vergrub.

Was machte er jetzt schon hier?

Es hieß doch er wäre frühestens heute Abend zurück.

Mit einem leidigen Japsen drehte sie sich erneut auf den Rücken und vernahm das Geräusch des sich schließenden Kühlschranks, ehe Schritte auf dem Holzboden des Flures erklangen und wenig später vor dem Schlafzimmer verstummten.

Sie starrte gebannt an die Decke und lauschte, während die Tür mit einem leisen Knartschen weiter aufgeschoben wurde und der Körper der jungen Frau sich unvermeidlich verkrampfte.

Die Konoichi zögerte einen kurzen Moment, ehe sie innerlich seufzend die Lider schloss und ihr hübsches Gesicht ganz langsam zur Seite wandte.

Rabenschwarze Pupillen fixierten sie, während ebenso dunkle Haare sein attraktives Gesicht umrundeten und vereinzelt in seine Augen fielen.

„Hast du mich eben nicht gehört?“, fragte Sasuke nach einer kurzen Musterung seiner Freundin, trat ohne zu zögern auf das Bett zu und setzte sich neben ihr auf die Matratze.

„Nein! Ich habe geschlafen!“, log sie und registrierte wie der Uchiha sich mit beiden Armen neben ihrem Kopf abstützte.

Der ANBU-Teamleader beugte sich zu der jungen Frau hinunter, vergrub eine seiner Hände in ihrem weichen Haar und hauchte ihr einen kleinen Kuss auf den Mund, während die Medic-Nin alles vollkommen teilnahmslos über sich ergehen ließ.

Dem Clanerben entging ihr merkwürdiges Verhalten selbstverständlich nicht, woraufhin er leicht verwirrt aufblickte, seinen Daumen zärtlich über ihre Wange streicheln ließ und ihr bedrücktes Gesicht näher in Augenschein nahm.

„Du siehst müde aus!“, stellte er fest, näherte sich erneut der schönen Frau und fuhr mit seinen Lippen liebevoll über ihre Stirn, zu ihrer Nase, bis hin zu ihrem Kinn.

Sakura hatte währenddessen wehmütig die Lider geschlossen und lag wie gelähmt unter ihrem Freund, welcher mit seinen Liebkosungen gerade zu ihrem Hals wanderte und sie dazu veranlasset schwer zu schlucken.

Der Uchiha spürte, dass sich ihr Körper, auf Grund seiner Berührungen, immer mehr verspannte, hielt plötzlich inne und registrierte, wie die junge Frau sogleich erleichtert ausatmete.

Noch bevor die Rosahaarige begriff, was sie Sasuke durch ihre Haltung gerade signalisiert hatte, erschien sein Gesicht über ihrem, ehe seine pechschwarzen Augen sie forschend betrachteten.

„Was hast du?“, fragte er misstrauisch und zog leicht verstimmt die Brauen zusammen, woraufhin sich die Angesprochene wieder versteifte und nicht länger dazu in der Lage war seinem Blick stand zu halten.

„Nichts! Ich bin nur müde. Es liegt nicht an dir ...“, versicherte sie ihm rasch, starrte mittlerweile an seinem Kopf vorbei und hoffte er würde sich mit dieser Antwort zufrieden geben.

Zu ihrer Erleichterung richtete sich Sasuke wieder etwas auf, besah sie jedoch mit einem argwöhnischen Blick und griff schließlich in seinen verspannten Nacken.

„Ist wirklich alles in Ordnung?“, fragte er mit leichter Skepsis in der Stimme und durchbohrte sie förmlich mit seinem Blick, woraufhin sich die Rosahaarige allarmiert zu einem kleinen Lächeln zwang und sich entschlossen aufsetzte.

Sakura wusste das er, wenn dieses Gespräch weiterhin so verlief, ziemlich bald merken würde das etwas nicht stimmte. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen witterte er bereits das sie ihm etwas verschwieg. Aber sie konnte es ihm noch nicht sagen. Sie musste das erst einmal selber verdauen.

„Sasuke ...“, hauchte sie plötzlich sanft und klopfte sich auf Grund ihres schauspielerischen Talents innerlich selbst auf die Schulter, „Es geht mir gut. Ich bin nur erst seit zwei Stunden aus Iwa-Gakure zurück und deswegen hundemüde.“

Der Clanerbe beobachtete emotionslos wie sie sich ihm näherte und sah das erschöpfte Glänzen in ihren wunderschönen Augen, ehe sie trotz ihres ausgelaugten Körpers galant auf seinen Schoß kletterte und ihre Stirn gegen seine Brust lehnte.

Im nächsten Moment hatte der junge Mann seine Arme um ihren Körper geschlungen und presste sie fest an sich, ehe er ihr einen kurzen Kuss auf die Haare drückte und fürsorglich über ihren Rücken strich.

„Wie ist die Mission verlaufen?“, fragte er schließlich neugierig, woraufhin Sakura innerlich erleichtert ausatmete, da sein Misstrauen scheinbar erloschen war und ihr Plan funktioniert hatte.

„Erfrischend.“, brummte sie verstimmt, „Ich weiß jetzt wieder, dass in Iwa-Gakure nur Versager leben. Und der Tsuchikage ist der Größte von allen.“

„Tatsächlich?“, kam es hörbar vergnügt von Sasuke, während er seine Freundin behutsam im Nacken kraulte und ihr somit ein leises Seufzen entlockte.

„Alles Vollidioten!“, murmelte sie in seine ANBU-Weste und sog den herrlichen Duft des Schwarzhaarigen ein, „Wie war deine Mission? Tsunade meinte du würdest erst heute Abend zurück sein.“

„Erniedrigend ...“, stöhnte der Angesprochene und strich mit seinen Händen ihren Rücken hinab, „Ich musste genau zwei Typen erledigen um eine, laut der Hokage, außerordentlich wichtige Schriftrolle zu ergattern.“

Sakura gab einen leisen Laut von sich der signalisieren sollte, dass sie auf die Pointe wartete.

„Einer der Kerle hatte ein Glasauge, während der andere mit einem Holzbein auf mich zugehumpelt kam und mich, äußert unverschämt, mit einer riesigen Schaufel erschlagen wollte ...“, klärte Sasuke sie grummelnd auf und vernahm das leise Lachen der schönen Konoichi in seinen Armen.

„Jetzt verstehe ich ...“, grinste sie belustigt und versteckte ihr Gesicht immer noch an seiner Brust, „Die Mission war eines Uchihas nicht würdig, huh?“

„Schlimmer als das. Es war beschämend.“, seufzte der Angesprochene und ließ seine Finger zur selben Zeit unter Sakuras Top gleiten.

„Nicht!“, hauchte die Rosahaarige, registrierte jedoch wie die Hände ihres Freundes zielstrebig ihre Seiten entlang fuhren und ihr das Kleidungsstück über den Kopf zogen, ehe er unter ihren Po griff und ihr Becken mit einem Ruck näher zu sich zog, während seine Lippen hungrige Küsse auf ihrem Brustbein verteilten und über den samtigen Stoff ihres BHs strichen.

„Sasuke! Nicht jetzt!“, kam es etwas entschlossener von der jungen Frau, jedoch schien auch dieser Einwand den Clanerben nicht im Geringsten daran zu hindern seine Finger in ihre Trainingshose gleiten zu lassen.

„Warum nicht?“, raunte er ihr zu und besah sie mit einem verführerischen Blick, der vermutlich jedes andere weibliche Wesen auf der Stelle um den Verstand gebracht hätte.

Jedoch schien Sakura einmal in ihrem Leben resistent gegen die Verführungskunst dieses unbeschreiblich erotischen Mannes und plagte sich gerade innerlich mit ganz anderen Gedanken.

Was sollte sie jetzt antworten? Das sie nicht mit ihm schlafen wollte, weil sie von ihm schwanger war und deswegen seelisch vollkommen aufgewühlt? Sicher nicht.
 

Während in der schönen Konoichi gerade das totale Chaos herrschte, verbuchte Sasuke ihr Schweigen als Erlaubnis sein Handeln fortsetzen zu dürfen und widmete sich derweil wieder genüsslich der zarten Haut ihres Halses.

Er umschlang mit seinen starken Armen ihre Hüfte, ließ sich mit der nachdenklichen Frau zurück auf die weiche Bettwäsche sinken und hatte sie in weniger als zwei Sekunden auf den Rücken gedreht.

Das war der Moment in dem Sakura zurück in die Realität katapultiert wurde und erschrocken bemerkte, dass der Uchiha sich gerade damit beschäftigte ihr die Trainingshose auszuziehen.
 

„Sasuke! Warte, bitte ...“

Ein genervtes Seufzen entrann seiner Kehle, während er mit einem leicht verstimmten Gesichtsausdruck sein Vorhaben einfach fortsetzte und das Kleidungsstück wenig später auf dem Schlafzimmerboden landete.

Mit einem empörten Blick wollte sie gerade erneut zu einem Protest ansetzten, als der Kopf des Clanerben über ihrem auftauchte und er wenig später seine Lippen fordernd und auch ein wenig unwirsch auf ihre presste.

Sakura registrierte wie seine rechte Hand behutsam über ihren Körper wanderte und schließlich sanft über ihren flachen Bauch strich.

Wie von selbst hielt sie plötzlich die Luft an, als er sie dort berührte und ihre Augen wurden traurig, während sie an das winzige Leben in sich dachte und erneut von bitteren Gefühlen heimgesucht wurde.

Sie schloss innerlich seufzend die Lider und biss sich verzweifelt auf die Unterlippe, ehe sie sich ruckartig verkrampfte und leise keuchte.

Die Finger des Schwarzhaarigen hatten einen Weg in ihr Höschen gefunden und rissen sie auf eine äußerst intensive Art und Weise aus ihren trübseligen Gedanken.
 

„Sasuke …“, japste sie erschrocken und bemerkte wie der Uchiha sogar ein wenig ungeduldig ihre Beine spreizen wollte, als sie im nächsten Augenblick entschlossen die Oberschenkel zusammen drückte und nach den Handgelenken des jungen Mannes griff.

Dieser sah teils verwirrt und teils ärgerlich dabei zu, wie seine Freundin sich aufrichtete und ihm einen entschuldigenden Blick zuwarf.

„Sasuke, bitte! Ich … kann nicht. Ich bin wirklich müde und will schlafen ...“

Nach diesen Worten verzog der Clanerbe sein Gesicht zu einer griesgrämigen Miene und schien nicht sehr angetan davon zu sein, dass sie sich ihm verwehrte.

Sie hatten sich, auf Grund von unzähligen Missionen, diese Woche kaum gesehen, folglich kam der Sex, wie der Schwarzhaarige fand, ein wenig zu kurz.

Jedoch wollte er die schöne Frau vor sich nicht dazu drängen ihm das ersehnte Wohlgefallen zu geben und sah sich dazu gezwungen ihrem Willen folge zu leisten.

„Schon gut ...“, seufzte er schließlich, beugte sich vor und gab Sakura einen kurzen Kuss, „Ich bin sowieso noch mit Dobe bei Ichiraku verabredet.“

Die junge Konoichi nickte knapp und beobachtete wie der Uchiha sich langsam erhob, seine ANBU-Weste und sein Oberteil auszog und nach einem bequemen schwarzen Sweatshirt auf dem Sessel griff.

„Soll ich dir was mitbringen?“, fragte er beiläufig, schlüpfte in das Kleidungsstück, warf einen flüchtigen Blick in den Spiegel und trat kurz darauf wieder an das große Bett.

„Nein, danke. Ich habe keinen Hunger ...“, murmelte die Rosahaarige und schloss seufzend die Lider, als Sasuke sich noch einmal hinunterbeugte und ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn hauchte.

„Ruh dich aus ...“, er strich besinnlich mit seinem Zeigefinger ihre rechte Schläfe entlang, legte seine Lippen sanft auf die ihren und war wenig später aus dem Zimmer verschwunden.

Die Medic-Nin sah ihm betrübt nach, hörte wie die Wohnungstür ins Schloss fiel und landete mit einem erleichterten aber auch verzweifelten Seufzer in den flauschigen Kissen des Bettes.

Sie schlug sich beide Hände vor das Gesicht und schluchzte leise, ehe sie sich nicht länger gegen die aufkommenden Tränen wehren konnte und die salzige Flüssigkeit fürsorglich von ihren Wangen wischte.
 


 

Kurze Zeit später, in Ichirakus Nudelrestaurant
 

Der Uchiha betrat gerade mit lässigen Schritten das Lokal, lief auf den letzten Tisch in der hintersten Ecke zu und ließ sich schließlich seufzend gegenüber von Naruto auf die Sitzbank fallen.

„Genervt?“, fragte der Blondschopf sogleich und besah seinen besten Freund mit einem flüchtigen Blick, ehe er wieder hinter der Menükarte verschwand und die verschiedenen Gerichte studierte.

„Hn ...“, brummte der Clanerbe nur und orderte bei Teuchi durch eine knappe Handbewegung einen Becher Sake.

„Sakura?“, murmelte der Uzumaki, während seine Augen unschlüssig nach dem richtigen Dessert suchten.

„Hn …“, machte Sasuke erneut und registrierte innerlich stöhnend, dass Ayame ihm seine Bestellung brachte.

„B-bitte sehr! U-Uchiha-san!“, stammelte die Tochter des Restaurantbesitzer und erntete ein knappes Nicken vom ihrem Angebeteten, ehe sie sich auf holprigen Schritten wieder entfernte und dem Schwarzhaarigen noch einen verliebten Blick zu warf.

„Was hast du diesmal angestellt?“, fragte Naruto seufzend und überging die schmachtende Bedienung einfach, während sein bester Freund sich den Reiswein die Kehle runter stürzte.

„Wenn ich das wüsste!“, murrte der Angesprochene und warf einen genervten Blick aus dem Fenster, woraufhin ihn sein Gesprächspartner mit hochgezogenen Augenbrauen besah und gerade etwas erwidern wollte, als eine bekannte Stimme die Beiden aufsehen ließ.

„Uchiha? Auch wieder im Dorf?“

Neji trat zusammen mit dem Nara an den Tisch der beiden Männer und besah den Schwarzhaarigen mit einem überheblichen Lächeln.

„Nein Hyuuga! Ich bin nur eines deiner vielen Hirngespinste!“, kam es trocken von dem Angesprochenen, während sich die beiden Neuankömmlinge zu ihnen setzten und sich Shikamaru gleich Narutos Menükarte unter den Nagel riss.

„Glaub mir Uchiha! Wenn so etwas Armseliges wie du durch mein Hirn geistern würde, wäre mir das aufgefallen!“, konterte Neji und warf seinem Gegenüber ein fieses Grinsen zu.

„Davon bin ich überzeugt Hyuuga! Da oben ist ja auch sonst nicht viel los!“, mit einem arroganten Blick deutete Sasuke auf den Kopf des Clanerben und vernahm das leise Schnauben des Uzumakis.

„Jungs! Kriegt euch wieder ein!“, meckerte der Blondschopf und rollte genervt mit den Augen, während er versuchte dem Nara die Speisekarte aus der Hand zu reißen.

„Das ist meine! Gib sie wieder her!“, kam es schnippisch von Naruto, woraufhin der Angesprochene desinteressiert gähnte und eine wegwerfende Handbewegung vollführte.

„Warum? Du nimmst doch sowieso immer das Gleiche!“

Mit einem leisen Schnauben verschränkte der Uzumaki seine Arme vor der Brust und lehnte sich schmollend auf der Sitzbank zurück.

Sasuke schenkte ihm daraufhin nur einen genervten Blick, fixierte den Lokalbesitzer und verlangte nach einem weiteren Becher des beliebten Reisweines.

„Wo ist Sakura?“, fragte Shikamaru plötzlich an den Schwarzhaarigen gewandt und ließ seinen Blick grüblerisch über das Mittagsmenü schweifen.

„Zu Hause! Sie war müde und wollte schlafen!“, klärte ihn der Uchiha brummend auf und sah wie Ayame mit hochrotem Kopf auf ihn zukam und ihm den nächsten Sake vor die Nase stellte.

„I-ihre Bestellung, Uchiha-san!“

Ohne der jungen Frau auch nur einen Hauch von Beachtung zu schenken, griff er nach dem Gefäß und leerte es in einem Zug.

Die liebeskranke Kellnerin hatte den Tisch der Männer bereits wieder verlassen, als der Hyuuga fragend die Brauen hob und seinen ewigen Konkurrenten mit einem durchdringenden Blick besah.

„Hat Sakura erzählt, wie die Untersuchung verlaufen ist?“, kam es neugierig von Neji und auch sein Teamkollege sah jetzt interessiert auf, was der Blondschopf augenblicklich ausnutze und die Speisekarte flink zurückeroberte, ehe er ebenfalls dem Gespräch lauschte.

„Untersuchung?“, wiederholte Sasuke ahnungslos und fixierte den Clanerben vor sich mit leicht zusammen gekniffenen Augen, „Was für eine Untersuchung?“

Shikamaru und der Hyuuga tauschten, auf Grund der Reaktion ihres Freundes, flüchtige und vor allem besorgte Blicke aus und hatten schnell bemerkt, dass ihnen gerade ein gewaltiger Fehler unterlaufen war.

Dem Schwarzhaarigen entging ihre Geste natürlich nicht, woraufhin er leicht verstimmt seine Stirn kräuselte und die beiden Männer auffordernd anstarrte.

„Würdet ihr jetzt freundlicherweise mal die Zähne auseinander kriegen?“, knurrte der Uchiha bedrohlich und veranlasste die Angesprochenen zu einem ergebenen Seufzen.

„Die Kurzfassung!“, begann Neji und warf seinem Teamkollegen einen vielsagenden Blick zu.

Dieser stöhnte daraufhin nur, räusperte sich kurz und wandte sich schließlich mit einem ernsten Gesichtsausdruck an den Uzumaki und Sasuke.

„Also gut! Sakura ist bei unseren letzten beiden Missionen unerwartet ohnmächtig geworden! Nach dem ersten Mal haben wir ihr gesagt sie solle sich bei Tsunade melden! Selbstverständlich …“

„… hat sie sich geweigert!“, beendete Naruto den Satz des Naras und erntete ein zustimmendes Nicken.

„Jedenfalls hat sich das Ganze auf der heutigen Mission wiederholt, woraufhin Neji und ich die Hokage davon in Kenntnis gesetzt haben! So wurde Sakura vor vollendete Tatsachchen gestellt und konnte einer Untersuchung nicht mehr entgehen!“

„Sie wird euch umbringen!“, prophezeite der Blondschopf, während sein bester Freund diese Informationen erstmal innerlich ordnen musste.

„Gut möglich!“, gähnte der Nara und hielt sich manierlich die Hand vor den Mund, „Trotzdem war es ein notwendiges Übel! Der Angriff auf Sakura ist erst einen Monat her und Tsunade scheint dem Ganzen immer noch äußerst skeptisch gegenüber zu stehen!“

„Und ihr wisst nicht, wie die Untersuchung verlaufen ist!?“, fragte der Uzumaki schließlich besorgt und richtete seine blauen Augen auf Neji.

Dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern und schielte kurz zu dem schweigenden Uchiha.

„Keine Ahnung! Tsunade meinte, sie würde sich Sakura mal angucken und hat uns rausgeschickt!“

Eine bedrückende Stille legte sich über die jungen Männer, während die Blicke der Anwesenden langsam zum Schwarzhaarigen huschten und ihn forschend musterten.

Der Clanerbe hatte seine dunklen, emotionslosen Pupillen auf den leeren Sakebecher vor sich gerichtete und schien in Gedanken versunken, als Shikamaru plötzlich das Wort ergriff und den ANBU-Teamleader direkt ansprach.

„Sasuke, glaub mir! Wir wollten dir von den Vorfällen der letzten Missionen erzählen aber …“, er warf dem Hyuuga einen kurzen Blick zu, „…wir mussten Sakura versichern, dass du nichts erfährst!“

Der Angesprochene hob daraufhin nur leicht den Kopf und verzog sein Gesicht zu einer verärgerten Miene.

„Jetzt reg dich nicht auf, Teme!“, versuchte Naruto seinen Teamkollegen zu beruhigen, da er bereits registrierte, dass sein Gegenüber innerlich kochte, „Sakura hatte sicher ihre Gründe warum sie …“

„Das würde ich ihr auch dringend raten ...“, murrte der Clanerbe und unterbrach somit den Uzumaki in einem barschen Ton, ehe er sich unverzüglich von der Sitzbank erhob, das Geld für den Sake auf den Tisch knallte und mit bedrohlichen Schritten aus dem Lokal stürmte.

Die Übriggebliebenen sahen ihm kopfschüttelnd nach und tauschten kurz darauf schwermütige Blicke aus, während Naruto innerlich darum bat, dass seine beste Freundin das kommende Blutbad überlebte.

„Das wird übel ausgehen ...“, seufzte der Blondschopf und erntete ein synchrones Nicken von Shikamaru und dem Hyuuga, bevor letzterer blitzschnell nach der begehrten Speisekarte griff und den beiden anderen somit schmunzelnd einen maulenden Ton entlockte.
 


 

Zur selben Zeit, in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Ein leises Schluchzen erklang im Wohnzimmer und ließ darauf schließen, dass die Bewohnerin immer noch ziemlich aufgewühlt war und vermutlich keine fünf Minuten geschlafen hatte.

Im Gegenteil. Sie war die ganze Zeit über vollkommen verzweifelt durch die Wohnung gelaufen und begriff immer mehr, dass ihr Leben eine einzige riesige Katastrophe war.

Warum musste das auch ausgerechnet ihr passieren?

Mit einem gequälten Seufzen schloss sie die müden und zugleich traurigen Lider, lehnte sich in den Rahmen der offen stehenden Balkontür und versank ein weiteres Mal am heutigen Tag in Selbstmitleid.

Sie schlang ihre Arme um ihren Körper und vergrub ihre Fingernägel in dem weichen Stoff ihrer warmen Trainingsjacke, während sie sich dazu zwang tief durchzuatmen und hoffte sich dadurch etwas zu beruhigen.

Ihr Kopf legte sich leicht in den Nacken, als sie einen Blick in den wolkenüberzogenen Himmel warf und bemerkte, dass es scheinbar gleich regnen würde.

Wie zur Bestätigung landete der erste Tropfen auf dem gefliesten Boden des Balkons und bekam sogleich Gesellschaft von ein paar weiteren.

Sakura beobachtete währenddessen stumm, wie es leise zu regnen begann und die ersten Fußgänger auf den Straßen unter ihr sich fluchend in ihre Häuser retteten.

Die Tropfen fielen immer stärker von dem grauen Himmel und prasselten nach kurzer Zeit unbarmherzig auf das friedliche Dorf herab, während die schöne Konoichi leise seufzte, geschützt in der offenen Balkontür stehen blieb und dem Spektakel schweigend zusah.

Sie richtete ihre grünen Augen gerade auf die tristen Wolken, als ein lauter Knall sie zusammenzucken ließ und dafür sorgte, dass sie überrascht herumfuhr.

Sakura?“

Die hörbar wütende Stimme des Uchihas hallte durch die Wohnung und zwang sie zu einem irritierten Stirnrunzeln, ehe der Genannte auch schon, leicht klamm, durch den Türrahmen stolzierte und sie mit einem äußerst verstimmten Blick besah.
 

„Warum hast du mir nichts gesagt?“, fuhr er sie an und beobachtete wie sich ihre Gesichtszüge automatisch versteiften.

„W-was ...?“, flüsterte sie geschockt und registrierte, wie der junge Mann sich ihr bedrohlich näherte und plötzlich grob nach einem ihrer Oberarme schnappte.
 

„Du weißt genau wovon ich rede. Warum hast du mir nicht gesagt, dass Tsunade dich heute untersucht hat?“, zischte Sasuke erbost und verstärkte seinen Griff, woraufhin die Haruno kurz schmerzhaft das Gesicht verzog.

„Ich ...“, begann die Rosahaarige verzweifelt, fand aber keine passenden Worte und konnte sich die extrem aggressive Reaktion ihres Freundes nicht erklären.

„Ich warte!“, knurrte er gefährlich und funkelte sie eiskalt an, „Warum hast du mir verschwiegen, dass du bei deinen letzten beiden Missionen das Bewusstsein verloren hast, huh?“

Ein verwunderter Ausdruck erschien auf Sakuras Gesicht, ehe sie begriff und innerlich erleichtert ausatmete. Davon redete er also.

Zur selben Zeit fielen dem Uchiha ihre geröteten Augen auf, woraufhin sich seine angespannte Miene etwas lockerte und er ihr einen zerstreuten Blick zuwarf.
 

„Hast du geweint?“, fragte er schließlich zaghaft, löste den Griff um ihren Oberarm, legte eine Hand auf ihre zarte Wange und wischte der jungen Frau eine noch verbliebene Träne aus den langen Wimpern.

„Nein ...“, schwindelte die Angesprochene hastig und wollte dem verwirrten Blick des Schwarzhaarigen mit einer schnellen Drehung entgehen, als Sasuke diesmal sanft aber bestimmt ihre Oberarme umschlang und somit ihr Vorhaben verhinderte.
 

„Lüg mich nicht an ...“, sprach er überraschend ruhig und beobachtete, wie sie seufzend den Kopf sinken ließ und betrübt zu Boden sah.

„Sakura? Was ist los?“, fragte er besorgt und musterte sie eingehend, „Ist es wegen der Untersuchung? Hat Tsunade was Beunruhigendes festgestellt?“

Ein kaum merkliches Kopfschütteln der Konoichi widerlegte seine Vermutung und ließ ihn erleichtert ausatmen, ehe er sie an seine Brust zog und schützend seine Arme um sie schlang.
 

„Was ist es dann?“, sprach er leise und spürte wie seine Freundin ihr Gesicht in seinem Sweatshirt vergrub.

„Ich …“, murmelte sie gegen seinen Oberkörper, brach jedoch schließlich wieder ab und krallte sich geradezu verzweifelt an dem jungen Uchiha-Erben fest.

„Sakura, was ist los mit dir?“, redete dieser beruhigend auf sie ein und verstärkte seine Umarmung, „Du warst schon vorhin so merkwürdig.“
 

„Ich …“
 

Erneut verließ nur dieses eine Wort ihre Lippen, während der Schwarzhaarige seufzend registrierte, wie sie ihr Gesicht beinahe ängstlich an seiner Brust verbarg und anscheinend nicht vorhatte ihn jemals wieder loszulassen, da sie sich geradezu krampfhaft an ihm festklammerte.
 

„Sakura. Ich will dir helfen, aber wenn du mir nicht sagst was du hast, dann kann ich das nicht ...“, flüsterte der Teamleader und strich ihr mit einer Hand fürsorglich über den Kopf, ehe ein gedämpftes Gemurmel aus seinem Sweatshirt kam und ihn dazu veranlasste verständnislos die Stirn zu runzeln.
 

„Was hast du gesagt?“, fragte er irritiert und lauschte ein weiteres Mal auf das undeutliche Nuscheln seiner Freundin, doch erneut konnte er nicht mal den Ansatz ihrer Worte erfassen.

„Es wäre wesentlich einfacher für mich, wenn du nicht versuchen würdest meinen Pullover zu essen!“, klagte der Schwarzhaarige und bemerkte wie die schöne Konoichi kurz darauf mit einem genervten Stöhnen ihren Kopf hob.
 

„Ich habe gesagt – Ich bin schwanger – du Vollidiot!“
 

Der Uchiha wollte auf Grund dieser Beleidigung gerade protestieren, als ihn der Sinn ihrer Worte mit voller Wucht traf und ihm entgeistert der Mund aufklappte.

Sakura konnte beobachten wie seine Gesichtszüge langsam entgleisten und die verschiedensten Gefühle, welche er sonst immer so meisterhaft unterdrückte, an die Oberfläche geschwemmt wurden.

Seine Augen starrten durch die Haruno hindurch, während sich Empfindungen wie Überraschung, Schock, Verwirrung und Fassungslosigkeit in ihnen zeigten und Sakura dazu veranlassten verzweifelt an ihrer Unterlippe zu nagen.
 

„Du … du bist schwanger?“, brachte er schließlich hervor, blinzelte ein paar Mal konfus und richtete seinen Blick auf die bedrückt wirkende Frau vor sich.

Diese nickte zaghaft und sah wie der Clanerbe sich kurz darauf mit einer Hand in die rabenschwarzen Haare fasste und seine ebenso dunklen Augen unschlüssig von einer Zimmerecke zur anderen wandern ließ.
 

„Sasuke ...?“, sprach sie besorgt, da es mittlerweile den Anschein hatte, dass ihr Freund gleich geisteskrank werden würde.

„Ich sollte mich setzen ...“, meinte der Uchiha plötzlich und nickte zur Bestätigung seiner eigenen Worte, ehe er an das große Sofa trat und sich stöhnend auf das weiche Leder fallen ließ.
 

Die Rosahaarige beobachtete nervös, wie er seinen Kopf seufzend in den Nacken warf und ihn somit auf der Rückenlehne der Couch platzierte, bevor er seine Lider schloss und eine Hand auf seine Stirn legte.

Sakura zögerte nicht lange, schluckte den großen unbehaglichen Kloß in ihrem Hals hinunter und trat mit vorsichtigen Schritten an das Sofa, um sich wenig später neben dem scheinbar aufgelösten Clanerben nieder zu lassen.

„Es tut mir leid ...“, flüsterte sie traurig, registrierte wie Sasuke eines seiner Augen öffnete und ihr einen irritierten Blick schenkte.
 

„Wieso tut es dir leid?“, fragte er leicht überrascht und setzte sich wenig später wieder etwas auf, um seine Freundin mit einem tiefgründigen Gesichtsausdruck zu mustern.

„Ich weiß nicht, wie das passieren konnte ...“, plapperte sie unerwartet los und klang von Wort zu Wort immer verzweifelter, „Ich meine … nicht mal Tsunade hatte eine Erklärung dafür. Es ist eigentlich vollkommen unmöglich! Du weißt wie sehr ich darauf geachtet habe, dass so etwas nicht eintrifft. Außerdem ist diese Pille sehr viel sicherer als Gewöhnliche und hätte Derartiges verhindern müssen. Ich hatte nicht vor …“, sie stoppte, als sich ein Finger auf ihre Lippen legte und sie stillschweigend dazu aufforderte ihren Redeschwall zu beenden.
 

„Sakura? Warum tut es dir leid, dass du schwanger bist?“, kam es leise, jedoch auch ein wenig enttäuscht von dem Schwarzhaarigen, „Willst du dieses Baby etwa nicht?“

Die Angesprochene weitete, auf Grund seines Satzes, überrascht die Augen und schüttelte schließlich zaghaft den Kopf.
 

„Nein. Ich meine … ich … natürlich will ich es, ich dachte nur …“, stammelte sie völlig aufgewühlt und ließ schließlich entschuldigend den Kopf sinken.

Sasuke zog währenddessen verwirrt die Brauen zusammen, ehe er plötzlich begriff und leicht erschrocken wirkte, bevor er sanft nach ihren Handgelenken griff und sie wie zuvor an seine Brust zog.
 

„Du dachtest ich würde dieses Baby nicht wollen?“, stellte er bestürzt fest, während seine starken Arme ihren Körper umschlangen und sie ihr Gesicht seufzend in seiner Halsbeuge vergrub.

„Ich wollte … ich …“, doch erneut fiel er ihr ins Wort und schob sie ein Stück weit von sich weg um ihr in die Augen sehen zu können.
 

Du Dummkopf!“, er legte seine Lippen überschwänglich auf ihre Stirn und nahm ihr hübsches Gesicht in seine Hände, „Wie konntest du auch nur eine Sekunde denken, dass ich dieses Baby nicht will?“

„Aber …“, begann sie zögernd und spürte wie die Finger des Uchihas liebevoll über ihre Wangen strichen, „Aber … du hast immer gesagt Kinder wären laut und nervig … und ... und das Plärren wäre nicht auszuhalten ...“
 

Der Angesprochene betrachtete sie im ersten Moment leicht überrascht, ehe seine sonst so harten Gesichtszüge plötzlich ganz sanft wurden und er schmunzelnd den Kopf schüttelte.

„Damit meinte ich doch die Kinder der Anderen. Nicht unser Baby ...“, er beugte sich vor und gab ihr einen zärtlichen Kuss, „Unser Baby wird perfekt. Das beste Baby von allen!“, ein weiteres mal fanden seine Lippen die ihren, „Du wirst sehen ... ganz Konoha wird vor Neid erblassen, wenn es erstmal auf der Welt ist ...“
 

Sakura lachte leise in den Kuss hinein, spürte wie sich der Clanerbe gemächlich von ihr löste und sie schließlich sanft auf seinen Schoß zog.

Ein breites Schmunzeln zierte ihr schönes Gesicht, während sie dabei zusah, wie Sasuke den Saum ihrer Trainingsjacke ein wenig anhob, eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ und schließlich einen neugierigen Blick auf ihren nackten Bauch warf.
 

„Du bist doof, weißt du das?“, sprach sie offensichtlich amüsiert und erntete einen verständnislosen Blick von ihrem Freund.

„Wieso? Ich will doch nur mal gucken!“, kam es gespielt empört vom Schwarzhaarigen, woraufhin er ihr Oberteil weiter hoch schob und seinen Kopf schon fast unter die Jacke steckte.

„Sasuke! Hör auf!“, lachte die Haruno, während der Clanerbe sie mit seinen Haarsträhnen am Bauch kitzelte und ihr dort vergnügt einen kurzen Kuss auf ihre zarte Haut drückte.

Wenig später hatte der Teamleader seinen Kopf wieder aus ihrer Trainingsjacke gezogen, legte kurz seine Lippen auf die ihren und besah sie mit einem interessierten Blick.
 

„Seit wann weißt du es?“, fragte er neugierig und ließ seine Hände ganz langsam unter ihr Oberteil gleiten, ehe er behutsam immer wieder sanft über ihren flachen Bauch strich.

„Seitdem ich aus Iwa-Gakure zurück bin ...“, antwortete sie ehrlich und registrierte wie Sasuke sie stumm dazu aufforderte weiter zu sprechen, „Nachdem ich, wie du ja bereits weißt, zwei Mal während einer Mission in Ohnmacht gefallen bin, haben Shika und Neji mich bei Tsunade verpetzt, folglich bestand sie darauf mich zu untersuchen und ist dann schließlich zu dem Entschluss gekommen, dass ich in der vierten Woche schwanger bin.“
 

„Also war das der Grund, warum du bewusstlos geworden bist!?“, stellte er fest und erntete ein zustimmendes Nicken seiner Freundin.

„Sakura …“, begann er zögerlich, da er bereits gelernt hatte, dass dies ein äußerst heikles Thema für die Haruno war, „Bezüglich der ANBU. Hat Tsunade …?“, doch noch bevor er seinen Satz beenden konnte, wurde er von der rosahaarigen Schönheit auf seinem Schoß unterbrochen.
 

„Sie hat mich bereits aus dem Team genommen ...“, pflichtete sie ihm bei und klang dabei alles andere als erfreut, woraufhin Sasuke ihr einen tröstenden Kuss gab und sie liebevoll in den Arm nahm.

„Ich weiß, dass dir das vermutlich nicht sonderlich gefällt. Aber du musst jetzt ein wenig vorsichtiger sein. Hörst du?“, sprach er ungewohnt sanft und erhielt ein knappes Nicken der jungen Frau.

„Sakura! Ich meine es ernst! Keine leichtsinnigen Aktionen, kein Training, keine Missionen und vor allem … keine Kämpfe!“, kam es in einem ausschlaggebenden Ton von Sasuke, während er ihre Oberarme umschlang und sie mit einem durchdringenden Blick besah.
 

„Nicht mal Training?“, entfuhr es ihr entrüstet, während sie in das strenge Gesicht ihres Gesprächspartners starrte.

„Nicht mal Training.“, wiederholte der Uchiha entschieden, „Ich will nicht das dir oder dem Baby was passiert, verstanden?“

„Schon gut! Ich werde mich von jetzt an nur noch langweilen. Versprochen!“, seufzte die schöne Konoichi und ließ gleichmütig die Schultern hängen, ehe der Clanerbe ihr erneut einen flüchtigen Kuss auf die Lippen hauchte und sich wieder mit großem Interesse ihrem Bauch zuwandte.
 

„Ein winzig kleiner Uchiha ...“, murmelte er nachdenklich, strich mit seinen Fingerspitzen fast andächtig über ihre zarte Haut und erntete daraufhin einen schiefen Blick von der Rosahaarigen.

„Mikroskopisch klein, Sasuke! Ich bin erst in der vierten Woche ...“, versicherte sie dem jungen Mann, blickte an sich hinunter und legte ebenfalls eine Hand auf ihren Bauch.

„Na und?“, meinte der Clanerbe vergnügt und hob sie behutsam auf seine starken Arme, „Es ist schließlich auch mein Kind. Ein echter Uchiha. Vermutlich wird es bereits mit fünf Jahren der ANBU beitreten.“

Die schöne Konoichi lachte leise, registrierte wie der Schwarzhaarige sie ins Schlafzimmer trug, sanft auf dem Bett ablegte und wenig später neben ihr in die Kissen fiel.
 

„Wenn es auch nur halb so arrogant wie sein Vater wird, ist das schon mehr als genug Selbstbewusstsein ...“, kam es fies grinsend von Sakura, woraufhin der Clanerbe gefährlich knurrte und die schöne Frau besitzergreifend an seinen Oberkörper zog.

Die Haruno schmiegte sich daraufhin wohlig seufzend an den jungen Mann, schloss entspannt die Lider und spürte wie eine seiner Hände sie besinnlich im Nacken kraulte, während die andere fürsorglich über ihren Oberarm glitt.

Sasuke registrierte wie ihre Atmung immer gleichmäßiger und flacher wurde, während er nachdenklich an die Decke starrte, den berauschenden Duft der rosahaarigen Schönheit in sich aufnahm und gleichzeitig mit seinen Fingerkuppen über die unbeschreiblich zarte Haut ihres Körpers strich.

Bereits nach wenigen Minuten war Sakura in einen festen, tiefen Schlaf gefallen und brachte den Clanerben durch ein verschlafenes Murmeln zum schmunzeln.

Er verweilte noch einen kurzen Moment neben ihr und betrachtete ihr entspanntes Gesicht, ehe er sich vorsichtig von ihr löste und sich möglichst leise von der bequemen Matratze erhob. Ein glückliches Lächeln zierte seine Lippen, als er vor dem Bett stand und seine Augen auf die atemberaubend schöne Frau richtete, die sein Kind in sich trug und ihm etwas schenkte das er schon seit Ewigkeiten nicht mehr hatte. Eine Familie.

Mit einem leisen Seufzen beugte er sich zu der Haruno hinunter, hauchte ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn und deckte sie fürsorglich zu, ehe er mit einem letzten Blick auf Sakura aus dem Raum schlich und die Schlafzimmertür lautlos hinter sich schloss.
 


 

Kurze Zeit später, im Büro der Hokage
 

Mit vor der Brust verschränkten Armen stand Tsunade an der großen Fensterfront ihres verhassten Arbeitsplatzes und beobachtete die unzähligen Regentropfen nachdenklich dabei, wie sie von der glatten Oberfläche des Glases abperlten und langsam die Scheibe hinunter rannen. Ihr Blick war betrübt, während sich in ihrer Hand ein kleiner Becher mit Reiswein befand und darauf wartete von ihr geleert zu werden.

Sie beschloss dem Alkohol nicht länger Stand zu halten und kippte sich den Sake im nächsten Moment die trockene Kehle hinunter, als plötzlich hinter ihr die große Flügeltür geöffnet wurde und Shizune seufzend den Raum betrat.

„Tsunade-sama?“, sprach sie höflich und verneigte sich leicht vor ihrem Oberhaupt, „Ich bringe Euch die Schriftrolle die Uchiha-san auf seiner Mission für euch besorgen sollte!“

Die Angesprochene drehte sich, auf Grund der Worte ihrer guten Freundin, verwundert um und ließ beide Augenbrauen fragend in die Höhe wandern.

„Er ist schon wieder da?“, sprach sie hörbar überrascht und erhielt ein knappes Nicken der Schwarzhaarigen.

„Ja! Er ist bereits vor ein paar Stunden zurückkehrt und hat mich, da Sie sich zu der Zeit im Krankenhaus befanden, darum gebeten Ihnen die Schriftrolle auszuhändigen!“, erklärte die Assistentin wahrheitsgemäß und legte das besagte Pergament auf den Schreibtisch der Hokage.

„Ich verstehe!“, murmelte Tsunade und signalisierte Shizune mit einem knappen Handbewegung das sie sich entfernen sollte.

Die Schwarzhaarige verneigte sich leicht, tat wie ihr befohlen und wollte gerade den Raum verlassen, als ein gutaussehender, etwas nasser junger Mann im selben Moment durch die Tür trat und sie beinahe in ihn hineingelaufen wäre.

„Uchiha-san?“, entfuhr es ihr leicht erschrocken, ehe Sasuke der Assistentin kurz zunickte und seinen emotionslosen Blick wenig später auf die Hokage richtete.

Der Blondine war nicht entgangen, dass sie einen Besucher hatte und befahl Shizune, mit einer flüchtigen Kopfbewegung, die beiden alleine zu lassen.

Diese nickte verstehend, verneigte sich noch einmal knapp und war wenig später, die großen Flügeltüren hinter sich schließend, aus dem Büro verschwunden.

Ein kurzes Schweigen legte sich über die Anwesenden, während die Hokage ihr Gegenüber forschend musterte und sich schließlich lächelnd in ihren Sessel fallen ließ.
 

„Du weißt es also bereits!“, schlussfolgerte sie aus der Haltung des Uchihas und goss sich einen weiteren Becher Sake ein, der heute so bereitwillig wie selten, mitten auf ihrem Schreibtisch stand.

„Hn…“, war die gewohnte Antwort des Schwarzhaarigen, während er seine Hände in seinen Hosentaschen vergrub und langsam an die große Fensterfront trat.

„Was willst du dann von mir?“, fragte Tsunade leicht überrascht und besah den attraktiven Mann, während sie an ihrem Reiswein nippte, mit einem interessierten Blick.

„Nur deine Meinung!“, rechtfertige der ANBU sein Erscheinen und fixierte die ältere Frau mit seinen pechschwarzen Augen.

Die Angesprochene verstand worauf diese Unterhaltung hinaus lief, lehnte sich in ihrem Sessel zurück und stützte ihren linken Ellenbogen auf ihrem Schreibtisch ab.

„Ich schließe diese Möglichkeit nicht aus! Es ist vier Wochen her und das Kind wurde ungefähr drei Tage danach gezeugt!“, offenbarte die Hokage ihre Meinung und sah wie der Schwarzhaarige flüchtig die Lider schloss.

„Du ziehst es also in Betracht?“, fragte der Uchiha, während sein Blick über das verregnete Dorf glitt und an den Fenstern von Sakuras Wohnung stoppte.

„Sagen wir … ich halte es für äußerst unwahrscheinlich … aber ich kann es nicht ausschließen!“, pflichtete ihm Tsunade bei und gönnte sich kurz darauf einen weiteren Becher Reiswein.

Sasuke registrierte währenddessen wie der graue Himmel langsam aufklarte und die ersten Sonnenstrahlen durch die dunklen Wolken drangen, ehe er leise seufzte und nachdenklich die Lider schloss.

Das Oberhaupt beobachtete den jungen Clanerben leicht beunruhigt, erhob sich schließlich aus dem bequemen Sessel und trat wenig später neben ihn an die große Glasfront des Büros.

„Du solltest dir nicht so viele Gedanken machen! Selbst wenn dieser Fremde Sakura wirklich etwas verabreicht haben sollte, dass die Wirkung der Pille aufhebt, so war es nichts was dem Baby Schaden zufügt! Es ist zwar noch früh, jedoch gibt es im Moment nicht den kleinsten Grund zur Besorgnis! Es verläuft alles ganz normal!“, versicherte die Blondine dem Uchiha und warf, genau wie er, einen Blick in den wieder strahlendblauen Himmel über Konoha-Gakure.

Der Schwarzhaarige nickte auf Grund von Tsunades Worten kaum merklich und fixierte sie mit seinen gleichgültigen pechschwarzen Augen, ehe diese über den Schreibtisch huschten und auf der Schriftrolle verweilten.

„Irgendwelche neuen Informationen?“, fragte er neugierig, während ein Hauch von Ungeduld in seiner Stimme lag und die Hokage dazu veranlasste bedauerlich den Kopf zu schütteln.

„Nein! Nichts! Dieser Kerl weiß wie man unentdeckt bleibt!“, pflichtete sie dem Teamleader bei und beobachtete wie er kurz angespannt durchatmete.

„Wir können also nur abwarten!?“, kam es hörbar verstimmt von dem jungen Clanerben, woraufhin die ältere Frau neben ihm bestätigend nickte und ihn mit einem aufmunternden Blick besah.

„Ruht sich Sakura aus?“, fragte die Blondine und hoffte so endlich dieses bedrückende Thema hinter sich lassen zu können.

„Hn …“, machte der Uchiha nur und verschränkte die Arme vor der Brust, während Tsunade wieder an den Schreibtisch trat und sich einen weiteren Becher Sake eingoss.

„Sie war vollkommen aufgewühlt als ich ihr gesagt habe, dass sie schwanger ist!“, berichtete sie dem jungen Mann und registrierte wie seine dunklen Pupillen sie fixierten.

„Hn …“, war die bekannte Antwort des Schwarzhaarigen, woraufhin die Hokage genervt mit den Augen rollte.

„Könntest du nicht wenigstens ein bisschen Begeisterung zeigen? Du wirst schließlich Vater! Der Uchiha-Clan wird wieder auferstehen! Ich hätte gedacht das ist ein Grund zur Freude!“, predigte Tsunade seufzend und sah wie eine Augenbraue des attraktiven Mannes amüsiert nach oben wanderte, ehe der Ansatz eines Lächelns über sein blasses Gesicht huschte.

„Mir ist durchaus bewusst, was das alles bedeutet ...“, kam es hörbar vergnügt von dem Angesprochenen, woraufhin Tsunade ihn kurz argwöhnisch betrachtete, ehe sich plötzlich ihre Pupillen um Millimeter weiteten und ein breites Grinsen auf ihrem Gesicht erschien.

„Du willst sie fragen, habe ich Recht?“, sprach sie vorfreudig, registrierte wie Sasuke kurz schmunzelte und wenig später eine aufgerollte Mappe aus seiner Hosentasche zog und ihr das besagte Schriftstück auf den Schreibtisch warf.

„Der Missionsbericht. Komm nicht noch mal auf die Idee mir so einen erniedrigenden Auftrag zu geben.“, erklärte er knapp und trat bereits wieder auf die Flügeltüren zu, während die Hokage glücklich lächelnd auf den rot-weißen Fächer seiner Jacke starrte und dabei zusah wie er im nächsten Moment aus dem Büro verschwunden war.
 


 

Zur selben Zeit, auf dem großen Platz von Konoha-Gakure
 

Papa? Wohnt da die Hokage?“

Ein kleiner blonder Junge zerrte an der Hose eines Mannes, zeigte mit dem Finger auf das große Gebäude vor ihnen und registrierte wie er wenig später von seinem Vater auf den Arm genommen wurde.

„Ja genau! Da oben, wo die großen Fenster sind, ist ihr Büro und…“, der Uzumaki stoppte, als er sah wie sein bester Freund die Treppen des Bauwerks hinab schritt und kurz darauf den großen Platz betrat.

Naruto wollte die Hand heben und den Schwarzhaarigen auf sich aufmerksam machen, jedoch war Minato ein wenig schneller gewesen und brüllte augenblicklich ein lautes und kaum überhörbares „Sake!“ durch die Passantenmenge.

Der Gerufene sah daraufhin leicht erschrocken auf, erblickte die beiden Chaoten und konnte sich ein leises Seufzen nicht verkneifen, ehe der Dreijährige bereits auf ihn zugestürmt kam und sich kreischend in seine Arme warf.

„Was treibt ihr zwei denn hier?“, fragte der Uchiha, während er den blonden Jungen hochhob und geduldig darauf wartete, dass sein Teamkollege die paar Meter zu ihm überwand.

„Hinata muss noch ein paar Prüfungsbögen aus der Akademie korrigieren und wir waren ihr wohl ein wenig zu laut! Folglich hat sie uns rausgeschmissen!“, grinste der Uzumaki und bekam seinen Sohn wieder in den Arm gedrückt, ehe Sasuke sich in Bewegung setzte und grummelnd registrierte das sein bester Freund ihm folgte.

„Papa! Ich will ein Eis!“, maulte Minato und schlang seine kleinen Arme um den Hals seines Vaters, woraufhin dieser breit grinste und das Ganze für eine hervorragende Idee hielt.

„Was ist mit dir, Teme? Soll ich dir auch was zum naschen kaufen?“, lachte Naruto und lief mittlerweile mit dem Dreijährigen auf dem Arm neben seinem Teamleader her.

„Nein danke, Dobe!“, kam es kopfschüttelnd von dem Clanerben, während die beiden Männer in eine Seitenstraße einbogen und der Uzumaki den Schwarzhaarigen mit einem neugierigen Blick besah.

„Hast du mit Sakura geredet?“, fragte der Blondschopf, ehe Minato ihm lachend in die Nase kniff und sich einen Spaß daraus machte dem Gesicht seines Vaters rote Flecken zu verpassen.

„Hn…“, machte der Angesprochene nur, vergrub seine Hände in den Hosentaschen und spazierte weiterhin die gut besuchte Einkaufsstraße entlang.

„Und? Wie ist die Untersuchung verlaufen? Es ist doch alles in Ordnung mit ihr, oder?“

„Hn…“

„Teme! Ich mache mir Sorgen um meine beste Freundin, also könntest du mir bitte eine brauchbarere Auskunft geben als Hn?!“, meckerte Naruto, welcher seinen Sohn mittlerweile wieder abgesetzt hatte und ihn fürsorglich an der Hand durch das Dorf zog.

„Dobe! Komm wieder runter!“, der Schwarzhaarige warf ihm einen genervten Blick zu und hob leicht eine Augenbraue, „Es fehlt ihr nichts, verstanden?“

„Aber warum ist sie dann ohnmächtig geworden? Nicht das ich Tsunades medizinische Fähigkeiten in Frage stelle, nur ist es beunruhigend das…“, doch der Uzumaki kam nicht dazu seinen Satz zu beenden, da ihn sein bester Freund seufzend unterbrach.

„Sakura ist schwanger, Dobe. Und jetzt halt die Klappe!“, murrte der Clanerbe und richtete seinen Blick wieder auf die Straße vor sich, ehe ein lauter Aufschrei ihn im nächsten Moment zusammenfahren ließ.

„Sie ist was!?“, rief Naruto überrascht und erntete sogar von Minato einen schiefen Blick, während Sasuke innerlich aufstöhnte und den Blonden warnend anfunkelte.

„Baka, nicht so laut. Das muss nicht gleich das ganze Dorf erfahren. Also wage es ja nicht das herumzutratschen ...“, knurrte Sasuke dem ANBU zu und sah wie dieser sich kurz darauf verlegen am Hinterkopf kratzte.

„Ist ja gut ...“, meinte der Chaos-Ninja abwinkend und besah seinen Gesprächspartner mit einem breiten Grinsen.
 

„Und Sakura ist wirklich schwanger?“

„Hn.“

„Von dir?“

„Nein, natürlich nicht. Wie kommst du bloß auf diese völlig absurde Vermutung?“

Die Stimme des Uchihas triefte nur so vor Sarkasmus, während er seufzend den Kopf schüttelte und seinem besten Freunde einen schiefen Blick schenkte.

„Ich habe meinen gesunden Menschverstand benutzt!“

„Baka! Du hattest noch nie Verstand ...“

„Sehr witzig ...“, kam der beleidigte Ausruf des Uzumakis, ehe er schmollend seine Unterlippe vorschob und dabei nicht viel erwachsener aussah als Minato, welcher kurz ahnungslos zwischen den beiden Männern hin und her sah und plötzlich einen Eisladen entdeckte.

„Papa! Eis!“, brüllte er und zeigte mit seinem winzigen Zeigefinger auf das Gebäude an dessen Wand eine riesige Eiswaffel hing und eine große Anzahl bunter Kugeln aufwies.

Sasuke schüttelte nur schmunzelnd den Kopf, während Naruto und sein Sohn mit leuchtenden Augen auf das Geschäft zustürmten und praktisch mit der Nase an der Fensterscheibe klebten.

„Und du bist dir sicher, dass du kein Eis willst, Teme?“, rief der Uzumaki grinsend und erntete einen genervten Blick von seinem besten Freund.

„Nein danke. Ich muss weiter. Und wehe du hältst nicht dich, Dobe!“, antwortete der Schwarzhaarige, hob flüchtig den Arm und sah wie sein Teamkollege schmunzelnd nickte, bevor er sich kurz darauf wieder dem Eisverkäufer zuwandte.
 

Bereits nach wenigen Sekunden war der Uchiha um die nächste Ecke gebogen und schlug dadurch beinahe unbewusst einen kleinen Umweg ein, ehe er vor einem riesigen, leeren Grundstück stand und seinen undefinierbaren Blick über die zugewachsene Grünfläche schweifen ließ.

Ein nachdenklicher Ausdruck erschien auf seinem attraktiven Gesicht, während seine pechschwarzen Augen die Umgebung betrachteten und vor allem den nicht weit entfernten Wald musterten. Die Lage des alten Uchiha-Viertels war ideal und selbstverständlich wurde ihm schon von einigen reichen Geschäftsleuten das ein oder andere Angebot gemacht. Jedoch hatte er es nie in Betracht gezogen diese gewaltige Immobilie zu verkaufen und aus irgendeinem Grund hatte ihn sein Gefühl heute, dass erste Mal seit vielen Monaten, wieder bewusst zu diesem Unkraut übersäten Grundstück geführt und sorgte dafür, dass sich ganz langsam eine Idee in seinem Kopf zusammensetzte, die ihn so schnell nicht mehr loslassen würde.
 


 

Eine halbe Stunde später, in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Mit einem leisen Geräusch fiel die Wohnungstür ins Schloss und holte eine schlafende Konoichi aus dem Land der Träume.

Die Haruno drehte sich von der Seite auf den Rücken, streckte sich genüsslich und blinzelte schließlich gegen das rötliche Licht der Abenddämmerung, welches durch die Fenster fiel und dem Schlafzimmer eine mysteriöse Atmosphäre verlieh.

Ein wohliges Seufzen entrann ihrer Kehle, ehe sie sich gähnend aufsetze und im nächsten Moment gebannt lauschte, da das Klirren von Geschirr an ihre Ohren drang und sie zu einem kleinen Schmunzeln verleitete.

Ohne zu zögern schlug sie die Decke zurück, schwang ihre schlanken Beine über die Bettkante und lief wenig später über den Flur in Richtung Küche.

Auf der Schwelle zum besagten Raum blieb sie stehen und beobachtete grinsend, wie Sasuke gerade nach einer passenden Schüssel für seine erstandene Suppe suchte.

Sie lehnte sich mit einem wunderschönen Lächeln auf den Lippen in den Türrahmen, verschränkte lässig ihre Arme und Beine und verfolgte jeden einzelnen Schritt des gutaussehenden Mannes mit ihren stechend grünen Augen.

Der Uchiha durchwühlte währenddessen, darauf bedacht möglichst leise zu sein, weiterhin einen Schrank nach dem andern und schien einfach nicht fündig zu werden.

Sasuke wollte gerade einen Stapel Teller zur Seite schieben, als ein unerwartetes amüsiertes Räuspern erklang und er seinen Kopf überrascht zur Tür wandte, woraufhin seine Stirn mit voller Wucht gegen die offen stehende Schranktür knallte und ein leiser schmerzerfüllter Laut durch die Küche hallte.

Die schöne Konoichi hatte sich währenddessen erschrocken eine Hand vor den Mund geschlagen und starrte mit geweiteten Augen in das qualvoll verzerrte Gesicht ihres Freundes, ehe sie wegen dieses Anblicks losprustete und sich lachend auf den gepeinigten Mann zu bewegte.

„Wie schön das du mein Leiden amüsant findest!“, meckerte dieser und rieb sich mit den Fingern über seine Stirn, als die Haruno vor ihm stoppte, die Lippen aufeinander presste und vergebens versuchte ihr schadenfrohes Grinsen zu verstecken.

„Amüsant ist untertrieben, Schatz! Schließlich passiert es nicht oft das sich der ehrenwerte Clanerbe sein Köpfchen an einem Schrank stößt!“, neckte ihn die hübsche Konoichi und vernahm ein unheilvolles Knurren, ehe sie leise lachend mit den Augen rollte und ihre Hand sanft auf Sasukes Stirn legte.

Er spürte wie sie ihr heilendes Chakra aktivierte und der nervige pochende Schmerz in seinem Kopf augenblicklich verschwand.

„Besser? Oder soll ich noch mal pusten und ein buntes Pflaster draufkleben?“, mit lieblicher Stimme wuschelte sie ihm durch das rabenschwarze Haar und registrierte grinsend wie der Uchiha ihr einen finsteren Blick schenkte.

„Bist du fertig mit deiner Schikane?“, murrte der ANBU-Teamleader, wandte sich wieder dem vermaledeiten Küchenschrank zu und setzte, unter vergnügter Beobachtung seiner Freundin, seine Fahndung nach der Suppenschüssel fort.

„Eigentlich nicht! Aber dir scheint das Ganze nur halb so viel Spaß zu machen wie mir! Deswegen werde ich diese Tortur dir zu Liebe beenden!“, versicherte sie ihm schmunzelnd und trat an den Kühlschrank.

„Wonach suchst du da eigentlich?“, fragte die Rosahaarige schließlich kopfschüttelnd, goss sich ein Glas Wasser ein und lehnte sich betont lässig gegen die Küchenzeile.

„Nach den Suppenschüsseln! Zumindest standen die hier mal!“, brummte der Angesprochene und vernahm ein missmutiges Seufzen der jungen Frau, während er weiterhin im dem großen Schrank rumwühlte.

„Ich glaube, die hat Ino während ihres dreitägigen Aufenthalts im Wohnzimmerschrank untergebracht!“, grübelte Sakura und beobachtete wie ihr Gesprächspartner verwirrt den Kopf hob und sie mit einem verständnislosen Blick besah.

„Warum das?“, kam es konfus von dem Clanerben, ehe er sich aufrichtete und verstimmt die Augenbrauen zusammenzog.

„Was weiß ich? Wenn ich Inos absurde Handlungen ständig hinterfragen würde, hätte ich schon lange keine Freizeit mehr!“, meinte die Haruno schulterzuckend und registrierte wie Sasuke genervt aufstöhnte und sich murrend durch die dunklen Haare fuhr.

„Hör auf zu schmollen!“, die junge Frau trat auf ihren Freund zu und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, „Wir finden die Dinger schon wieder!“

Mit einem leisen Seufzen registrierte der Uchiha, wie sich ihre kleine zierliche Hand in seine legte und ihn sanft aber bestimmt ins Wohnzimmer dirigierte.

Kurze Zeit später hockten die beiden vor dem niedrigen Schrank und durchstöberten das Möbelstück nach dem gesuchten Porzellan.

Sakura war bereits bis zu den Schultern in eine der Türen gekrochen, während der Clanerbe sich gemütlich zurücklehnte, sich mit Hilfe seiner Arme abstützte und einen interessierten Blick auf den ansehnlichen Po seiner Freundin warf, welcher immer wieder leicht hin und her schwankte und der ganzen Aktion einen Hauch von Erotik verlieh.

„Hier sind die Schüsseln auch nicht!“, kam es schließlich missmutig von der Rosahaarigen, ehe sie leicht den Kopf drehte und in das aufmerksame Gesicht des attraktiven Mannes sah.

„Wie schön, dass du so fleißig bist!“, zickte die Haruno, als sie registrierte, dass Sasuke gerade sichtlich abgelenkt war und vollkommen in Gedanken versunken schien.

„Was?“, entfuhr es ihm leicht überrascht, während er seinen Blick von ihrem Hintern löste und irritiert in ihr hübsches Gesicht starrte.

„Ich habe gesagt, dass die Suppenschüsseln hier auch nicht sind!“, seufzte sie und ignorierte die Tatsache, dass seine schwarzen Pupillen vermutlich seit den letzten fünf Minuten auf ihren Po gestiert hatten.

„Hn …“, machte er nur und bewegte sich bereits wieder in einem völlig anderen Raum-Zeit-Kontinuum als Sakura.

Der hübschen Frau entging seine Abwesenheit natürlich nicht, woraufhin sie verwirrt eine Braue in die Höhe wandern ließ und ihn eingehend musterte, während der Uchiha diesmal mit seinem Blick förmlich durch sie hindurch sah.
 

„Sasuke?“, fragte sie schließlich zaghaft und fixierte ihr Gegenüber mit ihren stechend grünen Augen.

„…“

„Sasuke? Hallo?“, erneut wartete sie vergebens auf eine Antwort, doch der Angesprochene ließ sich nicht mal zu einem Blinzeln herab.

„Sasuke? Ich rede mit dir!“

Sie krabbelte skeptisch auf ihn zu, kniete sich vor den Clanerben und wedelte im nächsten Moment mit ihrer Hand vor seinem Gesicht rum.

„Realität hat Landeerlaubnis erteilt! Willkommen zu Hause!“, rief die Haruno vergnügt, als der ANBU-Teamleader ein paar Mal verdutzt blinzelte und ihr wenig später, auf Grund ihrer Worte, einen schiefen Blick schenkte.

„Wirklich originell, Sakura!“, sprach der Schwarzhaarige seufzend und fuhr sich flüchtig mit einer Hand über seinen Nacken.
 

„Ja, so bin ich!“, grinste die schöne Konoichi, zuckte bescheiden mit den Schultern und fixierte ihren Freund mit einem wissbegierigen Blick.

„Erzähl schon! Woran hast du gedacht?“, fragte sie sogleich und konnte die Neugier in ihrer Stimme nicht verbergen, woraufhin Sasuke sie kurz musterte und wenig später eine wegwerfende Handbewegung vollführte.

„Nichts von Bedeutung!“, pflichtete er der Medic-Nin bei und wollte sich bereits erheben, als die junge Frau ihn plötzlich an den Schultern packte und zurück auf den weichen Teppich drückte.

„Schatz! Ich habe dich ungefähr drei Mal angesprochen und du hast nicht reagiert! Demzufolge muss es äußerst fesselnd gewesen sein! Also hör auf so zu tun als hättest du darüber sinniert was du Morgen auf dein Brötchen schmierst!“, sprach Sakura zuckersüß, setzte sich auf das Becken des gutaussehenden Mannes und lehnte sich lasziv ein wenig weiter vor, ehe sie ihre Hände links und rechts neben seinem Kopf abstützte und ihn mit ihrem Blick praktisch festnagelte.
 

„Wenn du dich weiterhin so anstößig benimmst fall ich über dich her und reiße dir deine Klamotten vom Leib, verstanden?“, drohte der Angesprochene mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen und wollte gerade ihre Pobacken ergreifen, als schlanke Finger nach seinen Handgelenken schnappten und sie entschlossen über ihm auf den hellen Teppich drückten.

„Sei nicht so gierig! Ich mache dir einen Vorschlag! Wenn ich bekomme was ich will, bekommst du was du willst!“, schnurrte sie anzüglich und besah den Mann unter sich mit einem äußerst sinnlichen Blick, woraufhin Sasuke ungeduldig brummte und misstrauisch eine Augenbraue hochzog.

„Also schön! Was willst du?“, fragte er argwöhnisch und registrierte mit größtem Missfallen wie sich ein breites Grinsen auf das schöne Gesicht der Konoichi schlich.
 

„Ich will wissen woran du eben gedacht hast!“, forderte sie unverhohlen, sah wie der Uchiha sie kurz schweigend musterte und schließlich ergeben seufzte.

„Ich habe dir doch vorhin schon gesagt, dass es völlig belanglos war!“, meinte Sasuke und wollte seine Arme anheben, als die Rosahaarige den Druck auf seine Handgelenke verstärkte und ihm einen gespielt bedauernden Blick zuwarf.
 

„Wenn du deinen Teil der Vereinbarung nicht einhältst, werde ich meinen auch nicht einhalten!“, versicherte ihm die junge Frau, löste den eisernen Griff mit dem sie den Clanerben am Boden hielt und richtete sich etwas auf.

Der Teamleader rechnete bereits damit wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen zu werden, ehe sich seine Pupillen um Millimeter weiteten und beobachteten wie Sakuras kleine zierliche Finger nach dem Reisverschluss ihrer Trainingsjacke griffen und ihn langsam, fast unsittlich nach unten zogen.

Sasuke kam nicht drum herum hart zu schlucken, als sie das Kleidungsstück beiseite warf und sich siegessicher lächelnd in ihrem schwarzen BH zu ihm hinunter beugte, bis ihre Lippen neben seinem linken Ohr waren.
 

„Bist du sicher, dass du dieses Gefecht weiterführen willst?“, raunte sie ihm zu, wanderte wenig später mit ihrem heißen Atem über seinen Hals und registrierte wie er seine Hände nach ihr ausstreckte, als sie erneut blitzartig seine Arme ergriff und sie wie zuvor neben seinem Kopf auf den Teppich presste.
 

„Wir sind hier nicht im Streichelzoo, Sasuke!“, belehrte sie ihn mit lieblicher Stimme und vernahm das dunkle Knurren des Mannes unter sich.

„Du nimmst dir ganz schön viel raus, Schatz!“, kam es gereizt von dem Uchiha, während er, dadurch das sie sich leicht über ihn beugte, eine hervorragende Aussicht auf ihre, mit seidigem Stoff umhüllten Brüste hatte.

„Schon möglich!“, meinte die Angesprochene schulterzuckend und fixierte seine schwarzen Augen, „Also? Sagst du mir jetzt woran du bei deinem kleinen Tagtraum gedacht hast?“
 

„Warum willst du das wissen?“, fragte der Clanerben und ein Hauch von Skepsis schwang in seiner Stimme mit, während er innerlich aufstöhnte, als die junge Frau sich auf eine äußerst erotische Art und Weise vorbeugte und ihre Reize somit gekonnt einsetzte.

„Weil ich dich nicht so nachdenklich kenne!“, war ihre knappe Antwort, ehe der Schwarzhaarige scharf die Luft einzog, da seine Freundin sich plötzlich ziemlich unzüchtig auf seinem Becken bewegte und dadurch die von ihr gewünschte Reaktion hervorrief.

„Schatz!“, ein anzügliches Lächeln erschien auf ihren sinnlichen Lippen, „So schwer ist das doch nicht! Halte dich an die Vereinbarung und dann werde ich dir die ersehnte Erlösung geben!“
 

Ihre verführerischen Bewegungen und Worte ließen den jungen Uchiha Blut und Wasser schwitzen, während er gerade gegen den inneren Drang ankämpfte sie einfach zu packen und sich zu nehmen was er verlangte.

Er spürte seine Erregung und konnte davon ausgehen das es ihr nicht anders erging, immerhin saß sie auf der besagten brennenden Stelle und machte es dadurch nicht wirklich einfacher für den Schwarzhaarigen.
 

„Sasuke!“, säuselte sie seinen Namen und räkelte sich mittlerweile schon fast auf dem bebenden Körper des Clanerben, „Warum quälst du dich so?“

Der Angesprochene brachte nicht mehr als eine Mischung aus einem Keuchen und einem Brummen hervor, woraufhin die Rosahaarige sich innerlich grinsend wieder etwas aufrichtete und äußerst hinterhältig ihre Hüften ein paar Mal kreisen ließ.
 

„Scheiße, Sakura!“, stöhnte der sonst so beherrschte attraktive Mann und spürte wie nun endgültig sein ganzes Blut in untere Regionen schoss und ihn unregelmäßig atmen ließ.

„Soll ich es beenden?“, fragte die Haruno süffisant und registrierte wie der ANBU-Teamleader heiser knurrte und ihr einen Blick aus schwarzen lüsternen Augen zuwarf.

„Dann sag mir woran du gedacht hast!“, forderte sie ein allerletztes Mal und beobachtete neugierig wie sich die Lippen des Uchihas quälend langsam öffneten.
 

„Heirate mich!“

Sakura blinzelte kurz, ehe sich ihr Gesicht, auf Grund seiner geraunten Worte, ungläubig und zugleich geschockt verzog und sie erschrocken aufkeuchte.
 

Was?“
 

Mit einem Mal war die knisternde Atmosphäre verschwunden und wich einer äußerst kuriosen Situation, während Sakura mit offenem Mund und geweiteten Pupillen auf den schwer atmenden Mann unter sich starrte und sein leises Seufzen vernahm.

„Du wolltest doch wissen … was ich gedacht habe ...“, sprach der Clanerbe und registrierte wie die Medic-Nin augenblicklich seine Arme losließ.

„War … war das etwa gerade ein Antrag?“, fragte sie vollkommen perplex und erntete ein schiefes Lächeln ihres Gesprächspartners.
 

„Also ich weiß nicht was du unter den Worten Heirate mich verstehst, aber ich würde es definitiv als Heiratsantrag bezeichnen!“, versicherte ihr der Schwarzhaarige und atmete mittlerweile wieder einigermaßen gleichmäßig, was nur von Vorteil sein konnte, da sich im nächsten Moment weiche Lippen überschwänglich auf die seinen legten und sich ein warmer Körper auf ihn fallen ließ.
 

Es dauerte eine ganze Weile bis Sakura sich von dem Uchiha löste und ihre strahlenden glücklichen Augen die seinen fixierten.

„War das ein Ja?“, fragte der junge Mann daraufhin schmunzelnd und strich ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, bevor die Rosahaarige breit grinste und leicht den Kopf schief legte.
 

„Also ich weiß nicht was du unter einem Kuss nach einem Heiratsantrag verstehst, aber ich würde es definitiv als Ja bezeichnen!“, pflichtete sie ihm mit seinen Worten bei und wurde im nächsten Moment leidenschaftlich geküsst, ehe sie sich wieder etwas aufrichtete und das ganze freudige Ereignis noch mal innerlich Revue passieren ließ.
 

„Ich hätte niemals gedacht, dass ich halbnackt auf einem Kerl sitze, wenn mir ein Heiratsantrag gemacht wird.“, grinste sie amüsiert und stierte auf ihren Freund, während dieser mit einem schiefen Gesichtsausdruck zu ihr aufsah und leise seufzte.

„Und ich hätte niemals gedacht, dass ich einen Ständer habe, wenn ich einen Heiratsantrag mache ...“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen trocken, woraufhin Sakura vergnügt auflachte und sich kurz darauf zu dem Clanerben hinunter beugte.
 

„Ich glaube es wird Zeit das ich meinen Teil unserer Vereinbarung erfülle und dich endlich erlöse, huh?“, mit einem verführerischen Lächeln auf den sinnlichen Lippen, gab sie dem Schwarzhaarigen einen hungrigen Kuss und registrierte wie sich seine ungeduldigen Hände wenig später daran machten den Knopf ihrer Hose zu öffnen.
 

„Mich erlösen? Tze …“, feixte der Angesprochene, drehte sie durch eine ruckartige Bewegung auf den Rücken, zog ihr die Jeans aus und drückte ihre Schenkel mit Hilfe seiner muskulösen Schultern auseinander, „Ich werde dich für das was du mir angetan hast schänden. Glaub mir. Du wirst mich anflehen, damit ich dich endlich erlöse!“

Die Haruno ließ wegen seiner Worte amüsiert die Augenbrauen nach oben wandern, beobachtete wie der Uchiha sich schnellstmöglich seiner Kleidung entledigte und sich wenig später mit dem Blick eines Raubtieres, das seine Beute gefunden hatte und sie gleich reißen würde, über sie beugte.
 

Mit einem lauten Aufschrei gab sich Sakura der Verzückung hin, krallte ihre Fingernägel in den Rücken des Mannes über ihr und warf unregelmäßig keuchend den Kopf in den Nacken, während sich Sasuke mit einem letzten kräftigen Stoß und einem wohligen Geräusch hinter zusammengebissenen Zähnen in ihr ergoss und zufrieden ihren immer noch bebenden Körper unter sich betrachtete.

Er registrierte wie ihre Hände langsam von seinen Schultern rutschten und rechts und links neben ihrem Kopf schwach zu Boden fielen, ehe sie mit halbgeschlossenen Lidern das Gesicht zur Seite wandte und ihre glasigen Augen auf den nicht weit entfernten Wohnzimmertisch richtete.

Der Uchiha musterte die wunderschöne Frau unter sich, beobachtete wie ihre wohlgeformten Brüste sich ihm durch ihre schnelle Atmung immer wieder entgegenstreckten und sah den leichten Schweißfilm der sich auf ihrer blassen makellosen Haut gebildet hatte.

Im nächsten Moment beugte er sich zu der rosahaarigen Schönheit hinunter, verteilte sanfte Küsse auf ihrem Schlüsselbein und entlockte ihr somit ein gemütliches Seufzen, während sein ebenfalls noch unregelmäßiger heißer Atem über ihren Körper strich und der Konoichi eine angenehme Gänsehaut bescherte.

Kurz nachdem er seine Liebkosungen beendet hatte, fixierte Sakura sein Gesicht, blickte aus erschöpften Augen zu ihm hoch und keuchte leise, als er sich ebenfalls seufzend aus ihr zurückzog und ihr Becken, welches er mit einer Hand angehoben hatte, wieder sinken ließ.

Sanft aber bestimmt griff die Haruno in den Nacken des Clanerben, zog ihn zu sich runter und versiegelte seine Lippen mit den ihren, während sie spürte wie er sich behutsam auf sie legte und seinen durchtrainierten Oberkörper an ihren presste.

Mit einem wohligen Seufzer löste sie sich von Sasukes Lippen, strich ihm, mit einem zärtlichen Lächeln auf dem hübschen Gesicht, durch das rabenschwarze Haar, hob leicht den Kopf und hauchte ihm wenig später einen liebevollen Kuss auf die Stirn.

Der Uchiha schloss während dieser Geste entspannt die Lider, griff schließlich, indem er sich zusammen mit Sakura etwas aufrichtete, nach einer Decke des nahe gelegenen Sofas und wickelte die nackte Frau vor sich in den warmen Stoff, ehe er sich erhob, nach seiner Boxershorts griff und das Kleidungsstück überstreifte.

„Sasuke?”, nuschelte die Haruno betreten und beobachtete den Clanerben dabei wie er sich sein Shirt über den Kopf zog.

„Hm?“

„Willst du mich heiraten ... weil ich schwanger bin?“

Der Angesprochene wandte sich verwirrt zu seiner Freundin um und blickte in ihr betrübtes Gesicht, ehe er seufzend den Kopf schüttelte und ihr seine Hand reichte.

„Komm her ...“, forderte er, sah wie sie ohne zu zögern ihre Finger nach ihm ausstreckte und sich von ihm aufhelfen ließ, ehe er sie auf seine starken Arme hob und sie, eingewickelt in die dunkelrote Decke, auf den niedrigen Wohnzimmerschrank setzte, den sie vor kurzer Zeit noch nach Suppenschüsseln durchsucht hatten.

„Was wird das?“, fragte die Haruno sichtlich verwundert, als der Schwarzhaarige vor die zweitoberste Schublade trat, sie öffnete und ganz hinten in einer Ecke nach einem winzigen kleinen Kästchen kramte.

Mit großen Augen betrachtete Sakura die unscheinbare Schachtel, registrierte wie der Clanerbe mit dem besagten Gegenstand auf sie zutrat und ihn ihr auffordernd unter die Nase hielt.

„Na los! Mach es auf!“, drängte er sie und beobachtete, wie die junge Konoichi ihm einen flüchtigen unsicheren Blick zuwarf, ehe sie ganz sachte nach dem Verschluss griff und die kleine Schatulle vorsichtig öffnete.

Ihre Pupillen weiteten sich um Millimeter, als ihr ein schillernder, silberner Ring entgegenfunkelte, der auf samtigem weißen Stoff gebettet war und ein glanzvolles Uchiha-Zeichen aus Edelsteinen aufwies.

„Sasuke …“, flüsterte die junge Frau völlig sprachlos und konnte ihre Augen nicht von dem wunderschönen Schmuckstück nehmen, während der Schwarzhaarige ihre Reaktion zufrieden schmunzelnd betrachtete und ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn hauchte.

„Er scheint dir zu gefallen ...“, stellte der junge Mann erfreut fest und sah wie die Medic-Nin langsam den Kopf hob und ihn interessiert musterte.

„Wann hast du den …?“, doch noch bevor sie ihre Frage stellen konnte fiel ihr der Clanerbe bereits ins Wort.

„Vor knapp einem Jahr.“

„Was?“, entfuhr es der Haruno erschrocken, woraufhin Sasuke leise lachte und ihr zärtlich eine Haarsträhne aus dem schönen Gesicht strich.

„Sakura ...“, begann er ungewohnt sanft, „Ich wusste von Anfang an, dass ich nur dich will. Es hat sich nur nie … der richtige Augenblick ergeben.“

„Und als du dann mit einem Ständer unter mir lagst, hast du den richtigen Moment erkannt und augenblicklich die Initiative ergriffen, huh?“, grinste die junge Frau und erntete einen schiefen Blick ihres Gegenübers.

„Gut! Ich gebe zu, es gab sicherlich schon ein paar Heiratsanträge die romantischer waren als meiner. Dafür hatte danach aber bestimmt niemand so guten Sex wie wir ...“, grinste der Schwarzhaarige und veranlasste die Konoichi zu einem belustigten Augenrollen, während sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Kästchen in ihren Händen schenkte.

„Er ist wirklich wunderschön ...“, murmelte sie schließlich leise und bestaunte das fein geschliffene Schmuckstück, während Sasuke nach der Schatulle schnappte und den Ring herausnahm.

„Er muss doch auch zu dir passen ...“, mit einem Schmunzeln auf den Lippen griff der junge Mann nach der linken Hand seiner Freundin und steckte ihr sein Geschenk behutsam an den Ringfinger.

„Wie maßgeschneidert!“, stellte Sakura leicht überrascht fest und registrierte wie der Schwarzhaarige ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte.

„Er ist ja auch extra für dich angefertigt worden. Der rote Stein ist ein Rubin und bildet den oberen Teil des Fächers, während der Untere ein außergewöhnlich heller und seltener Diamant ist. Das hab ich mir zumindest sagen lassen ...“, erklärte der Uchiha, hielt noch immer ihre Hand in seiner und betrachtete den Ring mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck.

„Wie viel hast du für das Teil hingeblättert?“, fragte die Konoichi zaghaft und sah wie Sasuke auf Grund ihres besorgten Blickes seufzend den Kopf schüttelte.

„Wenn du ihn für den Rest deines Lebens trägst, rentiert es sich vielleicht.“, scherzte der Clanerbe und hauchte seiner Freundin einen Kuss auf den Mund, ehe er ihre Hüfte umschlang und sie auf seine starken Arme hob.

„Ich denke das lässt sich einrichten ...“, grinste Sakura glücklich und versiegelte seine Lippen erneut mit den ihren, „Aber mal ehrlich. Wieso hast du mich ausgerechnet heute gefragt?“

Der Angesprochene musterte sie einen Augenblick lang schweigend, ehe er sich mit ihr in Bewegung setzte und kurz darauf den Raum verließ.

„Ich weiß, dass wir uns eigentlich noch Zeit lassen wollten ...“, er lief über den Flur und steuerte die Küche an, „Aber uns beiden war doch eigentlich immer bewusst, das wir irgendwann heiraten werden. Und ob das jetzt geschieht, oder erst in ein paar Jahren … ist doch vollkommen irrelevant. Außerdem bist du schwanger, was auch nicht gerade eingeplant war. Also warum sollen wir unsere Pläne dann nicht ein wenig vor verschieben?“

Die Rosahaarige hatte seinen Worten gelauscht und registrierte wie sie gerade auf dem Küchentisch abgesetzt wurde, ehe Sasuke ihr einen Kuss auf die Stirn drückte und sie mit einem fragenden Blick besah.

Doch erhielt er keine Antwort, sondern sah sich dem glücklich strahlenden Gesicht seiner Freundin gegenüber, welche schließlich zustimmend nickte, ihre Arme um seinen Nacken schlang und den attraktiven Mann zu sich hinunter zog.
 

„Ich liebe dich, weißt du das?“, hauchte sie leise, ehe sie ihre Lippen auf seine legte und spürte wie er den gefühlvollen Kuss zärtlich erwiderte.

„Du liebst mich?“, schmunzelte er gespielt überrascht, nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten und der Uchiha seine Stirn gegen ihre lehnte.

„Ja, ich liebe dich, du blöder Idiot!“

„Mehr als alles Andere?“

„Hm … das ist schwer zu sagen. Ich steh total auf Marmeladenbrötchen, weißt du?“
 

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Beichten und Konzepte!

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Am nächsten Morgen, in Konoha-Gakure
 

Mit einem Klirren stellte Sakura ihren Teller auf den Küchentisch, holte Besteck aus der nahe gelegenen Schublade und machte sich in Boxershorts und Top daran Kaffee zu kochen und Wasser aufzusetzen.

Sie hatte gerade die Tassen gedeckt, als das Geräusch der zufallenden Wohnungstür erklang und wenig später ein gutaussehender junger Mann mit einer Brötchentüte und einer Zeitung im Arm den Raum betrat.

„Sieh an! Mein Weib hat sich dazu bequemt aufzustehen.“, grinste Sasuke, während er seine Einkäufe auf der Küchenzeile ablegte und einen finsteren Blick von seiner Freundin kassierte.
 

„Noch sind wir nicht verheiratet. Und wenn du mich noch einmal Weib nennst, dann wird es auch nie dazu kommen, verstanden?“, meckerte die schöne Konoichi, klang dabei aber nur halb so ernst, wie sie es gerne gewollt hätte, woraufhin der Uchiha an sie herantrat und ihr mit hochgezogenen Augenbrauen seine offene Hand hinhielt.

„Dann gib den Ring wieder her ...“, forderte er hörbar amüsiert und linste aus den Augenwinkeln auf den besagten Gegenstand an ihrem Finger.

„Niemals!“, rief sie lachend und versteckte ihre Hand blitzschnell hinter ihrem Rücken, ehe der Clanerbe sich zu ihr hinunter beugte und ihr einen liebevollen Kuss auf den Mund drückte.

Sakura zögerte nicht lange, schlang im nächsten Moment ihre Arme um seinen Nacken und presste sich an den Körper des attraktiven Mannes, ehe die beiden, auf Grund des pfeifenden Teekessels, seufzend voneinander abließen und die Haruno wenig später nach dem Störenfried griff.

Sasuke hatte währenddessen die Brötchentüte neben das heißgeliebte Marmeladenglas seiner Freundin gelegt, sich mit der Zeitung auf einem der bequemen Küchenstühle niedergelassen und registrierte wie die Rosahaarige sich leicht über den Tisch lehnte und seine Tasse mit Kaffee füllte.

Kurz darauf bezog die junge Frau mit einer Teekanne ebenfalls ihren Platz und griff vergnügt nach ihrer Lieblingskonfitüre und einem Brötchen.

„Hast du heute frei?“, fragte sie beiläufig, während sie nach dem Messer langte und ihre ganze Aufmerksamkeit dem Frühstück widmete.

Der Schwarzhaarige zuckte daraufhin mit den Schultern und hob mit einem kurzen Seitenblick auf die schöne Konoichi seine Tasse an.

„Soweit ich weiß, hat Tsunade noch keine neuen Aufträge.“, war seine knappe Antwort, ehe er seine dunklen Augen auf das Titelblatt der Zeitung richtete und sich plötzlich heftig an seinem Kaffee verschluckte.

Er hustete stark und erntete einen besorgten Blick der Haruno, welche ihm fürsorglich ein paar Mal auf den Rücken schlug und darauf wartete, dass der Clanerbe wieder einigermaßen gleichmäßig atmete.

„Zu heiß?“, fragte sie ihn schmunzelnd, woraufhin der Angesprochene den Kopf schüttelte, nach der Zeitung griff und ihr das große Titelbild direkt vor die Nase hielt.

„Kann es sein … das ich da … was verpasst habe?“, schnaufte er immer noch etwas aus der Puste, während sich Sakuras Augen überrascht weiteten und auf ihr eigenes lächelndes Gesicht starrten über dem in großer schwarzer Schrift Minos neuer Blütentraum gedruckt worden war.

„Na klasse!“, seufzte die Medic-Nin und legte missmutig eine Hand an ihre Schläfe, „Da wird sich Shikamaru aber freuen! Der liegt jetzt bestimmt schon lachend unterm Frühstückstisch!“, murrte die Rosahaarige, bemerkte wie das Blatt vor ihrem Gesicht wieder verschwand und der Uchiha sie mit einem schiefen Blick besah.

„Shikamaru? Was hat der damit zu tun?“, fragte Sasuke misstrauisch und schien seinen Hustenanfall abgesehen von leicht geröteten Wangen hinter sich gelassen zu haben.

„Er hat mir den ganzen Mist auf unserer letzten Mission eingebrockt!“, erklärte die Haruno grummelnd und beobachtete wie ihr Freund einen neugierigen Blick auf den Artikel warf.

„Blütenfest?“, murmelte er nachdenklich, hob eine Augenbraue und räusperte sich plötzlich zum Leidwesen der jungen Frau.
 


 

„Mino. Vorgestern fand in diesem beschaulichen kleinen Dörfchen das alljährliche Blütenfest statt und auch dieses Mal wurde wieder nach der Repräsentantin dieser Feierlichkeiten gesucht. Haruno Sakura, (siehe Bild) Konoichi aus Konoha-Gakure, ehemalige Schülerin der fünften Hokage und ausgebildete Medic-Nin, schlug ihre 28 Konkurrentinnen mit einem beachtlich eindeutigen Wahlergebnis (97% der Stimmen) und wurde, unter tosendem Applaus, von den Veranstaltern des Festes zur diesjährigen ‚Blüte von Mino’ gekürt.
 

Die schöne Gewinnerin hatte sich zu Beginn des Wettbewerbs erst bescheiden im Hintergrund gehalten, wurde jedoch auf Grund ihrer fesselnden Ausstrahlung und unverkennbaren Haarfarbe schnell zum Mittelpunkt der Veranstaltung und konnte mit einem bezaubernden Lächeln die Herzen der männlichen Zuschauer für sich gewinnen. Folglich fiel die Niederlage für die restlichen Teilnehmerinnen geradezu vernichtend aus, denn ein so eindeutiges Ergebnis hatte es bei dem, bereits seit 60 Jahren bestehenden Blütenfest, noch nie gegeben. Und diese verdiente strahlende Siegerin verkörperte nicht nur Eleganz, Liebreiz, Schönheit und Anmut wie keine Zweite, sondern offenbarte uns auch noch eine äußerst charmante Seite an sich, in dem sie auf das Preisgeld (60000 ¥) verzichtete und es dem örtlichen Krankenhaus spendete.
 

Die Bewohner von Mino feierten ihren neuen ‚Blütentraum’ noch bis in die Nacht hinein und verabschiedeten sich mit einem großen Feuerwerk von dem prächtigen Fest. Wir gratulieren Mino zu so einer sympathischen Siegerin und würden uns sehr darüber freuen ein so hübsches Gesicht im nächsten Jahr erneut drucken zu dürfen.“
 


 

Nachdem Sasuke seine Vorlesung teils verblüfft und teils amüsiert beendete hatte, stoppte die Haruno auch das kontinuierliche Augenrollen, welches sie seit ungefähr vier Minuten, ohne Unterlass und mit ein paar zwischenzeitigen Seufzern, ausgeführt hatte.

„Ich werde ihm jeden seiner faulen Finger einzeln brechen!“, brummte die Rosahaarige und biss auf eine äußerst aggressive Art und Weise in ihr unschuldiges Marmeladenbrötchen.

„Ich entnehme deinen Worten, dass du wohl nicht freiwillig an diesem Wettbewerb teilgenommen hast!“, sprach der Clanerbe hörbar vergnügt, während sich ein fieses Grinsen auf seine Lippen schlich.

„Natürlich nicht!“, knurrte Sakura und schlürfte an ihrem Tee, „Shikamaru, dieser hinterhältige Mistkerl, hat mich ohne meine Zustimmung angemeldet! Von wegen bescheiden im Hintergrund gehalten! Ich habe versucht mich von der Bühne zu stehlen, bis plötzlich mein Name aufgerufen wurde und ich mich vorstellen musste!“

„97% aller Stimmen …?“, wiederholte der junge Clanerbe, während er den Artikel erneut überflog und skeptisch die Augenbrauen hochzog, „Ich will gar nicht wissen wie viele Kerle da waren und gegafft haben ...“, kam es trocken von Sasuke, bevor er die Zeitung mit einem Seufzer zur Seite legte, nach einem Brötchen griff und sich von seiner Freundin die Butter reichen ließ.
 

Die Haruno schnappte daraufhin kopfschüttelnd nach ihrem Marmeladenglas und linste aus den Augenwinkeln auf den attraktiven Mann, welcher gerade damit beschäftigt war nach dem richtigen Aufschnitt zu suchen.

„Wie kommt es, das du so gelassen bleibst? Ich hatte eigentlich gehofft, du würdest Shikamaru dafür ein klein wenig wehtun ...“, gestand sie schließlich zaghaft und besah den Uchiha mit einem misstrauischen Blick, woraufhin dieser kurz mit den Schultern zuckte und begann sein Brötchen mit Käse zu belegen.
 

„Da sowieso bald alle erfahren werden, das du demnächst deinen Nachnamen ändern wirst ...“, erklärte er schmunzelnd und gönnte sich mitten in seinem Satz einen Schluck Kaffee, „ ... werde ich dem bemitleidenswerten Rest der Welt noch ein wenig Zeit zum träumen lassen.“

„Sehr witzig ...“, murrte die Rosahaarige und biss beleidigt in ihr Marmeladenbrötchen, ehe der Teamleader grinsend nach seiner Tasse griff und sie an seine Lippen hob.

„Was hast du heute noch vor?“, fragte er beiläufig, nippte erneut an seinem Kaffee und schenkte seine volle Aufmerksamkeit dem Käsebrötchen. 

„Gute Frage! Ich weiß gar nicht, was ich mit soviel Freizeit anfangen soll!“, die Haruno zuckte ahnungslos mit den Schultern, nippte an ihrem Früchtetee und bemerkte nicht wie sie von ihrem Freund nachdenklich gemustert wurde, „Aber ich denke ich schau mal bei Temari vorbei und prahle mit meinem neuen Ring!“

Ein breites Grinsen erschien auf dem schönen Gesicht der Medic-Nin, bevor sie sich erhob und mit ihrem Teller an die Spülmaschine trat.

„Musst du noch weg?“, fragte sie neugierig, während sie nebenbei ihr Geschirr einräumte und schon die Marmelade vom Tisch nahm.

„Hn. Ich habe noch was zu erledigen.“, antwortete Sasuke und griff wieder nach der Zeitung, um sie diesmal aufzuschlagen und das Titelbild seiner Freundin außer Acht zu lassen, „Und halt Temari den Ring am besten direkt vor die Nase, damit sie die Edelsteine nicht übersieht!“

Die Rosahaarige lachte, auf Grund der Worte des Clanerben, trat an ihn heran und drückte dem ANBU einen flüchtigen Kuss auf den Mund, bevor sie mit einem „Ich geh duschen!“ aus der Küche verschwand und einen schmunzelnden jungen Mann zurück ließ.

Er sah ihr kurz nach und richtete seinen Blick wenig später wieder auf die Gewerbeseite der Zeitung, ehe ihm die gesuchte Spalte mit der Überschrift Architekt ins Auge sprang und ein grüblerischer Ausdruck auf seinem Gesicht erschien.
 


 

Am Mittag, auf einer Straße von Konoha-Gakure
 

Mit saloppen Schritten lief die Haruno durch eine kleine, mit Blumenkästen geschmückte Straße, warf einen Blick in den wolkenlosen, blauen Himmel und betrat wenig später das Treppenhaus eines größeren Gebäudes.

Nach kurzer Zeit erreicht sie den zweiten Stock, stand vor Temaris grün gestrichener Wohnungstür und betätigte die Klingel.

Es dauerte nicht lange bis Schritte im Inneren des Domizils erklangen und das schwere Holz vor der Rosahaarigen aufschwang.

„Sakura! Kein schlechtes Zeitgefühl!“, kam es scheinbar amüsiert von Hinata, während die Angesprochene überrascht in die hellen Augen ihres Gegenübers starrte und sich kurz räusperte.

„Danke! Nur leider scheint mein Orientierungssinn ein wenig fehlerhaft, denn eigentlich wollte ich zu Temari!“, lachte die schöne Konoichi, wurde von der Blauhaarigen hinein gebeten und hing ihre schwarze Lederjacke wenig später an die kleine Garderobe im Flur, welche bereits vor Kleidungsstücken ächzte.

„Wie du siehst warst du nicht die Einzige, die diese Idee hatte!“, grinste Narutos Frau und deutete auf die vielen Jacken, ehe sie der Medic-Nin mit einer knappen Kopfbewegung signalisierte, dass sie ihr folgen sollte und die beiden wenig später das Schlafzimmer von Gaaras Schwester betraten.

„Sieht so aus als wären wir jetzt komplett!“, lachte Hinata vergnügt, ehe sie sich, zusammen mit der Rosahaarigen auf das, bereits von Ino und TenTen belagerte Bett der Sabakuno setzte und die anderen Frauen den Neuankömmling erfreut begrüßten.

„Was zur Hölle veranstaltet ihr hier?“, fragte Sakura hörbar amüsiert und ließ eine Augenbraue in die Höhe wandern, während sie sich am Ende der Matratze bequem ausstrecke und sich mit dem Rücken an einen der Pfosten des großen Himmelbettes lehnte.

„Wenn du wüsstest wie oft ich mich das die letzte Stunde über gefragt habe!“, seufzte Temari, welche in der Mitte am Kopfteil saß, die Beine an ihren Körper gezogen hatte und ohne Zweifel immer noch ihr Schlafshirt trug.

Die Ama, welche rechts neben der Sabakuno ihren Platz gefunden hatte, warf der scheinbar genervten Blondine einen flüchtigen Blick zu und wandte sich schließlich an Sakura.

„Sie ist seit knapp einer Woche nicht mehr aus der Wohnung gekommen und meint unsere Sorge wäre völlig unberechtigt!“, erklärte TenTen ohne Umschweife und sah, wie sich das Gesicht der Haruno zu einer erstaunten Miene verzog.

„Seit einer Woche?“, wiederholte die Rosahaarige verblüfft und fixierte Gaaras Schwester mit einem heiteren Blick, „Warum verkriechst du dich hier, Würmchen? Sag schon! Was musst du verarbeiten? Bist du ohne zu gucken über die Straße gegangen? Oder hast du Lee nackt gesehen?“

Die Angesprochene sah auf und zog eine schiefe Grimasse, während die anderen Frauen amüsiert losprusteten und Ino sogar beinahe vor Lachen vom Bett gefallen wäre.

„Du bist bescheuert, weißt du das?“, grinste Temari und fuhr sich kurz durch die blonden Haare, woraufhin die Medic-Nin vergnügt schmunzelte und lässig die Arme vor der Brust verschränkte.

„Schon möglich!“, sprach die Haruno unschuldig und zuckte mit den Schultern, „Also wen hast du jetzt nackt gesehen? Lee? Chouji? Oder vielleicht Shino? Das wäre auf jeden Fall auch verstörend!“

„Da magst du Recht haben!“, stimmte TenTen ihrer Freundin kichernd zu und auch die anderen Konoichis konnten sich ein belustigtes Glucksen nicht verkneifen, bevor sie sich wieder einigermaßen gefasst hatten und sich die Yamanaka erste Lachtränen aus dem Gesicht wischte.

„Aber jetzt mal ehrlich…! Was ist los Temari? Du verkriechst dich sicherlich nicht grundlos in deiner Wohnung!“, fragte Ino eindringlich und man konnte die Sorge die in ihrer Stimme mitschwang deutlich vernehmen.

„Es ist nichts, verdammt! Seit fast zwei Stunden versuche ich euch jetzt schon begreiflich zu machen, dass mir nichts fehlt!“, meckerte die Angesprochene und fuhr sich verstimmt durch das schulterlange offene Haar.

„Temari! Ino hat Recht! Du hockst den ganzen Tag nur im Bett rum und willst uns weis machen das alles beim Alten ist?“, kam es ernst von der Ama, woraufhin die Sabakuno genervt mit den Augen rollte und Hinata trübselig seufzte.

„Was ist los, Temari? Du kannst es uns doch sagen…wir sind schließlich deine Freundinnen!“, sprach die Blauhaarige einfühlsam, während sie der Angesprochenen behutsam eine Hand auf die Schulter legte und Sakura die ganze Situation nachdenklich beobachtete.

Gaaras Schwester stöhnte jedoch nur theatralisch auf, vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und krallte sich mit den Fingernägeln in die langen blonden Haarsträhnen.

„Das … ist alles viel zu kompliziert! Ich meine … ich … ich kann das nicht … ich…“, brachte die Sabakuno stockend hervor und klang völlig aufgewühlt, woraufhin Ino, TenTen und die Hyuuga beunruhigte Blicke austauschten und ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer aufgelösten Freundin schenkten. Dem Anschein nach war wohl doch nicht alles in bester Ordnung!

„Temari? Erzähl uns was los ist!“, die Braunhaarige hatte ihre Arme schützend um den Körper der mittlerweile zitternden Frau geschlossen und auch Hinata strich ihr fürsorglich eine blonde Strähne aus dem Gesicht, während Temari immer wieder verzweifelt seufzte und stumm den Kopf schüttelte.

„Süße! Wir sind doch da! Egal was es ist, du kannst es uns sagen!“, flüsterte die Yamanaka und kauerte nun auch tröstend neben Gaaras Schwester. Unterdessen hatte die Rosahaarige grüblerisch eine Augenbraue in die Höhe wandern lassen und registrierte wie eine böse Vorahnung sie beschlich.

„Seit wann hast du so einen Hang zur Dramatik, Temari?“, sprach Sakura schließlich trocken und sah sich drei entrüsteten Gesichtern gegenüber, während die Angesprochene überrascht aufblickte, „Ich habe keine Lust darauf hier den ganzen Tag zu hocken! Also könntest du vielleicht mal die Klappe aufmachen und uns endlich sagen was du für ein Problem hast?“

Die Hyuuga, Ino und TenTen schlugen sich, auf Grund dieser taktlosen Worte geschockt die Hände vor den Mund und starrten die Rosahaarige mit geweiteten Augen an, ehe plötzlich ein Schnauben erklang und ihre Köpfe sich ganz langsam zu der Sabakuno drehten.

„Es tut mir außerordentlich leid, wenn du deine kostbare Zeit damit verschwendest dir mein Gejammer anzuhören! Zufälligerweise ist nicht jedes Leben so perfekt wie deins, Prinzessin!“, giftete die Blondine, ballte die Hände zu Fäusten und besah ihr Gegenüber mit einem hasserfüllten Blick.

„Ja das sehe ich! Würdest du jetzt bitte endlich sagen was los ist? Dann kann ich nämlich auf mein Schloss zurückkehren und weiterhin auf meiner Erbse nächtigen!“, kam es gleichgültig von Sakura, woraufhin ihre Gesprächspartnerin einen verachtenden Laut von sich gab und zornig die Schublade ihres Nachttisches aufriss.

„Euer Majestät will wissen was los ist, ja?“, ihre Finger durchwühlten aufgebracht das Fach, ergriffen schließlich eine kleine rechteckige Packung und pfefferten sie erbost vor der Haruno auf die Bettdecke, „Das ist los, verdammt! Bist du jetzt zufrieden? Dann geh zurück zu deinem Traumprinzen und hilf ihm bei der Suche nach deinem beschissenen gläsernen Schuh!“, schrie Temari erzürnt, während alle Anwesenden, abgesehen von der Rosahaarigen, ihr schockierte Blicke zuwarfen und beobachteten, dass die Sabakuno plötzlich leise schluchzte und wie ein Häufchen Elend in sich zusammensackte.

Doch noch bevor irgendjemand reagieren konnte und die hübsche, jetzt bitterlich weinende Frau tröstete, war Sakura auf sie zugekrabbelt und hatte ihre beste Freundin schützend in den Arm genommen.

Scht…“, machte sie beruhigend, strich der wimmernden Konoichi behutsam über den Rücken und drückte ihr Kinn in den blonden Haarschopf, „Es wird alles gut, hörst du?“

Die anwesenden Frauen tauschten betrübte Blicke aus, lauschten dem Schluchzen der Sabakuno und fixierten mit ihren traurigen Pupillen den Schwangerschaftstest, welcher immer noch mitten auf dem Bett lag und den Raum in eine freundlose Atmosphäre tauchte.

Es dauerte eine ganze Weile bis Temaris Tränen langsam versiegten und die Rosahaarige spürte, wie sich die Fingernägel ihrer Freundin langsam von ihrem durchnässten Tank-Top lösten. Mit einem leisen Schniefen hob Gaaras Schwester vorsichtig den Kopf und blickte aus verweinten Augen in das hübsche Gesicht der Haruno.

„Du … du … hast das extra gemacht, habe ich Recht? Du wolltest, dass ... ich wütend werde und auspacke, nicht wahr?“, schluchzte sie immer noch vollkommen aufgewühlt und wischte sich mit dem Handrücken über die zarten Wangen.

Ein kleines, trauriges Lächeln huschte über die Lippen der Angesprochenen, ehe sie den Arm hob und Temari eine Träne von der Nasenspitze strich.

„Nein habe ich nicht! Ich meinte alles vollkommen ernst!“, schmunzelte die Rosahaarige und klang dabei äußerst sarkastisch, „Wusstest du etwa nicht dass, ich auf einer Erbse schlafe?“

Diese Aussage entlockte Gaaras Schwester ein kleines wehmütiges Lachen, woraufhin auch alle Anderen leise glucksten und über Sakura mal wieder nur den Kopf schütteln konnten.

„Das mit dem Glasschuh stimmt übrigens nicht! Sasuke steht viel mehr darauf an meinem Haaren durch das Schlafzimmerfester zu klettern!“, grinste die Haruno und zwinkerte Temari flüchtig zu, ehe alle anwesenden Frauen auflachten und sich wenig später in den Armen lagen.

„Ihr … zerquetscht mich!“, seufzte die Rosahaarige und vernahm das Kichern ihrer Freundinnen, bevor sie sich wieder von ihr lösten und die bedrückte Stimmung einer etwas Lockereren gewichen war.
 

„Du bist also schwanger! Von Shikamaru, nicht wahr?“, begann Ino schließlich zaghaft, warf einen kurzen Blick auf den Test inmitten der jungen Frauen und sah wie die Sabakuno bestätigend nickte, „Dann seid ihr jetzt zusammen…?“

„Nein! Sind wir nicht!“, stellte die Sabakuno klar und blickte dabei auf ihre Hände, während die Rosahaarige sie aus den Augenwinkeln beobachtete und flüchtig die Lider schloss.

„Aber ihr habt miteinander geschlafen?“, kam es überflüssigerweise von Ino, woraufhin ihr alle einen dümmlichen Blick zuwarfen und die Braunhaarige sogar stöhnend den Kopf schüttelte.

„Natürlich haben sie das! Sonst wäre sie wohl kaum schwanger! Oder muss ich dir das mit den Bienen und den Blumen noch mal erklären, Ino?“, brummte TenTen und erntete ein missmutiges Schnauben von der Angesprochenen.

„Ist ja gut! Entschuldigung!“, zickte die Blondine daraufhin und veranlasste die Anwesenden zu einem genervten Stöhnen.

„Das ist doch jetzt auch egal!“, beendete Hinata den aufkommenden Streit und wandte sich an Gaaras Schwester, „Seit wann weißt du, dass du schwanger bist?“

„Seit fünf Tagen!“, antwortete Temari wahrheitsgemäß und erntete ein verstehendes Nicken von Narutos Frau.

„Er hat keine Ahnung, nicht wahr?“, fragte Sakura schließlich seufzend und registrierte wie die Blondine neben ihr wehmütig den Kopf sinken ließ.

„Du musst es Shikamaru sagen!“, riet ihr die Hyuuga und auch die anderen nickten zustimmend, woraufhin die Angesprochene stöhnend den Kopf hob und mit ihren Armen eine hilflose Geste vollführte.

„Aber … ihr wisst doch ganz genau wie er ist und…“, setzte die Sabakuno an, wurde jedoch sofort ausgebremst.

„Du wirst es nicht ewig vor ihm geheim halten können!“, mischte sich TenTen ein und schien begriffen zu haben, dass die Blondine Angst vor der Reaktion des Naras hatte.

„Genau! Spätestens wenn du mit so einer Kugel…“, die Yamanaka formte die Hände vor ihrem Bauch zu einem großen Kreis, „…durch die Gegend läufst wird unsere Intelligenzbestie davon Wind bekommen!“

„Die zwei haben Recht, Temari!“, meinte die Blauhaarige und besah die Sabakuno mit einem ernsten Blick, „Shikamaru ist vielleicht faul, aber alles andere als dumm!“

„Das weiß ich doch selber! Manchmal habe ich das Gefühl er merkt bereits das etwas nicht stimmt, aber…“, und erneut wurde Gaaras Schwester unterbrochen.

„Nein! Kein aber! Hör auf dich davor zu drücken!“, kam es streng von der Medic-Nin, woraufhin die Blondine mürrisch das Gesicht verzog und die Bettdecke enger um ihren Körper schlang.

„Warum sollte ich es ihm erzählen, Sakura? Er liebt mich nicht, verdammt! Und dieses Kind ist ihm doch sowieso viel zu anstrengend! Also warum willst du, dass ich mit ihm rede? Damit er mir das alles ins Gesicht sagt? Vielleicht kann er es auch noch aufschreiben und unterzeichnen, dann habe ich es Schwarz auf Weiß!“, zickte Temari und besah die Haruno mit einem wütenden Blick, während erneut erste Tränen über ihre zarten Wangen liefen.

Die Rosahaarige zögerte nicht lange, nahm ihre Freundin in den Arm und strich ihr behutsam über den blonden Schopf. Unterdessen erklang das leise Schluchzen der Sabakuno und ließ die anderen Frauen einen schwermütigen Blick auf die offensichtlich verzweifelte Konoichi werfen.

„Temari…“, begann die Haruno leise und spürte wie der Ausschnitt ihres Tank-Tops mal wieder klamm wurde, „Du musst es Shikamaru erzählen! Er hat ein Recht darauf es zu erfahren! Ich kann dir beim besten Willen nicht sagen wie er reagieren wird … aber … ich weiß, dass du ihm sehr viel bedeutest! Du bist ihm nicht egal, hörst du?“, versuchte die Rosahaarige ihre Freundin zu beruhigen und schien damit sogar Erfolg zu haben.

Nach wenigen Sekunden löste sich die Angesprochene schniefend von Sakura und wischte sich über die geröteten Wangen, ehe die Ama ihr mit einem tröstenden Lächeln ein Taschentuch reichte.

„Ihr habt ja Recht! Ich muss mit ihm reden! Es ist nur … alles so beschissen kompliziert!“, kam es genervt von der Sabakuno, woraufhin ihre Freundinnen schief grinsten und zustimmend nickten.

„Willkommen im wahren Leben!“, warf Sakura trocken ein, während die Yamanaka missmutig brummte und TenTen und Hinata gequält aufseufzten.

Dieses Verhalten entlockte Temari sogar ein kleines Lachen, ehe sie ihren Blick durch die Runde wandern ließ und sich die letzten Tränen aus dem Gesicht wischte.

„Und jetzt ist Schluss mit dem Gejammer!“, forderte Ino grinsend und zog der Sabakuno die Bettdecke weg, „Es wird Zeit das du wieder aufstehst! Also raus aus den Federn! Hinata kocht uns jetzt erstmal was Leckeres!“

„Was? Wieso ich?“, kam es verständnislos von der Hyuuga, während sie sich zusammen mit TenTen und der Rosahaarigen erhob und beobachtete wie Gaaras Schwester aus dem Bett gescheut wurde.

„Warum wohl? Sollen wir etwa Sakura kochen lassen und riskieren mit einer unbekannten Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert zu werden?“, feixte die Yamanaka und erntete einen empörten Blick der Genannten.

„Nicht witzig!“, murrte die ehemalige Schülerin der fünften Hokage, wurde von Nejis grinsender Frau am Arm gepackt und wenig später aus dem Schlafzimmer bugsiert.
 

Eine Viertelstunde später stand Temari unter der Dusche, während die Besucherinnen sich in ihrer Küche aufhielten und fleißig darum bemüht waren ein kleines Festmahl zu zaubern.

Lediglich die Rosahaarige saß genervt auf einem der Küchenstühle und beobachtete die Hyuuga gerade dabei, wie sie mit grüblerischem Gesichtsausdruck eine Soße abschmeckte und diese immer wieder ein wenig nachwürzte.

„Da fällt mir ein…“, begann Ino plötzlich, ließ von ihren Tomaten ab und wandte sich grinsend an die Haruno, „Hast du heute schon einen Blick in die Zeitung geworfen?“

Die Angesprochene stöhnte unheilvoll auf und stellte sich bereits innerlich vor, wie die Gabel vor ihr auf dem Tisch in dem Kopf der Blondine steckte.

„Kein Kommentar!“, antwortete Sakura zähnefletschend und sah wie sich nun auch TenTen und die Hyuuga deutlich erheitert zu ihr umdrehten.

„Du ahnst nicht was für ein seltenes Bild das war Neji am frühen morgen aus vollem Hals lachen zu sehen!“, gluckste die Ama und rührte in ihren Gemüsetopf, „Er hat mich natürlich sofort aufgeklärt und mir von Shikamarus hinterhältigem Verhalten erzählt!“

„Hinterhältiges Verhalten?“, wiederholte die Yamanaka verwirrt und schnippelte weiter ihre Tomaten, während Hinata nach dem nächsten Gewürz griff und die drei mittlerweile so taten als wäre die Rosahaarige gar nicht anwesend.

„Also … laut Neji hat Shikamaru sie bei diesem Wettbewerb ohne ihre Zustimmung angemeldet, woraufhin sie dann gezwungenermaßen teilnehmen musste!“, erklärte TenTen und schmiss noch ein paar geraspelte Karotten in ihren Topf, „Wie ihr ja wisst hat Sakura ihre Mitbewerberinnen vernichtend geschlagen und diesen Schönheitswettbewerb somit gewonnen!“, lachte sie amüsiert und vernahm ein leises Schnauben hinter sich.

„Minato war hellauf begeistert als er Saku heute Morgen in der Zeitung gesehen hat! Und Naruto-kun bestand sogar darauf das Bild auszuschneiden!“, die Blauhaarige kicherte und drehte sich zu der Medic-Nin um, „Gratulation! Du hängst jetzt bei uns eingerahmt an der Wand!“

Sakura ließ, auf Grund dieser Worte, ihren Kopf auf die Tischplatte fallen und gab einen gequälten Laut von sich, bevor das Lachen ihrer Freundinnen an ihre Ohren drang und sie dazu zwang eine genervte Grimasse zu schneiden.

„Was ist denn so lustig?“, fragte Temari, welche gerade mit einem Handtuch bekleidet in der Küchentür stand und schon viel frischer aussah als vor ein paar Minuten.

„Du hast heute wohl noch keinen Blick in die Zeitung geworfen, oder?“, grinste die Yamanaka, woraufhin Gaaras Schwester skeptisch eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ und verneinend den Kopf schüttelte.

„Hol das unbedingt nach!“, pflichtete TenTen ihrer Freundin bei und stellte bereits die erste Schüssel Reis auf den Tisch, „Aber vorher solltest du dir etwas anziehen! Das Essen ist gleich fertig!“
 

Kurz darauf genossen die fünf Frauen die leckeren Delikatessen und überhäuften Hinata mit Komplimenten für ihre vielen verschiedenen und durchaus köstlichen Soßen.

„Auf jeden Fall hat Sai gemeint, dass die Wohnung möglichst zentral liegen sollte! Chizu hätte es dann später nicht so weit bis zur Akademie und alles Nötige ist in unmittelbarer Nähe!“, plapperte Ino, strich sich eine blonde Haarsträhne hinter das Ohr und ließ sich von Temari den Gemüseteller reichen.

„Natürlich wäre das äußerst praktisch!“, meinte die Ama schulterzuckend und gönnte sich einen Löffel Reis, während Sakura nach der Wasserflasche griff und sich und Hinata noch etwas einschenkte, „Allerdings weißt du das Neji und ich schon seit ungefähr fünf Monaten nach einem geeigneten Haus suchen und alle Immobilien die in der Dorfmitte liegen sind total überteuert, glaub mir!“

Die Braunhaarige griff nach einer Soße und fischte mit ihren Stäbchen noch ein Stück Hühnchen vom Teller, ehe sie die Haruno bat ihr die Salatplatte zu reichen.

„Also habt ihr euch jetzt auf ein Haus geeinigt?“, fragte Hinata und nippte an ihrem Wasser, bevor sich die Frau ihres Cousins ihr zuwandte und bestätigend nickte.

„Ja! Wir hatten zwar erst vor mit Wataru in eine größere Wohnung zu ziehen, aber … wer weiß ob es bei einem Kind bleiben wird! Wenn wir ein Zweites bekommen, müssten wir dann vermutlich gleich wieder umziehen!“, meinte TenTen, woraufhin alle Anwesenden neugierig die Augenbrauen hoben und sie mit einem vielsagenden Blick besahen.

„Was ist?“, kam es verwirrt von der Braunhaarigen, ehe sie seufzend den Kopf schüttelte, „Nein! Ich bin nicht schwanger! Ich habe das Ganze nur rein objektiv betrachtet!“

„Verstehe!“, lachte die Yamanaka und ließ sich von Temari die Reisschüssel reichen, „Jedenfalls ist Sai der Meinung das Chizu und ich eine…“, doch noch bevor sie ihren Freundinnen den Standpunkt des Schwarzhaarigen erläutern konnte, fiel ihr die Haruno schmunzelnd ins Wort.

„Ino-chan?“, begann sie zuckersüß und veranlasste alle Anwesenden zu einem breiten Grinsen, da sie bereits ahnten was jetzt kommen würde, „Kann es sein, dass du dich in den unübertrefflichen Sai verknallt hast?“

Die Angesprochene schien im ersten Moment verblüfft, während sie von vier neugierigen Augenpaaren abwartend gemustert wurde und sich schließlich leise räusperte.

„Wie kommt ihr denn auf die Idee?“, fragte sie misstrauisch und zog beide Brauen hoch, woraufhin Sakura leise lachte und sich ein Stück Fleisch in den Mund schob.

„Könnte daran liegen, dass in jedem zweiten Satz mindestens einmal sein Name fällt!“, mutmaßte die Sabakuno, welche links neben der Rosahaarigen saß und sich von dieser die Salatplatte reichen ließ.

„Tatsächlich?“, kam es überrascht von Ino, ehe sie sah wie alle Anwesenden bestätigend nickten und Hinata sich eine ihrer selbst gemachten Soßen nahm.

„Nicht zu vergessen redest du seit einer geschlagenen halben Stunde nur von ihm!“, fügte Narutos Frau dieser Unterhaltung schmunzelnd bei und reichte der Haruno das Wasser.

„Oder von seinen Meinungen und Neigungen! Wobei ich Letzteres in vielerlei Hinsicht gar nicht so genau wissen will!“, grinste Sakura und brachte ihre Freundinnen somit zum Lachen.

„Ist das so offensichtlich?“, seufzte die Yamanaka schließlich verzweifelt und erntete ein synchrones Nicken der Gefragten, bevor sie ihr Glas an ihre Lippen hob und kurz daran nippte.

„Du könntest es dir auch gleich auf deine Stirn tätowieren lassen!“, warf TenTen ein, woraufhin sie einen schiefen Blick der Blondine kassierte und sich ein kleines Grinsen nicht verkeifen konnte.

„Ihr habt ja Recht!“, murrte Ino schließlich, „Ich habe mich wirklich in ihn verliebt, aber…“

„Was aber?“, fragte die Sabakuno und runzelte verständnislos die Stirn, „Nach deiner Beschreibung zu urteilen, ist er der fleischgewordene Traummann ohne das kleinste Defizit!“

„Stimmt! Also? Warum dieses aber?“, fragte Hinata und ließ wissbegierig beide Augenbrauen in die Höhe wandern.

„Weil ich mit Kiba geschlafen habe!“, murmelte Ino leise und sah betrübt auf ihren Teller.

„Und wir Idioten dachten immer Chizu hätte der Storch vorbei gebracht!“, rief TenTen daraufhin gespielt überrascht und schlug sich dramatisch beide Hände vor das Gesicht.

„Ihr versteht nicht…! Ich habe mit Kiba geschlafen! Und zwar vor drei Tagen!“

Einen kurzen Moment lang war es totenstill in der Wohnung, bis ein Ausruf, ein Klappern und ein Würgen die Stille durchbrach und diesen Augenblick beendete.

„Du hast was?“, schrie die Braunhaarigen geschockt und auch Hinata hatte vor Schreck eines ihrer Stäbchen fallen lassen, während Sakura vollkommen verdattert dreinblickte und der Sabakuno ein Stück Hähnchen im Hals stecken geblieben war.

Die Rosahaarige blinzelte kurz, ehe sie Temari ein Glas Wasser eingoss und es der mittlerweile japsenden Frau in die Hand drückte, woraufhin diese schnell wieder eine geregelte Luftzufuhr besaß und erleichtert aufatmete.

„Dann halt noch mal…“, seufzte die Yamanaka und lehnte sich mit dem Ellenbogen lässig auf den Küchentisch, „Ich hatte vor drei Tagen mit dem Vater meines Kindes ein kleines Stelldichein, dass der Idiot mich betrogen hat, brauch ich nicht zu erwähnen, oder?“

„Du hast wirklich mit Kiba geschlafen?“, entfuhr es TenTen entsetzt, woraufhin die Yamanaka unverblümt nickte.

„Seid ihr jetzt wieder…?“, setzte Hinata an, wurde jedoch sofort ausgebremst.

Nein! Bloß nicht! Dieses Schwein hatte schließlich hinter meinem Rücken eine Affäre!“

„Und trotzdem lässt du dich von ihm vögeln!“, warf Temari ein und sah wie die Haruno belustigt eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ.

„Starke Leistung!“, fügte Sakura dem Gespräch hinzu und konnte sich ein schiefes Grinsen nicht verkneifen.

„Hat es sich wenigstens gelohnt?“, fragte die Sabakuno sichtlich amüsiert, wandte sich an Ino und schien ein wenig erleichtert darüber zu sein, dass sie nicht die einzige mit Problemen war.

„Also das Gerücht über Sex mit dem Ex kann ich nur bestätigen!“, grinste die Angesprochene und schob sich betont lasziv ein Teigröllchen in den Mund, woraufhin alle Anwesenden lachten und sich kopfschüttelnd wieder dem Essen zuwandten.

„Wieso hast du…? Ich mein … ich verstehe nicht…! Wie ist…?“, die Ama suchte nach den richtigen Worten und schien einfach nicht fündig zu werden.

„Wenn du wissen willst wie es dazu kam, dann kann ich dir leider keine Antwort geben! Ich war in seiner Wohnung und wollte fragen ob Chizu das Wochenende bei ihm verbringen kann…und irgendwie … ist es dann halt passiert!“, erklärte Ino und zuckte um ihrer Ahnungslosigkeit Ausdruck zu verleihen mit den Schultern.

„Also … liebst du Sai … und schläfst mit Kiba?“, fasste Temari das Ganze zusammen und ließ sich von Hinata eine der Soßen reichen, während Sakura ihr das letzte leckere Teigröllchen vom Teller schnappte und dafür einen finsteren aber auch belustigten Blick kassierte.

„Ich habe ein Mal mit Kiba geschlafen! Also abgesehen von der Zeit als wir noch zusammen waren!“, erklärte die Yamanaka und nippte an ihren Wasser, „Das vor drei Tagen war ein Ausrutscher, ein Versehen, ich bin nicht scharf drauf das zu wiederholen!“

„Das hat sich vorhin aber anders angehört!“, grinste TenTen und gönnte sich noch eine kleine Portion Reis, „Immerhin scheint der Sex mit dem Ex nicht schlecht gewesen zu sein!“

„Das ist vollkommen irrelevant! Ich liebe Sai und nicht Kiba! Ich denke es ist an der Zeit Sai auf meine Gefühle aufmerksam zu machen!“, meinte Ino nickend und griff nach dem Gemüseteller.

„Na dann! Auf in den Kampf!“, murmelte Sakura so leise das nur die Hyuuga es verstand und registrierte wie diese leise lachend den Kopf schüttelte.

„Schön!“, sprach Temari schließlich trocken und klatschte in die Hände, „Ich habe mich von dem wahrscheinlich faulsten Kerl des Dorfes schwängern lassen! Und Ino hatte Sex mit dem Vater ihres Kindes, der sie, nebenbei erwähnt, rücksichtslos betrogen hat! Ist sonst noch jemand da der etwas zu erzählen hat?“, fragte die Sabakuno neugierig und ließ ihren Blick durch die Runde wandern, als plötzlich Hinata, entgegen aller Erwartungen, als Erste den Mund aufmachte.

„Ich bekomme Zwillinge!“ warf sie schulterzuckend in den Raum und sah sich wenig später den überraschten Gesichtern ihrer Freundinnen gegenüber.

„Was? Da drin sind zwei Kinder?“, rief die Yamanaka erstaunt, zeigte mit einem Finger auf Hinatas winzigen Babybauch und registrierte wie die Hyuuga bestätigend nickte.

„Was sagt Naruto dazu?“, fragte TenTen und schien nicht weniger aufgeregt als die Blondine.

„Keine Ahnung! Ich weiß es erst seit heute morgen und bin noch nicht dazu gekommen es ihm zu beichten!“, erklärte Hinata und lächelte schüchtern, ehe plötzlich Sakuras gequältes Seufzen erklang und ihr die volle Aufmerksamkeit zuteil wurde.

„Wenn wir jetzt schon beim beichten sind…“, setzte sie an und fuhr sich stöhnend durch die langen rosa Haare, „Ich bin schwanger und werde heiraten … und vermutlich bereuen, dass ich das gerade gesagt habe!“

Wie in Zeitlupe weiteten sich alle Augenpaare und fixierten die Haruno, welche förmlich spüren konnte wie die Anwesenden entgeistert die Luft anhielten und jeden Moment platzen würden.

Was?“, riefen vier junge Frauen auf einmal, ehe Ino und TenTen wie vom Blitz getroffen aufsprangen und der Rosahaarigen, genau wie die Sabakuno und Hinata um den Hals fielen und sie überschwänglich drückten.

„Ich sagte doch ich würde es bereuen!“, nuschelte Sakura und registrierte erleichtert, wie sie wieder losgelassen wurde und ihre Freundinnen ohne Punkt und Komma sofort auf sie einredeten und zweifelsohne nicht ein verständliches Wort zu ihr durchdrang.

„Jetzt seid doch mal ruhig!“, meckerte die Braunhaarige schließlich genervt, hielt der Yamanaka den Mund zu und wandte sich mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht an die Medic-Nin.

„Du bist schwanger?“, rief sie erfreut und auch die restlichen Anwesenden quietschten nach diesen Worten vergnügt auf, als Sakura bestätigend nickte und sich ein kleines Schmunzeln nicht verkeifen konnte.

„Oh mein Gott!“, die Blondine hatte sich von Nejis Frau losreißen können und ruderte aufgeregt mit den Armen, „Was hat Sasuke-kun dazu gesagt? Wie hat er reagiert? Das Kind ist doch von ihm, oder?“

„Vermutlich, Ino! Ich kann mich zumindest nicht daran erinnern in letzter Zeit mit einem anderen Mann geschlafen zu haben!“, murmelte Sakura kopfschüttelnd und kniff leicht die Augen zusammen, als die Yamanaka entzückt aufkreischte.

„Ich fass es nicht! Du bekommst ein Baby und Sasuke-kun hat dir einen Antrag gemacht!“, grölte Ino begeistert und klatschte vorfreudig in die Hände.

„Krieg dich wieder ein! Sakura ist schwanger und heiratet, nicht du!“, brummte Temari und rollte demonstrativ mit den Augen, während die Ama ebenfalls über das Verhalten der Yamanaka den Kopf schüttelte und sich an die Rosahaarige wandte.

„Erzähl schon! Seit wann weißt du es und wann hat Sasuke dich gefragt?“, plapperte TenTen neugierig drauf los und auch die Hyuuga beugte sich wissbegierig ein wenig weiter vor.

„Seit gestern und gestern!“, antwortete die Angesprochene knapp und sah sich den beleidigten Gesichtern ihrer vier Freundinnen gegenüber.

„Schon gut!“, seufzte sie schließlich genervt, „Ich habe es gestern morgen von Tsunade erfahren! Als Sasuke dann von seiner Mission wieder da war, habe ich es ihm erzählt! Und gestern Abend hat er mir den Antrag gemacht, zufrieden?“, berichtete Sakura und registrierte grummelnd wie alle erneut flüchtig aufquietschten und die Yamanaka immer wieder zwangsgesteuert in die Hände klatschte.

Und? Wie war es? Romantisch? Hat er dich zum Essen eingeladen? Oder zum Tanzen? Spann uns nicht auf die Folter! Kerzen oder Rosenblätter? Wie macht Uchiha Sasuke einen Heiratsantrag?“, doch noch bevor Ino mit verträumter Miene weiter philosophieren konnte hatte ihr die Rosahaarige bereits den Wind aus den Segeln genommen.

„Mit gutem Sex und einem gigantischen Klunker!“, lachte Sakura, präsentierte den Ring, indem sie ihren Arm ausgestreckt über den Tisch hielt und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.

Heilige Scheiße! Guckt euch mal das Teil an!“, rief die Yamanaka plötzlich, riss an dem Finger ihrer Freundin und hielt ihn jeder jungen Frau kurz vors Gesicht, während Sakura leicht genervt aufstöhnte.

„Ist das etwa ein ... Rubin?“, fragte TenTen verblüfft und warf, zusammen mit Hinata, einen trübseligen Blick auf ihre schlichten Eheringe in die ein kleiner Diamant eingelassen war.

„Du willst doch jetzt nicht weinen, oder Ino?“, feixte die Sabakuno, als sie den missgünstigen Gesichtsausdruck der Yamanaka sah und diese leise schnaubte.

„Nein! Ich will nur ein paar Sekunden neidisch sein und Sakura für ihr beschissenes Glück verfluchen!“, meckerte die Blondine und ließ sich wieder auf ihren Stuhl fallen.

„Danke!“, warf die Haruno trocken ein, zog ihre Hand wieder zurück und rieb sich die von Ino gepeinigte Haut.

„Ich dachte immer ihr wolltet noch kein Kind! Woher der plötzliche Sinneswandel?“, fragte Hinata interessiert und begann, genau wie Temari, die Teller zu stapeln und den Tisch abzuräumen.

„Es gab keinen Sinneswandel! Das war nämlich alles andere als geplant!“, erklärte die Haruno und half mit das Geschirr in die Spülmaschine zu verfrachten.

„Habe ich es dir nicht immer gesagt…?“, grinste Ino und gab der Rosahaarigen einen neckischen Klaps auf den Hintern, „Irgendwann ist auch die beste Pille machtlos gegen einen Uchiha … schon vergessen?“

„Nein Ino! Ich vergesse nichts was du sagst … ich verdränge es nur!“, murrte die Angesprochene und registrierte wie die anderen Konoichis daraufhin amüsiert lachten.
 


 

Am späten Nachmittag in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Mit einem erschöpften Seufzer ließ die schöne Konoichi ihre Wohnungstür ins Schloss fallen, öffnete den Reisverschluss ihrer Lederjacke, betrat die Küche und warf das Kleidungsstück gähnend über eine Stuhllehne.

Im nächsten Moment stand sie vor dem Kühlschrank und beförderte eine Flasche Wasser ans Tageslicht, ehe sie ein Glas mit der spritzigen Flüssigkeit füllte und den Raum wieder verließ.

„Sasuke?“, rief sie in die Stille hinein und erhielt, wie erwartet, keine Antwort, bevor sie das Wohnzimmer betrat, ihr Getränk abstellte und sich müde in die weichen Kissen des Sofas fallen ließ. Ihre schlanken Finger tasteten nach der Fernbedienung die sie, auf Grund der gerade unbequemten Lage, irgendwo unter ihrem Rücken vermutete.

Nach einer kurzen Verrenkung hatte sie das besagte Gerät gefunden und richtete es auf den großen Fernseher, welcher im nächsten Moment mit einem leisen Geräusch ansprang und kurz darauf die formgewandte Stimme einer Nachrichtensprecherin ertönte.

Ihre grünen Augen richteten sich derweil auf das freundliche Gesicht der Ansagerin und registrierten wie etwas kleines Graues soeben durch die Tür gehuscht war.

Mit einem lauten Miau machte Naoki, welcher mittlerweile vor dem Sofa stand, auf sich aufmerksam und beobachtete wie sein Frauchen sich lächelnd auf die Seite drehte und eine Hand nach ihm ausstreckte.

„Na Süßer? Wie war dein Tag so?“, sie kraulte ihn am Öhrchen, vernahm das genießerische Schnurren des Katers und sah dabei zu, wie er sich genüsslich auf den Rücken rollte um von ihr ausgiebig am Bauch gestreichelt zu werden.

„Das magst du, huh?“, schmunzelte sie, kniff ihm immer wieder neckisch in eines seiner Hinterbeine und überhörte das Geräusch der sich schließenden Wohnungstür.

„Du bist viel zu verwöhnt, weißt du das?“, die Haruno strich ihm lächelnd in falscher Richtung über den Kopf und beobachtete grinsend wie sich sein Fell auf eine äußerst lustige Art und Weise aufstellte, als plötzlich eine Stimme erklang und sie erschrocken zusammenfuhr.

„Ich fass es nicht! Da komm ich nach Hause und muss dabei zusehen wie sich meine Freundin mit einem anderen Mann vergnügt ...“, kam es hörbar amüsiert von Sasuke, welcher lässig im Türrahmen lehnte und einen heiteren Blick auf das Sofa warf.

„Musst du dich so anschleichen?“, grummelte die Rosahaarige, ließ sich seufzend zurück in die Kissen fallen und schloss tief durchatmend die Lider, ehe sie die Schritte des Uchihas vernahm und registrierte, dass er auf sie zukam.

„Natürlich. Sonst hätte ich euch niemals in flagranti erwischt!“, grinste der junge Clanerbe, und legte sich im nächsten Moment ganz behutsam und ohne Umschweife auf die hübsche Konoichi.

„Uff …“, machte diese und öffnete leicht überrascht ihre Augen, ehe sie dem Gewicht, welches gerade dafür sorgte das sich ihre Atmung um ein vielfaches erschwerte, einen finsteren Blick zuwarf.

Besagter Ballast schien sich jedoch nicht wirklich darum zu kümmern was die schöne Frau von dieser lungenzerquetschenden Aktion hielt, beugte sich stattdessen langsam zu ihr hinunter und küsste sie zur Wiedergutmachung so leidenschaftlich, das es Sakura möglich war den Luftmangel für einen etwas längeren Moment außer Acht zu lassen.

„Wo bist du so lange gewesen?“, fragte sie neugierig, nachdem sich die beiden wieder voneinander gelöst hatten und Sasuke so nachsichtig war, sich mit Hilfe seiner Arme über ihr abzustützen.

„Das wirst du gleich erfahren!“, antwortete er mysteriös, hauchte ihr einen kurzen Kuss auf den Mund und richtete sich unter dem skeptischen Blick der Konoichi langsam wieder auf.

„Warum so geheimnisvoll? Hast du was ausgefressen?“, grinste die Rosahaarige und beobachtete wie der Uchiha sich vor die Couch stellte und ihr auffordernd seine Hand hinhielt. Sie besah den attraktiven Mann mit einem flüchtigen misstrauischen Blick, hob jedoch danach den Arm und umschlang mit ihren kleinen zierlichen Fingern schließlich die seinen.

„Sagst du mir jetzt was los ist?“, kam es wissbegierig von ihr, während der Schwarzhaarige sie behutsam auf die Beine zog und sie wenig später aus dem Wohnzimmer lotste.

„Sei doch nicht so ungeduldig ...“, meinte der Angesprochene schmunzelnd, spazierte mit ihr in die Küche und wies sie an, sich auf einen der Stühle zu setzen.
 

Die Haruno tat wie ihr befohlen, ließ sich seufzend nieder und konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen was das Ganze sollte, als plötzlich ein Stapel riesiger Zeichnungen vor ihr auf den Tisch gelegt wurde und sie fragend den Kopf in den Nacken legte um Sasuke in die Augen sehen zu können.

„Was ist das?“, kam es verwirrt von ihr, woraufhin der Clanerbe amüsiert grinste, ihr einen Kuss auf die Stirn drückte und mit einer knappen Bewegung auf die Papiere deutete.

„Sieh es dir an … dann weißt du es.“, versicherte er ihr, beobachtete wie sie ihren Blick wieder auf die großen Skizzen richtete und diese genauer in Augenschein nahm.

„Das sieht aus wie …“, sie stoppte, als sie Begriff was da gerade vor ihr lag und wandte ihr überraschtes Gesicht dem Uchiha zu, „Sasuke!? Du willst …?“

Der Angesprochene nickte bestätigend, stützte sich mit einem Arm auf der Stuhllehne seiner Freundin ab und platzierte die andere Hand auf dem kühlen Holz des Tisches.
 

„Was denkst du?“, kam es ernst von ihm, während er ihren Blick suchte und leicht die Augenbrauen in die Höhe wandern ließ.

„Also … ich … das … das ist … ich meine …“

Dem Anschein nach wusste Sakura noch nicht so recht was sie darüber denken sollte und war damit beschäftigt sinnlose Sätze zu bilden.

„Warum nicht?“, fragte der Schwarzhaarige plötzlich und hockte sich neben die junge Frau, „Diese Wohnung ist zwar relativ groß, aber wenn wir erstmal zu dritt sind, wird es schon ein wenig eng. Außerdem ist das hier der vierte Stock, wir haben nur einen Balkon und …“, er stoppte als sich ein Finger sanft auf seine Lippen legte und smaragdgrüne Augen ihn nachdenklich musterten.

„Du willst das wirklich, nicht wahr?“, fragte die Haruno zaghaft und beobachtete, wie er entschlossen nickte, sich wieder aufrichtete und die Zeichnungen überflog.
 

„Es sind neun verschiedene Entwürfe. Such dir einen aus!“, forderte er und sah aus den Augenwinkeln wie sie ihm verblüfft ihr Gesicht zuwandte.

Ich?“, kam es verwundert von der schönen Frau, während sie mit einem Finger auf sich selbst zeigte, „Aber ich kann mir doch nicht einfach ein Konzept aussuchen! Das ist ein ganzes Anwesen! Das kostet Geld und…“, doch der Angesprochene ließ sie nicht ausreden und fiel ihr schmunzelnd ins Wort.

„Sakura! Die Preise sind bereits kalkuliert. Und sie sind mir egal! Es geht hier schließlich um den Uchiha-Clan.“, er drückte ihr einen Kuss auf den Mund, „Und für meine Familie ist mir nichts zu teuer ....“

Es war leicht zu überhören, aber der Konoichi entging nicht wie er das Wort Familie aussprach, woraufhin sich ein trauriges und zugleich auch glückliches Lächeln auf ihre zarten Lippen schlich und sie augenblicklich begriff wie wichtig das hier für Sasuke war.
 

„Dann werde ich mir die Pläne mal genauer anschauen ...“, schmunzelte sie, spürte wie der Uchiha ihr einen dankbaren Kuss auf die Haare drückte und sich mit ihr über die Skizzen beugte.

„Nummer Eins.“, erklärte er und schob ihr das riesige Papier, welches fast den ganzen Tisch einnahm unter die Nase, „Sie sind alle verschieden aufgebaut, aber vom Aufwand her ähnlich ...“

„Du warst bei einem Architekten, huh?“, fragte die Medic-Nin beiläufig, während sie ihre Augen über den Grundriss des Gebäudes schweifen ließ und eine nachdenkliche Miene aufsetzte.

„Bei drei verschiedenen ...“, antwortete Sasuke ehrlich und erntete einen schiefen Blick seiner Freundin, bevor sie sich wieder auf den Entwurf konzentrierte und belustigt den Kopf schüttelte.

„Ein Dojo?“, entfuhr es ihr plötzlich erstaunt, als sie die große Übungshalle auf den Bauplänen entdeckte, „Du willst eine Meditations – und Kampfkunsthalle an das Anwesen bauen lassen?“

„Natürlich! Damals hatten wir, so wie der Hyuuga-Clan, nur einen äußeren Trainingsplatz und das ist alles andere als praktisch, glaub mir! Zum üben mancher Jutsus sind geschlossene Räume einfach von Vorteil und …“

„Schon gut! Ich habe verstanden! Ein Dojo ist unbedingt notwendig!“, unterbrach die grinsende Haruno ihren Freund und schenkte ihre Aufmerksamkeit wieder den Zeichnungen.
 

„Sasuke?“

„Hm?“

„Wie viele Zimmer hat dieses Anwesen?"

„Nur 15. Ich weiß, das ist ein bisschen wenig Platz ...“, erklärte er der Rosahaarigen, woraufhin diese ihn mit einem ziemlich dümmlichen Blick besah und ein paar Mal fassungslos blinzelte.
 

„Wozu brauchen wir 15 Zimmer? Hast du noch vier weitere Familien oder willst du mich für die nächsten 20 Jahre so oft wie möglich schwängern?“, kam es sarkastisch von Sakura, ehe der Angesprochene leise lachte und den Kopf schüttelte.

„Sakura ...“, schmunzelte der junge Clanerbe und gab ihr einen flüchtigen Kuss, „Du bist so kurz davor …“, er führte Daumen und Zeigefinger ganz nahe zusammen, „... Uchiha Sakura zu werden. Jetzt mach mich stolz und beweise mir, dass du auch wie eine Uchiha denken kannst ...“
 

Die Rosahaarige besah ihn, wegen seiner Worte, mit einem unergründlichen Blick, ehe sie schließlich seufzend mit den Schultern zuckte, lässig die Arme vor der Brust verschränkte und ein betont gleichgültiges und äußerst arrogantes „Zeig mir das teuerste Anwesen!“ hervorbrachte.

Ein raues Lachen verließ die Kehle des Schwarzhaarigen, ehe er die grinsende Schönheit an sich zog und sie überschwänglich küsste, woraufhin Sakura ihre Arme um seine Nacken schlang und wenig später auf einen freien Bereich des Tisches gesetzt wurde.
 

„Genau das wollte ich hören.“, kam es amüsiert von Sasuke, ehe er sich über die Skizzen beugte und mit beiden Händen den Papierstapel durchwühlte.

„Da ist es!“, die Medic-Nin beobachtete den Uchiha dabei wie er eines der unteren Blätter hervorzog und es direkt neben ihr auf dem hellen Holz ausbreitete, „Mit Dojo hat es insgesamt 24 Zimmer, einen großen Außentrainingsplatz, eine überdachte Veranda die um das gesamte Gebäude verläuft, direkten Zugang vom Haupthaus ins Dojo, einen riesigen Garten und ein, durch die überdachte Veranda verbundenes Gästehaus mit vier Schlafzimmer und einem Bad! Es ist zweistöckig und im Hauptgebäude gibt es vier weitere Badezimmer! Eines unten, drei oben! Im ersten Stock befindet sich die Küche mit Essbereich, selbstverständlich gibt es noch ein separates Esszimmer, ein großes Wohnzimmer, ein Bad, ein Büro, das Dojo ist durch die Küche mit dem Hauptgebäude verbunden und …“
 

Während die Haruno mit zweifelloser Sicherheit sagen konnte, dass Sasuke noch niemals so viel an einem Stück geredet hatte wie in diesem Moment, ließ sie ihre verblüfften Augen über den gigantischen Entwurf schweifen und nahm die Stimme des Schwarzhaarige nur noch gedämpft war. Er brauchte ihr nicht zu erklären um was für ein traumhaftes Gebäude es sich hier handelte, schließlich hatte sie es Schwarz auf Weiß vor sich liegen und war bereits vom Grundriss bis in das feinste ausgearbeitete Kinderzimmer in dieses noch nicht mal existierende Anwesen verliebt.
 

„… der zweite Stock hat sechs Schlafzimmer, ein Wohnzimmer, drei Ba …“, doch weiter kam der Uchiha nicht, da ihm plötzlich eine wunderschöne Frau um den Hals fiel und sie ihre Lippen leidenschaftlich auf die seinen presste.

„Ich will es!“, japste die Rosahaarige, nachdem sie sich von dem Clanerben gelöst hatte und er ihr einen überraschten und zugleich verwirrten Blick zuwarf, ehe er begriff was sie meinte und sich sein Gesicht augenblicklich aufhellte.
 

„Wirklich?“, fragte er verwundert und beobachtete wie sie entschlossen nickte und ihm erneut einen kleinen Kuss gab, während ihre Finger sanft in seine Haare wanderten.

„Wirklich!“, bestätigte die Konoichi glücklich, registrierte wie Sasuke sie sanft auf seine starken Arme hob und ihre Lippen erneut mit den seinen versiegelte.

Es dauerte eine ganze Weile bis die Shinobis sich voneinander lösten und der junge Mann ihr, wie so oft, spielerisch eine Haarsträhne aus dem hübschen Gesicht pustete.
 

„Ich hatte gehofft, dass du dich so entscheidest ...“, gestand der Uchiha, setzte sie wieder vorsichtig ab und beobachtete zufrieden, wie sie sich abermals dem Papier zuwandte und ihre funkelnden Augen über den Bauplan schweifen ließ.

„Machst du Witze?“, sprach sie amüsiert und schüttelte ihren hübschen Kopf, woraufhin ihre langen rosa Haare ihr geschmeidig über die Schultern fielen, „Dieses Anwesen ist bis ins kleinste Detail … einfach … perfekt!“

„Ja, ich weiß ...“, stimmte ihr der Angesprochene schmunzelnd zu, trat hinter die schöne Konoichi, platzierte seine Hände links und rechts neben ihr auf dem Tisch und lehnte sich zusammen mit der aufgeregten Haruno über die große Skizze.

„Ich sehe es schon praktisch vor mir.“, flüsterte Sakura und fuhr mit ihren Fingerspitzen über das weiche Papier, „Die Küche, das Wohnzimmer, das Kinderzimmer …“

Sie hielt inne, als sich Sasukes Hände plötzlich sanft auf ihren Bauch legten und er sein Kinn auf ihrer rechten Schulter bettete.

„Umso besser, denn ich werde dir nämlich die komplette Innen – und Außeneinrichtung überlassen ...“, raunte er ihr zu und registrierte wie sich die Rosahaarige überrascht umwandte und ihn mit einem perplexen Gesichtsausdruck besah.

„Was?“, entfuhr es ihr erstaunt, woraufhin der attraktive Mann sichtlich erheitert schmunzelte und der Konoichi einen flüchtigen Kuss auf die Stirn drückte.

„Ich muss doch dafür sorgen, dass du die nächsten neun Monate beschäftigt bist ...“, rechtfertigte der Uchiha seine Entscheidung und beobachtete wie Sakura skeptisch die Augenbrauen in die Höhe wandern ließ.

„Wann willst du das Anwesen denn bauen lassen?“, fragte sie argwöhnisch und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust, während sie einen Seitenblick auf den Entwurf warf.

„Ich werde es morgen in Auftrag geben.“, erklärte Sasuke schulterzuckend und sah wie seiner Freundin erschrocken die Gesichtszüge entgleisten.

„Was!? Morgen? Aber das …?“, doch bevor sie ihrem Schock noch mehr Ausdruck verleihen konnte, war ihr der Uchiha bereits ins Wort gefallen.

„Warum nicht? Es ist, bis auf ein paar Kleinigkeiten, alles geklärt. Außerdem hast du beim Frühstück selbst gesagt, dass du nicht weißt, was du mit deiner ganzen, schwangerschaftsbedingten, Freizeit anfangen sollst ...“, erinnerte sie der Clanerbe schmunzelnd, „Folglich darfst du die nächsten neun Monate lang einkaufen. Ich habe nicht vor irgendwas von diesem Mobiliar …“, er vollführte eine ausladende Geste die sich auf die ganze Wohnung beschränkte, „… mit ins neue Anwesen zu nehmen, daher musst du von Betten, über Teppiche, bis hin zu Gartenstühlen alles neu kaufen. Und vergiss nicht, du heiratest den reichsten Mann des Dorfes, also komm bloß nicht auf die Idee irgendwelche belanglosen Preise zu beachten, verstanden?“
 

Die Haruno hatte seiner herrischen Stimme geduldig gelauscht und brauchte einen Augenblick bis sie das Gesagte realisierte und ein breites Grinsen über ihr Gesicht huschte.

„Habe ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie sehr ich dich liebe?“, kam es lachend über ihre Lippen, ehe sie eben diese auf Sasukes legte und ihn hungrig zu sich hinunterzog.

„Ja. Immer wenn du weißt, dass du Geld ausgeben darfst ...“, grinste der Schwarzhaarige und zog amüsiert beide Augenbrauen in die Höhe, „Gib es zu! Du bist nur wegen meines Kontostandes mit mir zusammen, nicht wahr?“

Der Uchiha setzte eine gespielt empörte Miene auf und beobachtete wie Sakura leise lachte und schließlich verneinend den Kopf schüttelte.

„Natürlich nicht, Schatz!“, versicherte sie ihm zwinkernd, „Ich bin wegen dem unbeschreiblich guten Sex mit dir zusammen! Dein Vermögen ist nur ein attraktiver Bonus!“
 

Ah!“, machte der Angesprochene verstehend und zog die schöne Frau näher an seinen Körper, „Wenn das so ist, sollten wir vielleicht im Schlafzimmer weiter reden!“

Die Rosahaarige lächelte verführerisch, ehe Sasuke ihre Hüfte ergriff und sie sich wenig später auf seinen Armen befand, woraufhin sie ihre langen Beine um seine Lenden schlang und ihre zierlichen Finger in seinen Haaren vergrub.

„Und ich darf wirklich so viel Geld ausgeben?“, fragte die Haruno vorfreudig, während sie von dem Clanerben über den Flur getragen wurde und wenig später auf der weichen Bettwäsche lag.

„Ich bestehe darauf.“, antwortete der Schwarzhaarige schmunzelnd und fuhr mit seinen Händen unter den dünnen Stoff ihres Tops, „Schließlich weiß ich, dass du ein bemerkenswertes Stilgefühl hast und werde die Restaurierung des Uchiha-Clans sicher keinem dahergelaufenen Amateur überlassen. Außerdem können wir uns das, wie du weißt, ohne weiteres leisten, also hör auf ständig über das Geld nachzudenken ...“

„Können wir das?“, fragte Sakura überrascht, richtete sich etwas auf und hob beiläufig die Arme, da der junge Mann ihr gerade das Oberteil über den Kopf zog.

„Natürlich. Hast du noch nie einen Blick auf dein Konto geworfen?“, kam es leise lachend von Sasuke, ehe er sich über die schöne Konoichi beugte und begann sanfte Küsse auf ihrem Brustansatz zu verteilen.

„Ganz ehrlich?“, sprach die Haruno unsicher, „Ich habe seit vier Jahren nicht nachgesehen ...“

Sie registrierte wie der Schwarzhaarige plötzlich mit seinen Liebkosungen stoppte, offenbar verblüfft den Kopf hob und sie mit einem ungläubigen Blick besah.

„Du … du hast tatsächlich keine Ahnung wie viel Geld ich dir damals hinterlassen habe?“, fragte er misstrauisch und ließ zweifelnd eine Augenbraue in die Höhe wandern, als Sakura bestätigend ihren hübschen Kopf schüttelte und aus smaragdgrünen Augen zu ihm aufsah.

„Nein.“, gestand sie ihm ehrlich, „Ich weiß nicht warum, aber ich habe es immer tunlichst vermieden einen Blick auf meinen Kontostand zu werfen. Und da ich nicht mal einen ¥en von deinem Erbe ausgegeben habe, hatte ich auch nicht sonderlich oft die Möglichkeit dazu. Denn immer wenn ich Geld abgehoben habe, kam es von meinem Kapital. Das was du mir hinterlassen hast ist auf einem extra Konto und unberührt ...“

Sasuke hatte ihr aufmerksam zugehört und besah sie kurz mit einem erstaunten Blick, ehe er sich zu ihr hinunterbeugte und seine Lippen federartig auf ihre Stirn legte.
 

„Du hast also nicht den blassesten Schimmer wie viel Geld wir zusammen mit Itachis Erbe haben, welches nebenbei erwähnt, da er der Erstgeborene war, noch ein wenig größer ist als Meines?“, fragte der Uchiha und schüttelte perplex den Kopf, woraufhin die Rosahaarige sich amüsiert auf die Unterlippe biss und ahnungslos mit den Schultern zuckte.
 

„Nein ...“, bestätigte sie knapp, griff in den Nacken des jungen Mannes und zog ihn gierig an ihren wohlgeformten Körper.

„Dann weiß ich jetzt wenigstens, dass du mich tatsächlich nicht des Geldes wegen liebst.“, kam es schmunzelnd von Sasuke, bevor er sah wie sie flüchtig mit den Augen rollte und ihre Lippen wenig später verlangend auf die seinen presste.
 

Eine halbe Stunde später lag die rosahaarige Schönheit seufzend auf ihrem Freund und ließ sich genüsslich den Nacken kraulen, während der Uchiha seinen anderen Arm hinter dem Kopf verschränkt hatte und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck an die Decke starrte.

Sakura schmiegte ihre zarte Wange an seine muskulöse Brust und lauschte dem gleichmäßigen Herzschlag des attraktiven Mannes, während sie spürte wie seine Fingerkuppen immer wieder sanft über ihren nackten Rücken strichen und in ihr ein unbeschreibliches Gefühl auslösten.

Sie hob kurz den Kopf und legte ihre Lippen sanft auf seinen Oberkörper, ehe sie ihr Kinn nach vorne reckte, es auf seiner warmen Haut platzierte und ihm somit in die abgrundtiefschwarzen Augen sehen konnte.

Sasuke erwiderte ihren Blick nicht weniger intensiv, hob seinen freien Arm zu ihrem wunderschönen Gesicht und wickelte sich eine ihrer langen seidigen Haarsträhnen immer wieder um den Zeigefinger.

„Was ist?“, fragte er schließlich, nachdem sie ihn mehrere Sekunden lang angestarrt hatte und scheinbar über etwas nachdachte.

„Temari ist schwanger ...“, berichtete sie zaghaft, beobachtete wie der Clanerbe überrascht die Brauen anhob und in seiner Bewegung kurz inne hielt.

„Shikamaru?!“, kam es sogleich von ihm und es klang mehr wie eine Feststellung als eine Frage, woraufhin die Haruno bestätigend nickte.

„Ich wollte nur, dass du bescheid weißt, falls ihr einen Auftrag zugeteilt bekommt.“, erklärte Sakura und zog auf seiner Brust mit ihren Fingernägeln kleine Kreise, „Sie hat es Shikamaru noch nicht gesagt … und ich befürchte sie würde, bevor sie sein Misstrauen erweckt, sogar schwanger auf eine Mission gehen ...“

Sasuke nickte leicht und signalisierte ihr somit, dass er verstanden hatte, bevor er ihr zärtlich über die Wange strich und beobachtete wie sie entspannend die Lider schloss.

„Schon gut ...“, seufzte er leise, „Ich werde dafür sorgen, dass sie an keiner Mission teilnimmt und Tsunade von ihrer Schwangerschaft in Kenntnis setzten. Dann hast du immerhin jemanden mit dem du Konohas Möbelhäuser unsicher machen kannst und musst nicht alleine alle möglichen Geschäfte abklappern.“

Sie öffnete ihre Augen und blickte in das amüsierte Gesicht ihres Freundes, woraufhin sie sich ebenfalls ein kleines Lächeln nicht verkneifen konnte und flüchtig ihren Kopf schüttelte.
 

„Das wird ein Spaß werden ...“, murmelte sie hörbar vergnügt und hauchte dem Uchiha erneut einen kurzen Kuss auf den nackten Oberkörper, „Übrigens … Hinata bekommt Zwillinge.“

„Was?“, stöhnte der Schwarzhaarige, löste sich mit seiner freien Hand von der schönen Frau und platzierte sie dramatisch auf seiner Stirn, „Dobe im Doppelpack. Wie kann man der Welt so etwas nur zumuten?“

„Du hast Minato vergessen!“, grinste Sakura, hob belustigt den Kopf, verschränkte ihre Arme auf seiner Brust und bettete ihr Kinn auf eben diesen, während sie den jungen Mann genüsslich beobachtete.

„Ein ganzes Dobe-Trio!“, murrte er unheilvoll und vernahm das leise Lachen der Konoichi, ehe sie ihn schon mit der nächsten Neuigkeit erschlug.

„Und bevor ich es vergesse … Ino ist unsterblich in Sai verliebt!“, berichtete sie schmunzelnd und registrierte wie der Uchiha unbeeindruckt mit den Schultern zuckte.

„Es war doch irgendwie vorhersehbar das ihre Putz – und Teeleidenschaft die beiden zusammenführen würde, oder nicht?“, seufzte Sasuke und besah seine Freundin mit einem schiefen Blick der ganz deutlich zeigte, wie dämlich er diese Vorlieben doch fand.

„Schon … nur hat Ino sich vor drei Tagen mal schnell, der guten alten Zeiten willen, von Kiba flachlegen lassen.“, feixte die schöne Frau, rollte sich von dem Schwarzhaarigen und schlang die Bettdecke ein wenig enger um ihren nackten Körper, während der Clanerbe äußerst verblüfft wirkte, sich mit hochgezogene Augenbrauen auf die Seite drehte und sie fragend betrachtete.

„Ich fasse zusammen ...“, räusperte sich der attraktive Mann und stützte seinen Kopf mit Hilfe seines Ellenbogens etwas ab, „Ino ist in Sai verliebt ... und lässt sich von Kiba vögeln?“

„Du hast es erfasst.“, grinste die Haruno, bemerkte wie sich Sasuke halb über sie beugte und seine freie Hand unter der Bettdecke verschwinden ließ, bevor er zärtlich über ihren flachen Bauch strich und langsam nach oben wanderte.

„Ausgezeichnet. Und was bedeutet das jetzt?“, fragte er verständnislos und zog, um seiner Unwissenheit Ausdruck zu verleihen, eine Augenbraue hoch, „Ich fürchte die weibliche Psyche ist nicht ganz mein Spezialgebiet, ich bevorzuge die weibliche Anatomie ...“

„Tatsächlich?“, schmunzelte Sakura, hob den Arm und fuhr mit ihren Fingerspitzen sanft durch sein rabenschwarzes Haar, „Nun … dann sollte ich die Analyse von Inos Verhalten vielleicht ein wenig männlicher gestalten! Soll ich es dir brummend oder knurrend erklären?“

„Knurrend ...“, grinste er verführerisch und umfasste mit einer Hand ihre linke Brust, begann sie wenig später sanft zu massieren und verteilte hungrige Küsse auf ihrem rechten Schlüsselbein.

„Also ...“, begann die Rosahaarige schließlich in versucht tiefem Ton und ignorierte die Liebkosungen des Clanerben einfach, „Ich denke Ino hat, wegen Chizu, ein Problem damit sich Sai zu öffnen. Ich weiß auch nicht, aber es sieht so aus, als würde sie glauben ihre Tochter zu betrügen, wenn sie was mit einem anderen Mann außer Kiba hat. Er ist der Vater ihres Kindes und … Sasuke? Was machst du da?“

Sakura zuckte kurz zusammen, als der Angesprochene ihre Schenkel spreizte, sanfte Küsse auf ihrem Bauch verteilte und quälend langsam immer weiter hinab wanderte.

„Lass dich doch nicht ablenken, Schatz. Erzähl ruhig weiter ...“, sprach er amüsiert, bevor sein Kopf zwischen ihren Beinen verschwand und die schöne Konoichi im nächsten Moment scharf die Luft einzog, während sie sich stöhnend in das Laken unter ihr krallte.

Sasuke …“
 

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Gäste und Geständnisse?

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Drei Monate später, in TenTens und Nejis Wohnung
 

Ein genervtes Stöhnen hallte durch die kleine Wohnung, während TenTen vergeblich versuchte den schreienden Wataru in ihren Armen zu beruhigen und dabei, unter dem missmutigen Blick ihrer Freundin, kontinuierlich im Kreis lief.

„Kann man das nicht abstellen?“, murrte Sakura, welche an dem Küchentisch der Ama saß und sich mit grüblerischem Gesichtsausdruck über einen dicken Prospekt beugte.

„Bedaure!“, seufzte die Angesprochene und wiegte ihren mittlerweile fünf Monate alten Sohn sanft hin und her, „Die Erfahrung wirst auch du noch früh genug machen!“

„Ich kann es kaum erwarten!“, kam es ironisch von der Haruno, ehe sie die nächste Seite aufschlug und ihre grünen Augen über die Abbildung eines Schlafzimmers schweifen ließ.

TenTen schüttelte, auf Grund dieser Worte, schmunzelnd den Kopf und registrierte gleichzeitig das Wataru sich wieder beruhigte, als ein lautes Schrillen ertönte und die beiden Frauen überrascht aufsahen.

„Das wird Temari sein!“, sprach die Braunhaarige und näherte sich bereits mit zielstrebigen Schritten der Wohnungstür, ehe sie diese öffnete und in bekannte dunkelblaue Augen blickte.

„Lieferservice!“, grinste die Sabakuno und hielt zwei weiße, nach Nudelsuppe duftende Tüten in die Höhe, bevor sie den Raum betrat und das Essen neben Sakura auf den Küchentisch stellte.

„Ramen?“, fragte diese angewidert, rümpfte die Nase und warf der Blondine einen skeptischen Blick zu, „Du isst freiwillig Ramen?“

„Was soll ich machen?“, die Angesprochene zuckte mit den Schultern, zog ihren Mantel aus und ließ sich auf einen der bequemen Stühle fallen, „Seitdem ich schwanger bin, steh ich total auf das Zeug!“

„Ganz im Gegensatz zu mir!“, seufzte die Haruno, schlug den Katalog zu und schob ihn beiseite, „Mir wird schon von dem Geruch schlecht!“

„Ich weiß!“, gluckste Gaaras Schwester, griff in die Tüte und reichte Sakura eine rechteckige Plastikschale, „Deswegen habe ich dir ein Bento mit Reis, Hünchen und Salat mitgebracht!“

„Ich liebe dich!“, kommentierte die Rosahaarige die Übergabe des Essens, während sich TenTen, welche gerade wieder aus dem Kinderzimmer kam und Wataru offensichtlich von einem kleinen Nickerchen überzeugen konnte, schmunzelnd zu ihren Freundinnen setzte und dankend eine Schüssel Ramen entgegen nahm.

Nachdem die Frauen ihre Mahlzeit beendet hatten, standen sie wenig später plaudernd vor dem Waschbecken und erledigten zu dritt den Abwasch. TenTen reichte der Haruno gerade einen Teller, woraufhin diese begann das erhaltene Porzellan sorgfältig abzutrocknen, um es kurz darauf in einem der Küchenschränke verstauen zu können.

„Und Ino hat es tatsächlich immer noch nicht geschafft Sai davon in Kenntnis zu setzten, dass sie mehr als nur Freundschaft im Sinn hat?“, fügte die Blondine ihrer bisherigen Unterhaltung bei und beobachtete wie die anderen Anwesenden ihre Frage nickend bejahten.

„Mittlerweile erschlägt sie ihn schon fast mit Zaunpfählen!“, grinste die Ama und wusch eine Schüssel ab, während Sakura ergeben seufzte.

„Sai scheint die Weisheit nicht mit Löffeln gefressen zu haben!“, warf die Rosahaarige trocken ein und vernahm das leise Lachen ihrer Freundinnen, ehe sie ein Glas in die Hand gedrückt bekam und begann es abzutrocknen.

„Sieht ganz so aus!“, stellte Temari stöhnend fest und schmiss die Stäbchen in eine der Schubladen, „Immerhin sind bereits drei Monate vergangen seitdem sie die Mission ‚Gesteh Sai deine Liebe’ in Angriff genommen hat!“

„Stimmt! In der Zeit ist ganz schön viel passiert!“, schmunzelte TenTen, warf Gaaras Schwester einen vielsagenden Blick zu und trocknete den letzten Teller selbst ab, „Sakura hat geheiratet, Hinata gleicht mittlerweile einer riesigen Melone und Neji und ich haben endlich ein Haus gefunden und befinden uns im Umzugschaos!“

Die Sabakuno hatte den Worten ihrer Freundin gelauscht und schnitt eine missmutige Grimasse, als sie, dank dieser offensichtlichen Anspielung, sofort begriffen hatte, warum ihr Name kein Teil dieser Aufzählung war.

„Na los! Sag es schon!“, grummelte die Blondine und faltete das Küchentuch sauber zusammen, „Sag: Und du hast es in der Zeit nicht mal geschafft Shikamaru zu sagen, dass du von ihm schwanger bist!“

Eine kurze Stille legte sich über die Anwesenden in der die Haruno und TenTen flüchtige Blicke austauschten und sich wenig später mit einem ernsten Gesichtsausdruck an ihre Freundin wandten.

„Temari! Denkst du nicht du solltest langsam mit ihm reden? Man sieht es sogar schon ein bisschen!“, seufzte die Braunhaarige, deutete auf die winzige Rundung am Bauch der Blondine und bemerkte, dass sie bei der Angesprochenen mit diesem Thema, wie so oft, auf Granit biss.

„Das ist meine Angelegenheit!“, erwiderte die Sabakuno knapp und trat an den Stuhl über dessen Lehne ihr Mantel hing, „Wir sollten los, wenn wir die Anderen nicht warten lassen wollen!“

Nach diesen Worten hatte sie sich das Kleidungsstück über gezogen und stellte sich mit einem auffordernden Gesichtsausdruck an die Wohnungstür, woraufhin die beiden anderen Frauen kaum merklich die Köpfe schüttelten und sich ihrer Freundin wenig später anschlossen.
 


 

Zur selben Zeit, an der Grenze des Feuerreiches
 

Mit hoher Geschwindigkeit preschten vier junge ANBU-Mitglieder durch den dichten Nadelwald und sprangen mittels leichtfüßiger Bewegungen von einem Baum zum Nächsten.

Ein lautes Gähnen verließ die Kehle des Naras, ehe er sich kräftig von einem Ast abstieß und einen flüchtigen Seitenblick auf Naruto warf, welcher mit genervter Miene die beiden Shinobis vor ihnen fixierte und in regelmäßigen Abständen die Augen verdrehte.

„Es wäre wesentlich sicherer gewesen, wenn wir nach meinem Plan gehandelt hätten und über das Dach eingestiegen wären!“, ertönte Nejis gereizte Stimme und veranlasste die beiden Männer zu einem synchronen Stöhnen.

„Komm wieder runter, Hyuuga! Es ist doch alles glatt gelaufen und die Schriftrolle ist in unserem Besitz!“, brummte Sasuke, welcher an der Spitze der Gruppe wachsam die Augen offen hielt und sich darauf konzentrierte fremde Chakren zu lokalisieren.

„Uchiha!“, zischte der Braunhaarige bedrohlich, „Ich habe die Schnauze voll von deinen leichtsinnigen Aktionen! Du weißt selber, dass es viel zu riskant war durch das Haupttor zu stürmen! Wir hätten…“, doch noch bevor er seinen Vorschlag unterbreiten konnte, wurde er von dem Angesprochenen ausgebremst.

„Wie wäre es, wenn du zur Abwechslung mal dein winziges Hirn benutzen würdest?“, schlug der Schwarzhaarige vor und erntete einen tödlichen Blick, „Denkst du mit Dobe im Schlepptau wären wir auch nur drei Minuten lang unentdeckt geblieben?“

„Hey!“, warf Naruto ein und verzog sein Gesicht zu einer beleidigten Fratze, während die beiden Männer ihn bewusst übergingen und einfach weiter stritten.

„Gut! Vielleicht wären wir irgendwann wegen ihm aufgeflogen! Trotzdem hätten wir nicht gleich durch das beschissene Haupttor stürmen müssen!“, kam es knurrend von Neji, ehe er das genervte Stöhnen des Uchihas vernahm und dieser sich grummelnd durch die Haare fuhr.

„Warum rede ich eigentlich mit dir?“, fragte er mehr sich selbst als seinen Kontrahenten und schüttelte verstimmt den Kopf, „Immerhin bin ich der Teamleader und du hast meinen Anweisungen folge zu leisten, haben wir uns verstanden, Hyuuga?“

Der Angesprochene ballte, wegen des hämischen Grinsens von Sasuke die Hände zu Fäusten und stieß ein kurzes Grunzen aus, ehe er sein Tempo stark erhöhte, den Schwarzhaarigen überholte und mit säuerlicher Miene vor seinen drei Kollegen durch die Baumkronen jagte.

„Müsst ihr euch eigentlich auf jeder Mission gleich an die Gurgel gehen?“, kam es hörbar amüsiert von dem Uzumaki, während er seinen besten Freund dabei beobachtete, wie dieser sich leicht zurückfallen ließ und wenig später auf der Höhe von Shikamaru und ihm von einem Ast zum Nächsten sprang.

„Was kann ich dafür, wenn er damit nicht klar kommt, dass Tsunade mir das Kommando übergeben hat?“, rechtfertigte der Clanerbe sein Verhalten und vernahm das leise Lachen des Naras.

„Neji ist eben genauso stur und stolz wie du!“, grinste der Braunhaarige und erntete einen finsteren Blick von seinem neuen Teamleader.

„Ich denke er wird es dir niemals verzeihen, dass du Sakura-chan geschwängert hast!“, gluckste der Blonde und setzte zum nächsten großen Sprung an, „Neji hatte, wenn es um sie geht, schon immer einen übertrieben ausgeprägten Beschützerinstinkt!“

„Tze…“, machte Sasuke nur und richtete seine hasserfüllten schwarzen Augen kurz auf den Rücken des Hyuugas.

„Was denn?“, feixte der Chaos-Ninja, „Ich habe doch Recht! Schließlich sind wir vier nur zusammen, weil du deine Triebe nicht unter Kontrolle hattest!“

„Baka! Halt die Klappe!“, grummelte der Schwarzhaarige, während Shikamaru erneut genüsslich gähnte, ehe plötzlich angsterfüllte Schreie an seine Ohren drangen und er, genau wie Naruto und Sasuke, allarmiert den Kopf hob.

Sie landeten neben dem Hyuuga, welcher ebenfalls gestoppt hatte, auf einem großen Ast und lauschten angestrengt.

„Das klingt gar nicht gut!“, entfuhr es dem Blonden besorgt, ehe die vier Männer kurze Blicke austauschten, flüchtig nickten und wenig später mit einem Rascheln der Blätter verschwunden waren.

Innerhalb weniger Sekunden stand der Uchiha mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck auf einem hochgewachsenen Baum und blickte auf ein kleines brennendes Dorf hinab.

Die wenigen noch lebenden Bewohner schrieen um Hilfe und versuchten zu fliehen, während offensichtlich fremde Räuber ihre Häuser plünderten und danach anzündeten.

Er beobachtete, wie ganz in der Nähe, eine ältere Frau aus einem der kaputten Gebäude stürmte und sich mit flehenden Schreien an einen der Banditen wandte.

„Bitte! Nehmt unser Geld, aber bitte…bringt ihn nicht um! Bitte nicht!“, wimmerte sie verzweifelt und erst jetzt richtete Sasuke seinen Blick auf den Räuber vor ihr, welcher einen scheinbar bewusstlosen Mann äußerst grob mit dem Gesicht in den dreckigen Schlamm drückte und ein widerliches Grinsen aufgesetzt hatte.

„Warum sollte ich diesen Wurm am Leben lassen? Etwa weil er so tapfer war und versucht hat sein Dorf zu beschützen?“, kam es hörbar amüsiert von dem Verbrecher, ehe ein hässliches Lachen seiner Kehle entrann und er, unter dem schockierten Blick der Frau, sein Schwert zückte und es unheilvoll in die Höhe hob.

Nein! Bitte! Tötet ihn nicht! Ich flehe euch an!“, schrie sie entsetzt, sah mit vor Angst geweiteten Pupillen, wie die Waffe auf den Körper des Ohnmächtigen hinunterrauschte und vernahm im nächsten Moment ein grauenvolles Klirren.

Ein schwarzhaariger junger Mann hatte den Angriff im letzen Augenblick pariert und kreuzte die Klinge seines Katanas mit der des Räubers, während die alte Frau erschrocken aufkeuchte und sich panisch die Hände vor den Mund schlug.

„Was willst du denn, du dreckiger Bastard?“, zischte der Bandit wütend und wollte seinem Gegner einen Schwerthieb verpassen, als dieser eine blitzschnelle Bewegung ausführte und seine Waffe kurz darauf den Körper des Verbrechers durchbohrte.

Dieser röchelte erschrocken und weitete schmerzerfüllt seine Augen, bis er wenig später leblos zusammensackte und in einer dunkelroten Blutlache auf dem schlammigen Boden liegen blieb.
 

„Sasuke!“
 

Der Ruf seines besten Freundes ließ den Shinobi aufsehen, bevor seine drei Teamkameraden neben ihm landeten und sich wachsam umblickten.

„Was ist hier passiert?“, fragte Shikamaru und ließ seine Augen über die Leiche des Banditen gleiten, während sich der Hyuuga neben den Toten kniete und die Innentasche seiner löchrigen Jacke durchwühlte.

„Dieses Dorf wurde scheinbar überfallen und…“, doch noch bevor der Uchiha seinen Freunden die Situation schildern konnte, war eine weinende Frau an ihn heran getreten und klammerte sich jetzt schluchzend an seine ANBU-Weste.

„I-ich … ich danke Euch! Ihr … Ihr habt mich und meinen Mann gerettet!“, wimmerte sie und krallte ihre Fingernägel in den Stoff seiner Kleidung, woraufhin der Schwarzhaarige ihre Handgelenke umfasste und versuchte sie ein wenig von sich weg zu schieben.

„W-wir stehen für immer in Eurer Schuld! Mein … mein Leben g-gehört Euch! Ich…“, doch noch bevor sie weiter reden konnte, fiel ihr Naruto ins Wort und legte ihr behutsam eine Hand auf die Schulter.

„Jetzt beruhigen Sie sich erst einmal! Sasuke kann mit soviel Anerkennung gar nicht umgehen!“, scherzte der Blondschopf und blinzelte im nächsten Moment verwirrt, da sich die ältere Frau plötzlich vor seinem Teamleader in den Schlick schmiss und ihre Nasenspitze fast den durchweichten Boden berührte.

„Ich bin Euch zu ewigem Dank verpflichtet, Sasuke-sama! Ihr habt Euer Leben riskiert um mich und Tomasu vor dem Tode zu bewahren! Ich werde alles tun was ihr verlangt um Eurer Großzügigkeit gerecht zu werden! Mein Leben und das meines Mannes gehört nun Euch!“

Der Clanerbe seufzte innerlich und sah mit einem unergründlichen Gesichtsausdruck auf die Frau hinab, ehe der Nara ihn ansprach und somit seine Aufmerksamkeit erlangte.

„Sasuke! Der Mann ist verletzt und sollte so schnell wie möglich behandelt werden!“, er kniete neben dem Bewusstlosen und warf dem Uchiha einen ernsten Blick zu, woraufhin dieser verstehend nickte und sich an Neji wandte.

„Hat sonst noch jemand überlebt?“, fragte er den Braunhaarigen, welcher daraufhin seine Byakugan aktivierte und sie wachsam über die Umgebung schweifen ließ, ehe er stumm den Kopf schüttelte und Naruto zu einem betrübten Seufzen zwang.

Der Teamleader schloss flüchtig die Augen und wandte sich wenig später an seinen besten Freund.

„Du übernimmst sie!“, er deutete mit einer knappen Kopfbewegung auf die zerstreute Frau zu seinen Füßen und erntete ein verstehendes Nicken, ehe er sich über den ohnmächtigen Tomasu beugte und ihn vorsichtig schulterte.

„Sasuke-sama! Bitte! Wenn ich etwas für Euch tun kann, dann lasst es mich…“, doch noch bevor sie ihr Anliegen nennen konnte, hatte der Angesprochene sie kühl unterbrochen.

„Sie könnten schweigen bis wir Konoha-Gakure erreichen ...“, warf der Uchiha gewohnt gleichgültig ein und erntete einen tadelnden Blick von Naruto, welcher die ältere Frau gerade fürsorglich auf seine starken Arme hob und registrierte wie diese ein leises „Wie Ihr wünscht, Sasuke-sama!“ murmelte und tatsächlich keinen Ton mehr von sich gab.

„Brechen wir auf! Bei hohem Tempo erreichen wir das Dorf in knapp zwei Stunden!“, pflichtete Neji seinen Freunden bei und erhielt einstimmiges Nicken, ehe die vier Männer mit dem geretteten Ehepaar verschwunden waren und sich auf den Weg nach Hause machten.
 


 

Zur selben Zeit, auf einer Straße in Konoha-Gakure
 

Mit eiligen Schritten hetzte die Yamanaka durch die Passantenmenge des Dorfes und näherte sich einem kleinen, gemütlich aussehenden Cafe an der nächsten Straßenecke.

Als sie an der großen Fensterscheibe vorbei schritt winkte sie ihren Freundinnen flüchtig zu, öffnete die kunstvoll verzierte Tür und stand wenig später an einem großen Tisch, vor dem Wataru in einem Kinderwagen lag und friedlich schlummerte.

„Entschuldigt die Verspätung!“, seufzte sie und schien ein wenig außer Atem, während sie die ersten Knöpfe ihres Mantels öffnete, sich auf die gepolsterte Bank fallen ließ und verwundert die Augenbrauen hochzog, „Bin ich doch nicht die Letzte?“

„Doch die bist du! Wie immer!“, grinste TenTen, welche rechts neben der Hyuuga saß, genüsslich an ihrem Milchkaffee nippte und ihren Sohn immer wieder fürsorglich hin und her schob, „Sakura und Temari sind mit Minato im Möbelgeschäft gegenüber!“, klärte sie den Neuankömmling auf und erntete einen amüsierten Blick von der Blondine.

„Der Einkaufswahn nimmst kein Ende, was?“, lachte Ino und bestellte bei der freundlichen Kellnerin, welche gerade an ihren Tisch trat, einen Kaffee und ein Glas Wasser.

„Nicht wirklich! Ich kenne niemanden der so anspruchsvoll und wählerisch ist wie Sakura!“, schmunzelte Hinata und gönnte sich einen Schluck ihres Früchtetees.

„Das wäre ich vermutlich auch, wenn ich das nötige Kleingeld hätte, um mir so ein Verhalten leisten zu können!“, seufzte die Blondine, sah wie Hinata zustimmend nickte und wandte sich mit einem neugierigen Gesichtsausdruck an ihre Freundinnen.

„Und? Haben eure Männer mittlerweile nach Hause gefunden?“, fragte die Yamanaka beiläufig, während ihre Bestellung gebracht wurde und sie bereits das Zuckertütchen aufriss.

„Zum Glück noch nicht!“, die Ama schüttelte verneinend den Kopf und seufzte leise, „Neji ist in letzter Zeit nämlich alles andere als zufrieden!“

„Er scheint es nicht gut wegzustecken, dass Tsunade-sama Sasuke zum Teamleader erklärt hat!“, warf die Blauhaarige ein und vernahm TenTens genervtes Stöhnen.

„Du sagst es!“, grummelte die junge Mutter, „Ihr könnt euch nicht vorstellen wie diese Entscheidung an seinem Stolz kratzt! Ich meine … Sasuke und Neji hatten schon immer ihre Differenzen, Clans hin oder her! Aber … die jetzige Situation … ist wirklich katastrophal!“

„Männer!“, brummte Ino nur und schüttelte flüchtig den Kopf, ehe ihre Freundinnen ihr seufzend zustimmten und einen gelangweilten Blick aus dem Fenster warfen.
 

Währendessen lagen die Haruno und Temari gerade auf einer weichen Matratze und wurden durch das Hüpfen eines kleinen blonden Jungen kräftig durchgeschüttelt.

„Minato! Das ist ein Möbelhaus und kein Spielplatz!“, seufzte die Blondine, welche plötzlich nach dem lachenden Kind schnappte und ihn grinsend daran hinderte weiter zu toben.

„Und? Was meinst du?“, fragte die Sabakuno nach kurzem Zögern, erhob sich mit dem Dreijährigen aus den bequemen Kissen und betrachtete das nachdenkliche Gesicht ihrer besten Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Ich weiß auch nicht!“, murmelte Sakura und setzte sich langsam wieder auf, „Ich finde es zu klein … und das Holz ist zu dunkel!“

Temari rollte, auf Grund dieser Aussage, mit den Augen und beobachteten, wie die Rosahaarige aus dem Bett kletterte und das Möbelstück mit vor der Brust verschränkten Armen noch einmal eingehend musterte.

„Nein! Das ist es nicht! Das wäre nicht mal was für die Gästezimmer!“, pflichtete die Medic-Nin ihr schließlich bei und vernahm das genervte Stöhnen ihrer Freundin.

„Könnte ich den Damen vielleicht behilflich sein?“, fragte auf einmal eine Stimme und veranlasste die zwei jungen Frauen dazu, sich überrascht umzudrehen und einen freundlich lächelnden Verkäufer näher in Augenschein zu nehmen.

Die Haruno wollte gerade den Mund öffnen und die angebotene Hilfe des jungen Mannes abschlagen, als Temari erleichtert aufatmete und eine dankende Geste in Richtung Himmel vollführte.

„Und ob Sie das können!“, plapperte sie auch schon drauf los und ließ den sichtlich verwirrten Verkäufer gar nicht mehr zu Wort kommen, „Also passen Sie auf! Meine Freundin hier…“, sie deutete mit einer knappen Kopfbewegung auf Sakura, „…ist ein wahrer Glückspilz! Sie ist mit dem reichsten Mann des Dorfes verheiratet, baut ein gigantisches Anwesen und muss von der Küche bis zum Kinderzimmer alles neu einrichten! Ich brauche also nicht zu erwähnen, dass sie beabsichtigt eine größere Summe Geld auszugeben, oder? Wir hatten gehört dies sei das exklusivste Möbelgeschäft in Konoha, nur leider ist sie bis jetzt nicht sehr angetan von ihrer Auswahl und wird sich, fürchte ich, bald bei der Konkurrenz umsehen müssen! Wenn Sie verstehen was ich meine?“

Mit einem vielsagenden Unterton hatte die Sabakuno den jungen Mann von dem Problem der Rosahaarigen in Kenntnis gesetzt und beobachtete mit einem erfreuten Grinsen, das der Verkäufer plötzlich verstehend nickte, sein charmantestes Lächeln aufsetzte, drei mal in die Hände klatschte und sich mit einem strahlenden Gesichtsausdruck an die Haruno wandte.

Diese ließ verblüfft ihre Augenbrauen in die Höhe wandern, als wenig später zwei weitere Herren in kostspieligen Anzügen vor ihr auftauchten und sich, genau wie der Braunhaarige, knapp vor ihr verneigten.

„Ich bin wirklich untröstlich, dass einer so bezaubernden jungen Frau bis jetzt nichts aus unserem Sortiment gefallen hat und wäre überglücklich wenn Sie mit unserer Hilfe etwas finden würden das Ihren Vorstellungen entspricht!“, plauderte der Erste und wies mit einer eleganten Handbewegung auf die zwei Neuankömmlinge.

„Das sind Hakkaku und Shin!“, stellte er die besagten Herren vor und richtete seine freundlichen Augen wieder auf die Rosahaarige, „Mein Name ist Shigeru! Sollten Sie irgendeinen Wunsch haben, zögern Sie nicht ihn auszusprechen! Und nun würde es mir und meinen Kollegen eine Ehre sein Ihnen ein paar unserer exklusivsten Möbel präsentieren zu dürfen!“

Noch bevor Sakura irgendetwas sagen konnte, wurde sie von den drei Herren in den zweiten Stock bugsiert, bekam, wie Temari und Minato ein Glas Orangensaft in die Hand gedrückt und stand kurz darauf vor dem ersten großen Sofa.

Ungefähr eine halbe Stunden später, in der Narutos Sohn von Hakkaku und Shin mit Spielzeug und Keksen bei Laune gehalten wurde, saßen die Haruno und Temari an einem großen rechteckigen Tisch und überflogen zusammen einen Möbelkatalog nach dem Anderen.

„Das ist doch schön!“, die Sabakuno wies mit dem Finger auf ein großes Doppelbett und beobachtete wie ihre Freundin und Shigeru, welcher den beiden Frauen gegenüber saß, sich neugierig ein wenig weiter vorlehnten.

„Findest du?“, fragte die Medic-Nin misstrauisch und auch der Braunhaarige schien nicht wirklich überzeugt.

„Ich denke es ist zu klobig! Für die Gästezimmer muss was Gemütliches her! Etwas, dass den Stil des Anwesens und des Uchiha-Clans verkörpert!“, sinnierte der Verkäufer und brachte die beiden Kundinnen damit zum schmunzeln.

„Sie haben Recht!“, stimmte Sakura ihm zu und blätterte eine Seite weiter, „Es sollte geschmackvoll, bequem und elegant zugleich sein!“

„Ich mag Ihre Einstellung!“, grinste Shigeru und erhob sich von seinem Stuhl, „Wenn mich die Damen kurz entschuldigen würden! Aber ich denke ich habe da noch einen Prospekt der Ihnen zusagen könnte!“

Die Angesprochenen nickten flüchtig, sahen wie der junge Mann sich entfernte und richteten ihre Augen wieder auf die Abbildung vor sich, während Gaaras Schwester nach dem angebotenen Gebäck griff und Sakura sich noch einen Schluck Orangensaft gönnte.

„Was hältst du von dem?“, fragte die Haruno interessiert, ehe ihre Freundin von ihrem Keks abbiss und einen neugierigen Blick auf die Seite des Katalogs warf.

„Gefällt mir! Ich würde es kaufen, wenn ich es mir leisten könnte!“, grinste Temari und nippte an ihrem Glas, „Aber wir sind ja nicht alle mit Uchiha Sasuke verheiratet! Eigentlich schade, wenn ich so darüber nachdenke!“

„Seit wann stehst du auf meinen Mann?“, murmelte die Rosahaarige beiläufig und überflog schon das nächste Schlafzimmer, als die Sabakuno zu einer Antwort ansetzte.

„Seit ich mich von einem faulen Sack habe schwängern lassen und mit ansehen muss, wie Sasuke dich auf Händen trägt, während ich mich in Gedanken schon mal darauf vorbereite fallen gelassen zu werden!“, brummte die Blondine und erntete einen schiefen Blick von ihrer Gesprächspartnerin.

„Du kannst gar nicht wissen, ob er dich fallen lässt, wenn du nicht endlich mit ihm redest und ihm von deiner Schwangerschaft erzählst!“, drängte Sakura ihre Freundin, schlug den Prospekt zu und seufzte leise, woraufhin Gaaras Schwester missmutig ihren Ellenbogen auf dem Tisch abstützte und ihr Kinn in ihre Hand legte.

„Mein Leben ist die Hölle!“

„Brauchst du eine Therapeutin?“

„Unbedingt!“
 


 

Eine Stunde später, im Konoha-Hospital
 

Ein lautes Gähnen hallte durch den Krankenhausflur, während die Rosahaarige es sich mit überschlagenen Beinen auf einem der Wartestühle gemütlich gemacht hatte und gelangweilt in einer Zeitschrift blätterte.

Sie wartete bereits seit einer geschlagenen halben Stunde auf Temari, als plötzlich an der Wand gegenüber die Tür aufging und die Blondine auf sie zugeschritten kam.

„Na endlich! Und? Wie sieht es aus?“, fragte die Haruno neugierig, pfefferte die öde Frauenzeitschrift auf den kleinen Tisch neben ihr und erhob sich aus dem unbequemen Krankenhausstuhl.

„Alles in bester Ordnung!“, pflichtete die Angesprochene ihr seufzend bei und setzte sich zusammen mit Sakura in Bewegung, ehe sie um die nächste Ecke bogen und auf die große Empfangshalle zusteuerten.

Die beiden Frauen spazierten gerade an der Rezeption vorbei, als eine bekannte Gruppe ANBUs zur selben Zeit durch die großen Türen hereinrauschte und sie augenblicklich erstarrten.

„Sasuke?“, kam es alarmiert von der Haruno, woraufhin der Angesprochene, welcher einen älteren Mann trug, erstaunt aufsah und beobachtete wie seine Frau sich ihm eilig näherte.

„Sakura? Was machst du im Krankenhaus? Ist was mit dem Baby?“, fragte der Schwarzhaarige besorgt und sah wie die Konoichi eine wegwerfende Handbewegung vollführte und verneinend den Kopf schüttelte.

„Mach dir keine Sorgen! Ich habe nur Temari begleitet!“, pflichtete sie ihm bei, ehe sie ihre Aufmerksamkeit dem Bewusstlosen schenkte und somit nicht mitbekam wie Shikamaru, auf Grund ihrer Worte, kurz die Stirn in Falten legte und seine Augen flüchtig zu der Sabakuno huschten.

Die Medic-Nin ließ währenddessen ihren geschulten Blick über den Körper des Fremden schweifen, zögerte nicht lange und öffnete die Tür zu einem nahe gelegenen Behandlungszimmer.

„Schnell! Bring ihn hier rein!“, befahl sie rasch, lotste die Männer und ihre Freundin in den sterilen Raum und wies Sasuke an, den älteren Mann auf die Liege zu legen, ehe Sakura sich mit einem hochkonzentrierten Gesichtsausdruck über ihn beugte, ihm das verschlissene Hemd aufriss und wenig später einen tiefen Einschnitt an seiner Hüfte entdeckte.

„Er hat viel Blut verloren!“, seufzte sie, formte Fingerzeichen und wurde dabei von einer älteren Frau, welcher Naruto beruhigend seine Hand auf die Schulter gelegt hatte, genaustens beobachtet.

Die leuchtenden Hände der Medic-Nin strichen behutsam über die Wunde und heilten die Verletzung in kürzester Zeit, ehe eine Krankenschwester den Raum betrat und sich auf Grund der vielen Anwesenden verwundert umsah.

„Was ist hier passiert?“, fragte sie verwirrt, warf einen flüchtigen Blick auf den Patienten und vernahm wenig später die eindringliche Stimme der Haruno.

„Benachrichtigt Tsunade!“, befahl die Rosahaarige, erntete ein knappes Nicken und sah wie die Schwester mit eiligen Schritten das Zimmer verließ, ehe sie sich wieder auf den bewusstlosen Mann konzentrierte und erneut die Arme hob.

Diesmal fielen ihre Fingerzeichen äußerst kompliziert aus, bevor Sakura ihre Hände überkreuzte, sie genau über dem Herzen des Patienten platzierte und ihr Chakra für einen flüchtigen Moment pulsierte.

Nach wenigen Sekunden atmete sie erleichtert auf, löste sich von Tomasu und strich sich eine Haarsträhne aus dem hübschen Gesicht, bevor sie sich an ihre Freunde wandte und ihre Augen erstmals auf die ältere Frau richtete, welche leise schniefte und zögernd an Sakura herantrat.

„Keine Sorge! Er ist ein zäher Knochen und wird wieder ganz der Alte! Ich konnte den hohen Blutverlust durch die Hilfe eines Jutsus ausgleichen! Ich nehme an er ist Ihr Mann, nicht wahr?“, sprach die Konoichi einfühlsam und erntete ein schüchternes Nicken der Angesprochenen.

„Ich danke Euch von ganzem Herzen! Ihr habt Tomasus Leben gerettet! Verzeiht mir bitte! Ich würde Euch meine Dienste anbieten, aber mein Leben gehört bereits Sasuke-sama!“, entschuldigte sich die Fremde reuevoll und verneigte sich tief vor der Rosahaarige, wodurch ihr entging wie die Medic-Nin einen verständnislosen und vor allem verblüfften Blick auf den Uchiha warf und ihn mit hochgezogenen Augenbrauen besah.

„Sasuke-sama?“, wiederholte sie amüsiert und beobachtete wie der Genannte unangenehm das Gesicht verzog und ergeben seufzte, „Das weckt Erinnerungen!“

„Wie schön, dass du das lustig findest!“, murrte der Schwarzhaarige, vernahm das leise Lachen der Konoichi und registrierte wie die ältere Dame verwirrt den Kopf hob und zwischen den beiden hin und her sah.

„Verzeiht mein Interesse … aber … seid Ihr die Frau von Sasuke-sama?“, fragte die Fremde zaghaft, woraufhin sie beobachtete wie die schöne Konoichi dem Clanerben einen vergnügten Blick zuwarf und sich ihre Vermutung somit bestätigte.

Die alte Frau wollte gerade erneut den Mund öffnen, als das Stöhnen des Patienten die Anwesenden dazu veranlasste ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken.

Die Haruno beugte sich über den Mann, legte ihm behutsam eine Hand auf die Stirn und aktivierte ihr Chakra, als sich seine Augenlider plötzlich langsam hoben und braune glasige Augen in die von Sakura starrten.

„Du bist … ein Engel!“, krächzte er schwach und blinzelte kurz, so als müsse er sich vergewissern das er nicht träume, „Ein wunderschöner Engel! Dann bin ich wohl tot ...“

Die Konoichi schmunzelte auf Grund seiner Worte und schüttelte schließlich belustigt den Kopf, während alle anderen, abgesehen von Sasuke, ebenfalls erheitert schienen.

„Nein. Sie sind nicht tot. Und ich bin auch kein Engel ...“ grinste die Rosahaarige und beobachtete wie sich das Gesicht des braunhaarigen Mannes überrascht verzog.

„Ich bin nicht …?“, setzte er an, ehe ihm seine weinende Frau um den Hals fiel und er erstaunt seine Arme um ihren etwas fülligen Körper schlang.

„Ich dachte ich hätte dich verloren! Warum musstest du seniler Idiot auch den Helden spielen und das Dorf verteidigen? Du bist so ein Dummkopf!“, fuhr sie ihn schluchzend an, während Tomasu einen traurigen Gesichtsausdruck aufsetzte und ihr sanft über den Rücken strich.

„Kaede! Liebling! Beruhige dich doch!“, sprach er seufzend, ließ seinen Blick zum ersten Mal durch das Krankenzimmer schweifen und musterte jeden der Shinobis verwirrt.

„Wer seid ihr alle?“, fragte er schließlich perplex und spürte wie seine Frau sich schniefend von ihm löste und sich tapfer die Tränen aus dem Gesicht wischte.

„Sie haben uns geholfen!“, berichtete sie Tomasu und neigte ihren Kopf kurz darauf unterwürfig in Richtung des Uchihas und der Medic-Nin, „Sasuke-sama und seine Frau haben dir das Leben gerettet! Er hat dich vor der tödlichen Klinge des Banditen bewahrt und dich hierher gebracht!“, erzählte sie leise, woraufhin der ältere Mann dem Schwarzhaarigen einen undefinierbaren Blick zuwarf und wenig später, unter dem vergeblichen Protest von Sakura, schwankend von der Liege stieg und sich vor dem Clanerbe auf die kühlen Krankenhausfliesen hockte.

„Ihr seid ein großzügiger Mann, Sasuke-sama! Mein Leben und das meiner Frau, möge von nun an Euch gehören! Ich werde Euch und eurer Familie bis zu meinem Tode treu sein!“, gelobte Tomasu, während Kaede ebenfalls schräg hinter ihm kniete und geduldig auf den Boden starrte.

Die Haruno pustete sich nach Beendigung dieses Vortrags seufzend eine Haarsträhne aus dem Gesicht und warf einen flüchtigen Seitenblick auf den Clanerben, welcher scheinbar nicht genau wusste, wie er mit dieser Situation umgehen sollte und beharrlich schwieg.

„Hören Sie!“, begann die Rosahaarige schließlich einfühlsam und wollte dem älteren Mann aufhelfen, jedoch hielt dieser weiterhin den Kopf gesenkt und wartete offensichtlich auf eine Antwort des Uchihas, „Sie brauchen Sasuke nicht ihr Leben zu schenken!“

Jedoch zeigte Tomasu keine Reaktion, während seine Frau zaghaft den Kopf hob und der Haruno in die grünen Augen blickte.

„Sie beide haben uns einen großen Dienst erwiesen! Und wir bitten Sie darum, dass wir uns für diese Freundlichkeit erkenntlich zeigen dürfen! Bitte!“, flehte sie entschlossen und registrierte wie Sakura und der Schwarzhaarige sich unsichere Blicke zuwarfen, als plötzlich die Tür aufging und Tsunade in dem Behandlungszimmer erschien.

„Was ist denn hier los?“, fragte sie überrascht, als sie die zwei Fremden vor Sasuke kauern sah und verständnislos die Augenbrauen in die Höhe wandern ließ.

„Das ist eine lange Geschichte!“, seufzte der Uzumaki, welcher neben Temari stand und über das altertümliche Verhalten von Kaede und ihrem Mann nur den Kopf schütteln konnte.

„Dann kann ich nur hoffen, dass sie nicht allzu ermüdend ist!“, meinte die Hokage trocken und richtete ihre stechenden Augen auf den Teamleader, „Uchiha! Auf ein Wort!“

Der Angesprochene verdrehte, auf Grund ihres anmaßenden Tonfalls leicht die Augen, drückte Sakura einen kurzen Kuss auf die Lippen und folgte Tsunade wenig später aus dem Zimmer.
 

Das alte Ehepaar sah dem Schwarzhaarigen unschlüssig nach und blickte überrascht auf, als die Haruno plötzlich vor ihnen in die Hocke ging und die beiden forschend musterte.

„Tun Sie mir den Gefallen und stehen Sie auf! Die Stühle hier sind viel bequemer als der Boden!“, versicherte ihnen die junge Frau, wandte sich um und besah den Uzumaki mit einem fragenden Blick, „Naruto? Könntest du was zu Essen besorgen! Und bitte keine Ramen!“

„Geht klar!“, grinste der Blondschopf und trat auf die Tür zu, „Ich bin zurück sobald ich die Krankenhauskantine geplündert habe!“

Die Rosahaarige lächelte dankbar und richtete ihr Antlitz wieder auf die beiden Personen vor ihr, welche sich nun langsam erhoben, es jedoch trotzdem nicht wagten Sakura ins Gesicht zu blicken und den Kopf gesenkt hielten.

Wenig später hatte die schöne Konoichi es doch tatsächlich geschafft die Eheleute davon zu überzeugen sich auf zwei der Stühle zu setzten, als der Uzumaki auch schon gefolgt von einer Krankenschwester den Raum betrat und Kaede und ihrem Mann jeweils ein Tablett vor die Nase gestellt wurde.

Jedoch starrte sie nur mit knurrenden Mägen auf das Essen und hatten, allem Anschein nach, nicht vor auch nur die Stäbchen in die Hand zu nehmen.

„Stimmt etwas nicht?“, fragte Temari, welche mittlerweile neben der Rosahaarigen stand und den hörbar ausgehungerten Leuten einen verständnislosen Blick zuwarf.
 

„Das können wir nicht annehmen ...“, murmelte Tomasu leise und bemerkte wie die Blondine genervt seufzte und verzweifelt eine Hand auf ihre Stirn legte, ehe Sakuras Stimme erklang und alle überrascht aufsahen.

„Ich möchte, dass Sie alles bis auf den letzten Krümel aufessen und sich danach, bis ich wiederkomme, ausruhen, verstanden?“, kam es in einem befehlenden Ton von der Haruno, woraufhin ihr Temari einen tadelnden Blick zuwarf und missfallend den Kopf schüttelte.

„Sakura!“, fuhr sie ihre Freundin an, „So kannst du doch nicht mit ihnen …“

„Wie ihr wünscht, Sakura-sama ...“, antworteten die Angesprochenen sogleich, griffen unter den verwirrten Blicken der Freunde nach ihren Stäbchen und beschäftigten sich unverzüglich mit der Nahrungsaufnahme.

Die Rosahaarige schloss, auf Grund dieser Reaktion, flüchtig die Lider und wandte sich wenig später ab, woraufhin Neji und die Anderen ihr stumm folgten und sie das Zimmer verließen.
 

„Ich denke ... die sind definitiv verrückt.“, seufzte der Uzumaki nachdem die Tür ins Schloss gefallen war und er lässig neben der Haruno über den langen Krankenhausflur spazierte.

„Sie sind nicht verrückt, Naruto ...“, versicherte ihm Sakura ernst, „Sie sind verzweifelt.“

„Wie meinst du das?“, fragte die Sabakuno, welche knapp hinter ihrer Freundin lief und jetzt neugierig die Augenbrauen hochzog, während Neji und Shikamaru kurz wissende Blicke austauschten.

Die Rosahaarige wollte gerade antworten, als vor ihnen Sasuke und die Hokage um eine Ecke bogen und unverzüglich auf sie zusteuerten.

„Wie sieht es aus?“, fragte Tsunade auch sogleich und fixierte ihre ehemalige Schülerin mit einem undefinierbaren Blick.

„Es geht ihnen gut! Sie ruhen sich aus! Ich habe ihnen was zu Essen bringen lassen!“, klärte die Medic-Nin das Oberhaupt auf und erntete ein verstehendes Nicken, ehe sich die Blondine an den Uchiha wandte.

„Ich werde versuchen mit ihnen zu reden!“

Nach diesen Worten war die Hokage an der kleinen Gruppe vorbei geschritten und verschwand wenig später in dem Behandlungszimmer am Ende des Korridors.

Ein kurzes Schweigen legte sich über die Freunde, bevor sich die Haruno an ihren Mann wandte und ein betrübtes Seufzen über ihre Lippen kam.

„Sie haben ihr zu Hause verloren, nicht wahr?“, sprach sie leise, beobachtete wie Sasuke ihr einen kurzen nachdenklichen Blick zuwarf und schließlich kaum merklich nickte.

„Hn …“, machte er nur, ehe Naruto der Rosahaarigen erklärte, dass das Dorf der beiden von Banditen überfallen worden war und alle Häuser niedergebrannt wurden.

„Dann sind sie die einzigen Überlebenden?“, entfuhr es Temari geschockt, woraufhin der Hyuuga bestätigend nickte und sich Sakura stöhnend an die Wand des Krankenhausflurs lehnte.

„Das erklärt, warum sie sich so verzweifelt an dich klammern.“, schlussfolgerte die Haruno und warf Sasuke einen vielsagenden Blick zu, woraufhin sich dieser flüchtig durch das rabenschwarze Haar fuhr und wenig später weiche Lippen auf den seinen spürte.

„Du hast das Richtige getan … und das weißt du ...“, flüsterte die Medic-Nin leise, nachdem sie sich von dem Clanerben gelöst hatte und ihn durchdringend anstarrte, „Bereue nicht, diesen Leuten das Leben gerettet zu haben.“

Der Angesprochene schloss flüchtig die Lider, ehe er sich zu einem knappen Nicken herabließ und seiner Frau einen sanften Kuss gab, als plötzlich das Geräusch von Schritten erklang und die Freunde aufsehen ließ.

Die Hokage stolzierte gemächlichen auf ihre besten Shinobis zu, schloss sich der kleinen Runde an und besah Sakura und den Uchiha kurz darauf mit einem ernsten Blick.
 

„Sie sind dankbar für die Einladung in Konoha bleiben zu dürfen.“, erklärte sie betrübt und fixierte den Teamleader, „Jedoch beteuern sie, dass es deine Entscheidung ist was jetzt mit ihnen passiert. Sie haben alles verloren und legen ihr Leben in deine Hände Sasuke-sama.“

„Genau das hatte ich befürchtet ...“, stöhnte der Angesprochene und fuhr sich mit einer Hand über den Nacken, während die Haruno grüblerisch auf ihrer Unterlippe herum biss, schließlich ergeben seufzte und lässig mit den Schultern zuckte.

„Und wenn schon. Dann kommen sie halt erstmal bei uns unter. Alles andere klären wir bei Gelegenheit ...“, war der Vorschlag der Rosahaarigen, woraufhin alle überrascht aufsahen und ihr erstaunte Blicke zuwarfen.

„Sakura ...“, begann der Uchiha ernst und fixierte sie mit seinen pechschwarzen Augen, „Wir kennen diese Leute nicht. Wir können sie doch nicht einfach wie ausgesetzte Tiere auflesen ...“

„Sie haben alles verloren und brauchen Hilfe, Sasuke. Ich werde sie ganz sicher nicht auf der Straße sitzen lassen! Außerdem machen sie auf mich einen netten Eindruck ...“, pflichtete ihm seine Frau bei und besah ihn mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck, woraufhin der Clanerbe kurz tief durchatmete und wenig später ergeben die Lider schloss.

„Gut. Von mir aus können sie erstmal im Gästezimmer unterkommen.“, die Rosahaarige warf ihm einen dankbaren Blick zu und drückte dem Teamleader einen kurzen Kuss auf den Mund, „Aber nur so lange bis geklärt ist was mit ihnen geschieht ...“
 


 

Zwei Stunden später, in Temaris Wohnung
 

Ein genervtes Seufzen hallte durch das Wohnzimmer, während ein Fernsehsender nach dem Anderen vor den Augen der Sabakuno aufflackerte und heute scheinbar nicht die gewünschte Abwechslung lieferte. Mit einer knappen Handbewegung pfefferte sie ein Kissen auf den gegenüberliegenden Sessel und ließ sich stöhnend zurück auf das weiche Polster der Couch sinken. Ihr Blick klebte an der Decke, während ihre Hände sich vorsichtig auf ihren Bauch legten und die winzig kleine Rundung ertasteten. Sie schloss die Lider und atmete tief durch, ehe sie die verräterischen Tränen wegblinzelte und sich langsam wieder aufsetzte.

Sie wusste, dass TenTen Recht hatte. Lange würde sie ihr kleines Geheimnis nicht mehr verbergen können. Sakura sah man es ebenfalls schon an, denn obwohl ihr Temari ungefähr zwei Schwangerschaftswochen voraus war, konnte man den Ansatz eines Babybauches auch bei der Rosahaarigen erkennen. Dies lag daran, dass die Haruno ein wenig dünner war als sie und das freudige Ereignis somit sichtbarer präsentierte.
 

Freudiges Ereignis?
 

Ein hohles Lachen drang aus Temaris Kehle, bevor sie sich seufzend durch die blonden Haare fuhr und ihren betrübten Blick auf den Fernseher richtete.

„Mamoru! Ich liebe dich! Bitte verlass mich nicht!“, schluchzte eine langbeinige Brünette auf der Mattscheibe und klammerte sich geradezu gewaltsam an das kostspielige Jackett eines attraktiven schwarzhaarigen Mannes.

„Ich kann nicht bei dir bleiben, Kurumi! Ich würde dich und unser ungeborenes Kind nur in Gefahr bringen! Du weißt sie werden mich finden und…“

„Das werden sie nicht! Wenn wir zusammen sind, werden sie uns nichts anhaben können! Ich brauche dich Mamoru! Unser Baby braucht dich!“

Bitterlich weinend fiel ihm die hübsche Frau um den Hals und vergrub ihr perfekt geschminktes Gesicht in den Designerklamotten ihres Schauspielkollegen, während die Sabakuno dem schnulzigen Geschehen mit undefinierbarer Miene folgte.

„Weine nicht, Liebes!“, flüsterte der gut aussehende Mann und vergrub seine linke Hand leidenschaftlich in der aufwändig frisierten Lockenpracht von Kurumi, „Du weißt ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt … aber … ich kann nicht bei dir bleiben!“

„Warum nicht? Warum verlässt du mich und unser Baby? Wie kannst du mir so etwas antun?“, schluchzte die junge Frau und presste ihren kurvenreichen Körper verzweifelt gegen Mamorus, ehe er ihr verweintes Gesicht in seine Hände nahm und ihre funkelnden Augen zu ihm aufsahen.

„Ich will nicht, dass meiner Familie etwas zustößt! Sie werden uns finden, egal wie gut wir uns verstecken! Kurumi! Liebling! Ich verspreche dir, ich werde niemals eine andere Frau so sehr begehren, wie ich dich begehre! Ich liebe dich!“

Nach diesen Worten befreite er sich aus dem Griff der Braunhaarigen, gab ihr einen letzten atemberaubenden Kuss und wandte sich unter dem verzweifelten Flehen seiner Freundin ab.

Mit tränenerstickter Stimme flüsterte sie ein leises „Ich liebe dich auch! Ich werde dich immer lieben!“ und beobachtete wie der flatterndem Mantel des Schwarzhaarigen in der Dunkelheit der Nacht verschwand.
 

Im nächsten Moment fuhr Temari erschrocken zusammen, da plötzlich das Schrillen ihrer Türklingel erklang und sie wieder zurück in die Realität katapultierte.

Sie stieß einen kurzen Fluch aus, ärgerte sich darüber das ein schlechter Liebesfilm es geschafft hatte sie dermaßen zu fesseln und stampfte wenig später mies gelaunt über den Flur.
 

Ihre Pupillen weiteten sich geschockt, als sie die Wohnungstür öffnete, in ein bekanntes Augenpaar sah, und sich ihr Griff um die Klinke sogleich krampfhaft verstärkte.

„Hey ...“, sprach Shikamaru nach kurzem Zögern und blieb unschlüssig im Treppenhaus stehen, während er die junge Frau vor ihm kurz besorgt musterte und auf eine Reaktion ihrerseits wartete.

„Hey …“, hauchte sie schließlich leise und registrierte wie sie eingehend betrachtet wurde, „Was … was willst du hier?“

Der Angesprochene seufzte daraufhin flüchtig und fuhr sich mit einer Hand lässig durch die dunklen Haare, ehe er sich kurz räusperte und ihren Blick suchte.
 

„Ich habe mir Sorgen gemacht. Sakura meinte sie hätte dich ins Krankenhaus begleitet. Warum warst du da? Fehlt dir was?“

Die Blondine bewarf ihre beste Freundin gerade innerlich mit äußerst großen Felsbrocken, während sie sich darum bemühte nach Außen hin nichts von ihrer Nervosität, Angst und Panik preis zu geben.
 

„N-nein ... es ist alles in Ordnung ...“, versicherte sie ihm und zwang sich zu einem gekünstelten Lächeln, woraufhin der Nara skeptisch eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ und flüchtig die Lieder schloss.

„Temari ...“, begann er ernst und registrierte wie sich die hübsche Konoichi vor ihm verspannte, „Hältst du mich für blöd? Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt. Du distanzierst dich immer mehr von mir. Seit Monaten gehst du mir aus dem Weg. Ich dachte … das was wir hatten … war …“
 

„Was hatten wir denn?“, fiel ihm Gaaras Schwester unerwartet ins Wort und konnte sich selbst nicht erklären woher sie plötzlich den Mut nahm ihm in die Augen zu sehen.
 

„…“

„Wir hatten Sex! Das war alles was du wolltest. Und wenn du das immer noch willst … wirst du es dir woanders holen müssen!“, versicherte sie ihm aufgebracht und wollte bereits die Tür schließen, als Shikamaru dies zu verhindern wusste und mit einem Arm ihr Vorhaben zunichte machte.
 

„Das habe ich nie gesagt ...“, kam es leicht genervt von ihm, ehe er sich durch wenig Kraftaufwand Eintritt in die Wohnung verschaffte und kurz darauf vor ihr im Flur stand.

„Du hast vieles nie gesagt ...“, zischte sie ihm zu und verschränkte erbost die Arme vor der Brust.

„Ich habe nie behauptet, dass ich nur an Sex interessiert war.“

„Das wäre auch nicht nötig gewesen! Dein Verhalten hat dies deutlich gezeigt.“, beteuerte die Sabakuno und besah ihn mit einem vernichtenden Blick.

„Temari. Ich wusste, dass wir diese Angelegenheit aus verschiedenen Sichtweisen betrachtet haben … aber …“
 

„Tze ...“, stieß die Blondine verachtend aus und fiel ihm somit erneut ins Wort, „Diese Angelegenheit? Shikamaru wir hatten Sex! Hör auf so zu reden, als wären wir Geschäftspartner gewesen, die sich über eine Fusion ihrer Firmen nicht einig werden konnten.“, fuhr sie ihn wütend an und vernahm sein genervtes Stöhnen.

„Und warum hast du nie etwas gesagt?“, sprach der Braunhaarige ärgerlich und zog beide Augenbrauen hoch, „Du wusstest von Anfang an worauf du dich da einlässt! Warum hast du nie den Mund aufgemacht und gesagt, dass es dir um mehr als nur Sex geht?“
 

„Willst du mich verarschen, Nara?“, entfuhr es ihr zornig, „Ja, es stimmt! Ich wusste worauf ich mich einlasse … aber du wusstest das auch! Du hast mit mir geschlafen, obwohl du es wusstest! Du wusstest über meine Gefühle bescheid, verdammt! Du erbärmlicher Mistkerl wusstest, dass ich dich liebe!“, schrie sie ihm entgegen und erschrak im nächsten Moment, ehe sie sich die Hand auf den Mund schlug und ihm einen schockierten Blick zuwarf.

Sie hatte ihm gerade zum ersten Mal ihre Liebe gestanden. Nein. Sie hatte es ihm ins Gesicht gebrüllt. Sehr romantisch.
 

„…“
 

Der ANBU erwiderte nichts, starrte sie lediglich ein wenig überrascht an und ließ sich, wie so oft, nicht in die Karten schauen.

„Ich … ich … meine … ich …“, setzte sie zerstreut an und verstummte erstaunt, als Shikamaru ihr zuvorkam und leise seufzend die Lider schloss.

„Es ging mir nicht nur um Sex.,“, sprach der Braunhaarige ernst und fixierte ihre wunderschönen dunkelblauen Augen, „Du bedeutest mir mehr als du denkst. Aber eine Beziehung … ich meine … eine richtige Beziehung, mit Pflichten und Verantwortungen …“
 

„… ist zu mühsam. Ich weiß!“, beendete die Sabakuno den Satz ihres Gegenübers, machte ein abfälliges Geräusch und viel ihm somit zum dritten Mal ins Wort.

„Das wollte ich nicht sagen!“

„Was sonst? Anstrengend?“

„Temari!“
 

„Was denn?“, sie hob die Arme in die Höhe um ihrer Verzweiflung Ausdruck zu verleihen und registrierte nicht wie ihr knappes, jedoch weites T-Shirt ein ganzes Stück hoch rutschte und freie Sicht auf ihren Bauch gab, „Ich habe doch Recht! Dir ist schon immer alles zu anstrengend gewesen!“
 

Erst nachdem sie ihren Satz beendet hatte, fiel ihr Blick auf das verwirrte Gesicht ihres Gegenübers, bevor sie realisierte wohin er gerade ununterbrochen starrte und sie sogleich nervös ihr Shirt zurechtzupfte.

Nachdem die nackte Haut aus seinem Sichtfeld verschwand, blinzelte der Nara konfus und schien einen kurzen Moment in Gedanken versunken.

„Was …?“, setzte er an, brach jedoch wenig später ab und trat plötzlich mit einem unergründlichen Blick auf Gaaras Schwester zu.

„Shikamaru …?“, kam es leicht panisch von der schönen Konoichi, während sie unsicher ein paar Schritte zurück wich, jedoch plötzlich am Oberarm gepackt wurde und mit geweiteten Augen dabei zusah wie sich die andere Hand des jungen Mannes auf ihren Bauch legte.
 

Fass mich nicht an!“, zickte sie wütend, schubste ihn von sich weg und beobachtete wie sich seine Gesichtszüge langsam veränderten, ehe er den Griff um ihren Arm verstärkte, sie unwirsch zu sich zog und mit seinen Fingern nach dem Saum ihres Oberteils griff um es ihr wenig später hochziehen zu können.

Seine Pupillen starrten ungläubig auf die deutlich erkennbare Wölbung, während Temari vor ihm panisch zappelte und versuchte ihm die Sicht auf das kleine Stückchen Haut zu verwehren.

Im nächsten Moment ließ er sie los und registrierte wie sie sich mit einem nervösen und zugleich beschämten Blick an die Wand hinter ihr presste und somit versuchte den Abstand zwischen ihm und ihr möglichst groß ausfallen zu lassen.
 

Sie hielt den Kopf gesenkt und wagte es nicht ihm in die Augen zu sehen, während Shikamarus Gehirnzellen gerade zu Höchstleistungen ansetzten und eins und eins zusammen zählten.
 

„Du bist schwanger, oder?“, kam es schließlich leise über seine Lippen, ehe er tief durchatmend die Lider schloss und vergebens auf eine Antwort wartete.
 

„…“

„Ist es von mir?“

„…“

„Verdammt, Temari! Ist das mein Kind?“, entfuhr es ihm schließlich ungewollt laut, woraufhin die Angesprochene zusammenzuckte und sich zu einem flüchtigen Nicken herabließ.
 

„Wie lange weißt du es schon?“, fragte er verstimmt und bemerkte wie sie zum ersten Mal, seit dem ihn die Erkenntnis getroffen hatte, den Kopf hob und ihn mit glitzernden Augen fixierte.

„Drei Monate ...“, hauchte sie leise und versuchte die aufkommende Tränenflut zu unterdrücken, jedoch ohne Erfolg.

Drei Monate?“, wiederholte er fassungslos und platzierte seine Hand an seiner Schläfe, „Du weißt bereits seit drei Monaten, dass du schwanger bist und hast es nicht für nötig gehalten mir eventuell davon zu erzählen?“

„Ich … konnte nicht … ich …“, begann die Blondine aufgewühlt, während in regelmäßigen Abständen Schluchzer ihrer Kehle entrannen und sie am ganzen Körper zittern ließen.

„Du konntest nicht?“, entfuhr es dem Nara wütend, ehe er seine Hand gegen die Flurwand schlug und sah wie Temari ihm einen ängstlichen Blick zuwarf, „Du konntest mir nicht sagen das du schwanger bist? Was war los? Bist du vorübergehend verstummt?“

„S-shikamaru … bitte …“
 

„Weißt du was? Ich will es gar nicht hören ...“, schnitt er ihr erbost das Wort ab und besah sie mit einem zornigen und zugleich enttäuschten Gesichtsausdruck, „Hätte ich jemals erfahren das ich ein Kind habe? Oder hast du geplant es in einem dunklen Keller groß zu ziehen, um mich auf ewig von ihm verhalten zu können?“
 

„Ich …“
 

„Ja! Richtig! Es geht wie immer nur um dich! Verdammt, Temari! Es ist auch mein Kind. Das du es mir nicht gesagt hast, zeigt, dass du mir nicht vertraust. Für wen hältst du mich? Hast du geglaubt, dass ich verschwinde sobald ich von deiner Schwangerschaft erfahre?“
 

„Du … ich … ich dachte … ich…“, stotterte sie vollkommen aufgewühlt, während salzige Tränen unermüdlich über ihre zarten Wangen flossen und sie verzweifelt die Arme an ihre Brust presste.

„Ich fass es nicht!“, der Nara schlug sich zornig eine Hand vor die Stirn, ehe ihm ein verachtendes Lachen entrann und er die Frau vor sich verschmähend betrachtete, „Du hast tatsächlich gedacht es würde mich einen Scheißdreck interessieren das ich Vater werde, nicht wahr? Du hast mich allen ernstes als den größten Mistkerl des Dorfes abgestempelt!“
 

„N-nein ich … Shikamaru … b-bitte …“

„Schönen Dank für die Blumen!“, zischte ihr der Braunhaarige zu, drehte sich im nächsten Moment um und wandte sich zum Gehen, als Temaris flehende Stimme an seine Ohren drang und ihn dazu veranlasste sich halb zu ihr umzudrehen.

„Shikamaru … ich … versteh doch … wir hatten nur Sex … und …“

„Nur Sex! Richtig!“, unterbrach sie der Angesprochene leise und besah sie mit einem undefinierbaren Blick, „Weißt du … was witzig ist? Bereits nach den ersten Wochen die wir zusammen waren, habe ich angefangen, daran zu glauben, dass es vielleicht funktionieren könnte! Aber da ich für dich scheinbar nur irgendein Dreckskerl bin der eine Frau schwängert und sie dann sitzen lässt … frage ich mich, warum du überhaupt mit mir geschlafen hast?“
 

„Shikamaru ... du weißt … ich …“
 

„Vergiss es einfach! Wenn unser Kind alt genug ist kannst du ihm von seinem missratenen Vater erzählen, der dich, als du schwanger warst sitzen ließ und fünf Jahre später mit einer anderen Frau drei liebenswürdige Kinder bekommen hat! Ich hoffe das stimmt so ungefähr mit dem überein was du von mir erwartet hast!“
 

„S-shikamaru … bitte ...“
 

„Ich fürchte ich muss jetzt los, immerhin habe ich nur noch fünf Jahre um eine Frau zu finden und drei Kinder zu zeugen, da sollte ich nicht trödeln!“
 

Nach diesen sarkastischen Worten, war der Nara, ohne Temari noch eines weiteren Blickes zu würdigen, durch die Wohnungstür verschwunden und schlug diese mit einem lauten Knall hinter sich zu, woraufhin die Blondine verzweifelt schluchzte und im nächsten Moment wimmernd an der Flurwand hinunterrutschte.

Ein wehleidiges Keuchen entrann ihrer Kehle, während sich ihre Finger in ihre langen Haarsträhnen krallten, sie die Beine schützend an ihren bebenden Körper zog und kurz darauf bitterlich weinend den Kopf sinken ließ.
 

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Neuigkeiten!

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Am Abend in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Das genüssliche Gähnen einer rosahaarigen Frau hallte durch das Schlafzimmer, ehe sie sich seufzend unter der weichen Bettwäsche streckte und behutsam mit ihren zierlichen Fingern über die kleine Rundung ihres Bauches strich.

Ein glückliches Lächeln huschte über ihre Lippen, ehe sie die Decke zurück schlug, sich aus den gemütlichen Kissen erhob und nach wenigen Schritten vor dem großen Kleiderschrank stand. Sie horchte auf, als sie gerade nach einem gemütlichen Sweatshirt suchte und das Klappern von Kochtöpfen an ihre Ohren drang.

Sakura runzelte kurz die Stirn, zog sich schnell einen weiten grauen Pullover über ihr knappes Top, band ihre langen rosa Haare zu einem lockeren Dutt und spazierte wenig später in ihren schwarzen Leggins aus dem Schlafzimmer und machte sich auf in Richtung Küche.

Als sie im Türrahmen des besagten Raumes stand, ließ sie verwundert die Augenbrauen in die Höhe wandern und folgte mit ihrem Blick einer fleißigen alten Frau die sich mit größter Sorgfalt um vier verschiedene Töpfe und Pfannen auf dem Herd gleichzeitig kümmerte.

Die Rosahaarige ließ ein belustigtes Räuspern erklingen und beobachtete wie sich Kaede im nächsten Moment überrascht umdrehte und sie mit einem freundlichen Blick besah.

„Sakura-san? Ich hoffe Ihr habt gut geschlafen?“, fragte die braunhaarige Frau höflich und verneigte sich knapp vor der Medic-Nin, ehe sie eines ihrer Teigröllchen wendete und begann den Tisch zu decken.

„Viel zu gut!“, seufzte die Angesprochene, trat an den Herd und warf einen neugierigen Blick in die Töpfe, „Für wen ist denn das ganze Essen?“

Oh!“, entfuhr es Kaede beschämt, „Verzeiht mir! Uchiha-san hatte noch etwas zu erledigen und bevor er gegangen ist, habe ich ihn darum gebeten für Sie kochen zu dürfen! Und weil ich nicht wusste was Ihnen schmeckt … habe ich eine etwas größere Auswahl an Speisen zubereitet!“

„Ja! Das sehe ich!“, schmunzelte Sakura und trat an den Kühlschrank um sich ein Glas Wasser einzugießen, während die Ältere der beiden Frauen sich wieder hochkonzentriert ihrem Gemüse zuwandte.

„Ich hoffe das missfällt Euch nicht?!“, sprach die Braunhaarige unsicher und wirkte erleichtert, als die schöne Konoichi leise lachend den Kopf schüttelte und sich an dem Küchentisch niederließ.

„Nein, keineswegs!“, versicherte ihr die Medic-Nin und nippte an ihrem kühlen Getränk, „Wie geht es Tomasu?“

„Er schläft immer noch! Wir sind Ihnen wirklich sehr dankbar dafür, dass Sie uns Ihr Gästezimmer zur Verfügung stellen!“, pflichtete Kaede der Rosahaarigen bei und sah wie diese eine wegwerfende Handbewegung vollführte und sich gegen die Rückenlehne ihres Stuhls sinken ließ.

„Kein Problem!“, meinte die Uchiha knapp und blickte im nächsten Moment überrascht drein, als ihr die ersten Teller voller duftender Gerichte vor die Nase gestellt wurden.

„Ich hoffe es wird Ihnen schmecken!“, sprach die Braunhaarige freundlich und stellte noch eine Schüssel Reis auf den nun ächzenden Tisch, „Und keine Sorge! Ich habe alles schonend zubereitet! Während der Schwangerschaft sollten Sie sich immer möglichst gesund und ausgewogenen ernähren!“

Sakura hatte bis eben noch verblüfft auf das Essen gestarrt, ehe die Worte der Köchin an ihre Ohren drangen und sie dazu veranlassten ruckartig den Kopf zu heben und ihr Gegenüber mit einem verwirrten Blick zu besehen.

Kaede schien ihre Gedanken zu erraten, da sich plötzlich ein unsicheres Lächeln auf ihre Lippen schlich und sie zaghaft die letzten Soßenschälchen auf den Tisch stellte.

„Ich habe mitbekommen, wie Uchiha-san Sie im Krankenhaus nach dem Befinden eines Babys gefragt hat!“, berichtete die Braunhaarige und fuhr zögerlich fort, „Deswegen … bin ich davon ausgegangen, dass Sie…“

„Es stimmt! Ich bin schwanger!“, bestätigte Sakura die Vermutung der Braunhaarigen, bevor ein kleines Lächeln über die Gesichter der beiden Frauen huschte und Kaede der Konoichi erfreut gratulierte.

„Und genau deswegen sollten Sie ihrem Baby einen Gefallen tun und das Essen nicht kalt werden lassen!“, bat die Ältere und deutete mit einer Handbewegung auffordernd auf die dampfenden Speisen.

„Das hatte ich nicht vor!“, meinte die Angesprochene schmunzelnd und füllte ihren Teller mit verschiedenen duftenden Häppchen, ehe sie nach den Stäbchen griff und sich wenig später eines der mit Reis gefüllten Teigröllchen in den Mund schob.

Im nächsten Moment huschte ein undefinierbarer Ausdruck über ihr hübsches Gesicht, woraufhin Kaede sie mit einem unsicheren Blick betrachtete und leicht beunruhigt den Kopf senkte.

„Das … das ist unglaublich lecker!“, brachte Sakura plötzlich erstaunt hervor und probierte etwas von dem gedünsteten Gemüse mit einer dazugehörigen dunklen Soße, „Ich habe noch nie etwas so deliziöses gegessen! Wo hast du so gut kochen gelernt?“

Die Verblüffung stand der Uchiha praktisch ins Gesicht geschrieben, woraufhin sie sogar die Höflichkeiten vergaß und ihr Gegenüber mit einem neugierigen Blick besah.

„Es freut mich zu hören, dass es Euch schmeckt, Sakura-san!“, lächelte die Angesprochene und strich schüchtern ihre Schürze glatt, „Das sind alles alte Familienrezepte! Sie wurden von Generation zu Generation in unserer Familie weitergereicht! Haben Sie so etwas nicht in ihrer Familie?“

„Nein! Meine Eltern sind früh gestorben. Außerdem ist es mir von meinen Freunden bis auf weiteres verboten worden mich einem Herd zu nähern!“, schmunzelte die schöne Konoichi und konnte sich ein kleines Lachen nicht verkneifen, während die Braunhaarige verwirrt die Augenbraue in die Höhe wandern ließ und sich flüchtig räusperte.

„Verzeiht, Sakura-san! Aber ich fürchte … ich verstehe nicht ganz?!“, kam es schließlich schüchtern von Tomasus Frau, woraufhin die Medic-Nin kurz vergnügt den Kopf schüttelte und sich mit Freude dem Essen zuwandte.

„Ich wollte lediglich zum Ausdruck bringen, dass ich, was das Kochen und Backen von Speisen angeht, mit keinerlei Talent gesegnet worden bin!“, erklärte die Rosahaarige hörbar amüsiert und griff nach der Reisschüssel, als das Schrillen der Wohnungstür ertönte und sie verwundert aufsehen ließ.

„Bitte bleibt sitzen, Sakura-san! Ich erledige das!“, sprach Kaede entschlossen und war, bevor die Uchiha auch nur blinzeln konnte, bereits im nächsten Moment aus der Küche geeilt.

Keine Minute später wurde ein verstimmt wirkender Mann von der älteren Frau in den Raum geführt und trat unverzüglich auf die Rosahaarige zu.

„Shikamaru!? Was…?“, entfuhr es der schönen Konoichi erstaunt, ehe der Angesprochene sich ohne ein Wort neben ihr nieder ließ und seine funkelnden Augen auf seine Teamkollegin richtete, während sich Tomasus Frau, nach einem vielsagenden Blick von Sakura, knapp verneigte und mit dem Vorwand nach ihrem Mann zu sehen aus dem Zimmer verschwand.

Eine unangenehme Stille legte sich über die Anwesenden, ehe der Nara flüchtig die Lider schloss und seiner besten Freundin wenig später überraschende Worte entgegenschleuderte.

Hast du es gewusst?“

Der Klang seiner Stimme zerschnitt praktisch die Luft, woraufhin Sakura ihn mit einem mulmigen Gesichtsausdruck betrachtete, sogleich registrierte worum es hier ging und sich bereits innerlich auf das große Donnerwetter vorbereitete.

„Bevor du mich jetzt gleich strangulierst oder anschreist, solltest du eines dieser Teigröllchen probieren!“

„Ich will aber kein Teigrowl…“, noch bevor der Nara seinen Satz beenden konnte, hatte ihm die Konoichi einen der besagten Leckerbissen in den Mund gestopft und ihn somit zum Schweigen gebracht.

Mit finsterer Miene sah er sie an und begann grummelnd auf dem Essen zu kauen, ehe seine Augen sich überrascht weiteten und all die Wut aus seinen Gesichtszügen verschwand.

„Das ist wahnsinnig gut! Wer hat das gemacht? Und wage nicht zu behaupten, dass du das warst!“, brachte er nur hervor und sah wie Sakura grinsend den Kopf schüttelte und ihm ein weiteres Röllchen in den Mund schob.

„Das war Kaede!“, beantwortete die Rosahaarige seine Frage und beobachtete schmunzelnd wie ihr Teamkollege seine Augen neugierig über die vielen Delikatessen schweifen ließ.

„Das willst du doch wohl nicht alles alleine essen, oder?“, fragte er mit einem deutlichen Unterton in der Stimme, woraufhin die Konoichi leise lachend den Kopf schüttelte und ihn mit einem auffordernden Blick besah.

„Ich fürchte das ist unmöglich!“, versicherte sie ihm und beobachtete wie der Braunhaarige ohne zu zögern ihren Teller belud und kurz darauf mit seiner besten Freundin vom selben Porzellan speiste.

„Temari hat es dir also endlich gesagt, ja?“, begann Sakura schließlich zaghaft und fischte nach einem Stück Hühnchen, woraufhin der Nara leise schnaubte und weiterhin mit den Blätterteigröllchen vorlieb nahm.

„Unfreiwillig!“, zischte er scheinbar immer noch verstimmt, „Nachdem ich einen eingehenden Blick auf ihren Bauch werfen durfte, ist sie mit der Wahrheit rausgerückt und war so freundlich mir zu erzählen, dass sie schwanger ist!“

„Ihr habt euch gestritten!“, stellte die schöne Konoichi seufzend fest und stopfte ihm mit ihren Stäbchen ein paar Karottensprossen in den Mund, woraufhin der Braunhaarige anerkennend die Augenbrauen hob und mit einem flüchtigen Nicken den hervorragenden Geschmack des Gemüses bestätigte.

„Hn…“, brummte der ANBU nachdem er den Mund nicht mehr voller Wurzeln hatte, „Eigentlich habe nur ich gestritten. Sie hat geheult!“

Shikamaru!“, fuhr die Haruno ihn wegen seiner Aussage an und schüttelte vorwurfsvoll den Kopf.

Was?“, kam es genervt von ihrem Teamkollegen, „Ich war wütend! Sie hätte es mir schon viel eher sagen sollen. Ich meine, verdammt, es schließlich auch mein Kind … und es ist bereits drei Monate alt!“

„Vier!“, korrigierte ihn Sakura und beobachtete wie der Nara ihr einen überraschten Blick zuwarf.

Was…?“

„Sie ist im vierten Monat! 15. Woche! Hat sie dir nichts gesagt?“, fragte die Rosahaarige leicht erstaunt und sah wie ihr bester Freund sich seufzend durch das Gesicht fuhr und sich frustriert noch ein Blätterteigröllchen in den Mund schob.

„Ich fürchte … ich habe ihr nicht mal die Möglichkeit gegeben es mir zu sagen!“

„Was hast du angestellt?“, kam es alarmiert von der schönen Konoichi, während sie sich noch eine Portion Reis auftat und registrierte wie ihr Shikamaru sogleich die Hälfte wegfutterte.

„Ich habe … vielleicht ein wenig überreagiert…“, meinte der Angesprochene betreten und beobachtete wie seine beste Freundin unheilvoll die Augenbrauen in die Höhe wandern ließ.

„Also hast du etwas zu ihr gesagt, was du lieber nicht hättest sagen sollen?“, mutmaßte Sakura und wartete geduldig auf eine Antwort.

„Ich fürchte es gab da so Einiges, was ich nicht hätte sagen sollen!“, gestand der Braunhaarige kleinlaut und spürte wie die Stirn seiner besten Freundin begleitet von einem Stöhnen auf seiner Schulter landete.

„Du hast es also mal wieder nach Strich und Faden versaut!“, grummelte die Uchiha, hob den Kopf und besah ihren Gesprächspartner mit einem schiefen Blick.

„Was soll das denn heißen?“, empörte sich Shikamaru und bekam wenig später ein weiteres Teigröllchen in den Mund geschoben.

„Du weißt genau was das heißen soll! Du magst zwar einen erstaunlich hohen IQ haben, aber in Sachen Frauen … bewegst du dich auf dem geistigen Level eines Pantoffeltierchens!“

„Herzlichen Dank!“, brummte der Angesprochene beleidigt und kaute missmutig auf dem deliziösen Leckerbissen herum, als plötzlich das Geräusch der zufallenden Wohnungstür erklang und Sasuke wenig später leicht überrascht im Türrahmen stand.

„Veranstaltet ihr hier ein Wettessen?“, fragte er irritiert und ließ eine Augenbraue in die Höhe wandern, ehe er sich zu den beiden Teamkollegen an den Tisch setzte und sogleich von seiner Frau äußert rabiat ein Teigröllchen in den Mund gestopft bekam.

„Sawuwa!“, schmatzte er alles andere als manierlich und besah seine lachende Frau mit einem finsteren Blick, während Shikamaru über das Verhalten der beiden nur amüsiert den Kopf schüttelte.

„Hat Kaede das alles gekocht?“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen schließlich überrascht, woraufhin die Medic-Nin und der Nara kurze Blickte austauschten und ihm ein belustigtes Grinsen schenkten.

„Wer soll das sonst gewesen sein? Etwa Sakura?“, lachte Shikamaru und beobachtete wie sich ein winziges Schmunzeln auf Sasukes Lippen schlich, ehe er sich flüchtig räusperte.

„Diese Möglichkeit hatte ich nicht im Entferntesten in Betracht gezogen!“, versicherte der Clanerbe dem Braunhaarigen und erntete einen amüsierten Blick, während die, seit neustem Uchiha, missbilligend schnaubte.

„Wirklich witzig! Macht euch ruhig über meine Kochkünste lustig!“, schmollte die Rosahaarige und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust.

„Welche Kochkünste?“, grinste der Nara verschmitzt und kassierte einen bitterbösen Blick von seiner Teamkollegin.

„Wie wäre es, wenn du die Klappe hältst, deinen faulen Hintern bewegst und bei Temari zu kreuze kriechst?“, knurrte Sakura lauernd und sah wie der Angesprochene genervt die Augen verdrehte.

„Pff…“, machte Shikamaru unbeeindruckt, „Warum sollte ich? Sie hat mir schließlich verheimlicht das sie schwanger ist!“

„Du weißt es also endlich?“, warf der Uchiha ein, kramte gleichzeitig nach einem Teller und begann wenig später diesen mit den verschiedensten Köstlichkeiten zu beladen.

„Du … du wusstest auch davon?“

Der Braunhaarige besah seinen Freund mit einem zutiefst empörten Blick und beobachtete wie dieser gelangweilt mit den Schultern zuckte und durch eine knappe Kopfbewegung auf seine Frau deutete.

„Das gibt es doch nicht!“, seufzte der Nara missmutig und richtete seine Augen auf die Rosahaarige, „Bin ich eigentlich der einzige gewesen der es nicht wusste?“

„Ich glaube Naruto wusste es auch nicht!“, mutmaßte Sakura und besah ihn mit einem vielsagenden Blick, „Was natürlich, in Bezug auf seine redefreudige Attitüde, verständlich ist!“

Shikamaru ließ daraufhin nur ein abfälliges Geräusch vernehmen und stützte sich mit Hilfe seines Ellenbogens desinteressiert auf dem Holz des Tisches ab.

Die Uchiha warf Sasuke einen flüchtigen Blick zu und registrierte, dass dieser mit seinem Essen beschäftigt war und scheinbar keine große Lust verspürte sich an dem heiklen Gespräch zu beteiligen. Folglich durfte sie die ganze Sache wohl alleine in die Hand nehmen.

„Shika! Du musst mit ihr reden!“, meinte sie nach kurzem Zögern und fixierte ihren besten Freund mit einem ernsten Blick, „Was auch immer du zu ihr ge…“

„Warum?“, fiel der Angesprochene ihr ins Wort und erntete augenblicklich einen irritierten Blick von der Medic-Nin, „Warum sollte ich mit ihr reden?

„Ich weiß auch nicht! Vielleicht weil du sie geschwängert hast?“

„Das scheint sie herzlich wenig zu interessieren!“

„Was soll das heißen?“

„Es ist doch offensichtlich, dass sie nicht will, dass ich Kontakt zu dem Kind habe!“

„Ja! Genau!“, stimmte die schöne Konoichi ihm in einem äußerst ironischen Tonfall zu und verdrehte, um ihrem besten Freund zu verdeutlichen wie dämlich seine Aussage doch war, die Augen.

„Was denn? Sie hat mir schließlich verschwiegen, dass sie schwanger ist! Was soll ich davon sonst halten?“

„Shikamaru das ist albern!“

„Findest du? Ich denke das ist sogar mehr als logisch!“

„Kannst du dich nicht wenigstens ein bisschen in sie hineinversetzten?“

„…“

„Wer hat denn ständig beteuert, dass das zwischen euch nur Sex ist?“

„…“

„Shikamaru…“, begann die Uchiha seufzend, während ihr Mann genüsslich seinen Reis in sich hineinschaufelte und mittlerweile so tat, als wäre er völlig allein in der Küche, „Temari liebt dich! Und das weißt du! Sie dachte, was ich ihr durch dein dämliches Verhalten auch nicht verübeln kann, dass du dieses Kind nicht…“

„Du denkst also auch so von mir?“

„Was…?“

„Das ganze Dorf scheint zu glauben, dass ich…“, murmelte der ANBU, brach plötzlich ab und rieb sich flüchtig den Nacken, „Vergiss es! Es ist spät! Ich sollte gehen!“

Nach diesen Worten war der Braunhaarige ohne weiteres aufgestanden und steuerte auf die Wohnungstür zu, während Sakura und Sasuke ihm schweigend nachsahen und kurz darauf flüchtige Blicke austauschten.

Die Medic-Nin schloss kopfschüttelnd die Lieder, ehe sie sich zaghaft erhob und dem Nara auf den Flur folgte.

„Shikamaru…“

Der Angesprochene war gerade dabei die Tür zu schließen, als die schöne Konoichi nach der Klinke griff und wenig später neben ihm im Treppenhaus stand.

„Ich habe nie geglaubt, dass du sie mit dem Kind sitzen lassen würdest, hörst du?“, sprach die Uchiha leise und besah ihren Teamkollegen mit einem ehrlichen Blick, „Du bist mein bester Freund, ich kenne dich vermutlich besser als viele Andere und weiß, dass du das niemals getan hättest!“

Der Nara lauschte ihren Worten und wirkte tatsächlich ein wenig erleichtert, während er beharrlich schwieg und seinen Blick auf die Wand gegenüber richtete.

„Shika! Geh zu ihr und rede mit ihr … bitte!“, forderte die Rosahaarigen ihren Freund auf, ehe sie nach den Ärmeln seines Pullovers griff, ihn eindringlich betrachtete und ihre Finger krampfhaft in dem dunklen Stoff vergrub, „Ich weiß zwar nicht was du zu ihr gesagt hast, aber … sie ist sicher vollkommen aufgewühlt! Du musst mit ihr reden, jetzt gleich!“

„Ich kann nicht! Es geht nicht, Sakura! Wenn ich jetzt mit ihr rede, würde ich sie nur wieder anfahren. Ich muss … erstmal eine Nacht darüber schlafen … oder zwei…“

Ihr Teamkollege warf ihr einen entschuldigenden Blick zu und löste sich aus ihrem Griff, ehe er auf den obersten Treppenabsatz zutrat und sich noch einmal an seine beste Freundin wandte, welche im Türrahmen der Wohnung lehnte und ihm stumm hinterher sah.

„Sag Temari, dass es mir Leid tut!“

Ein kaum merkliches Nicken war die Antwort der schönen Konoichi, ehe sie beobachtete wie Shikamaru die ersten Stufen hinab schritt und wenig später aus ihrem Sichtfeld verschwunden war.

Sie verweilte noch einen Moment auf der Schwelle zu ihrer Wohnung und trat erst nach ein paar Sekunden wieder in den Flur, ehe sie die Tür mit einem Klicken ins Schloss fallen ließ und sich seufzend gegen das weiß gestrichene Holz lehnte.

Sie hörte Kaedes Stimme aus der Küche. Diese bestand scheinbar darauf abzuwaschen und quetschte aus Sasuke ein knappes „Hn…“ heraus, ehe dieser den Raum verließ und seine schwarzen Pupillen augenblicklich auf seine Frau richtete.

Ihre Blicke trafen sich, bevor der Clanerbe nach kurzem Zögern auf die junge Konoichi zutrat und ihr sanft eine Haarsträhne aus dem hübschen Gesicht strich.

„Es ist ihre Angelegenheit! Die beiden müssen das unter sich klären!“, raunte er ihr leise zu und gab ihr einen zärtlichen Kuss, während seine linke Hand flüchtig über die leichte Wölbung ihres Bauches fuhr und der Medic-Nin somit ein wohliges Seufzen entlockte.

„Das weißt ich doch…“, flüsterte Sakura nachdem sich der Schwarzhaarige von ihr gelöst hatte und ließ ihre Stirn gegen seine Brust sinken, „Aber … ich werde das Gefühl nicht los, dass es Temari gerade ziemlich mies geht!“

Der Uchiha erwiderte daraufhin nichts, schlang seine Arme besitzergreifend um den Körper seiner Frau und bettete sein Kinn auf ihrem Kopf, woraufhin die werdende Mutter kurz nachdenklich die Lider schloss und sich wenig später von dem attraktiven Mann löste.

Sasukes Augenbrauen zogen sich leicht zusammen, als er beobachtete wie die Rosahaarige ohne irgendwelche Worte der Erklärung in ihre Stiefeletten schlüpfte und nach ihrem, an der Garderobe hängenden Mantel griff.

„Was hast du vor?“, fragte er mit einem missbilligenden Unterton in der Stimme, da er bereits ahnte was die Konoichi gedachte zu tun. Und seine Intuition sollte ihn nicht täuschen.

„Ich werde kurz bei Temari vorbeischauen!“, antwortete sie ihm ehrlich und streckte ihren Arm bereits nach der Türklinke aus, als sich eine große Hand um eben diesen schloss und ihren Plan zunichte machte.

„Sakura! Es ist kurz nach Zehn!“

Und?“

„Du solltest um diese Uhrzeit nicht alleine durch das Dorf laufen!“

„Keine Sorge! Falls mir jemand Süßigkeiten anbietet, werde ich so schnell ich kann wegrennen!“

„Ich meine es ernst!“

„Seit wann hast du ein Problem damit, dass ich um diese Uhrzeit durch das Dorf laufe?“

„Seitdem du schwanger bist!“

„Richtig! Ich bin schwanger und keine vier Jahre alt!“

„Sakura…“

„Ich werde nicht lange weg sein! Versprochen!“

Mit einem Seufzen ließ Sasuke ihr Handgelenk los, registrierte wie weiche Lippen sich federartig auf die seinen legten und wenig später das Geräusch der zufallenden Wohnungstür an seine Ohren drang.
 


 

Zur selben Zeit, an einem weit entfernten Ort
 

Das laute Knartschen einer schweren Tür dröhnte durch den hohen Raum und veranlasste eine dunkle Gestallt dazu sich langsam umzudrehen.

„Was willst du?“, erklang die kalte tiefe Stimme eines Mannes und bescherte dem Boten eine unangenehme Gänsehaut.

„Ich … ich bringe Neuigkeiten…“, sprach der Diener ängstlich und verneigte sich tief vor der Person in dem schwarzen Mantel.

„Aus Konoha-Gakure?“, fragte die dunkle Gestallt hörbar interessiert und beobachtete wie sein Gegenüber zustimmend nickte und seine Finger krampfhaft in seinem Gewand vergrub.

„Laut unserem Informanten hat sich das Gerücht um Haruno Sakuras Schwangerschaft bestätigt!“, berichtete der Bote und wagte es nicht seinem Gegenüber in die Augen zu sehen.

„Ausgezeichnet…“, hallte die dunkle Stimme des Fremden durch den steinernen Raum und klang, zur Verwunderung des Dieners, sogar ein wenig amüsiert, „Schickt jemanden zu Orochimaru! Diese Neuigkeit dürfte ihn interessieren…“

„Jawohl!“

Der Untergebene nickte verstehend und verbeugte sich tief, ehe er dem schwach beleuchteten Zimmer seinen Rücken zukehrte und die großen Flügeltüren mit einem lauten Knarren ins Schloss fallen ließ.

„Und wieder komme ich meinem Ziel einen Schritt näher…“, das hohle Lachen des Mannes durchschnitt die Stille des Gemachs, während er sich wieder dem großen Fenster zuwandte und in den, von dunklen Regenwolken überzogenen Himmel sah, „In ein paar Jahren ist es endlich soweit und Konoha wird dem Untergang geweiht sein. Geduld ist eine Tugend … und die Zeit … läuft für mich.“
 


 

Am nächsten Morgen, in Konoha-Gakure
 

Ein leises Gähnen erklang in dem kleinen gemütlichen Schlafzimmer, ehe die schöne Konoichi blinzelnd die Augen öffnete und sich mit einer Hand eine lange rosa Haarsträhne aus dem Gesicht strich. Ihre smaragdgrünen Pupillen starrten irritiert an die schneeweiße Decke und huschten wenig später über die gleichmäßig atmende Frau neben sich.

Temari schien noch tief und fest zu schlafen und erweckte nicht den Anschein, dass sie im Laufe der nächsten halben Stunde die Rückkehr aus dem Traumland antreten wollte.

Plötzlich saß die Medic-Nin kerzengerade in dem Bett der Sabakuno und warf einen geschockten Blick auf die blinkende Weckeranzeige ihrer blonden Freundin.

Kurz vor Neun. Mit einem Stöhnen schlug sich Sakura eine Hand vor die Stirn und wühlte sich im nächsten Moment leicht panisch aus den bequemen Kissen. Durch diese Bewegung geweckt, drehte sich Gaaras Schwester grummelnd auf die andere Seite, öffnete nur widerwillig die Lider und besah ihre aufgekratzte Freundin mit einem finsteren Blick.

„Musst du so einen Lärm machen?“, brummte Temari und beobachtete die Rosahaarige gerade dabei, wie diese gehetzt in ihre Schuhe schlüpfte und dabei äußerst ungeschickt vorging.

„Wir sind eingeschlafen! Verdammt! Es ist schon neun Uhr…“, fluchte die Uchiha vor sich hin und strich sich ihren zerknitterten Pullover glatt.

„Wolltest du heue früh heimlich das Land verlassen, oder was ist daran so schlimm?“, kam es unbeeindruckt von der Blondine, während sie sich seufzend streckte und Sakuras Aufregung scheinbar nicht ganz nachvollziehen konnte.

„Sasuke wird mich umbringen!“, prophezeite die Angesprochene und beobachtete wie sich Temaris Gesicht zu einer schiefen Grimasse verzog.

„Wie? Darfst du nicht ohne seine Erlaubnis bei deiner besten Freundin übernachten?“, feixte die Blondine und erntete einen mürrischen Blick ihrer Gesprächspartnerin.

„Wenn du schon wieder blöde Witze reißen kannst, dann hast du die gestrige Krise wohl bestens verarbeitet!“, schnaubte Sakura, griff nach ihrem Mantel und zog ihn sich augenblicklich über.

„Meine Güte! Bist du morgens immer so zickig?“, gähnte die Sabakuno, fuhr sich mit einer Hand durch das strubbelige blonde Haar und setzte sich langsam auf.

„Sehr witzig...“, murrte die Angesprochene und trat auf die Schlafzimmertür zu, „Ich muss los, wir sehen uns! Und hör auf dir Sorgen zu machen!“

„Sakura?“, hielt Gaaras Schwester sie auf und beobachtete wie sich ihre Freundin mit hochgezogenen Augenbrauen noch einmal zu ihr umdrehte.

„Hn …?“

Danke!“

Ein kleines Lächeln huschte über die Gesichter der beiden Frauen, ehe die Medic-Nin Temari flüchtig zunickte und kurz darauf aus dem Blickfeld der Blondine verschwunden war.

Wenig später verließ sie die Wohnung, eilte durch das Treppenhaus und spürte wie im nächsten Moment der kühle Herbstwind durch ihre langen offenen Haare wehte und sie erschaudern ließ. Die schöne Konoichi schüttelte sich leicht, vergrub ihre Hände in den Taschen ihres dunklen Mantels und machte sich mit zielstrebigen Schritten auf den Weg nach Hause. Sie dachte über den vergangenen Abend nach. Wie erwartet, hatte ihr Gefühl sie nicht getäuscht und Temari war tatsächlich vollkommen aufgelöst gewesen, als sie gestern vor ihrer Wohnungstür stand. Es war ihr gelungen ihre Freundin ein wenig zu beruhigen. Sie hatten Tee getrunken, geredet und es sich dummerweise im Schlafzimmer gemütlich gemacht, woraufhin sie wenig später wohl eingeschlafen sein mussten. Ein leises Seufzen entrann Sakuras Kehle. Sasuke würde alles andere als begeistert sein.
 

Nach zehn Minuten, in denen sie fröstelnd durch das Dorf gelaufen war, stand sie endlich vor ihrer Wohnungstür und kramte gerade nach ihrem Schlüssel, ehe sie diesen ins Schloss steckte und wenig später, sich die Hände reibend, den Flur betrat.

„Guten Morgen, Sakura-san!“

Leicht erschrocken zuckte die Angesprochene zusammen und sah irritiert auf, als sie Tomasu, keine vier Meter vor sich, auf einer Leiter stehend entdeckte.

„Was soll das denn werden?“, fragte die Rosahaarige hörbar verwirrt und zog skeptisch eine Augenbraue hoch, während sie sich ihren Mantel auszog und ihn an die nahe gelegene Garderobe hängte.

„Oh! Es tut mir leid, wenn ich Sie erschreckt haben sollte! Ich war so frei diese Glühbirne für Sie auszuwechseln!“, erklärte der ältere Mann und ein freundliches Lächeln legte sich auf seine dünnen Lippen, ehe er ihr zur Verdeutlichung den besagten Gegenstand vor die Nase hielt und daraufhin ein knappes Nicken erntete.

„Einen wunderschönen guten Morgen, Sakura-san!“, erklang Kaedes Stimme, welche gerade aus der Küche getreten war und sich höflich vor der Medic-Nin verneigte, „Ich hoffe Sie haben Hunger mitgebracht! Das Frühstück ist bereits fertig!“

„Hn …“, machte die Rosahaarige nur und nickte gedankenversunken, „Ist Sasuke hier?“

„Uchiha-san ist im Badezimmer!“, beantwortete Tomasu ihre Frage und widmete sich derweil wieder der Deckenbeleuchtung, ehe die ANBU sich flüchtig bedankte und Kaede versicherte, dass sie sich nach einem kurzen Gespräch mit ihrem Mann über ihr Frühstück hermachen würde.

Die ältere Frau verneigte sich erneut knapp und verschwand wieder in der Küche, während Sakura auf die Badezimmertür zutrat und schmunzelnd feststellte, dass Sasuke wie immer vergessen hatte abzuschließen.

Mit leisen Schritten begab sie sich in den gefliesten Raum und lauschte dem angenehmen Rauschen des Wassers. Die Duschwände waren von Dunst beschlagen und ermöglichten nur schwer die Sicht auf die Silhouette eines gut gebauten Mannes. Die schöne Konoichi schloss kurz die Lider, ehe sie näher an die Glasscheibe herantrat und schließlich nur noch gut ein Meter zwischen ihr und dem Schwarzhaarigen lag.

„Sasuke …?“, sprach sie nach kurzem Zögern und beobachtete wie der Umriss des Angesprochenen kurz überrascht erstarrte.

Sie wartete geduldig auf eine Antwort, jedoch schien der Clanerbe nicht im Geringsten interessiert an einer Konversation und schwieg beharrlich.

Ein Seufzen entrann Sakuras Kehle, ehe sie sich umdrehte und ihren Rücken gegen die Duschwand lehnte. Er war sauer. Wie außergewöhnlich.
 

„Es tut mir leid! Ich weiß, ich habe gesagt ich bin nicht lange weg … aber … wir sind eingeschlafen! Ich hatte nicht vor über Nacht bei Temari zu bleiben, ehrlich!“, erklärte sie ihm genervt und wurde erneut mit Schweigen gestraft, woraufhin sie ein missmutiges Schnauben nicht unterdrücken konnte.
 

„Besitzt du vielleicht die Güte mit deiner Frau zu reden?“

„…“

„Sasuke …?!“

„…“
 

Die Rosahaarige rollte, auf Grund der Sturheit des Uchihas, mit den Augen und verschränkte seufzend die Arme vor der Brust, ehe sie aufhorchte, da der ANBU-Teamleader plötzlich das Wasser abstellte und die Duschkabine aufschob. Sakura beobachtete wie die Finger des Clanerben nach einem Handtuch tasteten und schließlich wieder aus ihrem Sichtfeld verschwanden, ehe Sasuke mit dem besagten Stoff um die Hüfte aus der Dusche kam, ihr einen flüchtigen undefinierbaren Blick zuwarf und wenig später vor den Spiegel trat.

Die junge Frau musterte ihn schweigend und biss sich leicht auf die Unterlippe, als sie die dunklen Schatten unter seinen Augen erblickte und davon ausgehen konnte, dass er letzte Nacht wohl nicht sehr viel Schlaf bekommen hatte.

„Du hast dir Sorgen gemacht …“, stellte die schöne Konoichi betrübt fest und hörte wie der Uchiha ein abfälliges Geräusch von sich gab, während er nach einem zweiten Handtuch griff und sich damit die Haare trocken rubbelte.

„Natürlich habe ich mir Sorgen gemacht! Du warst die ganze beschissene Nacht über weg, verdammt!“, zischte er aufgebracht und strafte sie durch den Spiegel mit einem wütenden Blick.
 

Die Angesprochene atmete daraufhin tief durch, trat mit einem reuevollen Gesichtsausdruck hinter den attraktiven Mann und legte ihre Lippen flüchtig auf die nasse, kühle Haut seiner rechten Schulter.

„Es tut mir wirklich leid!“, hauchte die Rosahaarige, schlang ihre Arme um seinen durchtrainierten Oberkörper und ignorierte, dass ihre Klamotten klamm wurden, als sie sich an ihn presste und ihre Stirn gegen seinen Rücken lehnte, „Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst!“

„Sakura…“, seufzte der Schwarzhaarige, betrachtete seine Frau durch das Spiegelbild und wandte sich schließlich mit einem ernsten Gesichtsausdruck zu ihr um, „Ich will doch nur das du vorsichtiger bist. Du trägst den Erben des Uchiha-Clans in dir und solltest- …“

„Tze …“, kam es plötzlich verachtend von der Angesprochenen, während sie ihm trotzig in die pechschwarzen Augen sah, „Das ist alles wofür du dich interessiert, nicht wahr? Deinen Erben!“
 

„Entschuldige bitte, dass ich mir Sorgen um unser Kind mache!“, entfuhr es Sasuke nicht weniger angesäuert, während er einen verstimmten Blick von der jungen Frau kassierte, „Sakura! Du weißt, dass wir nicht ausschließen können, dass dir damals etwas injiziert wurde was die Wirkung der Pille aufgehoben hat … und wenn es dieser Kerl wirklich auf unser Kind abgesehen hat … dann …“, er brach ab und fuhr sich leicht verzweifelt durch das rabenschwarze Haar, woraufhin die angespannten Gesichtszüge der Medic-Nin verschwanden und langsam ganz weich wurden, ehe ein kleines aufmunterndes Lächeln über ihre Lippen huschte und sie zaghaft den Arm hob.

„Darum geht es also …“, sie schmiegte ihre Hand an die Wange des jungen Mannes und beobachtete wie dieser kurz darauf entspannend die Lider schloss, „Mach dir deswegen nicht so viele Sorgen.“
 

„Aber du …“

„Nein. Hör auf darüber nachzudenken ...“

Wenig später griff sie in den Nacken des Clanerben und zog ihn zu sich runter, ehe sie ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte und spürte wie seine starken Arme sich um ihren Körper schlangen und sie näher an sich pressten.

Ihre schlanken Finger vergruben sich in seinen nassen Haaren, während Sasuke ihr Gesicht in seine Hände nahm, sanft über ihre seidigen Wangen strich und zärtlich an ihrer Unterlippe nagte. Ein leises Seufzen entrann Sakuras Kehle, als die beiden ANBUs sich wieder voneinander lösten und sich einfach nur schweigend in die Augen sahen.
 

Die Atmung der zwei hatte sich durch den vorübergehenden Luftmangel beschleunigt und die Medic-Nin registrierte wie Sasuke ihr sanft ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht strich, während ihre Hände auf seiner nackten Brust lagen und bei dem Gefühl seiner weichen Haut angenehm prickelten.

„Ich liebe dich ...“, flüsterte die junge Konoichi, beobachtete wie die Mundwinkel des Clanerben kurz zuckten und ein winziges Lächeln auf seinem Gesicht erschien, ehe er sich zu ihr hinunter beugte und ihr einen liebevollen Kuss gab.
 

„Und ich wünschte ich hätte genug Zeit um dieses Gespräch im Schlafzimmer enden zu lassen, jedoch muss ich in einer halben Stunden am südlichen Tor von Konoha sein.“, sprach der Uchiha seufzend, nachdem er sich nur ungern von ihren berauschenden Lippen trennte und beobachtete wie sie verwirrt die Stirn runzelte.
 

„Wieso?“

„Auf der gestrigen Teamleader-Versammlung haben wir einen neuen Auftrag zugeteilt bekommen ...“

„Schon wieder eine Mission? Wie lange wirst du weg sein?“, fragte Sakura überrascht und konnte nicht verhindern, dass sie enttäuscht klang.

„Ich denke, ich bin in spätestens zwei Tagen zurück.“, versicherte ihr der Schwarzhaarige und löste seine Umarmung, ehe er registrierte wie seine Frau verständnisvoll nickte und sich im nächsten Moment ihren Pullover über den Kopf zog.
 

„Hn.“, machte die Uchiha bloß und entledigte sich derweil unter Sasukes neugierigem Blick auch ihrer restlichen Kleidungsstücke, ehe sie in die Duschkabine hüpfte und das warme Wasser mit einem wohligen Seufzen begrüßte.

„Wie kommst du mit der Möbelsuche voran?“, vernahm sie die dunkle Stimme des Clanerben, während sie ihren Kopf in den Nacken legte und mit ihren Fingerspitzen sanft durch ihre langen Haare fuhr.

„Zufriedenstellend.“, grinste die Medic-Nin und griff nach dem Shampoo, „Ich denke ich habe endlich das richtige Mobiliar für die Gästezimmer und das Esszimmer gefunden ...“

„Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.“, meinte der Clanerbe schmunzelnd und verließ wenig später unter dem leisen Lachen der schönen Konoichi das Bad.
 

Eine Viertelstunde später fanden sich Sakura und der Uchiha in der Küche ein und genossen Kaedes ausgesprochen abwechslungsreiches Frühstück, während die ältere Dame fröhlich die Fenster putzte und mit Freude beobachtete, wie die zwei ANBUs ihr selbstgebackenes Brot hinunterschlangen.

„Ich muss los.“

Mit einem entschuldigenden Blick auf seine Frau erhob sich Sasuke schließlich und trat, nachdem er der Rosahaarigen einen zärtlichen Kuss auf die Lippen gedrückt hatte, auf den Flur. Dort angekommen drehte er sich noch mal um und besah die junge Konoichi mit einem ernsten Gesichtsausdruck.

„Pass auf dich auf ...“, kam es in ruhigem Ton vom Teamleader, woraufhin Sakura erheitert eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ und ihrem Mann einen schiefen Blick zuwarf.

„Sagt derjenige der auf eine S-Rank Mission geht ...“, kommentierte die Uchiha seine Worte und schüttelte kaum merklich den Kopf, während der Clanerbe sich betont lässig seine ANBU-Weste über die Schulter warf und gleichzeitig die eindringliche Stimme der Medic-Nin vernahm.
 

„Sei vorsichtig … und komm bitte in einem Stück zurück.“

Der Angesprochene fixierte sie daraufhin flüchtig mit einem nichts sagenden Blick, ehe sich ein kleines Lächeln auf seinen Lippen bildete und er sein Einverständnis mit einem knappen Nicken signalisierte.

„Ich denke … das lässt sich einrichten.“
 

„Wie überaus großzügig von dir.“, kam es sarkastisch von der Uchiha, ehe sie nach einer weiteren Scheibe Brot griff und begann diese mit Marmelade zu beschmieren, „Tu mir den Gefallen und quäl Neji nicht so!“

„Das ist aber immer so unglaublich befriedigend…“, argumentierte Sasuke gehässig und konnte nicht verhindern, dass sich ein hinterhältiges Grinsen auf sein Gesicht schlich.
 

„Es wird Zeit.“, er warf Tomasus Frau, welche gerade in dem Schrank unter der Spüle nach dem Putzeimer kramte, einen kurzen Blick zu, „Wenn ich zurück bin … klären wir alles Weitere ...“

Nach diesen Worten hatte er seine rabenschwarzen Pupillen noch einmal flüchtig auf Sakura gerichtet und war im nächsten Moment mit dem Geräusch der sich schließenden Tür und unter Kaedes gemurmeltem „Aufwidersehen, Uchiha-san!“ aus der Wohnung verschwunden.

Die Rosahaarige sah ihm nur für einen Augenblick lang nach und widmete sich bereits wieder dem Frühstück, als ihr der unsichere und zugleich traurige Gesichtsausdruck der älteren Dame auffiel und sie leicht irritiert die Stirn runzelte.
 

„Kaede? Stimmt etwas nicht?“

Die Angesprochene zuckte, auf Grund der plötzlichen Frage, erschrocken zusammen, zwang sich zu einer freundlichen Miene und schüttelte energisch den Kopf.

„Nein, nein Sakura-san! Es ist alles in Ordnung!“, beteuerte die Braunhaarige und füllte den gefundenen Eimer eilig mit heißem Wasser, während die ANBU sie forschend musterte.

„Die Fenster im Wohnzimmer sind ganz dreckig … ich werde mich mal besser darum kümmern! Solltet Ihr etwas brauchen, zögert bitte nicht und ruft nach mir!“, sprach Tomasus Frau höflich, verneigte sich knapp und war wenig später mit den Putzutensilien aus der Küche gestürmt.

Die schöne Konoichi ließ wegen dieses bedenklichen schnellen Abgangs ein leises Seufzen vernehmen und stütze sich mit dem rechten Ellenbogen auf dem Tisch ab, bevor sie nach kurzem Zögern aufstand und Kaede nachdenklich folgte.

Sie wollte gerade durch den Türrahmen des Wohnzimmers schreiten, als zwei Stimmen sie überrascht inne halten ließen und sie automatisch die Ohren spitzte.
 

„Wir werden das schon irgendwie schaffen, vertrau mir!“, sprach Tomasu einfühlsam und legte seiner Frau tröstend eine Hand auf die Schulter.

„Tu doch nicht so …“, das leise Schniefen der Braunhaarigen drang an Sakuras Ohren und veranlasste sie dazu betrübt den Kopf zu senken, „Du weißt doch selber nicht wie es weitergehen soll. Wenn Uchiha-san und Sakura-san uns rausschmeißen, stehen wir auf der Straße. Wo sollen zwei alte Menschen wie wir denn noch Arbeit finden?“

„Kaede! Liebling! Jetzt rechne doch nicht immer gleich mit dem Schlimmsten! Sasuke-sama und Sakura-san sind sehr großzügige Menschen … sie werden uns sicher nicht rausschmeißen, bevor wir etwas gefunden haben wo wir bleiben können!“

„U-und wenn wir nichts finden? Wir haben k-keine Verwandten oder Freunde mehr, alle sind tot, w-wir haben kein Geld! Das Einzige was wir noch besitzen, s-sind die Klamotten die wir am Leib tragen! Tomasu, sie können uns nicht ewig Asyl gewähren! Sakura-san ist schwanger! Sie und Sasuke-sama werden ein Kind bekommen und ihre eigene Familie gründen …“

„…“

„Wir sind überflüssig … wir werden hier einfach nicht gebraucht … wo sollen wir nur hin?“
 

Scht …“, machte der Grauhaarige, hatte seine schluchzende Frau in die Arme geschlossen und drückte sie jetzt behutsam an sich, „Es wird für uns schon irgendwie weiter gehen … es geht immer irgendwie weiter … wir zwei schaffen das schon ...“

„Ja, du hast Recht, irgendwie geht es schon weiter … und ich bin froh, dass du bei mir bist! Ich liebe dich.“

„Ich liebe dich auch ...“
 

Sakura lehnte mittlerweile an der Wand im Flur, fuhr sich durch das lange seidige Haar und verzog ihre vollen Lippen zu einem traurigen Lächeln, ehe sie flüchtig die Lider schloss und sich auf leisen Sohlen wieder in die Küche schlich.

Dort angekommen, ließ sie sich auf ihren Stuhl fallen, griff nach der Zeitung und richtete ihren Blick mit gespieltem Interesse auf den Artikel über die derzeitige Reisanbau-Krise.

„Kaede?“, rief sie schließlich entschlossen, lauschte auf die heran eilenden Schritte der Braunhaarigen und sah, nachdem die Gerufene sich im Türrahmen kurz verneigte, mit einem wunderschönen Lächeln auf.

„Was kann ich für Euch tun, Sakura-san?“, fragte die ältere der beiden Frauen und besah ihr Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Ich habe mir gedacht, es kann nicht schaden, wenn wir dir und Tomasu ein paar neue Klamotten besorgen, schließlich steht der Winter vor der Tür, da wären eine Jacke und ein paar warme Sachen durchaus angebracht!“

Kaedes Augen weiteten sich verwundert und betrachteten die schöne Konoichi vor sich vollkommen konfus, ehe sie den Mund öffnete und ihn, ohne etwas gesagt zu haben, wieder schloss.

Dies wiederholte die Braunhaarige noch zwei Mal, bevor Worte über ihre Lippen kamen und sich ihre Finger unsicher in ihre alte, zerschlissene Schürze krallten.

„A-aber Sakura-san … d-das … das können wir … das können wir unmöglich annehmen.“, stotterte sie vollkommen erschüttert und erntete einen schiefen Blick der Angesprochenen.

„Keine Widerrede, ich lasse euch nicht länger in diesen abgetragenen Klamotten durch die Gegend laufen. Also sag bitte Tomasu bescheid.“

„N-natürlich … Sakura-san!“
 


 

Zwei Stunden später auf einer Straße in Konoha-Gakure
 

Mit einem kleinen Berg Einkaufstüten verließen die Uchiha und ihre zwei neuen Mitbewohner eines der größeren Geschäfte im Dorf und bahnten sich ihren Weg durch die Passantenmenge. Kaede und ihr Mann waren bereits komplett neu eingekleidet und wirkten in ihrer warmen und annehmlichen Kleidung äußerst unsicher. Noch nie hatten sie so viele Klamotten besessen und registrierten, wie sie als Begleiter der hübschen Konoichi von allerlei Augenpaaren neugierig gemustert wurden.

„Verzeiht die Frage Sakura-san … aber … kann es sein, dass Sie in Konoha-Gakure äußerst bekannt sind?“, kam es wissbegierig von Tomasu, während die drei in eine Seitenstraße einbogen. Diese war mit vielen bunten Blumenkästen geschmückt, während sich links und rechts prächtige Häuser um den schönsten Vorgarten stritten, und die Aufmerksamkeit vieler Schaulustiger auf sich zogen.

„Hm …“, machte die Rosahaarige schulterzuckend und schwenkte eine der Plastiktüten lässig hin und her, „Seit der Heirat mit Sasuke hat sich mein Name innerhalb der historischen Clans des Dorfes sicher stark etabliert. Aber ich denke, dass ich mir auch ohne ihn einen gewissen Bekanntheitsgrad erarbeiten konnte.“, grinste Sakura und stoppte wenig später vor einem riesigen Grundstück, in dessen Mitte ganz deutlich die äußere Fassade eines großen Anwesens in den Himmel ragte.

Auf das Gesicht der ANBU schlich sich ein glückliches Lächeln, während Kaede und Tomasu mit großen Augen auf das, sich im Bau befindende Gebäude starrten und aus dem Staunen gar nicht mehr raus kamen.

„Was für ein beeindruckendes Anwesen!“, flüsterte die Braunhaarige überwältigt und ließ ihren Blick, genau wie ihr Mann, über die Immobilie schweifen.

„Und dabei sind die Bauarbeiten gerade mal zur Hälfte abgeschlossen…“, schmunzelte Sakura, ehe sie sich wieder in Bewegung setzte und zusammen mit dem alten Ehepaar die Straße entlang spazierte.

„Die Leute die dieses Gebäude bauen lassen, müssen sehr viel Geld haben!“, mutmaßte Tomasu und erntete ein zustimmendes Nicken seiner Frau, während die Uchiha stillschweigend vor ihnen herlief und mit aller Kraft versuchte ein Grinsen zu unterdrücken.

„Konoha scheint ein reiches, friedliches, idyllisches Dorf zu sein!“, bemerkte Kaede fasziniert und saugte jedes kleine Detail des nahe gelegenen Parks förmlich in sich auf. Sie waren gestern das erste Mal durch Konoha-Gakures Tore geschritten und hatten bis auf das Krankenhaus und Sasukes und Sakuras Wohnung noch nicht wirklich viel von dem freundlichen Dorf zusehen bekommen. Umso überraschter waren sie über die vielen farbenfrohen Geschäfte, Cafes und Gärten und wurden von einer amüsierten Konoichi dabei beobachtet, wie sie mit bewundernden Ausrufen ihre Heimat priesen.

Nach wenigen Minuten erreichten sie den Platz vor dem Gebäude der Hokage und betraten gerade das graue Pflaster, als die Rosahaarige sich plötzlich mit einer eleganten Bewegung zu ihren Begleitern umdrehte und sie mit hochgezogenen Augenbrauen besah.

„Könntet ihr mir vielleicht einen Gefallen tun?“

„Aber natürlich Sakura-san! Sie haben uns etwas zum anzieh …“

Noch bevor Tomasu fortfahren – und sich bedanken konnte, hatte die junge Frau ihn bereits unterbrochen und zückte unter den verwirrten Blicken des Ehepaars ihre Geldbörse.

„Ich müsste eigentlich noch dringend einkaufen ... im Kühlschrank herrscht gähnende Leere! Allerdings wollte ich der Hokage noch einen kurzen Besuch abstatten! Wärt ihr so freundlich für mich einkaufen zu gehen?“

W-wir?“, entfuhr es der älteren Frau verblüfft, während ihr von Sakura ein paar Scheine in die Hand gedrückt wurden und ihre Augen immer wieder unsicher von dem Geld zu der Medic-Nin huschten, „Aber wir … ich meine Sie … Sakura-san …“

„Das ist wirklich ausgesprochen nett von euch! Ihr findet alle nötigen Läden hier am großen Platz! Und der Markt da vorn…“, sie deutete auf ein Geschäft ganz in der Nähe, „…hat mit Abstand das beste Obst und Gemüse! Und wenn ihr etwas findet das ihr mögt, dann kauft es ruhig!“

Die beiden Angesprochenen tauschten bedenkliche Blicke aus und Tomasu räusperte sich kurz, ehe er zaghaft den Mund öffnete und die Rosahaarige eindringlich fixierte.

„Sakura-san … es freut uns wirklich sehr, dass Sie uns soviel Vertrauen entgegenbringen … aber … das können wir nicht annehmen!“

„Ich habe jetzt keine Zeit das auszudiskutieren. Sorgt einfach dafür, dass der Kühlschrank randvoll ist, wenn ich wieder da bin! Hier ist der Schlüssel für die Wohnung!“

Nach diesen Worten, hatte die junge Frau ihnen den besagten Gegenstand und ihre Tüte in die Hand gedrückt, sich umgewandt, und verschwand mit einem kurzen Winken und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen in der Menschenmenge.

Die zwei Zurückgelassenen sahen ihr leicht panisch nach, verloren sie plötzlich aus den Augen und wandten sich ganz langsam einander zu.

„Und was machen wir jetzt?“, fragte die Braunhaarige leicht verunsichert und lugte auf das Geld in ihren Händen, während ihr Mann sich kurz verlegen am Kopf kratzte und schließlich flüchtig mit den Schultern zuckte.

„Wir tun das, was Sakura-san uns aufgetragen hat! Denn scheinbar werden wir hier doch gebraucht und sind gar nicht so überflüssig wie du dachtest!“, schmunzelte er und machte sich mit einer strahlenden Kaede wenig später auf ins nächste Lebensmittelgeschäft.
 

Die rosahaarige Schönheit lehnte zur selben Zeit, versteckt hinter einem Marktstand für Gewürze, an einer Wand und beobachtete ihre beiden Schützlinge dabei, wie sie gut gelaunt einen Laden betraten, bevor sie sich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck abwandte und sich, obwohl es nur eine Ausrede war, trotzdem dafür entschied ihrer alten Meisterin einen Besuch abzustatten.

Keine fünf Minuten später stand sie vor der großen Flügeltür des Büros der Hokage und trat, wie immer, ohne zu klopfen in den kostspielig eingerichteten Raum, um im nächsten Moment überrascht zu erstarren.

„Kankuro?“

Der Angesprochene drehte sich ebenfalls verblüfft um und wandte dem blonden Oberhaupt des Dorfes somit seinen Rücken zu, während er die schöne Konoichi mit großen Augen musterte und sich ein breites freudiges Lächeln auf sein Gesicht schlich.

„Was sagt man dazu … Haruno Sakura gibt sich die Ehre!“

„Uchiha.“, korrigierte sie den Braunhaarigen schmunzelnd und konnte beobachten wie er verständnislos die Stirn runzelte.

„Was?“, fragte er irritiert, woraufhin Tsunade ein kleines Lachen vernehmen ließ und registrierte, wie ihre ehemalige Schülerin grinsend neben Gaaras Bruder an den Schreibtisch trat.

„Uchiha Sakura! Haruno habe ich vor knapp vier Wochen ablegen müssen!“, erklärte die Rosahaarige und sah vergnügt dabei zu wie Kankuros Gesichtszüge entgleisten und einer erschrockenen Miene Platz machten.

„Du … du hast Sasuke geheiratet?“, entfuhr es ihm hörbar erstaunt, woraufhin die beiden Frauen im Raum amüsiert auflachten und die Angesprochene bestätigend nickte.

„Sieht ganz so aus!“, meinte Sakura und zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe, als ihr Gegenüber plötzlich, wie ein kleines Kind, beleidigt die Unterlippe vorschob und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Wie schön, dass ich nicht eingeladen war!“, meckerte der Braunhaarige gespielt empört und sah aus den Augenwinkeln, dass sich Tsunade deutlich erheitert aus ihrem gepolsterten Sessel erhob und auf einen kleinen Tisch, der eine Flasche Sake und einen Becher trug, zutrat.

„Keine Sorge Kankuro, du hast nichts verpasst! Es war nur eine kleine Zeremonie, da Sasuke und Sakura beide keine Verwandten mehr haben, blieb der große Menschenauflauf aus, nicht mal zehn Leute haben der Veranstaltung beigewohnt!“, versicherte ihm die Blondine und erhielt von ihrer ehemaligen Schülerin ein zustimmendes Nicken, während sie sich ein wenig Reiswein einschenkte, „Der Höhepunkt der Feier war der Moment in dem Narutos Sohn eine wertvolle Vase zu Bruch gehen ließ, woraufhin sein Vater keine Minute später stolperte und Shikamaru anrempelte, welcher dann auf der langen Schleppe von Sakuras Kleid ausrutschte und geradewegs über meinen Schreibtisch purzelte …“, erzählte die Hokage grinsend und beobachtete wie die Uchiha seufzend den Kopf schüttelte, ehe Gaaras Bruder ihre Aufmerksamkeit erlangte.

„Das ist ein Scherz, oder?“, fragte er misstrauisch und ließ seinen Blick zwischen der Rosahaarigen und Tsunade hin und her gleiten.

„Leider nein…“, kam es glucksend von Konohas Oberhaupt, woraufhin auch die junge Konoichi einen belustigten Laut von sich gab, „Es hat sich exakt so zugetragen. Und wenn Sasuke nicht beeindruckend schnell reagiert hätte, wäre Sakura wegen Shikamarus wortwörtlichem Ausrutscher ebenfalls auf dem Boden gelandet!“

„Die Hochzeit muss außergewöhnlich amüsant gewesen sein!“, lachte nun auch der Sabakuno und schüttelte kurz über so viel Tollpatschigkeit den Kopf, „Jetzt finde ich es umso bedauerlicher, dass ich nicht anwesend war!“

„Sehr witzig! Ich hatte mir das alles zwar ein wenig anders vorgestellt, aber bei meinem Freundeskreis … sollte ich mich nicht mehr über allzu viel wundern!“, schmunzelte die schöne ANBU und fuhr sich kurz durch das hüftlange Haar, ehe sie sich an den Ninja aus Suna-Gakure wandte und ihn mit einem wissbegierigen Blick besah.

„Aber genug von der missratenen Feier. Was machst du in Konoha?“, fragte sie neugierig und registrierte wie der Angesprochene seine Pupillen flüchtig auf Tsunade richtete, ehe diese sich an ihre ehemalige Schülerin wandte.

„Orochimaru wurde angeblich gesehen!“, erklärte sie gefasst und beobachtete wie Sakura kurz die Lider schloss und im nächsten Moment geräuschvoll ausatmete.

„Wo?“, kam es ruhig von der Medic-Nin, bevor sie sich auf den Schreitisch setzte und graziös die Beine übereinander schlug.

„An der südlichen Grenze Suna-Gakures!“, berichtete Kankuro und auch er schien beunruhigt, „Vor zwei Tagen wurde er von einem unserer Späher gesichtet, jedoch war er kurz darauf bereits wieder verschwunden! Und Gaara hat mich beauftragt Konoha-Gakure davon in Kenntnis zu setzten!“

„Er lebt also tatsächlich noch!“, seufzte die schöne Konoichi und strich sich eine ihrer langen Haarsträhnen hinter das Ohr, während sich Tsunade einen weiteren Becher Sake gönnte und ihr einen durchdringenden Blick zuwarf.

„Wir können zwar nicht mit Sicherheit sagen, dass er es war … jedoch sollten wir davon ausgehen, dass sich unsere Vermutung bewahrheitet hat! Ich habe bereits ein OIKO-Team nach Suna geschickt! Sie werden die Umgebung auf irgendwelche Hinweise absuchen! Bis dahin … werden wir vermutlich weiterhin im Dunkeln tappen!“
 

© by RosaLies

Ärger und Ängste?

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Am nächsten Morgen, vor Temaris Wohnungstür
 

Ich sollte mir diesen Typen mal vorknöpfen…“

Kankuros aufgebracht klingende Stimme erreichte die Ohren der Rosahaarigen und veranlasste sie dazu in ihrer Bewegung inne zu halten. Sie stand mit ausgestrecktem Zeigefinger vor der grünen Wohnungstür ihrer besten Freundin und lauschte mit hochgezogenen Augenbrauen einem offensichtlichen Geschwisterstreit.

„Du wirst ihn in Ruhe lassen, hast du mich verstanden?“

„Der Mistkerl hat dich geschwängert und ist nicht bereit Verantwortung zu übernehmen, denkst du das werde ich einfach so hinnehmen?“

„Kankuro, ich warne dich … halt dich aus der Sache raus … das geht dich nichts an!“

„Natürlich geht mich das etwas an! Du bist meine Schwester! Ich sollte diesem …“

„Nein! Du wirst dich nicht in meine Angelegenheiten einmischen!“

„Temari! Du kannst nicht von mir erwarten, dass ich …“
 

Im nächsten Moment hatte eine genervte Sakura ihren Finger auf den kleinen schwarzen Knopf unter dem Namen Sabakuno gedrückt, woraufhin ein lautes Schrillen erklang und das Wortgefecht in den Räumlichkeiten vor ihr augenblicklich verstummte.

Sie horchte auf die Schritte ihrer besten Freundin und blickte wenig später in eine missmutige Grimasse, die sich bei dem Antlitz der Uchiha sichtlich erleichtert entspannte.

„Ein Glück, dass du da bist!“

Ohne weitere Worte hatte Temari die Medic-Nin an ihrer cremefarbenen Jacke gepackt, sie unverzüglich in die kleine Wohnung gezogen und wenig später auf einem der drei Küchenstühle platziert.

„Ich hoffe für dich, dass es einen wichtigen Grund dafür gibt, dass du mich um halb acht aus meinem gemütlichen, warmen, kuscheligen Bett klingelst und mich dazu nötigst in einer Viertelstunde vor deiner Wohnungstür zu stehen!“, murrte die Rosahaarige, zog sich ihre Jacke aus und schwang sie lässig über die Stuhllehne, während die Sabakuno ihr eine dampfende Tasse Tee vor die Nase stellte und begann den Tisch zu decken.

„Ich halte es einfach nicht mehr aus …“, brummte die Angesprochene und schloss den Kühlschrank, „Kankuro und ich streiten uns jetzt seitdem ich ihm gestern Abend erzählt habe das ich schwanger bin! Du ahnst gar nicht wie nervenaufreibend das ist!“

„Aha!“, machte Sakura gelangweilt und gönnte sich einen Schluck Früchtetee, „Und warum sollte ich dann vorbeikommen?“

„Ist doch logisch! Du wirst mit uns frühstücken und ihn somit ein wenig von den Themen Shikamaru und Die Schwangerschaft meiner Schwester ablenken!“, erklärte die Blondine und setzte sich ihrer Freundin gegenüber auf einen Stuhl.

„Frühstücken?“, wiederholte die Uchiha ungläubig und besah Temari mit einem unheilvollen Blick, ehe sie sich flüchtig an die Stirn fasste und sich gereizt die Schläfen massierte, „Du schmeißt mich um halb acht aus dem Bett … damit ich zusammen mit euch frühstücke?“

Die Blondine nickte leicht und setzte einen entschuldigenden aber auch flehenden Gesichtsausdruck auf, doch noch bevor sie Worte der Besänftigung an Sakura richten konnte, war der Grund ihrer schlechten Laune bereits durch die Küchentür getreten.

„Morgen, Sakura! Schön dass du zum Frühstück vorbeigekommen bist!“, sprach Kankuro freundlich und hatte sich, mit einem schnellen Griff nach der Kaffeekanne, zu den beiden Frauen gesetzt.

„Ja! Finde ich auch!“, lachte die Angesprochene gekünstelt und warf ihrer besten Freundin unauffällig einen finsteren Blick zu, „Ich habe mir gedacht, ich statte euch mal ganz freiwillig einen Besuch ab!“

Sie registrierte wie die Blondine unter dem Tisch nach ihrem Schienbein trat, es jedoch verfehlte und beobachtete wie sich ein überhebliches Grinsen auf die Lippen der hübschen Medic-Nin legte.

Der Sabakuno sah kurz zwischen seiner Schwester und Sakura hin und her, zuckte dann jedoch verständnislos mit den Schultern und genehmigte sich einen großen Schluck Kaffee.

Temari warf der Uchiha währenddessen einen auffordernden Blick zu, kassierte ein missmutiges Augenrollen und stellte zufrieden fest, dass die ehemalige Schülerin der Hokage sich wenig später an ihren Bruder wandte.

„Sag mal Kankuro … wie lange gedenkst du eigentlich in Konoha zu bleiben?“, fragte die Rosahaarige nach kurzem Zögern, sah wie ihr Gaaras Schwester flüchtig zuzwinkerte und griff zur selben Zeit nach einem Brötchen. Wenn sie schon dazu gezwungen war den beiden Gesellschaft zu leisten, dann konnte sie sich wenigstens über das leckere Frühstück hermachen.

„Ich schätze ich werde bereits morgen früh abreisen! In Suna herrscht, jetzt nachdem Orochimaru angeblich gesichtet wurde, große Aufregung! Das Volk ist verunsichert und unruhig!“ erklärte der Angesprochene seufzend und ließ sich von Temari die Butter reichen, ehe diese zufrieden an ihrem Tee schlürfte und Sakura stillschweigend dafür danke das sie ihren Bruder ein wenig ablenkte.
 

Eine Viertelstunde später blies sich die schöne Medic-Nin gelangweilt eine Haarsträhne aus dem Gesicht, denn ihr war klar geworden, dass der Sabakuno für ein männliches Exemplar der Gattung Mensch doch äußert redefreudig war. Eine Tatsache, die Sakura als sehr gewöhnungsbedürftig empfand, da sie mit einem eher wortkargen Geschöpf dieser Gruppe verheiratet war.

„…jedenfalls ist der Hund dann auf Gaara zugelaufen und wollte ihm äußerst unverschämt während der ehrenvollen Zeremonie ans Bein pinkeln!“, erzählte Kankuro amüsiert und konnte nicht verhindern, dass sich eine kleine Lachträne aus seinem Augenwinkel stahl, während die Uchiha ebenfalls versuchte zu grinsen und der kichernden Temari die Teekanne reichte.

„Zum Glück hat sich einer von Gaaras Bediensteten den Köter geschnappt und eine größere Blamage verhindern können!“, beendete der Braunhaarige seine Darstellung des letzten Lichterfestes in Suna-Gakure und beschmierte sein Brötchen glucksend mit Butter.

„Wie geht es ihm?“, fragte Sakura zaghaft und beobachtete den jungen Mann dabei, wie er sich einen Schluck Kaffee gönnte und sie mit hochgezogenen Augenbrauen besah.

„Wem? Der Promenadenmischung?“

Die Angesprochene seufzte daraufhin kurz genervt, besah Kankuro mit einem dümmlichen Blick und rührte gelangweilt in ihrer Tasse.

„Natürlich nicht! Ich rede von Gaara…“

„Ja! Ich auch!“, scherzte der Bruder des Kazekagen und knuffte der Rosahaarige kurz neckisch in die Seite, ehe sein Gesichtsausdruck ernst wurde und er die schöne Frau neben sich eingehend betrachtete.

„Mach dir keine Sorgen Sakura … er scheint es gut wegzustecken!“

„Er verkriecht sich in seine Arbeit, nicht wahr?“, beteiligte sich plötzlich Temari an dem Gespräch und richtete ihre dunkelblauen stechenden Augen auf Kankuro, welcher daraufhin ergeben seufzte und unter dem erschrockenen Blick der Medic-Nin bestätigend nickte.

„Er sitzt nur noch an seinem Schreibtisch … studiert irgendwelche Akten … liest Berichte … manchmal arbeitet er sogar ganze Nächte durch…“, kam es betrübt von dem ältesten Sabakuno, während er sich noch etwas Kaffee nachschenkte und aus den Augenwinkeln einen flüchtigen Blick auf Sakura warf.

Diese fuhr sich gerade nachdenklich durch das lange blassrosa Haar und schenkte ihre gesamte Aufmerksamkeit dem Zuckerpott vor ihrer Nase, ehe sie den Kopf hob und kurz die Lieder schloss.

„Es ist alles meine Schuld!“ stöhnte sie schwermütig und stützte ihren linken Ellenbogen auf Temaris Küchentisch ab, „Wenn ich es nur eher gemerkt hätte…“

„Du kannst nichts dafür Sakura.“, versicherte ihr die Blondine und legte ihrer Freundin behutsam eine Hand auf die Schulter, „Gefühle lassen sich nun mal nicht so schnell abstellen!“

„Temari hat Recht!“, stimmte Kankuro seiner Schwester zu und schnappte sich ein weiteres Brötchen aus dem großen Korb, „Gaara liebt dich … und du ihn nun mal nicht! Damit muss er sich abfinden … und genau das versucht er! Gib ihm Zeit!“

„Aber…?“, setzte die Uchiha an, wurde jedoch sofort wieder unterbrochen.

„Ich weiß, Sakura!“, seufzte die Blondine und reichte ihrem Bruder den Aufschnitt, „Gaara ist ein guter Freund und du willst nicht, dass es ihm schlecht geht … aber … du kannst seinen Schmerz nicht lindern! Du erwiderst seine Gefühle nicht! Und wenn es so wäre, dann würde Sasuke derjenige sein der leidet! Du kannst nun mal nicht alle glücklich machen!“

Die Angesprochene schien einen kurzen Moment zu überlegen, ehe sie schließlich kaum merklich nickte und ihre Teetasse langsam an ihre Lippen hob.

„Jetzt hör auf Trübsal zu blasen und mach dir um Gaara keine Sorgen!“, grinste der Braunhaarige und versuchte somit die erdrückende Stimmung zu vertreiben, „Er ist der Kazekage von Suna-Gakure und wird, obwohl ich das nicht ganz nachvollziehen kann, von der weiblichen Bevölkerung als äußerst attraktiv bezeichnet!“

„Und was soll das jetzt bedeuten?“, kam es trocken von der Medic-Nin und Kankuro stellte erfreut fest, dass ihm sein Themenwechsel offensichtlich gelungen war.

„Nun … ich denke Gaara braucht einfach ein bisschen Ablenkung!“, erklärte der Sabakuno, während seine Schwester und Sakura misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe wandern ließen und dem Ausgang dieses Gesprächs mehr als argwöhnisch entgegen sahen.

„Ich dachte, wenn er sich mal amüsieren würde…“ begann der junge Mann und gestikulierte kurz mit seiner rechten Hand, „…wäre der Grund für seinen Liebeskummer sicher bald vergessen!“

„Definiere amüsieren!“, verlangte Temari in einem Unheil bringenden Ton, doch scheinbar war ihr Bruder auf diese Art von Drohung immun und fuhr ohne große Umschweife fort.

„Er sollte sich einfach ein paar dieser liebeshungrigen Weiber zur Seite nehmen und seinen Spaß mit ihnen haben … ich meine … man kann sich auch mit Frauen vergnügen die nicht Sakura heißen!“

Die Genannte verschluckte sich auf diese Aussage hin beinahe an ihrem Tee, strich sich eine lange Haarsträhne hinter ihr Ohr und räusperte sich kurz, als die Sabakuno auch schon aus ihrer Starre erwachte und ihrem Bruder einen alarmierten Blick zuwarf.

„Sag mir jetzt nicht, dass du das getan hast, von dem ich denke, dass du es getan hast?“, entfuhr es ihr geschockt, woraufhin Kankuro schief grinste und die Uchiha verständnislos die Stirn runzelte.

„Ich fass es nicht!“, stöhnte Sakuras beste Freundin und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, „Was hat Gaara dazu gesagt?“

„Er war nicht so begeistert, wie ich es mir erhofft hatte!“

„Verständlich! Wie viele leicht bekleidete Damen haben denn in seinem Schlafzimmer auf ihn gewartet!“

„Zwei heiße Brünetten! Ich dachte es sollte ein möglichst großer Kontrast zu Sakura sein!“, begründete der Sabakuno seine Auslese der Frauen und sah sich wenig später dem schockierten Gesichtsausdruck der Uchiha gegenüber.

„Bitte was?“, rief sie ungläubig und ein hohles Lachen verließ ihre Kehle, „Das ist ein Scherz, nicht wahr? Du hast Gaara nicht wirklich zwei Weiber ins Bett gesetzt, oder?“

„Doch hab ich!“, gestand der Braunhaarige glucksend und sah aus den Augenwinkeln wie seine Schwester seufzend ihren Kopf auf die Tischplatte fallen ließ, „Leider hatte mein Plan einen kleinen Haken! Gaara war wohl nicht in Stimmung. Er hat die beiden ohne mit der Wimper zu zucken rausgeschmissen … und für mich gab es eine Standpauke und eine einwöchige Mission!“, murrte der junge Mann und strich sich kurz grummelnd über den Nacken.

„Sei froh! Denn ich hätte dich damit niemals davonkommen lassen!“, warf Temari ein und hatte sich derweil wieder von ihrem Küchentisch getrennt, bevor sie mit Sakuras Hilfe begann die ersten Teller abzuräumen.

„Das passt doch perfekt! Denn ich hätte ganz sicher niemals dafür gesorgt, dass auch nur ein Kerl dein Bett vorwärmt!“, konterte der Sabakuno und erntete einen leicht verdutzten Blick der Blondine, während er sich nun ebenfalls erhob und zusammen mit der Medic-Nin die Lebensmittel im Kühlschrank verstaute.

„Unserem Bruder verschaffst du gleich zwei halb nackte Frauen und mir gönnst du nicht mal einen Mann?“, fragte Temari gespielt empört und ließ das Spülbecken mit Wasser voll laufen.

„Genauso sieht es aus!“, war der knappe Kommentar des Braunhaarigen, woraufhin Sakura vergnügt lachte und mit Genuss den dümmlichen Gesichtsausdruck ihrer Freundin betrachtete.

„Es scheint dir ja noch nicht aufgefallen zu sein … aber … ich bin eine Frau wie jede andere auch … und ob du es glaubst oder nicht … ich habe sogar Sex wie jede andere normale Frau!“, kam es neckisch von der Sabakuno, während Kankuro bei diesen Worten unangenehm das Gesicht verzog und über den Verlauf dieses Gesprächs scheinbar nicht sehr erfreut war.

„Nein, hast du nicht!“, sprach er leicht gequält und schüttelte immer wieder den Kopf, so als müsse er sich selbst von seiner Aussage überzeugen, „Du bist meine Schwester … und die hat keinen ... Sex!“

„Und wie erklärst du dir dann das hier?“, die Blondine deutete mit einer knappen Handbewegung auf die kleine Rundung ihres Bauches und sah wie ihr Bruder kurz verstimmt wirkte, ehe er die Butter in den Kühlschrank stellte und sich der jungen ANBU zuwandte.

„Darüber will ich gar nicht nachdenken! Aber Nara würde ich zu gerne meine Faust ins Gesicht rammen!“

Ein Stöhnen verließ Temaris Kehle, während die Uchiha behaglich schwieg, den Tisch abputzte und nicht im Geringsten daran interessiert war sich in den aufkommenden Streit einzumischen.
 


 

Später am Nachmittag, im Büro der Hokage
 

Sakura? Hast du die Missionsberichte von vor drei Wochen gesehen?“, hallte Tsunades Stimme über den großen Flur des Gebäudes, ehe eine hübsche rosahaarige Konoichi durch die prunkvollen Flügeltüren trat und ihre gesamte Aufmerksamkeit einer Akte in ihren Händen schenkte.

„Die habe ich bereits abgestempelt und fein säuberlich im Keller in die richtigen Fächer sortiert!“, antwortete die Uchiha ohne ihren Blick von dem Dokument zu nehmen und ließ sich der Blondine gegenüber auf einen der Besucherstühle fallen.

„Gutes Kind!“, lobte die Hokage sie erfreut und besah ihre ehemalige Schülerin wenig später mit einem neugierigen Gesichtsausdruck, „Was hast du da?“

Die Angesprochene seufzte kurz, ehe sie den Kopf hob und Tsunade die Akte auf den Schreibtisch warf. Diese ließ daraufhin leicht überrascht ihre Augenbrauen in die Höhe wandern und studierte die Blätter vor ihr mit großem Interesse.

„Du hast zusammengefasst wo Orochimaru kurz vor seinem angeblichen Tod gesehen wurde?“, fragte das Oberhaupt des Dorfes verwundert und fixierte mit ihren Augen die ihrer ehemaligen Schülerin.

„Hn.“, machte die Rosahaarige nur, stand auf und stellte sich mit vor der Brust verschränkten Armen an die große Fensterfront des Büros, während die Hokage die Angaben überflog und verständnislos die Stirn runzelte.

„Ich sehe hier keinerlei Struktur! Hat es einen bestimmten Grund, warum du Oto-Gakure nicht aufgezeichnet hast?“, kam es wissbegierig von Tsunade, woraufhin sich Sakura von der prächtigen Aussicht löste und neben ihre alte Meisterin trat.

„Ich bin davon ausgegangen, dass er sich dort nicht mehr niederlassen wird! Oto-Gakure wurde mehr oder weniger zerstört, die Laboratorien zum Einsturz gebracht und noch immer werden zur Kontrolle Shinobis aus Konoha in das Land geschickt um zu verhindern, dass Orochimaru es sich wieder unter den Nagel reißt!“, erklärte die Uchiha schulterzuckend, schwang sich auf den Schreibtisch und schlug augenblicklich die Beine übereinander.

„Also versuchst du anhand alter Aufenthaltsorte sein derzeitiges Versteck zu finden?“, schlussfolgerte die Blondine und erntete ein bestätigendes Nicken.

„Ich dachte, wenn es, abgesehen von Oto-Gakure, noch Länder gab in denen er sich für längere Zeit aufgehalten hat … dann könnte er vielleicht auch dort eine Basis haben! Zumindest wäre es durchaus möglich, dass er sich in diesem Moment in einer von ihnen aufhält!“
 

„Verstehe!“, sprach die Hokage nachdenklich und überflog noch einmal die Arbeit ihrer ehemaligen Schülerin, „Aber … dann ist es merkwürdig, dass er angeblich nahe Suna-Gakure gesichtet wurde … ich meine … laut deinen Aufzeichnungen hat Orochimaru äußert selten einen Fuß in die Wüste gesetzt! Da war er doch beträchtlich öfter in Konoha!“

„Genau das macht mich stutzig! Seit dem Mord des Kazekagen wurden die Sicherheitsvorkehrungen in Suna verschärft! Die Ein – und Ausreise von Zivilisten wird peinlich genau kontrolliert und alle paar Wochen suchen sie die ganze Gegend nach irgendwelchen feindlichen oder zumindest fragwürdigen Leuten ab! Folglich ist es wohl sogar für Orochimaru der reinste Selbstmord sich in einem Land wie Suna-Gakure zu verstecken!“, mutmaßte die Rosahaarige und betrachtete das ernste Gesicht von Tsunade mit einem abwartenden Blick.

„Du glaubst also nicht, dass dieser Späher aus Suna-Gakure den echten Orochimaru zu Gesicht bekommen hat?“, fragte das Oberhaupt des Dorfes und besah ihre Gesprächspartnerin mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Das bezweifle ich nicht einmal … er könnte es tatsächlich gewesen sein! Ich glaube nur nicht, dass das Ganze ein Zufall war!“, kam es ernst von der hübschen Konoichi, woraufhin die ältere der beiden Frauen ihren Blick noch einmal über die Aufzeichnungen schweifen ließ.

„Also denkst du Orochimaru wollte, dass er genau dort gesehen wird? Damit wir glauben er würde sich in der Nähe von Suna aufhalten?“

Ein Nicken seitens Sakura bestätigte die Aussage der Blondine, woraufhin diese kurz ins Leere starrte, bevor plötzlich die schweren Flügeltüren aufgingen und eine vierköpfige ANBU-Truppe den Raum betrat.

„Du lieber Himmel … wie seht ihr denn aus?“, rief sie leicht erschrocken und auch die Rosahaarige hatte sich halb umgedreht um in die pechschwarzen Augen ihres etwas angeschlagen wirkenden Mannes zu starren.

„Sasuke!? Was…?“

Im nächsten Moment war sie vom Schreibtisch gehüpft und vor den Uchiha getreten, welcher in seiner leicht zerrissenen Kleidung immer noch erstaunlich viel Stolz und Kraft ausstrahlte.

„Was ist passiert?“, fragte Tsunade bei dem Anblick der mies gelaunten und völlig zerkratzten Männer und konnte sich ein kleines schadenfrohes Lächeln nicht verkneifen.

„Dein schmieriger Klient hatte wohl weitaus mehr Ärger am Hals, als er zugeben wollte, echt jetzt!“, brummte Naruto, welcher rechts neben dem Hyuuga stand und die Hokage mit einem angesäuerten Gesichtsausdruck besah.

„Tatsächlich?“, gluckste die Angesprochene amüsiert und beobachtete wie Sakura ihrem Mann einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte, ehe sie ihren geschulten Blick über seinen Oberkörper schweifen ließ und leise seufzte. Die Schnittwunden an Brust und Armen waren nicht allzu tief, jedoch wies seine Schulter eine etwas größere blutende Verletzung auf.

„Zieh den Pullover aus!“, befahl sie knapp und sah wie der Schwarzhaarige sie mit einem schiefen Gesichtsausdruck betrachtete.

Was?“

„Du hast mich schon verstanden, Sasuke! Ich heile das jetzt gleich, oder willst du, dass sich die Wunde entzündet?“, kam es in einem strengen Tonfall von der Uchiha, woraufhin der Clanerbe leise murrte und sich das Oberteil wenig später über den Kopf zog.

Die restlichen Anwesenden, vor allem Tsunade, betrachteten den nun halb nackten Mann für einen kurzen Moment leicht vergnügt und wurden dafür von eben diesem mit finsteren Blicken bombardiert, während sich Sakura nicht stören ließ und sich hochkonzentriert, bis kein Kratzer mehr zu sehen war, um Sasukes Verletzungen kümmerte.

„Also? Was ist auf der Mission vorgefallen, dass ihr dermaßen massakriert ausseht?“, fragte die Hokage schließlich erneut und registrierte wie sich ihre ehemalige Schülerin zum nächsten ANBU-Mitglied aufmachte.

„Es waren wohl weit mehr als 50 Shinobis auf diesen Tadashi angesetzt, folglich durften wir uns den mühsamen Weg bis nach Taki-Gakure durchkämpfen! Und das ohne Pause!“, brummte Shikamaru und gehorchte im Gegensatz zu dem Schwarzhaarigen sofort, als ihn seine Teamkollegin darum bat sich ebenfalls den Pullover auszuziehen.

Der Nara wies schwerere Verletzungen auf als Sasuke, jedoch waren auch diese bereits nach wenigen Minuten vollständig geheilt, sodass der Teamleader widerwillig mit ansehen musste wie seine Frau vor den Hyuuga trat, welcher sein Oberteil bereits ausgezogen hatte und sich, nach einem kurzen Blick auf Sakura, dem Oberhaupt des Dorfes zuwandte.

„Wir konnten nur in Erfahrung bringen, dass sich dieser widerliche Kerl wohl bei einer sehr fragwürdigen Gesellschaft eine große Summe Geld geliehen – und sie nicht zurückgezahlt hatte … weshalb er selbstverständlich Probleme mit diesen Leuten bekam und sie Ninjas auf ihn ansetzten!“, erklärte Neji und beobachtete wie sich ein Schnitt an seiner Hüfte unter dem grünen Chakra der Rosahaarigen wieder schloss, ehe Tsunade verstehend nickte.

„Konntet ihr Tadashi trotzdem lebend in sein Heimatdorf eskortieren?“, sprach die Hokage interessiert und stellte leicht überrascht fest, dass Sasuke zum ersten Mal das Wort an sie richtete.

„Wir haben ihn auftragsgemäß bis vor seine Haustür gebracht! Ich bezweifle jedoch, dass er, nachdem wir sein Grundstück verlassen haben, auch nur noch weitere fünf Minuten überlebt hat!“, pflichtete der Schwarzhaarige ihr trocken bei, griff sich kurz in den Nacken und sah aus den Augenwinkeln, dass seine Frau bereits bei Naruto angekommen war.

„Das ist unvermeidlich! Ich konnte diesen skrupellosen Mistkerl sowieso nicht ausstehen ... nur leider war er durch seine krummen Geschäfte sehr wohlhabend! Egal! Hauptsache die Mission war erfolgreich und wir bekommen unser Geld! Gute arbeit, Jungs!“, sie verschränkte geschäftsmäßig die Arme vor der Brust und lehnte sich bequem in ihrem gepolsterten Sessel zurück, als die großen Flügeltüren ein weiteres Mal aufschwangen und zwei bekannte Shinobis den Raum betraten.

„Also ich muss schon sagen … Konoha hat wirklich äußerst interessante ANBU-Uniformen!“, feixte Kankuro nachdem er einen Blick auf die vier leicht bekleideten Männer geworfen hatte und bei dem dritten der Gruppe kurz verachtend schnaubte, während Temari unsicher auf ihre Füße starrte und scheinbar lieber woanders wäre.

Der Nara hatte sich, genau wie Neji und der Uzumaki, halb zu den Neuankömmlingen umgedreht, während sich lediglich Sasuke nicht rührte und bloß einen desinteressierten Blick über seine Schulter warf. Er bemerkte wie sich die rosahaarige Konoichi schräg neben ihn stellte und sie immer wieder leicht besorgt zwischen den Fronten hin und her sah.

Shikamaru entging der verhasste Blick von Temaris Bruder natürlich nicht und ließ wenig später ein genervtes Stöhnen vernehmen.

„Nara! Du lebst noch … wie schön!“, kam es ironisch von dem Sabakuno, woraufhin der Angesprochene leicht eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ und seine Pupillen kurz zu der Blondine huschten.

„Was soll das werden? Willst du mir jetzt mit deinem Bruder drohen?“, sprach der Braunhaarige verachtend und kassierte einen Ellenbogenhieb von Naruto, während Temari schwieg und zaghaft den Kopf schüttelte.

„Halt lieber die Klappe, Nara!“, knurrte Kankuro verstimmt und funkelte den ANBU vor sich wütend an, „Du ahnst gar nicht wie gerne ich dir deine Nase brechen würde!“

„War das eine Drohung?“, fragte Shikamaru gähnend und beobachtete desinteressiert wie Gaaras Bruder die Hände zu Fäusten ballte.

Das reicht!“, fuhr Tsunade plötzlich auf und stand wenig später mit vor der Brust verschränkten Armen neben Sakura, während der Uchiha auf Grund ihrer lauten Stimme unangenehm das Gesicht verzog und sichtlich genervt wirkte.

„Wenn ihr zwei ein Problem miteinander habt, dann klärt das woanders!“, bellte sie wütend und schlug mit ihrer flachen Hand einmal kräftig auf den Schreibtisch, so dass dieser ein ächzendes Geräusch von sich gab und seinem Zerfall wieder einen Schritt näher war.

„Es gibt weitaus dringendere Angelegenheiten zu besprechen!“, meckerte die Blondine und ließ sich wieder auf ihren bequemen Sessel fallen, woraufhin Sasuke seufzend registrierte, dass das kommende Thema wohl ein wenig mehr Zeit in Anspruch nehmen würde und sich lässig auf einen der herumstehenden Stühle fallen ließ, ehe es ihm der Rest der immer noch halbnackten Männer nachmachte und ebenfalls kein großes Interesse ausstrahlte.

Kankuro und Temari stellten sich seitlich von Tsunades Schreibtisch auf, während der Schwarzhaarige bemerkte wie sich zarte Hände auf seine Schultern legten und begannen äußerst professionell seine verspannten Muskeln zu kneten.

„Ich hoffe doch du machst gleich wieder die Runde, Sakura-chan!“, grinste Naruto, der sich neben seinem Teamleader niedergelassen hatte und schenkte seiner besten Freundin unter Sasukes finsterem Blick ein anzügliches Lächeln.

„Bedaure, aber das ist ein familiärer Service der nicht jedem zuteil wird!“, kam es trocken von der Rosahaarigen, ehe sie innerlich aufstöhnte, da das perverse Grinsen des Chaos-Ninjas jetzt nur noch breiter wurde.

„Verstehe! Es gibt wohl so einige Serviceleistungen, in dessen Genuss leider nur Teme kommt, was?“

„Halt die Schnauze, Dobe!“, kommentierte der Clanerbe die offensichtlich lüsterne Aussage seines besten Freundes und spürte wie die schöne Frau hinter ihm ihr entspannendes Chakra aktivierte, während sie den Druck auf seine Schultern ein wenig verstärkte und ihn stillschweigend weitermassierte.

Das Räuspern der Hokage lenkte die Aufmerksamkeit aller auf Tsunade, woraufhin diese ihre Finger ineinander verschlang und darum bemüht war, sich nicht von den vier durchtrainierten und vor allem sichtbaren Oberkörpern der Shinobis ablenken zu lassen.

„Kankuro hat uns gestern, im Auftrag des Kazekagen, die Nachricht überbracht, dass Orochimaru nahe Suna-Gakure von einem Späher des Dorfes gesichtet worden sei!“, berichtete die Blondine und sah sich wenig später leicht überraschten Gesichtern gegenüber, während die Rosahaarige spürte wie sich Sasukes Muskeln unter ihren Händen leicht anspannten.

„Was? Die alte Schlange wurde gesehen?“, sprudelte es auch schon aus Naruto heraus, woraufhin Tsunade unauffällig die Augen verdrehte und zustimmend nickte.

„Wo?“, fragte der Uchiha, wie auch Sakura zuerst, und lenkte den Blick seines Oberhauptes somit auf sich.

„An der südlichen Grenze des Landes!“, offenbarte die Angesprochene und sah für einen flüchtigen Moment neidisch dabei zu, wie die Finger ihrer ehemaligen Schülerin geschickt über die festen Schultern des Schwarzhaarigen fuhren.

„Aber in dieser Gegend hatte Orochimaru, soweit ich weiß, keine Basis!“, warf der Uchiha ein und erntete zu seiner Überraschung ein bestätigendes Nicken von Tsunade.

„Das hat Sakura bereits herausgefunden!“, sprach die Hokage und besah die Genannte mit einem auffordernden Gesichtsausdruck, woraufhin diese sich von dem Clanerben löste und sich flüchtig durch die hüftlangen Haare fuhr, ehe sie sich lässig gegen den Schreibtisch lehnte und den Anwesenden von ihrer Vermutung erzählte.
 

„Du denkst also … er will, dass wir glauben er würde sich in Suna aufhalten?“, fasste Shikamaru ihren Beitrag kurz darauf zusammen und sah wie seine Teamkollegin bestätigend nickte.

„Aber warum Suna-Gakure?“, warf der Hyuuga misstrauisch ein, „Müsste Orochimaru nicht damit rechnen, dass wir ihm das Ganze nicht abkaufen? Und warum spaziert er so plötzlich, nach über vier Jahren ohne einen Hinweis auf seine Existenz, gemütlich durch die Gegend?“

„Genau das wüsste ich auch gern!“, seufzte die Hokage und lehnte sich in ihrem Sessel zurück, „Ich fürchte wir müssen auf weitere Informationen warten, denn mit den Anhaltspunkten die wir haben … können wir leider nicht viel anfangen! Und es bringt uns nicht weiter, wenn wir hunderte von Theorien aufstellen aber keine Fakten haben!“
 


 

Kurze Zeit später, auf dem großen Platz von Konoha-Gakure
 

Wie erfreulich! Wir haben doch tatsächlich drei ganze Tage Urlaub!“, brummte der Nara und schien mit dieser kurzen Freizeit nicht wirklich zufrieden.

„Besser als gar nichts!“, meinte Naruto und klopfte seinem Freund kurz grinsend auf die Schulter, ehe dieser den grimmigen Blick von Temaris Bruder auffing und sich stöhnend den Nacken rieb.

„Sag mal, was hast du für ein Problem Sabakuno? Was verdammt noch mal willst du von mir? Soll ich ihr etwa einen Heiratsantrag machen, oder was?“, zischte Shikamaru verstimmt und blieb plötzlich stehen, woraufhin die Freunde ebenfalls stoppten und mit Unbehagen dabei zusahen wie Kankuro wütend schnaubte und seine mittlerweile genervte Schwester hinter seinen Rücken schob.

„Tze ...“, machte der Angesprochene verachtend, „Ich würde eher sterben, bevor ich zulasse das Temari so einen nichtsnutzigen Mistkerl wie dich heiratet! Kannst du eigentlich noch was anderes als Frauen schwängern und sie dann sitzen lassen?“

„Kankuro, sei still!“, fuhr die Blondine ihn an und griff nach seinem Arm, ehe dieser ihre Finger weg schlug und sich mit einem hasserfüllten Gesichtsausdruck an den Nara wandte.

„Wieso sollte ich? Es ist doch wahr!“, knurrte er gefährlich und ballte bereits wieder die Hände zu Fäusten, während Shikamaru angespannt vor ihm stand und seine Wut mit aller Macht zu unterdrücken versuchte.

„Was ist Nara? Auf einmal so still? Du streitest es also nicht ab?“

„Kankuro! Bitte!“, versuchte es die Sabakuno erneut und scheiterte wieder kläglich bei dem Versuch ihren Bruder zu beruhigen, als im nächsten Moment ihre beste Freundin vor Shikamaru erschien.
 

„Kankuro … lass es! Das ist nicht deine Angelegenheit, also misch dich nicht ein!“, sprach Sakura eindringlich und beobachtete wie ihr der Braunhaarige einen ungläubigen Blick zuwarf.

„Du stellst dich, als schwangere Frau, auf die Seite dieses hormongesteuerten Mistkerls?“
 

„Ich stehe auf gar keiner Seite, höchstens auf der des Kindes und du solltest …“

„Lass ihn, Sakura ...“, unterbrach sie die gereizte Stimme ihres besten Freundes, woraufhin sich die Angesprochene überrascht umdrehte und den Nara mit einem verständnislosen Blick besah.

„Shikamaru …“

„Nein. Wenn es Temaris Wunsch ist, soll mir dieser jämmerliche Puppenspieler gerne eine kleben.“, kam es verachtend von dem Braunhaarigen, woraufhin die Medic-Nin über so viel Engstirnigkeit nur den Kopf schütteln konnte, als plötzlich hinter ihr ein „Nichts lieber als das!“ erklang und sie erschrocken feststellte, dass Kankuro mit erhobener Faust auf den Nara und somit auch direkt auf sie zupreschte. Sie wollte den Angriff bereits abblocken, als ein blitzschneller Schatten vor ihr auftauchte und die Faust von Gaaras Bruder abfing.

„Was zum …?“, kam es leicht erschrocken von Kankuro, während er mit geweiteten Augen in zwei blutrote Sharingan blickte und spürte wie sein rechtes Handgelenk schmerzhaft zerquetscht wurde.
 

„Ich hoffe dir ist klar, dass du Sakura hättest verletzen können?!“, kam es kalt und zugleich bedrohlich von dem Uchiha, woraufhin sich eine Gänsehaut auf dem Körper des Sabakunos ausbreitete und ein Keuchen seiner Kehle entfuhr, als der Clanerbe den Druck auf seine Knochen verstärkte und ihn mit Leichtigkeit in die Knie zwang.

„Sasuke, hör sofort auf!“, befahl die Rosahaarige geschockt und krallte ihre Fingernägel in den dunklen Pullover des Schwarzhaarigen.

Dieser ließ den Mann vor sich augenblicklich los, deaktivierte seine Sharingan und betrachtete den Sabakuno von oben herab dabei, wie er sich das brennende Gelenk rieb.
 

„Uchiha-Clan, huh?“, brachte Kankuro zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und sah auf in das gleichgültige Gesicht des Angesprochenen, während Temari auf ihn zugelaufen kam und sich unter dem dümmlichen Gesichtsausdruck ihres Bruders bei Sasuke bedankte.

„Du hättest ihm ruhig was brechen sollen … scheinbar kommt dieser Vollidiot nur so zur Besinnung!“, zickte die Blondine und zog den Sabakuno äußert grob wieder auf die Beine, „Wir gehen jetzt nach Hause und wenn du es noch einmal wagen solltest meine Freunde anzugreifen … dann setze ich dir auch mal zwei Damen ins Bett … aber die werden bestimmt keine Traummaße haben!“

Alle Anwesenden, außer Sakura, sahen den beiden Geschwistern mit einem irritierten Blick nach und hörten Temaris Geschimpfe noch zwei Straßen weiter, während die Rosahaarige sich ein leises Lachen nicht verkneifen konnte und sich schließlich an Sasuke wandte.

Ein knappes „Uff!“ entrann dem Schwarzhaarigen, als seine Frau ihn unsanft in den Bauch boxte und einen tadelnden Gesichtsausdruck aufsetzte.

„Hast du sie noch alle, Sasuke?“, meckerte sie auch schon los und verschränkte die Arme vor der Brust, „So wie der gewimmert hat, hast du ihm fast die Hand gebrochen! Ich dachte schon der fängt gleich an zu heulen!“

Auf einmal konnte sich keiner der vier Männer ein Lachen verkneifen und als die Uchiha begriff, was sie gerade gesagt hatte, musste auch sie grinsen und rollte vergnügt mit den Augen.
 

„Wie wäre es wenn wir diesen verfluchten Tag mit vollem Magen und ein paar dampfenden Bechern Sake hinter uns bringen?“, schlug Naruto vor und erntete ein Grinsen von jedem seiner Freunde.

„Dann gibt es nur noch ein Problem!“, begann Shikamaru und schien ebenfalls nichts gegen ein wenig Alkohol im Blut zu haben, „Wohin gehen wir?“

„Ichiraku!“, rief der Uzumaki auch sogleich und beobachtete wie Neji und Sakura angewidert die Nase rümpften.

„Vergiss es!“, kam es synchron von den beiden und wie erwartet stand nach drei Minuten fest das jeder in ein anderes Restaurant wollte.

„Und jetzt?“, seufzte der Chaos-Ninja und ließ seinen verzweifelten Blick durch die kleine Runde schweifen.

„Na was wohl? Ich habe gewonnen, also gehen wir Sushi essen!“, meinte Sakura schulterzuckend und bemerkte wie sich die Männer irritierte Blicke zuwarfen.

„Und wie bitteschön hast du gewonnen?“, fragte Neji und besah seine Teamkollegin mit einem überlegenen Gesichtsausdruck, während der Schwarzhaarige bereits schmunzelnd den Kopf schüttelte. Er wusste was jetzt kommen würde. Diese Nummer zog sie bei ihm schon seit Wochen ab.

„Wir haben euch überstimmt!“, erklärte die Rosahaarige knapp und grinste bei Narutos dämlichem Gesichtsausdruck.

„Hä? Wieso ihr? Du warst die Einzige die für Sushi war ...“

„Nein, war ich nicht.“, sie deutete mit beiden Zeigefingern auf die Rundung ihres Bauches und registrierte wie alle anwesenden Herren ein schiefes Grinsen aufsetzten, „Wir zwei haben euch überstimmt. Denn der oder die da drinnen hat definitiv Hunger auf Sushi, glaubt mir.“
 

„Denkst du nicht das ist ein wenig unfair?!“, kam es schmunzelnd von Neji, woraufhin er ein entschlossenes Kopfschütteln erhielt und der Uchiha neben ihm leise seufzte.

„Bemüht euch gar nicht erst … das zieht sie schon seit Wochen ab um ihren Willen zu bekommen ...“

„Hört auf den Mann … er wirkt auf mich recht scharfsinnig.“, sprach Sakura zwinkernd und zog den Clanerben unter den belustigten Blicken der Anwesenden bereits in Richtung Sushi-Restaurant.
 

Kurz darauf saßen die vier Shinobis und ihre gerissene rosahaarige Freundin in einem kleinen gemütlichen Lokal und ließen ihre wählerischen Augen über die unzähligen Gerichte der Speisekarte schweifen.

„Warum muss es von Sushi nur so viele Arten geben?“, meckerte Naruto und kam mit seiner Entscheidung offensichtlich nicht voran.

„Weil manche Menschen gerne abwechslungsreich essen und sich nicht nur mit Instant-Nudelsuppen zufrieden geben!“, kam es trocken von der Uchiha, welche neben Sasuke saß und sich mit ihm eine Karte teilte.

„Es gibt Menschen die mit Ramen nicht zufrieden sind?“, fragte der Blondschopf überrascht, woraufhin er von Neji einen Schlag auf den Hinterkopf kassierte und die anderen genervt seufzten.

„Wofür war der denn?“, maulte Naruto und rieb sich die besagte schmerzende Stelle, „Ihr könntet wenigstens mal erklären, warum ich immer Schläge einstecken muss!“

Und wieder traf eine Handfläche seinen Kopf, doch diesmal war es die des Naras gewesen.

„Und wofür war das jetzt?“, brummte der Uzumaki und vernahm Shikamarus Gähnen, bevor dieser zu einer Antwort ansetzte.

„Dafür, dass du nicht mal bemerkst was für einen Blödsinn du laberst!“, kam es gelangweilt von dem Braunhaarigen, woraufhin die schöne Konoichi leise lachte und Naruto auch weiterhin vergnügt beim Schmollen zusah.

„Manchmal frage ich mich, warum ausgerechnet ihr meine Freunde seid, echt jetzt!“

„Weil du ohne uns vollkommen aufgeschmissen wärst, Naruto-dobe.“

„Halt die Klappe, Sasuke-teme!“
 

Eine halbe Stunde später sah Sakura missgünstig dabei zu, wie die Herren der Schöpfung genüsslich einen Becher Sake nach dem anderen tranken, während sie mit ihrem Wasser vorlieb nehmen durfte.

„Elende Schwangerschaft!“, klagte sie leise und erntete von dem Uchiha einen teils belustigten und teils vorwurfsvollen Blick, ehe sie sich seufzend gegen seine Schulter lehnte und dem Gespräch zwischen Naruto und Shikamaru lauschte.

„Ich kann verstehen, dass du keinen Bock auf Stress mit Temari hast, aber irgendwas musst du machen!“, pflichtete der Blondschopf seinem Freund bei und erntete ein missbilligendes Schnauben von dem Angesprochenen.

„Es ist doch offensichtlich, dass sie nicht will, dass ich mich einmische … sonst hätte sie mir ihre Schwangerschaft nicht verschwiegen!“, kam es verstimmt von dem Nara, ehe er sich einen weiteren Schluck Reiswein gönnte und sich flüchtig die Schläfen massierte.

„Das ist Unsinn und das weißt du auch!“, stöhnte Naruto und lehnte sich lässig auf der Bank zurück, „Du bist nur zu stolz ... oder eben zu faul, um dir einzugestehen, dass du Scheiße gebaut hast! Wenn du nicht so verbissen auf der Wir haben nur Sex – Nummer rum gekaut hättest, wäre sie womöglich eher auf die Idee gekommen dir zu erzählen, dass du Vater wirst!“

„Was heißt hier darauf rum gekaut? Es war so … wir hatten …“

„… nur Sex, schon klar!“, beendete Sakura seinen Satz und nippte kurz an ihrem Wasser, „Will sich dein Erbsenhirn nicht vielleicht mal eingestehen das es mehr war als das?“

„…“

„Wenn Sakura das sagt, muss es stimmen! Glaub mir! Sie ist eine Frau … die wissen so etwas eher als man selbst!“, versicherte der Chaos-Ninja Shikamaru und sah sich wenig später den dümmlichen Gesichtern seiner Freunde gegenüber.

„Da bin ich aber außerordentlich erleichtert, dass wenigstens Sakura über meine Gefühlswelt bescheid weiß, wo ich doch selbst keinen blassen Schimmer von ihr habe!“, kam es trocken von dem Braunhaarigen, während die Genannte eine wegwerfende Handbewegung vollführte und damit verdeutlichen wollte, dass man die intelligenten Beiträge des Uzumakis einfach ignorieren sollte.

„Shika …“, begann sie zaghaft und legte sich in Gedanken die richtigen Worte zurecht, „Ich will nicht behaupten das du Temari liebst … aber du weißt selber, dass sie dir alles andere als egal ist! Du hättest dich nicht auf sie eingelassen, wenn es dir nur um Sex gegangen wäre, denn du wusstest über ihre Gefühle bescheid! Du bist dir nicht sicher, was du für sie empfindest und deshalb stehst du auf dem Schlauch! Denn jeder Schritt auf sie zu oder von ihr weg, würde dich immer mehr zu einer Entscheidung zwingen, die du eigentlich gar nicht treffen willst! Jedoch erwartet Temari von dir, dass du genau das tust! Sie stellt dich vor die Wahl und will, dass du einmal in deinem Leben aufhörst dich hinter Faulheit und Stolz zu verstecken!“

Mit einem durchdringenden Blick auf den Nara beendete die schöne Konoichi ihren Vortrag und stellte innerlich stöhnend fest, dass die Herren an ihrem Tisch leicht verwirrte Blicke austauschten.

„Hä?“, machte Naruto nur und kratzte sich zerstreut am Kopf, „Was für ein Schlauch und wo soll er jetzt hingehen?“

Die Medic-Nin seufzte und begriff, dass sie alles wohl ein wenig zu gefühlvoll ausgedrückt hatte und besser auf die männliche Variante umschalten sollte.

„Im Klartext heißt das: Du hast nur Schiss!“, schmetterte sie Shikamaru an den Kopf und beobachtete wie dieser leicht verblüfft aber auch ungläubig die Augenbrauen hochzog.

„Das ist doch lächerlich! Wovor sollte ich Schiss haben?“, fragte er unbeeindruckt und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen auf der Sitzbank zurück.

„Die Möglichkeiten sind geradezu grenzenlos, wenn man bedenkt, dass du Verantwortung als mühsam bezeichnest, aber dennoch Vater wirst! Und du eine Beziehung nur als anstrengend empfindest, aber trotzdem das Bedürfnis hast eine zu führen!“, meinte die Uchiha gelassen und zuckte sinnierend mit den Schultern.

„Ich sagte doch die wissen mehr über dich als du selbst!“, flüsterte der Blondschopf Shikamaru zu und sah wie dieser kurz verunsichert wirkte, ehe er sich räusperte und entschlossen den Kopf schüttelte.

„Ich habe weder Angst davor, noch ein Problem damit für mein Kind zu sorgen … aber Temari scheint da anderer Ansicht!“, meckerte der Nara und zwang seine Freunde somit zu einem genervten Gruppenseufzer.

„Du willst es nicht verstehen, oder?“, kam es plötzlich entgegen aller Erwartungen von Neji, „Ja, du hast Recht! Es war falsch von Temari dir so lange zu verschweigen, dass sie schwanger ist … aber du bist nicht besser, du lässt sie immer wieder warten und hältst sie hin, bis dir vielleicht irgendwann mal klar wird, was du wirklich willst! Also? Was willst du? Willst du sie? Das Kind? Beides? Oder gar nichts?“

„…“
 

Mit undefinierbaren Blicken betrachteten die Freunde den geistesabwesenden Gesichtsausdruck des Naras, ehe dieser flüchtig die Lider schloss und sich seufzend mit einer Hand durch die zusammengebundenen Haare fuhr.

„Ich … ich weiß es nicht, verdammt! Was soll ich denn machen? Ich weiß nun mal nicht was ich will!“, zischte er offensichtlich überfordert und hatte im nächsten Moment eine weitere Ladung Sake bestellt.
 

„Hör mal! Niemand erwartet, dass du sofort eine Entscheidung triffst…“, meinte Naruto schulterzuckend und kippte sich den Rest seines Reisweines in den Hals, „…aber … Temari wird sicher nicht ewig auf dich warten! Du bist nicht der einzige Mann in Konoha!“

„Nein!? Wirklich?“, sprach Shikamaru sarkastisch, schnitt eine dümmliche Grimasse und brachte damit alle anderen zum schmunzeln.

„Ich denke … manchmal weiß ich doch, warum ihr meine Freunde seid, echt jetzt!“

„Weil du endlich kapiert hast, dass du ohne uns vollkommen aufgeschmissen wärst, Naruto-dobe?“

„Sehr witzig, Sasuke-teme!“
 


 

Zur selben Zeit, in Temaris Wohnung
 

Hier kommt, frisch aus dem Gefrierfach, ein neuer eiskalter Kühlakku!“, sprach die blonde Konoichi lächelnd und reichte ihrem, auf der Couch hockenden Bruder, den besagten Gegenstand.

„Danke!“, kam es nur von diesem, ehe er den erhaltenen Kühlakku gegen den vorherigen bereits lauwarmen austauschte und ihn seufzend um sein leicht angeschwollenes Handgelenk wickelte, „Ob es wohl noch lange dauern wird, bis da wieder Blut durchfließt?“

„Nun … das hat man davon, wenn man den Zorn eines Uchihas auf sich lenkt!“, schmunzelte Temari und ließ sich neben dem Braunhaarigen in die gemütlichen Kissen fallen, „Eine schwangere Sakura auch nur schief anzusehen, ist wohl mit Abstand das Dümmste was du in Sasukes Nähe machen kannst!“

„Ich werde es mir merken!“, kam es trocken von Kankuro, ehe er registrierte wie sich seine Schwester zu ihm drehte und es sich im Schneidersitz gemütlich machte.

„Ich denke … es gibt da etwas was du wissen solltest!“, begann sie schließlich seufzend und wurde von dem Sabakuno stillschweigend dazu aufgefordert weiter zu sprechen, „Also … Shikamaru ist gar nicht so ein riesiger Mistkerl wie du denkst! Es ist so … also wir … ich … als ich ihm gesagt habe, dass ich schwanger bin … wusste ich es schon seit über drei Monaten!“

„Was …?“, entfuhr es Gaaras Bruder überrascht, bevor er von einem Blick seiner Gesprächpartnerin dazu gebracht wurde ihr weiterhin zuzuhören.

„Ich weiß … ich hätte es ihm viel eher sagen sollen … er war wütend weil ich es ihm nicht erzählt habe und weil ich dachte er würde nichts mit dem Kind zutun haben wollen, aber … die Wahrheit ist … das er sehr wohl Verantwortung für sein Kind übernehmen will … er meinte, er würde mich niemals sitzen lassen … nur … reicht mir das irgendwie nicht! Ich weiß auch nicht … vielleicht bin ich zu selbstsüchtig … oder zu beschränkt, aber ich will nicht … dass der Vater meines Kindes … eben nicht mehr ist als das! Ich will nicht, dass er nur der Vater meines Kindes ist, verstehst du? Oder mache ich mich gerade lächerlich?“

Kankuro schwieg lange nach ihren leisen Worten und betrachtete seine Schwester mit einem nachdenklichen Blick, ehe er flüchtig die Lider schloss und ein leises Seufzen über seine Lippen kam.

„Du liebst ihn wirklich, nicht wahr?“, fragte er einfühlsam und beobachtete wie die Angesprochene kaum merklich nickte, ehe sie sich schluchzend die ersten Tränen aus den Augenwinkeln strich und sich wenig später ein warmer Arm um ihre Schultern legte.

„Komm her …“, forderte der Sabakuno und presste die junge weinende Frau an sich, bevor er sein Kinn auf ihrem weichen blonden Haar platzierte und ihr immer wieder behutsam über den Rücken strich, während sie ihrem Kummer freien Lauf ließ und wie ein kleines Kind bei ihrem großen Bruder Trost suchte.
 


 

Spät am Abend, in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Mit einem wohligen Seufzer schmiegte sich die schöne Konoichi an die Brust ihres Mannes und spürte wie dieser mit einer Hand immer wieder mechanisch über die zarte Haut ihres Oberarms strich und eine angenehme Gänsehaut hinterließ.

Lediglich der Fernseher und eine kleine Lampe tauchten das Wohnzimmer in ein schwaches Licht und sorgten dafür, dass die junge Frau immer schläfriger wurde und begann in regelmäßigen Abständen zu gähnen.

„Warum gehst du nicht ins Bett, wenn du müde bist?“, drang Sasukes dunkle Stimme zu ihr durch, nachdem sie bereits halb auf dem Sofa lag, die Lider geschlossen hielt und ihn wie ein Stofftier mit ihren Armen umschlang.
 

„Der Weg ist zu weit ...“, murmelte sie verschlafen und kuschelte ihr Gesicht in das weiche Sweatshirt des Schwarzhaarigen, ehe sie ein leises Seufzen vernahm, jedoch nicht sah wie der Uchiha schmunzelnd den Kopf schüttelte.

„Seit wann bist du so anhänglich?“, fragte der Clanerbe hörbar amüsiert und wickelte sich eine ihrer langen Haarsträhnen immer wieder spielerisch um den Zeigefinger, während sein Blick weiterhin auf der Mattscheibe klebte und interessiert die Nachrichten verfolgte.
 

„Keine Ahnung. Ich mache einfach die Schwangerschaftshormone dafür verantwortlich ...“, murmelte die Angesprochene in sein Oberteil und streckte sich genüsslich, „Und die habe ich wiederum dir zu verdanken. Demzufolge bist du selbst Schuld, wenn ich dir jetzt auf die Pelle rücke.“
 

„Verstehe ...“, kam es vom Angesprochenen, während im Fernsehen mal wieder über die Reisanbau-Krise berichtet wurde, „Das klingt natürlich einleuchtend.“

„Sag ich doch ...“, gähnte die junge Konoichi und richtete sich ein wenig auf, indem sie ihren Kopf an die Schulter des Clanerben legte und ihre müden Augen kurz nachdenklich den Couchtisch fixierten.
 

„Sasuke?“

„Hm?“

„Wäre es möglich … das wir … für Kaede und Tomasu … vielleicht … ein kleines Häuschen mit auf das Grundstück setzen?“, fragte sie zaghaft und registrierte wie der Angesprochene seinen Blick ruckartig vom Fernsehgerät abwandte und seine ganze Aufmerksamkeit nur noch ihr zuteil wurde.

„Was?“, entfuhr es ihm verblüfft, ehe er sich kurz durch die rabenschwarzen Haare strich und seinen anderen Arm lässig über die Sofalehne baumeln ließ, „Du willst ihnen ein Haus bauen? Auf unserem Grundstück?“
 

„Nur ein ganz kleines, gemütliches … irgendwo in der Nähe des Waldrandes … wir haben doch Platz genug … und sie hätten was Eigenes …“, erklärte Sakura leise und richtete ihre großen, grünen, flehenden Augen auf den Mann vor sich, „Ich habe gestern ein Gespräch zwischen den beiden aufgeschnappt und …“

„Du hast sie belauscht?“, kam es gespielt tadelnd von dem Uchiha, woraufhin seine Frau kurz die Augen verdrehte und ihn einfach überging.
 

„Sie wissen nicht wie es weiter gehen soll, Sasuke! Sie denken sie sind zu alt um von irgendwem gebraucht zu werden und rechnen nicht damit Arbeit zu finden!“, erzählte sie dem ANBU-Teamleader, vernahm sein leises Seufzen und beobachtete wie sich ein skeptischer Ausdruck auf sein attraktives Gesicht legte.

„Ich weiß nicht, Sakura …“, kam es nachdenklich von dem Clanerben, während er seiner Frau einen unsicheren Blick zuwarf und registrierte wie sie eines ihrer schlanken Beine über ihn schwang und sich rittlings auf seinen Schoß setzte.

„Warum nicht? Sie sind nett, hilfsbereit, loyal und haben geschworen dir und deiner Familie bis zu ihrem Tode treu zu sein! Kaedes Essen schmeckt hervorragend und es scheint nichts zu geben was Tomasu nicht reparieren kann, wenn er nicht gerade halb vertrocknete Pflanzen wieder zum Leben erweckt! Die Orchidee im Schlafzimmer ist das beste Beispiel! Außerdem war diese Wohnung, obwohl Ino Yamanaka, der Putzteufel in Person, mal drei Tage hier gewohnt hat, noch nie sauberer!“, argumentierte die schöne Konoichi und kraulte den Schwarzhaarigen zärtlich im Nacken, „Oder hattest du vor ständig mit einem Staubwedel durch das riesige Anwesen zu rennen?“
 

„Natürlich nicht ...“, gestand Sasuke und schlang seine starken Arme besitzergreifend um die Hüfte der jungen Frau, „Mir war klar, dass wir Bedienstete brauchen würden. Allerdings hatte ich da an Personal gedacht das ein wenig jünger ist und nicht gleich bei uns einzieht.“

„Aber wenn wir ihnen ihr eigenes gemütliches Häuschen bauen, dann würden sie nicht gleich bei uns einziehen und wir hätten trotzdem immer jemanden der rund um die Uhr auf das Baby aufpassen könnte und sich, auch wenn wir mal nicht da sein sollten, um das Anwesen kümmert.“

Sakura sah wie ihr Gegenüber offensichtlich Pro und Contra abwog und beschloss ihn mit der simpelsten Sache der Welt zu ködern.
 

„Und wenn wir Kaede und Tomasu hätten … würden wir ein wenig mehr Zeit für uns haben und könnten diese mit ein paar ausgesprochen interessanten Aktivitäten füllen ...“

Die letzten Worte schnurrte sie förmlich und biss Sasuke verführerisch in die Unterlippe, woraufhin dieser gespielt unwissend die Stirn runzelte, sich aber ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen konnte.

„Ich fürchte mir ist nicht ganz klar was mit diesen so genannten Aktivitäten gemeint ist. Wäre es wohl möglich eine Kostprobe zu bekommen?“, fragte der Schwarzhaarige mit einem schelmischen Grinsen auf dem Gesicht und verfolgte jede Bewegung der schönen Frau mit seinen gierigen Augen.
 

„Nun … normalerweise verteile ich keine Probierhäppchen … aber ich denke in ihrem Fall könnte ich eine kleine Ausnahme machen, Uchiha-san!“ säuselte die schöne Konoichi und beugte sich lasziv ein wenig weiter vor, bis ihr Atem Sasukes Hals streifte und sie wenig später ihre Zähne leicht in seiner Haut vergrub, ehe sie sanft mit der Zunge darüber fuhr und zufrieden feststellte, dass sich eine feine Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete.
 


 

Zur selben Zeit, an einem weit entfernten Ort
 

Ein lautes Klopfen hallte durch die dunklen Gemächer, welche lediglich von einem kleinen Kaminfeuer beleuchtet wurden, und veranlasste einen blassen schwarzhaarigen Mann dazu sich der großen morschen Flügeltür zuzuwenden.

Seine stechend gelben Augen formten sich zu Schlitzen, als er beobachtete, wie das dunkle Holz knarrend aufschwang und eine, in einen Reiseumhang gehüllte Gestalt den hohen kahlen Raum betrat.

„Verzeiht die Störung, Orochimaru-sama!“, sprach der Diener höflich und verneigte sich vor dem älteren Mann, welcher ungerührt dastand und scheinbar darauf wartete, dass der Bedienstete sein Anliegen nannte.

„Ich wurde geschickt, um Euch auszurichten, dass der erste Schritt getan ist!“, kam es schließlich eingeschüchtert von dem Fremden, ehe er beobachtete wie sein Gegenüber sich dem knisternden Kaminfeuer näherte und sich die rötlichen Flammen in seinen kalten Augen widerspiegelten.

„Dann läuft also alles nach Plan. Sie ist schwanger … und Sasuke-kun bekommt einen Erben!“, hauchte er erregt, bevor sich ein wahnsinniges, düsteres Grinsen auf sein Gesicht legte und der Bote spürte wie ihm bei diesem Anblick ein kalter Schauer den Rücken hinunter lief.

„Du kannst gehen! Arrangiere ein Treffen mit meinem Verbündeten …“, befahl er dem Diener, leckte sich flüchtig über die schmalen Lippen und beobachtete mit vor Vergnügen funkelnden Augen, wie der Fremde nach einer tiefen Verbeugung verschwand und die schweren Türen hinter ihm ins Schloss fielen.

„Es wird Zeit … das wir unsere nächsten Schritte besprechen!“

Ein hohles Kichern erklang in dem staubigen Zimmer, während der Schwarzhaarige sich in dem zerschlissenen Sessel vor dem Kamin niederließ und lächelnd seine langen knochigen Finger um ein großes Weinglas schlang. Er schwenkte das Gefäß ein paar Mal und betrachtete die blutrote Flüssigkeit dabei, wie sie geschmeidige Wellen schlug und ihren berauschenden Duft entfaltete.
 

„Genieße die Zeit mit deiner kleinen, glücklichen Familie, Sasuke-kun …“, flüsterte er, ehe sich erneut ein dämonischer Ausdruck auf sein blasses eingefallenes Gesicht schlich und er offensichtlich amüsiert einen Schluck Wein zu sich nahm, „Ich freue mich bereits jetzt auf den Tag … an dem ich deinem Erben gegenüber stehe und endlich das bekomme … wonach ich mich schon so lange sehne ...“

Das finstere Lachen Orochimarus schallte durch den dunkeln, kühlen Unterschlupf, ehe er schroff nach einem Diener rief und ihm auftrug eine weitere Weinflasche zu öffnen, da es einen werdenden Vater gäbe auf den er trinken wolle.
 

© by RosaLies

Schicksalsschlag und Einsicht?

© by RosaLies
 


 

Drei Monate später, im Einkaufzentrum von Konoha-Gakure
 

Mit einem genervten Gesichtsausdruck sah sich Sakura seit bereits zehn Minuten in der bunten Einkaufsabteilung um und verdrehte bei jedem Aufquietschen ihrer Freundin demonstrativ die Augen.

„Wie findest du den? Der ist doch niedlich, nicht wahr?“, fragte TenTen mit den glitzernden Augen einer Mutter und hielt der Medic-Nin einen winzigen rosa Strampler mit Schmetterlingsmuster unter die Nase.
 

„Warum schenken wir Hinata noch mal dieses Zeug?“, gähnte die Uchiha jedoch nur gelangweilt und besah Nejis Frau mit hochgezogenen Augenbrauen, woraufhin diese kaum merklich den Kopf schüttelte und das Kleidungsstück stöhnend wieder zurücklegte.

„Weil man das so macht, wenn jemand ein Kind bekommen hat!“

„Aha!“, kam es unbeeindruckt von der Uchiha, „Und warum?“

„Das ist einfach ein unausgesprochenes Gesetz unter Frauen! Zur Geburt eines Kindes, bekommt man Sachen für das Kind geschenkt!“

„Und wo steht das? Im Babygesetzbuch?“

„Sehr witzig, Sakura!“

„Ich fand den gar nicht mal so schlecht!“, sprach die Rosahaarige schulterzuckend und wurde von einer seufzenden TenTen weiter durch den farbenfrohen Laden gezogen.
 

„Wir sollten, ganz traditionell, für Souta einen hellblauen und für Midori einen rosafarbenen Strampler kaufen! Und dazu passende Schnuller … das würde bestimmt drollig aussehen!“, sinnierte die Hyuuga und kniff während ihrer Überlegungen leicht die Augen zusammen, ehe sie ihre Freundin losließ und auf den nächsten Kleiderständer zustürmte.
 

„Schön! Könnten wir das Ganze dann ein wenig beschleunigen? Ich mag nicht mehr!“, maulte Sakura und beobachtete die Braunhaarige dabei, wie sie ihren skeptischen Blick über die vielen Babysachen schweifen ließ.

„Hör auf zu nörgeln und sieh dir diese putzigen Schnuller an…“, flötete die Hyuuga und hielt zwei der besagten bunten Gegenstände hoch, „Nimm doch welche mit … schließlich bist du im siebten Monat! Da rückt der Einsatz der Dinger immer näher!“
 

„Kein Bedarf!“, versicherte ihr die Medic-Nin und sah ihrer Freundin beim Durchwühlen der Klamottenstapel zu, „Sasuke hat bereits vor einer Woche welche besorgt … und jeder dieser Schnuller trägt einen kleinen rot-weißen Fächer!“

„Ist nicht wahr? Du hast Uchiha-Schnuller? Wie süß!“, quietschte TenTen vergnügt und klatschte einmal in die Hände, ehe die Medic-Nin geräuschvoll ausatmete und ihr wenig später erneut zwei Strampler die Sicht versperrten.

„Und? Was denkst du? Sind die nicht drollig?“, fragte Nejis Frau und besah ihre beste Freundin mit einem strahlenden Lächeln und riesigen funkelnden Augen.

„Bezaubernd! Lass uns das Zeug kaufen und dann verschwinden!“, antwortete Sakura genervt, schnappte nach der Kleidung und marschierte, unter dem belustigten Blick der Braunhaarigen, zielstrebig auf die Kasse zu.
 

Kurze Zeit später bummelten die beiden Frauen, mit diversen Tüten beladen, durch das große Einkaufszentrum des Dorfes und machten vor dem einen oder anderen Schaufenster Halt.
 

„Der ist schön!“, offenbarte die Uchiha ihre Meinung, als sie gerade vor einem Gartengeschäft standen, und deutete mit dem Zeigefinger auf einen großen ausgefallenen Blumenkübel.

„Der ist wirklich hübsch … und riesig!“, stimmte TenTen ihrer Gesprächspartnerin zu und gönnte sich ein wenig Grüntee-Eis aus ihrem kleinen Becher.

„Was denkst du? Auf der Veranda vor dem Eingang? Aber dann lieber zwei, oder?“, grübelte Sakura, bekam einen Löffel Eis in den Mund geschoben und musterte das Ausstellungsstück weiterhin nachdenklich.

„Gefällt mir! Aber warum fragst du mich? Du bist die mit dem guten Geschmack!“, grinste TenTen und besah die Medic-Nin mit einem neugierigen Blick, „Warst du jetzt eigentlich bei diesem teuren Lampenmacher?“

„Hn …“, kam es nur von der Angesprochenen, ehe sie zusammen mit Nejis Frau das Gartengeschäft betrat und sich interessiert umsah, „Ich habe weiße Lampignons, verziert mit jeweils einem großen Uchiha-Emblem, in Auftrag gegeben! Sie sind in zwei Wochen fertig und könnten dann theoretisch schon an die Veranda gehängt werden!“

„Du hast Weiße genommen? Keine Roten?“, kam es leicht erstaunt von TenTen, während sie einer fragwürdigen Skulptur einen schiefen Blick zuwarf und beobachtete wie ihre Begleiterin bestätigend nickte.

„Mir ist durchaus bewusst, dass der Uchiha-Clan früher rote Lampignons hatte, aber … Sasuke will seine unschöne Vergangenheit verständlicherweise hinter sich lassen! Deswegen gibt es ein neues Anwesen, neue Möbel und … neue Lampignons!“
 

„Klingt logisch! Ich denke Weiß sieht sowieso besser aus als Rot!“, grinste die Braunhaarige und drehte mit Sakura eine kleine Runde durch das Geschäft, ehe die Uchiha bei einer Verkäuferin zwei der riesigen Blumenkübel bestellte und sich kurz darauf bei ihrer wartenden Freundin einhakte um mit dieser den Laden zu verlassen.

„Nur die gigantischen Pötte? Sonst hast du nichts gefunden?“, fragte TenTen überrascht und betrat mit der Medic-Nin wieder die große Einkaufspassage an der viele verschiedene Geschäfte lagen und nur darauf warteten Kundenherzen höher schlagen zu lassen.
 

„Nichts, was meinen Vorstellungen entspricht!“, meinte die Rosahaarige und zuckte flüchtig mit den Schultern, woraufhin ihre Begleiterin seufzend die Augen verdrehte und kaum merklich den Kopf schüttelte.

„Ich kenne wirklich niemanden der so anspruchsvoll, wählerisch und perfektionistisch ist wie du!“

„Ich will doch nur, dass alles zum Anwesen passt!“, rechtfertigte Sakura ihr Verhalten und erntete einen amüsierten Blick ihrer Freundin.

„Es sollte also alles möglichst protzig sein, huh?“

„Haha …“

„Was denn? Du kannst nicht leugnen, dass dieses Gebäude, seit dem die Grundmauern stehen, ein etabliertes Thema in Konoha ist!“, lachte die Braunhaarige und verzog ihren hübschen Mund zu einem hämischen Grinsen, „Hiashi Hyuuga läuft mittlerweile täglich am alten Uchiha-Viertel vorbei und führt, laut Hinata, bereits Tagebuch über den Baufortschritt des neuen Anwesens!“

„Ich weiß! Als Sasuke vor drei Tagen beim Einbau der Fenster da war, hat er gesehen wie Hiashi in einem der Büsche hockte und eifrig auf seinem Notizblock rumkritzelte!“, berichtete Sakura schmunzelnd und vernahm das laute Lachen ihrer Gesprächspartnerin.

„Dann ist es jetzt wohl amtlich! Es geht bergab mit dem ruhmreichen Hyuuga-Clan!“
 


 

Zur selben Zeit, im Park von Konoha-Gakure
 

Ein leises Seufzen erklang inmitten der vielen Alltagsgeräusche, während eine blonde Konoichi gemütlich über den Kiesweg spazierte und völlig in Gedanken versunken schien.

Ihr Leben war wirklich die reinste Katastrophe. Drei weitere Monate waren vergangen, in denen Shikamaru und sie nur das Nötigste an Gesprächen geführt hatten.

Er war bereit Verantwortung für sein Kind zu übernehmen, wollte ihr helfen, kam sogar manchmal zu den Routineuntersuchungen mit und doch konnte sich Temari nicht darüber freuen, dass er Interesse an dem Nachwuchs zeigte.

Es schien, als würde er dies alles als seine Pflicht ansehen. Natürlich war er als Vater dazu verpflichtet für sein Kind zu sorgen, aber man konnte Zuneigung, Geborgenheit und vor allem Liebe doch nicht durch Pflichtgefühl ersetzten, oder?

Die junge Frau schüttelte kaum merklich ihr Haupt und strich sich flüchtig über den runden Bauch, ehe sie ihren Blick von dem Boden löste und zaghaft den Kopf hob.

Im nächsten Moment weiteten sich plötzlich ihre dunkelblauen Pupillen, denn wenige Meter vor ihr, auf einer der hölzernen Parkbänke, saß der Mann, dem sie ihre monatelange Verzweiflung zu verdanken hatte.

Unbewusst blieb sie stehen und beobachtete ihn ausdruckslos dabei, wie er seine Ellenbogen lässig auf der Rückenlehne abstützte, während er seinen Kopf in den Nacken gelegt hatte und mit undefinierbarer Miene stur in den Himmel starrte.

Sie folgte seinem Blick und konnte nicht verhindern, dass sich ein winziges Schmunzeln auf ihre geschwungenen Lippen legte, als sie in der klaren Frühjahrsluft eine kleine schneeweiße Wolke entdeckte.

Genau in diesem Augenblick nahm der Nara die sachten Schwingungen ihres Chakras wahr und neigte sein Gesicht leicht zur Seite, ehe er die wunderschöne Frau nachdenklich musterte und stillschweigend dabei zusah, wie sie lächelnd in den Himmel stierte.

„Temari …“, sprach er schließlich ruhig, registrierte, dass die Blondine kurz erschrocken zusammenzuckte und ihr Blick wenig später den seinen traf.

„Shikamaru…“, antwortete sie nur, zögerte einen Moment und näherte sich dann mit langsamen Schritten dem jungen ANBU, bevor sie sich neben ihm niederließ und sich seufzend zurücklehnte.

„Wo kommst du her?“, fragte der Braunhaarige nach kurzem Schweigen, richtete seinen Blick jedoch nicht auf die Konoichi, sondern sah stur geradeaus.

„Ich war in einem Möbelgeschäft …“, klärte ihn Temari auf und fingerte immer wieder zappelig an dem Stoff ihrer schwarzen Wollstrumpfhose, welche sie unter dem knielangen Rock trug, „Ich habe ein Kinderbett gekauft …“

Sie schielte aus den Augenwinkeln zu dem Nara, allerdings zeigte dieser keine Reaktion und schwieg weiterhin beharrlich, weshalb sie sich dafür entschied den Verlauf dieser Konversation selbst in die Hand zu nehmen.

„Es wird langsam Zeit, dass ich mir den ganzen Kram anschaffe! Immerhin sind es nur noch … zwei Monate … bis …“, sie brach ab und senkte leicht den Kopf, was Shikamaru dazu veranlasste ihr einen kurzen Blick zuzuwerfen, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem kahlen Baum ein paar Meter vor ihm schenkte.

„Hast du Angst?“, drang plötzlich seine leise Stimme zu ihr durch, woraufhin die Angesprochene überrascht aufsah und sich in Gedanken die gleiche Frage stellte.

Hatte sie Angst vor der Geburt? Definitiv!

„Ich denke …“, begann sie schließlich seufzend und der Braunhaarige konnte an ihrem Tonfall entnehmen, dass sie schmunzelte, „… es ist ganz normal Angst davor zu haben! Man fürchtet sich doch meistens vor etwas Unbekanntem! Und es ist nicht gerade ein wohl gehütetes Geheimnis, dass die Geburt eines Kindes schmerzhaft ist!“

Der junge Mann nickte auf Grund ihrer Worte und fuhr sich einmal durch das dunkle Haar, ehe er seinen Blick auf die Sabakuno richtete und beobachtete wie diese fragend die Augenbrauen hochzog.

„Ich habe dir gesagt, dass ich die Möbel für das Kind bezahle … schreib einfach alles auf, ich kümmere mich dann darum!“, kam es knapp von ihm, ehe er aufstand und sich der Blondine zuwandte, „Und jetzt komm … ich bring dich nach Hause!“

Die Angesprochene widersetzte sich nicht, stand mit einem flüchtigen Nicken auf und lief wenig später neben dem Nara, welcher seine Hände lässig in seine Hosentaschen gesteckt hatte, durch den großen, jedoch zu dieser Jahreszeit, freundlos wirkenden Park.

„Shikamaru … du musst die Sachen nicht bezahlen … ich kann …“, setzte die hübsche Frau an, wurde jedoch sofort von seiner genervten Stimme unterbrochen.

„Ich will es aber so! Wir hatten das doch schon geklärt!“, erinnerte er sie, während die beiden gerade die riesige Grünanlage verließen und den Weg in eine kleinere Seitenstraße einschlugen.

„Hn …“, kam es nur von Temari, ehe sie sich wegen der frischen Januarluft tiefer in ihren Mantel kuschelte und ihren Begleiter mit einem flüchtigen Blick besah, „Warum warst du eigentlich im Park?“
 

Der Gefragte ließ ein leises Stöhnen vernehmen, ehe er sein Gesicht zu einer mürrischen Grimasse verzog und die junge Frau somit dazu veranlasste neugierig eine Augenbraue zu heben.

„Ich war mit Neji und Sasuke zu einem Übungskampf verabredet …“, brummte Shikamaru und zog auf Grund eines kalten Windstoßes die Schultern an die Ohren, „… und natürlich ist das Ganze wie immer ausgeartet … du kannst dir sicherlich denken was passiert ist.“

„Aus dem einfachen Training wurde ein erbitterter Uchiha-Clan gegen Hyuuga-Clan–Kampf?“

„Exakt.“

„Und du hast an deinen Verstand appelliert und dich auf der Stelle aus der Schussbahn begeben, anstatt die zwei davon abzuhalten sich die Köpfe einzuschlagen?“

„Wieder richtig.“

Ein leises Lachen verließ die Kehle der schönen Konoichi, ehe sie kopfschüttelnd das Treppenhaus zu ihrer Wohnung betrat und verwundert feststellte, dass der Braunhaarige ihr weiterhin folgte.

Vor ihrer Tür angekommen, steckte die Blondine den Schlüssel ins Schloss und schlüpfte mit einem Blick auf Shikamaru in ihre beheizte Wohnung.

„Wir wäre es mit einem heißen Tee? Es ist eiskalt draußen und ich nehme an, Sasukes und Nejis Kampf um die Ehre wird sich noch etwas in die Länge ziehen.“, meinte die Sabakuno hörbar amüsiert und bemerkte, dass der Angesprochene für einen kurzen Moment unschlüssig schien, ehe er zustimmend nickte und von der Gastgeberin herein gebeten wurde.

Er sah wie sie ihm ein kleines Lächeln schenkte und wenig später in der nahe gelegenen Küche verschwand, ehe er ihr folgte, sich in den Türrahmen lehnte und sie schweigend beim Aufsetzen des Teekessels beobachtete.

„Was … macht die ANBU?“, erklang plötzlich ihre unsichere Stimme und Shikamaru fiel auf, dass sie scheinbar nicht genau wusste, über was sie mit ihm sprechen sollte.

„Zurzeit ist es verhältnismäßig ruhig. Es ist Winter, da gibt es, wie du weißt, nur wenige Aufträge zu erledigen ...“, sprach er schulterzuckend und folgte der jungen Frau weiterhin mit seinen unergründlichen Augen.

„Ja … natürlich …“, erwiderte sie nur und zwang sich zu einem kleinen Grinsen, während sie den Kühlschrank öffnete und gedankenversunken eine Wasserflasche ans Tageslicht beförderte.
 

Was tat sie hier überhaupt? Warum hatte sie ihn gefragt ob er auf eine Tasse Tee mit reinkommen wollte? Sie war mit der jetzigen Situation doch vollkommen überfordert. Was sollte sie bloß machen? Worüber sollte sie mit ihm reden? Wie sollte sie sich verhalten? Und warum verdammt noch mal, hatte er ihr Angebot nicht ausgeschlagen?
 

Mit zitternden Händen goss sie die spritzige Flüssigkeit in eines ihrer Gläser und wurde von den wachsamen Pupillen des Braunhaarigen dabei beobachtet.

Shikamaru war ihre Nervosität selbstverständlich nicht entgangen, woraufhin er innerlich seufzend die Lider schloss und im nächsten Moment erschrocken zusammenzuckte.

Ein lautes Klirren hatte ihn die Augen wieder aufreißen lassen, ehe er das zerbrochene Glas vor Temaris Füßen entdeckte und beobachtete wie sie sich leicht gekrümmt an der Küchenzeile festklammerte.

„Was …?“, entfuhr es ihm irritiert, doch als er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah und registrierte, dass sie ihre linke Hand geradezu krampfhaft auf ihren Bauch legte, löste sich seine Starre und er stand wenig später neben ihr.

Temari? Was ist? Was hast du?“, fragte er panisch, stützte die mittlerweile keuchende Frau und legte ihr fürsorglich eine Hand an die zarte Wange.

„Du glühst ja!“, stellte er beunruhigt fest und sah wie ihre dunkelblauen glänzenden Augen kurz auf die seinen trafen, ehe sich diese langsam schlossen und er spürte wie sie in seinen Armen zusammensackte.

Temari? Verdammt, Temari? Hörst du mich?“, rief er erschrocken, schob eine Hand unter ihre Kniekehlen und hob sie kurz darauf vorsichtig hoch, ehe er einen zischenden Fluch ausstieß, auf den Flur trat und im nächsten Moment aus der Wohnungstür gestürmt war.
 


 

Einige Minuten zuvor, im Konoha-Hospital
 

Ein blonder Shinobi stand mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen vor dem Fenster des Krankenzimmers, wiegte das kleine Bündel in seinen Armen immer wieder behutsam hin und her und wurde von seiner schmunzelnden Frau dabei beobachtet.

„Ich glaube sie ist eingeschlafen!“, kam es schließlich leise von Naruto, während er sich zu der Blauhaarigen umdrehte und seine Tochter vorsichtig in eines der zwei Babybetten legte, ehe er mit seiner großen Hand kurz über den winzigen blonden Haarflaum des Kindes strich und seinen Blick auf Hinata richtete.

„Du solltest dich noch ein wenig ausruhen …“, flüsterte er und setzte sich zu der schönen Frau auf die Bettkante, bevor er ihr einen liebevollen Kuss gab und sah wie sie verneinend den Kopf schüttelte.

„Ich habe den ganzen Vormittag über geschlafen!“, pflichtete sie ihrem Mann bei und schloss kurz seufzend die Lider, ehe sie die gedämpfte Stimme ihres Gegenübers vernahm.

„Soll ich dir irgendwas bringen? Hast du vielleicht Hunger?“

„Nein, danke! Ich bin wunschlos glücklich!“, sprach die junge Mutter lächelnd, gab dem ANBU einen sanften Kuss und besah die schlummernden und gesunden Zwillinge in ihren Bettchen mit einem zärtlichen Blick. Bei Midori hatten sich erneut ganz deutlich Narutos Gene durchgesetzt, während ihr Bruder Souta dunkle Haare hatte, die, bei genauer Betrachtung, sogar einen leichten Blaustich aufwiesen. Lediglich eine Sache hatten die Beiden, abgesehen von ihrem Geburtstag und den Eltern gemeinsam, und das waren die hellen fliederfarbenen Augen.
 

Ein schwaches Klopfen durchdrang die Stille und holte das glückliche Paar aus ihren Gedanken, ehe sie einen Blick auf die Tür warfen und beobachteten wie wenig später zwei bekannte Konoichis den Raum betraten.

„Kommen wir pünktlich zum Mittagsschläfchen?“, flüsterte TenTen amüsiert da sie bereits realisiert hatte, dass die Neugeborenen friedlich schlummerten, und stellte sich zusammen mit der Rosahaarigen neben Hinatas Bett.

„Ich fürchte nicht!“, grinste Narutos Frau und wurde von ihren Freundinnen flüchtig umarmt, ehe die Braunhaarige ihr die, in farbenfrohes Geschenkpapier gewickelten Strampler überreichte und fröhlich strahlte.

„Hier! Das ist von Sakura und mir!“, erklärte sie der jungen Mutter und beobachtete wie diese kurz dankbar lächelte, als plötzlich ein leises Quengeln erklang und wenig später das Geschrei von zwei Babys durch den Raum hallte.

Scht …“

Naruto war an das Bettchen seines Sohnes getreten und nahm ihn, immer wieder beruhigende Geräusche von sich gebend, vorsichtig auf den Arm.

„Was ist denn los?“

„Vielleicht hat er die Windeln voll?“, sprach Sakura leicht angewidert und trat neben ihren besten Freund um einen Blick auf den brüllenden Souta zu werfen, während TenTen seine Schwester mit der Gelassenheit einer Mutter aus ihrem kleinen Bettchen hob und sie der Blauhaarigen reichte.

„Das ist der Nachteil bei Zwillingen …“, seufzte Hinata und lächelte selig, als sich Midoris winzige Finger in ihr Krankenhaushemd krallten, „Sie schreien immer zur selben Zeit … und wollen auch immer gleichzeitig gefüttert werden!“

„Woher weißt du, dass sie Hunger haben?“, fragte die Uchiha leicht erstaunt, zog misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe und registrierte, dass die beiden Neugeborenen sich langsam wieder beruhigten.

„Nenn es Mutterinstinkt!“, lachte die Blauhaarige und vollführte eine wegwerfende Handbewegung, „Keine Sorge … der wird sich bei dir früher oder später auch noch melden!“
 

„Das wage ich zu bezweifeln. Denn dieses alberne Quietschen ist bis jetzt auch ausgeblieben.“, schmunzelte Sakura und setzte ein schiefes Grinsen auf, als ein weiteres Mal die Tür aufging und zwei mehr oder weniger ramponiert aussehende ANBUs das Krankenzimmer betraten.

„Nicht schon wieder …“, seufzte die Rosahaarige nur und besah den, auf sie zukommenden Uchiha mit einem tadelnden Blick, woraufhin dieser unschuldig mit den Schultern zuckte und ihr wenig später einen flüchtigen Kuss auf die weichen Lippen drückte.
 

„Ich fass es nicht!“, schimpfte TenTen auch sogleich und richtete ihr wütendes Gesicht auf den zweiten der Männer, „Müsst ihr es denn wirklich jedes Mal übertreiben? Mich wundert es, dass ihr so noch als Besucher durchgegangen seid und nicht gleich von einem Dutzend Krankenschwestern auf eine Trage geschmissen wurdet! Verflucht Neji … du siehst aus, als hättest du unter einer Brücke geschlafen und mit einem Rudel wilder Wölfe um ein Stück Fleisch gekämpft!“

„Würdest du freundlicherweise aufhören zu meckern … der Penner hat mir den Arm ausgekugelt, da kann ich auf dein Gezeter gut und gerne verzichten.“, murrte der Hyuuga nur, warf seinem Teamleader einen finsteren Blick zu und registrierte, dass Sakura sich bereits um die leider nur wenigen Schnitte, Kratzer und Schürfwunden ihres Mannes kümmerte.
 

„Pass auf was du sagst, sonst kugle ich dir den anderen Arm auch noch aus!“, giftete die Braunhaarige, woraufhin Naruto leise lachte und Hinata lediglich den Kopf schüttelte, ehe die Medic-Nin von einem rundum geheilten Sasuke abließ und sich kurz darauf an Neji wandte.

„Scheint wieder ein eindeutiger Sieg für den Uchiha-Clan gewesen zu sein!“, stellte der Uzumaki sichtlich erheitert fest, trat neben seinen besten Freund und vernahm kurz ein ekelerregendes Knacken, als die Rosahaarige dem Hyuuga wieder seinen Arm einrenkte und der Patient ein leises Zischen ausstieß.

„Scheiße Sakura … geht das nicht ein wenig sanfter?“, brummte der ANBU und ließ seinen Arm ein paar Mal in der Luft kreisen.

„Nein.“, kam es knapp von der Angesprochenen, „Schließlich hast du es nicht anders verdient ...“

„Welch wahre Worte!“, knurrte TenTen angesäuert, und veranlasste ihren Mann somit zu einem genervten Augenrollen.

„Wieso denkt ihr eigentlich immer gleich, dass es meine Schuld war?“, fragte Neji gereizt, beobachtete wie seine Verletzungen unter dem grünen Chakra der Rosahaarigen heilten und registrierte wie seine Frau und Sakura ihm schiefe Blicke zuwarfen.

„Weil du dich ständig mit irgendwelchen Banalitäten von Sasuke provozieren lässt.“, antwortete die Uchiha gelangweilt, beendete die Behandlung ihres Teamleaders und besah ihren Mann schließlich mit einem ernsten Gesichtsausdruck.
 

„Und nun zu dir …“, sprach sie bedrohlich leise und ging auf den Schwarzhaarigen zu, bevor sie plötzlich und vollkommen unerwartet ihre Hände auf seine Wangen legte und ihn, unter den dümmlichen Blicken der Anwesenden, für einen überschwänglichen Kuss zu sich hinunter zog.

„Ich wusste du würdest gewinnen! Und der ehrenvolle Hyuuga-Clan musste erneut Staub schlucken!“, flötete sie fröhlich, nachdem sie sich von Sasuke gelöst hatte, nur um wenig später nochmals ihre Lippen auf die seinen zu pressen.
 

Sekunden später hörte man Naruto laut auflachen, woraufhin seine Frau und TenTen glucksend mit einstimmten und lediglich Neji und Sasuke stumm blieben. Jedoch hatte Letzterer gerade besseres zu tun, als seine Schadenfreude mit der Öffentlichkeit zu teilen und grinste in den Kuss hinein, während er diesen erwiderte und seine starken Arme um den Körper der Rosahaarigen schlang.

Durch diese ausgelassene Stimmung und den unbekannten Lärm fühlten sich Souta und Midori jedoch äußerst gestört und brüllten im nächsten Moment wieder um die Wette, woraufhin die immer noch kichernde Hinata verkündete, dass ihren Zwillingen jetzt eine Mahlzeit zustünde.
 

Die Besucher hatten sich verständnisvoll gezeigt, sich von den frisch gebackenen Eltern verabschiedet und liefen wenig später, abgesehen von dem Hyuuga, mit zufriedenen Gesichtern durch den langen Flur des Krankenhauses.

„Ich wusste gar nicht, dass du die ganze Sache neuerdings billigst, Sakura!“, murrte Neji seiner Teamkollegin zu, während die kleine Gruppe das Treppenhaus betrat und den Weg nach unten einschlug.
 

„Was meinst du?“, fragte die Angesprochene leicht irritiert und warf einen flüchtigen Blick über ihre Schulter, da sich der Braunhaarige zusammen mit seiner Frau hinter ihr und Sasuke befand.

„Wenn ich mich recht entsinne, hast du diese Clan-Rivalitäten immer als primitiv und niveaulos bezeichnet.“, kam es verärgert von Neji, woraufhin TenTen unauffällig die Augen verdrehte und weiterhin stumm die Treppen hinunterspazierte.
 

„Da war mein offizieller Nachname auch noch nicht Uchiha ...“, rechtfertigte die Medic-Nin ihr Verhalten und schenkte ihrem Teamleader ein hämisches Grinsen.

Der Hyuuga seufzte auf Grund von Sakuras Worten, fuhr sich flüchtig durch die langen Haare und besah seine Frau wenig später mit einem anklagenden Blick.

„Warum bist du unserem Clan gegenüber nicht auch so loyal?“

„Weil Sasuke nicht in unserem Garten hockt und heimlich unser Haus skizziert!“, kam es trocken von der Angesprochenen, ehe sie zusammen mit den drei ANBUs die geräumige Eingangshalle betrat und Kurs auf die großen Glastüren nahm, als Sakura plötzlich unerwartet stehen blieb und einen überraschten Blick zur Seite warf.
 

„Shikamaru …?“, kam es verwundert über ihre Lippen, woraufhin auch die anderen Anwesenden den jungen Mann fixierten und Neji verwirrt die Stirn runzelte.

Jedoch reagierte der Angesprochene nicht und starrte mit blassem Gesicht unverwandt und völlig geistesabwesend auf die Türen des Kreissaals.

„Shika …? Was machst du hier?“, versuchte die Rosahaarige erneut seine Aufmerksamkeit zu erregen, doch auch dieses Mal scheiterte sie kläglich und wurde gleichzeitig von einem beunruhigenden Gefühl heimgesucht.

Durch diesen Instinkt geleitet, setzte sie sich in Bewegung und näherte sich ihrem besten Freund mit hastigen Schritten, ehe sie ihn an der Schulter packte und somit zurück in die Realität beförderte.

„Shikamaru? Was ist passiert?“, fragte sie eindringlich und beobachtete, wie seine angsterfüllten Pupillen unheilvoll immer wieder über die Kreissaaltür huschten.

„Temari … ich … das Baby …“, begann er stockend und spürte wie sich zwei zarte Hände auf seine Schläfen legten, ehe eine entspannende Wärme durch seinen kraftlosen Körper strömte.

„Ganz ruhig …“, erklang Sakuras sanfte Stimme in seinen Ohren, während er registrierte, wie sie ihn ein paar Schritte zurück drängte und seine Waden wenig später gegen eines der Besuchersofas stießen.

Widerwillig ließ er sich von seiner Teamkollegin in die Kissen drücken, während TenTen und die beiden Männer nun ebenfalls neben der Rosahaarigen standen und ahnungslose Blicke austauschten.

„Jetzt noch mal von vorne …“, begann die Medic-Nin ruhig und besah Shikamaru mit einem festen Blick, „Was ist mit Temari und dem Baby?“

Der Angesprochene reagierte im ersten Moment nicht, schloss dann jedoch kurz die Lider und schien tief durchzuatmen, ehe die Freunde sahen wie sich seine Lippen zögernd öffneten.
 

„Ich … ich weiß es nicht! Sie … schien Schmerzen zu haben … und … und ist dann einfach zusammengebrochen … ich habe sie hergebracht … und dann ging alles ganz schnell! Tsunade ist gekommen … und Shizune auch ... und mindestens ein Dutzend Schwestern …“

Der Nara hatte seine Erzählung gerade beendet, als plötzlich hinter der kleinen Gruppe die Türen aufflogen und drei der Assistentinnen an ihnen vorbeistürmten. Shikamaru war blitzartig aufgesprungen und beobachtete verzweifelt, wie die Frauen sich irgendetwas zuriefen und in einem der vielen Gänge verschwanden.

TenTen legte sich derweil eine Hand auf die Stirn und atmete kurz geräuschvoll aus, ehe sie ihrer besten Freundin einen verunsicherten Blick zuwarf und äußerst betrübt wirkte.
 

„Was hat das alles zu bedeuten?“, hauchte sie leise, während auch die anderen Anwesenden ihre Augen auf Sakura richteten und diese stöhnend mit den Schultern zuckte.

„Seht mich nicht so an! Ich bin Medic-Nin … und keine Hellseherin!“, verkündete sie genervt, bevor sich der Nara zischend erhob und vor den anderen Anwesenden immer wieder nervös auf und ab schritt. Die Rosahaarige beobachtete ihren Teamkollegen mit angespannten Gesichtszügen, während Sasuke kurz aus den Augenwinkeln zu seiner Frau schielte und innerlich seufzend die Hände in seinen Hosentaschen vergrub.

Die Köpfe der vier Wartenden ruckten in die Höhe, als die drei Assistentinnen plötzlich wieder auf die Kreissaaltür zurauschten und beinahe mit der Hokage kollidiert wären, da diese gerade aus dem besagten Raum trat und sich der kleinen Gruppe näherte.
 

„Tsunade …?“, entfuhr es ihrer ehemaligen Schülerin, bevor Shikamaru sich zu Wort meldete und bei der schwermütigen Miene des Oberhauptes leicht schluckte.

„Wie geht es Temari und dem Baby?“, fragte der Braunhaarige schwach, während er spürte, dass sich Sakura neben ihn stellte und krampfhaft ihre Finger in seinem Arm vergrub.

„Das Fruchtwasser hat sich verfärbt …“, erklärte Tsunade seufzend und beobachtete wie die beiden Frauen bedrückt die Lider schlossen und Shikamaru und der Rest unterdessen ahnungslos die Stirn runzelte.
 

„Und was bedeutet das?“, kam es verunsichert von dem Nara, da ihm die Reaktion seiner Teamkollegin und TenTen nicht entgangen war.

Die Blondine atmete einmal tief durch, ehe sie dem jungen Mann einen ernsten Blick zuwarf und sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„Wir müssen das Baby so schnell wie möglich holen …“

Nach diesem Satz legte sich eine kurze unangenehme Stille über die Freunde und Sakura registrierte, wie sich Shikamarus Muskeln unter ihrer Hand erschrocken anspannten.

Was …?“, keuchte der Braunhaarige vollkommen aufgewühlt und fasste sich mit einer Hand an die blasse Stirn, „Aber … Temari ist … sie ist noch nicht mal im achten Monat …“

„Uns bleibt keine andere Wahl …“, versicherte ihm die Hokage und presste kurz die Lippen aufeinander, „Wenn wir das Baby nicht innerhalb der nächsten Viertelstunde holen … wird es sterben! Es kann in dem Fruchtwasser nicht überleben!“, sie legte dem Nara behutsam eine Hand auf die Schulter, „Shizune bereitet schon alles für die Operation vor.“
 

Der Angesprochene nickte nur geistesabwesend und verharrte in seiner Position, als sich das Oberhaupt plötzlich an ihre ehemalige Schülerin wandte und sie mit einem besorgten Blick besah.

„Sakura …“, begann sie ernst, während sich ein strenger Ausdruck auf ihr Gesicht legte, „Du solltest nicht hier sein. Diese ganze Aufregung ist nicht gut für dich und das Baby. Tu mir den Gefallen und geh nach Hause.“
 

Der schönen Konoichi klappte nach diesen Worten ungläubig der Mund auf, ehe sie stur die Arme vor der Brust verschränkte und nicht mitbekam, wie Sasuke sie ebenfalls beunruhigt musterte.

„Ich werde ganz sicher nicht nach Hause gehen, wenn meiner besten Freundin ihr Kind aus dem Bauch geschnitten wird!“, fuhr sie ihre ehemalige Meisterin an, woraufhin diese genervt stöhnte und sich nicht minder verstimmt zu voller Größe aufbaute.
 

„Und ich will ganz sicher nicht dafür verantwortlich sein, dass noch ein Baby zu früh zur Welt kommt. Verdammt Sakura, sei doch vernünftig!“

Die Angesprochene drehte daraufhin verbohrt den Kopf zur Seite und schien dieses Thema für beendet zu erklären, wodurch ihr entging wie Sasuke und die Hokage bedachte Blicke austauschten, als Shizune plötzlich in der Tür vom Kreissaal erschien und die Aufmerksamkeit des Oberhauptes forderte.

„Tsunade-sama … wir wären dann soweit!“

Die Angesprochene nickte kurz verstehend, warf Sakura noch einen flüchtigen Blick zu und begab sich wenig später zusammen mit der Schwarzhaarigen zu ihrer Patientin.
 

Sekundenlang schwiegen die Freunde, bis ein leises Seufzen erklang und Neji sich in die bequemen Kissen des Sofas schmiss, ehe seine Frau ebenfalls einen betrübten Laut ausstieß und sich behutsam auf seinen Schoß setzte.

„Siebter Monat …“, murmelte TenTen leise, lehnte ihre Wange an die Brust des Hyuugas und spürte, wie er kurz darauf schützend seine Arme um sie schlang und ihr einen tröstenden Kuss auf die Haare drückte.

Die Medic-Nin warf währenddessen einen mitleidigen Blick auf Shikamaru, welcher immer noch vollkommen regungslos neben ihr stand und allem Anschein nach ins Leere starrte.

„Sakura …?“, erklang es schließlich hinter ihr, woraufhin sie sich langsam umdrehte und aus traurigen Augen zu dem Uchiha aufsah, „Ich denke Tsunade hat Recht … du solltest …“

„Jetzt fang du nicht auch noch damit an. Ich werde nicht nach Hause gehen!“, zischte sie ihm plötzlich zu, bevor sich die Finger des Schwarzhaarigen um ihr Handgelenk schlangen und sie daran hinderten sich abzuwenden.

„Das hast du bereits deutlich gemacht … aber du musst auch an dich und unser Baby denken …“, begann der Clanerbe erneut, wurde jedoch sofort wieder ausgebremst, während sich seine Frau erbost von ihm losriss.

„Verdammt, Sasuke! Temari ist meine beste Freundin! Ich werde sie, nur weil ich schwanger bin, in so einer Situation auf keinen Fall alleine lassen!“, fauchte sie ihn an und stellte fest, dass sich seine Gesichtszüge missbilligend verhärteten.
 

„Dein Edelmut in allen Ehren … aber das ist auch mein Kind! Und ich habe nicht vor meine Familie unnötigen Gefahren auszusetzen, verstanden?“

„Und du glaubst, wenn ich jetzt brav mit dir nach Hause gehe, werde ich mich kurzerhand hinlegen und mit dem Gedanken an meine aufgeschnittene Freundin friedlich einschlafen, ja?“, rief die Medic-Nin spöttisch, während Neji und TenTen den Streit stillschweigend verfolgten und ihre Augen immer wieder verdattert zwischen dem Paar hin und her huschten.
 

„Das habe ich nicht gesagt … aber es wäre schon mal fortschrittlich, wenn du dich wieder beruhigen könntest, denn das was du hier gerade veranstaltest ist sicherlich nicht gesund für das Baby ...“
 

„Wirklich? Und woher willst du das wissen? Hast du etwa heimlich eine dreijährige Ausbildung zum Geburtshelfer gemacht?“
 

„Ja, genau! Eigentlich gehe ich gar nicht auf Mission, sondern bringe jeden Tag unbemerkt hunderte von Kindern zur Welt ...“, bellte er ironisch, vollführte mit seinen Armen eine ausladende Geste und warf der aufgebrachten Konoichi einen zornigen Blick zu.
 

„Und warum stehst du dann hier rum? Schließlich wird meine beste Freundin da drinnen gerade ohne dein medizinisches Fachwissen aufgeschnitten, verdammt!“, zickte sie erbost und deutete mit dem Zeigefinger auf die Türen des Kreissaals, während zur selben Zeit eine junge Frau das Krankenhaus betrat und auf Grund der lautstarken Auseinandersetzung erschrocken inne hielt.
 

„Und du glaubst, es hilft Temari, wenn du hier jetzt einen Aufstand machst, ja?“, schimpfte der Schwarzhaarige entzürnt, „Sakura … sie würde nicht wollen, dass du deine Gesundheit und die unseres Kindes aufs Spiel setzt!“
 

„Beeindruckend! Du bist also nicht nur Hebamme sondern auch noch Mentalist! Wenn du schon Temaris Gedanken liest, solltest du es bei mir auch mal versuchen! Vielleicht begreifst du dann endlich, dass ich nicht- …“
 

Schluss damit!“
 

Alle Anwesenden fuhren erschrocken zusammen und sogar der Nara schien aus seiner Parallelwelt zurückzukehren, während Ino mit wutverzerrter Miene vor der kleinen Gruppe stand und gebieterisch die Arme vor der Brust verschränkt hatte.
 

„Da wir jetzt alle wieder zur Vernunft gekommen sind …“, sie warf Sakura und Sasuke einen strengen Blick zu und atmete einmal tief durch, „… könnte mir doch freundlicherweise jemand erklären was hier los ist, nicht wahr?“
 

Die Angesprochenen tauschten kurz betrübte Blicke aus, ehe sie seufzend die Schultern hängen ließen und der Yamanaka, welche eigentlich Hinata besuchen wollte, alles über Temari und die derzeitige Operation berichteten. Ihre blonde Freundin war dank der Neuigkeiten nicht weniger bestürzt als der Rest und saß kurze Zeit später neben TenTen und den Anderen auf dem großen Sofa. Lediglich Shikamaru stand, wie zuvor, bewegungslos vor der Kreissaaltür und wurde von der Rosahaarigen besorgt gemustert, als plötzlich, nur für ein paar Sekunden, das Geschrei eines Kleinkindes erklang und jäh wieder verstummte.

„Was geht da drinnen bloß vor sich?“, flüsterte Ino verunsichert, während sie in der Mitte der Couch, zwischen ihren beiden Freundinnen hockte und sich, zu Sakuras Leidwesen, an den Arm der Medic-Nin klammerte.
 

„Frag doch Sasuke! Vielleicht kann er nicht nur Gedanken lesen sondern auch noch durch Wände schauen!“, zischte die Uchiha, woraufhin der Genannte links neben ihr genervt mit den Augen rollte und ein leises bedrohliches Knurren seiner Kehle entrann.
 

„Hört auf! Alle beide!“, warf TenTen ein und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, „Es nützt niemandem etwas, wenn ihr wieder das halbe Krankenhaus zusammenbrüllt … und … im Übrigen war es doch äußerst verstörend Sasuke so redefreudig zu erleben ...“, fügte sie noch kopfschüttelnd hinzu und lehnte sich gegen Nejis Brust, welcher auf der anderen Seite des Sofas saß und zusammen mit dem Schwarzhaarigen die Frauen in die Mitte nahm.
 

Es dauerte noch ungefähr eine ganze Stunde, bis Tsunade mit müden Gesichtszügen durch die Flügeltüren trat und auf die Sitzmöglichkeiten zulief.

„Wie geht es Temari?“, riefen Ino und die Hyuuga synchron und waren zusammen mit Sakura aufgesprungen, bevor die Hokage leise seufzte und unheilvoll die Lider schloss.

„Es gab … Komplikationen.“, setzte sie an, während ihre Stimme immer leiser wurde und sich die Pupillen der Wartenden zunehmend weiteten, „Kurz nachdem wir das Baby geholt haben … entdeckten wir einen Riss in der Gebärmutter …“, sie senkte den Kopf ein wenig und schielte aus den Augenwinkeln zu Shikamaru, „Wir … wir mussten sie entfernen ...“

Keiner der Anwesenden rührte sich, lediglich TenTen hatte bei Tsunades letzten Worten scharf die Luft eingezogen, während Ino sich schockiert eine Hand vor den Mund schlug und ein leises Keuchen von sich gab.
 

„Durch diesen Riss und die Operation … hat sie viel Blut verloren!“, fuhr die Hokage fort und schien nur sehr ungern der Überbringer der nächsten Nachricht zu sein, „Wir haben unser Möglichstes getan um sie zu stabilisieren … jedoch … schwebt sie weiterhin in Lebensgefahr!“

Was …?“, japste TenTen erschrocken und auch die Yamanaka krallte sich ängstlich an Sakura, woraufhin diese Tsunades besorgten Blick auf sich spürte.

„Wenn sie die Nacht überlebt … steigen ihre Chancen von Minute zu Minute … aber im Moment … können wir nur hoffen …“, seufzte die Hokage und zuckte hilflos mit den Schultern, ehe sie flüchtig die Lider schloss und ihre ganze Aufmerksamkeit dem aufgewühlten Nara zuteil wurde.
 

„Willst du ihn sehen?“, fragte die Blondine ruhig und beobachtete, wie sich die Augenbrauen des jungen Mannes irritiert zusammenzogen.

„Wen?“, kam die abwesende Gegenfrage vom Nara, woraufhin sich ein kleines trauriges Schmunzeln auf Tsunades Lippen schlich und sie ihrem Gegenüber einen tiefgründigen Blick zuwarf.
 

„Deinen Sohn ...“
 

Die Augen des Angesprochenen weiteten sich erstaunt, ehe er nach kurzem Zögern nickte und von der Hokage durch eine knappe Kopfbewegung aufgefordert wurde ihr zu folgen.

Ino und die anderen sahen den beiden mit trübsinnigen Mienen nach und registrierten wie sie in einem nahe gelegenen Gang verschwanden, ehe Sakura unerwartet aufstand und ebenfalls ohne irgendwelche Worte der Erklärung in den Korridor trat.
 

Shikamaru war mittlerweile zusammen mit Tsunade vor einer großen Glasscheibe angekommen, hinter der, in einem kleinen durchsichtigen Kasten, ein zierliches Baby lag und von diversen Schläuchen und piependen Geräten umgeben war.

„Er ist so winzig …“, flüsterte der Braunhaarige, während seine glänzenden Augen das neugeborene Geschöpft musterten und ein reuevoller Ausdruck auf sein Gesicht trat.
 

„Für ein erst sieben Monate altes Baby … ist er sogar recht groß!“, versicherte ihm das Oberhaupt, warf dem Vater einen forschenden Blick zu und entschied, ihn für einen Moment mit seinem Sohn alleine zu lassen.

Nachdem der wehende Kittel von Tsunade hinter der nächsten Ecke verschwunden war, registrierte der Nara die Anwesenheit einer weiteren Person und spürte kurz darauf eine kleine warme Hand die sich behutsam auf seine Schulter legte.
 

Einen kurzen Augenblick lang genoss Shikamaru diese angenehme Stille zwischen ihm und seiner Teamkollegin, ehe er seufzend die Lider schloss und seine Stirn gegen die kühle Glasscheibe lehnte.

„Es ist alles meine Schuld …“, presste er schließlich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und registrierte, wie sich zwei zierliche Arme um seinen Oberkörper schlangen und Sakura sich tröstend an ihn presste.

„Ist es nicht. Niemand kann etwas dafür ...“, flüsterte sie leise und spürte wie er ihre Umarmung erwiderte, während seine Augen weiterhin auf seinem Kind verweilten.
 

„Doch … es ist meine Schuld.“, kam es gequält von dem ANBU, „Wegen mir war Temari die ganzen letzten Monate über vollkommen aufgewühlt und gestresst! Das … das kann unmöglich gut für sie oder das Baby gewesen sein! Ich ganz allein bin dafür verantwortlich, dass mein Sohn nicht ohne irgendwelche Maschinen atmen kann und seine Mutter in Lebensgefahr schwebt … und das ohne die Möglichkeit weitere Kinder zu bekommen!“

„Nein. Shikamaru … du darfst …“, widersprach die Medic-Nin dem jungen Mann und kämpfte bereits gegen die ersten Tränen an, als sie von ihrem besten Freund unterbrochen wurde.
 

„Wieso war ich nur so dumm, Sakura? Wieso habe ich immer wieder den gleichen Fehler gemacht? Warum habe ich es nicht wahrhaben wollen? Ich liebe sie doch … ich habe sie immer geliebt … und jetzt … jetzt soll sie sterben? Warum…?“

Die Uchiha hatte den verzweifelten Worten des Braunhaarigen stillschweigend gelauscht, verstärkte ihre Umarmung und konnte nicht längern verhindern, dass sich die salzige Flüssigkeit einen Weg über ihre Wangen suchte.

„Sie wird nicht sterben … sie ist stark … genau wie dein Sohn, hörst du? Sie wird nicht sterben!“, schluchzte die junge Frau und spürte wie Shikamaru sie weiter an sich presste und ihr beruhigend über den Kopf strich.
 

„Woher willst du das wissen?“, fragte er schließlich kraftlos, registrierte wie sich die Medic-Nin etwas von ihm löste und sein schmerzerfülltes Gesicht in ihre weichen Hände nahm.

„Weil du es auch weißt ...“, sie warf ihm aus verweinten Augen einen festen Blick zu, „Du weißt das sie nicht sterben wird … sie kann nicht sterben, ohne zu wissen, dass du sie liebst … ohne ihren Sohn gesehen zu haben … ohne von mir angeschrieen zu werden, weil sie uns allen so einen Schrecken eingejagt hat.“

Nach diesen gefühlvollen Worten zog sie den Braunhaarigen zu sich hinunter und presste ihre Lippen auf seine Stirn, während Shikamaru sie dankbar in seine starken Arme schloss und seine Aufmerksamkeit wenig später wieder dem winzigen Baby hinter der Glasscheibe schenkte.

Sakura folgte seinem Blick, bevor sich ein sanftes Lächeln auf ihre vollen Lippen schlich und sie ihre Wange seufzend an die Brust des Naras lehnte.
 

„Er braucht noch einen Namen …“, sprach sie leise und beobachtete wie der kleine Kerl genüsslich an seinem Daumen nuckelte. Einen Augenblick lang schwieg ihr Gegenüber, während die Rosahaarige seiner beruhigenden Atmung lauschte und bei seiner zaghaften Antwort zustimmend nickte.

„Temari soll den Namen aussuchen. Und sie wird ihn aussuchen …“
 

Zur selben Zeit saßen Neji und die Anderen bereits wieder auf dem Sofa und schwiegen seit einer geschlagenen Viertelstunde, wobei lediglich Ino und TenTen in regelmäßigen Abständen leise schluchzten und sich gegenseitig tröstend in den Arm genommen hatten.

„Temari schafft das doch, oder?“, fragte die Yamanaka plötzlich schniefend und richtete ihre glitzernden Augen auf Nejis Frau, ehe diese krampfhaft die Lippen aufeinander presste und bestätigend nickte.
 

„Sie muss einfach …“, seufzte die Braunhaarige und sah betrübt auf, als plötzlich Sakura um die Ecke kam und vergebens versuchte sich ihre Tränenspuren aus dem hübschen Gesicht zu wischen. Sasuke war langsam aufgestanden als er die junge Konoichi entdeckt hatte und registrierte, wie sie sich immer wieder über die zarten Wangen strich, bevor sie sich von ihm in den Arm nehmen ließ und ihre geröteten Augen in seinem Pullover verbarg.
 

„Wie geht es Shikamaru?“, drang schließlich Nejis gedämpfte Stimme zu ihr durch, ehe sie wieder aufsah und einen Blick zur Seite warf. Ihr Teamleader, seine Frau und Ino hatten sich neben ihr und dem Uchiha aufgestellt und besahen die Medic-Nin mit besorgten Gesichtern.
 

„Nicht so gut ...“, kam es schließlich kopfschüttelnd von Sakura, während sie sich näher an den Schwarzhaarigen presste und spürte wie dieser sein Kinn sanft an ihre Stirn lehnte.

„Kein Wunder …“, meinte TenTen leise, ehe sie sich kurz über die blasse Stirn fuhr, „Wie geht es dem Baby?“

„Den Umständen entsprechend …“, seufzte Sakura und schloss flüchtig die Lider, „Er ist an unzählige Maschinen angeschlossen worden, die ihm das Atmen erleichtern und ihn ernähren …“
 

„Und damit deinem Kind so etwas erspart bleibt, solltest du jetzt endlich nach Hause gehen und dich ausruhen!“, ertönte eine strenge Stimme hinter der kleinen Gruppe, woraufhin die Rosahaarige missmutig die Augen verdrehte und sich stöhnend zu ihrer alten Meisterin umdrehte.

„Das hatten wir schon Tsunade ...“, brummte sie verstimmt und fuhr sich ein weiteres Mal über das verweinte Gesicht, während die Hokage sich Sakura mit bedachten Schritten näherte und nur wenige Zentimeter vor ihr zum Stillstand kam.

„Jetzt sei doch nicht immer so stur … ich mache mir Sorgen, verflucht! Du solltest meinen Rat annehmen und das Baby nicht länger diesem ganzen Stress aussetzten!“, pflichtete die Blondine ihrer ehemaligen Schülerin bei und registrierte wie diese ihr trotzig entgegenblickte.
 

„Ich denke, ich bin mir selbst darüber im klaren, wie belastbar ich bin.“, versicherte ihr die junge Frau starrköpfig und repräsentierte in diesem Moment felsenfeste Entschlossenheit, woraufhin Tsunade und Sasuke wissende Blicke austauschten, ehe Letzterer hinter dem Rücken seiner Frau verschwörerisch nickte und dabei zusah wie sich die rechte Hand des Oberhauptes behutsam auf die Schulter der Rosahaarigen legte.
 

„Es tut mir leid Sakura … aber du lässt mir keine andere Wahl.“, sprach die Hokage entschuldigend und legte, noch bevor die Angesprochene realisierte was geschah, ihren grün leuchtenden Daumen auf den Hals der Medic-Nin.

„Was zum …?“, entfuhr es der Uchiha ungläubig, während sie spürte wie sie von einer Welle der Müdigkeit überrollt wurde und sich ihre Augen gegen ihren Willen schlossen, „Tsunade, ich schwöre … dafür werde … ich … dich … umbringen …“

Nach diesen letzten gehauchten Worten kippte die schöne Frau allmählich nach hinten und wurde von Sasuke behutsam aufgefangen, indem er einen Arm um ihren Rücken schlang und den anderen unter ihre Kniekehlen schob.
 

„Das hat sie ernst gemeint, oder?“, seufzte die Hokage und besah das entspannte Gesicht ihrer ehemaligen Schülerin mit einem unsicheren Blick, während Neji, Ino und TenTen bestätigend nickten und ihr Oberhaupt somit dazu brachten besorgt zu schlucken.

„Dann sollte ich bis morgen Vormittag mein Testament gemacht haben … denn so lange wird sie vermutlich durchschlafen.“, sprach Tsunade an den Schwarzhaarigen gewandt, woraufhin dieser ein knappes „Hn“ von sich gab und ebenfalls einen flüchtigen Blick in seine Arme warf.
 

„Bring sie nach Hause. Ich bleibe bei Temari … und falls es etwas Neues gibt, melde ich mich!“, versicherte Ino dem Clanerben, bevor dieser verstehend nickte und kurz darauf mit der schlummernden Sakura durch die Krankenhaustüren verschwunden war.

Neji und die anderen sahen ihnen einen Moment lang nach, ehe sich seine Frau zu ihm umdrehte und er fragend die Augenbrauen hochzog.

„Ich muss auch los, Hanabi hat in einer halben Stunde Training und kann nicht länger auf Wataru und Minato aufpassen … bleibst du hier?“, kam es leise von TenTen, woraufhin der Hyuuga einen bestätigenden Laut von sich gab und auf den Korridor zur Neugeborenenstation linste.

„Ich werde Shikamaru mit ausreichend Kaffee versorgen …“, antwortete der Braunhaarige, bevor ihm seine Frau einen dankbaren Kuss auf die Lippen drückte und wenig später ebenfalls das Hospital verließ, ehe sich die Gruppe somit langsam auflöste.
 


 

Am nächsten Morgen, in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Das warme Licht der Frühjahrssonne fiel durch die zugezogenen Vorhänge und holte eine junge Frau auf angenehme Art und Weise aus ihrem tiefen Schlaf. Einen kurzen Moment lauschte sie mit geschlossenen Augen in die Stille des Zimmers, ehe sie von den Erinnerungen des gestrigen Tages überrollt wurde und leise keuchend ihre schmalen Finger in die Bettdecke krallte. Die Lider der hübschen Konoichi öffneten sich langsam, bevor ihre traurigen grünen Augen geistesabwesend an der gegenüberliegenden Wand haften blieben und sie nur am Rande mitbekam, wie jemand hinter ihr das Schlafzimmer betrat.

„Du bist wach.“, stellte Sasuke fest und besah die Rückseite seiner Frau mit einem undefinierbaren Blick, während diese keinen Ton von sich gab und beharrlich schwieg.
 

„Wie geht es dir?“, versuchte es der Uchiha erneut, trat, lediglich mit einer langen Trainingshose bekleidet, an das Bett und ließ sich wenig später neben der Rosahaarigen auf die Matratze sinken. Jedoch blieb diese weiterhin regungslos und schien nicht die Absicht zu haben ihren Mann auch nur eines Blickes zu würdigen.

Sie vernahm sein leises Seufzen, ehe eine Hand sich auf ihre rechte Schulter legte und sie sanft aber bestimmt auf den Rücken drehte, woraufhin die junge Frau demonstrativ den Kopf zur Seite wandte und einem Augenkontakt somit geschickt entging.
 

„Verdammt, Sakura …“, sprach der Clanerbe, bezüglich dieser Reaktion genervt und richtete sich mit Hilfe seines linken Ellenbogens etwas auf, „Ich weiß, dass du unbedingt im Krankenhaus bleiben wolltest. Aber Tsunade hatte Recht. Du und das Baby … ihr wart viel zu großem Stress ausgesetzt … versteh das doch ...“

Die Angesprochene blieb auch nach seinen Worten stumm und veranlasste den attraktiven Mann somit dazu flüchtig die Lider zu schließen und sich leicht verzweifelt durch die rabenschwarzen Haare zu fahren.
 

„Sakura …“, kam es diesmal weniger streng von ihm, während er eine seiner Hände unter die Bettdecke gleiten ließ, sie behutsam auf den runden Bauch der Medic-Nin legte und ein glückliches Schmunzeln nicht unterdrücken konnte, als er spürte wie sein Kind ihm einen kleinen Tritt verpasste, „Ich will meine Familie nicht noch einmal verlieren …“

Die Rosahaarige seufzte bei der Bewegung des Babys leise, bevor plötzlich das Schrillen der Türklingel durch die Wohnung hallte und der Clanerbe sich mit einem missmutigen Schnauben erhob und den Raum verließ. Sakura starrte noch immer stur auf die Wand, spitzte jedoch jetzt ihre Ohren und lauschte auf die Stimmen im Flur. Zu ihrem Bedauern konnte sie kein einziges Wort verstehen, da sich Sasuke und der Besucher scheinbar gedämpft miteinander unterhielten.
 

„Wie geht es ihr?“, fragte Ino besorgt, wurde von ihrem Gegenüber hereingebeten und kam, nachdem sie bei dem Anblick seines freien Oberkörpers von einem kleinen Rotschimmer heimgesucht wurde, seiner Aufforderung räuspernd nach.

„Sie hasst mich.“, antwortete der Schwarzhaarige trocken und beobachtete wie die Yamanaka ein schiefes Lächeln aufsetzte.

„So schlimm?“

„Wenn man Gespräche und Blickkontakt als schlimm empfindet …“

„Sie ist wirklich ein Dickschädel.“

„Hn.“
 

Die Blondine besah Sasuke noch mit einem flüchtigen Blick, ehe sie zusammen das Schlafzimmer betraten und der Uchiha kopfschüttelnd registrierte, dass seine Frau sich in der gleichen Position wie zuvor befand. Ino war, während der Schwarzhaarige geduldig seine Arme vor der nackten Brust verschränkte und sich in den Türrahmen lehnte, um das Bett herum gelaufen und hatte sich stöhnend neben ihrer Freundin niedergelassen.

„Hör auf zu bocken, Sakura!“, waren Inos erste Worte, woraufhin die Angesprochene ein kurzes Zischen ausstieß und sich mit einer Hand durch die langen blassrosa Haare fuhr.

„Temari hat die Nacht gut überstanden …“

Die Worte der Yamanaka drangen zu der Medic-Nin durch und veranlassten sie dazu, ihre Pupillen am heutigen Tag erstmals von der hellen Wand abzuwenden und interessiert ihre Gesprächspartnerin zu beäugen. Sakura spürte wie sich Erleichterung in ihr breit machte, als sie das ehrliche Lächeln der Blondine sah und gleichzeitig ihre müden Gesichtszüge musterte.

„Laut Tsunade hat sich ihr Zustand soweit stabilisiert, dass sie außer Lebensgefahr ist! Sie wird mit dem Kleinen zwar noch für längere Zeit im Krankenhaus bleiben müssen, aber auf Grund von Shikamarus fürsorglicher Pflege wird dieser Aufenthalt sicher nicht allzu unangenehm für die beiden!“, grinste Ino und beobachtete wie ihre Freundin leicht überrascht die Augenbrauen in die Höhe wandern ließ.

„Also geht es ihm besser?“, fragte die rosahaarige Konoichi und hatte sich somit zum ersten Mal an diesem Morgen dazu herabgelassen mit jemandem zu reden.

„Ich denke schon. Er war die ganze Nacht über bei Temari. Und Neji und ich haben äußerst unbequem auf den Besuchersofas geschlafen!“, stöhnte die Yamanaka und rieb sich während ihrer Erzählungen den verspannten Nacken, woraufhin die Uchiha geräuschvoll ausatmete und einen betrübten Blick auf das Bettlacken warf.

„Ich hätte auch bleiben sollen …“, kam es leise von ihr, ehe sie plötzlich spürte wie ihr jemand äußerst rabiat in die linke Wange kniff und sich hellblaue Augen in die ihren bohrten.

„Ganz sicher nicht, Fräulein! Wenn Tsunade-sama und Sasuke-kun nicht dafür gesorgt hätten, dass du aufhörst deine Gesundheit zu gefährden, hätte ich dich gewaltsam nach Hause geschliffen, das kannst du mir glauben. Süße, du bist schwanger. Und obwohl du Konoha-Gakures beste Konoichi bist, solltest du in diesem Zustand nicht so leichtsinnig sein ...“

„Ino … du tust … mir weh ...“, meckerte Sakura, da ihre Freundin mittlerweile beide Wangen bearbeitete und diese schon leicht taub wurden.

„Oh!“, entfuhr es der Blondine kichernd, „Tut mir leid, aber bei dieser weichen, putzigen, samtigen, zarten Pfirsichhaut kann ich einfach nicht widerstehen!“
 

„Du weißt das du sie nicht mehr alle hast, oder Ino?“, kam es trocken von der Medic-Nin, welche sich brummend ihre gerötete Haut rieb und aus den Augenwinkeln sah, dass Sasuke flüchtig den Kopf schüttelte.

„Ich liebe dich auch, Sakura.“, lachte die Angesprochene und wuschelte ihrer besten Freundin einmal kräftig durch die langen Haare, ehe sie sich unter dem finsteren Blick der werdenden Mutter erhob und sich mit der Begründung, sie müsse unbedingt ein wenig Schlaf nachholen, von den Anwesenden verabschiedete und kurz darauf die Wohnung verließ.
 

Nachdem man hörte wie die Tür ins Schloss fiel, atmete Sakura geräuschvoll aus und vergrub ihr schönes Gesicht in den weichen Kissen, ehe der Uchiha zaghaft auf seine Frau zutrat und sich, mit dem Rücken zu ihr gewandt, auf seine Hälfte des Bettes setzte.

Einen Augenblick lang rührte sich keiner der beiden, bis Sasuke plötzlich ein Rascheln vernahm, und kurz darauf spürte wie weiche Lippen zärtliche Küsse auf seiner rechten Schulter verteilten.
 

„Es … es tut mir leid ...“, erklang die Stimme der jungen Konoichi und der Clanerbe bemerkte an ihrem Ton, dass diese Entschuldigung sie viel Überwindung kostete. Scheinbar war der Stolz eines Uchihas ansteckend.

„Du musst dich für nichts entschuldigen.“, sprach der Schwarzhaarige ruhig, während Sakuras Fingerspitzen über seinen Rücken strichen und er entspannt die Lider schloss.

„Doch … das muss ich. Ich hätte mehr Verständnis zeigen sollen ...“, sie legte eine kurze Pause ein und hauchte dem attraktiven Mann einen liebevollen Kuss in den Nacken, „Du hast nur versucht mich zu beschützen … und ich habe das ignoriert. Ich weiß, dass dir die Sache mit dem Angriff immer noch Sorgen bereitet und ich weiß auch, dass wir nicht ausschließen können, dass der Fremde mir damals etwas verabreicht hat ...“
 

Die junge Frau beobachtete wie Sasuke sich halb zu ihr umdrehte und sah wenig später mit einem reuevollen Ausdruck in seine tiefschwarzen, ausdruckslosen Augen.

„Ich hätte dich nicht so anfahren sollen …“, begann sie erneut, während ihr der Clanerbe stillschweigend zuhörte, „Und vermutlich hattest du sogar Recht …“

„Vermutlich?“, warf der ANBU-Teamleader skeptisch ein und ließ arrogant eine Augenbraue in die Höhe wandern, woraufhin Sakura unauffällig mit den Augen rollte und wie ein kleines Kind schmollend den Mund verzog.
 

„Gut. Du hattest Recht ... und ich hatte Unrecht, zufrieden?“, murrte sie beleidigt, verschränkte die Arme vor der Brust und brachte den stolzen Uchiha somit zum schmunzeln.

„So ist es brav ...“, neckte er die schöne Konoichi und beobachtete wie sie ihn auf Grund seiner Worte kurz zornig anfunkelte, ehe sie eingeschnappt den Kopf zur Seite riss.
 

„Werde ich jetzt erneut mit Schweigen gestraft?“, schmunzelte er und wollte gerade ihr Kinn ergreifen, als sie ihm wieder ruckartig ihr Gesicht zuwandte und ihre siegessicher funkelnden Augen die seinen fixierten.

„Nein …“, meinte Sakura, während der Schwarzhaarige dabei zusah wie sich ein hinterhältiges Grinsen auf ihre vollen Lippen schlich, „Ich werde dich nicht mit Schweigen strafen. Ganz im Gegenteil. Schließlich hat mir TenTen während unseres Einkaufsbummels den neusten Klatsch und Tratsch erzählt … und es wäre dir gegenüber doch äußerst ungerecht, wenn ich diesen ganzen Müll für mich behalten würde, oder was meinst du Schatz?“

„Kein Problem. Ich werde gerne ungerecht behandelt …“, sprach der Clanerbe trocken, ehe Sakura auch schon tief Luft holte und mit ihrer Folter begann.
 

„Wusstest du schon, dass sich Jiraiya angeblich die Beine rasieren soll? Und Neji soll Lee auf einer Mission mal nackt gesehen haben …“, sie setzte eine grüblerische Miene auf, „Ich sollte Neji fragen ob das wirklich stimmt.“

Sasuke rollte derweil genervt mit den Augen, erhob sich aus den bequemen Kissen und verließ das Zimmer, nur um festzustellen das seine Frau ihm schwatzend folgte und das fiese Grinsen auf ihrem Gesicht festzukleben schien.

„… und Kakashi soll in der Öffentlichkeit heftig mit Anko geflirtet haben. Shino hat die beiden, Gerüchten zufolge, beobachtet ...“
 

„Sakura …“
 

„Ich weiß. Shino wirkt manchmal ein wenig merkwürdig. Noch dazu vermutet die Hälfte des Dorfes das er schwul ist. Gut. Irgendwo verständlich … soweit ich mich erinnern kann, hatte er noch keine feste Beziehung ...“
 

„Sakura …“
 

„Du hast Recht! Natürlich kann es sein das er sich lieber in fragwürdigen Vierteln vergnügt und nichts von festen Bindungen hält. Kiba hat eine Zeit lang auch so gelebt. Übrigens hat der angeblich finanzielle Probleme!“
 

„Sakura … bitte …“
 

„Kommen wir zu Ino und Sai. Ich glaube mittlerweile hat sich Ino sogar in Unterwäsche präsentiert um unserem Freund begreiflich zu machen, dass sie mehr will als nur Freundschaft ...“
 

„Kami-sama ...“
 

„Wie Sai reagiert hat? Er soll angeblich gesagt haben, dass sie sich lieber etwas Wärmeres anziehen soll, da es zu dieser Jahreszeit äußerst kalt werden kann ... und dann wollte er noch wissen ob sie seinen linken Schuh gesehen hat ...“
 

„Töte mich …“
 

„Stimmt! Wieso verliert man eigentlich immer nur einen Schuh und nie beide …?“
 

© by RosaLies

Geschafft!

© by RosaLies
 


 

Zwei Monate später, in Sasukes und Sakuras Wohnung
 

Fluchende Laute hallten durch die gemütliche Wohnung, ehe Sasuke und Kaede im Türrahmen zur Küche standen und eine junge rosahaarige Frau dabei beobachteten, wie sie wütend auf ihren kugelrunden Bauch starrte.

„Sakura-san? Alles in Ordnung?“, fragte die Braunhaarige zaghaft und sah forschend von dem offenen Schrank zu der Konoichi und wieder zurück.

„Dieses Ding ist nur noch im Weg!“, meckerte Sakura, deutete mit einer knappen Handbewegung auf ihren Bauch und beobachtete wie ihr Mann kopfschüttelnd eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ, bevor er neben die Medic-Nin trat und eine Schüssel aus dem obersten Regal hervorkramte.

„Wolltest du die?“, fragte er amüsiert und seufzte schwermütig auf, als die Angesprochene ihm den besagten Gegenstand aus den Händen riss und sich grummelnd ein wenig von Kaedes Pudding in das Gefäß füllte.

Die Köchin des Desserts schmunzelte bei dieser Szene kurz, räusperte sich und verkündete dem Paar, dass sie jetzt, wie aufgetragen, einkaufen gehen würde.

Der Clanerbe nickte daraufhin zustimmend, sah wie die ältere Frau nach einer knappen Verbeugung aus dem Zimmer verschwand und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder der offensichtlich schlecht gelaunten Konoichi.

„Was ist los?“, fragte er nach kurzem Zögern und beobachtete die Rosahaarige dabei, wie sie sich schnaubend an die Küchenzeile lehnte und sich einen Löffel Pudding in den Mund schob.

„Ich bin es leid fett zu sein!“, brummte die Angesprochene und verschlang den Nachtisch geradezu beängstigend.

„Du bist schwanger … und nicht fett.“, versicherte Sasuke seiner Frau genervt, denn so langsam zerrte ihr heutiges Verhalten auch an seinen Nerven.

„Und wo ist da der Unterschied?“, zickte die Medic-Nin, woraufhin der sonst so gelassene Uchiha mit den Augen rollte und sich gestresst durch die Haare fuhr.

„Das muss ich jetzt nicht wirklich erklären, oder?“, kam es trocken von dem ANBU, ehe er ebenfalls nach der Puddingschüssel griff und augenblicklich ein bedrohliches Knurren an seine Ohren drang.
 

„Denk nicht mal dran!“, mahnte die werdende Mutter und richtete ihre wachsamen Pupillen auf ihren Mann, „Das Zeug ist heute mein einziger Lichtblick und wenn du auch nur noch einmal in die Nähe davon kommen solltest, werde ich unser Kind alleine großziehen müssen, verstanden?“

„Ich denke … die Botschaft ist angekommen.“, meinte Sasuke daraufhin leicht verunsichert und entfernte sich einen Schritt von der Nachspeise.

„Ausgezeichnet ...“, brummte die schöne Konoichi und widmete sich derweil wieder dem Pudding, ehe Tomasu den Raum betrat und sich höflich an den Clanerben wandte.

„Verzeiht Uchiha-san! Die letzten Kartons sind gepackt und müssen nur noch zugeklebt werden! Habt Ihr sonst noch einen Wunsch?“
 

„Nein. Aber falls Kaede oder du noch etwas aus dieser Wohnung für euer Haus haben wollt, nehmt es ruhig mit.“, kam es gelangweilt von dem Teamleader, woraufhin der ältere Mann sich, wie so oft, überwältigt bedankte und wenig später wieder auf den Flur getreten war.

„Du hast Tomasu die letzten Sachen packen lassen?“, kam es irritiert von Sakura, nachdem sie sich den Löffel aus dem Mund gezogen hatte und den Uchiha jetzt mit einem undefinierbaren Blick besah.

Dieser zuckte flüchtig mit den Schultern und goss sich ein Glas Wasser ein, ehe er seine Gesprächspartnerin aus schwarzen gleichgültigen Augen musterte und das Gefäß an seine Lippen hob.

„Wieso nicht? In den letzten drei Kisten sind nur Pflanzen und Bücher … alles andere ist schon im Anwesen.“, meinte Sasuke und konnte nicht ganz nachvollziehen warum seine Frau so merkwürdig reagierte.

„Aber was ist, wenn er was vergessen hat? Unter den Büchern sind viele hochgeschätzte medizinische Werke ...“, pflichtete sie dem attraktiven Mann bei, strich sich kurz gehetzt durch die hüftlangen Haare und sah wie ihr Gegenüber verwirrt die Stirn runzelte, ehe er sich an den Küchentisch lehnte und die scheinbar nervöse Konoichi nachdenklich musterte.

„Sakura! Diese Wohnung wird sich nicht sofort in Luft auflösen, wenn wir nicht mehr hier sind! Selbst wenn Tomasu was vergessen haben sollte, können wir es, nachdem wir umgezogen sind, doch immer noch abholen!“

„Hn …“, machte die Angesprochene nur und ließ ihren Blick geistesabwesend durch den Raum schweifen, woraufhin Sasuke langsam aber sicher begriff, was die schöne Frau zu bedrücken schien und somit der Grund ihrer schlechten Laune war.

„Das war wohl unsere letzte Nacht in diesen vier Wänden ...“, sprach der Schwarzhaarige wahrheitsgemäß und bekam von der Medic-Nin die erwartete Reaktion. Ein freundloses Nicken.

„Deshalb bist du also den ganzen Tag schon so unausstehlich.“, seufzte der Clanerbe, näherte sich Sakura und nahm sie kurzerhand in den Arm, „Du bekommst ein riesiges Anwesen, mit doppelt so großem Kleiderschrank wie zuvor … und bist traurig?“

„Ich bin nicht traurig …“, murmelte die Angesprochene in seinen Pullover und schmiegte ihre Wange an die Brust des ANBUs, „… ich trenne mich nur ungern.“

„Soll ich dich und die Wohnung kurz alleine lassen?“, kam es belustigt von Sasuke, woraufhin er einen Knuff in die Seite kassierte und sich seine Frau augenblicklich von ihm löste.
 

„Sehr witzig! So eine enge Bindung hatten wir zwei nun auch wieder nicht! Obwohl …“, auf ihr hübsches Gesicht legte sich ein sehnsüchtiger Ausdruck, „… in so mancher einsamen Nacht sind wir beide uns doch das ein oder andere Mal näher gekommen, nicht wahr?“, fragte sie lieblich und strich mit einer Hand gefühlvoll über die Küchenwand, während der Uchiha einen dümmlichen Blick aufsetzte und die junge Konoichi damit zum Schmunzeln brachte.

„Ich bin froh, dass wir heute Abend hier raus sind. Und wehe du vergnügst dich dann auch noch mit dem neuen Anwesen!“, kommentierte der Shinobi Sakuras Verhalten, woraufhin diese amüsiert lachte und ihr Gegenüber flüchtig musterte.

„Nimmst du die restlichen Kartons und Naoki nachher mit?“, fragte sie neugierig und erntete ein bestätigendes Nicken.

„Hatte ich vor. Wann willst du zu Temari?“

„Eigentlich wollte ich schon vor zehn Minuten los, aber du hältst mich erfolgreich auf ...“, meinte die Rosahaarige, schnappte nach ihrer großen Handtasche und besah ihren Mann mit einem durchdringenden Blick, „Und vergiss nicht …! Kaede bringt die Einkäufe später direkt zum Anwesen, damit wir wenigstens ein bisschen was im Kühlschrank haben. Tomasu begleitet dich, oder?“
 

Der Angesprochene nickte nur und folgte Sakura auf den Flur, wo sich die Medic-Nin kurzerhand ihren schwarzen Mantel von der Garderobe zog und wenig später hineinschlüpfte.

„Dann sag ihm bitte er soll die Lampignons an die Veranda hängen. Die sind in einer Kiste in der Küche.“, sie warf sich einen langen grünen Schal um den Hals, trat einen Schritt auf Sasuke zu und drückte ihm einen kurzen Kuss auf den Mund, „Und wenn der Gärtner heute kommen sollte, schick ihn zu Tomasu, der kennt die Gartenplanung ...“
 

„Wie lang wird diese Liste?“, fragte der Clanerbe seufzend und sah wie seine Frau schmunzelnd den Kopf schüttelte, ehe sie ihre Lippen leidenschaftlich auf die seinen presste und ihre Finger einen Weg in sein rabenschwarzes Haar fanden.

Sasuke erwiderte diese liebevolle Geste und brummte missgestimmt, als die Konoichi sich bereits nach wenigen Sekunden lächelnd von ihm löste.

„So ein Umzug muss nun mal gut organisiert sein. Und jetzt sollte ich wirklich los, sonst komm ich im Krankenhaus an und Temari ist schon weg!“, pflichtete sie dem attraktiven Mann bei, gab ihm noch schnell einen weiteren flüchtigen Kuss und war wenig später durch die Wohnungstür verschwunden.

Der Uchiha fuhr sich daraufhin durch das dunkle Haar und drehte sich schließlich um, ehe er, die Hände in den Hosentaschen vergraben, das Wohnzimmer betrat und dabei zusah, wie Tomasu einen Karton mit Hilfe von Paketband schloss.

„War das der Letzte?“, fragte Sasuke in ruhigem Ton und ließ seinen Blick kurz durch den Raum schweifen.

„Jawohl, Uchiha-san!“
 


 

Eine Viertelstunde später, im Konoha-Hospital
 

Nachdem Sakura flüchtig an der Tür des Krankenzimmers gelauscht hatte, trat sie ohne Umschweife ein und erblickte wenig später Temari, welche gerade zusammen mit der Yamanaka ihre Sachen packte und von Naruto kopfschüttelnd dabei beobachtet wurde.

„Ino …“, stöhnte Gaaras Schwerster und stopfte einen hellblauen Pullover äußert grob in ihren Koffer, „Warum sagst du Sai nicht einfach, dass du ihn liebst und schlägst dir diese dämliche Diät-Idee aus dem Kopf!“

„Weil er mich offensichtlich unattraktiv findet!“
 

„Das liegt vermutlich an deinem riesigen Hintern ...“, scherzte die Rosahaarige plötzlich und lenkte damit die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich.

„Ich wusste es …“, entfuhr es der Yamanaka, noch bevor irgendjemand die Medic-Nin begrüßen konnte, „Er ist wirklich zu groß, nicht wahr?“

Die Freunde schnitten Grimassen, während sie die Blondine dabei beobachteten, wie diese sich einmal um sich selbst drehte und versuchte einen eingehenden Blick auf ihren Po zu erhaschen.

„Komm wieder runter Ino … das war doch nur Spaß.“, seufzte Sakura, nachdem Naruto sie grinsend umarmt hatte, ihr lässig einen seiner Arme auf die Schulter legte und sichtlich erheitert dabei zusah wie die Yamanaka ihr Gesäß abtastete.

„Mag sein, dass du die ganze Sache amüsant findest …“, meckerte diese und maß mit Hilfe ihrer Hände ihren Beckenumfang, „… aber für mich ist das eine ernste Angelegenheit!“

Inos Gezeter ging, zur Freude der Anwesenden, in dem Geräusch der sich öffnenden Tür unter, ehe Shikamaru, mit dem kleinen Yasuo auf dem Arm das Zimmer betrat und doch tatsächlich so etwas wie ein Schlaflied summte.

Das hämische Lachen seiner Teamkollegin ließ ihn erschrocken zusammenfahren, ehe er der Rosahaarigen einen finsteren Blick schenkte und grummelnd an ihr vorbei lief.
 

„Sehr witzig, Sakura!“, meckerte der Nara, übergab Temari ihren Sohn und registrierte wie sich die Angesprochene bereits glucksend an einem breit grinsenden Naruto festhielt.

„Tut mir Leid … aber das war einfach zu bizarr! Liegt vermutlich daran, das du in meiner Gegenwart noch nie gesummt hast!“, presste die Uchiha zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, woraufhin der Chaos-Ninja neben ihr ebenfalls losprustete und die restlichen Anwesenden, abgesehen von Shikamaru, erheitert mit einstimmten.
 

„Ganz toll! Jetzt werde ich also schon ausgelacht, weil ich meinen Sohn für ein kleines Nickerchen begeistern wollte!“, stellte der Braunhaarige fest, ehe Temari einen amüsierten und zugleich mitleidigen Blick aufsetzte und ihm ein kleines tröstendes Küsschen auf die Wange drückte.

„Schmoll nicht! Hast du Yasuos Sachen gepackt?“, fragte die Blondine, woraufhin der Nara bestätigend nickte und bei einem Seitenblick auf seine breit grinsende beste Freundin verstimmt knurrte.

„Sakura … hör auf mich zu demütigen! Und wehe du erzählst Neji was von dem Gesumme, verstanden?“, ermahnte er die Medic-Nin, welche mit aller Macht versuchte ein schadenfrohes Lächeln zu unterdrücken und sich prustend hinter einem nicht minder belustigten Naruto versteckte.

„Der reinste Kindergarten!“, stöhnte Ino genervt und stemmte die Hände in die Hüfte, ehe diese unauffällig ein wenig tiefer wanderten und ein weiteres Mal die Breite ihres Gesäßes maßen. Die anderen ignorierten die Yamanaka bei ihrer Tätigkeit gekonnt und auch das hämische Grinsen der Uchiha verschwand langsam wieder und machte einem neutralen Gesichtsausdruck Platz, während Temari den zwei Monate alten Yasuo in sein Bettchen legte und sich kurz darauf wieder ihrem halb gepackten Koffer zuwandte. Sie und der Nara hatten nach langem hin und her schlussendlich doch noch zusammengefunden. Zwar waren beide der Meinung gewesen, dass sie das Ganze langsam angehen wollten, jedoch verhielten sie sich schon oftmals so als wären sie verheiratet.

„War Tsunade schon hier?“, fragte Shikamaru neugierig, nachdem er sich seufzend auf das Bettende gesetzt hatte und dabei zusah wie sich die kleinen Finger seines Sohnes in die kuschelige Decke krallten.

„Ja. Vor ungefähr einer halben Stunde. Sobald alles gepackt ist, kann ich also schnellstmöglich aus dem Krankenhaus verschwinden und hoffentlich nie wieder so lange hier festsitzen!“, kam es hörbar erleichtert von der Sabakuno, woraufhin alle Anwesenden erfreut schmunzelten, ehe sich Sakuras Lächeln plötzlich schmerzhaft verzerrte, sie eine Hand auf ihren Bauch presste und ein leises Keuchen ihrer Kehle entrann. Augenblicklich lag die gesamte Aufmerksamkeit der Freunde auf ihr. Diese sahen irritiert dabei zu, wie die junge Medic-Nin ein paar Mal geräuschvoll ausatmete, ehe sie sich Sekunden später eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und wieder völlig ausdruckslos und nur ein wenig aus der Puste, vor ihnen stand.
 

„Sakura …?“, begann Temari zaghaft und musterte die Angesprochene mit zu Schlitzen geformten Augen, „Was war das gerade?“

„Was war was?“, kam die Gegenfrage der Uchiha, ehe sie sich, nach einem erneuten Japsen auf die Lippen biss und allem Anschein nach Schmerzen hatte.

„Na das!“, meinte Gaaras Schwester und zeigte mit einem Finger besorgt auf ihre schnaufende Freundin, ehe ihr scheinbar ein Licht aufging und auch die Yamanaka plötzlich neben Sakura auftauchte.

„Das … das sind Wehen!“, rief Ino und besah den Uzumaki mit einem ernsten Blick, „Naruto … bring sie sofort in den Kreissaal! Ich hole Tsunade!“

Nach diesem Satz war die Yamanaka auch schon aus der Tür gestürmt und sah gerade noch, wie Hinatas Mann überschwänglich nickte.

„Alles klar! Darf ich bitten Sakura-chan …?“, doch bevor der Blonde die junge Frau auf seine starken Arme heben konnte, schüttelte die Angesprochene den Kopf und versuchte die Schmerzen so gut es ging auszublenden.

„Nein. Es ist … alles in Ordnung! Das … sind … keine Wehen!“, brachte sie nur gequält hervor und sah sich den misstrauischen Gesichtern der Anwesenden gegenüber.

„Und was soll das sonst sein, huh? Bauchweh?“, kam es ironisch von Shikamaru, welcher mittlerweile vor seiner Teamkollegin stand und sie mit einem strengen Blick besah.

„Das sind … keine … Wehen!“, wiederholte die Uchiha leicht verzweifelt, ehe sie sich plötzlich auf Narutos Armen wieder fand und sich Halt suchend an seinen Hals klammerte.
 

„Keine Panik, Sakura! Ich bin hier ... wir kriegen das schon hin!“, flüsterte der Blonde ihr beruhigend zu, setzte sich mit ihr in Bewegung und registrierte wie sich ihre Finger geradezu krampfhaft in seinen Pullover krallten.

„Aber …?“, setzte sie an, während Shikamaru dem Uzumaki die Tür offen hielt und nach einem flüchtigen Blick auf Temari ebenfalls das Krankenzimmer verlassen hatte.

„Du brauchst keine Angst haben, hörst du?“, sprach Naruto währenddessen sanft und drückte seiner besten Freundin einen kurzen Kuss auf die Stirn, bevor er zusammen mit dem Nara die letzte Stufe hinter sich ließ und den Krankenhausflur entlang spazierte.

„Aber …“, begann Sakura erneut und klang mittlerweile alles andere als entspannt, „Naruto, ich kann das nicht … ich kann das noch nicht … ich …“
 

„Ganz ruhig!“, raunte ihr der Angesprochene zu und presste sie behutsam an sich, „Du kannst das … und dein Baby weiß das, sonst hätte es sich diesen Moment nicht ausgesucht ...“
 

„Naruto!“
 

Der Gerufene hob den Kopf und erblickte Tsunade, welche sich ihm bereits näherte, als Ino die Türen zum Kreissaal öffnete und der Uzumaki seine nervöse Freundin wenig später in dem besagten Raum auf eine Liege legte.

Ein weiterer schmerzerfüllter Laut entfuhr der Rosahaarigen, während Tsunade und drei weitere Schwestern alle Vorbereitungen trafen und die beiden Männer versuchten die vollkommen aufgewühlte Uchiha zu beruhigen.

„Entspann dich! Es ist alles in Ordnung, Sakura!“, versicherte ihr Shikamaru gedämpft, hatte derweil ihre Hand ergriffen und spürte bei jeder ihrer Wehen, dass dies ein großer Fehler gewesen war.
 

„Tatsächlich? Wie viele Kinder … hast du denn schon zur Welt gebracht?“, zischte sie sarkastisch und kniff ein weiteres Mal die Augen zu, als sie spürte wie ein ziehender Schmerz durch ihren Unterleib ging.

„Ich denke nicht so viele!“, meinte der Nara und sah mitleidig dabei zu wie seine Hand langsam blau wurde, während ein Gefühl der Taubheit seine Fingerspitzen erfüllte.
 

„Mach dir keine Sorgen, Sakura! TenTen, Ino, Hinata-chan und Temari haben das Ganze doch auch überstanden!“, kam es leise von Naruto, während er ihr fürsorglich eine lange blassrosa Haarsträhne aus dem hübschen Gesicht strich und sich mit Hilfe seiner Arme auf der Liege abstützte, „Und ich werde jetzt Sasuke holen ... ist er beim Anwesen?“

Die Angesprochene nickte kaum merklich und spürte wie der Uzumaki ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn hauchte, während er zusammen mit Shikamaru aufgefordert wurde den Kreissaal zu verlassen. Der Braunhaarige nickte der Krankenschwester kurz zu, bevor er seine Teamkollegin mit einem aufmunternden Blick besah und wenig später hinter Naruto aus dem Raum trat und eine seufzende Sakura zurück ließ.

Diese zischte wütend auf Grund der Schmerzen und legte sich eine Hand auf ihre blasse Stirn, während die Hokage sich neben sie stellte und ihre ehemalige Schülerin mit hochgezogenen Augenbrauen besah.

„Die Wehen scheinen langsam in regelmäßigen Abständen zu kommen, huh?“, fragte die Blondine und strich ihrer Patientin mütterlich über den Kopf.

„Hn …“, machte die Rosahaarige nur genervt und brachte ihre alte Meisterin somit zum Schmunzeln.
 

„Du hast absolut keine Lust auf die Geburt, nicht wahr?“

„Ist mir das zu verübeln? Schließlich soll der ganze Mist nicht gerade schmerzfrei sein … und das … bekomme ich gerade äußerst deutlich zu spüren!“, brummte Sakura und zuckte bei einer weiteren Wehe kurz zusammen, woraufhin Tsunade sorgfältig ihren Puls überprüfte und leise lachend den Kopf schüttelte.
 

„Du solltest weniger meckern und versuchen dich zu entspannen!“, riet ihr die Fünfte und strich sich kurz eine Haarsträhne hinter das Ohr, „Denn sobald die Wehen länger andauern, bleibt dafür keine Zeit mehr!“

„Na klasse! Du kannst einen wirklich aufmuntern!“, stöhnte die Uchiha und krallte ihre Finger in die gepolsterte Liege, während ein schmerzerfüllter Laut ihre Kehle verließ und sie sich wenig später murrend auf die Lippen biss.

„Dafür bin ich da!“, scherzte die Hokage und zwinkerte ihrer ehemaligen Schülerin kurz zu, ehe sie nach einer Schwester rief und diese in ein Gespräch verwickelte.
 


 

Zur selben Zeit, im Uchiha Anwesen
 

Mit eiligen Schritten flitzte Naruto den gepflasterten Weg entlang und steuerte auf den prunkvollen Eingang des Wohnsitzes zu, ehe er einen Fuß auf die erste Stufe zur Veranda setzte und unerwartet angesprochen wurde.

„Guten Tag, Uzumaki-san! Kann ich Ihnen behilflich sein?“

Leicht erschrocken wandte der Blonde seinen Kopf zur Seite und entdeckte Tomasu, welcher gerade ein paar Meter entfernt auf einem kleinen Hocker stand und scheinbar damit beschäftigt war die neuen Lampignons an der Veranda zu befestigen.

„Ja! Ich suche Sasuke!“, erklärte Naruto und sah wie der Ältere verstehend nickte, ehe er von dem Hocker stieg und sich kurz seine Klamotten abklopfte.

„Uchiha-san ist im Anwesen! Wenn Sie wünschen, setzte ich ihn von ihrem Besuch in Kenntnis!“, pflichtete Tomasu dem ANBU bei und wollte sich bereits abwenden, als der Uzumaki ihn mit einer kurzen Handbewegung von seinem Vorhaben abhielt.
 

„Das ist nicht nötig! Nur keine Umstände!“, versicherte Naruto dem Bediensteten, war bereits unter Tomasus belustigtem Blick durch die Flügeltüren gehüpft und stand nun in der riesigen, mit dunklem Parkett ausgelegten Eingangshalle.
 

„Sas …?!“
 

Der Blonde brach plötzlich ab, ließ seine riesigen Pupillen durch den hohen Raum schweifen und kam nicht drum herum einen anerkennenden Pfiff auszustoßen.

Er hatte seit Monaten keinen Fuß mehr in dieses Gebäude gesetzt und wurde gerade mit unzähligen Eindrücken erschlagen, während er sich neugierig umsah und hier und da noch ein paar Kartons entdecken konnte. Direkt gegenüber von ihm ragte eine riesige Treppe empor, welche geradewegs in den zweiten Stock führte. Von diesem aus konnte man den gesamten unteren Eingangsbereich überschauen, da im oberen Geschoss ein prunkvolles Geländer rund um die Halle verlief und es Naruto ermöglichte alle geschlossenen und offen stehenden Türen im zweiten Stock zu erblicken. Der Uzumaki hatte gerade festgestellt, dass sich zu seiner linken die Küche befand, während er kurz den Kopf senkte und ein Schmunzeln nicht unterdrücken konnte, als er den riesigen rot-weißen Fächer auf dem cremefarbenen Teppich, inmitten der prächtigen Halle, entdeckte.
 

„Was machst du denn hier, Dobe?“, erklang plötzlich eine tiefe Stimme, woraufhin der Angesprochene leicht überrascht den Kopf hob und einen Blick auf seinen besten Freund erhaschte. Dieser lehnte lässig über dem Geländer im zweiten Stock, besah den Blondschopf von dort oben mit einem verwirrten Gesichtsausdruck und lief schließlich langsam den oberen Flur entlang, steckte, wie so oft, seine Hände in die Hosentaschen und nahm wenig später die erste Stufe hinab in die Eingangshalle.
 

„Ich muss schon sagen … ich bin beeindruckt, Teme! Nette Hütte!“, grinste der Chaos-Ninja und beobachtete wie Sasuke auf ihn zukam und skeptisch eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ.
 

„Willst du einziehen?“

„Hä …?“

„Das war ein Scherz, Dobe.“

„Der war aber nicht lustig, Teme.“

„Aber dein dämlicher Gesichtsausdruck war es ...“

„Hä …?“
 

Der Uchiha verdrehte daraufhin genervt die Augen und fuhr sich innerlich stöhnend durch das rabenschwarze Haar, ehe er seinen besten Freund erreicht hatte und ihn mit einem auffordernden Blick besah.
 

„Also? Was willst du hier?“, kam es ungeduldig von dem Clanerben, woraufhin sein Gegenüber kurz irritiert blinzelte und sich das in Gedanken scheinbar selbst fragte, als er plötzlich nervös kicherte und sich verlegen am Kopf kratzte.
 

Oh!“, entfuhr es dem Uzumaki und er wirkte, zu Sasukes Verwunderung, leicht ängstlich, „Das hatte ich schon wieder ganz vergessen ...“

„Was hast du vergessen?“, hakte der Schwarzhaarige nach und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust, während Naruto vor ihm nervös von einem Bein auf das andere trat.

„Dir zu sagen …“, der ANBU holte tief Luft und setzte einen entschuldigenden Blick auf, „… das du gerade Vater wirst ...“
 

Der Uzumaki konnte beobachten wie die Gesichtszüge seines Teamleaders langsam entgleisten und von Panik bis hin zu Überraschung alles deutlich sichtbar wurde. Jedoch verschwanden diese Emotionen schneller als es Naruto lieb war und machten Platz für eine äußerst teuflische Miene, unterstützt durch das passende grimmige Knurren.
 

Baka!“
 

Im nächsten Moment rieb sich Hinatas Mann seine frische Beule, während Sasuke mit geballter Faust vor ihm stand und seine linke Augenbraue immer wieder gefährlich zuckte.

„Ich habe es doch nicht absichtlich vergessen!“, schmollte der Angesprochene und tastete vorsichtig seinen pochenden Kopf ab, „Musstest du denn gleich so grob werden?“

„Wenn du nicht sofort die Klappe hältst und anfängst zu laufen, dann …“

„Was dann?“

„…“

„Autsch!“

„Noch Fragen?“

„Nein! Sehr viel besser hätte das nicht verdeutlicht werden können!“
 


 

Zur selben Zeit, im Konoha-Hospital
 

Ein gezischter Fluch verließ Sakuras Lippen, während diese ihre Zahnreihen aufeinander presste und mittlerweile wusste, dass Tsunade in Bezug auf die Entspannungsmöglichkeiten nicht gescherzt hatte.
 

„Das waren jetzt sieben starke Wehen in einer knappen Viertelstunde! Ich denke, bald dürfte es soweit sein!“, bemerkte eine der Krankenschwestern und richtete diese Informationen an die Hokage, welche daraufhin zustimmend nickte und bereits zwischen den Beinen ihrer Patientin saß.

Diese ließ auf Grund der Neuigkeiten ein genervtes Stöhnen vernehmen und brachte damit alle Anwesenden dazu belustigt ihre Köpfe zu schütteln.
 

„Du treibst mich noch mal in den Wahnsinn, Sakura!“, seufzte Tsunade, woraufhin die Angesprochene empört die Nase rümpfte und einen aufgebrachten Laut ausstieß.

„Falsch! Ich werde gleich wahnsinnig! Diese beschiss- …“, sie biss sich bei einer plötzlichen Wehe auf die Unterlippe und konnte ein schmerzerfülltes Aufstöhnen nicht länger unterdrücken.

„Es geht los!“, kam es sogleich von der Fünften, woraufhin alle Krankenschwestern zustimmend nickten und eine der Uchiha fürsorglich den Schweiß von der Stirn wischte.

Sakura keuchte unregelmäßig und ließ ihren Kopf zurück in das weiche Kissen fallen, während sie glaubte innerlich gleich zu zerreißen und zu allem Überfluss Tsunades schadenfrohen Gesichtsausdruck sah.

„Endlich hat das Genörgel ein Ende!“, schmunzelte das Oberhaupt, kurz bevor die nächste Wehe durch den Unterleib der Rosahaarigen zog und diese mittlerweile immer lautere Klagetöne von sich gab.

Verfluchte Scheiße…“, schnaufte die schöne Konoichi und grub ihre Finger in den weichen Stoff des Leinentuches unter sich, während ein weiteres Mal ihre Stirn abgetupft wurde und sie flüchtig die Lider schloss, ehe schon der nächste Schmerz durch ihren Körper fuhr und ein kleiner Aufschrei ihrer Kehle entrann.

„Ganz ruhig, Sakura! Versuch dich zu entspannen!“, sprach die Fünfte einfühlsam und erntete zu ihrer Verblüffung einen finsteren Blick der Patientin.

„Sehr … witzig …“, schnappte die Uchiha wütend und kniff erneut keuchend die Augen zu, „Könntest du … dich bei starken Schmerzen … entspannen?“

„Vermutlich nicht!“, antwortete die Hokage ehrlich und schenkte ihrer ehemaligen Schülerin ein belustigtes Grinsen, woraufhin diese missbilligend schnaubte.

„Dann … hör auf mir so einen Müll zu erzählen!“, brummte die junge Konoichi, ehe sie erneut aufschrie und diese Wehe sogar noch stärker war als alle vorherigen.

„Pass auf, Sakura! Wenn ich dir sage, dass du pressen sollst, wirst du das auch ohne irgendwelche dämlichen Kommentare tun! Verstanden?“

„Hn.“

„Verstanden?“

„Ja, verflucht!“

„Ausgezeichnet!“, kam es streng von der Fünften, bevor die Rosahaarige abermals keuchte und leicht erschrocken feststellte, dass die Wehen immer noch stärker wurden.
 

Nach einem weiteren unheilvollen Schrei der jungen Frau, registrierte diese wie ihr wieder jemand sanft die schweißnasse Stirn abtupfte, als auch schon der nächste Schmerz durch ihren Körper zog.

„Verdammt …“, stöhnte Sakura und krallte ihre Hände so fest in die Decke unter sich, das ihre Fingerknöchel bereits weiß hervortraten, „Wenn ich hier raus bin … werde ich Sasuke eigenhändig kastrieren …“
 

„Sakura!? Könntest du dich jetzt freundlicherweise darauf konzentrieren dein Baby zur Welt zu bringen, anstatt darüber zu sinnieren wie du Sasuke das Ganze möglichst qualvoll heimzahlen kannst?“, meckerte die Hokage, während ihre ehemalige Schülerin erneut einen schmerzvollen Laut ausstieß und ihren Kopf wieder auf das weiche Kissen fallen ließ.

„Was denkst du was ich hier gerade mache, verdammt? Nach einem gemütlichen … Fernsehabend sieht es nicht aus, oder?“, keuchte die Angesprochene und verzog ihr hübsches Gesicht zu einer schiefen Grimasse, woraufhin die Blondine genervt stöhnte und bemerkte, dass die nächste Wehe bereits eingesetzt hatte.
 

Der mit Abstand lauteste Schrei an diesem Tag verließ die Kehle der jungen Frau, ehe sie schwer atmend zur Decke blickte und sich geradezu krampfhaft auf die Unterlippe biss, während immer wieder heftige Schmerzen durch ihren bebenden Körper zogen und sie mittlerweile regelmäßige Klageschreie von sich gab.

„Alles in Ordnung … ich kann den Kopf schon sehen! Du musst jetzt pressen Sakura!“, sprach die Hokage ermutigend, während die Krankenschwester der jungen Frau immer wieder behutsam mit ihrem Lappen durch das schmerzverzerrte Gesicht strich und beruhigende Geräusche von sich gab.
 


 

Zur selben Zeit, vor der Kreissaaltür des Konoha-Hospitals
 

Eine kleine Gruppe aufgeregter Shinobis hatte sich auf den Besuchersofas niedergelassen und grübelte gerade über das Verhalten des werdenden Vaters nach, welcher mit geschlossenen Lidern und vor der Brust verschränkten Armen an der Wand neben dem Kreissaal lehnte und erstaunlicherweise die Ruhe selbst war.

„Das gibt es doch nicht!“, japste eine hysterische Ino und auch TenTen und Hinata saßen hibbelig neben ihren sichtbar genervten Männern, „Wie kann er nur so gelassen bleiben?“

„Keine Ahnung!“, seufzte die Braunhaarige und schielte aus den Augenwinkeln zu Neji, welcher seit einer geschlagenen halben Stunde seine Finger knetete und wie der Uzumaki in regelmäßigen Abständen einen Blick auf die weißen Türen warf.

„Typisch Uchiha!“, meinte Naruto schulterzuckend, da er etwas von dem Gespräch der Frauen aufgeschnappt hatte und sich scheinbar an der Konversation beteiligen wollte, „Wenn nicht mal er in so einer Situation ruhig bleiben kann, wer soll es dann können?“

Die Konoichis tauschten nach den Worten des Chaos-Ninjas skeptische Blicke aus, ehe sie Sasuke wieder unauffällig musterten und die Yamanaka schließlich entschlossen nickte.

„Was hast du vor?“, kam es auch sogleich alarmiert von Hinata, woraufhin die Blondine hinterlistig grinste und kurz verschwörerisch zwinkerte.

„Ich werde ihn auflaufen lassen!“, prophezeite Ino und registrierte, dass sich nun auch Nejis und Narutos Blicke interessiert auf den Schwarzhaarigen legten.

„Und wie willst du das anstellen?“, flüsterte TenTen neugierig und beugte sich zusammen mit Hinata ein wenig weiter zu ihrer blonden Freundin herüber, während diese geheimnisvoll lächelte und plötzlich mit einem lauten „Habt ihr das gehört?“ blitzartig aufgesprungen war.

Naruto und die Anderen realisierten im ersten Moment nicht was das Ganze sollte, ehe ihre Augen zu Sasuke huschten und sie begriffen das Inos Plan hervorragend funktioniert hatte. Der stolze Clanerbe stand mit geweiteten Augen stocksteif neben der Tür und schien angestrengt zu lauschen, bis plötzlich das vergnügte Lachen seiner Freunde an seine Ohren drang und er irritiert blinzelte, bevor sein Blick auf die besagte Gruppe fiel.
 

Ausnahmslos alle sahen ihm grinsend entgegen und glucksten amüsiert vor sich hin, während der Schwarzhaarige einsah, dass er gerade auf eine äußerst hinterhältige Art und Weise reingelegt worden war und sein Gesicht prompt zur Seite ruckte.

Diese Geste ließ die Anwesenden ein weiteres Mal laut auflachen, während der Uchiha bedrohlich knurrend die Arme vor der Brust verschränkte und seine tückischen Freunde keines Blickes mehr würdigte, als plötzlich tatsächlich das Geschrei eines Babys durch die Kreissaaltüren drang und alle Wartenden gespannt die Luft anhielten.
 


 

Zur selben Zeit, im Kreissaal
 

Geschafft!“, seufzte Tsunade und wickelte das gerade geborene Kind in ein kleines cremefarbenes Deckchen, ehe sie mit strahlenden Augen zu einer schwer atmenden jungen Frau sah und ihr das winzige brüllende Bündel lächelnd reichte.

„Gratuliere! Es ist ein Junge! Und scheinbar ein ganzer Uchiha!“, grinste die Hokage, während Sakura das kleine Wesen auf ihre Brust gelegt bekam und einen allerersten Blick in das Gesicht ihres Sohnes warf. Die Augen des Kleinen waren geschlossen, aber sobald er die Nähe seiner Mutter spürte, hörte er auf zu schreien und entspannte sich. Die Medic-Nin strich ihm sanft über die kleine Wange und schmunzelte glücklich, als feine pechschwarze Haare unter der Decke hervorlugten. Kurz darauf löste sich, ohne, dass sie es selbst bemerkte, eine kleine Träne aus dem Augenwinkel der hübschen Konoichi und lief ihr sanft das strahlende Gesicht hinab, während das neugeborene Kind ein leises Quaken von sich gab und mit seinen winzigen Händchen den Zeigefinger von Sakura umfasste.

„Jetzt weinst du vor Glück anstatt zu meckern, huh?“, schmunzelte die Fünfte und auch ihre Augen glitzerten bei dem Anblick ihrer ehemaligen Schülerin verräterisch.

„Halt die Klappe ...“, schniefte die Angesprochene leise lachend und war nicht in der Lage ein breites Grinsen zu unterdrücken, während ihre Augen weiterhin auf ihrem Sohn lagen und jedes noch so kleine Detail seines Gesichtes förmlich aufsogen.

„Du bist wirklich … das beste Baby von allen …“, flüsterte sie freudestrahlend und legte ihre Lippen federartig auf die kleine blasse Stirn des Kindes, woraufhin es erneut, fast wie zur Bestätigung, einen kleinen Laut von sich gab. Ein wohliges Seufzen entrann Sakuras Kehle, ehe sie zum ersten Mal wieder den Kopf hob und Tsunade einen tiefgründigen Blick zuwarf. Das Oberhaupt verstand sofort, nickte lächelnd und strich ihrer ehemaligen Schülerin noch einmal fürsorglich durch das blassrosa Haar.

„Ich hole ihn.“, versicherte sie der Uchiha, hatte sich kurz darauf entfernt und verschwand hinter einer Tür, bevor die junge Mutter einen liebevollen Blick auf ihren Sohn warf und sah wie er friedlich vor sich hin döste, ehe sie schließlich erschöpft die Lider schloss und dadurch nicht mitbekam wie ein junger Mann den Kreissaal betrat.

Seine dunklen Augen verweilten auf dem müden Gesicht der schönen Konoichi, ehe er leise neben das Bett trat und einen neugierigen Blick auf das kleine Geschöpft in ihren Armen warf. Er fühlte wie sich eine unglaubliche Wärme in seinem Inneren ausbreitete und dieses unbeschreibliche Gefühl ihn zu einem seltenen glücklichen Lächeln verleitete.

„Merk dir diesen Ausdruck … den solltest du öfters aufsetzen …“, drang die sanfte Stimme seiner Frau zu ihm durch, woraufhin er seinen Blick von dem Neugeborenen abwandte und in Sakuras glänzende grüne Augen sah. Ohne zu antworten lehnte er sich weiter vor und gab ihr einen zärtlichen Kuss, während die junge Frau entspannt ihre Lider schloss und spürte wie die Fingerspitzen des Clanerben über ihre Wange bis in ihr Haar wanderten.

„Wie fühlst du dich?“, hauchte Sasuke schließlich leise, strich der Konoichi mit seinem Daumen immer wieder behutsam über die Stirn und musterte sie eingehend.

„Als hätte mich etwas großes und schweres überrollt ...“, kam es schwach von der Angesprochenen, während sie unter den angenehmen Berührungen des Uchihas seufzend ihre erschöpften Lider schloss.

„War es so schlimm?“, flüsterte der ANBU-Teamleader und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Stirn, ehe Sakura wieder leicht die Augen öffnete und ihm ein breites Grinsen schenkte.

„Für einen kurzen Moment wollte ich dich eigenhändig kastrieren. Reicht das als Antwort?“

„Ich denke schon ...“, sprach der Clanerbe schmunzelnd und richtete seine Augen, auf Grund eines leisen Quakens, wieder auf das kleine Bündel in den Armen der jungen Frau.

„Dein Sohn will Aufmerksamkeit.“, lachte Sakura, woraufhin ihr der Schwarzhaarige einen überraschten Blick zuwarf.

„Mein … Sohn?“, wiederholte er fragend und sah wie die Medic-Nin bestätigend nickte.

„Es ist ein Junge ...“, flüsterte sie und strahlte dabei so viel Freude aus, dass Sasuke auf Grund ihrer Schönheit kurzzeitig die Luft anhielt, ehe er in ihren Nacken griff und ihre Lippen leidenschaftlich mit den seinen versiegelte. Der Kuss dauerte lange an und wurde von Sekunde zu Sekunde immer inniger, bis der Uchiha plötzlich einen salzigen Geschmack vernahm und sich leicht erschrocken von der Rosahaarigen löste.
 

„Warum weinst du?“, fragte er verwirrt, nahm Sakuras hübsches Gesicht in seine Hände und strich ihr fürsorglich eine kleine Tränenflut von den geröteten Wangen, während die Konoichi jedoch nur lächelnd den Kopf schüttelte.

„Wegen den dummen Hormonen ...“, fügte sie trocken hinzu, woraufhin Sasuke leise lachte und zärtlich seine Lippen auf ihre Stirn presste, als plötzlich ein Quengeln erklang und die frisch gebackenen Eltern sich augenblicklich ihrem Sohn zuwandten.

„Ich denke, da will dich jemand kennen lernen.“, meinte die junge Mutter, hob das winzige Baby behutsam an und hielt es dem attraktiven Mann auffordernd entgegen.

„Aber … das ...ich …“, der Clanerbe sah leicht verunsichert zwischen dem Bündel und Sakura hin und her und beobachtete wie Letztere belustigt die Augenbraue in die Höhe wandern ließ.

„Was denn? Uchiha Sasuke hat Angst?“, neckte ihn die Medic-Nin und vernahm das missbilligende Schnauben des Schwarzhaarigen.
 

„Tze …“, machte dieser bloß und gestand sich gerade innerlich selbst ein, dass er doch ein wenig nervös war und genau das schien Sakura zu wissen.

„Du musst nur darauf achten sein Köpfchen abzustützen ...“, erklärte sie ihm, ehe der Angesprochene tief durchatmete und unter dem vergnügten Blick der schönen Konoichi, äußerst vorsichtig, geradezu übertrieben behutsam seinen Sohn zum ersten Mal auf den Arm nahm.

„Na bitte … es geht doch.“, grinste die Rosahaarige, erntete von ihrem Mann einen finsteren Blick und beobachtete schmunzelnd wie Sasuke dem Baby sanft über die blasse Wange strich und leicht erstaunt blinzelte, als sein Kind nach seinem kleinen Finger griff und ihn mit der unscheinbaren Kraft eines Neugeborenen festhielt.
 

Und erneut erschien dieses ehrliche glückliche Lächeln auf dem Gesicht des Clanerben, während er beobachtete wie sich plötzlich ganz langsam die winzigen Lider seines Sohnes öffneten und ihn tiefschwarze Pupillen neugierig musterten.

„Er hat die Augen aufgemacht ...“, kam es ungewohnt enthusiastisch von Sasuke, woraufhin die Medic-Nin ihn nicht weniger erregt aufforderte näher ans Bett zu treten um ebenfalls einen Blick auf den Kleinen werfen zu können.

Der ANBU tat wie befohlen und ließ sich wenig später neben Sakura auf die Matratze sinken, während die junge Mutter sich etwas aufrichtete und in die Augen ihres Sohnes sah.
 

Dieser bemerkte sofort, dass eine zweite Person dazugekommen war und quakte einmal laut, als plötzlich Tsunade unbemerkt im Raum erschien und bei dem Bild das sich ihr bot zufrieden schmunzelte.

„Er hat sehr viel Ähnlichkeit mit dir.“, stellte die schöne Konoichi lächelnd fest und strich dem jüngsten Mitglied der Familie liebevoll durch die wenigen pechschwarzen Haare.

„Er ist ja auch ein echter Uchiha ...“, meinte ihr Gegenüber und der Stolz in seiner Stimme war nicht zu überhören, während die dunklen Augen seines Sohnes die zwei Menschen vor sich interessiert beobachteten.

„Richtig. Ein Uchiha ohne Vornamen …“, sprach Sakura lächelnd, während ihr Blick den von Sasuke traf und sie ihm kurz darauf einen sanften Kuss auf die Wange hauchte, „Wie willst du ihn nennen?“

„Ich denke …“, setzte der Schwarzhaarige an und richtete sein Antlitz flüchtig auf das Kind in seinen Armen, „… du solltest ihm einen Namen geben. Immerhin hast du die ganze Arbeit geleistet ...“
 

Ein wenig überrascht auf Grund dieser Worte, sah die junge Frau dem Uchiha für einen kurzen Moment stumm entgegen, ehe sie ihre wunderschönen grünen Augen wieder auf den winzigen Clanerben richtete und nachdenklich die Stirn in Falten legte.

„Mir fällt gerade nur ein Name ein …“, meinte sie nach kurzer Bedenkzeit, woraufhin Sasuke fragend die Brauen anhob und seine Gesprächspartnerin mit einem abwartenden Blick besah.

„Kichiro …“, kam es dann schließlich von der Rosahaarigen, woraufhin der ANBU leicht überrascht wirkte, bevor seine Mundwinkel zuckten und ein Schmunzeln auf seinem Gesicht erschien.

„Kichiro?“, wiederholte er und nannte leise die Bedeutung dieses Namens, „Der glückliche Sohn?“

Sakura nickte leicht und war gespannt auf die Reaktion ihres Mannes, ehe dieser auch schon seine Lippen auf die ihren legte und dadurch sein Einverständnis signalisierte.

„Uchiha Kichiro? Gefällt mir!“, erklang es plötzlich hinter ihnen, woraufhin sich das Paar leicht erschrocken voneinander löste und der Hokage einen finsteren Blick schenkte.

„Wie lange beschattest du uns schon?“, brummte die Rosahaarige sogleich und zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe als Tsunade unschuldig grinste.

„Ein paar Minuten vielleicht …“, gestand sie glucksend und sah wie Sasuke kaum merklich den Kopf schüttelte, bevor seine ganze Aufmerksamkeit seinem Sohn zuteil wurde. Dieser gähnte leicht und war auf Grund der vielen neuen Sinneseindrücke offensichtlich müde.
 

„Da draußen steht ein Rudel ungeduldiger Shinobis, die vermutlich gleich den Kreissaal stürmen werden, wenn ich sie nicht endlich reinlasse.“, pflichtete die Fünfte ihrer ehemaligen Schülerin bei und hörte diese genervt aufseufzen, während sie eine flüchte Handbewegung vollführte die verdeutlichen sollte, das sie der Horde ruhig Zutritt gewähren durfte.

Nach einem knappen Nicken war das Oberhaupt von Konoha-Gakure verschwunden und Sasuke reichte Kichiro wieder der jungen Konoichi, woraufhin der Kleine die Frau mit den rosa Haaren genaustens in Augenschein nahm und Sakura dadurch zu einem glücklichen Lächeln verleitete.
 

„Du bist so unglaublich süß, weißt du das?“, quietschte sie ohne es selbst richtig zu bemerken und erschrak schließlich über ihr eigenes Verhalten.

„Na klasse ...“, entfuhr es ihr, während sie das Kind in ihren Armen mit einem tadelnden Blick besah, „Siehst du, was du aus mir machst?“

Sasuke betrachtete das Ganze nur stirnrunzelnd, als plötzlich die Türen aufflogen und eine Gruppe von Ninjas sich augenblicklich um das Bett der jungen Mutter positionierte.
 

„Und was ist es? Ein Mädchen oder ein Junge?“, riefen Ino, TenTen und Hinata im Chor, während Naruto breit grinsend neben den Uchiha trat und ihm einmal kräftig auf die Schulter schlug.

„Dobe …“, knurrte Sasuke verstimmt, ehe er sah wie Sakura unauffällig die Augen verdrehte, seinen Sohn schließlich ihren gaffenden Freundinnen vorstellte und wie auf Knopfdruck ein lautes Gekreische den Raum erfüllte.

„Ist der niedlich!“

„Kichiro? Was für ein süßer Name!“

„Der ist wirklich goldig!“

„Er sieht aus wie ein klitzekleiner Sasuke-kun!“

„Er ist sogar noch hübscher als Sasuke-kun! Da hat er definitiv was von der Schönheit seiner Mutter mitbekommen!“

„Oh sieh mal! Da ist aber jemand müde!“
 

„Natürlich ist er müde!“, unterbrach Shikamaru schließlich das Geplapper der Frauen und trat gerade durch die Kreisaaltüren, „Wenn ich mir euer Gefasel anhören müsste, wäre ich vermutlich schon lange eingeschlafen!“

Mit einem breiten Grinsen trat er unter den empörten Blicken der drei Konoichis neben eine schmunzelnde Sakura und strich ihr einmal neckisch über den Kopf, ehe er zusammen mit Neji einen Blick auf Kichiro warf und danach zum frisch gebackenen Vater sah.

„Ich muss schon sagen Sasuke … den hast du gut hinbekommen!“, sprach der Nara anerkennend und setzte einen vergnügten Gesichtsausdruck auf, während alle anwesenden Frauen stöhnend mit den Augen rollten und dabei zusahen wie sich ein arrogantes Schmunzeln auf die Lippen des Clanerben schlich, während ihm Naruto erneut lobend auf die Schulter klopfte.

„Stimmt …“, setzte der Blondschopf an und präsentierte in diesem Moment sein breitestes Grinsen, „Nicht schlecht für den ersten Versuch!“

„Sagt der, der es beim ersten Mal definitiv verbockt hat ...“, feixte Neji und erinnerte sich an Minatos gescheiterten Versuch ihm im Schlaf mit einer Spielzeugschere die Haare abzuschneiden.

„Warum seid ihr eigentlich immer so gemein?“, schmollte der Uzumaki, plusterte unter den amüsierten Blicken seiner Freunde die Wangen auf und verschränkte offensichtlich beleidigt die Arme vor der Brust.

„Könnten wir diese testosteronhaltigen Gespräche jetzt vielleicht beenden?“, meckerte Ino, als plötzlich ein weiteres Mal die Tür aufflog und ein schnaufender schwarzhaariger Mann unerwartet im Kreissaal erschien.

„Geschafft!“, japste er freudig und wurde von allen Anwesenden mit fragwürdigen Blicken bedacht, ehe er völlig aus der Puste auf das Bett zukam, Sakuras hübsches Gesicht in seine Hände nahm und ihr unter Sasukes bedrohlichem Räuspern ein dankbares Lächeln schenkte.

„Sai …? Alles in Ordnung?“, kam es verunsichert von der Rosahaarigen, bevor der Angesprochene sich nickend von ihr löste und einen Blick auf den kleinen Kichiro warf.

„Ich habe es tatsächlich geschafft!“, lachte der OIKO-Nin schließlich leise, während alle anderen verständnislos die Augenbrauen in die Höhe wandern ließen und Sais geistigen Zustand auf äußerst kritisch schätzten, „Die Geburt habe ich zwar trotzdem verpasst, aber das hier ist besser als nichts!“

Die Freunde schüttelten daraufhin nur belustigt den Kopf und erinnerten sich soeben daran, dass der Schwarzhaarige es immer äußerst bedauerlich fand, bei jeder Geburt gefehlt zu haben, ehe ihre Gedankengänge unterbrochen wurden und Tsunade im Raum erschien.

„Die Besuchszeit ist um!“, verkündete sie streng und hörte wie TenTen, Sai und die Yamanaka enttäuscht aufseufzten, „Der Kleine muss gestillt werden und Sakura braucht Ruhe. Folglich verschwindet jetzt alles, was nicht Uchiha heißt!“
 

Ein lautes Stöhnen ging, auf Grund von Tsunades barschem Tonfall, durch den Kreissaal, ehe sich alle von der Rosahaarigen und Sasuke verabschiedeten und diese ihren Freunden sichtbar erleichtert hinterher sahen.

„Die sind anstrengender als ein ganzer Kindergarten ...“, seufzte die Fünfte, kurz nachdem die Tür ins Schloss fiel und es, zur Freude von ihrer ehemaligen Schülerin, wieder still im Raum wurde.
 


 

Drei Wochen später, mitten in der Nacht im Uchiha Anwesen
 

Mit einem wohligen Seufzer drehte sich die junge Frau in dem neuen bequemen Bett auf den Bauch und streckte automatisch einen Arm aus, um wenig später irritiert festzustellen, dass Sasukes Seite zwar noch warm, jedoch leer war. Ganz langsam öffneten sich ihre smaragdgrünen Augen und blickten sich in dem großen dunklen Raum verschlafen um.

Lediglich das fahle Mondlicht fiel durch die großen Fenster und ermöglichte es Sakura die Umrisse der Möbel zu erkennen. Sie lauschte einen kurzen Moment in die Stille hinein, ehe sie sich kurzerhand erhob und nach dem Shirt ihres Mannes griff, welches auf einem der zwei schwarzen Ledersessel lag. Sie zog das Kleidungsstück über ihren, nur mit Unterwäsche bedeckten Körper und stellte fest, dass es ihr bis knapp über den Po reichte, bevor sie leise das Schlafzimmer verließ und wenig später, auf der anderen Seite der oberen Halle, eine offen stehende Flügeltür ausmachen konnte.

Ein kleines Schmunzeln legte sich auf ihre Lippen, während sie den Flur entlang spazierte, dann nach links abbog und an der großen Treppe vorbeikam, ehe sie sich erneut links hielt und ihre Schritte bei der ersten Tür auf der rechten Seite plötzlich verstummten.

Bedacht darauf keinen Lärm zu machen, lugte sie vorsichtig in den Raum hinein und erspähte einen schwarzhaarigen Mann, welcher sich lässig mit beiden Armen auf dem Rand des Kinderbettchens abstützte und scheinbar auf seinen schlafenden Sohn hinuntersah.

Sakura beobachtete, wie das sanfte Licht des Vollmondes durch die zwei großen Fenster fiel und die blasse Haut des Clanerben fast weiß erscheinen ließ. Er trug lediglich eine lange schwarze Trainingshose und seine Haare waren leicht zerzaust, was seiner Attraktivität, wie die hübsche Frau feststellte, jedoch in keiner Weise schadete.

Zaghaft betrat sie das Zimmer und sah wie Sasuke langsam den Kopf hob, während er sein Gesicht zu ihr wandte und pechschwarze Augen sie eingehend betrachteten.

Er verfolgte jeden ihrer Schritte als hätte er Angst etwas verpassen zu können, registrierte wie ihre makellose Haut durch das schwache Licht zu leuchten schien, während zwei schlanke Beine unter dem knappen Shirt hervorlugten und sich ihm geschmeidig näherten.

„Was machst du hier?“, flüsterte sie in die Stille hinein, während ihre wunderschönen Augen ihn regelrecht fesselten und der Duft ihrer Haare seine Sinne benebelte.

„Ich konnte nicht schlafen …“, kam es gedämpft von dem Clanerben, während er seine Hände nach der Frau vor ihm ausstreckte und sie sanft aber bestimmt an ihrem Becken zu sich zog.

„Ich auch nicht …“, seufzte Sakura, genoss die Nähe ihres Mannes, schlang ihre Arme um seinen nackten Oberkörper und warf einen liebevollen Blick in das Bettchen neben sich.

Kichiro schlummerte friedlich und gab ab und zu ein leises Schmatzen von sich, woraufhin die junge Mutter glücklich lächelnd ihre Wange an Sasukes Brust schmiegte und seinem gleichmäßigen Herzschlag lauschte.

„Immerhin kann wenigstens einer von uns schlafen ...“, drang schließlich die raue Stimme des Schwarzhaarigen an ihre Ohren, ehe ihrer Kehle ein leises Lachen entrann und sie zustimmend nickte.

„Sieht ganz so aus.“, schmunzelte sie amüsiert, hob den Kopf und blickte wenig später in die rabenschwarzen Seelenspiegel des Uchihas, welcher nicht minder intensiv zurückstarrte und bemerkte wie zierliche Finger sanft in seine Haare wanderten und ihn zärtlich kraulten, während zwei atemberaubend grüne Augen ihn gefangen hielten und ihn förmlich in ihren Bann zogen.

Eine ganze Zeit lang sahen sie sich stumm an und genossen einfach nur diesen vergänglichen Moment, bis Sasuke registrierte, wie sich die vollen Lippen der wunderschönen Frau vor ihm öffneten und ihre gehauchten Worte seinen Körper mit einer unfassbar wohltuenden Wärme füllten.

„Ich liebe dich so sehr … wie ich es selbst in meinen Träumen nicht für möglich gehalten hätte ...“
 

Der Clanerbe sah sie daraufhin schweigend an, musterte jeden Zentimeter ihres hübschen Gesichtes um es niemals in seinem Leben zu vergessen und fixierte schließlich wieder die glänzenden Augen, welche immer noch zu ihm aufsahen und soviel Liebe, Zuneigung und Wärme ausstrahlten, dass Sasuke spürte, wie er von einer feinen Gänsehaut heimgesucht wurde.

Sakura hatte ihn derweil abwartend beobachtet, rechnete jedoch keineswegs damit, dass er etwas erwidern würde. Und das verlangte sie auch gar nicht. Sie kannte ihn und wusste, dass es nicht seine Art gewesen wäre. Doch war der Konoichi bereits früh aufgefallen, dass der junge Uchiha seine eigenen Methoden hatte um sie von seinen Gefühlen in Kenntnis zu setzen. Und als sie sah, wie seine, für gewöhnlich, harten Gesichtszüge ganz weich wurden, war ihr bewusst, dass sie gleich in den Hochgenuss dieser Darbietung kommen würde.

Sie bemerkte, wie zwei Hände sie näher an einen durchtrainierten Körper pressten und warme Lippen so liebevoll, herzlich und leidenschaftlich wie selten die ihren berührten, während der Schwarzhaarige seine ganzen verborgenen Emotionen in diesen Kuss legte und die Frau in seinen Armen schwach werden ließ. Sakura hatte die Vermutung ihre Beine würden nur noch aus einer wackeligen Substanz bestehen und doch schaffte sie es irgendwie sich Aufrecht zu halten.
 

Sasukes Finger wanderten währenddessen genießerisch über die zarte Haut ihrer Oberarme, ehe er den gefühlvollen Kuss vertiefte, indem er ihr hungrig in die Unterlippe biss und seine warmen Hände unter das viel zu große Shirt schob.

Er registrierte, wie sie, auf Grund seiner Berührungen, leise in den Kuss hineinseufzte und ließ wenig später von ihren bereits angeschwollenen Lippen ab. Die Atmung der jungen Frau hatte sich wegen des langen Luftmangels beschleunigt und als er sich wieder etwas vorlehnte und begann kleine Küsse auf ihrem Hals zu verteilen, legte sie den Kopf in den Nacken und krallte sich in seinen Haaren fest.

„Sasuke …“, wisperte sie seinen Namen und hatte vermutlich nicht die geringste Ahnung was sie durch diese simple Geste in ihm auslöste. Er jedoch spürte es mehr als deutlich. Sein ganzer Körper reagierte auf sie, während er sich regelrecht nach ihr verzerrte. Er hatte es sich bereits vor langer Zeit eingestanden. Er war dieser unglaublich sinnlichen Frau einfach verfallen und er würde niemals in der Lage sein ihr zu widerstehen. Durch einen einfachen Blick oder eine unbedeutende Berührung konnte sie ein Verlangen in ihm auslösen, welches jedes Mal förmlich danach schrie gestillt zu werden.

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als er bemerkte wie zarte Fingerspitzen über seine harten Bauchmuskeln fuhren und sich zielstrebig seinem Hosenbund näherten. Mit einem verführerischen Lächeln auf den Lippen löste er sich von ihrem Hals, hob sie ruckartig auf seine starken Arme und registrierte wie sich ihre langen Beine sogleich um seine Hüfte klammerten und sie sein Gesicht in ihre zierlichen Hände nahm.
 

„Liebe mich … Sasuke-kun ...“, hauchte sie leise und sah dem Uchiha fest in seine tiefschwarzen Augen, bevor sie scharf die Luft einzog und beobachtete, wie ihr plötzlich blutrote Sharingan in der Dunkelheit des Zimmers entgegenfunkelten, als sich auch schon weiche Lippen unbeherrscht auf die ihren legten und sie in einen gierigen Kuss verwickelten.

Sie registrierte wie der Clanerbe sich mit ihr in Bewegung setzte und das Kinderzimmer verließ, während er eine Hand unter ihren Po schob und mit der anderen ungeduldig an dem Saum ihres Shirts zerrte. Bei der Treppe angekommen, gelang es ihm endlich ihr das besagte Kleidungsstück über den Kopf zu ziehen, ehe er ihre schlanken Oberschenkel umfasste und begann heiße Küsse auf ihrem linken Schlüsselbein zu verteilen.
 

Sakura schlang währenddessen seufzend die Arme um seinen Nacken und registrierte, dass sie gerade durch die Flügeltür des Schlafzimmers getragen wurde, ehe Sasuke diese mit einer knappen Bewegung hinter sich schloss und die junge Frau kurz darauf absetzte.

Die Rosahaarige fackelte nicht lange, legte ihre zierlichen Hände auf seinen durchtrainierten Oberkörper und drängte ihn energisch zurück, bis er leicht schmerzhaft mit dem Rücken gegen das Holz der Tür stieß und ihm sinnliche Lippen einen weiteren brennenden Kuss bescherten. Der Clanerbe spürte wie ihre Finger in seine Haare wanderten und sich dort festkrallen, ehe sie leicht den Kopf senkte und mit ihrer Zunge über seinen Hals strich, bevor sie genüsslich ihre Zähne in seiner blassen Haut versenkte. Ein triebhaftes Grollen entfuhr seiner Kehle, ehe er grob nach ihren Oberarmen griff und sie rückwärts durch den Raum lotste, bis sie mit den Kniekehlen gegen die Bettkante stieß und von Sasuke ungeduldig auf die weiche Seidendecke gedrückt wurde. Im nächsten Moment beugte er sich über die schöne Konoichi, umschlang ihre Handgelenke und presste sie neben ihrem Kopf auf die Matratze, während seine Lippen hungrig über den samtigen Stoff ihres BHs strichen und Sakura ein erregtes Keuchen von sich gab.

Sie beobachtete wie der Schwarzhaarige, auf Grund ihrer Reaktion, langsam den Kopf hob und ihr aus dämonischen roten Augen einen durchdringenden Blick zuwarf, ehe ein wollüstiges Grinsen auf seinem Gesicht erschien und seine Hände sich unter ihren Rücken schoben. Sasuke bemerkte wie die schöne Frau kurz darauf seufzend ihr Kreuz durchbog, während er geschickt ihren BH öffnete und das lästige Kleidungsstück wenig später entfernte. Ein leises Stöhnen entfuhr der Konoichi, als der junge Mann genießerisch ihre Brüste liebkoste und seine Finger langsam in ihr Höschen gleiten ließ. Er strich kurz über ihre empfindlichste Stelle und registrierte zufrieden, dass der wohlgeformte Körper unter ihm vor Erregung zitterte.
 

„Sasuke …“, seufzte die schöne Frau und wollte bereits wieder nach seinem Hosenbund greifen, als der Uchiha ihre Handgelenke erneut umschlang und sie neben ihrem Kopf in das Bettlaken drückte. Sakura sah leicht irritiert auf und starrte in zwei Sharingan die sie von oben herab überlegen anfunkelten, während ein undefinierbares Lächeln auf den Lippen des Schwarzhaarigen lag und er sich wenig später zu der jungen Konoichi hinterbeugte.

Sie spürte wie er ihr verlangend in die Unterlippe biss, ehe er zärtlich daran nagte und seine Hände derweil wieder auf Wanderschaft gingen. Seine Fingerkuppen fuhren sanft ihre Seiten hinab, ergriffen schließlich den Stoff ihres Höschens, zogen es ihr langsam aus und streiften es über die langen schlanken Beine, bis das unnötige Kleidungsstück schließlich neben ihrem BH auf dem Boden landete und Sasuke sich zwischen ihre Oberschenkel drängte. Seine blutroten Sharingan fuhren flüchtig die Konturen ihres Körpers ab, ehe er sich schließlich wieder etwas vorlehnte und brennende Küsse von den wohlgeformten Brüsten, bis hin zu ihrem Bauchnabel verteilte. Der Schwarzhaarige registrierte wie Sakura unter seinen Liebkosungen in regelmäßigen Abständen leise keuchte und als sein schelmisches Grinsen zwischen ihren Beinen verschwand, konnte die junge Frau ein lautes Stöhnen nicht länger unterdrücken. Sie warf vor Verzückung den Kopf in den Nacken, atmete unregelmäßig und krallte ihre Finger geradezu krampfhaft in die Bettwäsche, während sie von einer unbeschreiblichen Hitzewelle überrollt wurde.
 

„Sasuke …“, stöhnte sie erneut und schloss bei einem weiteren lustvollen Laut, der ihrer Kehle entrann, benebelt die Lider. Mittlerweile zitterte sie am ganzen Leib und wurde von dem jungen Clanerben intensiv zum Zustand der Schwerelosigkeit getrieben, während die junge Frau glaubte in ihrem Rausch zu ertrinken. Ein kurzer Aufschrei und ihr bebender Körper veranlassten den Schwarzhaarigen schließlich dazu seinen Kopf zu heben und sich grinsend mit der Zunge über die feuchten Lippen zu lecken, ehe er in die lustverschleierten Augen der schönen Konoichi blickte und sie kurz darauf in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte.

Er registrierte wie sie ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn seufzend näher an ihren verschwitzten Körper zog, während er sich behutsam auf ihr niederließ und deutlich spürte, wie sich ihre Brüste bei jedem ihrer unregelmäßigen Atemzüge hoben und wieder senkten.

Sie gab ihm einen besinnlichen Kuss, fuhr mit einer Hand liebevoll durch sein rabenschwarzes Haar und blickte für einen Moment lang wie gefesselt in das Bluterbe seines Clans, ehe sie leicht schmunzelte und eines ihrer Beine so anwinkelte, das sie ohne viel Kraftaufwand die Positionen tauschen konnte. Sasuke nutzte die Gelegenheit aus und legte sogleich seine Hände auf ihre Hüfte, während die rosahaarige Schönheit sich lasziv zu ihm hinunterbeugte und seinen Oberkörper mit unzähligen Küssen bedeckte.

Quälend langsam wanderte sie seinen Bauch hinab und näherte sich dem Hosenbund des Clanerben, während dieser sie durch seine blitzenden Sharingan eingehend musterte und sich mit Hilfe seiner Ellenbogen etwas aufgerichtet hatte.

Sakura schenkte ihm ein verruchtes Lächeln, ehe ihre rechte Hand unter den dünnen Stoff glitt und dem sonst so beherrschten Uchiha ein leises Seufzen entlockte.

Nun war sie es, die ihn buchstäblich in der Hand hatte und beobachtete mit Genuss, wie Sasuke sich auf die Unterlippe biss und seinen Kopf leicht in den Nacken legte. Der junge Mann hielt währenddessen seinen Oberkörper durch seine muskulösen Arme weiterhin in der Schräglage und folgte mit seinem Blick den schlanken Finger der schönen Konoichi, welche sich in seine Trainingshose krallten und ihn äußerst geschickt seinem Kleidungsstück entledigten. Noch während dieses zu Boden glitt, griff der Clanerbe sanft nach dem Handgelenk der Konoichi, setzte sich auf und zog sie fordernd an seinen Körper, woraufhin Sakura leicht überrascht wirkte und ihm einen fragenden Blick zuwarf.

Doch der Schwarzhaarige ließ sich zu keiner Erklärung herab, versiegelte stattdessen ihre Lippen und legte gleichzeitig seine Hände auf ihre Hüfte, ehe er ihr Becken sanft aber bestimmt auf seinen Schoß drückte und im selben Moment, unter dem Keuchen der jungen Frau, in sie eindrang.

Er registrierte wie sie leise stöhnte und sich Halt suchend an seine Schultern klammerte, während sie ihn ganz in sich aufnahm und er besitzergreifend die Arme um ihren zierlichen Körper schlang.

Für kurze Zeit trafen sich die Blicke der beiden und in jedem lag das pure Verlangen, bis Sasuke die letzten Zentimeter zu ihren Lippen überwand und eine Hand in ihren seidigen Haaren vergrub, ehe die wunderschöne Konoichi den berauschenden Kuss erwiderte und langsam begann sich auf dem Uchiha zu bewegen.
 

„Sasuke …“
 

Von Sekunde zu Sekunde schwanden den Liebenden die Sinne und begleitet von lustvollem Stöhnen, erreichten sie schließlich gemeinsam ihren Höhepunkt und verloren sich zusammen in dem Zustand der reinen Ekstase.

Die junge Frau hatte keuchend ihre Arme um Sasukes Kopf geschlungen, krallte sich in seinen Haares fest und presste sein Gesicht an ihre Brust, während die Hände des Clanerben auf ihrem verschwitzten Rücken lagen und ihren Körper geradezu krampfhaft an den seinen drückten. Sie spürte wie sein heißer Atem ihre Haut streifte, löste sich leicht von dem attraktiven Mann und legte schließlich seufzend ihre Lippen auf seine Stirn, bevor sie registrierte das dieser sich zurückfallen ließ und keine Anstalten machte sie loszulassen.

Mit einem Rascheln landete der Uchiha in den weichen Kissen, hielt die Frau auf ihm immer noch fest in seinen Armen und sah ihr jetzt in die glasigen, wunderschönen Augen.
 

Sakura erwiderte seinen Blick, während sein ungleichmäßiger Atem ihr Gesicht streifte und sie sachte mit ihren Fingerspitzen durch seine pechschwarzen Haare fuhr und ihn zärtlich kraulte. Die Sharingan hatte er mittlerweile wieder deaktiviert und sah aus dunklen Pupillen zu ihr auf, während er mit einer Hand nach der Bettdecke tastete und sie wenig später über ihre ausgelaugten Körper warf. Sasuke registrierte wie sich die Konoichi zu ihm hinunterbeugte und seine Lippen kurz mit den ihren versiegelte, bevor sie ihre Wange wohlig seufzend an seine Brust schmiegte und mit einem sanftmütigen Lächeln auf dem Gesicht die Lider schloss. Der junge Mann lauschte ihrer ruhigen Atmung und bemerkte, wie sie bereits nach wenigen Minuten immer flacher wurde, während er sanft mit seinen Fingerkuppen über die samtige Haut ihres nackten Rückens strich, einen Arm hinter seinem Kopf verschränkte und mit entspannter Miene die Zimmerdecke fixierte. Er lag noch eine ganze Weile so da, spürte wie das Herz der schlafenden Frau beruhigend gegen seinen Brustkorb schlug und wickelte sich gedankenversunken immer wieder eine lange blassrosa Haarsträhne um seinen Zeigefinger, bevor drei geflüsterte Worte seine Lippen verließen und nur von ihm gehört wurden.
 

Ich liebe dich …“
 

© by RosaLies

Veränderungen und Entscheidungen!

© by RosaLies
 


 

Drei Jahre später, im Vorgarten des Uchiha-Anwesens
 

Ein leichter Windstoß ließ die Krone des prächtigen Kirschbaumes spielerisch schunkeln, während zarte rosa Blüten von einer warmen Spätsommerbrise durch den Vorgarten des großen Anwesens gewirbelt wurden und ein kleines Lächeln auf das Gesicht einer jungen hübschen Frau zauberten. Diese schloss gerade das prunkvolle, schmiedeeiserne Tor in Form eines Fächers hinter sich und lief kurz darauf den gepflasterten Weg zum Wohnsitz hinauf.

Bereits von weitem sah sie die kleinen weißen Lampignons mit dem Zeichen des Uchiha-Clans, welche sanft an der geschmackvollen Veranda hin und her schaukelten und das idyllische Bild des Grundstückes noch verstärkten.

Mit einem dumpfen Geräusch betrat sie die erste Stufe des Holzdecks und stand wenig später direkt vor dem pompösen Eingang, ehe sie ohne Umschweife die Flügeltüren aufstieß und wenig später in die große Halle dahinter schlüpfte.

Ein entspanntes Seufzen entfuhr ihrer Kehle, während sie den Reisverschluss ihrer grauen ANBU-Weste hinunterzog und diese kurzerhand an die Garderobe zu ihrer Rechten hängte, als das Rascheln von Kleidung hinter ihr erklang und sie dazu veranlasste sich umzudrehen.

„Oh! Sakura-san! Ich dachte doch ich hätte etwas gehört! Willkommen zurück! Ich hoffe Ihre Mission war erfolgreich!“, sprach eine ältere Frau in freundlichem Ton und schenkte ihrer Arbeitgeberin ein herzliches Lächeln, woraufhin diese nickend ihre Armschützer abnahm und sich grinsend an die Bedienstete wandte.

„Wir konnten diese zwei geflohenen Schwerverbrecher aus Kumo-Gakure bereits nach zwei Stunden wieder einfangen und sie dem Raikage übergeben! Die beiden waren nicht die Klügsten! Sonst hätten sie ein gemütliches Lagerfeuer auf einem Berghang wohl nicht für unauffällig gehalten!“, kam es kopfschüttelnd von der Konoichi, während Kaede hinter vorgehaltener Hand amüsiert kicherte, als plötzlich ein kleiner schwarzhaariger Junge, auf Socken, durch die Flügeltüren des Wohnzimmers gerutscht kam und bei einem Blick auf Sakura erfreut strahlte.

„Mama!“, rief er fröhlich, hatte seine Beinchen auch schon in Bewegung gesetzt und landete kurz darauf in den Armen der lächelnden Frau.

„Na mein Schatz?“, begrüßte die Uchiha ihren Sohn liebevoll, hob ihn kurzerhand hoch und wuschelte dem Dreijährigen durch das pechschwarze Haar, während die Bedienstete diese Szene mit einem seligen Gesichtsausdruck beobachtete und sich schweigend die Schürze glatt strich.

„Was hast du die letzten zwei Tage ohne mich angestellt, huh?“, fragte die Medic-Nin interessiert, während sich Kichiros Finger in ihr schwarzes Top krallten und der Kleine registrierte wie seine Mutter auf die, in der Küchentür stehende, Kaede zuging und kurze Zeit später den besagten Raum betrat.

„Ich war bei Yasuo! Und wir haben Ninja gespielt! Und eine Höhle gebaut und uns versteckt … und Temari hat uns ganz lange gesucht!“, verkündete der Dreijährige grinsend, während Sakura ihn wieder absetzte und sich aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser nahm, ehe sie einen der Schränke öffnete und schmunzelnd nach einem Glas kramte.

„Und? Hat sie euch gefunden?“, fragte die Rosahaarige neugierig, während Kaede ein leises Lachen vernehmen ließ und den Ausgang dieser Geschichte vermutlich schon kannte.

„Ja! Aber Yasuo hat sich erschreckt und seine Mama ganz doll mit einem Bauklotz gehauen!“, erklärte Kichiro und kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf, ehe die Medic-Nin glucksend einen Schluck Wasser zu sich nahm und sich mit dem Rücken gegen die Küchenzeile lehnte.

„Temari-san hat ein schönes Feilchen davongetragen!“, warf die Braunhaarige grinsend ein, stand währenddessen vor dem Herd und rührte abwechselnd in zwei Töpfen.

„Schade, dass ich nicht da war!“, klagte Sakura und schenkte Kaede einen belustigten Blick, „Und du ahnst gar nicht, wie sehr ich dein Essen vermisst habe!“

Die Angesprochene grinste, während der Dreijährige seiner Mutter, durch ein Ziehen an ihrer schwarzen Hose, zu verstehen gab, dass er wieder auf den Arm genommen werden wollte und die Konoichi seiner Aufforderung auch sofort nachkam.

„Mama! Ich hab mit Kaede Kekse für dich gemacht!“, erzählte er stolz, woraufhin Sakura leicht überrascht blinzelte und mit ihren Augen seinem winzigen Zeigefinger folgte, welcher direkt auf eine kleine rote Plastikdose mit passendem Deckel deutete.

„Wirklich? Nur für mich?“, fragte die Rosahaarige skeptisch, drückte dem Kind in ihren Armen einen Kuss auf die Wange und sah wie Kichiro kurz darauf viel sagend lächelte.

„Und für mich!“, grölte er und sah sie aus strahlenden tiefschwarzen Augen an, „Und wenn Papa wieder da ist, kriegt er keine Kekse! Der isst immer alle auf!“

Diese Aussage entlockte den beiden Frauen ein heiteres Lachen, während der junge Clanerbe zufrieden grinste und seine kleinen Ärmchen um den Hals der Medic-Nin schlang.

„Dann sagen wir Papa einfach nicht, dass ihr Kekse gebacken habt!“, versicherte Sakura ihrem Sohn und zwinkerte kurz, woraufhin dieser das unbeholfen nachmachte und sein linkes Auge zukniff.

„Und da der Ofen noch funktionstüchtig ist, wurdest du von meinen schlechten Genen scheinbar verschont!“, kam es trocken von der jungen Frau, ehe sie bemerkte wie das Kind auf ihren Armen flüchtig an ihrem Top zog und somit ihre Aufmerksamkeit erregte.

„Mama? Was sind Genen?“, fragte Kichiro interessiert, während Kaede schmunzelnd den Kopf schüttelte und ihrer Arbeitgeberin einen flüchtigen Blick zuwarf.

Diese trat mit dem Schwarzhaarigen gerade an einen Schrank, beförderte einen Stapel Teller ans Tageslicht und verzog ihr hübsches Gesicht zu einer nachdenklichen Miene.

„Weißt du …“, setzte sie an, lief durch den Raum und stellte das Porzellan auf den großen Esstisch, „Jeder Mensch hat Gene in seinem Körper … und die hat er, als er noch ein kleines Baby war, von seiner Mama und von seinem Papa bekommen!“

„Ich auch?“, warf der Dreijährige verblüfft ein, zeigte mit einem Finger auf sich selbst und besah Sakura mit großen Augen.

„Ja, du auch! Du hast ganz viele Gene von deinem Papa!“, erklärte sie, schenkte dem Jungen, auf seinen fragenden Blick hin, ein liebevolles Lächeln und bemerkte, wie ihr Kaede ein paar Stäbchen in die Hand drückte, bevor sie weiterhin, mit Kichiro auf dem Arm, den Tisch deckte, „Deine Haare sind so schwarz wie die von deinem Papa … und deine Augen auch! Das liegt daran, dass du die Gene von deinem Papa hast! Du bist deinem Papa also sehr ähnlich, verstehst du?“

Die Uchiha erntete ein Nicken von ihrem Sohn, während dieser weiter vor sich hinzugrübeln schien und plötzlich, zu Sakuras Verwunderung, ein freudiges Grinsen aufsetzte.

„Werde ich dann auch mal so groß und stark wie Papa?“, fragte er begeistert, woraufhin ihm die schöne Konoichi leise lachend durch das dunkle Haar wuschelte und den Dreijährigen nach einem überschwänglichen Küsschen absetzte.

„Ganz bestimmt! Vielleicht wirst du sogar noch besser als Papa! Du musst nur fleißig üben!“, pflichtete ihm seine Mutter bei und beobachtete glücklich, wie der junge Clanerbe grinsend aus dem Raum stürmte und dabei verkündete, dass er sofort trainieren wollte.

„Aber bitte im Dojo, Kichiro-chan … bevor wieder etwas zu Bruch geht!“, rief Sakura dem Dreijährigen nach und konnte sich ein amüsiertes Schmunzeln nicht verkneifen.

„Unvorstellbar was diese Plastik-Kunais alles anrichten können!“, murmelte die Rosahaarige geistesabwesend, während ihre Bedienstete eine Schüssel mit Reis auf den Tisch stellte und die dazugehörige Soße servierte.

„Oh! Guten Tag, Sakura-san!“, kam es plötzlich von Tomasu, welcher mit einem frischen Strauß weißer Rosen unerwartet in der Flügeltür erschien und diesen wenig später in eine Vase auf der Küchenzeile stellte, „Ihr seid früh zurück!“

„Das liegt daran, dass Kumo-Gakure nicht die intelligentesten Ausbrecher beherbergt!“, erklärte die Angesprochene offensichtlich belustigt, bevor Kaede das restliche Essen anrichtete und die Uchiha sich seufzend auf einen der gepolsterten Stühle fallen ließ.

„Verstehe!“, lachte der ältere Mann, als plötzlich Kichiro mit einem Spielzeug-Kunai in die Küche geflitzt kam und schon an seiner Mutter vorbei in Richtung Dojo stürmen wollte, als diese ihn auf halbem Weg abfing und das lachende Kind auf ihre Arme hob.

„Nicht so schnell, kleiner Ninja!“, grinste die Rosahaarige und kitzelte den Dreijährigen ein wenig durch, woraufhin dieser gluckste und versuchte sich von seiner Mutter zu lösen. Jedoch dachte diese gar nicht daran ihren Sohn loszulassen und setzte sich mit ihm wieder an den Tisch, „Erst wird gegessen!“

„Ich will aber üben, damit ich so stark wie Papa werde!“, meckerte der Schwarzhaarige und schob schmollend seine Unterlippe vor.

„Pass auf!“, begann Sakura und fixierte Kichiro mit ernsten Augen, „Wenn du deinen Teller leer isst … dann werde ich nachher mit dir trainieren! Was hältst du davon?“

Der Kleine beäugte sie, auf Grund dieser Worte, leicht misstrauisch und ähnelte seinem Vater dabei ungemein. Allerdings konnte die Medic-Nin nicht leugnen, dass er auch ein paar wenige Gesichtszüge von ihr hatte, die sein Antlitz lange nicht so markant und streng erscheinen ließen, wie das von Sasuke.

„Versprochen?“, fragte Kichiro argwöhnisch, woraufhin sein Gegenüber bestätigend nickte und ihm ein fröhliches Grinsen entlockte.

„Versprochen!“, wiederholte die Rosahaarige lächelnd und setzte ihn behutsam auf den Stuhl neben ihr, während Kaede sich erkundigte ob alles zu Sakuras Zufriedenheit wäre und diese sich kurz darauf bei der älteren Frau nickend bedankte.

Die ANBU war gerade dabei nach ihren Stäbchen zu greifen und auch ihr Sohn machte schon deutlich, dass er was von dem Hühnchen haben wollte, als es plötzlich an der Tür läutete und alle Anwesenden überrascht aufsahen.

Doch noch ehe jemand etwas sagen konnte, hatte Tomasu die Uchiha darum gebeten sitzen zu bleiben und war aus der Küche verschwunden, ehe nach wenigen Sekunden ein blonder Shinobi den Raum betrat und von seiner besten Freundin mit einem breiten Grinsen empfangen wurde.

„Naruto-baka!“, rief Kichiro auch sogleich erfreut, war von seinem Stuhl gehüpft und wurde von dem lachenden Mann kurzerhand gepackt und einmal in die Luft geschmissen.

„Na Teme-Junior?“, feixte der Uzumaki und tat so, als würde er das Kind in seinen Armen fallen lassen, woraufhin der junge Clanerbe laut lachte und sich in den blauen Pullover des Chaos-Ninjas krallte, „Du bist ja immer noch so klein wie vor drei Tagen! Ich fürchte du hast aufgehört zu wachsen!“

„Gar nicht! Irgendwann bin ich so groß!“, meinte Kichiro und hob seine Hand über den Kopf von Hinatas Mann, während sich dieser grinsend zu der schmunzelnden jungen Frau an den Tisch setzte und den Jungen auf seinem Schoß platzierte. In der Zwischenzeit waren Kaede und Tomasu so höflich gewesen und hatten sich entfernt, bevor der Blonde seine hungrigen Augen über die vielen Köstlichkeiten schweifen ließ und sich flüchtig räusperte.

„Wie ich sehe, komme ich pünktlich zum Mittagessen!“, sprach Naruto grinsend und schenkte seiner ehemaligen Teamkollegin einen vielsagenden Blick, woraufhin diese lediglich mit den Augen rollte und Kichiro das, von ihm verlangte, Apfelsaftglas reichte.

„Bedien dich ruhig … bevor du anfängst in die Reisschüssel zu sabbern!“

„Ich liebe dich, Sakura-chan!“

„Ich weiß! Warum bist du hier?“

„Tsunade hat erwähnt das Nejis Team wieder da ist … und da ich zufällig in der Nähe war, dachte ich mir, ich statte meiner besten Freundin einen Besuch ab und erkundige mich nach ihrer Mission!“

„Ich hatte schon bessere Auftrage!“, kam es trocken von der Angesprochenen, während der Blondschopf ihren Sohn wieder auf seinen Platz setzte und sich dieser augenblicklich über das Hühnchen hermachte.

„Inwiefern?“

„Diese Schwerverbrecher hatten sogar noch weniger Grips als du!“

„Haha …“

„Nein, ehrlich! Ich fand es auch erstaunlich! Aber diese zwei Typen waren tatsächlich noch dümmer als du!“

„Sakura! Das ist nicht witzig!“

„Mir ist auch gar nicht nach Lachen zumute, Naruto! Im Gegenteil! Schließlich hätte ich es nie für möglich gehalten, dass jemand noch mehr geistige Antimaterie besitzt als du!“

„Du verletzt mich! Ich weiß nicht, wie viel Schmach mein kleines Herz noch ertragen kann!“, seufzte Naruto gespielt theatralisch und brachte die Uchiha somit zum Grinsen, während Kichiro ihre Aufmerksamkeit forderte.

„Mama! Apfelsaft!“, kam es von dem Dreijährigen, woraufhin die Angesprochene dem Wunsch ihres Sohnes nachkam und sein Glas mit der goldenen Flüssigkeit füllte.

„Ist Sasuke noch auf seiner Einzelmission?“, fragte der Uzumaki hörbar interessiert und tat sich ebenfalls etwas von dem Fleisch auf, bevor er sich eine dunkle Soße über seinen Reis goss.

„Hn …“, machte Sakura bloß und gönnte sich einen Schluck Wasser, „Er ist jetzt seit knapp vier Tagen weg!“

„Tsunade meinte schon, dass seine Mission länger dauern könnte! Die Überfahrt nach Kiri-Gakure nimmt bereits einen ganzen Tag in Anspruch! Und der Mizukage war sowieso noch nie äußerst kooperativ!“, grummelte Hinatas Mann und erinnerte sich gerade an eine äußert unangenehme Begegnung mit dem besagten Mann.

„Da hast du ausnahmsweise mal Recht!“

„Herzlichen Dank!“
 


 

Am Abend, im Uchiha Anwesen
 

Mit einem leisen Gähnen fuhr sich die hübsche Konoichi durch das lange blassrosa Haar, ließ ihre smaragdgrünen Augen über die Zeilen des Buches in ihren Händen huschen und blätterte in regelmäßigen Abständen immer wieder eine Seite weiter. Die Uchiha hatte es sich auf dem großen Sofa im Wohnzimmer gemütlich gemacht und war in die Herstellung eines alten Gegengiftes vertieft, während Kichiro neben ihr hockte, mit großem Interesse zum Fernseher starrte und gebannt seine Lieblingsserie verfolgte.

Sakura überflog gerade die ersten Zutaten, und bekam nur am Rande mit, wie der junge Clanerbe ihre Aufmerksamkeit forderte und sie ansprach.

„Mama?“

„Hn …?“, machte sie nachdenklich und zog auf Grund eines seltenen Krautes die Augenbrauen zusammen, ehe sie den Text zu dieser Pflanze las und die nächste Frage ihres Sohnes überhörte.

„Krieg ich ein Katana?“

„…“

„Mama! Du hörst gar nicht zu!“, meckerte der jüngste Uchiha wegen der Unaufmerksamkeit seiner Mutter und krabbelte kurzerhand auf ihren flachen Bauch, woraufhin Sakura leicht irritiert ihre Lektüre sinken ließ und in Kichiros dunkle Augen blickte.

„Tut mir Leid, Süßer! Was hast du gesagt?“, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen, ehe ihr Gegenüber auf eine äußerst niedliche Art und Weise seine kleinen Arme vor der Brust verschränkte und sich scheinbar über etwas zu ärgern schien.

„Männer sind nicht süß, Mama!“, versicherte ihr der Dreijährige und verleitete die schöne Konoichi vor ihm zu einem breiten Grinsen

„Vollkommen richtig ...“, hallte plötzlich eine weitere Stimme durch den großen Raum und ließ die beiden Anwesenden erfreut aufsehen.

„Papa!“

Mit strahlenden Augen hatte sich Kichiro von der Medic-Nin gelöst und rannte, so schnell ihn seine kurzen Beine trugen, auf den schwarzhaarigen Mann zu, welcher lässig in der prunkvollen Flügeltür lehnte und ein sanftes Lächeln aufgesetzt hatte.
 

Breit grinsend schmiss sich der Dreijährige in die Arme seines Vaters und wurde sogleich schwungvoll hochgehoben, bevor Sasuke schmunzelnd vor seine Frau trat. Diese hatte sich derweil aufgesetzt und erhob sich jetzt lächelnd von dem komfortablen Sofa, als der Uchiha seinen freien Arm auch schon um ihre Hüfte schlang und sie besitzergreifend an sich zog.

„Du hast ganz schön lange gebraucht ...“, flüsterte Sakura, bevor sie auch schon die Lippen des Schwarzhaarigen auf den ihren spürte und ein berauschendes Gefühl durch ihren Körper ging.

„Es ging leider nicht schneller. Du kennst doch den Mizukage.“, sprach der Clanerbe schließlich hörbar genervt, als auch schon Kichiro seine Aufmerksamkeit forderte und seine kleinen Finger in die ANBU-Weste seines Vaters krallte.
 

„Papa, weißt du was?“
 

Der Angesprochene wandte sich an das Kind auf seinen Armen, zog fragend die Augenbrauen hoch und signalisierte seinem Sohn dadurch, dass er ihm zuhörte.

„Ich hab heute mit Mama geübt, weil ich so groß und stark werden will wie du! Und ich hab das Kunai so doll geworfen … und dann war es in der Wand drin!“, plapperte der junge Clanerbe begeistert, während Sasuke ihn mit einem Schmunzeln auf den Lippen dabei beobachtete, wie er euphorisch die Arme in die Luft riss und seiner Mutter somit ein leises Lachen entlockte.

„Tatsächlich? Es ist in der Wand stecken geblieben?“, kam es schließlich beeindruckt von dem attraktiven Mann, woraufhin Kichiro grinsend nickte und sich an den Hals des Erwachsenen klammerte.

„Übst du auch mit mir?“, fragte der Dreijährige und sah Sasuke aus hoffnungsvollen schwarzen Augen an, ehe dieser lächelnd nickte und seinem Sohn einmal kräftig durch das dichte Haar wuschelte.

„Aber erst Morgen, Kichiro ...“, fügte der Clanerbe noch hinzu und beobachtete wie der Junge leicht enttäuscht den Mund verzog.

„Denn jetzt … geht es ab ins Bett.“, warf Sakura grinsend ein, woraufhin dem jüngsten Uchiha ein leises Schnauben entfuhr und seine Eltern wenig später amüsiert die Köpfe schüttelten.

„Ich bin aber nicht müde!“, maulte Kichiro und versuchte seinem Vater durch Zappeln begreiflich zu machen, dass er abgesetzt werden möchte.

„Nichts da ...“, grinste Sasuke belustigt und verhinderte den kläglichen Versuch des Dreijährigen mit Hilfe seiner starken Arme, „Du gibst deiner Mutter noch einen dicken Schmatzer und dann verschwindest du in den Federn.“

„Nein! Papa … lass los!“, lachte der junge Clanerbe, da der Schwarzhaarige ihn gerade ganz fest umschlang und seine Fingerspitzen immer wieder neckisch in die Seite des Kindes piekste. Doch der Uchiha hatte nicht vor der Bitte seines Sohnes nachzukommen, warf ihn sich stattdessen über die Schulter und spazierte mit ihm, unter Sakuras vergnügtem Blick, aus dem Wohnzimmer.
 

Die Rosahaarige streckte sich flüchtig, schaltete kurz darauf den Fernseher aus und verließ wenig später ebenfalls den Raum, um in der Küche und in der großen Eingangshalle das Licht zu löschen. Sie warf gerade einen Blick durch das Glas der Terrassentür, als sich ein kleines Lächeln auf ihr Gesicht schlich und sie in einiger Entfernung die beleuchteten Fenster von Kaedes und Tomasus Wohnzimmer sehen konnte. Die Uchiha erinnerte sich noch sehr gut an ihre ungläubigen, aber auch zutiefst dankbaren Gesichter, nachdem sie ihnen zusammen mit Sasuke erzählt hatte, dass sie den beiden ein kleines gemütliches Häuschen auf ihrem Grundstück bauen wollten. Und bereits kurz nachdem Sakura mit Kichiro aus dem Krankenhaus kam, hatten sie festgestellt, dass es eine hervorragende Entscheidung gewesen war. Die beiden hielten das Anwesen und den Garten in perfektem Zustand, sorgten sich geradezu liebevoll um Kichiro und ersetzten für diesen vermutlich sogar die Großeltern die er nie haben würde.

Ohne das freundliche Ehepaar würde in diesem Haushalt wohl so einiges schief laufen.

Als würde sie ihre Gedanken bestätigen, nickte die rosahaarige Schönheit schmunzelnd, wandte sich schließlich von der Terrassentür ab und lief auf die große Treppe zu, ehe sie den zweiten Stock erreichte und sich wenig später in den Türrahmen des Kinderzimmers lehnte.
 

Sie beobachtete wie Kichiros Kopf gerade durch sein Schlafanzugoberteil schlüpfte, da Sasuke den Saum nach unten zog und ihm, wie so oft, durch das schwarze Haar wuschelte.

„Werde ich später auch ein großer Ninja, Papa?“, fragte der Dreijährige neugierig, während sein Vater ihn schmunzelnd auf den Arm nahm und ihn kurzerhand ins Bett setzte, „So wie du und Mama?“

„Natürlich wirst du das.“, versicherte ihm der Angesprochene grinsend und hatte sich derweil auf die Bettkante seines Sohnes gesetzt, „Schließlich bist du ein Uchiha. Folglich hast du das Talent praktisch mit in die Wiege gelegt bekommen ...“
 

„Aber ich dachte kleine Babys kriegen Gene von ihrer Mama und von ihrem Papa?“, fragte der junge Clanerbe irritiert, woraufhin Sasuke verständnislos eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ und kurz darauf das leise Lachen seiner Frau vernahm. Sakura war gerade in den Raum getreten und stellte sich neben den attraktiven Mann, während sie sich mit einer kurzen Handbewegung die langen blassrosa Haare über die Schulter warf und ihrem Sohn ein breites Grinsen schenkte.
 

„Babys bekommen ganz viele Dinge von ihren Eltern, Kichiro-chan!“, erklärte sie wahrheitsgemäß und sah wie sich die Augen des Kleinen überrascht weiteten.

„Auch ein Katana?“, fragte dieser erstaunt, woraufhin die Konoichi und ihr Mann flüchtige Blicke austauschten und schmunzelnd begriffen, dass dieses Gespräch ein wenig abzudriften schien.

„Das gibt es erst, wenn sie etwas älter sind.“, meinte Sakura zwinkernd und beobachtete wie der Dreijährige sie nachdenklich musterte.

„Wie alt denn?“, kam es dann offensichtlich interessiert von ihm, woraufhin Sasuke leise lachte, sich nun ebenfalls erhob und seine Hände lässig in die Taschen seiner schwarzen Hose gleiten ließ.

„Ein bisschen Geduld musst du schon noch haben …“, meinte der ANBU-Teamleader und besah das Kind vor sich mit einem belustigten Blick, „Aber irgendwann kriegst du ein Katana. Versprochen.“
 

„Und trotzdem wird jetzt erst geschlafen ...“, pflichtete die Uchiha dem jüngsten Clanerben bei, beugte sich zu ihm hinunter und gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn, ehe sie zufrieden feststellte, dass dieser sich grinsend in die Kissen schmiss und sich, ohne Gezeter, von seiner Mutter zudecken ließ.

„Gute Nacht, Mama!“

„Gute Nacht, Süßer.“

Mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachtete Sasuke wie die hübsche Konoichi seinem Sohn noch einmal sanft durch das dunkle Haar strich, ehe sie sich wieder aufrichtete und wenig später den Raum verließ.
 

„Papa?“

„Hm?“

„Bleibst du jetzt länger hier?“, fragte Kichiro schüchtern und registrierte wie ein schwermütiger und zugleich auch entschuldigender Ausdruck auf dem Gesicht seines Vaters erschien.

„Ich fürchte nicht, Kichiro ...“, gestand Sasuke dem Dreijährigen seufzend, „Ich werde vermutlich bereits in zwei Tagen wieder auf eine längere Mission gehen müssen.“
 

„Wieso?“

Der junge Clanerbe sah den Mann vor sich aus enttäuschten Augen an, woraufhin dieser sich flüchtig durch die pechschwarzen Haare fuhr und sich erneut auf der Bettkante seines Sohnes niederließ.

„Weißt du, Kichiro-chan …“, setzte er an, lehnte sich leicht über den Dreijährigen und stützte sich mit Hilfe seiner Arme rechts und links neben dem Kind ab, „Es ist die Pflicht eines jeden Shinobis sein Dorf zu beschützen. Und genau das tue ich. Jede erfolgreiche Mission macht Konoha-Gakure stärker und dadurch sicherer ...“
 

Mit einem ungewohnt liebevollen Blick sah Sasuke auf seinen Sohn hinab, während dieser ihm neugierig gelauscht hatte und mit beiden Händen den Zipfel seiner Bettdecke umklammerte.

„Und weißt du auch, warum das für mich so wichtig ist?“, flüsterte der Uchiha geheimnisvoll und erntete, wie erwartet, ein Kopfschütteln von dem Dreijährigen, „Weil ich will, dass es dir und Mama gut geht. Ich würde alles tun um euch zu beschützen … und deshalb muss ich so oft arbeiten ...“
 

„Dann hast du uns ganz doll lieb, oder Papa?“, fragte Kichiro und gähnte leicht, während sich der Angesprochene grinsend zu seinem Sohn hinunterbeugte und ihm einen kurzen Kuss auf die rabenschwarzen Haare drückte.

„Natürlich habe ich das. Aber jetzt wird geschlafen. Sonst bist du morgen ganz müde und kannst nicht mit mir trainieren ...“, sprach der Clanerbe zwinkernd, zog noch einmal neckisch an der Nasenspitze des Dreijährigen und erhob sich wenig später von der Matratze.

„Ein Ninja ist niemals müde ...“, korrigierte ihn Kichiro mit dem Stolz eines echten Uchihas in der Stimme und verleitete seinen Vater somit zu einem amüsierten Lächeln.
 

„Selbstverständlich nicht. Und jetzt schlaf gut, kleiner Ninja.“

„Du auch, Papa!“

Kurze Zeit später stand Sasuke in der Flügeltür, betätigte den Lichtschalter und ließ das Holz hinter sich, mit einem sachten Geräusch ins Schloss fallen, ehe er sein Schlafzimmer ansteuerte und schon beim Betreten des besagten Raumes das leise Rauschen von Wasser aus dem angrenzenden Bad vernahm.
 

Ein flüchtiger Seufzer entfuhr seiner Kehle, während er eine Hand über seinen verspannten Nacken gleiten ließ, zielstrebig an den großen Kleiderschrank trat und sich sogleich seiner ANBU-Uniform entledigte. Er schmiss gerade die Waffentasche auf einen der zwei schwarzen Ledersessel, als hinter ihm die Badezimmertür aufging und Sakura, lediglich in einen knappen weißen Bademantel gehüllt und mit noch feuchten Haaren, in den Raum schlüpfte.

Bei dem Anblick des attraktiven Mannes hielt sie einen kurzen Moment lang inne und musterte ihn stillschweigend, während sich Sasuke davon nicht stören ließ und sich gerade sein Oberteil auszog.
 

„Du siehst müde aus ...“, flüsterte sie schließlich und näherte sich langsam dem Clanerben, welcher, nur noch mit einer schwarzen Hose bekleidet, den Schrank aufschob und beobachtete wie sich die junge Konoichi vor ihn stellte.

„Hn.“, machte Sasuke nur, spürte wie sich warme Hände auf seine Rippen legten und sanfte Küsse über die nackte Haut seiner Brust wanderten, „Der Mizukage war selbstverständlich nicht sehr angetan davon, eine der ältesten und mächtigsten Schriftrollen seines Landes in unseren Händen zu sehen. Folglich hat er Unmengen von Shinobis auf mich angesetzt um zu verhindern, dass ich das verloren gegangene Teil vor ihm finde ...“

Nachdem die letzten Worte über seine Lippen gekommen waren, sah die Rosahaarige zu ihm auf, legte wenig später ihre Hände in seinen Nacken und aktivierte, zur Freude des Teamleaders, ihr entspannendes Chakra. Er seufzte innerlich, während er förmlich spürte wie seine Muskeln sich lockerten und eine unglaublich wohlige Wärme seinen erschöpften Körper durchströmte.
 

„Und da du dennoch lebendig vor mir stehst …“, begann Sakura und ließ ihre Finger immer wieder kreisende Bewegungen vollführen, „… kann ich davon ausgehen, dass Kumo-Gakure, dank dir, wohl ein paar seiner Streitkräfte eingebüßt hat, huh?“

„Sieht ganz so aus ...“, seufzte der Schwarzhaarige und stellte enttäuscht fest, dass die erstklassige Massage soeben von seiner Frau beendet wurde.

Er sah noch, wie sie ihm einen kurzen nachdenklichen Blick zuwarf und ließ fragend die Augenbrauen in die Höhe wandern, bis sie sich ohne weitere Worte umdrehte und begann in dem Schrank nach frischer Unterwäsche zu wühlen. Mit einem kaum merklichen Schulterzucken lehnte der Uchiha sich leicht vor und zog gerade, über dem Kopf der hübschen Konoichi hinweg, eine schwarze bequeme Trainingshose aus einem der Fächer, als plötzlich die Stimme der jungen Medic-Nin an seine Ohren drang.
 

„Sasuke?“
 

„Hm?“, kam es knapp von dem Angesprochenen, während er beobachtete, wie sich Sakuras grüblerische Miene ihm zuwandte und sie ihren leicht verrutschten Bademantel, zum Leidwesen des Clanerben, kurzerhand richtete.

„Du weißt doch noch … was Kichiro dir vorhin erzählt hat! Das mit dem Kunai … und der Wand.“, sprach sie schließlich unsicher und erweckte dadurch das Interesse ihres Mannes.

„Was ist damit?“, kam es verständnislos von Sasuke, während er seine ANBU-Hose gegen die gemütliche Trainingshose tauschte und das dreckige Kleidungsstück zu seiner Waffentasche auf den Sessel schmiss.

„Kichiro hat nicht übertrieben!“, sprach die Rosahaarige nach kurzem Zögern und besah ihr Gegenüber mit einem ernsten Blick, „Das Kunai hat ungefähr sechs Zentimeter tief in der Holzwand des Dojos gesteckt!“

„Das Spielzeugding?“, fragte der attraktive Mann daraufhin ungläubig und zog skeptisch eine Augenbraue in die Höhe.

„Natürlich! Denkst du ich drücke unserem dreijährigen Sohn ein scharfes Kunai in die Hand?“, meckerte Sakura verstimmt und rollte unauffällig mit den Augen, ehe sie beobachtete, wie der misstrauische Gesichtsausdruck des Uchihas einer äußerst verblüfften Miene Platz machte.
 

„Sechs Zentimeter? Bist du dir sicher?“
 

Scheinbar war der Schwarzhaarige noch immer nicht überzeugt, weshalb die schöne Konoichi einen genervten Laut ausstieß und schließlich etwas aus der oberen Schublade, der nahe gelegenen Kommode nahm. Nach einer lässigen Bewegung seiner Frau, landete der Gegenstand in den Händen von Sasuke und zwang diesen dazu kaum merklich die Augen zu weiten.

Ein kleines Kunai, etwa vierzehn Zentimeter lang und definitiv aus Plastik, erlangte, dank der abgeblätterten Farbe an der stumpfen Spitze, die volle Aufmerksamkeit des Clanerben.

Er ließ seinen Blick flüchtig zwischen Sakura und dem Spielzeug hin und her schweifen, ehe er das Objekt zwischen Daumen und Zeigefinger klemmte und sich kurz verwirrt durch das Haar fuhr.
 

„Hast du seinen Wurf gesehen?“, fragte der Uchiha hörbar interessiert, während die Medic-Nin auf ihn zutrat und sich nickend, mit vor der Brust verschränkten Armen, an den Kleiderschrank lehnte.

„Äußerst präzise … und ungewöhnlich schnell für ein Kind seines Alters.“, war das Urteil der Angesprochenen, bevor sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete und geräuschvoll ausatmete, „Sasuke … weißt du was das heißt? Er muss Chakra benutzt haben, um das stumpfe Teil aus fünf Metern Entfernung in die Wand bohren zu können!“
 

„Hn …“, machte der Teamleader nur und besah sich geistesabwesend das Spielzeug-Kunai in seinen Händen.

„Scheinbar ist er noch weitaus talentierter als wir geglaubt haben ...“, kam es nüchtern von Sakura, ehe sie sich auf den, nicht mit Klamotten bedeckten, Ledersessel warf, ihre schlanken Beine überschlug und sie auf das niedrige Tischchen vor sich legte.

„Drei Jahre …“, murmelte Sasuke währenddessen und schmiss den Plastikgegenstand wieder in die Schublade der Kommode, „Er hat mit drei Jahren Chakra eingesetzt. Das ist unglaublich!“

„Ich weiß ...“, gähnte die Medic-Nin, griff derweil nach einer kleinen Plastikdose und begann unter den wachsamen Pupillen von Sasuke die zarte Haut ihrer Oberschenkel einzucremen, „Jedoch scheint es ein einmaliger Treffer gewesen zu sein! Seine anderen Würfe sind zwar, für sein Alter, ebenfalls außergewöhnlich präzise … aber nichts im Vergleich zu dem kleinen Riss in der Wand.“
 

„Er ähnelt also nicht nur äußerlich meinem Bruder ...“, sprach der Clanerbe leise und erregte somit die Aufmerksamkeit seiner Frau. Diese wandte sich daraufhin um und besah den ANBU-Teamleader mit einem ernsten aber auch leicht besorgten Blick, während sie ihre Arme verschränkte und sie kurzerhand auf der Lehne des Sessels platzierte.

„Ja, es stimmt. Er ist, rein optisch betrachtet, tatsächlich eine bunte Mischung aus dir, mir und Itachi … wobei der winzige Prozentanteil meiner Gene lediglich dafür sorgt, dass er nicht ganz so grimmig ausschaut wie du oder dein Bruder …“, sie legte eine kurze Pause ein und registrierte wie sich die tiefschwarzen Pupillen ihres Gegenübers in die ihren bohrten, „… aber … großes Potenzial muss doch nicht immer gleich etwas Schlechtes sein, Sasuke.“
 

„Ich weiß …“, stimmte ihr der Angesprochene schließlich zu und strich mit seinen Fingerspitzen flüchtig über seine Schläfen, „Ich war nur … überrascht.“

„Glaub mir! Das war ich auch, als das Spielzeugding mich beinahe an die Wand genagelt hätte!“, kam es trocken von Sakura, während sie sich, immer noch auf dem Sessel sitzend, wieder umwandte und sich weiterhin ausgiebig mit der Pflege ihres Körpers beschäftigte.
 

„Wo wir gerade beim Nageln wären …“, begann der Uchiha grinsend und in seiner tiefen Stimme schwang ein unüberhörbarer nicht jugendfreier Unterton mit.

„Vergiss es, Sasuke!“, fiel ihm die hübsche Konoichi, noch bevor er sein triebhaftes Anliegen verdeutlichen konnte, genervt ins Wort und verteilte eine duftende Creme auf ihren schlanken Waden, „Ich habe gerade geduscht!“

„Das ist keine plausible Ausrede, Sakura.“, brummte der Schwarzhaarige und stützte sich mittlerweile auf den Armlehnen des Sessels ab. Sein heißer Atem streifte immer wieder den Nacken der jungen Frau und er stellte zufrieden fest, dass sich dort wenig später eine kleine Gänsehaut ausbreitete und von ihrem wohlgeformten Körper besitzt ergriff. Die Medic-Nin rollte derweil schmunzelnd mit den Augen, hatte jedoch nicht vor, sich hier und jetzt von ihm verführen zu lassen und schwieg beharrlich, während sie sich völlig übertrieben darauf konzentrierte die Dose mit der wohlriechenden Creme wieder zu schließen. Sie hatte den besagten Gegenstand gerade auf das niedrige Tischchen gelegt und wollte nach Tsunades bewährtem Verhütungsmittel greifen, als sich unerwartet Sasukes Finger um ihre Handgelenke schlangen und diese entschlossen von der kleinen Verpackung fern hielten. Sie nahm wahr wie er sich zu ihrem rechten Ohr hinunterbeugte und ihr ein paar Worte zuraunte, die sie sogleich irritiert blinzeln ließen.
 

„Ich denke … die werden in nächster Zeit nicht mehr benötigt ...“
 

„Was?“, brachte die Konoichi verständnislos hervor, ehe sich ihre Augen leicht weiteten und sie ihren geschockten Blick ruckartig auf den Uchiha richtete, „Ich soll …?“

„… die Pille absetzten.“, beendete Sasuke ihre Frage und fixierte sie mit seinen tiefschwarzen Augen. Allerdings klang seine Aussage weniger wie eine Bitte, sondern mehr wie ein Befehl.

„Aber … das … ich meine … du willst wirklich …?“, stockte die Rosahaarige und fühlte sich von ihrem Mann offensichtlich überrumpelt, während sie ihr hübsches Gesicht von diesem abwandte und ihren leeren Blick auf den Tisch vor sich richtete.

„Was spricht dagegen ein zweites Kind zu bekommen? Immerhin ist das Resultat unseres ersten Versuches doch mehr als zufrieden stellend.“, flüsterte der Clanerbe seiner Frau zu, zog an dem Kragen ihres flauschigen Bademantels und weitete ihn somit leicht, ehe er begann zärtliche Küsse auf ihrer nackten Schulter zu verteilen.
 

„Sasuke …“, seufzte die Angesprochene betrübt und ignorierte die Liebkosungen des Uchihas, „Ich arbeite erst seit einem knappen halben Jahr wieder, weil du dagegen warst, dass ich früher zur ANBU zurückkehre. Und ich habe das, dir zu liebe, sogar hingenommen. Aber … wenn ich jetzt schwanger werde, dann wird mir Tsunade keine Aufträge mehr geben ...“
 

„Und das ist mir definitiv lieber, als darauf zu warten, dass du von einer gefährlichen S-Rank Mission zurückkehrst.“, warf der Teamleader unüberlegt ein und realisierte zu spät, dass er damit genau die falschen Worte gewählt hatte.

Darum geht es dir?“, fuhr ihn die schöne Konoichi verstimmt an und löste sich von dem attraktiven Mann, ehe sie sich verärgert erhob und aus funkelnden Augen zu ihm aufsah, „Du willst mich schwängern, damit ich gezwungen bin brav zu Hause zu bleiben?“
 

„Das habe ich nicht gesagt ...“, stöhnte der Angesprochene und schien über den Verlauf dieser Konversation ebenso wenig erfreut wie die Rosahaarige.

„Dann willst du mir also unterstellen, dass ich mich gerade verhört habe, ja?“, zickte die junge Mutter und verschränkte wütend die Arme vor der Brust, während Sasuke genervt seufzte und seiner Frau einen strengen Blick zuwarf.
 

„Sakura …“, setzte er an und vernahm das leise Schnauben seiner Gesprächspartnerin, „Ich gebe zu … es gefällt mir nicht, dass du, trotz Kichiro, weiterhin als ANBU arbeitest, aber …“

„Verdammt, Sasuke!“, zischte die Medic-Nin aufgebracht und schnitt ihm somit das Wort ab, „Dieses Thema hatten wir bereits zu Genüge! Ich bin nicht so wehrlos, wie ein Fisch im Trockenen! Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen!“

„Trotzdem musst du nicht gleich auf S-Rank Missionen gehen ...“

„Sagt derjenige der die, mit Abstand, gefährlichsten Aufträge bekommt?!“

„Das ist etwas anderes ...“

„Warum? Weil du ein Mann bist?“

„…“
 

Sasuke schwieg daraufhin eisern, jedoch war keine Antwort, ja bekanntlich doch eine.

Und als die Konoichi dies ebenfalls realisierte, stieß sie einen verachtenden Laut aus und lief kopfschüttelnd auf den Kleiderschrank zu, ehe der Bademantel vor ihren Schultern glitt und der Uchiha sich mit dem Blick auf ihre nackte Rückseite begnügen musste.

Sie riss grob ein schwarzes Top und Unterwäsche aus einem der Klamottenstapel und zog die Sachen innerlich fluchend über, bevor sie ihr, immer noch leicht feuchtes Haar zu einem lockeren Dutt band und wieder an den kleinen Tisch trat. Sasuke hatte sie währenddessen mit seinen tiefschwarzen Augen geduldig beobachtet und zog jetzt leicht verstimmt die Brauen zusammen, als ihm die hübsche Medic-Nin ein trotziges Lächeln schenkte und wenig später eine von Tsunades verlässlichen Pillen geschluckt hatte.

„Sakura … das ist albern ...“, kam es abfällig von dem Clanerben, ehe er registrierte wie seine Frau sich wutentbrannt zu ihm umdrehte und ihn lautstark anfuhr.

„Erzähl du mir nicht was albern ist, Uchiha Sasuke.“

Nach diesen Worten hatte sie sich von ihm abgewandt, ließ sich auf das Bett fallen und wickelte sich, ohne ihren Mann auch nur noch eines Blickes zu würdigen, schnaubend in die Decke.
 


 

Am nächsten Morgen, am Waldrand von Konoha-Gakure
 

Besitzt du vielleicht die Güte, deine Geschwindigkeit ein wenig zu drosseln, Sakura? Ich kann mich nämlich nicht daran erinnern … einen Startschuss oder eine Fanfare vernommen zu haben! Folglich frage ich mich, welches Wettrennen … du hier gerade … gewinnen willst!“, meckerte Gaaras Schwester und hatte offensichtlich Probleme damit, das stetig ansteigende Lauftempo ihrer ungestümen Freundin zu übernehmen.

„Hn…“, machte die Gerufene nur genervt, kam dieser Aufforderung wortlos nach und gab Temari, nachdem sie bereits ein paar Meter zurückgefallen war, die Möglichkeit wieder aufzuschließen.

„Du … bist heute nicht zufällig … ein bisschen aggressiv?“, keuchte die Blondine und war offenbar ein wenig aus der Puste, während sie weiterhin an vereinzelten, noch immer von Morgentau bedeckten Bäumen vorbei liefen und die derzeitige Schönheit des Waldes überhaupt nicht wahrnahmen.

„Tse…“, entfuhr es der Uchiha in einem abfälligen Ton, woraufhin Temari demonstrativ mit den Augen rollte und insgeheim die tadellose Kondition der Rosahaarigen beneidete.

„Was ist los, Sakura? Du verbreitest doch wohl nicht grundlos schlechte Laune!“, seufzte die Sabakuno und besah ihre sichtbar verärgerte Freundin mit einem flüchtigen Seitenblick.

„Natürlich nicht!“, kam es bissig von der Angesprochenen, „Nur leider habe ich in aller Hektik vergessen die Erlaubnisbescheinigung für meine Launen auszufüllen! Gib mir das Formular und ich setzte gleich bei Wut, Unzufriedenheit und Zorn ein Kreuzchen!“

„Sakura … hör auf dich so albern zu benehmen!“, warf Temari nach dem Ausbruch der Rosahaarigen ein und schien ebenfalls ein wenig genervt von dem Verhalten der Medic-Nin.

„Komisch! Warum sagt mir das neuerdings jeder?“, zischte Sakura sauer und verzog ihr hübsches Gesicht zu einer erbosten Fratze, „Erst unterstellt mir Sasuke albern zu sein … und jetzt auch noch du!“

„Sasuke?“, wiederholte die Blondine leicht verwirrt und sprang mit einem graziösen Hüpfer über eine etwas größere Baumwurzel, „Dann ist er also von seiner Mission zurück?“

„Ja! Leider hat er, trotz seines winzigen Erbsenhirns, nach Hause gefunden!“, sprach die Uchiha hasserfüllt und veranlasste ihre Gefährtin dazu verstehend aufzuatmen.

„Ah!“, entfuhr es Temari wissend, „Du hast also Stress mit Sasuke!“

Diese Feststellung entlockte der Rosahaarigen ein zustimmendes Knurren, während sie einem entgegenkommenden Jogger Platz machte und registrierte wie dieser ihr einen neugierigen Blick zuwarf.
 

„Was hat er angestellt?“, fragte Gaaras Schwester sogleich und rechnete scheinbar keineswegs damit, dass diese offensichtliche Auseinandersetzung zwischen ihrer Freundin und dem Schwarzhaarigen Sakuras Schuld gewesen war.

„Nichts!“, schnaubte die Medic-Nin und warf ihren langen Pferdeschwanz mit einer lässigen Bewegung über ihre Schulter, bevor sie ihr bauchfreies schwarzes Top zurechtrückte und stumm weiter lief.

„Und warum bist du dann offensichtlich sauer auf ihn?“

„Weil er ein Idiot ist!“, brummte die Uchiha und verdrehte, zusammen mit Temari, die Augen, als zwei jüngere Shinobis ihren Weg kreuzten und ihnen anerkennend hinterher pfiffen.
 

„Was machen denn Ninjas aus Iwa-Gakure in Konoha?“, fragte die Blondine kopfschüttelnd und sah den beiden schelmisch grinsenden Herren mit hochgezogenen Augenbrauen nach. Sakura zuckte daraufhin desinteressiert mit den Schultern und dachte gar nicht daran diese Kerle auch nur eines Blickes zu würdigen.

„Keine Ahnung! Ich nehme an, sie sind wegen der großen Versammlung hier!“, vermutete die Rosahaarige und schwang sich an einem niedrigen Ast über eine etwas größere Ansammlung von Regenwasser. Kurz darauf vernahm sie hinter sich ein lautes Platschen und wusste, dass ihrer Freundin diese kleine Pfütze wohl entgangen war.

„Mist! Hättest du mich nicht warnen können?“, fluchte Temari, woraufhin die Uchiha einen gelangweilten Blick über ihre Schulter warf und feststellte das die Hose der Blondine jetzt ein paar nette Schlammspritzer trug.

„Was kann ich dafür, wenn du dich von irgendwelchen Kerlen ablenken lässt?“, motzte Sakura zurück und schnaubte kurz verstimmt, woraufhin Gaaras Schwester leise grummelte und wenig später mürrisch um eine Pause bat.
 

„Willst du mir nicht vielleicht doch verraten, warum du heute so schlecht drauf bist?“, startete die Sabakuno einen zweiten Versuch, während sie genüsslich auf einer saftig grünen Wiese lag und ihre Freundin mit einem neugierigen Blick besah. Diese stand mit vor der Brust verschränkten Armen neben ihr, schloss flüchtig die Lider und atmete einmal tief durch, ehe sie ihre sinnlichen Lippen öffnete und angesäuert eine Antwort formulierte.

„Weil mein Mann ein blöder, arroganter, egozentrischer Mistkerl ist!“

„Das hatten wir schon!“, stöhnte Gaaras Schwester und strich sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht, „Die Frage ist: Warum ist er ein blöder, arroganter, egozentrischer Mistkerl?“

„Woher soll ich das wissen? Sehe ich aus wie ein Psychologe?“

„Sakura!“, ermahnte Temari sie und warf ihrer Freundin einen strengen Blick zu, woraufhin diese sich stöhnend neben der Sabakuno ins weiche Gras fallen ließ und die warmen Sonnenstrahlen auf ihrer Haut genoss.

„Er will ein zweites Kind!“, kam es plötzlich trübselig von der Rosahaarigen, während sie sich leicht zurücklehnte und kurzerhand die Augen schloss. Sie bekam nicht mit wie ihre Gesprächspartnerin erst überrascht, dann erfreut und schließlich verwirrt wirkte, bevor sie zögernd zu einer Frage ansetzte.

„Also … fassen wir das Ganze noch mal zusammen…“, begann sie unsicher und rupfte nebenbei ein paar Grashalme aus dem Boden, „Du bist wütend auf Sasuke … weil er sich ein weiteres Kind wünscht?“

„Hn …“

„Aber … das ist doch … eigentlich … toll! Oder nicht?“, kam es irritiert von Kankuros Schwester, woraufhin Sakura einen abfälligen Laut ausstieß, die Lider aufschlug und ihrer Freundin ungläubig entgegensah.

„Natürlich nicht!“

„Nein! Natürlich nicht!“, wiederholte Temari vollkommen verdattert und fragte sich im selben Moment ob ihr hier gerade jemand einen üblen Streich spielte, „Und warum macht dich die Tatsache, dass Sasuke Uchiha, einer der attraktivsten und reichsten Männer dieses Landes, dich offensichtlich liebt und ein Kind von dir will … so … wütend?“

„Weil er damit lediglich bezwecken will, dass ich wie ein braves Frauchen am Herd stehe und nicht einen Gedanken an gefährliche S-Rank Missionen verschwende!“

„Ich bezweifle, dass er dich an den Herd stellen würde! Es sei denn, er will das ihm sein schönes Anwesen um die Ohren fliegt!“, grinste die Sabakuno und fing sich, auf Grund ihrer Worte, einen düsteren Blick ihrer Gefährtin ein.

„Sehr witzig, Temari!“

„Schon gut! Ich bin wieder ernst!“, versprach die Angesprochene schmunzelnd und setzte sich nun ebenfalls auf, „Du denkst also Sasuke will, dass du die ANBU verlässt, nicht wahr?“

„Das denke ich nicht!“, murrte Sakura und zog ihren Zopf ein wenig strammer, „Das weiß ich!“

„Und du willst das nicht?“

„Auf keinen Fall!“

„Warum nicht?“, hakte die Blondine nach und erntete augenblicklich einen verständnislosen Blick.

„Auf wessen Seite stehst du eigentlich?“, murrte die Uchiha und beobachtete wie ihr Gegenüber flüchtig mit den Augen rollte.

„Wenn ich ehrlich bin … dann kann ich Sasuke verstehen!“, gab die Angesprochene nach kurzem Zögern zu und registrierte wie ihr Sakura einen leicht verärgerten aber auch überraschten Blick schenkte.

„Bitte …?“

„Ich meine …“, setzte die Sabakuno an und fixierte ihre Freundin mit einem sachlichen Gesichtsausdruck, „… nachdem Hinata, Ino, TenTen und ich ihr Leben als Ninja größtenteils aufgegeben haben, bist du die einzige von uns fünf, die noch verbissen darauf besteht weiterhin die Kariereleiter hochzuklettern! Dabei bist gerade du diejenige, die eigentlich schon ganz oben angekommen ist! Was will die beste Konoichi des Dorfes denn noch erreichen? Willst du Hokage werden?“

„Und Narutos Zorn auf mich lenken? Nein, danke!“, kam es trocken von der Rosahaarigen, woraufhin Temari leicht schmunzelte und einen Blick in den strahlendblauen Himmel warf.

„Warum willst du dann kein zweites Kind?“

„Weil Sasuke das nur will, damit ich nicht mehr- …“

„Du magst zwar, bezüglich der Absichten von Sasuke, Recht haben … aber hast du nie daran gedacht, dass er vielleicht auch noch andere Gründe hat?“

„Hn …“, die Angesprochene seufzte leise und legte ihren Kopf in den Nacken, während sie aus den Augenwinkeln sah wie Temari sie eindringlich betrachtete.

„Sakura…“, begann die Blondine und setzte ein kleines Lächeln auf, „Könnte es nicht sein, dass Sasuke einfach nur gerne Vater ist und sich deshalb ein zweites Kind wünscht?“

„Natürlich ist er das, aber …“

„Und bist du nicht auch gerne Mutter?“

„Sicher! Es ist nicht so, dass ich mir nicht vorstellen könnte ein zweites Kind- …“

„Du hast wenigstens die Möglichkeit ...“

Die traurige Stimme ihrer Gesprächspartnerin hallte in Sakuras Ohren wieder und veranlasste sie dazu sich leicht erschrocken der Sabakuno zuzuwenden. Diese hatte ein schmerzvolles Lächeln aufgesetzt und betrachtete ihre Freundin aus glänzenden Augen, woraufhin die Rosahaarige sich zaghaft auf die Unterlippe bis und beschämt den Kopf sinken ließ.

„Es tut mir leid! Ich habe nicht nachgedacht, ich meine …“, doch noch bevor sie sich weiter entschuldigen konnte, hatte Gaaras Schwester die Hand gehoben und sie zum Schweigen aufgefordert.

„Schon gut! Ich hatte ganze drei Jahre, um mich an den Gedanken zu gewöhnen, das Yasuo mein einziges Kind bleiben wird!“, seufzte die Blondine, während ein angenehm warmer Windstoß durch die Haare der beiden Frauen fuhr und diese einen Augenblick lang stumm verharrten.

„Und als Frau die keine Kinder mehr bekommen kann, gebe ich dir jetzt einen gut gemeinten Ratschlag!“, setzte Temari mit weicher Stimme an und registrierte wie Sakura ihr einen abwartenden Blick zuwarf, „Halt bitte endlich die Klappe und sieh zu, dass du so schnell wie möglich schwanger wirst! Hast du mich verstanden, du dusselige Kuh?“
 

Im nächsten Moment war die Uchiha schlicht und ergreifend sprachlos, während sie ihr Gegenüber ungläubig anblinzelte und bemerkte, dass die schroffen Worte ihrer besten Freundin einfach nicht zu ihrem breiten Grinsen passen wollten.

„Was …?“, setzte Sakura an, wurde jedoch von einer lächelnden Blondine gleich wieder unterbrochen.

„Du hast mich schon richtig verstanden! Wenn ich schon kein zweites Baby bekommen kann, dann will ich wenigstens ein Patenkind! Und zwar ein bisschen flott, wenn ich bitten darf! Schließlich werde ich auch nicht jünger! Und irgendwann bin ich zu alt um es durch den Park zu schieben!“

„Du bist bescheuert, weißt du das?“, sprach die Medic-Nin kopfschüttelnd, konnte jedoch nicht verhindern, dass ihre Mundwinkel leicht zuckten und den Anflug eines Lächelns preisgaben.

„Nein! Die einzige Verrückte hier bist du!“, versicherte ihr die Sabakuno und bohrte ihre dunkelblauen Pupillen in die ihrer Gefährtin, „Sakura! Du weißt nie was passiert! Stell dir vor, du entschließt dich dazu noch ein paar Jahre zu warten, wirst dann aber bei einer Mission verletzt und kannst keine Kinder mehr bekommen! Du bist Medic-Nin und weißt, wie schnell so etwas geschehen kann! Und plötzlich … teilen wir das gleiche Schicksal!“

„…“

Die Uchiha erwiderte daraufhin nichts, schloss kurz nachdenklich die Lider und spürte wenig später eine warme Hand auf ihrer rechten Schulter.

„Und dieses Schicksal willst du nicht erleiden … glaub mir ...“, flüsterte die Blondine, erhob sich schließlich und streckte ihrer Freundin auffordernd ihre Finger entgegen. Diese besah ihr Gegenüber kurz mit einem intensiven Blick, ergriff jedoch schließlich die dargebotene Hand und ließ sich von Gaaras Schwester wieder auf die Beine ziehen.
 

„Na toll …“, entfuhr es Sakura schließlich trocken, während die zwei Frauen über die Wiese spazierten und das herrliche Wetter genossen, „Sasuke hatte Recht! Ich habe mich tatsächlich albern verhalten, oder?“

„Ich fürchte schon ...“

„Ich meine … mein Leben als Konoichi läuft so schnell nicht weg …“

„Richtig! Aber die biologische Uhr tickt unaufhaltsam!“

„Ich bin erst 27.“

„Dann wird es Zeit, dass du schnellstens nach Hause kommst, Sasuke auf der Stelle die Klamotten vom Leib reißt und mit ihm …“

„Ich weiß woher die Babys kommen, Temari! Glaub mir, ich braue keine Anleitung!“, fiel ihr Sakura ins Wort und verdrehte, auf Grund des perversen Grinsens ihrer besten Freundin, genervt die Augen.
 

„Worauf wartest du dann noch?“, fragte die Sabakuno gespielt irritiert und erntete einen schiefen Blick ihrer Gefährtin.

„Darauf das der Storch zum Landeanflug ansetzt!?“, murmelte die Rosahaarige, woraufhin Gaaras Schwester amüsiert lachte und sich wenig später mit funkelnden Augen an ihre Freundin wandte.

„Heißt das … ich bekomme mein Patenkind?“

„Eventuell ...“

„Ja! Ich werde Patentante! Heute ist mein Glückstag!“

„Ich habe eventuell gesagt!“

„Fühlst du dich schon schwanger?“

„Temari?“

„Ja?“

„Hast du vielleicht irgendwas gegessen auf dem grüne flauschige Punkte waren?“
 


 

Kurze Zeit später, im Garten des Uchiha Anwesens
 

Ein leises Seufzen entfuhr der hübschen Konoichi, während sie über das Holz der Veranda schritt, wenig später um die nächste Ecke bog und kurz darauf den herrlichen Ausblick auf den riesigen Garten des Anwesens genießen konnte. Unzählige Blumen, Sträucher und Bäume erstreckten sich vor ihr und verleiteten sie dazu ein entspanntes Lächeln aufzusetzen. Sie beobachtete wie sich die zwei prächtigen blühenden Kirschbäume im warmen Augustwind wiegten und entdeckte in einiger Ferne Tomasu, welche damit beschäftigt schien eine der vielen Hecken zu stutzen. Ein träumerischer Ausdruck trat auf das Gesicht der jungen Frau, während ihre Augen über den grünen Rasen glitten und aufmerksam verfolgten, wie eine Brise das klare Wasser des Teiches winzige Wellen schlagen ließ. Sie spürte die angenehmen Sonnenstrahlen auf ihrem Gesicht und registrierte, dass es zwei weiteren Personen, nicht weit von ihr, offensichtlich nicht anders erging.

Ein paar Meter weiter, an der Stelle wo die überdachte Veranda ein ganzes Stück breiter wurde, lagen zwei, ihr allzu bekannte Gestalten, auf einer der großen, mit grauem Stoff bezogenen Liegen und ließen sich die Sonne auf den Bauch scheinen. Beide schienen zu dösen, woraufhin sich Sakura, bedacht darauf leise zu sein, zaghaft anschlich und wenig später neben ihrer Familie stoppte.

Bei dem Bild das sich ihr bot, wanderten ihre Mundwinkel unaufhaltsam nach oben und ließen sie breit grinsen, während sie stillschweigend neben der gemütlichen Liege verharrte und nicht dazu in der Lage war, den Blick von ihren zwei Männern zu lösen.

Sasuke lag, scheinbar friedlich schlafend, auf dem Rücken, trug, wie so oft, nur eine lange Trainingshose und hatte seinen linken Arm um seinen Sohn geschlungen. Dieser ruhte, ebenso entspannt, auf der Brust seines Vaters und umklammerte ihn förmlich mit seinen kurzen Armen und Beinen.

Eine ganze Zeit über verweilten Sakuras grüne Augen auf den zwei wichtigsten Menschen in ihrem Leben, ehe sie sich, so vorsichtig wie möglich, neben ihren Mann legte und sich innerlich seufzend an ihn schmiegte. Sie lehnte ihren Kopf gegen seine nackte Schulter und schloss genüsslich die Lider, als sie auch schon spürte, wie Sasuke seinen rechten Arm um sie schlang und seine Hand behutsam auf ihrer Hüfte platzierte.

„Du bist wach…“, stellte sie flüsternd fest und richtete sich mit Hilfe ihres Ellenbogens ein wenig auf, indem sie ihren Kopf abstütze und somit einen Blick in die nun offenen tiefschwarzen Augen des Clanerben werfen konnte.

Dieser erwiderte daraufhin nichts und sah lediglich mit einem undefinierbaren Blick zu ihr auf. Sie hatten nach dem gestrigen Streit noch kein Wort miteinander gewechselt und Sakura wusste, dass er deswegen immer noch ein wenig angefressen war. Ein leises Seufzen entfloh ihrer Kehle, während sie zaghaft ihren freien Arm hob und dem attraktiven Mann zärtlich eine pechschwarze Haarsträhne aus dem Gesicht strich.
 

„Es tut mir leid, Sasuke!“, wisperte sie, während der Angesprochene emotionslos registrierte wie Sakuras Zeigefinger liebevoll die Konturen seines Gesichtes nachfuhr und schließlich auf seinen Lippen verweilte.

„Ich habe mich falsch verhalten! Schon wieder!“, sie lehnte sich leicht über ihn, küsste erst seine Stirn, dann die Augenlider und schließlich die Wangen, ehe sie sich von ihm löste und sanft durch sein schwarzes Haar strich, „Ich wollte mich nicht mit dir streiten …“
 

„Ich weiß …“, sprach Sasuke schließlich gedämpft, ruckte lässig mit dem Kopf und signalisierte der hübschen Frau somit sich wieder zu ihm hinunter zu beugen. Sakura kam seiner Aufforderung schmunzelnd nach und legte wenig später ihre weichen Lippen sanft auf die seinen, woraufhin der Uchiha ein zufriedenes Brummen von sich gab und den Kuss nicht minder zärtlich erwiderte.

Im selben Moment erwachte Kichiro aus seinem erholsamen Nickerchen, schmatzte kurz und streckte sich leicht auf seinem Vater, woraufhin dieser seine Lippen von Sakuras löste und dem jüngsten Clanerben einen fragenden Blick zuwarf. Schmunzelnd beobachteten die Eltern wie der Dreijährige leise gähnte und sich wenig später die müden Augen rieb, bevor er ein paar Mal gegen das helle Sonnenlicht blinzelte und schließlich seinen verstrubbelten Haarschopf hob.

„Ich dachte Ninjas sind niemals müde?“, feixte Sasuke und ließ seinen linken Arm von dem Rücken seines Sohnes rutschen, woraufhin ein großer rot-weißer Fächer auf dessen T-Shirt zum Vorschein kam und der Kleine den Erwachsenen einen verschlafenen Blick zuwarf.

„Mama!“, rief Kichiro erfreut, als er die grinsende Frau entdeckte und robbte sich enthusiastisch über Sasuke hinweg in die Arme seiner Mutter, „Weißt du was? Papa hat heute mit mir im Dojo geübt und ich hab ihn besiegt!“

„Wirklich?“, fragte die Haruno übertrieben verblüfft und warf ihrem Mann einen amüsierten Blick zu, „Und wie hast du das geschafft?“

„Ich hab Papa ganz lange mit meinem Kunai ans Bein gepiekt!“, erzählte der Kleine stolz, während Sasuke unangenehm das Gesicht verzog, „Und dann hat Papa irgendwann gesagt, dass ich gewonnen hab!“

Ein leises Lachen entfuhr der Rosahaarigen, als der Uchiha irgendwas von blauen Flecken murrte und erneut entspannt die Lider schloss.

„Mama?“, erklang auch schon wieder Kichiros Stimme, woraufhin die Angesprochenen ihm mit einem Blick ihre volle Aufmerksamkeit schenkte, „Kann ich heute mit Yasuo spielen?“

„Das weiß ich nicht, Süßer! Da müssen wir ihn anrufen und fragen!“, pflichtete Sakura dem Dreijährigen bei, setzte sich auf und wuschelte ihm einmal durch das rabenschwarze, mittlerweile fast schulterlange, Haar.

„Ich hol das Telefon!“, rief der jüngste Uchiha daraufhin erfreut, löste sich von seiner Mutter und krabbelte die Liege hinunter, ehe er auch schon, durch die offen stehende Terrassentür, im Anwesen verschwunden war.

Die Medic-Nin hatte dem aufgeregten Kind kopfschüttelnd nachgesehen, wandte sich jetzt wieder Sasuke zu und registrierte, dass dieser sie mit einem seltsamen Gesichtsausdruck auffällig musterte.

„Was ist?“, fragte die hübsche Konoichi irritiert und runzelte verständnislos die Stirn.
 

„Bist du etwa so joggen gewesen?“

In der Stimme des jungen Mannes schwang ganz deutlich Missbilligung mit, während er durch eine knappe Kopfbewegung auf die Kleidung der Uchiha deutete.

Diese sah jetzt verwirrt an sich herunter und überprüfte ob sie vielleicht irgendetwas falsch herum anhatte.

„Wieso? Was ist denn mit den Sachen?“

„Sakura! Du bist halbnackt!“, sprach der Schwarzhaarige hörbar verstimmt, woraufhin sein Gegenüber ihm einen schiefen Blick zuwarf und verdattert die Augenbrauen in die Höhe wandern ließ.

„Wie bitte?“, entfuhr es der Medic-Nin ungläubig, während sie beobachtete wie Sasuke sich nun auch aufsetzte und sie tatsächlich mit einem vorwurfsvollen Gesichtsausdruck strafte.

Ein weiteres Mal huschten ihre Augen über das knappe, bauchfreie Top und die, lange, weite und vor allem bequeme, schwarze Trainingshose. Halbnackt war sie definitiv nicht.
 

„Da haben sich wohl mal wieder ein paar gaffende Kerle freuen können!“, schnaubte der sonst so gelassene ANBU-Teamleader und registrierte unzufrieden, wie sich ein hämisches Grinsen auf Sakuras Lippen schlich.

„Du hättest ihre lüsternen Blicke sehen sollen, als ich spaßeshalber mein Oberteil hochgezogen habe.“, schnurrte die Rosahaarige, legte ihre Hände auf die Schultern des Clanerben und drückte ihn mit sanfter Gewalt zurück in die weichen Kissen der Liege.

„Du weißt, dass ich das nicht lustig finde ...“, brummte Sasuke und registrierte, wie seine Frau leise lachte und sich kurzerhand auf sein Becken setzte.

„Schatz ...“, säuselte sie und stütze sich mit ihren Händen rechts und links neben seinem Kopf ab, „Sei doch nicht gleich so eifersüchtig. Ich liebe nur dich … und die zwei Typen, die mir heute hinterher gepfiffen haben!“
 

„Wie beruhigend ...“, warf der Schwarzhaarige ironisch ein und verdrehte kurz die Augen, ehe er spürte wie sich seine Frau zu ihm hinunterbeugte und ihm einen saften Kuss auf die nackte Brust hauchte.
 

„Sasuke?“

„Hm?“, grummelte der Angesprochene, während Sakura mit ihren Lippen gerade über die blasse Haut seines Halses wanderte und sich genüsslich seinem Ohr näherte.

„Ich will ein zweites Kind ...“, hauchte die Rosahaarige und ihre Worte sollten ihre Wirkung nicht verfehlen. Sichtbar überrascht weiteten sich die Augen des Clanerben, ehe er ruckartig ihre Oberarme umschlang und sie wenig später sanft von sich wegdrückte.
 

„Was …?“, entfuhr es ihm erstaunt, bevor er sich aufsetzte und die hübsche Konoichi nun rittlings auf seinem Schoß hockte, „Aber … ich dachte du wolltest …?“

„Vergiss was ich wollte ...“, warf die Angesprochene ein und legte sanft einen Finger auf seine Lippen, „Ich sagte doch … ich habe mich gestern falsch verhalten.“

„Aber … woher der plötzliche Sinneswandel?“

„Bedank dich bei Temari!“

„Temari?“, wiederholte Sasuke verblüfft und registrierte wie die Uchiha ihre zierlichen Arme um seinen Nacken schlang, „Was hat Temari damit zutun?“

„Sie hat mich daran erinnert, dass es nicht selbstverständlich ist schwanger werden zu können ...“, seufzte die junge Frau und registrierte wie der Schwarzhaarige gerade seine Lippen auf die ihren legen wollte, als plötzlich hinter ihnen Kichiros aufgeregte Stimme erklang.
 

„Mama! Mama! Rufst du jetzt Yasuo an?“
 

© by RosaLies

Schreckliche Wendung?

© by RosaLies
 


 

Eine Woche später, an der Grenze des Feuerreiches
 

Ein metallisches Klirren hallte durch den dichten Nadelwald, ehe ein blitzschnelles Kunai an Narutos Kopf vorbei schoss und ihn leise fluchend einen Sprung zurück machen ließ.

„Du solltest auf deine Ohren Acht geben, Dobe! Du siehst auch mit den Dingern schon doof genug aus!“, feixte eine Stimme hinter ihm, woraufhin der Blondschopf murrend die Augen verdrehte und einem fremden Gegner einen heftigen Schlag in die Magengrube verpasste.

„Halt die Klappe, Teme! Hast du Neji und Shikamaru gesehen?“, rief der Uzumaki und wich geschickt einem Angriff aus, bis er plötzlich mit seinem Rücken gegen den einer bekannten Person stieß.

„Die wurden bereits vor ein paar Minuten von uns getrennt … und rück mir nicht auf die Pelle, Baka!“, grinste Sasuke und beförderte einen feindlichen Shinobi durch zwei gezielte Tritte an einen nahe gelegenen Baustamm.

„Aber ich finde dich so unglaublich anziehend, Sasu-chan!“

„Ich glaub mir wird schlecht ...“
 

Ein vergnügtes Lachen verließ die Kehle des Chaos-Ninjas, bevor er seinem Gegner ein Kunai in die Brust rammte und sich auf den nächsten Angreifer konzentrierte.

„Und? Wie sieht es aus?“, fragte Naruto schließlich, während der Schwarzhaarige durch die Hilfe von ein paar Shuriken einen Feind unschädlich machte.

„Was meinst du?“

„Ist Sakura-chan schon schwanger?“

„Das geht dich gar nichts an, Dobe.“

„Also nicht.“

„…“

„Du enttäuscht mich, Teme!“

„Baka! Wenn ich nicht ständig auf irgendwelchen Missionen wäre, dann könnte ich mich auch den angenehmen Dingen des Lebens widmen ...“

„Wie wahr! Fünf Tage ist es her! Fünf lange Tage habe ich Hinata-chan nicht mehr …“

„Schnauze, Dobe! Das will ich gar nicht wissen!“

„Gesehen, Teme! Ich wollte gesehen sagen! Nicht gevögelt!“

„Du bist so ordinär ...“

„Wer ist denn davon ausgegangen, dass ich Sex mei- …“, noch bevor der Uzumaki weiter sprechen konnte, hatte ihn Sasuke am Arm gepackt und aus der Reichweite einer scharfen Schwertklinge gezogen. Im nächsten Moment rauschte ein Schwall Shuriken auf die ANBUs zu, bevor Naruto den Angreifer, einen stämmigen, haarigen Kerl, ins Visier nahm und seine Faust wütend in das Gesicht des Fremden rammte.
 

„Was meinst du, Teme?“, der Blonde duckte sich unter einem Kunai hinweg, „Sollen wir es beenden?“

„Von mir aus ...“, antwortete der Uchiha gelangweilt, schlitzte einem der Feinde die Kehle auf und beobachtete durch blutrote Sharingan, wie der leblose Körper des Mannes vor ihm zu Boden fiel, „Aber wehe du trödelst wieder so lange.“
 

Mit einem Augenrollen quittierte er das breite Grinsen des Chaos-Ninjas und wurde von vier Shinobis leicht zurückgedrängt, ehe er auf den Ast eines Baumes sprang und ein paar Shuriken nach den Angreifern warf. Zwei der besagten Ninjas wurden tödlich verletzt, während die anderen beiden jetzt auf ihn zupreschten und wild brüllend ihre Schwerter erhoben. Durch eine lässige Bewegung wehrte der Schwarzhaarige die Attacken ab, schwang sich an einem Arm um den Ast herum und schleuderte einen der verhüllten Typen, mit einem gekonnten Tritt, in das nächste Gebüsch.

„Na warte …“, rief der Übriggebliebene und holte mit seiner verrosteten Klinge aus, woraufhin sich Sasuke durch die Hilfe von Chakra am Baumstamm abstieß, der scharfen Sichel blitzschnell auswich und seinem Gegner, in beeindruckender Geschwindigkeit, das Genick brach.
 

„Warten war noch nie meine Stärke …“, sprach der Uchiha kühl, blickte auf den toten Mann hinab und trat ihn mit einem angewiderten Blick von dem Ast. Ein dumpfes Geräusch erklang, als der schlaffe Körper auf den matschigen Waldboden traf und ein leises Lachen die Aufmerksamkeit des Teamleaders erregte.

„Endlich sind wir ungestört.“

Die helle Stimme einer Frau hallte in den Ohren des Clanerben wieder, ehe er sich rasch umwandte und seine Augen zu misstrauischen Schlitzen verzog. In einiger Entfernung stand eine, in einen dunklen Mantel gehüllte, Gestalt auf einem breiten Ast und schien ihn, verborgen unter ihrer Kapuze, genaustens zu mustern.
 

„Wer bist du?“, kam es kühl von Sasuke, nachdem er die weibliche Person kurz unauffällig betrachtet hatte und innerlich fluchend bemerkte, dass er nun auch von Naruto getrennt worden war, da er die Präsenz seines besten Freundes kaum noch spüren konnte.
 

„Ein Ablenkungsmanöver.“, gestand die Fremde ruhig, als plötzlich ein flinker Schatten aus der Baumkrone neben dem Uchiha schoss und ihm einen spitzen Gegenstand direkt in die Halsader rammte. Sasuke stieß ein schmerzerfülltes Zischen aus, während er sich fluchend die Waffe aus der Haut zog, dem Angreifer einen heftigen Tritt verpasste und registrierte wie dieser mit einem widerwärtigen Knacken gegen einen Baumstamm prallte. Seine Augen weiteten sich, als er den besagten Gegenstand musterte und bemerkte, dass es sich um eine kleine Spritze handelte, denn, was immer diese vor wenigen Sekunden noch enthalten hatte, war jetzt in seinem Körper.
 

„Was ist das für ein Zeug gewesen ...?“, knurrte er bedrohlich und starrte mit vor Wut funkelnden Augen auf die Gestalt nicht weit von ihm. Diese erhob sich gerade keuchend und fasste sich mit einer Hand an den scheinbar gebrochenen Arm, während sie sich mit dem Rücken an die zersplitterten Rinde des Baumstammes lehnte.

Der Fremde schwieg, realisierte wie Sasuke die letzten paar Meter zu ihm überwand und ihn grob am Kragen packte. Zornig riss er an der Kleidung, bis die Kapuze seines Gegners von dessen Kopf rutschte und feuerrote Haare zum Vorschein kamen.
 

„Was hast du mir gespritzt? Rede!“, forderte der Uchiha erbost und stieß seinen Angreifer mit einem Ruck gegen die harte Rinde des Stammes. Der Fremde gab beim Aufprall einen kurzen schmerzerfüllten Laut von sich, starrte sein Gegenüber jedoch weiterhin aus braunen Augen gleichgültig an und schien nicht vorzuhaben dem ANBU die gewünschte Antwort zu geben.

„Keine Sorge. Es wird dich nicht umbringen ...“, erklang abermals die ruhige Stimme der Frau, woraufhin sich Sasuke langsam umdrehte und ihr einen hasserfüllten Blick zuwarf. Sie stand nun keine fünf Meter vor ihm und verbarg noch immer ihr Gesicht unter der Kapuze des schwarzen Reisemantels, während sie den Clanerben stillschweigend beobachtete und auf irgendetwas zu warten schien.
 

„Wer seid ihr?“
 

Erneut verließ diese geknurrte Frage Sasukes Lippen, ehe er plötzlich registrierte wie eine gewaltige Welle der Müdigkeit ihn überrollte und dafür sorgte, dass seine Glieder schwer wurden. Seine Muskeln schienen durch diese unbekannte Essenz gelähmt zu werden, weshalb er wütend bemerkte, dass seine Beine wegsackten und er wenig später in die Knie ging.

„Das wirst du noch früh genug erfahren.“, sprach der rothaarige Mann hinter ihm leise und beobachtete geduldig, wie Sasuke sich fluchend auf seinen Händen abstützte und mit aller Kraft versuchte sich der Wirkung seines Präparats zu widersetzten.

Jedoch schien der Clanerbe machtlos und konnte nicht verhindern, dass sich seine müden Lider gegen seinen Willen schlossen, er schließlich unaufhaltsam zur Seite kippte und regungslos zwischen den beiden Fremden liegen blieb.
 

„Beeilung!“, kam es nach wenigen Sekunden eindringlich von der Frau, woraufhin ihr Gegenüber zustimmend nickte und den Bewusstlosen notdürftig schulterte, „Wir wissen nicht wie lange es dauert, bis er wieder zu sich kommt ...“

„Bei der Dosis die ich ihm verabreicht habe, müsste er mindestens eine Woche durchschlafen ...“

„Bei normalen Shinobis wäre das sicherlich auch der Fall … aber er ist ein Uchiha … da muss man mit allem rechnen.“

Der Rothaarige schwieg daraufhin, schielte aus den Augenwinkeln auf seinen gebrochenen Arm und ließ ein leises Brummen vernehmen, ehe die beiden Gestalten lautlos im Dickicht des Nadelwaldes verschwanden und nicht mal den Ansatz einer Spur hinterließen.
 


 

Am nächsten Tag auf dem großen Spielplatz von Konoha-Gakure
 

Lautes Kinderlachen hallte über den bunten Spielplatz, während fünf junge Frauen auf einer der großen Sitzbänke hockten und sich ausgiebig zu unterhalten schienen.

„Sie sieht dir wirklich immer ähnlicher, TenTen!“, quietschte die Yamanaka vergnügt, starrte in den Kinderwagen neben ihr und beobachtete Nejis jüngste Tochter dabei, wie diese fröhlich quakend mit ihren kleinen Beinchen strampelte.

„Nachdem ich bei Wataru nur mit seiner Nase prahlen konnte, musste doch wenigstens Yumiko nach mir kommen!“, grinste die Angesprochene und strich sich, dank eines kleinen Windstoßes, eine braune Haarsträhne hinter das Ohr.

„Also Yasuo hat, bis auf das Geschlecht, wirklich alles von mir! Ich denke Shikamarus Gene waren einfach zu faul um sich durchzusetzen!“, gluckste Temari und beobachtete gerade wie ihr Sohn in einiger Entfernung die Leiter der Rutsche hinaufkletterte.

„Dafür verprügelt er dich im zarten Alter von drei Jahren mit Bauklötzen!“, feixte TenTen und beobachtete genüsslich wie die Blondine missbilligend die Nase rümpfte.

„Sehr witzig! Denkt ihr nicht, es wird langsam Zeit für ein neues Thema über das ihr euch lustig machen könnt?“, murrte Gaaras Schwester und schob beleidigt die Unterlippe vor.

Ein amüsiertes Lachen ging durch die Runde, ehe plötzlich ein kleines Mädchen mit langen goldblonden Haaren vor den fünf Frauen auftauchte und sich zaghaft, ein paar glitzernde Tränen von den rosigen Wangen wischte.

„Mama!“, schniefte sie bedrückt, watschelte auf Hinata zu und umklammerte mit einem Arm eine leicht verblichene Stoffpuppe, dessen Kleidung alles andere als sauber war.

„Was ist denn passiert, Midori-chan?“, fragte die Blauhaarige liebevoll, wischte dem Kind fürsorglich über das verweinte Gesicht und schenkte ihrer Tochter ein aufmunterndes Lächeln.

„Kichiro hat meine Puppe im Sandkasten eingebuddelt! Und jetzt … ist sie ganz dreckig!“, erzählte die Dreijährige schluchzend, woraufhin Sakura genervt seufzte und ihre smaragdgrünen Augen suchend über den Spielplatz schweifen ließ.
 

„Das hat er sicher nicht böse gemeint, Schatz!“, pflichtete Narutos Frau Midori derweil bei, als die Medic-Nin einen pechschwarzen Haarschopf ausmachen konnte und den Besitzer sogleich in strengem Ton zu sich rief. Sie registrierte wie sich das Gesicht ihres Sohnes augenblicklich verdunkelte, als er sich ihr näherte und das blonde Mädchen neben seiner Mutter und den anderen Konoichis erspähte.
 

„Uchiha Kichiro …“, begann Sakura gefährlich ruhig und fixierte den Angesprochenen mit einem ernsten Blick, „Denkst du nicht auch, dass du dich bei Midori entschuldigen solltest? Wie du siehst, ist sie alles andere als angetan von dem jetzigen Anblick ihrer Puppe ...“

„Aber Mama … sie hat angefangen!“, meckerte der Schwarzhaarige und zeigte dabei mit einem Finger auf Narutos Tochter, „Sie hat meine Sandburg einfach kaputt gemacht ...“
 

Es dauerte keine drei Sekunden, da hatte die Beschuldigte auch schon einmal wütend mit ihrem Fuß aufgestampft und funkelte den Jungen vor sich jetzt aus ihren fliederfarbenen Augen an.

„Das war doch nur ein Sandhaufen … eine Sandburg sieht ganz anders aus! “, fuhr das gerade mal dreijährige Mädchen ihren Spielgefährten an und bekam unverzüglich einen hasserfüllten Blick entgegen geschleudert.
 

„Sie war ja auch noch nicht fertig ...“

„Du kannst sowieso keine Sandburg bauen!“

„Kann ich doch.“

„Gar nicht!“

„Doch!“

„Nein!“

„Doch!“

„Du bist blöd!“

„Und du nervst!“
 

„Kichiro ...“, ermahnte Sakura schließlich den Dreijährigen und auch die Uzumaki besah ihre Tochter mit einem tadelnden Blick, woraufhin sich die zwei Streithähne ruckartig voneinander abwandten und stur in verschiedene Richtungen starrten.
 

„Midori! Du entschuldigst dich jetzt sofort bei Kichiro dafür, dass du seine Sandburg kaputt gemacht hast!“, erklang Hinatas ruhige Stimme und veranlasste ihre Tochter dazu ein ungläubiges und zugleich auch entrüstetes Gesicht aufzusetzen, während Sakuras Sohn einen siegessicheren Blick über seine Schulter zu dem blonden Mädchen warf und sogar ein wenig hämisch grinste.
 

„Und du entschuldigst dich bei Midori-chan für das Sandbad ihrer Puppe, verstanden?“, fragte die Medic-Nin hörbar verstimmt und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust, woraufhin Kichiro ihr kurz unsicher in die Augen sah und resigniert aufseufzte.
 

„Entschuldigung …“, murmelten beide Kinder leise, sahen sich dabei jedoch nicht in die Augen und vermieden es auch nur in die Richtung des anderen zu blicken.

TenTen und ihre Freundinnen betrachteten diese Szene mit einem breiten Grinsen auf den Lippen, während Narutos Frau und die Uchiha flüchtig ihre Köpfe schüttelten, als ein bekanntes Chakra die Rosahaarige aufsehen ließ.
 

„Ich störe wirklich nur ungern, aber- …“

Noch ehe die Person hinter der Sitzbank ihr Anliegen nennen konnte, hatte ihm Sakura schon das Wort abgeschnitten und musterte ihren alten Sensei offensichtlich überrascht.

„Kakashi …?“, sie zog fragend die Augenbrauen hoch, während sich jetzt auch Ino und die anderen erstaunt umdrehten, „Was machst du denn hier?“

„Tsunade-sama schickt mich …“, erklärte der Neuankömmling wahrheitsgemäß und besah seine ehemalige Schülerin mit einem undefinierbaren Blick, „Sakura … du sollst unverzüglich in ihrem Büro erscheinen.“
 

Noch bevor er das letzte Wort ausgesprochen hatte, war die besagte Konoichi bereits aufgestanden und wollte gerade eine Frage formulieren, als ihr TenTen zuvor kam.

„Ist etwas passiert? Geht es um Neji und die anderen? Ist ihnen etwas zugestoßen?“, entfuhr es ihr erschrocken und leicht ängstlich, woraufhin der Angesprochene zaghaft sein Haupt senkte und der braunhaarigen Frau einen entschuldigenden Blick zuwarf.
 

„Es tut mir Leid, TenTen … ich darf euch nichts sagen ...“, seufzte Kakashi und fixierte seine ehemalige Schülerin mit einem auffordernden Gesichtsausdruck.
 

„Sakura? Kommst du?“

„Aber …“, begann die Uchiha und warf einen flüchtigen Blick auf ihren Sohn, bis Hinata plötzlich ihre Stimme erhob und sich an Sakura wandte.

„Keine Sorge! Ich nehme Kichiro-chan einfach mit zu uns … dann kannst du ihn später wieder abholen, einverstanden?“, fragte die Blauhaarige und erntete, auf Grund ihrer Hilfsbereitschaft, ein dankbares Nicken. Nachdem der Verbleib des jüngsten Uchihas somit geklärt war, beugte sich Sakura zu dem Dreijährigen hinunter, versicherte ihm, dass sie nicht lange weg sein würde und hauchte ihm rasch einen kleinen Kuss auf die Stirn.
 

Kichiro wirkte daraufhin ein wenig verwirrt, nickte jedoch brav und ließ sich von seiner Mutter die Haare durchwuscheln, ehe er sah, wie sie ihm noch ein kurzes Lächeln schenkte und sich wieder aufrichtete.

Die smaragdgrünen Augen der ANBU huschten zu ihrem ehemaligen Sensei und begegneten seinem unheilvollen Blick, bevor die beiden plötzlich mit einem schwachen Windstoß verschwunden waren und ein Dutzend blasser Kirschblüten über den Spielplatz hinweg flog.
 

Binnen Sekunden standen sie vor Tsunades prunkvoller Flügeltür und schienen, trotz des kleinen Sprints, nicht einmal aus der Puste zu sein.

„Kakashi … was ist hier los?“, fragte die hübsche Konoichi besorgt und registrierte wie der Hatake schweigend die Lider schloss und ihr durch eine knappe Kopfbewegung signalisierte, dass sie das Büro betreten sollte.

Sakura atmete, auf Grund dieser Geste, geräuschvoll aus, schlang ihre zierlichen Finger um die Türgriffe und kam der Aufforderung ihres alten Senseis ohne Umschweife nach.
 

Mit einem leisen Knarren schwang das Holz zur Seite und ermöglichte ihr die Sicht auf drei, ihr sehr bekannte Männer, welche vor dem Schreibtisch der Hokage standen und sich jetzt ganz langsam zu ihr umdrehten.

Die Pupillen der Uchiha weiteten sich entsetzt, als sie die gequälten Gesichter ihrer Freunde überflog und Naruto ihrem Blick sogar auswich und stumm die Hände zu Fäusten ballte.

„Was …?“, setzte sie an, stockte jedoch, als sie die zerrissene, blutbefleckte und schmutzige Kleidung der drei ANBUs musterte und plötzlich realisierte, dass eine Person dieses Teams fehlte.
 

„Wo ist Sasuke …?“, fragte sie unsicher und sah aus den Augenwinkeln, dass die Faust des Uzumakis leicht zitterte, während sich Tsunade aus ihrem Sessel erhob und ihrer ehemaligen Schülerin einen schwermütigen Blick schenkte.

„Wo ist Sasuke?“, wiederholte die Rosahaarige ungeduldig und konnte nicht verhindern, dass ein wütender Ton in ihrer Stimme mitschwang.

Sie beobachtete wie Shikamaru seine Lippen aufeinander presste und ihr, zusammen mit Neji, einen entschuldigenden Blick zuwarf, ehe plötzlich die leise Stimme von Hinatas Mann durch den großen Raum hallte.
 

„Sakura … es tut uns leid … wir- …“
 

„Wo ist Sasuke? Antwortet endlich!“
 

Die barsche Frage der jungen Frau ließ alle Anwesenden zusammenzucken, bevor die Hokage leise seufzte und sich kraftlos in ihren Sessel fallen ließ.
 

„Wir wissen es nicht ...“, sprach Tsunade schließlich und registrierte wie ihre ehemalige Schülerin augenblicklich erstarrte und nicht mal mehr zu atmen schien, „Er wird seit gestern vermisst.“

„Was …?“, wisperte die Medic-Nin, schüttelte immer wieder ungläubig den Kopf und spürte wie die ersten Tränen der Angst bereits um die Vorherrschaft kämpften, „Vermisst …? Aber wie …?“
 

„Es tut mir so unendlich Leid, Sakura ...“, warf Naruto gequält ein und betrachtete seine beste Freundin aus reuevollen blauen Augen, „Wir … wir haben ihn verloren … auf der Mission ...“
 

„Wir wurden angegriffen …“, begann Shikamaru leise und auch er schien sich, wie sein blonder Teamkollege, die Schuld an Sasukes Verschwinden zu geben, „... es waren Shinobis ohne Stirnband … Landstreicher … ohne irgendeinen Hinweis auf ihre Herkunft …“
 

„Was ist passiert ...?“, hauchte Sakura angsterfüllt, trat mit zitternden Beinen näher an den Schreibtisch und stand wenig später zwischen dem Hyuuga und Naruto.
 

„Die Shinobis waren zahlreich …“, seufzte Neji und schloss flüchtig die Lider, ehe er tief durchzuatmen schien und seiner besten Freundin einen bedauernden Blick schenkte, „Wir … haben gegen sie gekämpft und wurden dabei alle … voneinander getrennt. Als wir merkten … dass sie sich zurückzogen … da …“

Er brach ab und presste, wütend über sich selbst, die Zahnreichen aufeinander, als Sakura im selben Moment spürte, wie sich Narutos große Hand um ihren Oberarm schlang und sie behutsam an seinen warmen Körper zog.
 

„Verzeih mir, Sakura.“, flüsterte der Blonde, bettete sein Kinn in ihren weichen Haaren und schloss schmerzerfüllt die Lider, „Nach diesem Kampf … Sasuke war … er war … einfach verschwunden. Wir haben den ganzen Tag und die ganze Nacht pausenlos die Gegend nach ihm abgesucht … er war nicht mehr da. Wie vom Erdboden verschluckt! Aber ich verspreche dir … ich werde ihn finden.“
 

Die Uchiha hatte den verzweifelten Worten ihres besten Freundes gelauscht, krallte sich jetzt mit ihren Fingernägeln in seine zerrissene ANBU-Weste und konnte ein leises Wimmern nicht länger unterdrücken.
 

„Naruto …“, schluchzte sie und spürte wie er ihr beruhigend über den Rücken strich, während Tsunade mit glasigen Augen beobachtete wie sich Neji und Shikamaru ebenfalls neben die Konoichi stellten und der Nara ihr tröstend eine Hand auf die Schulter legte.
 

„Es tut uns so Leid, Sakura ...“, flüsterte er, registrierte wie die Angesprochene zaghaft ihren Kopf hob und durch tränenverschleierte Augen zu ihm aufsah, „Wenn wir … wenn wir ihn nur nicht aus den Augen verloren hätten … dann …“
 

Noch bevor er weiterreden konnte, löste sich seine Teamkollegin von dem Uzumaki und schüttelte immer wieder hektisch ihr Haupt, wodurch die langen blassrosa Haare spielerisch um ihr trauriges Gesicht tänzelten und ihr ein zerbrechliches Aussehen verliehen.

„Nein. Es … es ist nicht eure Schuld …“, schniefte sie leise, „Ihr musstet euch … auf den Kampf konzentrieren … ihr hättet sonst auch …“

Erneut versagte ihre Stimme, als sie bemerkte, wie sich zum wiederholten Male eine warme Hand auf ihre Schulter legte und den Druck mit Hilfe der fremden Finger leicht verstärkte.
 

„Wir finden ihn, Sakura! Wir werden ihn finden! Es gab nicht einen Hinweis darauf, dass er verletzt worden ist! Keine Fetzen seiner Kleidung, keine ANBU-Maske, kein Katana … nichts … gar nichts! Wir haben nichts gefunden was darauf schließen lässt, dass er einen Kampf verloren hat!“

Die beruhigenden Worte des Hyuugas prasselten förmlich auf die junge Frau nieder und ließen sie tief durchatmen, bevor sie sich langsam zu ihrem Teamleader umdrehte und in seine vertrauenswürdigen Augen blickte.
 

Im nächsten Moment hatte sie sich weinend an seine Brust geschmissen, wurde von seinen starken Armen tröstend umschlungen und vergrub ihr Gesicht in seiner Kleidung.

„Neji … ich …“, schluchzte sie leise, ließ sich von dem Clanerben, wie ein kleines Kind, sanft hin und herwiegen und spürte, wie er ihr einen ermutigenden Kuss auf die Haare drückte. Alle Aufmerksamkeit galt der unglücklichen Frau, wodurch die drei Männer nicht mitbekamen, dass sich ihr sonst so gefasstes Oberhaupt ein paar Tränen aus den Augenwinkeln blinzelte und sich zwang Haltung zu bewahren.
 

„Sakura …“, begann Tsunade schließlich sanft, registrierte jedoch, dass die Angesprochene es vorzog ihr verweintes Gesicht weiterhin in dem Pullover des Hyuugas zu verstecken, „Neji hat Recht! Er und die anderen haben mir die Situation geschildert. Nichts lässt uns auch nur im Entferntesten annehmen, dass Sasuke etwas zugestoßen ist. Er lebt … davon bin ich fest überzeugt ...“
 

Es dauerte noch ein paar Sekunden, bis die Uchiha zögernd den Kopf hob und sich unbeholfen mit dem Handrücken über die feuchten Wangen wischte, als plötzlich Narutos Daumen erschien und ihr diese Aufgabe behutsam abnahm.

„Bitte hör auf zu weinen, Sakura. Wir werden ihn finden! Das habe ich dir doch versprochen ...“, murmelte der Blondschopf gedämpft und repräsentierte, trotz seiner leisen Stimme, felsenfeste Entschlossenheit.

„Aber …“, setzte die junge Konoichi an und atmete tief durch, „… Sasuke ist stark … es gibt nicht viele, die dazu in der Lage wären ihn … und … er würde doch niemals freiwillig …“, stockte Sakura, klammerte sich noch immer an dem Hyuuga fest und spürte wie dessen Fingerspitzen kontinuierlich über ihren Rücken fuhren und ihre beruhigende Wirkung scheinbar nicht verfehlten.
 

„Wir wissen nicht was passiert ist …“, seufzte Tsunade und stützte sich grübelnd auf ihren Ellenbogen ab, „Es ist möglich, dass er irgendwo gefangen gehalten wird. Die Frage ist nur: Wer könnte so mächtig sein Sasuke gegen seinen Willen einzusperren?“
 

„Orochimaru ...“, warf Naruto rasch ein, lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen an den großen Schreibtisch und erntete unverzüglich besorgte Blicke.

„Diese Behauptung wäre, anlässlich früherer Ereignisse, logisch … aber zugleich auch äußert zweifelhaft. Orochimaru war schon, als Sasuke Volljährig geworden ist, kein Gegner mehr für ihn. Wenn die Schlange nicht einen Weg gefunden hat seine Kräfte zu verdoppeln, was doch höchst unwahrscheinlich ist, sollte er nicht dazu in der Lage sein einen Kampf gegen Sasuke zu überleben ...“, sinnierte das Oberhaupt von Konoha-Gakure, während sich Sakura sanft aus der Umarmung des Hyuugas wandte und unter den wachsamen Blicken der Anwesenden an die große Fensterfront trat.
 

„Vielleicht hat Orochimaru einen Weg gefunden Uchiha zu lähmen, ihm Chakra zu entziehen und dafür zu sorgen, dass er wehrlos ist!“, schlug Neji vor und schielte aus den Augenwinkeln zu seiner offensichtlich aufgewühlten besten Freundin. Er beobachtete, wie sie sich die letzten Tränenspuren aus dem Gesicht wischte, ihren leeren Blick über das Dorf schweifen ließ und immer wieder unruhig auf ihrer Unterlippe herumkaute.
 

„Es muss so gewesen sein ... wenn sich Sasuke gegen seinen Angreifer gewährt hätte, wären wir bei unserer Suche gewiss auf riesige Krater oder abgebrannte Wälder gestoßen ...“, schlussfolgerte Shikamaru, entledigte sich seiner völlig zerrissenen ANBU-Weste und erntete von der Hokage ein zustimmendes Nicken.

„Euer Verdacht ist durchaus nachvollziehbar ...“, sprach sie geistesabwesend und tippte mit ihren Fingerspitzen immer wieder auf das dunkle Holz des Tisches, „Wenn es Sasuke möglich gewesen wäre, sich zu verteidigen, dann hätte er mit großer Sicherheit unübersehbare Spuren hinterlassen.“
 

Nach diesen Worten herrschte für kurze Zeit betrübtes Schweigen in dem großen Raum, bis die rosahaarige Frau sich plötzlich rührte und ohne Umschweife auf die großen Flügeltüren zuspazierte.

„Sakura? Was hast du vor?“, entfuhr es Shikamaru verwirrt, während Naruto sich alarmiert von dem Schreibtisch abstieß und Neji bereits nach einem ihrer Handgelenke schnappte, es jedoch verfehlte.
 

„Ich werde hier keine Minute länger tatenlos rumhocken und dubiose Theorien über Sasukes Verschwinden aufstellen.“, zischte sie wütend und wollte gerade nach der Türklinke greifen, als sie in ihrer Bewegung erstarrte und wütend mit ansah, wie sich ein Schatten um ihre schmale Hüfte schlang und über ihre Brust, bis zu ihrem Hals hinauf wanderte.
 

„Sakura …“, erklang plötzlich die strenge Stimme der Hokage, woraufhin sich der Körper der Rosahaarigen gegen ihren Willen langsam umdrehte und sie ihrer ehemaligen Meisterin einen verächtlichen Blick zuwarf, „Du wirst Konoha-Gakure nicht verlassen, hast du verstanden?“

„Tse …“, machte die Uchiha abfällig, ehe ihre Augen zu Shikamaru huschten und ihn förmlich aufzuspießen schienen. Dieser ließ sich durch die tödlichen Blicke jedoch nicht beeindrucken und konzentrierte sich mit ernstem Gesichtsausdruck weiterhin darauf, die Flucht seiner besten Freundin durch sein praktisches Jutsu zu verhindern.
 

„Sakura bitte … sei doch vernünftig!“, redete Tsunade auf ihre ehemalige Schülerin ein und schlug, um ihrer Verzweiflung Ausdruck zu verleihen, mit einer Hand auf den ächzenden Schreibtisch, „Es könnte eine Falle sein! Vielleicht ist Sasuke nur der Köder …“
 

„Und du denkst tatsächlich das könnte mich davon abhalten nach ihm zu suchen?“, feixte die Rosahaarige höhnisch und registrierte wie ihre Beine sich bewegten und sich dem Schreibtisch willenlos näherten, bis sie vor Tsunade stand und dieser trotzig entgegenblickte.

„Du wirst das Dorf nicht verlassen, hörst du? Das ist ein Befehl!“, sprach die Blondine bedrohlich leise und hob warnend die Augenbrauen an, woraufhin die hübsche Konoichi lediglich schnaubte und sich alles andere als einsichtig zeigte.
 

„Es wäre nicht das erste Mal, dass ich einen deiner Befehle verweigere ...“, kam es kühl von Sakura, woraufhin die Hokage wütend die Lider schloss und zur Beruhigung tief durchatmete.

„Du weißt, dass ich das auf keinen Fall dulden werde!“

„Und du weißt, dass du mich nicht aufhalten kannst.“
 

Ein selbstgefälliger Unterton schwang in der Stimme der Uchiha mit, woraufhin sich Tsunade wütend abwandte und begann vor ihrer ehemaligen Schülerin auf und ab zu schreiten.
 

„Du hast Recht …“, zischte das Oberhaupt schließlich und warf der Rosahaarigen einen erbosten Blick zu, „Ich bin nicht in der Lage dich gewaltsam im Dorf festzuhalten … aber sie sind es durchaus.“

Mit einer flüchtigen Handbewegung deutete die ältere Frau auf die drei männlichen Shinobis im Raum, welche die ganze Auseinandersetzung emotionslos betrachtet hatten und scheinbar schon damit rechneten auf diese Art und Weise zum Einsatz zu kommen.
 

„Tse.“
 

Wieder presste Sakura nur diesen einen spöttischen Laut durch ihre zusammengebissenen Zähne und registrierte leicht erschrocken, dass sie das Fass damit zum Überlaufen gebracht hatte.

Mit rasender Geschwindigkeit fuhr Tsunade herum und bohrte ihren zornigen Blick in die Pupillen ihrer ehemaligen Schülerin, während sich ihre Lippen öffneten und das ohrenbetäubendes Geschrei der Fünften durch das Gebäude hallte.
 

Du wirst in Konoha-Gakure bleiben, hast du mich verstanden? Selbst wenn ich Neji und die anderen bei dir einquatieren muss, wird mich das nicht daran hindern können, dafür zu sorgen, dass du in Sicherheit bist! Denkst du Sasuke würde wollen, dass du Kichiro alleine lässt? Vielleicht ist es eine verdammte Falle! Und was dann, Sakura? Willst du, dass dein Sohn, genau wie sein Vater, ohne Eltern aufwächst? Willst du das wirklich?“
 

Das Ende des Ausbruchs kam genau so schnell wie der Anfang und veranlasste alle Anwesenden dazu erleichtert aufzuatmen, während Sakura die bebende Frau vor sich mit weit aufgerissenen Augen anstarrte und offensichtlich sprachlos war.
 

„Glaubst du … Sasuke würde es dir verzeihen, wenn du euren Sohn wegen ihm in Gefahr bringst?“, brummte Tsunade schließlich leise und schien ein wenig aus der Puste, ehe sie beobachtete wie ihr Gegenüber verbissen versuchte ein paar verräterische Tränen wegzublinzeln und krampfhaft die Lippen aufeinander presste.
 

„Ich gebe dir zehn Tage ...“, sprach Sakura schließlich gefasst und versuchte sich von ihrer inneren Unruhe nichts anmerken zu lassen, „Wenn Sasuke bis dahin nicht wieder hier ist … werde ich nach ihm suchen.“

Die Hokage verzog auf Grund dieser unbefriedigenden Worte mürrisch das Gesicht und haderte mit sich selbst, ehe sie nach kurzem Zögern seufzend nickte und die Forderung somit akzeptierte.
 

„Einverstanden. Zehn Tage ...“, wiederholte sie ruhig, stolzierte um den Schreibtisch und ließ sich wieder auf ihren gepolsterten Sessel fallen, ehe sie dem Nara einen auffordernden Blick zuwarf. Dieser verstand sogleich und löste die hübsche Frau von seinem Jutsu, woraufhin Sakura erleichtert den Kopf in ihren verspannten Nacken legte und ihrer alten Meisterin stillschweigend dankte.
 

„Ich habe bereits vor einer Stunde fünf der besten Spürtrupps und drei Späher unseres Dorfes ausgesandt um Sasuke zu finden. Sie werden die Suche ausweiten und uns sicherlich bald nützliche Hinweise liefern. Uzumaki, Nara, Hyuuga ... ihr werdet die nächsten zwei Tage hier bleiben und euch ausruhen. Ihr wart fast eine ganze Woche ununterbrochen auf Mission. Folglich werdet ihr auf meine Erlaubnis warten, ehe es euch gestattet ist die Suche nach Sasuke fortzusetzen. Das gilt besonders für dich Naruto …“, sie besah den Angesprochenen mit einem mahnenden Blick und vernahm sein genervtes Grummeln, „Bis dahin … wäre das dann alles ...“, kam es geschäftsmäßig von der Fünften, woraufhin die drei Männer höflich nickten, während sich die Uchiha bereits auf dem Weg zur Tür befand und vor Naruto und Shikamaru den Raum verließ.
 

„Neji ...“, hielt Tsunades Stimme den Teamleader unerwartet auf und veranlasste ihn dazu sich noch einmal umzudrehen, „Lasst sie nicht aus den Augen … und … und kümmert euch um sie ...“

Der Braunhaarige lächelte daraufhin nur schwach, umklammerte mit einer Hand bereits den Türgriff und schloss, während er antwortete, flüchtig die Lider.

„Dieser Befehl war unnötig Hokage-sama ...“, versicherte er dem Oberhaupt, registrierte wie die ältere Frau kaum merklich nickte und verließ kurz darauf das geräumige Büro.
 


 

Eine Viertelstunde später im Hyuuga Anwesen
 

Ihr konntet nichts finden? Gar nichts? Wie ist das möglich? Ich meine … Sasuke verschwindet doch nicht einfach …“, kam es erschrocken von Hinata, woraufhin ihr Mann ein leises Zischen ausstieß und sie mit einem tadelnden Blick besah.
 

Psst! Nicht so laut! Kichiro soll nichts merken ...“, flüsterte der Blonde eindringlich, „Sakura will nicht, dass er was davon mitbekommt ...“

„Entschuldige! Sie hat natürlich Recht. Es ist vermutlich das Beste, wenn er nichts erfährt. Er ist noch so klein ...“, entfuhr es der Angesprochenen traurig, während sie sich betrübt eine Hand auf die Brust legte und seufzend den Kopf schüttelte, „Ich kann nicht fassen, dass er verschwunden ist. Wie geht es Sakura?“
 

Mit einem schwermütigen Seufzer ließ sich Naruto auf einen der Küchenstühle fallen und fuhr sich durch das gelbblonde Haar, ehe seine Frau neben ihn trat und ihm liebevoll über den Rücken strich.

„Du kennst sie. Sie trägt es mit Fassung und spielt die Starke. Ein paar Tränen und kleine Wutausbrüche waren schon alles, woran sie uns hat teilnehmen lassen ...“, murrte der Uzumaki und war offensichtlich nicht sehr angetan davon, dass seine beste Freundin ihre Emotionen unterdrückte.
 

„Sie ist Sasuke ähnlicher als dir lieb ist, nicht wahr?“, fragte die Blauhaarige sanft, spürte wie sie von dem ANBU auf seinen Schoß gezogen wurde und wenig später seine Lippen zärtlich auf den ihren lagen. Es dauerte eine ganze Weile bis der junge Mann den sehnsüchtigen Kuss beendete und seiner Frau noch für einen flüchtigen Moment tief in die Augen sah.
 

„Wo ist Sakura jetzt?“, kam es besorgt von der Clanerbin, während Naruto seine Arme um ihre Hüfte schlang und sich gegen die Lehne des Stuhles sinken ließ.

„Zu Hause. Neji ist bei ihr ...“, sprach der Uzumaki ruhig und stockte kurz, ehe er zögerlich die nächsten Worte formulierte, „Hinata? Ich … ich werde heute Nacht ebenfalls bei ihr bleiben ...“

Die Angesprochene nickte daraufhin verstehend und setzte ein trübseliges Lächeln auf, ehe sie dem Chaos-Ninja liebevoll durch das blonde Haar strich und sich seufzend erhob.

„Ich weiß. Das dachte ich mir bereits. Du bist hier um Kichiro abzuholen, nicht wahr?“, stellte die junge Mutter fest und trat an den Kühlschrank, während Naruto einen bestätigenden Laut von sich gab.
 

„Und um ein paar frische Klamotten mitzunehmen. Ich werde im Uchiha Anwesen duschen ...“, erklärte der Shinobi und ließ sich von seiner Frau ein Glas Wasser reichen.

„Was ist mit Shikamaru und Neji?“, fragte Hinata interessiert und lehnte sich mit dem Rücken gegen die Küchenzeile.

„Shikamaru ist gerade ebenfalls zu Hause, schnappt sich ein paar Sachen und holt bei TenTen Nejis Zeug ab.“, sprach der Uzumaki und gönnte sich einen Schluck der kühlen Flüssigkeit, „Wir werden heute Nacht alle bei Sakura bleiben. Sie wird uns dafür hassen … aber die Gefahr ist zu groß, dass sie heimlich verschwindet. Sie hat zwar gesagt sie wird die nächsten zehn Tage nichts unternehmen um Sasuke zu finden … aber Neji, Shikamaru und ich sind von der Ernsthaftigkeit ihrer Worte nicht ganz überzeugt ...“, grummelte der ANBU und begegnete dem wissenden Blick seiner Frau.
 

„Sie ist nicht der Typ, der zehn Tage lang ausharrt und die Hände in den Schoß legt ...“

„Und genau deswegen, werden wir kein Risiko eingehen.“, meinte Naruto entschlossen und erhob sich von dem gemütlichen Stuhl, „Ist Kichiro oben?“

„Ja. Folge einfach dem Gezanke. Vermutlich streitet er sich wieder mit deiner Tochter ...“, seufzte Hinata, wandte sich der Spüle zu und erntete einen genervten Blick ihres Mannes.
 

„Warum hassen die beiden sich nur so? Ich meine … das Theater haben wir jetzt seitdem sie laufen können? Ich kapier es nicht ...“, murmelte der Blondschopf und war schon aus der Tür getreten, während die junge Frau mit einem geheimnisvollen Lächeln auf den Lippen begann die Teller abzutrocknen.
 

„Baka! Bei dem Spiel gibt es keine Ninjas!“, schrie ein dreijähriges Mädchen und schmiss einen Teddybären mit beachtlicher Geschwindigkeit gegen die nächste Wand.

„Dann ist es ein blödes Spiel ...“, versicherte ihr Kichiro nicht minder verstimmt und wurde von einer riesigen Stoffgiraffe plötzlich mitten im Gesicht getroffen.

„Jungs haben doch sowieso keine Ahnung!“, meckerte Narutos Tochter, trat einen Schritt zurück und landete im nächsten Moment äußerst ungeschickt auf ihrem Hintern, da ein störender plüschiger Gegenstand ihren Gleichgewichtssinn außer Kraft gesetzt hatte.

„Und Mädchen sind nervig ...“, sprach der Schwarzhaarige siegessicher, stand überheblich grinsend vor Midori und beobachtete wie sich das Gesicht der Dreijährigen zu einer wütenden Fratze verzog.
 

„Du …!“, fauchte sie, griff unter dem geschockten Blick von Sakuras Sohn nach seinem schwarzen T-Shirt und riss ihn mit einem Ruck von den Füßen. Mindestens genauso ungraziös, wie das blonde Mädchen zuvor, landete der junge Clanerbe auf dem Teppich des Kinderzimmers und registrierte Sekunden später, dass Midori immer wieder mit einem weichen quietschrosa Gegenstand auf ihn einschlug. Er schloss die Augen und hob die Arme schützend vor sein Gesicht, ehe er plötzlich ein tiefes Grummeln vernahm und bemerkte wie die Angriffe des kleinen nervigen Mädchens abrupt stoppten.
 

„Zügelt euch, ihr zeternden Zöglinge ...“, drang eine tiefe bekannte Stimme an Kichiros Ohren, woraufhin er blinzelnd die Augen öffnete und direkt in zwei fliederfarbene, knapp über ihm schwebende, wütende Pupillen blickte. Midori hing in den Armen ihres Vaters, umklammerte ein rosafarbenes Stoffschwein und funkelte ihn immer noch finster an, während Naruto sie auf Sicherheitsabstand zu dem jüngsten Uchiha hielt und kopfschüttelnd beobachtete wie die beiden Kinder sich hasserfüllte Blicke zuwarfen.
 

„Papa!“, erklang plötzlich die Stimme eines blauhaarigen Jungen, welcher geschwind durch die Zimmertür geschossen kam und seinem Vater erfreut in die Arme hüpfte. Mit einem Ruck hob der Uzumaki nun auch Midori ein wenig an und sorgte somit dafür, dass die Zwillinge auf seiner Augenhöhe waren.

„Du meine Güte seid ihr gewachsen … ich hätte schwören können ihr wart vor einer Woche nicht größer als ein Stuhlbein ...“, grinste Naruto, während Souta lauthals verkündete, dass das gar nicht stimmen würde und seine Schwester ihrem Vater einen überschwänglichen Kuss auf die Wange drückte.

„Papa! Papa! Spielst du mit uns verstecken?“, rief Midori hoffnungsvoll, während sich Sasukes Sohn aus dem Stofftierhaufen wühlte und kurze Zeit später wieder auf den Beinen stand.

„Ein anderes Mal. Versprochen! Ich bin eigentlich nur hier um Kichiro-chan nach Hause zu bringen ...“, erklärte Naruto entschuldigend und weckte damit das Misstrauen des jüngsten Uchihas.
 

„Warum holt Mama mich nicht ab?“, fragte er skeptisch und beobachtete wie der ANBU seine beiden Kinder absetzte und ihm lächelnd durch das pechschwarze Haar wuschelte.

„Deine Mama musste noch was wichtiges erledigen … also habe ich ihr versprochen, dass ich dich abhole. Das ist doch nicht schlimm, oder?“, fragte der Chaos-Ninja gespielt empört und kniff dem Sohn seines besten Freundes einmal neckisch in die Nasenspitze, woraufhin dieser grinsend den Kopf schüttelte und plötzlich mit einer schnellen Bewegung auf Narutos Arme gehoben wurde. Lachend krallte sich der Dreijährige in den Pullover des Uzumakis, während Midori und Souta ihrem Vater aufgeregt folgten und wenig später den letzten Treppenabsatz hinter sich ließen.
 


 

Zur selben Zeit, auf der anderen Seite des Dorfes in Shikamarus und Temaris Wohnung
 

„Papa? Lässt du mich noch mal fliegen?“, fragte der Dreijährige hoffnungsvoll und hörte seinen Vater leise gähnen, während er freudig auf dem Bett herumhüpfte und immer wieder gackernd hinplumpste.
 

„Nicht jetzt, Yasuo ...“, sprach der Nara leicht genervt und beobachtete unheilvoll, wie sein Sohn schmollend die Unterlippe vorschob. Dies war für Shikamaru das Signal, so schnell wie möglich die Hilfe seiner Frau anzufordern.

„Temari! Ich denke deine fachliche Kompetenz wird verlangt!“, rief er, stopfte eine bequeme graue Trainingshose in die Tasche auf dem Bett und vernahm Sekunden später die zickige Stimme der Angesprochenen.

„Er ist auch dein Sohn! Und du warst eine ganze Woche auf Mission, folglich bist du mit der Erziehung an der Reihe ...“, kam es in barschen Tonfall aus dem Wohnzimmer, woraufhin der Braunhaarige eine Grimasse schnitt und seinen Sohn damit unfreiwillig zum Lachen brachte.
 

„Papa, du siehst richtig doof aus ...“, gluckste der kleine Blondschopf und ließ sich grinsend zurück in die weichen Kissen fallen, während sein Vater weiterhin mit dem Packen seiner Klamotten beschäftigt war.
 

„Nur wenn deine Mutter in der Nähe ist ...“, seufzte Shikamaru und schmiss gerade ein Sweatshirt in die Tragetasche, als die Tür zum Schlafzimmer aufging und eine hübsche blonde Frau den Raum betrat.

„Du hast- …“, sie stockte als sie ihren Mann mit diversen Klamotten in der Hand entdeckte und zog verständnislos die Augenbrauen zusammen, „Was machst du da?“

„Ich packe.“, erwiderte der Nara unverblümt und suchte im Schrank nach einer Boxershorts.

„Ja, das sehe ich! Aber warum packst du?“, fragte Temari hörbar irritiert und setzte sich auf die Bettkante, ehe Yasuo ihren Hals von hinten mit seinen beiden Armen umschlang und sich gegen ihren Rücken lehnte.

„Mama?“, plapperte er auch sogleich drauflos, „Darf ich Kindersendung gucken?“

„Ja, geh ruhig ...“, erwiderte Gaaras Schwester nur und fixierte weiterhin den Braunhaarigen, während ihr Sohn erfreut vom Bett krabbelte und eilig aus dem Raum stürmte.

„Shikamaru …?“, begann die hübsche Konoichi ernst und registrierte wie ihr Mann ein paar T-Shirts in seine Tasche warf, „Was ist los?“
 

Der Angesprochene seufzte kurz, ehe er sich mit einer Hand über die Stirn fuhr und Temari einen leicht verzweifelten Blick zuwarf.

„Sasuke ist verschwunden ...“, sprach er schließlich gedämpft, machte es sich neben seiner Frau auf dem hellen Bettzeug bequem und schloss müde die Lider.

„Was …?“, kam es erschrocken von der Konoichi, während sie sich flüchtig auf die Lippen biss und beobachtete wie Shikamaru sich seufzend in die weichen Kissen fallen ließ und stumm an die Zimmerdecke starrte, „Aber …? Was soll das heißen …? Er … er kann doch nicht einfach verschwunden sein! Ich meine … Sasuke? Es ist doch niemand dazu in der Lage Sasuke zu entführen oder zu verschleppen ...“
 

„Scheinbar schon …“, warf der Nara trocken ein und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, „Wir haben ihn auf der Mission verloren. Feindliche Shinobis haben uns angegriffen und uns voneinander getrennt … als sie merkten, dass sie keine Chance gegen uns haben, zogen sie sich zurück und wir fanden kurze Zeit später alle wieder zusammen … lediglich Sasuke tauchte nicht auf ...“
 

„Habt ihr ihn gesucht ...?“
 

„Natürlich. Es ist fast zwei Tage her, dass wir ihn verloren haben. Wir haben die ganze Gegend nach ihm abgesucht. Ohne Rast! Am Tag und in der Nacht. Gar nichts! Wir haben nicht mal ein Haar von ihm gefunden ...“
 

„Wo wurdet ihr angegriffen?“
 

„An der Grenze des Feuerreiches, ungefähr zwanzig Kilometer südöstlich von Iwa-Gakure ...“
 

„Also mitten im Wald.“, stellte die junge Konoichi fest und ließ sich ebenfalls seufzend neben Shikamaru auf die Bettdecke fallen, „Folglich gibt es in der Gegend nur Bäume ...“

„Richtig.“, stimmte der Braunhaarige seiner Frau zu und registrierte wie sie ihren Kopf behutsam auf seine Brust legte, „Deshalb müssen wir davon ausgehen, dass sich Sasuke nicht mehr in dieser Gegend befindet. Es gäbe dort keine Möglichkeit ihn zu verstecken ...“

Der rechte Arm des Naras schlang sich um Temaris Hüfte und zog sie ein wenig weiter an seinen Körper.
 

„Weiß Sakura es schon?“, fragte die Blondine schließlich zaghaft und vernahm einen bestätigenden Laut ihres Mannes, „Wie hat sie es aufgenommen?“

„Wie wohl?“, murrte der ANBU, löste sich von Gaaras Schwester und setzte sich stöhnend auf, „Sie trägt ihre gleichgültige Maske äußerst überzeugend durch die Gegend und lässt sich selbstverständlich nicht in die Karten schauen.“

„Typisch Sakura ...“, seufzte die hübsche Frau und beobachtete wie sich Shikamaru wieder daran machte seine Tasche zu packen, „Du bleibst heute bei ihr … nicht wahr?“

„Ja. Zusammen mit Naruto und Neji. Wir haben nicht vor sie aus den Augen zu lassen ...“

„Ihr denkt sie wird abhauen, habe ich Recht?“

„In Anbetracht dessen, dass sie schon vor Jahren bereit war ihr Leben für Sasuke zu opfern, ist es doch sehr wahrscheinlich, dass sie versucht ihn zu finden.“

„Das stimmt. Aber … zu jener Zeit … war noch vieles anders. Damals war es ein Leichtes für Sakura ihr Leben aufs Spiel zu setzten … doch jetzt hat sie Kichiro … und trägt somit eine viel größere Verantwortung.“
 

„Und genau an dieses, bisweilen kaum gegenwärtige Verantwortungsbewusstsein appellieren Neji, die Hokage, Naruto und ich ...“, seufzte der Nara und zog den Reisverschluss seiner Tasche mit einer ruckartigen Bewegung zu, ehe er wenig später vor der Wohnungstür stand und gerade mit seiner Frau in einen sinnlichen Kuss vertieft war, als Yasuo um die Ecke geschossen kam und sich in das Hosenbein seines Vaters krallte.
 

„Papa? Papa?“, rief der Dreijährige aufgeregt und wurde von dem besagten Mann schwungvoll auf den Arm genommen, „Musst du schon wieder arbeiten?“

„So ungefähr …“, meinte der Angesprochene nachdenklich und strich seinem Sohn durch die blonden strubbeligen Haare, „Tu mir den Gefallen und verpass deiner Mutter kein blaues Auge solange ich weg bin, ja?“

„Na gut!“, rief der Junge lachend und beobachtete grinsend wie Temari neben ihm stöhnend den Kopf schüttelte.

„Sehr witzig ...“, zischte sie verstimmt, während Yasuo seine kleinen Ärmchen nach ihr ausstreckte und kurzerhand an seine Mutter weitergereicht wurde, „Das nächste mal zielst du mit dem Bauklotz auf deinen Vater, mal sehen ob er dann immer noch so dämlich grinst.“

„Schatz! Du stachelst gerade deinen eigenen Sohn dazu an, seinem Vater ein Feilchen zu verpassen. Ich fürchte diese Art von Kindererziehung ist nicht sehr förderlich ...“, gluckste Shikamaru und presste seine warmen Lippen wenig später erneut auf die der Blondine, ehe er sich von ihr löste und die Wohnungstür öffnete, „Bis dann … ihr Nervensägen ...“

„Bis dann … du Faulpelz!“, riefen Temari und Yasuo im Chor, hatten ein breites Grinsen aufgesetzt und sahen dem Braunhaarigen winkend nach, ehe das grüne Holz ins Schloss fiel und die Sicht auf den Ehemann und Vater verwehrte.
 


 

Eine Viertelstunde später im Uchiha Anwesen
 

Lediglich das leise Ticken der Wanduhr erfüllte den Raum, während Sakura mit einer dampfenden Tasse Tee am Küchentisch saß und gedankenverloren durch eines der großen hellen Fenster in den blühenden Garten starrte.
 

Neji hatte es sich auf der anderen Seite des Tisches, direkt gegenüber seiner Teamkollegin, gemütlich gemacht, beobachtete sie bereits seit über fünf Minuten stillschweigend und spürte wie sich das Gefühl von Beklommenheit langsam und unheilvoll in ihm ausbreitete.

Er war hilflos. Seine beste Freundin, die Frau die er einst bedingungslos geliebt hatte, war vermutlich vollkommen aufgewühlt und er hockte hier und schwieg sie an. Er müsste sie trösten, ihr Mut zusprechen, sie von dieser erdrückenden Ahnungslosigkeit ablenken. Aber ihm kam einfach kein passendes Wort über die Lippen.
 

Was sollte er denn auch sagen?
 

Alles wird gut?

Lass den Kopf nicht hängen?
 

Innerlich seufzend stellte er fest, dass der letzte Spruch sowieso überflüssig war. Schließlich konnte man dem Gesichtsausdruck der Uchiha keine Trauer oder Hoffnungslosigkeit entnehmen. Es war viel schlimmer.
 

Sie hatte eine unbewegte Miene aufgesetzt und repräsentierte, seit dem sie das Büro der Hokage verlassen hatten, absolute und äußerst glaubwürdige Emotionslosigkeit.

Die hellen Augen des Hyuugas huschten über ihre blassen, schlanken Finger, welche sich geradezu krampfhaft um die Tasse in ihren Händen schlangen und somit die einzigen Verräter ihres Gefühlschaos waren.
 

Und erneut verspürte er den Drang ihr aufmunternde Worte entgegenzubringen, sie in den Arm zu nehmen und zu behaupten das alles in Ordnung wäre. Er wusste, dass sie das vermutlich nicht hören wollte, aber er konnte sie doch nicht länger stumm mustern und ihrem inneren Kampf, der Abwehr ihrer Gefühle, weiterhin als besorgter Zuschauer folgen.

Er zwang sich schließlich den Mund zu öffnen und suchte fieberhaft nach aufmunternden und nicht allzu beschränkten Worten, als ihm Sakura seine Entscheidung unerwartet abnahm.
 

„Du musst nichts sagen ...“, sprach sie schließlich ruhig und setzte, zu Nejis Verwunderung, sogar ein kleines Lächeln auf.

„Woher …?“, entfuhr es dem Hyuuga leicht erstaunt und zugleich geschockt, während seine Teamkollegin ein schwaches Lachen erklingen ließ und zaghaft den Kopf schief legte.

„Jeder Genin wäre schwerer zu durchschauen gewesen ...“, seufzte die junge Frau und zog arrogant eine Augenbraue hoch, woraufhin der Angesprochene missmutig stöhnte und sich peinlich berührt gegen die Lehne des Küchenstuhls sinken ließ.
 

„War es so schlimm?“, fragte er gespielt erniedrigt und schmunzelte leicht, als die Uchiha ihm einen entschuldigenden Blick zuwarf und zustimmend nickte.

„Wenn du nicht so erpicht darauf gewesen wärst meine Finger zu durchleuchten, hättest du sicherlich gemerkt, dass ich der Gabe der Betrachtung ebenfalls mächtig bin.“

„Verzeih mir. Ich werde mich hüten, dich und deine bemerkenswerten Fähigkeiten noch einmal zu unterschätzen ...“, sprach Neji ehrfürchtig, bevor das Schrillen der Türklingel durch das Anwesen hallte und Kaedes Füße daraufhin eilig über das dunkle Parkett der Eingangshalle trappelten.

Kurze Zeit später trat der Nara durch die prunkvollen Flügeltüren der geräumigen Küche und gesellte sich, mit zwei Tragetaschen ausgestattet, zu seinen besten Freunden. Sakura war ihm mit ihren giftgrünen Augen gefolgt und zog jetzt, verwundert über das Gepäckaufgebot, misstrauisch die geschwungenen Brauen zusammen.
 

„Hast du mit TenTen geredet?“, fragte Neji ohne seinen Teamkollegen zu begrüßen und ließ sich kurzerhand eine der beiden dunklen Taschen aushändigen.

„Ich habe ihr alles erklärt. Du sollst kurz anrufen, wenn du Zeit hast ...“, berichtete Shikamaru, während Kaede in die Küche gesaust kam und dem Neuankömmling höflich einen Früchtetee reichte.
 

„Danke ...“, kam es knapp von dem Nara, ehe er der Bediensteten die heiße Tasse aus der Hand nahm und sich an das Kopfende des Tisches setzte. Neji war in der Zwischenzeit aufgestanden, griff nach dem Telefon auf der Anrichte und verließ mit dem Hörer am Ohr schweigend den Raum.

„Warum soll er TenTen anrufen?“, fragte die Uchiha argwöhnisch, beugte sich ein wenig zu Shikamaru vor und schien bereits zu wittern, dass hier irgendwas faul war, „Er kann doch einfach nach Hause gehen. Das solltest du übrigens auch machen. Temari hat dich immerhin fast eine ganze Woche lang entbehren müssen ...“

Der Angesprochene gönnte sich jedoch genüsslich einen Schluck Tee, ließ das Porzellan langsam sinken und schien sich ungewöhnlich viel Zeit mit seiner Antwort zu lassen, bevor er seine Lippen öffnete und das Donnerwetter damit praktisch heraufbeschwor.

„Ich war schon zu Hause ...“, erzählte er ruhig, schwenkte die Tasse gemächlich hin und her und sah aus den Augenwinkeln, wie Sakura verständnislos die Stirn runzelte.
 

„Aber, wieso …?“, begann sie, brach jedoch plötzlich ab und seufzte wissend auf, „Ihr müsst nicht wegen mir hier rumhocken. Es geht mir gut, ehrlich. Ihr solltet zu Hause sein … und diesen freien Abend nicht damit vergeuden mir Gesellschaft zu leisten.“

„Vergiss es ...“, sprach Shikamaru streng und besah seine Gesprächspartnerin mit einem durchdringenden Blick, bevor es erneut an der Haustür klingelte und Kaede in Windeseile dem nächsten Gast öffnete.

„Mama!“, ertönte wenig später die Stimme eines Kindes, ehe ein pechschwarzer Haarschopf in die Küche geflitzt kam und sich in die Arme der gerufenen Person warf.

„Na Süßer? Was hast du heute angestellt?“

Die Medic-Nin hob ihren Sohn behutsam hoch, setzte ihn auf ihren Schoß und zwang sich zu einem strahlenden Lächeln, während sie ihm zur Begrüßung einen Kuss auf die Stirn hauchte und spürte wie sich Kichiros Finger in ihr Top krallten.
 

„Mama? Warum hast du mich nicht abgeholt?“, fragte der Dreijährige prompt und überging damit ihre Frage, „Auf dem Spielplatz hast du gesagt, du holst mich ab ...“

„Ich weiß, Kichiro-chan ...“, seufzte die junge Mutter und verzog bedauernd das Gesicht, „Ich musste aber noch dringend was erledigen. Es tut mir leid, Spatz! Aber das war wirklich ganz ganz wichtig, verstehst du?“
 

Der junge Clanerbe nickte daraufhin knapp und begann fröhlich zu erzählen, das er mit Souta Ninja gespielt hatte, ehe er auch schon wieder losdüste und, mit seinem Plastik-Kunai bewaffnet, in Richtung Dojo davonjagte. Naruto betrat währenddessen zusammen mit Neji, welcher sein Telefongespräch offensichtlich beendet hatte, den Raum und schleppte, zu Sakuras Verwirrung, ebenfalls eine Tragetasche durch die Gegend. Scheinbar hatten sich die beiden in der Eingangshalle bereits gedämpft unterhalten und schienen ihre Konversation noch nicht ganz abgeschlossen zu haben.

„... geh ruhig als erstes Duschen ...“, kam es gerade von dem Blonden, woraufhin der Hyuuga zustimmend nickte und Sekunden später dem skeptischen Blick seiner Teamkollegin begegnete.
 

Diese formte ihre Augen jetzt zu Schlitzen und besah ihre drei verstummten Freunde mit einem finsteren Gesichtsausdruck, während Kaede durch die Küche huschte und die ersten Töpfe für das Abendessen auf den Herd stellte.

„In Ordnung ...“, murmelte die Rosahaarige bedrohlich leise, verschränkte abwartend die Arme vor der Brust und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, „Was soll das werden?“
 

Mit einer lässigen Kopfbewegung deutete sie flüchtig auf die Tasche in Narutos Hand und auf die beiden Gepäckstücke neben dem Tisch, ehe sie fragend die Augenbrauen hob und die anwesenden Herren mit warnenden Blicken besah.

„Das weißt du ganz genau.“, meinte Shikamaru schulterzuckend, leerte seine Teetasse und stellte sie wieder klirrend ab, „Und wir wissen, dass du uns deswegen hassen wirst … aber das ist für uns nicht weiter von Belang.“
 

Die Uchiha stieß daraufhin geräuschvoll die Luft aus und wollte gerade zu einer verbalen Attacke ansetzten, als Neji ihr geschickt das Wort abschnitt.

„Beschimpf uns von mir aus so lange du willst … aber fang bei den beiden an … denn ich … brauche jetzt dringend eine Dusche und verzieh mich nach oben ins Gästebadezimmer.“
 

Nach dieser deutlichen Ansage, bekam er von Shikamaru seine Tasche zugeworfen, fing sie formlos auf, kehrte seinen Freunden den Rücken zu und verließ unter Sakuras verdattertem Blick die Küche.

„Verzeiht, Sakura-san?“, holte Kaede die junge Frau aus ihren Gedanken, „Aber wünschen Sie vielleicht, dass ich, da wir über Nacht scheinbar Gäste haben werden, die Betten herrichte?“

„Nein.“, knurrte die Angesprochene und besah den grinsenden Naruto und einen genervten Shikamaru mit wütenden Blicken, „Wir haben keine Gäste … nur lästiges Ungeziefer ...“

„Wir lieben dich auch, Sakura-chan.“, neckte der Blondschopf seine beste Freundin, während sich der Nara mit einem freundlichen Schmunzeln an die Bedienstete wandte.
 

„Nur keine Umstände, Kaede! Aber … vielleicht könntest du drei Futons ins Wohnzimmer im zweiten Stock legen?“, fragte er hoffnungsvoll und schenkte der älteren Dame ein umwerfendes Lächeln, woraufhin diese leicht errötete und zaghaft nickte, bevor sie schon aus dem Raum wuselte und sich scheinbar gleich daran machte Shikamaru seinen Wunsch zu erfüllen.
 

„Ich fass es nicht! Hör sofort auf meine Haushälterin zu bezirzen. Ihr werdet hier ganz sicher nicht übernachten, ist das klar?“, meckerte die Uchiha, erhob sich wütend von ihrem Stuhl und warf dem Braunhaarigen einen zornigen Blick zu.

„Reg dich ab, Sakura!“, meinte der Angesprochene gelangweilt, registrierte wie seine Teamkollegin an den Küchenschrank trat und aufgebracht nach einem Glas kramte, „Du hast Neji gehört. Wir werden heute Nacht hier bleiben. Ob es dir passt oder nicht ...“
 

„Tse.“, stießt die Medic-Nin verachtend aus und fuhr mit einem hasserfüllten Blick wieder zu Shikamaru und dem Uzumaki herum. Letzterer ließ sich gerade ebenfalls am Küchentisch nieder, stützte sich auf den Ellenbogen ab und besah seine beste Freundin mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck.

„Sakura … bitte …“, sprach Naruto seufzend und fuhr sich mit einer flüchtigen Bewegung durch den blonden Haarschopf, „Wir machen uns doch nur Sorgen und wollen …“

„Lügner ...“, fiel ihm die hübsche Konoichi ins Wort und zischte einmal abfällig, „Ihr seid nur hier, weil ihr denkt, dass ich vorhabe abzuhauen ...“

„Das ist einer der vielen Gründe …“, gab der Nara zu und sah sich dem aufgebrachten Gesicht seiner besten Freundin gegenüber, „Aber hauptsächlich sind wir hier … weil Sasuke unser Freund ist und er es uns niemals verzeihen würde, wenn wir zulassen sollten, dass du dich und Kichiro in Gefahr bringst.“
 

Nach diesen ehrlichen Worten entspannten sich Sakuras Gesichtszüge ganz langsam, bevor sie zaghaft die Lider schloss und den beiden Männern schweigend den Rücken zuwandte.

Sie ballte die Hände zu Fäusten und stützte sich mit diesen auf der Küchenzeile ab, während ihr gequälter Blick aus dem Fenster wanderte und sich in den schwankenden Zweigen des prächtigen Kirschbaumes im Vorgarten verfing.
 

Was sollte sie bloß machen?

Tsunade hatte Recht. Sie konnte Kichiro unmöglich alleine lassen.

Sasuke würde das niemals billigen. Aber sie konnte doch auch nicht einfach in Konoha bleiben und nichts tun. Oder?
 

Ein weiteres Mal an diesem schrecklichen Tag bildeten sich Tränen in den smaragdgrünen Augen der schönen Konoichi. Und erneut blinzelte sie dieses Zeichen der Schwäche entschlossen weg und unterdrückte alle schmerzenden Gefühle mit einer Kraft, von der sie selbst nicht wusste, woher sie kam.
 

© by RosaLies

Die Wahrheit?

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Zwei Tage später, an einem unbekannten Ort
 

Ein kühler Windstoß drang durch die riesige, offen stehende, Balkontür in den hohen Raum und streichelte einen schlafenden Mann sanft im Gesicht. Er hatte den Kopf etwas schräg auf dem großen Kissen platziert, wodurch ihm seine pechschwarzen Haarsträhnen leicht über die linke Wange fielen und ihm ein friedliches und entspanntes Aussehen verliehen.

Jedoch sollte sich das schon bald ändern, denn bei dem nächsten Luftzug, der das große Zimmer durchströmte, begann eine Augenbraue des attraktiven Mannes kaum merklich zu zucken.
 

Ganz langsam erwachte er aus seinem erholsamen Schlaf, gab ein leises Brummen von sich und hob, ohne die Lider zu öffnen, eine Hand an seine Stirn.

Er registrierte wie sich ein unerträgliches Pochen in seinem Kopf ausbreitete und wollte instinktiv nach der Lampe auf dem Nachttisch tasten, als seine Finger lediglich unbeholfen ein wenig Luft erwischten. Nach dieser merkwürdigen Entdeckung runzelte der Schwarzhaarige verwirrt die Stirn und zwang sich murrend dazu seine schweren Lider ganz langsam zu öffnen. Er blinzelte leicht, bemerkte, dass der dunkle Raum nur durch ein paar Kerzen erleuchtet wurde und starrte zunächst an die hohe und vor allem unbekannte Zimmerdecke.
 

„Du bist wach! Wie erfreulich!“
 

Eine fremde Stimme drang an die Ohren des Clanerben und veranlasste diesen dazu sich sofort alarmiert aufzusetzen, um wenig später von einem unangenehmen Schwindelgefühl heimgesucht zu werden. Jedoch wäre er kein Uchiha, wenn er sich von so einer belangslosen Gleichgewichtsstörung ablenken ließe und fixierte ohne Umschweife die, im Schatten des Raumes, verborgene Person.

„Wer bist du?“, zischte der Schwarzhaarige und bemerkte wie sich seine letzten Erinnerungen an die Mission, den Kampf und die zwei fremden Shinobis langsam in seinem schmerzenden Kopf zu klaren Bildern entwickelten.

„Das ist eine interessante Frage ...“, sprach die dunkle Gestalt offensichtlich amüsiert und trat mit einem Fuß in den Lichtkegel einer nahe gelegenen Kerze, „Wenn man bedenkt das in unser beider Adern das selbe Blut fließt … ist es geradezu beschämend für mich, dass du einen deiner Ahnen nicht erkennst, Sasuke.“
 

Der Angesprochene hielt entsetzt die Luft an, als er beobachtete wie der Fremde nun vollständig aus den Schatten trat und ihn ein blutrotes Auge durch eine orange riesige Maske eindringlich musterte.

„Was …?“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen bei dem Anblick des Sharingans geschockt, woraufhin der Mann vor ihm leise lachte und sich kurzerhand auf äußerst vertraute Art und Weise am Bettende niederließ.

„Es tut mir leid dich enttäuschen zu müssen … aber … du warst nie der letzte Uchiha.“, pflichtete ihm der Maskierte bei und zupfte flüchtig an seinem langen Umhang, welcher, wie Sasuke erschrocken feststellte, mit großen purpurroten Wolken verziert war.
 

„Akatsuki!“, stieß der Clanerbe verachtend aus und ballte wütend die Hände zu Fäusten, „Wer bist du wirklich? Und was willst du von mir? Antworte!“

Der Fremde ließ, auf Grund des barschen Tonfalls seines Gegenübers, ein leises Seufzen vernehmen, ehe er das Sharingan wieder auf den ungeduldigen Mann richtete und in vor Wut funkelnde, schwarze Pupillen blickte.

„Beruhige dich, Sasuke!“, begann er mit versöhnlicher Stimme, „Dir droht keine Gefahr! Jedenfalls nicht hier …“, fügte er noch hinzu und beobachtete aus den Augenwinkeln wie der Clanerbe argwöhnisch die Stirn runzelte.
 

„Was soll das bedeuten? Was, verdammt noch mal, wird hier gespielt?“, entfuhr es dem Angesprochene zornig, ehe er die Bettdecke zurückschlug und sich aufgebracht von der weichen Matratze erhob, „Was soll das alles? Warum bin ich hier? Wer bist du … und warum zum Teufel besitzt du das Sharingan?“
 

„Das sagte ich doch bereits …“, kam es ruhig von dem Fremden, während er Sasuke mit seinem Auge unaufhörlich folgte und ihn dabei beobachtete, wie er sich in dem schwach beleuchteten Zimmer aufmerksam umsah, „Wir haben die selbe Blutlinie. Mein Name ist Uchiha Madara ...“

Nach diesen Worten sah der Clanerbe irritiert und zugleich auch ungläubig auf, betrachtete den maskierten Mann vor sich aus misstrauischen Augen und stieß schließlich einen abfälligen Laut aus.
 

„Warum sollte ich dir glauben? Ich habe diesen Namen noch nie gehört ...“, brummte der Schwarzhaarige, während seine Pupillen flüchtig zu der geöffneten Balkontür huschten und seine Absichten nicht deutlicher hätten sein können.

„Du bist kein Gefangener.“, erklärte Madara auf Sasukes berechnenden Blick hin und erlangte damit wieder die Aufmerksamkeit des jungen Clanerben, „Es steht dir frei zu gehen. Ich möchte dich lediglich darum bitten, mir einen Moment lang zuzuhören ...“

Die beiden Männer tauschten kurze Blicke aus, ehe der ANBU sich zweifelnd umsah und den Raum scheinbar auf irgendwelche Fallen oder verdächtige Hinweise untersuchte.

„Glaube mir … es liegt nicht in meinem Interesse dir zu schaden. Im Gegenteil!“, versprach der Maskierte und sah neugierig dabei zu, wie Sasuke genervt die Arme vor der Brust verschränkte.
 

„Itachi erwähnte einst, dass du nicht sehr geduldig bist ...“
 

Diese Worte ließen den Schwarzhaarigen augenblicklich aufhorchen und sorgten dafür, dass sich ein unterschwelliges, bedrohliches Knurren in seine Stimme legte.

„Itachi?“, wiederholte er verstimmt und schenkte seinem Gegenüber einen hasserfüllten Blick, „Du kanntest ihn?“

„Selbstverständlich. Dein Bruder war, bevor er sein Leben für deines Opferte, ein Mitglied meiner Organisation.“, kam es unverblümt von dem Angesprochene, woraufhin Sasuke seine ganzen Emotionen hinunterschluckte und sich dazu Zwang seine eiskalte und unnahbare Maske aufzusetzen.
 

Deine Organisation?“, fragte er kühl und beobachtete wie Madara nickend aufstand und sich der prächtigen Balkontür näherte. Mit einer sachten Handbewegung wies der Akatsuki seinen Gesprächspartner an ihm zu folgen. Sasuke zögerte erst, ehe er der unausgesprochenen Bitte des Fremden schließlich teilnahmslos nachkam und sich zu ihm auf den großen überdachten Anbau gesellte.
 

Wenig später glitten die desinteressierten Augen des jungen Uchihas über das verregnete Dorf unter ihm, wobei er leicht erstaunt feststellte, dass das große Gebäude, in dem er sich befand auf einem hohen Felsvorsprung platziert worden war und somit fast königlich aus dem Rest der Bauwerke hinausragte. Dunkle Gewitterwolken verdeckten den Sternenhimmel und ließen ihre Schauer wie Sturzbäche auf die einsamen grauen Häuser hinabströmen, während Sasuke näher an die eiserne Brüstung trat und der Sturm seine rabenschwarzen Harre sanft um sein markantes Gesicht tänzeln ließ. Dieses fremde Dorf bot einen überaus trostlosen Anblick. Die Straßen waren schlammig und keine Menschenseele schien unterwegs, weshalb lediglich ein kalter Wind durch die Gassen heulte und diesem morastigen Dorf etwas Unheimliches verlieh.
 

„Darf ich vorstellen … Ame-Gakure ...“, sprach Madara müde, breitete die Arme aus und starrte gedankenversunken in das ungemütliche Wetter, während die beiden Männer, dank der Balkonüberdachung, vor dem peitschenden Regen geschützt waren, „Meiner Meinung nach der vermutlich nasseste und sicherste Ort dieser Welt!“

Mit einem beklemmenden Gefühl in der Magengegend realisierte Sasuke, dass sich Ame-Gakure ein ganzes Stück weiter südlich vom Erdreich befand und er somit über einen längeren Zeitraum bewusstlos gewesen sein musste.
 

„Seit wann bin ich hier?“, fragte er sogleich emotionslos und beobachtete wie in einiger Entfernung ein gleißender Blitz durch die dunklen Wolken zuckte.

„Seit ungefähr anderthalb Tagen ...“, antwortete der Maskierte seufzend und legte seine großen Hände auf das kunstvoll verzierte Geländer des Balkons, „Ich bin untröstlich, aber Sasori hat es mit der Dosis des Schlafmittels wohl ein wenig übertrieben ...“

„Sasori …?“, wiederholte Sasuke und zog verärgert die Augenbrauen zusammen, „Dieser Rothaarige mit der Spritze?“

„Exakt! Nimm ihm eure kleine Fehde bitte nicht übel. Er hat nur meine Anweisungen befolgt. Ich sah keine andere Möglichkeit um, unbemerkt von Konoha-Gakure, mit dir Kontakt aufnehmen zu können ...“
 

„Warum willst du nicht, dass Konoha von unserem Treffen erfährt?“, fragte der Schwarzhaarige sogleich misstrauisch, woraufhin sein Gegenüber zaghaft den Kopf hob und ihn durch das glühende Sharingan nachdenklich betrachtete.

„Weil ich dich und deine Familie nicht in Gefahr bringen will!“, kam es hörbar betrübt von Madara, ehe er plötzlich unerwartet an dem Kragen seines Umhangs gepackt - und grob gegen die Brüstung des Balkons gestoßen wurde.
 

„Du bedrohst meine Familie?“, knurrte Sasuke hasserfüllt und ließ seine Mangekyou Sharingan in der Dunkelheit warnend aufblitzen, „Was hast du vor? Was plant Akatsuki? Rede!“

„Von der Organisation geht keine Gefahr aus …“, sprach Madara ruhig, während es ihn erstaunlicherweise nicht zu stören schien, dass er gewaltsam über die Balustrade gedrückt wurde und sich sein Rücken bereits gefährlich weit nach hinten lehnte, „Ich sagte doch, dass ich kein Interesse daran habe dir zu schaden! Ich will dich und deine Familie beschützen, Sasuke!“

„Warum sollte ich dir vertrauen? Ich könnte dich auch einfach töten und Konoha-Gakure dadurch einen großen Gefallen tun! Also warum sollte ich ausgerechnet dir Glauben schenken?“, zischte der Angesprochene erbost und drückte seinen Ellenbogen leicht an die Kehle des Akatsukis, welchem, durch seine unvorteilhafte Position, bereits die ersten Regentropfen über die orange Maske liefen.
 

„Weil ich nicht will, dass sich das Schicksal des Uchiha-Clans wiederholt und Itachi somit umsonst gestorben ist ...“, sprach Madara tonlos und sah, wie sich die Augen seines Gegenübers zu unheilvollen Schlitzen verzogen.

„Was hat das mit meinem Bruder zu tun? Itachi ist nicht gestorben, um die Existenz des Clans zu sichern! Er war es doch, der alle umgebracht hat!“, fuhr Sasuke den Akatsuki an und verstärkte den Druck auf dessen Luftröhre.
 

„Du irrst dich ...“, pflichtete der Maskierte ihm bei und starrte in die blutroten Mangekyou Sharingan seins Gesprächspartners, „Dein Bruder hat nicht alle ermordet. Begreif doch! Er hat dich am Leben gelassen und somit erfolgreich verhindert das die Blutlinie des Uchiha-Clans ausstirbt.“

„Er hat mich nur am Leben gelassen, weil ich es nicht wert war zu sterben ...“, zischte Sasuke verbittert und spürte wie seine Finger unkontrolliert zitterten, „Er hat es selbst gesagt. Ich war zu schwach und zu erbärmlich um von ihm getötet zu werden.“
 

„Er hat dich belogen ...“, kam es ernst von Madara, woraufhin der Clanerbe plötzlich seine Mangekyou Sharingan deaktivierte, höhnisch auflachte und den Fremden rasch losließ.

„Und aus welchem Grund? Alle waren Tot. Warum also hätte er mich noch belügen sollen?“, kam es ungläubig von dem Schwarzhaarigen, während sich der maskierte Uchiha von der unbequemen Balustrade in seinem Rücken löste und teilnahmslos den Kragen seines Umhangs glatt strich.

„Kannst du dir das nicht denken?“, stellte Madara die Gegenfrage, woraufhin Sasuke ein weiteres dunkles und vor allem spöttisches Lachen ausstieß und sich gelangweilt an das Geländer lehnte.

„Ich habe es bereits vor langer Zeit aufgegeben, meinen kranken Bruder verstehen zu wollen. Es gibt keine logische Erklärung für das, war er getan hat. Er war einfach gestört, vermutlich hatte er sie nicht mehr alle ...“, kam es zynisch von dem Schwarzhaarigen, ehe er beobachtete wie der maskierte Mann einen flüchtigen Blick in den Himmel warf und sich seufzend der Balkontür zuwandte.
 

„Wirklich bedauerlich …“, murmelte er vor sich hin und betrat langsam wieder den Raum in dem Sasuke vor ungefähr einer halben Stunde aufgewacht war, „Nach all den Jahren … weißt du immer noch so wenig über den Mann, der seinen kleinen Bruder über alles auf dieser Welt geliebt hat … nach all den Jahren, kennst du immer noch nicht … den wahren Uchiha Itachi …“

Der Clanerbe lauschte auf die Worte des Älteren und ließ seinen Blick noch einmal nachdenklich über das trostlose Dorf schweifen, ehe er Madara ins Innere des Gebäudes folgte und ihn in einem der zwei großen Ohrensessel vor dem Kamin entdeckte. Nach ein paar blitzschnellen Handzeichen des Akatsukis erfüllte das angenehme Knistern eines Feuers den Raum und tauchte ihn in ein gemütliches Licht.

Mit wachsamen Schritten näherte sich Sasuke dem Kamin, stellte sich neben die wärmende Glut, starrte flüchtig in die tänzelnden Flammen und richtete seine pechschwarzen Augen schließlich entschlossen auf den Sharinganträger vor sich.

„Wie kommt es, dass ich deinen Namen nicht kenne? Und warum hast du ebenfalls überlebt?“, fragte der ANBU schließlich ruhig und konnte seine Neugier auf diesen fremden Uchiha nicht länger verbergen, während der Angesprochene ihn mit einer einladenden Geste dazu anwies sich auf dem zweiten Sessel niederzulassen.

Sasuke folgte dieser Aufforderung, ließ sein Gegenüber jedoch keine Sekunde aus den Augen und vernahm ein unerwartetes leises Klopfen an der großen Flügeltür am anderen Ende des Zimmers.

Im nächsten Moment öffnete sich langsam das knarrende Holz, ehe eine blauhaarige Frau, ebenfalls in einen Akatsukimantel gekleidet, den Raum betrat und ein hölzernes Tablett herein trug.

„Ah! Konan!“, sprach Madara erfreut, bevor sich ein kleines Lächeln auf das Gesicht der Fremden schlich und sie höflich nickte, „Stell das Essen einfach auf den Tisch dort ...“
 

Die Angesprochene tat wie befohlen, platzierte die duftende Mahlzeit auf dem besagten Möbelstück, kehrte den Anwesenden nach einer knappen Verbeugung stillschweigend den Rücken zu und verließ wenig später wieder den Raum.

„War sie es, die …?“, begann Sasuke, nachdem die Türen ins Schloss gefallen waren, und wurde kurzerhand von dem maskierten Uchiha unterbrochen.

„Ja. Sie und Sasori haben dich hierher gebracht.“, erklärte Madara und schenkte seine Aufmerksamkeit dem prasselnden Kaminfeuer, „Also? Wo waren wir stehen geblieben? Richtig! Ich entsinne mich gerade. Nun … das dir mein Name nichts sagt, liegt vermutlich daran, dass ich bereits vor sehr langer Zeit verbannt wurde, womit auch gleich geklärt wäre, warum ich das Massaker des Uchiha-Clans überlebt habe. Ich befand mich zum damaligen Zeitpunkt bereits nicht mehr in Konoha-Gakure ...“
 

„Du bist ein Ausgestoßener?“, fragte der Schwarzhaarige verwirrt, zwang sich jedoch gleichzeitig zu seinem berühmten Pokerface und strahlte pure Gleichgültigkeit aus, „Eigenartig. Ich habe nicht gewusst, dass der Uchiha-Clan einst Familienmitglieder verbannt hat ...“

„Das wundert mich nicht, schließlich, bin ich bis jetzt der einzige Geächtete.“, sinnierte der Akatsuki und verfolgte den Tanz der Flammen mit scheinbar großem Interesse, „Ein so mächtiger Clan wie der unsere, kann es sich selbstverständlich nicht leisten Informationen an Feinde zu verlieren. Deshalb wurde es niemals in Betracht gezogen Träger des Sharingans, unserer mächtigsten Waffe, aus der Familie zu verstoßen ...“
 

„Was hast du angestellt, dass der Clan bei dir eine Ausnahme gemacht hat?“, feixte der Schwarzhaarige, registrierte, wie Madara ihm kurz sein verborgenes Gesicht zuwandte und glaubte das verschmitzte Grinsen unter der Maske förmlich spüren zu können.
 

„Ich war zu mächtig.“, gestand der Angesprochene und beobachtete wie sich Sasukes Augenbrauen irritiert zusammenzogen.

„Sie haben dich verbannt, weil du zu mächtig warst?“, fragte der ANBU ungläubig und erntete, zu seiner Verwunderung, ein bestätigendes Nicken, „Wäre das nicht normalerweise ein Grund gewesen, dich für immer an den Clan zu binden?“

„Um das zu verstehen … musst du meine ganze Geschichte kennen ...“, begann der Akatsuki seufzend, erhob sich aus dem großen Ohrensessel und trat auf den Tisch mit dem dampfenden Tablett zu, „Jedoch solltest du erst etwas essen. Du hast zwei Tage lang geschlafen und bist sicherlich hungrig.“

„Wenn ich zwei Tage lang ohne Nahrung ausgekommen bin, dann wird mich eine Stunde mehr oder weniger auch nicht umbringen ...“, kam es ruhig von dem Clanerben, woraufhin Madara kurz schwieg und schließlich zögerlich nach dem Tablett griff.
 

„Einverstanden. Während du etwas isst … werde ich dir meine Geschichte erzählen ...“, beschloss der Maskierte, trat mit dem duftenden Essen wieder vor den Kamin und reichte dem brummenden ANBU die heiße Suppe und das dazugehörige Brot.

Mit einem melancholischen Seufzer ließ sich der Akatsuki wieder in seinen Sessel sinken und starrte, wie so oft, geistesabwesend in das knisternde Feuer, während der Schwarzhaarige den köstlichen Geruch der Mahlzeit nicht länger ignorieren konnte und ergeben nach dem Löffel griff.

„Meine Geschichte beginnt vor über hundert Jahren, an dem Tag meiner Geburt.“, setzte Madara an, wurde jedoch, wie erwartet, bereits nach den ersten Worten bezüglich der ersten Worte unterbrochen.

„Du bist über hundert Jahre alt?“, fragte Sasuke äußerst skeptisch und vernahm das leise, durch die Maske gedämpfte, Lachen des offensichtlich viel älteren Mannes.
 

„Ich sagte doch bereits, dass ich verbannt wurde, weil ich zu mächtig war ...“, gluckste der Angesprochene und schien kurz in Erinnerungen zu schwelgen, ehe er sich räusperte und ohne Umschweife fortfuhr.

„Jedenfalls … war dem Uchiha-Clan relativ früh bewusst, was für ein Talent in mir schlummerte. Das wird dir jetzt vermutlich sehr bekannt vorkommen. Es gibt gewisse Parallelen zwischen Itachi und mir. Und genau wie er … hatte ich ebenfalls einen jüngeren Bruder. Allerdings ist unsere Geschichte ein wenig anders ausgegangen als die eure … wenn auch gleich tragisch ...“, sprach Madara ruhig und beobachtete zufrieden, wie sich Sasuke ein Stückchen Brot gönnte.
 

„Du musst wissen … mein Bruder und ich … wir waren beide sehr begabt und hatten immer nur ein ganz bestimmtes Ziel. Den jeweils anderen zu übertrumpfen.“, erzählte der Akatsuki und lauschte dem prasselnden Feuer, „Wir wurden so stark, das wir etwas erschufen, was es in der langen und ehrwürdigen Geschichte des Uchiha-Clans noch nie gegeben hatte. Eine unglaublich mächtige Waffe, die die Vorstellungskraft der damaligen Clanmitglieder bei weitem überstieg und die du heute, dank deines Bruders, dein Eigen nennen kannst.“
 

„Mangekyou …“, warf Sasuke leise ein und erntete ein knappes Nicken seines Gegenübers.

„Korrekt. Dank dieser Fähigkeit wurde ich bereits in jungen Jahren zum Oberhaupt unseres Clans ernannt und traf zusammen mit meinem Bruder alle wichtigen Entscheidungen! Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, dass das Mangekyou Sharingan eines Tages einen hohen Preis von uns abverlangen würde!“
 

„Augenlicht …“
 

Wieder war es nur ein einziges Wort, dass Sasuke über die Lippen kam und erneut erhielt er zur Bestätigung ein kaum merkliches Nicken.

„Nach einiger Zeit bemerkte ich, dass meine Sehkraft stark nachließ und geriet in Panik! Ich begriff, dass die Mangekyou Sharingan mein Augenlicht forderten und ich irgendwann erblinden würde, wenn mir keine Lösung für dieses Problem einfiel! Folglich habe ich alles Mögliche versucht, um zu verhindern das mein Sehvermögen weiterhin abnahm und sah, getrieben von Habgier, schließlich nur noch einen Ausweg.“
 

„Dein Bruder …“, sprach der Schwarzhaarige tonlos und stellte das leere Tablett zur Seite, ehe er sich in dem großen Sessel zurücklehnte und nun ebenfalls in die tänzelnden Flammen starrte.

„Richtig. Ich entriss meinem Bruder seine Mangekyou Sharingan, um von nun an, genau wie du, dieser vernichtenden Waffe auf immer mächtig zu sein!“, erklärte Madara und beobachtete aus den Augenwinkeln, wie der junge Clanerbe flüchtig die Lider schloss und tief durchzuatmen schien.

„Und Itachi wollte diese Geschichte wiederholen. Deswegen war er auch so besessen davon, dass ich die Mangekyou Sharingan aktiviere … damit er sie mir später wieder entreißen kann. Und das ist auch der Grund, warum er mein wertloses Leben damals verschont hat. Er brauchte mich noch. Oder vielmehr … meine Augen!“, schnaubte Sasuke verächtlich und ballte wütend die Hände zu Fäusten, woraufhin sein Gesprächspartner kurz mit der Zunge schnalzte und flüchtig den Kopf schüttelte.
 

„Das meinte ich vorhin, als ich sagte, dass du nach all den Jahren immer noch keine Ahnung von den wahren Absichten deines Bruders hast.“, seufzte der Akatsuki und faltete geduldig die Hände in seinem Schoß zusammen, „Und du befindest dich selbst jetzt noch auf dem Holzweg ...“
 

„Warum sollte er mich sonst am Leben gelassen haben? Es ist doch offensichtlich, dass er meine Augen wollte!“, entfuhr es Sasuke wütend, bevor der Maskierte sich zu dem Kamin vorbeugte und mit Hilfe einer länglichen schmalen Eisenstange in der Glut herumstocherte.
 

„Es tut mir Leid, dir das sagen zu müssen, Sasuke … aber deine Reaktion und dein aufgestauter Hass beweisen, dass Itachis Plan tatsächlich Früchte getragen hat. Du bist genauso geworden, wie er dich immer zu formen versuchte ...“, versicherte ihm Madara zaghaft und schien interessiert an dem derzeitigen Gesichtsausdruck des Clanerben.
 

„Was soll das bedeuten?“, sprach dieser sichtlich verwirrt, während sich seine Stirn ahnungslos kräuselte und dem Akatsuki unter seiner Maske ein kleines Lächeln entlockte.

„Begreifst du es denn immer noch nicht?“, begann der ältere der beiden Männer geheimnisvoll und machte eine bedeutende Pause, „Itachi hat das alles nur getan, um dich … seinen kleinen Bruder … zu beschützen.“
 

„Beschützen? Mich?“
 

Ein abfälliges und gehässiges Lachen hallte durch das Zimmer und ließ Madara vermuten, dass seine Überzeugungskraft höchstwahrscheinlich zu wünschen übrig ließ.

„Sasuke! Du und vor allem deine Zukunft … war Itachi wichtiger als alles andere! Er hat sein ganzes Leben nur für dich aufgegeben! Damit du sicher und wohlbehütet in Konoha-Gakure aufwachsen kannst ...“, pflichtete der Akatsuki seinem Gegenüber bei und beobachtete, wie dieser sich mit einem spöttischen und zugleich schwermütigen Lächeln auf den Lippen erhob und begann im Zimmer auf und ab zu schreiten.
 

„Natürlich. Mein Bruder wollte mir mit der Abschlachtung unserer Familie einen Gefallen tun. Er wollte mich vor meinen blutrünstigen Eltern beschützen, die mir, wenn er sie nicht umgebracht hätte und mir den Moment ihres Todes freundlicherweise auch noch bildlich vor Augen geführt hätte, sicherlich irgendwann die Kehle durchgebissen hätten Warum bin ich darauf nicht früher gekommen?“, zischte er sarkastisch und war nicht mehr in der Lage seine Wut zu unterdrücken.
 

„Du verstehst nicht, Sasuke. Du kennst nur einen Teil der Wahrheit. Und Itachi wollte immer verhindern, dass du das erfährst, was ich dir jetzt gleich sagen werde! Nämlich warum deine Familie, unser Clan … wirklich ermordet wurde!“

„Und warum? Warum, verdammt? Warum musste der Uchiha-Clan, der Meinung meines kranken Bruders nach sterben?“, knurrte der Schwarzhaarige, stand mittlerweile bewegungslos neben der Balkontür und funkelte den scheinbar entspannten Madara aus zornerfüllten Augen an.

„Aus dem selben Grund … aus dem ich verbannt wurde ...“, antwortete der Akatsuki, während sein blutrotes Sharingan gefährlich aufblitzte und sich forschend auf seinen Gesprächspartner richtete.
 

„Was …?“, entfuhr es Sasuke offensichtlich irritiert, während er die Augen zu Schlitzen formte und aller Hass binnen Sekunden von ihm abfiel, „Aber … wenn ein Clan zu mächtig wird, dann schaltet sich doch meistens das Dorf ein und …“, begann der ANBU, wurde jedoch von der verächtlichen Stimme des maskierten Uchihas plötzlich unterbrochen.

„Ah! Jetzt kommen wir der Wahrheit einen sehr großen Schritt näher.“, sprach Madara und verbarg nicht länger, dass der unausgesprochene Name dieses Dorfes ihn missbilligend schnauben ließ.
 

„Konoha …?“, fragte der Schwarzhaarige verständnislos und zog argwöhnisch eine Augenbraue in die Höhe, „Was hat Konoha-Gakure mit der Ermordung meiner Familie zutun?“

„Konoha-Gakure … oder besser gesagt … der dritte Hokage und die Dorfältesten Koharu, Danzou und Homura … waren Itachis Auftraggeber.“, kam es ruhig von Madara, woraufhin lediglich das leise Prasseln des Kaminfeuers den Raum erfüllte und Sasuke für einen kurzen Moment gänzlich erstarrt war.
 

„Du lügst ...“, zischte er, nachdem er sich wieder gefasst hatte und stieß einen ungläubigen Laut aus, „Sie hätten der Ermordung des Uchiha-Clans niemals zugestimmt.“

„Du irrst dich! Der Sandaime und die Ältesten haben die Ermordung deiner Eltern sogar heraufbeschworen! Sie hatten Angst, Sasuke! Angst vor der Macht des Clans! Angst davor ihn irgendwann nicht mehr unter Kontrolle zu haben! Sie fürchteten um ihre Positionen im Dorf! Der Uchiha-Clan war für ihren Geschmack ein wenig zu präsent. Die Bürgerpolizei, das große Ansehen unseres Clans. Das alles hat sie beunruhigt und schließlich dazu getrieben der Vernichtung ihres mächtigsten Verbündeten zuzustimmen ...“
 

„Das ist nicht wahr! Du lügst!“, knurrte der Schwarzhaarige verzweifelt, wandte seinem Gesprächspartner den Rücken zu und starrte, die Hände noch immer zu zitternden Fäusten geballt, durch das große Fenster hinaus in den wolkenüberzogenen düsteren Himmel.

Madara schwieg einen Augenblick lang, betrachtete den angespannten Körper des Clanerben mit schwelgender Zufriedenheit und lehnte sich genüsslich in dem bequemen Ohrensessel zurück.
 

„Es ist die Wahrheit, Sasuke ...“, sprach der Akatsuki ruhig, verschränkte die langen Finger ineinander und musterte den jungen Mann weiterhin eindringlich.

„Nein.“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen, während er sich wieder umdrehte und seine funkelnden Augen auf den Maskierten richtete, „Warum hätte Itachi diesen Auftrag annehmen sollen?“
 

„Es war die einzige Möglichkeit für ihn dich zu retten. Itachi war bereits mit zwölf Jahren ein Spion und arbeitete für die Dorfältesten und den dritten Hokage gegen seinen eigenen Clan ...“

„Ein Spion?“, wiederholte Sasuke und beobachtete wie der Akatsuki flüchtig das sichtbare Auge schloss und vermutlich unter seiner Maske ein trauriges Lächeln aufsetzte.
 

„Du wirst das nicht verstehen … aber dein Bruder wurde in eine Zeit hineingeboren, in der es außer Blutvergießen, Schmerz und Tod nicht sehr viel gab. Itachi war noch ein kleines Kind als der letzte große Krieg zwischen den Nationen ausbrach und konnte das alles nicht begreifen. Er war gerade vier Jahre alt, als Konoha-Gakure angegriffen wurde und sich die Leichen seiner Freunde auf den Straßen seines Heimatdorfes sammelten. Und für ein Kind in diesem Alter … ist Krieg die Hölle auf Erden ...“, erzählte Madara und warf einen flüchtigen Blick durch eine der, von Regentropfen benetzten, Fensterscheiben. Sasuke schwieg daraufhin, starrte in die warmen Flammen des Kaminfeuers und ließ sich das Gesagte noch einmal durch den Kopf gehen.
 

„Als Itachi Jounin wurde …“, setzte der Maskierte an und fuhr mit seiner Schilderung fort, „… realisierte er erstmals die Spannungen zwischen seiner Familie und Konoha-Gakure. Du weißt sicherlich, dass dein Bruder, was seine Loyalität gegenüber dem Clan betraf, zu wünschen übrig ließ, oder?“
 

„Hn …“, machte der Schwarzhaarige nur und verschränkte lässig die Arme vor der Brust, „Es gab diesbezüglich ein paar Auseinandersetzungen zwischen ihm und meinem Vater ...“

„Richtig ...“, bestätigte Madara knapp, „Itachi war der Meinung, dass der ehrwürdige Uchiha-Clan mehr ein Gefängnis als eine Familie sei. Du weißt wie sehr dein Vater ihn dazu gedrängt hat, dem Clan Ehre zu bringen. Dein Bruder fühlte sich wegen seines Talents von seiner eigenen Familie ausgenutzt! Alles wurde über seinen Kopf hinweg entschieden! Dein Vater, Fugaku, beschloss das sein ältester Sohn ANBU werden sollte, nicht dein Bruder selbst. Itachi wurde immer mehr zum Aushängeschild des renommierten Uchiha-Clans und war damit alles andere als glücklich ...“
 

„Das rechtfertigt nicht die Abschlachtung der eigenen Familie ...“, zischte Sasuke und sah wie der Akatsuki beschwichtigend die Hände hob und zaghaft den Kopf schüttelte.

„Gewiss nicht! Aber … es trug wie vieles andere dazu bei, dass dein Bruder schlussendlich diese grauenvolle Entscheidung gefällt hat.“

„Tse.“, kam es abfällig von dem jüngeren Uchiha, woraufhin Madara flüchtig seufzte und sein Gegenüber mit einem durchdringenden Blick besah.

„Sasuke …“, begann er geradezu einfühlsam, „Dein Bruder war kein bösartiges Monster … und doch wollte er dich immer in diesem Glauben lassen! Itachi hat dich geliebt, Sasuke! Er hat, um dich beschützen zu können, sogar zugelassen, dass die einzige Person die ihm jemals etwas bedeutet hat, nämlich du, sein kleiner Bruder, ihn abgrundtief hasst ...“

„Wenn ich ihm wirklich etwas bedeutet habe … warum hat er mir dann meine Familie genommen? Drückt er so Geschwisterliebe aus?“, zischte der Schwarzhaarige wütend und vergrub seine bebenden Hände in den weiten Taschen seiner schwarzen Hose.
 

„Er hielt es für das Beste.“, gestand der Akatsuki und beobachtete den aufgewühlten Mann vor sich aus interessierten Augen, „Das mag absurd klingen, aber … Itachi wollte nicht, dass dich das selbe Schicksal ereilt wie ihn. Er wollte nicht, dass der Clan deine Entwicklung einschränkt, dich unterdrückt und deine Fähigkeiten ausnutzt. Jedoch war für Itachi wohl der bedeutsamste Grund … dich vor einem verheerenden Bürgerkrieg zu bewahren ...“

Ein fragender Ausdruck trat auf das Gesicht des ANBUs, woraufhin Madara endlich begann die letzte Lücke in der Lebensgeschichte von Uchiha Itachi zu füllen.
 

„Dein Bruder bemerkte, dass die Spannungen zwischen Konoha-Gakure und dem Uchiha-Clan stetig anwuchsen … und ihm wurde zunehmend bewusst, dass er die wohl schwerste Entscheidung seines Lebens treffen musste! Das Leben seiner Familie … oder den Frieden für sein Heimatdorf? Und geprägt von seiner schrecklichen Kindheit und den schmerzenden Erinnerungen des Krieges, wählte er den Frieden! Er wurde ein Spion der Dorfältesten, in der Hoffnung, den aufkommenden Zwiespalt zwischen Konoha-Gakure und dem mächtigstem Clan des Feuerreiches, friedlich lösen zu können. Jedoch spitzte sich die Situation immer weiter zu und dein Bruder realisierte, dass es bald, auf Grund der Reibungen die im Dorf entstanden, zu einem Bürgerkrieg kommen würde. Also traf er die, für ihn, einzig richtige Entscheidung! Er beseitigte das Problem auf Befehl der Ältesten hin … indem er seine eigene Familie umbrachte … und somit den Frieden im Dorf sicherte. Lediglich dich konnte er nicht töten. Uchiha Itachi konnte es nicht übers Herz bringen seinen kleinen Bruder zu ermorden und legte sich in dieser Nacht, in der er dir alles genommen hatte, einen, ich möchte sagen, sehr spontanen Plan zurecht. Er machte dich zu einem Rächer! Itachi sagte dir, du sollest ihn mehr als alles andere hassen und deine Mangekyou Sharingan aktivieren, damit du ihn eines Tages, für das, was er dir angetan hat, büßen lassen könntest. Seine Absichten waren simpel. Er wollte damit erreichen, dass du, auf eine bizarre Art und Weise, stark genug wirst, um in dieser grausamen Welt alleine überleben zu können. Er wusste, wenn er dich verschonen würde, müsste er Konoha-Gakure verlassen und ein Abtrünniger werden. Ein Geächteter! Ein Verräter seines Dorfes, seiner eigenen Familie! Und all das nahm er, ohne zu zögern, für seinen kleinen Bruder auf sich ...“
 

„Das ergibt aber keinen Sinn.“, warf Sasuke ein und öffnete somit zum ersten Mal seit Minuten, in denen er mit klopfendem Herzen gelauscht hatte, den Mund, „Kurz bevor mein Bruder starb, hat er versucht meine Sharingan an sich zu reißen! Sein Kunai steckte in meinem Bauch. Er wollte mich töten. Um ehrlich zu sein, hat er mich getötet ...“
 

„Deinem Bruder war die Rolle des böswilligen Mörders eben wie auf den Leib geschnitten ...“, versicherte Madara dem Schwarzhaarigen und sah wie dieser kritisch die Stirn runzelte, „Versteh doch! Itachi hat bis zu seinem Tode versucht, die Wahrheit vor dir zu verbergen! Er hatte niemals vor dich zu töten! Er entschied bereits in der Nacht des Uchiha-Massakers, dass er irgendwann durch deine Hand sterben würde! Er wollte es so! Itachi hat diesen entscheidenden Kampf absichtlich so authentisch gestaltet! Es war alles geplant! Er wusste schon, bevor er dir in die Augen sah, dass er an diesem Tag sterben würde! Er musste dich verletzten um dich weiterhin glauben lassen zu können, dass er der Mensch ist, auf den du all deinen Hass projizieren solltest! Ist es nicht Beweis genug, dass er dir das Leben gerettet hat und seine Fähigkeiten auf dich übertrug?“
 

„Aber …?“, setzte der Clanerben an, brach jedoch rasch ab und ließ seinen Blick erneut aus dem Fenster schweifen, „Er kann doch unmöglich …“

„Es ist sicher schwer zu begreifen, dass der eigene Bruder einem sein halbes Leben lang etwas vorgespielt hat. Den Hass. Die Verachtung. Dabei basierte alles auf einfacher, bedingungsloser Liebe und dem Drang dich vor allem Schmerz auf dieser Welt beschützten zu wollen. Itachis einziges Ziel war es immer nur, dass du, fernab von der Strenge des Uchiha-Clans und vernichtenden Kriegen, ein glückliches, unbeschwertes Leben führen kannst ...“
 

„Warum?“, hauchte Sasuke schließlich schwach und schloss erschöpft die Lider, „Warum hat er mir dann nie die Wahrheit gesagt? Warum wollte er, selbst als ich ihn mit meinem eigenen Katana durchbohrte, dass ich weiterhin denke, er hätte das alles aus Selbstsucht, Egoismus, Machtgier und Wahnsinn getan ...“
 

„Ist das nicht offensichtlich ...?“, seufzte Madara und erhob sich erstmals seit fast zwei Stunden aus dem großen Ohrensessel, „Es gab nur eine Sache die deinem Bruder annähernd so viel bedeutete wie du … und das war Konoha-Gakure. Sein Heimatdorf. Gegen das ich, wie du gewiss schon bemerkt hast, einen kleinen Groll hege. Und deswegen wollte er auch nicht, dass wir uns jemals begegnen. Er glaubte, ich würde versuchen deinen Zorn auf Konoha zu lenken, um es letztendlich durch deine Hilfe vernichten zu können. Folglich hat er mit allen Mitteln versucht die Lüge aufrecht zu erhalten, damit du mir, falls wir uns eines Tages, entgegen seiner Hoffnungen, treffen sollten, keinen Glauben schenkst. Jedoch hat dein Bruder eine winzige Kleinigkeit übersehen. Einen Beweis für seine jahrelange Täuschung ...“
 

Nach diesen Worten, drehte sich Sasuke langsam um und starrte sein Gegenüber mit unergründlicher Miene abwartend an, woraufhin Madara leise lachte und sich, neben den Clanerben, an eines der großen Fenster stellte.

„Es existiert eine Akte. Im Keller des Hauptgebäudes von Konoha-Gakure ...“, berichtete der maskierte Mann und folgte mit seinem glühenden Sharingan den hinab rinnenden Regentropfen an der Scheibe, „Und dieses kleine Schriftstück enthält den, an deinen Bruder gerichteten, Befehl, welcher die Ermordung deiner Familie, durch den dritten Hokage und die Ältesten, bestätigt ...“
 

Der Akatsuki beobachtete das wutverzerrte Gesicht von Sasuke mit größter Genugtuung und entschloss sich dazu, die Worte zu formulieren die dem jungen Clanerben offensichtlich gerade durch den Kopf schwirrten.

„Begreifst du endlich? Itachi hat dich nur belogen, um zu verhindern, dass sich dein Hass auf ihn, wenn du die Wahrheit erfahren solltest, plötzlich gegen Konoha-Gakure richtet! Gegen das Dorf, welches sich, auf Grund von armseliger Furcht und unstillbarem Machthunger, dafür entschlossen hatte, den mächtigsten Clan der jemals unter ihnen lebte auszulöschen!“
 

Madara registrierte wie der ANBU geräuschvoll ausatmete, sich ruckartig abwandte und mit einer gehetzten Bewegung durch sein rebenschwarzes Haar fuhr, ehe er an das Bett trat und sich kurzerhand auf dem Fußende niederließ. Er stützte seine Ellenbogen auf den Oberschenkeln ab, vergrub das attraktive Gesicht in seinen zitternden Händen und schien immer wieder unruhig ein und auszuatmen.

Sasuke glaubte sein Kopf würde gleich platzen, während er krampfhaft die Lippen aufeinander presste und mit aller Macht versuchte eine gewaltige Anzahl verschiedenster Gefühle, die förmlich auf ihn einzubrechen schienen, hinter seiner gleichgültigen Maske zu verbergen.
 

War das alles wirklich wahr?

Konnte es überhaupt wahr sein?

Bestand die Möglichkeit, dass er seinem großen Bruder wirklich etwas bedeutet hatte?

Das er ihm den gefühllosen Mörder nur vorgespielt hatte?

Wollte er ihn wirklich beschützen?
 

Dies alles klang schlicht und ergreifend unglaubwürdig.

Jedoch machte es zugleich, auf erschreckende Art und Weise, Sinn.
 

Ein hilfloses Keuchen entfuhr Sasukes Kehle, während der Akatsuki seinen inneren Kampf stillschweigend beobachtete und ein merkwürdiges Leuchten in sein blutrotes Auge trat.

Es dauerte eine ganze Weile bis der Schwarzhaarige nach endlosen Überlegungen den Kopf hob und Madara mit einem durchdringenden Blick besah.

„Mit dieser Bedrohung für meine Familie … meintest du Konoha-Gakure, nicht wahr?“, sprach der ANBU ruhig und krallte, als der Gefragte bestätigend nickte, angespannt seine Finger in die Bettwäsche unter sich, „Du denkst also, dass Dorf steht dem Uchiha-Clan immer noch misstrauisch gegenüber?“

„Sie sind nicht misstrauisch, Sasuke! Sie haben Angst! Begreifst du das nicht? Du bist hier, weil ich dich warnen musste! Nach meinen Informationen, ist dein Sohn …“, diese Worte veranlassten den Schwarzhaarigen dazu beunruhigt den Kopf zu heben, „… noch weitaus begabter als Itachi. Und genau dieses Talent fürchten die Ältesten von Konoha! Sie fürchten die Stärke deiner Nachfahren! Und du weißt, wozu sie diese Furcht vor über zwanzig Jahren getrieben hat ...“
 

Der Angesprochene atmete daraufhin erneut tief durch, während sich sein Kopf in den Nacken legte und er einen nervösen Blick an die Zimmerdecke warf. Madara beobachtete derweil, wie immer wieder ein kurzes Zucken durch den Körper des Clanerben ging und seine Aufregung somit auch äußerlich erkennbar wurde. Wenige Sekunden später war der junge ANBU aufgesprungen, tigerte unsicher durch den hohen Raum und wurde dabei von einem blutroten Sharingan genaustens gemustert.

„Ich weiß, dass das alles schwer zu glauben ist ...“, kam es tonlos von Madara, „Und ich kann deine Bedenken durchaus nachvollziehen. Aber ich versichere dir, wenn du einen Blick in diese geheime Akte wirfst, dann wird dir klar werden, dass meine Sorge nicht unbegründet ist ...“
 

„…“
 

„Sasuke. Deine Frau und dein Sohn sind in Konoha-Gakure großer Gefahr ausgesetzt ...“, pflichtete der Maskierte dem Uchiha bei und sah wie dieser leicht gequält die Lider schloss, „Du hast mein Wort, dass es keinen sichereren Ort als Ame-Gakure für sie geben würde, sie stünden unter dem Schutz der Organisation und- …“
 

„Warum sollte ich dir vertrauen? Wieso willst du sie beschützen? Verdammt, es ist schließlich nicht deine Familie ...“, fiel ihm der ANBU ins Wort, stieß ein abgehetztes Zischen aus und griff sich zerstreut in die pechschwarzen Haare, während er weiterhin vor der Balkontür auf und ab lief.
 

„In gewisser Weise schon …“, antwortete Madara und senkte leicht den Kopf, „Ich bin die Vergangenheit, du bist die Gegenwart und dein Sohn ist die Zukunft des Uchiha-Clans. In unser aller Adern fließt das gleiche Blut. Man kann mich verstoßen, aber ich bleibe trotzdem wer ich bin. Ein Uchiha. Konoha-Gakure hat mir, genau wie dir, alles genommen … und ich werde nicht zulassen, dass sich diese Geschichte wiederholt ...“
 

Diese Worte ließen Sasuke kurz Inne halten, ehe er einen Blick aus dem Fenster warf und sein blasses Gesicht von dem gleißenden Licht eines Blitzes erhellt wurde. Seine Züge hatten sich verhärtet, während er sich zwang tief einzuatmen und die Hände ein weiteres Mal in dieser finsteren Nacht zu zitternden, von Hass gestärkten Fäusten ballte.
 

„Ich werde meine Entscheidung treffen, sobald ich Gewissheit habe ...“
 


 

Zur selben Zeit, mitten in der Nacht in Konoha-Gakure
 

Nein ...“
 

Das grauenvolle Bild von Sasukes blutüberströmtem Gesicht ließ die hübsche Frau schreiend aus ihrem Alptraum hochfahren, sorgte dafür, dass sich ihre zierlichen Finger in den dunklen Stoff der Seidenbettwäsche krallten und diese krampfhaft an ihre bebende Brust pressten. Sie keuchte leise, während der kalte Schweiß ihren Nacken herab lief und ihr eine unangenehme Gänsehaut bescherte. Es dauerte ein paar Sekunden bis Sakura realisierte, dass sie in ihrem Bett saß und versuchte durch tiefe Atemzüge ihren rasenden Herzschlag wieder zu beruhigen als sie plötzlich ein leises Rascheln vernahm.
 

„Sakura …“
 

Die besorgte Stimme des Hyuugas hallte durch das geräumige Zimmer und ließ die junge Frau erschrocken zusammenzucken. Ihre Augen huschten durch den Raum und entdeckten, dank des fahlen Lichtes, eine Gestalt nicht weit von ihr. Der Schatten im Sessel erhob sich, auf Grund ihres starren Blickes ganz langsam und trat mit gedämpften Schritten aus der Dunkelheit neben das, im Mondschein liegende Bett.
 

„Neji …“, hauchte die Rosahaarige schwach, beobachtete wie sich der junge Mann neben ihr auf die Matratze sinken ließ und schließlich zaghaft seinen rechten Arm nach ihr ausstreckte. Sachte strichen seine Finger über ihre eiskalten Wangen und fuhren liebevoll die Konturen ihres Gesichts nach, ehe der Braunhaarige ein leises Seufzen vernehmen ließ und die zitternde Frau behutsam in seine starken Arme schloss.

Scht …“, machte er fürsorglich, spürte, wie Sakura sich schluchzend in sein Shirt krallte und strich ihr tröstend über den Rücken, „Ganz ruhig! Es war nur ein Traum ...“

Neji registrierte wie seine beste Freundin daraufhin tief durchatmete und versuchte sich möglichst unauffällig die verräterischen Tränen aus dem hübschen Gesicht zu wischen.
 

„Es ist alles in Ordnung, Sakura. Ich bin hier ...“, flüsterte er leise und wiegte die aufgelöste Frau sanft hin und her, während er immer wieder beruhigende Laute von sich gab.

Nach diesen Worten dauerte es noch ein paar Minuten, bis sich seine Teamkollegin wieder einigermaßen gefasst hatte und schließlich zaghaft den Kopf hob.

„Es … tut mir leid.“, murmelte sie, löste sich nun gänzlich aus der Umarmung des Clanerben und wischte sich mit einer gehetzten Bewegung die restlichen Tränenspuren aus dem blassen Gesicht.

Neji schüttelte jedoch nur brummend den Kopf, erlangte somit die Aufmerksamkeit der Uchiha und besah sie mit ernster Miene.

„Nein, Sakura. Hör endlich auf dich zu verstellen. Du musst in meiner Gegenwart nicht die Starke spielen ...“, versicherte er ihr, lehnte sich plötzlich ein wenig weiter vor und strich seiner besten Freundin zärtlich über die feuchten Wangen.

Die junge Konoichi antwortete daraufhin nicht, dankte dem Hyuuga jedoch stillschweigend und signalisierte ihm dies durch einen intensiven Blick aus glänzenden Smaragden.
 

„Versuch noch ein bisschen zu schlafen ...“

Die fliederfarbenen Augen des Clanerben verweilten auf der blinkenden Anzeige des Weckers.

„Es ist erst drei Uhr morgens.“, klärte Neji die Rosahaarige schließlich auf, wollte sich gerade von der Matratze erheben und im bequemen Sessel weiterhin über seine Freundin wachen, als sich deren Finger unerwartet von hinten in sein graues T-Shirt krallten und sein Vorhaben erfolgreich verhinderten.
 

„Geh nicht. Bitte ...“, wisperte die schöne Konoichi flehend, beobachtete mit glänzenden Augen, wie sich der junge Mann langsam wieder umdrehten und ihr einen verständnislosen Blick schenkte.

„Ich habe nicht vor zu gehen. Du weißt doch, dass immer einer von uns hier ist und auf dich aufpasst …“, zischelte er ihr zu, strich ihr behutsam eine weiche blassrosa Haarsträhne aus dem Gesicht und beobachtete wie Sakura schwermütig den Kopf senkte.

„Das meinte ich nicht …“

Sie sah aus den Augenwinkeln, wie der Hyuuga irritiert die Stirn runzelte und sie somit stillschweigend dazu aufforderte weiter zu sprechen.
 

„Halt mich einfach nur fest …“, flüsterte Sakura zaghaft und begegnete dem überraschten Blick ihres Freundes, ehe dieser sich nach kurzem Zögern neben sie legte, seine Arme um ihren zierlichen Körper schlang und sie vorsichtig an seine Brust zog.

„Alles was du willst …“, raunte Neji ihr zu und bettete sein Kinn auf ihrem seidigen Haar, ehe er registrierte, wie die junge Frau ihr hübsches Gesicht seufzend in seinem Shirt vergrub und sich tiefer in die Kissen kuschelte.

„Danke …“

Sanft presste der ANBU sie stärker an seinen muskulösen Körper und sog unbewusst ihren atemberaubend süßlichen Duft ein, während ihre Atmung immer flacher wurde und bald darauf verriet, dass sie eingeschlafen war.
 

Das nächste Mal erwachte Sakura genüsslich aus einem traumlosen Schlaf und gähnte leise, während sie sich von der Seite auf den Rücken drehte und müde gegen das helle Sonnenlicht blinzelte. Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie direkt in die auffällig hellen Augen von Neji sah und registrierte, dass er sie wohl die ganze Zeit über beobachtet hatte.

„Was ist los? Habe ich gesabbert?“, fragte sie schlaftrunken, hob den rechten Arm und strich sich mit einer kurzen Handbewegung die seidigen Haare über ihren Kopf nach hinten.

„Nur ein bisschen ...“, scherzte der Angesprochene und lachte leise, als die Uchiha einen empörten Laut ausstieß und sich kurzerhand im Bett aufsetzte.

„Wie schön, dass ich zu deiner Unterhaltung beitragen konnte.“, murrte sie gespielt entrüstet, schlug die Bettdecke zurück und erhob sich wenig später von der bequemen Matratze. Nach einem kurzen Marsch durch das Zimmer schob sie routinemäßig den großen Kleiderschrank auf, griff nach einer weiten Trainingshose und verschwand kurz darauf im anliegenden Bad, um diese, gegen die lilafarbene Boxershorts die sie trug, austauschen zu können.

Als sie nach wenigen Minuten in das Schlafzimmer zurückkehrte stand der Hyuuga bereits mit vor der Brust verschränkten Armen an einem der großen Fenster und starrte gedankenversunken hinab in den blühenden Vorgarten. Die vielen Äste der zwei Kirchbäume schwankten, wie so oft zu dieser Jahreszeit, sanft im Spätsommerwind, während die ersten rosa Blüten leise zu Boden fielen und das baldige Kommen des Herbstes ankündigten.

„Was ist los?“, erklang hinter Neji die sanfte Stimme der Rosahaarigen und ließ ihn sorgenvoll die Lider schließen.

„Ich hatte noch keine Gelegenheit es dir zu erzählen aber … ich wurde gestern Abend noch spät zu Tsunade gerufen …“, berichtete er wahrheitsgemäß und drehte sich mit ernstem Blick zu Sakura um, „Wir haben die Erlaubnis noch heute Vormittag aufzubrechen und die Suche nach Sasuke fortzusetzen.“

Nach diesen Worten beobachtete Neji wie sich die Augen der Uchiha leicht weiteten und sie ihren Blick abwesend durch den Raum schweifen ließ.

„Verstehe …“, entfuhr es ihr nach kurzem Schweigen, während sie ihn erneut fixierte und, wie so oft, nichts von ihren Gedanken und Gefühlen preisgab.
 

„Sakura …“, sprach der Braunhaarige eindringlich und trat kurzerhand auf seine beste Freundin zu, „Versprich mir, dass du nichts Dummes anstellst solange Naruto, Shikamaru und ich weg sein werden. Hörst du? Versprich es mir!“

Mit einem leisen Seufzen senkte die junge Frau den Kopf und spürte wenig später wie sich plötzlich zwei große Hände um ihre Oberarme schlangen und sanft aber bestimmt zudrückten.

„Sakura, ich bitte dich! Sasuke würde es uns nie verzeihen, wenn wir während seiner Abwesenheit zulassen würden, dass dir oder Kichiro etwas passiert. Sag mir, dass du in Konoha bleiben wirst. Sag es!“
 

„Neji. Ich kann nicht ...“, hauchte die Angesprochene betrübt und setzte einen gequälten Gesichtsausdruck auf, „Es tut mir leid, aber es geht nicht. Ich kann dir einfach nicht- ...“

„Du weißt, dass er damit nicht einverstanden wäre. Genauso wenig wie ich ...“, fiel ihr der Clanerbe barsch ins Wort und schien auf Grund der Sturheit seiner besten Freundin ein wenig verstimmt. Sein Argument ließ die Rosahaarigen einen Moment lang verstummen, bis sie bemerkte wie die Hände des jungen Mannes ihre Arme wieder freigaben und sich zärtlich, fast liebevoll um ihr anmutiges Gesicht legten.
 

„Sakura, bitte! Bring dich nicht unnötig in Gefahr. Wir werden ihn finden. Das haben wir dir versprochen!“, erinnerte er sie, bevor er verzweifelt die Augen schloss und sich zu der hübschen Konoichi hinunterbeugte, „Bleib in Konoha ... um unser aller Willen!“

Die Medic-Nin seufzte erschöpft, während sich Nejis Lippen mit leichtem Druck auf ihren Kopf legten und dem seidigen Haar einen tröstenden Kuss bescherten.

„Aber ich- ...“, setzte sie wispernd an, wurde jedoch sogleich unterbrochen, fand sich eine Armlänge von ihrem Teamleader entfernt wieder und starrte in seine strengen fliederfarbenen Augen.

„Sakura! Zwing mich nicht zu betteln!“, sprach er gereizt und besah sie mit einem ernsten Blick, „Shikamaru, Naruto und ich werden auf der Mission keine ruhige Minute haben, wenn wir nicht wissen, dass Kichiro und du in Sicherheit seid ...“
 

Der Clanerbe beobachtete ungeduldig, wie die hübsche Konoichi grübelnd auf ihrer Unterlippe kaute, schließlich ergeben die Schultern sinken ließ und geräuschvoll ausatmete.

„Es sind noch acht Tage, bis die Frist, die mir Tsunade aufgedrückt hat, abgelaufen ist ... und ...“

„Und ...?“, hakte der Hyuuga nach und stellte neugierig und zugleich hoffnungsvoll die Ohren auf.

„Und ...“, wiederholte Sakura, während ihre grünen Augen die ihres besten Freundes suchten, „... ich verspreche dir, dass ich mich an jene Vereinbarung halten werde. Sollte diese Zeitspanne jedoch um sein, wird mein Schwur dir gegenüber ohne Umschweife aufgehoben, einverstanden?“
 

„Ich fürchte mir bleibt keine andere Wahl als diesem Vorschlag zuzustimmen ...“, kam es nach kurzer Bedenkzeit von dem Braunhaarigen, als plötzlich das laute Scheppern von Kochtöpfen durch das große Anwesen hallte und die Teamkollegen flüchtig zusammenzucken ließ, ehe sie kurze Blicke austauschten und wenig später gemeinsam durch die große Flügeltür auf den Flur des zweiten Stockes traten.

Das Stimmengewirr aus der Küche wurde immer lauter, während sie den oberen Gang entlang liefen, die große prunkvolle Treppe in die Eingangshalle hinab stiegen und kurz darauf den besagten Raum erreichten.
 

„… dann nimmst du das Ei und schlägst es ganz ganz vorsichtig, so das keine Schweinerei entsteht, am Pfannenrand auf.“, erklärte der Uzumaki und führte das Gesagte sogleich aus, „Siehst du! Und jetzt das Ei vorsichtig weiter aufdrücken und schon … landet es in der Pfanne! Aber pass auf, dass keine Schalenstücke reinfallen! Die sollte man nämlich nicht mitessen!“

„Und warum nicht?“

„Weil die Eierschale ganz schwer zu verdauen ist.“

„Und warum?“

„Weil sie zu viel zu hart ist.“
 

Mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachteten Sakura und der Hyuuga, wie Naruto, zusammen mit Kichiro auf den Schultern, über den Herd gebeugt in der Küche stand und offensichtlich gerade dabei war ein Frühstücksomelett zuzubereiten.

Kaede deckte währenddessen grinsend den Tisch, hatte die beiden Neuankömmlinge schon entdeckt und schenkte ihrer Arbeitgebering ein warmes Lächeln.

„Guten Morgen, Sakura-san! Ich hoffe Ihr hattet eine angenehme Nacht!“, sprach die Bedienstete nach einer kurzen Verbeugung, erhielt von der Angesprochenen ein knappes Nicken und erlangte somit die Aufmerksamkeit der zwei Köche.

„Mama! Sieh mal!“, rief Kichiro grinsend und winkte seine Mutter zu sich, während Kaede auch Neji höflich begrüßte und ihn freundlich an den Frühstückstisch dirigierte. In der Zwischenzeit hatte sich die Uchiha neben Naruto gestellt und beobachtete ihren Sohn dabei wie dieser aufgeregt mit einem Finger auf die Bratpfanne deutete und die Zutaten für ein Omelett runterrappelte. Der Uzumaki lachte ein paar Mal leise während Kichiro seiner Mutter erklärte, warum man Eierschalen nicht essen sollte und kam nicht drum herum, über die schnelle Auffassungsgabe dieses offensichtlich talentierten Kindes zu staunen.

„Tatsächlich?“, fragte Sakura den Dreijährigen nach Beendigung seines Vortrags gespielt erstaunt und registrierte wie dieser stolz nickte und seine Ärmchen nach ihr ausstreckte.

Naruto beugte sich daraufhin grinsend vor, ließ zu, dass seine beste Freundin ihren Sohn von seinen Schultern nahm und diesem wenig später liebevoll durch das pechschwarze Haar strich.
 

„Morgen ...“, kam es plötzlich gähnend aus Richtung der Tür, woraufhin sich alle zu dem Nara umwandten und beobachteten wie dieser sich genüsslich strecke und von einer rot angelaufenen Kaede gerade zwinkernd eine dampfenden Tasse Kaffee entgegen nahm.

„Morgen!“, murmelte Sakura, während der Chaos-Ninja gerade äußerst schwungvoll sein Omelett wendete und dabei, zum Leidwesen der Rosahaarigen, wirklich professionell aussah.

„Mama?“, fragte Kichiro plötzlich neugierig und erregte die Aufmerksamkeit seiner Mutter, während sich diese mit hochgezogenen Augenbrauen in Bewegung setzte und genau wie Shikamaru auf den Küchentisch zutrat.

„Hn?“

„Warum kann Naruto kochen und du nicht?“

Der Nara verfiel im nächsten Moment, zusammen mit Naruto in ein ansteckendes Glucksen, ließ sich galant neben Neji auf einen der Küchenstühle plumpsen und schlug diesem jetzt ein paar Mal prustend auf den Rücken, da der Kaffee des Clanerben bei einem gescheiterten Lachversuch scheinbar einen Weg in dessen Luftröhre gefunden hatte.

„Eigentlich können doch alle Mamas kochen, oder nicht?“, kam es, verwirrt über die offensichtlich amüsierte Reaktionen der Männer, schließlich stirnrunzelnd von Kichiro, bevor die zweite Welle der Heiterkeit über die Anwesenden hereinbrach und die linke Augenbraue der schönen Konoichi bereits gefährlich zuckte.
 

„Iss dein Frühstück auf, Kichiro! Sonst fängt der Kindergarten noch ohne dich an!“, brummte die Rosahaarige verstimmt, hoffte somit von dem verhassten Thema ablenken zu können und verteilte eine Gratisladung böser Blicke an die Herren der fröhlichen Runde. Diese versuchten daraufhin vergeblich ein schadenfrohes Grinsen zu unterdrücken und kicherten wenig später, zu Sakuras Leidwesen, wieder um die Wette. Kichiro ließ seine wachsamen schwarzen Augen derweil verständnislos über die Anwesenden gleiten und konnte sich keinen Reim auf das merkwürdige Verhalten dieser offenbar verrückten Erwachsenen machen.
 

© by RosaLies

Kummerkästen und Regentage!

© by RosaLies
 


 

Am Nachmittag, auf dem Marktplatz von Konoha-Gakure
 

Grüne Augen huschten abwesend über die vielen Stände und beobachteten halbherzig wie eine kleine Gruppe jüngerer Akademieschüler den Weg der nachdenklichen Konoichi kreuzte.

Sie zog kaum merklich eine ihrer geschwungenen Brauen in die Höhe, als sie sah wie ein dunkelhaariger Junge aus dem Kreis der Kinder unbeholfen ein paar Fingerzeichen formte und vergeblich versuchte seine Klassenkameraden davon zu überzeugen, dass er dem Jutsu der Schattendoppelgänger mächtig war.

Eben diese unbedeutende Szene ließ die Uchiha laut aufseufzen, da ihr plötzlich und völlig unvorbereitet der Gedanke kam, dass Sasuke vielleicht nie sehen könnte, wie sein Sohn in zwei Jahren auf die Akademie gehen - und seinem Namen vermutlich alle Ehre machen würde.
 

Noch bevor Sakura es selbst realisierte, schlich sich bei diesen Überlegungen ein trauriger Ausdruck auf ihre feinen Gesichtszüge und ließ TenTen, welche schweigend neben ihr herlief, betrübt die Augen schließen.

„Mach dir keine Sorgen, Sakura. Neji und die anderen werden ihn sicher bald finden.“, erklang die einfühlsame Stimme der Hyuuga und riss die Medic-Nin, zu ihrer Erleichterung, aus den unwillkommenen Gedanken.

Sie richtete ihre Pupillen auf die Brünette neben sich und schenkte ihr ein leicht spöttisches Lächeln, ehe sie flüchtig murrte und sich wieder auf die Straße konzentrierte.

„Sie haben das Dorf vor gerade mal einer Stunde verlassen, TenTen.“

„Ja, ich weiß …“, nuschelte die Angesprochene, während ihr luftiger Rock um ihre gebräunten Beine tanzte und ihr ein, wie Sakura fand, durchaus anmutiges Aussehen verlieh, „Aber glaub mir, sie werden alles Erdenkliche tun um Sasuke zu finden und- …“
 

„Und ich sitze hier untätig rum und tue nichts anderes als warten.“, unterbrach die Uchiha ihre Freundin, ließ die Hände in die Taschen ihrer engen, dunklen Jeans gleiten und zog leise fluchend die Schultern an.

„Du weißt, dass Tsunade-sama dir verboten hat das Dorf zu verlassen?“, erinnerte TenTen die Rosahaarige leicht nervös an die unangenehme Abmachung und erntete, wie so oft, ein abfälliges Schnauben.

„Tatsächlich? Muss mir wohl entgangen sein!“, murmelte Sakura mit einer gehörigen Portion Sarkasmus in der Stimme und bog zähneknirschend in die nächste Seitenstraße ein.

„Hör zu …“, setzte die Hyuuga an und bahnte sich neben ihrer Freundin einen Weg durch die Passantenmenge, „Ich kann gewiss nachvollziehen, dass du wütend, frustriert, genervt und sogar noch boshafter bist als sonst, aber das…“

„Sakura, TenTen! Schön euch zu sehen!“, erklang plötzlich die helle Stimme einer bekannten Person und ließ die beiden Konoichis sogleich aufblicken. Nicht weit von ihnen, in dem ausgesprochen gepflegten Vorgarten des Konoha-Kindergartens, standen, in der Nähe von ein paar plaudernden Eltern, zwei junge Frauen, von denen eine gerade zur Begrüßung die Hand hob und sie freudig herüberwinkte.

Hinata trug ein schlichtes sommerliches weißes Kleid und war dem Anschein nach gerade auf Temari getroffen, welche nun ebenfalls den Kopf hob und ihre Aufmerksamkeit den beiden Neuankömmlingen schenkte.

„Warum überrascht mich das jetzt nicht?“, grummelte Sakura bei dem Anblick ihrer Freundinnen und schlenderte, zusammen mit Nejis Frau, auf die besagten Damen zu.
 

„Sakura-chan!“, begann Hinata fröhlich und schloss die Angesprochene kurz darauf überschwänglich in ihre Arme, „Was für ein Zufall, dass wir uns hier treffen! Temari und ich hatten gerade überlegt mal wieder mit den Kindern essen zu gehen. Was meinst du? Das Restaurant im Park? Schließlich wird uns der Sommer nicht mehr oft einen so herrlich warmen Tag bescheren!“

„Hattet ihr die gleiche ergreifende Idee wie TenTen, oder wollt ihr mich einfach nur nerven?“, antwortete Sakura absichtlich trocken, woraufhin Temari und Hinata der Hyuuga einen wütenden und unmissverständlichen Blick entgegenschleuderten.

TenTen!

„Ich habe nichts gesagt! Ehrlich!“, rechtfertigte sich die Angeklagte, präsentierte ihren unschuldigsten Gesichtsausdruck und hörte Sakura neben sich überlegen mit der Zunge schnalzen.

„Das musstest du auch gar nicht! Glaubt mir! Dieser äußerst nervige und wahrscheinlich gut gemeinte aber schlecht durchdachte Ablenkungsversuch hätte nicht auffälliger sein können!“, stöhnte die Rosahaarige und rümpfte abfällig die Nase.

Die drei Angesprochenen tauschten daraufhin betrübte Blicke aus und schienen nach den richtigen Worten zu suchen, bis Temari zum ersten Mal den Mund aufmachte und ihre beste Freundin durchdringend musterte.

„Versteh doch, Sakura. Wir machen uns Sorgen um dich.“

„Temari hat Recht!“, bestätigte TenTen die Aussage der Blonden und erhielt von Narutos Frau ein zustimmendes Nicken, „Diese ganze Sache mit Sasuke ist selbstverständlich nicht einfach für dich. Du fühlst dich zweifelsohne hilflos und wir wollen doch nur, dass du auf andere Gedanken…“

„Stopp! Stopp! Stopp!“, beendete die Angesprochene das Thema und sah sich den traurigen und zugleich enttäuschten Gesichtern der drei Frauen gegenüber, „Na schön! Ich mache euch jetzt einen Vorschlag: Entweder ihr unterdrückt eure sentimentalen, herzzerreißenden und völlig überflüssigen Ausbrüche, oder ich muss euch leider alle töten!“

Für einen kurzen Moment legte sich eine seltsame Stille über die jungen Konoichis, ehe sich auf jedem der vier Gesichter ein schiefes Grinsen bildete und plötzlich hinter ihnen unerwartet die Glastür des Kindergartens aufflog.
 

„Mama! Mama, guck mal was ich gebastelt habe!“, rief ein kleiner braunhaariger Junge und stürmte geradewegs in TenTens Arme, während sich nun eine größere Gruppe Eltern vor dem Kindergarten versammelt hatte und von ihren aufgeregten Sprösslingen in Beschuss genommen wurde.

„Das ist aber ein schöner Schmetterling, mein Schatz! “, lobte die Hyuuga ihren Sohn und bestaunte das Werk des Dreijährigen, woraufhin Temari ihr einen neugierigen Blick zuwarf und Watarus Pappmascheeinsekt ein wenig genauer unter die Lupe nahm.

„Und sieh dir erst diese gigantischen rosa Glitzerflügel an. Den musst du unbedingt deinem Vater zeigen, Süßer. Um kein Geld der Welt will ich Nejis stolzen Gesichtsausdruck verpassen!“

Temaris folgendes schelmisches Grinsen war selbstverständlich für jeden Anwesenden ersichtlich und umspielte Sekunden später ebenfalls die Lippen der hübschen Uchiha.

„Sehr witzig!“, zischte TenTen daraufhin eingeschnappt und besah ihre Freundinnen mit einem finsteren Blick, während sie sich gerade innerlich seufzend eingestand, dass ihr Sohn, bezüglich seines Geschlechts, einen Faible für unpassende Farben zu haben schien.

„Das hast du ganz toll gemacht, Wataru-chan!“, sprach Hinata nun ebenfalls anerkennend, schmunzelte jedoch bei einem heimlichen Blick auf das Kunstwerk und sah wie ein blonder Haarschopf in der Menge auftauchte und an Temaris Hosenbein zerrte.

„Na Süßer? Wie war der Kindergarten?“, kam es sogleich von Shikamarus Frau, während sie ihren Sohn auf den Arm nahm und ihm einen liebevollen Kuss auf die Wange drückte.

„Doof!“, antwortete Yasuo knapp, krallte sich in die Bluse seiner Mutter und spähte über ihre Schulter in Richtung Tür, „Alle haben nur blöde Schmetterlinge gebastelt!“

„Und wieso ist das auf einmal doof? Du hast doch immer gerne gebastelt!“, erinnerte sich Temari leicht irritiert und zog verständnislos die Augenbrauen zusammen.

„Aber keine Schmetterlinge, Mama! Das ist was für Mädchen! Nur Mädchen basteln Schmetterlinge!“, empörte sich der Dreijährige und schenkte seiner Mutter einen aufgebrachten Blick, woraufhin diese zusammen mit Sakura und Hinata eine etwas peinlich berührte Brünette musterte und sich ein Lachen nicht länger verkneifen konnte.

TenTen wollte gerade das Vorhandensein äußerst männlicher Züge ihres Sohnes beteuern, als das Gezanke zweier sehr bekannter und oftmals zerstrittener Zöglinge an die Ohren der jungen Konoichis drang.
 

„Gib das zurück!“

„Nein!“

„Du nervst!“

„Halt die Klappe!“

„Jetzt gib das wieder her! Das gehört mir!“

„Nein!“
 

Laut lachend rannte das blonde Mädchen mit dem geflochtenen Zopf auf die Gruppe zu und versteckte sich kichernd hinter Hinata, während sie krampfhaft ein graues Plastik-Kunai umklammerte und ihre fliederfarbenen Augen auf den Eingang des Kindergartens richtete.

Sakura konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als schließlich ein deutlich unzufriedener Kichiro in der besagten Tür erschien und den genervten und vor allem perfekt kopierten Blick seines Vaters zur Schau stellte.

„Was hältst du von einem bedrohlichen Knurren? Das würde deine missbilligende Haltung sicher noch mehr hervorheben.“, schlug die Uchiha grinsend vor und registrierte vergnügt, wie ihr Sohn tatsächlich einen ähnlichen Laut ausstieß, bevor er, die Hände in den dunklen Shorts vergraben, auf sie zugestampft kam und schließlich neben ihr stehen blieb.
 

„Gib es zurück! Das ist meins!“, zischte er wütend und warf Midori, welche mittlerweile grinsend hinter den Beinen ihrer Mutter hervorlugte, einen vernichtenden Blick zu.
 

„Nein, du Baka!“
 

Midori! Es reicht!“, mischte sich Hinata ein und besah ihre Tochter mit einem strengen Gesichtsausdruck, „Gib Kichiro-chan sein Spielzeug zurück!“

„Aber Mama …“, empörte sich die kleine Blondine und richtete ihren Zeigefinger anklagend auf den Jungen vor sich, „Kichiro hat gesagt mein Schmetterling sieht aus wie eine hässliche Raupe!“

„Das stimmt nicht!“, rechtfertigte sich der jüngste Uchiha und warf einen unsicheren Blick in das Gesicht seiner Mutter, „Ich hab gesagt der sieht aus wie eine fette Raupe!“
 

„Deine Verteidigung lässt zu wünschen übrig, Süßer!“, seufzte Sakura, ging vor dem Dreijährigen in die Hocke und schenkte ihm ein schiefes Grinsen, „Ich denke eine Entschuldigung wäre angemessen!“

Sie beobachtete wie Kichiro kurz unauffällig zur Seite schielte und das siegessicher lächelnde Mädchen ins Visier nahm, bevor er leicht schmollend die Unterlippe vorschob und auf äußerst niedliche Art und Weise die Arme vor der Brust verschränkte.

„Aber der Schmetterling sah wirklich aus wie eine fette Raupe.“

Kichiro!“

„Tut mir leid …“, nuschelte er nach wenigen Sekunden und starrte unverwandt in die Augen seiner Mutter, während diese ihm kopfschüttelnd durch das rabenschwarze Haar wuschelte und nur teilweise mitbekam, wie auch Midori von Hinata dazu aufgefordert wurde Reue zu zeigen.
 


 

Später am Nachmittag, im großen Park von Konoha-Gakure
 

Ihr habt also spontan entschlossen mit den Kindern essen zu gehen, seid über Dino-Pflaster bis hin zu Trinkpäckchen perfekt ausgestattet und schleppt auch noch rein zufällig seit drei Stunden einen Picknickkorb durch die Gegend, ja?“, kam es trocken von Sakura, bevor sie Temari einen Pappteller mit Gabel reichte und sich auf der, von TenTen beigesteuerten, riesigen Wolldecke genüsslich ausbreitete.

„Ihr solltet euch nächstes Mal alle Sakura’s persönlicher Kummerkasten auf die Stirn schreiben, dann kennt nicht nur das halbe, sondern das ganze Dorf eure edlen Absichten!“

„Ich schätze in Punkto Unauffälligkeit haben wir versagt, was?“, lachte Hinata und kramte aus ihrem großen Picknickkorb ein paar Lutscher und andere Süßigkeiten hervor, ehe sie TenTen ein Stück des selbst gemachten Himbeerkuchens servierte und nach der Thermoskanne griff.

„Aber dafür beweisen wir im organisatorischen Bereich Genialität!“, grinste Temari, nahm der Blauhaarigen den Kaffeebecher aus der Hand und ließ sich im Schneidersitz neben Sakura nieder.

„Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander, nicht wahr?“, feixte die Medic-Nin daraufhin und registrierte vergnügt wie Gaaras Schwester ihr die Zunge entgegenstreckte, als sich plötzlich viele kleine Ärmchen von hinten um ihren Hals schlangen und aufgeregt an ihr rüttelten.

„Mama? Spielst du mit uns Ninja?“, drang Kichiros hoffnungsvolle Stimme an ihre Ohren, ehe dieser zusammen mit Yasuo, Wataru und Souta in ihrem Blickfeld erschien und sich entschlossen an ihrem Tank-Top festklammerte.

„Jetzt?“, fragte diese seufzend und verdrehte bei dem raschen Nicken der vier Jungs die Augen, ehe sie blitzschnell nach Hinatas riesiger Süßigkeitentüte griff und den Kindern mit einem gekonnten Rückwärtssalto einen begeisterten Ausruf entlockte.

„Gut! Spielen wir Ninja! Aber wenn ihr mich nicht fangen könnt, gehören alle Süßigkeiten mir!“, versicherte Sakura den Sprösslingen und sah sich kurz darauf den leuchtenden Augen der Naschkatzen gegenüber. Sogar Midori, welche bis eben noch bei der Auswahl ihres ersten Lutschers gewesen war, schien über diesen unerhörten Süßigkeitendiebstahl nicht sehr erfreut und stand plötzlich wild entschlossen neben Wataru und den anderen.

„Midori einen Lutscher wegzunehmen ist genauso gefährlich, wie ihrem Vater die tägliche Ramenration zu verwehren!“, schmunzelte Hinata und goss sich noch etwas Kaffee nach, während Temari und TenTen leise lachten und die ersten missglückten Fangversuche ihres tobenden Nachwuchses verfolgten.

„Ich fürchte unsere Kinder haben weit mehr von ihren Vätern als uns lieb ist.“, seufzte die Hyuuga und zog verständnislos die Augenbrauen zusammen als ihre Freundinnen amüsiert glucksten und ihr verschwörerisch zuzwinkerten.

„Dann bastelt Neji also gerne rosa Glitzerschmetterlinge?“, fragte Temari neckend und bekam, wie erwartet, einen finsteren Blick entgegengeschleudert, während sie sich gespielt genießerisch das nächste Stück Himbeerkuchen in den Mund schob und es mit einem heißen Schluck Kaffee hinunterspülte.

„Kannst du nicht einfach die Klappe halten und mit einem Metalldraht in der nächsten Steckdose spielen?“, brummte TenTen der Blondine zu, ehe sie in das Gelächter ihrer Freundin mit einstimmte und über die Vorstellung ihres bastelfreudigen Gatten tatsächlich grinsen musste.
 

„Denkt ihr … sie werden Sasuke-kun finden?“, sprach Hinata plötzlich leise und ließ die vorherige heitere Stimmung somit erschreckend schnell abklingen.

Binnen weniger Sekunden lagen alle Augenpaare auf Sakura und beobachteten wie diese ihre Spielkameraden gerade durch das Jutsu der Schattendoppelgänger zur Verzweiflung trieb.
 

„Das müssen sie einfach …“, seufzte TenTen und nippte an ihrem Kaffee, „Neji, Naruto und Shikamaru würden lieber sterben, als Sakura zu beichten, dass ihre Suche erfolglos war!“
 

„Und wir müssen uns wohl damit abfinden, dass unsere Ehemänner allesamt in Sakura vernarrt waren und ihr gegenüber einen chronischen Beschützerinstinkt entwickelt haben, nicht wahr?“, lächelte Hinata, hob zur Verwunderung der anderen beiden ihren Pappbecher an und prostete ihnen zu, „Auf Sasuke-kun, der mit seiner bloßen Anwesenheit dafür gesorgt hat, dass unseren Männern die Augen geöffnet wurden und wir nicht als alte Jungfern sterben müssen!“

„Auf Sasuke …“, fügte TenTen nickend hinzu und wiederholte die Geste der Blauhaarigen, „Der es durch unverkennbare Eifersucht fertig brachte meinem Mann beinahe die Nase zu brechen und somit schließlich auf mich aufmerksam machte!“

„Auf Sasuke, der, wo immer er gerade sein möge, es tatsächlich geschafft hat, uns dreien einen faulen, hochnäsigen oder begriffsstutzigen Ehemann zu vermitteln!“, schloss Temari grinsend, bevor die Pappbecher der jungen Frauen mit einem dumpfen Geräusch aufeinander trafen und der Kaffee den Weg in ihre Kehlen fand.

„Wenn ich nicht schon vorher gewusst hätte, dass ihr verrückt seid, dann würde ich meine Vermutung nach dieser Szene als bestätigt betrachten!“, rief Sakura plötzlich hörbar amüsiert, woraufhin sich Hinata und die anderen überrascht umwandten und dabei zusahen wie ihre, mit Süßigkeiten beladenen Kinder, lachend auf sie zugerauscht kamen.

Nur wenig später ließ sich die Uchiha auf den Platz neben TenTen fallen und registrierte schmunzelnd wie ein müder Kichiro auf ihren Schoß krabbelte und es sich dort mit seinem ergatterten Schokoriegel gemütlich machte.

„Erzählt schon!“, forderte die Medic-Nin offenbar erheitert, „Zu welchem Anlass stößt man mit Pappkaffeebechern an? Habt ihr gerade aus heiterem Himmel eine Sekte gegründet?“

„Keine Sekte sondern eine Fraktion!“, kicherte Hinata und setzte ein schiefes Grinsen auf.

„Und wie lautet der Name eurer kleinen Fraktion?“

Sakura’s persönliche Kummerkästen!“, antwortete Temari grinsend und konnte sich, bei dem darauf folgenden Augenrollen der Uchiha, ein lautes Lachen nicht länger verkneifen.
 

„Wie schön, dass ihr mir eine Einladung zu diesem kleinen Treffen habt zukommen lassen!“, erklang plötzlich die schneidende und zugleich schnippische Stimme einer bekannten Blondine und ließ die vier Frauen und ihre Kinder überrascht aufblicken.

„Sei nicht sauer, Ino. Ist es unsere Schuld, dass du nicht zu Hause bist und nur dein Anrufbeantworter ans Telefon geht?“, sprach TenTen schulterzuckend und ließ fragend ihre Augenbrauen in die Höhe wandern, als die Angesprochene empört ihre Hände in die Hüfte stemmte und scheinbar nicht sehr zufrieden mit dieser Aussage war.

„Wie wäre es mit ein wenig mehr Initiative?“, gab Ino zu bedenken und vernahm kurz darauf Temaris genervtes Stöhnen.

„Hätten wir etwa eine Vermisstenanzeige aufgeben sollen um dich zu finden?“

„Das wäre zumindest eine Möglichkeit gewesen!“, zischte die Gefragte erbost und ließ sich murrend neben Sakura nieder um ihr wenig später einen bitterbösen Blick entgegenzuschleudern.

„Selbst von dir hätte ich mehr erwartet, Uchiha!“

„Moment!“, setzte die Rosahaarige an und hob abwehrend die Hände, „Um eines mal schnell klarzustellen: Ich bin hier das Opfer, kapiert? Diese ganze Sache war nicht meine Idee. Ich wurde praktisch gewaltsam mitgeschleift, also lass deinen Überschuss an schlechter Laune nicht an mir aus und hör auf mich mit meinem Nachnamen anzusprechen!“

„Gewaltsam mitgeschleift, huh?“, giftete Ino missbilligend und verdrehte, um ihrem Unglauben Ausdruck zu verleihen, demonstrativ die Augen, „Merkwürdig! Ich sehe keine schweren Eisenketten die bezeugen würden, dass du auf dieser samtigweichen Picknickdecke festgehalten wirst und schweren Herzens auf deinen Henker wartest!“

„Verdammt Ino, jetzt komm wieder runter! Hast du deine Tage, oder was?“, zischte Sakura genervt zurück und umschlang mit einem Arm Kichiro, da dieser kurz davor war von ihrem Schoß zu plumpsen.

„Und hier haben wir den ersten Hauptgewinner!“, rief die Blondine plötzlich erzürnt, wedelte mit ihren Armen gespielt erfreut in der Luft herum und tat so als würde sie in ein Mikrofon sprechen, „Herzlichen Glückwunsch, Sakura. Deinen Preis, einen Koffer voll Taktgefühl, kannst du dir am Ausgang abholen!“

Im nächsten Moment waren alle fünf Frauen verstummt und wirkten betreten, während die Medic-Nin geräuschvoll ausatmete und ihre Freundin mit einem entschuldigenden Blick besah.

„Ich fürchte den Koffer Taktgefühl könnte ich wirklich gebrauchen, was?“, flüsterte sie reuevoll, woraufhin Ino lediglich ein leises Schniefen von sich gab und ihr Gesicht schließlich in Sakuras Halsbeuge vergrub.

„Warum ...?“, schluchzte die junge Frau und spürte, wie die Arme ihrer besten Freundin ohne zu zögern ihren bebenden Körper umschlangen und sie trösteten, „Warum werde ich nicht schwanger? Was hab ich denn so schlimmes getan?“
 

„Süße, beruhig dich! Es ist doch nicht deine Schuld!“, erklang Hinatas sanfte Stimme, während sie die wenigen Zentimeter zu Ino überwand und ihr mitfühlend eine hellblonde Haarsträhne aus dem traurigen Gesicht strich.

„Genau! So etwas braucht nun mal Zeit!“, bestätigte TenTen die Aussage von Narutos Frau und tauschte mit Temari einen betrübten Blick aus.

„Zeit ...“, wiederholte Ino keifend und krallte sich verzweifelt in Sakuras Top fest, „Verflucht, ich bin seit zwei Jahren mit Sai verheiratet! Wie viel Zeit muss denn noch verstreichen?“

„Man kann eine Schwangerschaft nun mal nicht erzwingen!“, sprach Hinata tröstend und bemerkte wie die Blondine sich langsam zu beruhigen schien, „Außerdem kümmert sich Sai doch so liebevoll um Chizu, als wäre sie seine eigene Tochter!“
 

„Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass sie es nicht ist!“, seufzte Ino leise und wurde von Sakura derweil behutsam hin und her gewogen, „Ich kann ihn verstehen, wirklich! Er wünscht sich so sehr ein Kind, aber … jedes Mal, wenn ich ihm sage, dass ich immer noch nicht schwanger bin … sieht er mich mit einem Ausdruck an, der mich in tausend Teile zerspringen lässt! Ich kann nicht mehr. Ich will diese enttäuschten Augen einfach nicht mehr sehen, versteht ihr?“

Eine unangenehme Stille legte sich über die kleine Gruppe, bis plötzlich Kichiro, welcher, ebenso wie die anderen Kinder, instinktiv gespürt hatte, dass etwas ganz und gar nicht stimmte, an dem Ärmel von Inos Shirt zog und somit ihre Aufmerksamkeit forderte.

„Du?“, fragte er und beobachtete aus irritierten pechschwarzen Augen wie die Angesprochene den Kopf hob und sich mit dem Handrücken die letzten Tränenspuren aus dem Gesicht wischte, „Warum gibst du auf?“

„Was …?“, entfuhr es der blonden Frau verständnislos und auch Temari und die anderen runzelten die Stirn, während sich Sakuras geschwungene Lippen zu einem wissenden Lächeln verzogen und sie flüchtig die Lider schloss.
 

„Mein Papa sagt immer, wenn man weint, dann gibt man auf!“, erklärte der Dreijährige und sorgte dafür, dass alle Blicke der anwesenden Frauen auf seiner Mutter lagen.

Und plötzlich verstanden Hinata und die anderen, warum Sakura nichts von Mitleid und Tränen hielt. Sie verstanden warum sie kühl und distanziert blieb und bei ihnen keinen Trost suchte. Sie brauchte keine Schulter an der sie sich ausweinen konnte. Sie hatte Sasuke nicht aufgegeben.
 

„Und was sagt dein Papa, wenn man aus Versehen trotzdem mal weint?“, fragte Ino schließlich mit einem schiefen Lächeln auf dem Gesicht und löste sich nun gänzlich von der Rosahaarigen, woraufhin Kichiro in einer kleinen Tüte kramte und ihr wenig später einen bunt verpackten Riegel unter die Nase hielt.
 

„Er meint, dann hilft immer noch Schokolade!“, antwortete der jüngste Uchiha wahrheitsgemäß und brachte die Blondine damit zum Lachen, ehe sie dem Sohn ihrer besten Freundin das Haar verwuschelte und ihm dankend den Schokoriegel aus der Hand nahm.
 

„Ich wusste gar nicht, dass sich Sasuke-kun für Süßigkeiten begeistern lässt!“, warf Hinata grinsend ein und griff nun voller Eifer, genau wie Temari, TenTen und die anderen Kinder, ebenfalls nach einem Riegel aus Kichiros Tüte.
 

„Nur für Schokolade …“, korrigierte Sakura die Uzumaki, zog ihren Sohn zurück auf ihren Schoß und danke ihm die Entschärfung dieser heiklen Situation mit einem liebevollen Kuss auf seine Stirn, „Und diese Beigeisterung ist auch erst seit meiner Schwangerschaft existent! Scheinbar haben sich zur damaligen Zeit nicht nur meine Geschmacksnerven verändert!“
 

Nach dieser Aussage brach eine willkommene Welle der Heiterkeit über die Konoichis hinweg und selbst Ino atmete entspannter als zuvor und ließ sich den vortrefflichen Geschmack der dunkelbraunen Schokolade förmlich auf der Zunge zergehen.
 


 

Am Abend, im Uchiha Anwesen
 

Leise seufzend beugte sich Sakura weiter über die große Karte, welche auf dem niedrigen Wohnzimmertisch ausgebreitet worden war und das Möbelstück, bis auf eine kleine Ecke, vollends bedeckte. Sie fuhr mit ihrem Zeigefinger den Lauf eines kleineren Flusses nach und verweilte an einer dicken roten Linie südöstlich von Iwa-Gakure.

Mit der freien Hand kramte sie nach dem Zirkel und stach ein winziges Loch in die besagte Stelle, ehe sie mit Hilfe des Zeichengerätes einen größeren Kreis anfertigte und das Ergebnis nachdenklich betrachtete.

„Taki-, Kusa- oder Ame-Gakure…“, murmelte sie abwesend und wollte gerade das Lineal auf der Karte platzieren, als Kaede mit Kichiro auf dem Arm das Wohnzimmer betrat und sich höflich räusperte.
 

„Verzeiht die Störung, Sakura-san! Aber der kleine Frechdachs hier ...“, sie piekte dem Jungen neckisch in die Seite und brachte ihn somit zum Lachen, „... weigert sich in die Badewanne zu hüpfen!“

„Welch Überraschung!“, schmunzelte die Angesprochene und lehnte sich daraufhin gemütlich im Sofa zurück, „Lass nur Kaede. Ich mach das schon.“

Die ältere Dame nickte knapp und setzte das mittlerweile zappelnde Kind augenblicklich ab, ehe Kichiro in Windeseile auf die Couch zustürmte und sich neben seiner Mutter durch die Kissen wühlte.

„Ich habe das Licht in der Küche bereits gelöscht. Wenn Ihr meine Dienste nicht mehr benötigt, dann ziehe ich mich jetzt zurück!“, sprach Kaede lächelnd und strich sich nebenbei die strahlendweiße Schürze glatt.
 

„Ist gestattet! Gute Nacht!“, meinte Sakura grinsend und beobachtete amüsiert, wie die ältere Frau gespielt manierlich salutierte und Kichiro ihre Geste lachend nachahmte.

„Gute Nacht ihr zwei.“

„Schlaf gut, Kaede!“, rief der Dreijährige noch, bevor er auf den Schoß seiner Mutter kletterte und einen neugierigen Blick zum Couchtisch warf.

„Du auch Herzchen!“, waren die letzten Worte der Angestellten, bevor sie schmunzelnd das Wohnzimmer verließ und die schweren Flügeltüren hinter sich schloss.
 

„Mama, was ist das?“, fragte Kichiro wenig später interessiert und deutete mit einem Finger auf das ausgebreitete Dokument.

„Das ist eine Karte!“, erklärte die junge Medic-Nin und rutschte mit dem Kind ein wenig näher an den Tisch heran, „Siehst du! Das ist Konoha-Gakure!“

Die Augen des Jungen weiteten sich überrascht, als seine Mutter auf einen winzigkleinen schwarzen Punkt umgeben von grüner Farben zeigte.

„So klein ist unser Dorf?“, kam es skeptisch von dem jüngsten Uchiha, woraufhin Sakura leise lachte und sich zusammen mit Kichiro weiter vorbeugte.

„Pass auf! Du musst dir vorstellen du würdest von ganz hoch oben in der Luft auf Konoha-Gakure herabschauen, verstehst du?“

„Du meist, dann kann man alles ganz klein sehen? Auch Berge?“

„Ja genau! Sieh mal …“, sie schob das Blatt ein wenig weiter nach rechts und ließ ihren Zeigefinger auf einem dunkelbraunen Stück der Karte liegen, „Das ist ein großes Gebirge in der Nähe von Iwa-Gakure! Das sind in Wirklichkeit ganz viele große Berge, aber hier sind sie so klein eingezeichnet damit man sich besser orientieren kann!“

„Was heißt orientieren, Mama?“, kam es wissbegierig von dem Dreijährigen, woraufhin Sakura nachdenklich das Gesicht verzog und sich flüchtig eine störende Haarsträhne hinter das Ohr schob.

„Weißt du … Menschen die sich gut orientieren können, die verlaufen sich zum Beispiel nicht im Wald!“, antwortete die Rosahaarige nach kurzem Zögern und beobachtete wie ihr Sohn verstehend die Augenbrauen anhob.
 

„So wie du und Papa, wenn ihr arbeiten müsst?“, fragte Kichiro begeistert, woraufhin Sakura kaum merklich nickte und geistesabwesend den eingezeichneten Kreis der Karte studierte.
 

„Mama?“

„Hm?“

„Wann kommt Papa wieder?“
 

Leicht erschrocken wandte sich die Rosahaarige ihrem Sohn zu und blickte in seine begierigen pechschwarzen Augen, ehe sie sich flüchtig räusperte und die momentane Stille somit brach.

„Weißt du Spatz …“, begann sie zaghaft, erhob sich vom Sofa und nahm Kichiro kurzerhand auf den Arm, „Papa muss diesmal ganz viel arbeiten, aber er kommt sicher bald zurück!“

„Und wann?“

„Das kann ich dir nicht sagen, Süßer!“, antwortete die Medic-Nin seufzend, verließ das Wohnzimmer und begab sich, zusammen mit dem Dreijährigen, in den zweiten Stock.

„Warum nicht?“

„Weil …“, setzte sie an, brach jedoch sofort wieder ab und schloss verzweifelt die Lider, während Kichiro sie mit einem misstrauischen Blick bedachte und plötzlich realisierte welchen Raum seine Mutter ansteuerte.
 

„Ich will nicht baden!“, rief er, sobald ihn die Erkenntnis traf und strampelte wie wild mit seinen kleinen Beinchen, bis Sakura diese schmunzelnd zu packen bekam und sanft aber bestimmt festhielt.

„Ninja-Regel Nummer eins: Verliere niemals die Orientierung, wenn dein Feind in unmittelbarer Nähe ist!“, predigte die Uchiha grinsend und zog ihrem zappelnden Sohn das T-Shirt über den Kopf, „Naruto kriegt das bis heute nicht auf die Reihe!“

„Mama, ich will nicht baden!“

„Und ich will keinen Sohn haben der stinkt ...“

Im nächsten Moment platschte es laut und ein, mit Schaum überzogener Kichiro funkelte seine grinsende Mutter aus der Badewanne heraus durch pechschwarze Augen wütend an.

„Ninja-Regel Nummer zwei: Achte immer auf deine Deckung!“, lachte die Medic-Nin, ließ sich auf dem Rand der Wanne nieder und strich ihrem schnaubenden Sohn liebevoll durch die feuchten Haare, ehe sie unter seinem panischen Blick nach der Duschbrause griff und mit einem Laut des Erstaunens plötzlich neben Kichiro im warmen Wasser hockte.

„Ninja-Regel Nummer drei: Lass deinen Feind niemals aus den Augen!“, grinste dieser süffisant und erntete einen finsteren Blick seiner Planschgenossin, ehe diese mit einem schelmischen Grinsen nach dem quiekenden Kind schnappte und ihn, wie in einem Schraubstock, zwischen ihre Oberschenkel klemmte.

„Dann wollen wir dir mal die Haare waschen, huh?“

„Nein! Nicht Haare waschen!“, rief der Kleine lachend und versuchte sich aus der Umklammerung seiner Mutter zu befreien, bis eine Ladung Shampoo auf seinem Kopf landete und er leicht erschrocken die Augen zukniff.
 

Ungefähr zehn Minuten später wickelte Sakura den sauberen Jungen in ein großes flauschiges Handtuch, entledigte sich ihrer nassen Jeans und dem Top und schlüpfte kurzerhand in einen weißen Bademantel, ehe sie vor Kichiro in die Hocke ging und ihm fürsorglich die schwarzen Haare trocken rubbelte.

„Und? War das Baden jetzt so schlimm?“, fragte die Uchiha, nachdem sie ihren Sohn auf den Arm genommen hatte und mit ihm über den Flur in sein Zimmer lief.

„Ja!“, antwortete der Angesprochene beleidigt und sah sich schon dem nächsten Problem gegenüber, „Ich will nicht ins Bett!“

„Das war mir vollkommen klar, mein Schatz!“, seufzte die junge Mutter und setzte Kichiro mitten im Kinderzimmer ab, „Alles andere hätte großen Seltenheitswert gehabt!“

Mit einer lässigen Bewegung schob sie die Türen des Kleiderschrankes auf und wühlte nach einem frischen Schlafanzug, bevor sie ihren Sohn von seinem Handtuch befreite und ihm beim Anziehen half.

„Ich bin aber noch gar nicht müde!“, maulte der Dreijährige und steckte seine Finger gerade durch die Ärmel des dunkelblauen Oberteils, woraufhin ihm Sakura das besagte Kleidungsstück leicht genervt über den Kopf zog.

„Kichiro!“, begann sie schließlich streng und beförderte ihren Sohn in sein Bett, „Es ist jetzt gleich acht Uhr! Folglich ist die Zeit der Diskussionen bereits seit einer halben Stunde vorbei!“

Das pikierte Gesicht des jüngsten Uchihas zeigte ihr, was er von dieser Tatsache hielt und ließ sie leise seufzen, ehe sie sich vorbeugte und dem eingeschnappten Dreijährigen einen Kuss auf die Stirn drückte.

„Schlaf schön, Süßer! Und schmoll nicht mehr so lange!“

„Hn …“, quetschte der Angesprochene nach kurzem Zögern hervor und drehte sich unter dem amüsierten Kopfschütteln seiner Mutter auf den Bauch.

Diese löschte wenig später das Licht und ließ die Flügeltüren des Kinderzimmers mit einem leisen Klicken ins Schloss fallen, ehe sie gähnend über den Flur schlenderte und sich in ihrer Vorstellung bereits in einem warmen, kuscheligen Bett befand.
 

Es war bereits mitten in der Nacht, als Sakura durch ein merkwürdiges Gefühl aus ihrem traumlosen Schlaf erwachte und sich ihre Finger instinktiv und vor allem lautlos um das Kunai unter ihrem Kopfkissen schlangen.

Sie ließ die Augen geschlossen und atmete möglichst flach, während sich jeder Muskel ihres Körpers anspannte und sie aufmerksam die Ohren spitzte.
 

Da war es wieder.
 

Sie spürte wie das Adrenalin durch ihre Adern schoss, als sie die regelmäßigen Atemzüge einer weiteren Person wahrnahm und sich trotz der Aufregung dazu zwang nicht die Luft anzuhalten.

Der Griff um ihr Kunai verstärkte sich, während Sakura fieberhaft überlegte, wie sie einem Angriff des Eindringlings entgehen konnte, als plötzlich das Rascheln von Kleidung erklang und sie einen dumpfen Schritt vernahm.

Und genau diese unachtsame Bewegung verriet der jungen Frau die exakte Position des Fremden, woraufhin sie sich im nächsten Moment blitzschnell auf die andere Seite der Matratze rollte, das Kunai präzise in Richtung der Kommode warf und keine Sekunde später kampfbereit neben dem Bett stand und sich geschockt versteifte.

Zwei glühende rote Augen starrten sie durch die Dunkelheit hindurch an und schnürten ihr förmlich die Kehle zu, ehe sie unerwartet erloschen und eine tiefe Stimme durch das Schlafzimmer hallte.

„Ganz ruhig, Sakura! Ich bin es ...“

Ein erschrockenes Keuchen war alles, was die Lippen der Rosahaarigen verließ, bevor sich ihre Pupillen um Millimeter weiteten und sie nur langsam realisierte, dass dies kein Traum war.
 

„Sasuke ...“, hauchte sie plötzlich ungläubig und erspähte, dank des schwachen Mondlichtes, einen Blick auf die Silhouette des jungen Mannes, bevor sie rasch die wenigen Meter zu ihm überwand und das Gesicht des Clanerben besorgt in ihre zierlichen Hände nahm, „Geht es dir gut? Bist du verletzt? Verflucht, wo bist du bloß gewesen und warum zum Teufel hat das so lange gedauert? Ich bin vor Sorge fast gestorben. Was fällt dir ein mich einfach so alleine zu lassen? Und warum verdammt noch mal schleichst du überhaupt hier rum? Ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen. Wolltest du mich umbringen, du Idiot?“

„Wer hat hier gerade ein Kunai nach wem geworfen?“, scherzte der Clanerbe und verzog wenig später unangenehm das Gesicht, als ihn die Faust seiner Frau unsanft am Brustkorb traf.
 

„Das ist nicht witzig, du dämlicher Trottel!“, zischte Sakura und funkelte ihn wütend an, während sich unaufhaltsam Tränen in ihren Augen bildeten und den Schwarzhaarigen leise seufzen ließen.

„Ich weiß! Es tut mir leid!“, flüsterte Sasuke gedämpft, schlang seine Arme um die Hüfte der jungen Frau, zog sie sanft in eine Umarmung und platzierte seine Lippen für einen längeren Moment auf der blassen Haut ihrer Stirn.

„Ich … ich dachte … du wärst …“, schluchzte die Medic-Nin plötzlich verzweifelt und vergrub ihr Gesicht in der ANBU-Weste des Uchihas, während sich ihre Finger in die Ärmel seines schwarzen Pullovers krallten und ihn scheinbar nie wieder loslassen wollten.
 

Scht …! Es ist alles in Ordnung! Mir geht es gut!“, raunte Sasuke der aufgelösten Frau zu und strich ihr immer wieder beruhigend über den Rücken, ehe er sich von Sakura löste, mit einer Hand unter ihr Kinn griff und seine Lippen sehnsüchtig und zugleich liebevoll auf die ihren legte.

Er registrierte wie sich die angespannte Muskeln der hübschen Konoichi augenblicklich lockerten, ihre Hände über seinen Pullover glitten und schließlich einen Weg in schwarze Haare fanden, während er zärtlich ihre Unterlippe zwischen seine Zähne nahm und die letzten Tränen auf ihrer samtigen Haut schmeckte.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sich die beiden wieder voneinander trennten und stumm das Gesicht des jeweils anderen betrachteten.

Sakura wusste nicht was es war, aber irgendwas in ihrem Inneren beschwor eine böse Vorahnung herauf und suchte in dem Ausdruck des Uchihas nach einer Antwort.

Sie musterte den schweigenden Mann nachdenklich und beobachtete irritiert, wie er, untypisch für ihn, den Blickkontakt als erstes abbrach und seine Augen unsicher einen Punkt an der gegenüberliegenden Wand suchen ließ.

Diese unscheinbare und doch so bedeutende Geste sorgte dafür, dass sich Sakuras Gesicht zu einer verblüfften Miene verzog und das ungute Gefühl in ihrem Bauch sofort nach einer Erklärung verlangte.
 

„Sasuke?“, begann sie nach kurzem Zögern und suchte in der Dunkelheit des Zimmers erfolgreich nach den schwarzen Augen ihres Mannes, „Was ist los?“

Doch der Gefragte gab keine Antwort, während sein undefinierbarer Blick auf ihrem eleganten Antlitz lag und sie heimlich zu studieren schien.

„Sasuke bitte …“, versuchte sie es erneut, lehnte sich gegen den Oberkörper des jungen Mannes und krallte ihre Fingernägel in den Kragen seiner ANBU-Uniform, „Ich sehe dir an, dass etwas nicht stimmt! Du kannst …“

Die Rosahaarige brach ab, als sie spürte wie etwas gegen ihren Unterarm drückte und ließ ihren Blick wenig später über eine zusammengerollte Mappe gleiten, welche ein Stück weit aus der Innentasche von Sasukes Weste herausragte und ihr merkwürdig bekannt vorkam.
 

„Was ist das?“, fragte sie stirnrunzelnd und kniff die Augen zusammen um das kleine Zeichen am oberen rechten Rand der Akte besser sehen zu können. Jedoch ließ der Schwarzhaarige das Dokument so rasch wie möglich in der Innentasche seiner Kleidung verschwinden und griff im nächsten Moment nach den Oberarmen seiner Frau.

„Sakura, hör mir zu!“, sprach er eindringlich und besah die Medic-Nin mit einem ernsten Blick, „Wir haben keine Zeit für Erklärungen! Ich verspreche dir, du wirst alles erfahren aber jetzt ist es wichtig, dass du genau das tust was ich dir sage, hast du verstanden?“
 

Ein erschrockenes Nicken war alles was die Rosahaarige zu Stande brachte, während Sasuke den Druck auf ihre Arme verstärkte und somit ihre ganze Aufmerksamkeit forderte.

„Pack ein paar Sachen von dir und Kichiro ein. Nur das Nötigste. Zieh ihm was Warmes über und sorg dafür, dass er nicht vor morgen früh aufwacht!“

„Wie bitte? Aber das- …“, entfuhr es der Uchiha ungläubig, bevor sich ein Zeigefinger auf ihre geschwungenen Lippen legte und sie somit stillschweigend dazu aufgefordert wurde nicht weiter zu sprechen.

„Sakura, du musst mir jetzt vertrauen!“

„Aber- …“

Vertrau mir!“

Sasuke hatte ihr Gesicht in seine Hände genommen, küsste sie kurz und besah die schöne Konoichi mit einem intensiven Blick, woraufhin diese ergeben die Lider schloss und tief durchzuatmen schien.
 

„Was soll ich machen?“, seufzte sie schließlich leise, bemerkte wie der Schwarzhaarige von ihr abließ und mit zielstrebigen Schritten an den großen Kleiderschrank trat.

„Zieh dir deine ANBU-Uniform an und steck ein paar Waffen ein.“, nach diesen Worten warf er ihr die besagten Klamotten entgegen und kramte zwei kleinere Rucksäcke hervor, „Dann kümmerst du dich um Kichiro. Und mach auf keinen Fall das Licht an!“

„Ich soll also wie ein Verbrecher durch mein eigenes Haus schleichen, ja?“

„Es ist besser, wenn wir keine Aufmerksamkeit erregen.“, pflichtete ihr der Uchiha bei und füllte gleichzeitig seine Waffentasche auf, ehe er an eines der großen Fenster trat und seinen wachsamen Blick über die hohen Gartenmauern schweifen ließ.
 

„Es ist besser, wenn wir keine Aufmerksamkeit erregen?“, wiederholte Sakura verärgert, zog sich ihr Shirt über den Kopf und besah den Clanerben mit einem misstrauischen Blick, „Verdammt Sasuke, was soll das alles?“

„Stell keine Fragen! Beeil dich lieber!“, antwortete der Schwarzhaarige knapp und widmete seine ganze Aufmerksamkeit der Überwachung des Vorgartens.

Nur widerwillig folgte Sakura der Anweisung ihres Mannes und hatte sich bereits bis auf die Unterwäsche entkleidet, ehe sie nach dem schwarzen ärmellosen Oberteil griff und in die ebenso dunkle Hose schlüpfte.

„Wurdest du die letzten Tage über beobachtet?“, fragte der Uchiha wenig später interessiert, aktivierte seine Sharingan und trat an das nächste Fenster heran, um bessere Sicht auf die Straße vor dem Anwesen zu haben.

„Wieso sollte mich jemand beschatten?“

„Also nicht?“ hackte Sasuke nach und wandte sein fragendes Gesicht der jungen Konoichi zu. Diese schüttelte lediglich genervt den Kopf und schnürte ihre Stiefel, bevor sie den Reisverschluss der ANBU-Weste hochzog und ihr Katana auf dem Rücken befestigte.

„Hast du jemanden umgelegt?“, sprach die Rosahaarige plötzlich gelassen, band sich ihre Waffentasche um den rechten Oberschenkel und warf Sasuke aus dem Augenwinkel einen abschätzenden Blick zu.

„Was?“, kam es ungläubig und zugleich amüsiert von diesem, während er seine Sharingan deaktivierte und sich nun vollends zu der talentierten Medic-Nin umdrehte.
 

„Du hast mich schon verstanden, Sasuke!“, seufzte die junge Frau und hob argwöhnisch eine Augenbraue an, als der Schwarzhaarige sich in Bewegung setzte und schließlich direkt vor ihr stehen blieb.

Seine Pupillen musterten einen kurzen Moment lang ihre skeptischen Gesichtszügen, ehe er seine linke Hand mit einer lässigen Bewegung unter ihren rechten Oberschenkel schob und, ohne den Blick von Sakuras grünen Augen zu nehmen, ihr Bein langsam etwas anhob.

„Ich habe niemanden umgelegt, aber rate ruhig weiter.“, flüsterte er der hübschen Konoichi grinsend zu, ließ seine Finger in ihre Kniekehle wandern und füllte zugleich die Waffentasche der Rosahaarigen mit Kunais und Shuriken.

„Das sollte reichen!“

„Wenn wir in den Krieg ziehen, könnte es allerdings eng werden!“

„Sehr witzig!“

„Im ernst, ich glaube, ich habe noch nie so viele Waffen mit mir herumgeschleppt!“

„Dann bist du bis jetzt auf jeder Mission schlampig ausgerüstet gewesen!“

„Ich bin 1,73 Meter, Sasuke! Was glaubst du wie viele Menschen bei der Größe eine ganze Tonne Altmetall durch die Weltgeschichte tragen?"

„Das ist keine Tonne, Sakura!“

„Da sind meine Gelenke anderer Ansicht!“

„Ich trage sogar zwei Waffentaschen, folglich ein ganzes Dutzend Shuriken und Kunais mehr als du!“

„Nimm noch ein zweites Katana mit und wir erobern den Planeten!“

„Könntest du bitte damit aufhören, dich über alles lustig zu machen?“

„Und was soll ich deiner Meinung nach dann tun um nicht völlig den Verstand zu verlieren?“, zischte Sakura plötzlich wütend und sah aus verzweifelten Augen zu dem Uchiha hinauf, „Verdammt Sasuke, du sagst, dass ich keine Fragen stellen soll, verlangst aber gleichzeitig von mir, dass ich aus heiterem Himmel unsere Sachen packe und meinen Sohn in einen künstlichen Tiefschlaf versetzte. Sasuke, bitte! Wenn Kichiro in Gefahr ist, dann sag es mir! Bitte!“
 

Der Angesprochene ließ den Ausbruch seiner Frau schweigend über sich ergehen, griff schließlich nach den zwei Rucksäcken und drückte sie Sakura mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck in die Hand.

„Es tut mir leid …“, hauchte er gequält und presste seine Lippen für einen kurzen Moment auf die Stirn der hübschen Konoichi, „Aber ich kann es dir nicht sagen. Nicht hier. Nicht jetzt.“
 

„Das hatte ich befürchtet …“, flüsterte Sakura und schloss während der gefühlvollen Geste des Schwarzhaarigen leise seufzend die Lider, „Versprich mir, dass Kichiro nichts geschehen wird!“

„Du weißt, dass ich eher sterben würde, als das zuzulassen …“

Sasukes ehrliche Worte ließen die Medic-Nin aufsehen und zauberten ein schwaches Lächeln auf ihre Lippen, bevor sie dem Clanerben einen flüchtigen Kuss gab und ihm zärtlich eine pechschwarze Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„Ich liebe dich …“

„Wir haben keine Zeit für Sex, Sakura …“, kam es vorwurfsvoll von Sasuke, woraufhin ihm seine Frau einen schiefen Blick zu warf und abfällig schnaubte.

„Ein Ich liebe dich ist kein Startschuss für Sex …“, grummelte die Uchiha und verdrehte auf Grund des schelmischen Grinsens von Sasuke missbilligend die Augen.

„Doch. Du hörst ihn nur nicht.“, schmunzelte der ANBU und warf einen kurzen Blick auf die Weckeranzeige, „Es ist bereits nach eins. Bevor die Sonne aufgeht müssen wir das Feuerreich hinter uns gelassen haben.“

„Du machst Witze, oder?“, stöhnte die Medic-Nin und stopfte ein paar von ihren Sachen in einen der Rucksäcke, bevor sie an die Kommode trat und ihre Haare zu einem langen Pferdeschwanz band.
 

„Wie hoch ist mein Bekanntheitsgrad als Komiker noch gleich?“, antwortete Sasuke sarkastisch, verschwand kurz im angrenzenden Bad und schmiss wenig später eine Hand voll Pflegeutensilien in die vordere Tasche des Rucksacks.

„Gute Frage! Ich schätze er schwangt um den Nullpegel herum!“, sinnierte Sakura sichtlich amüsiert, ließ ihren Blick noch einmal durch den Raum schweifen und trat schließlich zusammen mit dem Uchiha auf den Flur.
 

Kurz vor der Kinderzimmertür blieb Sasuke stehen, griff nach dem Handgelenk der Rosahaarigen und drehte sie sanft zu sich um.

„Hör zu! Kichiro darf nicht aufwachen … und zieh ihm am besten noch eine Regenjacke über, verstanden?“, wisperte der Clanerbe und sah, dank der Dunkelheit im Flur, nur schemenhaft die Umrisse seiner Frau, ehe er von ihr abließ und plötzlich kehrtmachte.

„Und wo willst du jetzt hin?“, hielt Sakura ihn zischelnd auf und registrierte erleichtert wie der Uchiha sich tatsächlich umdrehte und ihr leise antwortete.

„Ich werde den Fluchtweg im Auge behalten. Komm mit Kichiro zur Terrassentür in der Eingangshalle.“

„Jetzt fliehen wir also schon aus Konoha?“, entfuhr es der Rosahaarigen lauter als gewollt, woraufhin ihr Sasuke einen mahnenden Blick zu warf und ohne weitere Worte die prunkvolle Treppe hinab stieg.

„Ich fass es nicht …“, murmelte Sakura gestresst, während sich ihre Finger um die Türklinke schlossen und diese, bedacht darauf keinen Lärm zu machen, vorsichtig herunterdrückten, „Worauf hab ich mich da nur eingelassen?“
 

Kichiros Zimmer lag völlig im Dunkeln und lediglich die leisen Atemzüge des Kindes verrieten der Uchiha, dass ihr Sohn tief und fest zu schlafen schien. Mit bedächtigen Schritten schlich sie auf das Bett des Dreijährigen zu und warf einen Blick in sein kaum erkennbares entspanntes Gesicht, ehe sie langsam die Hand hob und diese so sanft wie möglich auf seiner kleinen Stirn platzierte.
 

„Träum süß, mein Schatz …“, flüsterte sie liebevoll, während grünes Chakra den Raum für einen kurzen Moment erleuchtete und wenig später wieder von der Dunkelheit verschlungen wurde.

Es dauerte ein paar Sekunden bis sich Sakura von dem Anblick ihres Sohnes lösen konnte und seufzend begann den zweiten Rucksack zu packen, ehe sie dem Jungen etwas Warmes anzog und ihn schließlich in eine seiner Regenjacken steckte.

Der kleine rot-weiße Fächer auf dem Rücken des dunkelblauen Anoraks ließ sie für einen flüchtigen Augenblick schmunzeln, bevor sie das friedlich schlafende Kind auf ihre Arme hob, ihm einen Kuss auf die Wange drückte und den Weg hinunter in den ersten Stock einschlug.
 

Sasuke wartete bereits am besagten Treffpunkt, lehnte mit dem Rücken am Rahmen der offen stehenden Terrassentür und wandte den Blick vom Garten ab, als er hinter sich leise Schritte vernahm.

„Bist du soweit?“, fragte er gedämpft, streckte Sakura auffordernd die Arme entgegen und quittierte die Übergabe seines Sohnes mit einem sanften Lächeln, während er einen Blick in das schlummernde Antlitz des Dreijährigen warf und ihm mit seinem großen Daumen eine rabenschwarze Haarsträhne aus dem ruhenden Gesicht strich.

Die junge Konoichi nickte auf seine Frage hin, beobachtete wie Sasuke ihren Sohn behutsam gegen seinen Brustkorb lehnte und mit einer Hand Kichiros Hinterkopf abstützte, ehe er ihr einen vielsagenden Blick zuwarf und sie für einen zärtlichen Kuss zu sich zog.

„Mach dir keine Sorgen. Es wird alles gut!“, vernahm Sakura die beruhigende Stimme des Clanerben, holte tief Luft und schloss für einen kurzen Moment konzentriert die Augen.

„Na schön! Ziehen wir es durch!“, sprach die Uchiha schließlich entschlossen, verschränkte die Arme vor der Brust und ließ ihren wachsamen Blick über den nahe gelegenen Waldrand schweifen, „Du willst, dass uns niemand entdeckt, richtig?“

„Richtig.“

„Das heißt, wir müssen sowohl feindlichen als auch verbündeten Shinobis aus dem Weg gehen!“

„Der Wald wird uns genug Sichtschutz liefern!“

„Vielleicht hast du Recht …“, die smaragdgrünen Augen der Konoichi starrten grüblerisch in den nachtschwarzen Himmel und bemerkte wie das Strahlen der Sterne über ihnen langsam schwächer wurde, „Es zieht ein Sturm auf!“

Sasuke folgte ihrem Blick und runzelte missbilligend die Stirn.

„Hn …“, brummte er genervt und zog dem schlafenden Kichiro die Kapuze seiner Regenjacke über den dunklen Haarschopf, „Wir sollten uns beeilen …“

„Nein. Das ist genau der Vorteil den wir brauchen …“, murmelte Sakura, während ein zufriedenes Lächeln auf ihrem hübschen Gesicht erschien und den Clanerben zu einem irritierten Blinzeln zwang.

„Eiskalter Regen und peitschende Windböen sind deiner Meinung nach ein Vorteil?“, kam es skeptisch von Sasuke, während die ersten kräftigen Luftzüge durch den großen Garten fegten.

„Exakt!“, bestätigte die Medic-Nin seine Aussage und strich sich eine lange rosa Haarsträhne hinter das rechte Ohr, „Zumindest solange es noch nicht regnet und wir somit klare Sicht haben …“

Im nächsten Moment wirbelte eine starke Böe die Wipfel der Bäume auf und veranlasste Sakura dazu die Terrassentür hinter sich und Sasuke zu schließen.

„Es geht los.“, erklärte sie an den Uchiha gewandt und sah wie er bestätigend nickte, „Wenn wir, trotz allem, in einen Kampf verwickelt werden sollten …“

„Du bist rechts stärker, also werde ich in diesem Fall die linke Seite übernehmen …“, fiel ihr der Schwarzhaarige ins Wort, beugte sich ein letztes Mal zu ihr hinunter und verwickelte sie in einen leidenschaftlichen Kuss, ehe sich die beiden sanft voneinander lösten und mit einem gewaltigen Sprung im dunkelsten Teil des nahe gelegenen Waldes verschwanden.
 

Keine zehn Minuten nach ihrem Aufbruch hatten sich tiefgraue schwere Wolken über das gesamte Feuerreich erstreckt und entlockten den sonst so schweigsamen Bäumen, durch das Trommeln der vereinzelten Regentropfen, eine leise gleichmäßige Melodie.

Sasuke und Sakura sprangen währenddessen, geschützt unter dem großen grünen Blätterdach, von Ast zu Ast und legten kontinuierlich an Geschwindigkeit zu, während sich Kichiro schlummernd an die warme Schulter seines Vaters schmiegte und von seiner ersten kleinen Reise nichts mitbekam.

„Kannst du irgendwas wahrnehmen?“, fragte der Uchiha nachdem Konoha-Gakure bereits kilometerweit hinter ihnen lag und aktivierte zur Sicherheit seine Sharingan.

„Nein. Gar nichts …“, antwortete die Rosahaarige und schwang sich auf äußerst graziöse Art und Weise zum nächsten Baum, während Sasuke auf gleicher Höhe neben ihr wachsam die Umgebung beobachtete, „Jedoch sollten wir vorsichtig sein! Tsunade hat viele Teams ausgesandt um dich zu finden.“

„Naruto, Shikamaru und Hyuuga?“, fragte der Clanerbe knapp und warf einen flüchtigen Blick auf seine Frau.

„Sie haben sich heute Vormittag auf die Suche nach dir gemacht.“, berichtete die Angesprochene formlos, ehe sie die Lider schloss und sich darauf konzentrierte fremde Chakren zu lokalisieren.

„Dann sollten wir ihnen möglichst nicht über den Weg laufen …“, entschied der ANBU trocken, bevor sich seine Augen zu unheilvollen Schlitzen verzogen und Sakura seine Vermutung durch ein kurzes Handzeichen bestätigte.

Keine Sekunde später pressten sich beide an die Rinde zweier nebeneinander stehender Bäume und formten beinahe zeitgleich mit ihren Fingern die Anzahl der fremden Chakren.
 

Die vier vermeintlichen Chu-Nin befanden sich offensichtlich auf einem Spättrupp und schienen, Sakuras Ansicht nach, auf dem Rückweg zu sein.

Sie lugte vorsichtig um den Baustamm herum und entdeckte die besagte Gruppe, in ungefähr einhundert Metern Entfernung, durch das hohe Gras des Waldes stampfen, ehe sie Sasuke einen fragenden Blick zuwarf und kritisch beobachtete wie er schweigend seinen Zeigefinger hob und in der Luft einen Kreis formte.

Jedoch schien die Konoichi mit diesem Manöver nicht einverstanden, schüttelte ablehnend den Kopf und deutete mit ihrer rechten Hand in Richtung des Blätterdaches, während sie mit dem anderen Arm den oberen Teil eines Halbkreises nachahmte.

Daraufhin vollführte der Schwarzhaarige eine schneidende Geste und tippte sich auf unmissverständliche Weise ein paar Mal mit dem Finger gegen die Stirn, ehe ihm seine Frau einen wütenden Blick entgegenschleuderte und mit ihren Lippen tonlos das Wort Sturm formte.

Sasuke begriff und kündigte seine Kapitulation mit einem genervten Augenrollen an, ehe er der Rosahaarigen, über die immer dünner werdenden Äste in die Baumwipfel folgte und schließlich zusammen mit ihr auf der Spitze eines hochgewachsenen Exemplars stand.

„Kannst du nicht mal in unmittelbarer Nähe des Feindes tun was man dir sagt?“, murrte der Uchiha gereizt und fuhr sich mit der freien Hand durch sein rabenschwarzes Haar.

„Nicht wenn meine Taktik besser ist als deine …“, zischte Sakura erbost und rümpfte abfällig die Nase, „Die Chu-Nin können unsere Schritte, dank des Sturms, auf den raschelnden Blättern nicht hören! Sie zu umgehen, hätte nur unnötig Zeit gekostet!“

„Dafür wären wir aber trocken geblieben …“, argumentierte der Clanerbe und schützte Kichiro mit Hilfe seiner Weste vor dem peitschenden Regen.

„Und ich steh natürlich freiwillig auf dieser schwankenden Baumkrone, oder was?“, giftete die junge Frau sarkastisch, verschränkte die Arme vor der Brust und besah ihr Gegenüber mit einem säuerlichen Blick.

„Lass uns jetzt bitte nicht streiten …“, brummte Sasuke verstimmt und ließ seine Sharingan über die endlosen Weiten der im Wind rauschenden Wipfel schweifen, „Solange kein Platzregen einsetzt dürfte der Weg über die Baumkronen am sichersten sein!“

„Moment! Hast du etwa gerade indirekt zugegeben, dass meine Idee besser war als deine?“, fragte die junge Konoichi verblüfft und konnte sich ein selbstgefälliges, höhnisches Grinsen nicht verkeifen, woraufhin der Angesprochene lediglich gefährlich knurrte, sich die Kapuze seiner Weste ins Gesicht zog und ohne ein weiteres Wort davon rauschte.

Sakura sah ihm kopfschüttelnd nach, warf noch einmal einen flüchtigen Blick über ihre Schulter und folgte dem Uchiha wenig später über das schunkelnde Laubwerk des Waldes.
 

Noch vor dem Morgengrauen hatten sie die tiefen Wälder des Feuerreiches ohne weitere Komplikationen hinter sich gelassen und schlugen, zu Sakuras Verwunderung, den Weg nach Westen ein. Sie verließen gerade den holprigen Pfad eines kleineren Gebirges und spürten nach endlos hartem Stein wieder weiches saftiges Gras unter ihren Füßen, als die ersten warmen Strahlen der Spätsommersonne den Himmel in ein buntes Farbenmeer tauchten und ihn in all seiner Pracht erstrahlen ließen.

Sasuke beobachtete die rosahaarige Frau währenddessen aus dem Augenwinkel und sah wie ihr nachdenkliches Gesicht starr auf den Horizont gerichtet war, während sie, die Hände in den Hosentaschen vergraben, neben ihm herlief und seit bereits einer Stunde kein Wort mehr von sich gegeben hatte.

Er hätte zu gerne gewusst woran sie dachte, doch ihre Miene war so unergründlich wie ein Buch mit sieben Siegeln. Genauso undurchschaubar wie seine eigene berühmte Maske.

Und ohne es selbst zu bemerkten fuhr bei diesen Überlegungen ein leichtes Zucken über seine Mundwinkel und ließ den attraktiven jungen Mann unerwartet schmunzeln.
 

„Darf ich fragen was so amüsant ist?“, drang plötzlich Sakuras vergnügte Stimme an seine Ohren und ließ ihn mit einer unangenehmen Vollbremsung wieder in der Realität ankommen.

„Nichts …“

„Komm schon, Sasuke …“, nörgelte die Medic-Nin und schob schmollend ihre Unterlippe vor, „Normalerweise grinst du nur boshaft oder gehässig, zu besonderen Anlässen auch mal höflich und viel zu selten glücklich, aber so niedlich geschmunzelt wie gerade hast du noch nie.“

„Ich habe nicht niedlich geschmunzelt …“

„Doch das hast du! Ich habe es genau gesehen!“

„Blödsinn …“

„Das ist kein Blödsinn, ich habe es doch gesehen …“

„Es gab kein Schmunzeln …“

„Und wenn ich ein Foto als Beweis hätte?“

„Hast du aber nicht …“

„Dann nehmen wir einfach mal an, ich hätte dich eben fotografiert …“

„Ich habe aber keinen Auslöser gehört …“

„Tun wir so als hättest du den Auslöser gehört …“

„Sakura …“

„Gib es zu!“

„Wie bitte?“

„Gib zu das du geschmunzelt hast!“

„…“
 

„Ha!“, rief Sakura triumphierend und erntete einen schiefen Blick ihres Reisebegleiters, während sie an einem kleinen abgelegenen See entlang rauschten und spontan entschlossen eine zehnminütige Pause einzulegen.

„Was macht der Winterschläfer?“, fragte die Uchiha fürsorglich und nahm Sasuke das schlummernde Kind behutsam ab, ehe sie Kichiro einer kurzen Inspektion unterzog und sich von seiner flachen und entspannten Atmung überzeugte, „Ich schätze wir haben noch knappe vier Stunden bis er aufwacht …“

„Gut. Wenn wir unser Tempo beibehalten und keine Umwege einlegen, müssten wir in ungefähr zwei Stunden am Ziel sein …“, schätzte der Clanerbe und füllte derweil am Ufer des Sees die Wasserrationen auf.

„Am Ziel?“, wiederholte Sakura schnaubend und lief mit ihrem Sohn auf dem Arm hinter Sasuke auf und ab, „Reichen dir 360 Kilometer zwischen uns und Konoha immer noch nicht, um mir endlich zu sagen, wohin ich die ganze Nacht über gerannt bin?“

„Sobald wir da sind, werde ich dir alles ausführend berichten …“, versuchte der Angesprochene die junge Mutter zu besänftigen und schien damit, zu seiner eigenen Verwunderung, sogar erstmals Erfolg zu haben.

„Und wehe es gibt keinen triftigen Grund für diese blöde Flucht!“

„Keine Sorge …“, antwortete der Schwarzhaarige so leise, dass niemand außer ihm seine folgenden Worte hörte, „Den gibt es …“
 

Anderthalb Stunden später hatten sie einige weitere Wälder hinter sich gelassen und betraten ein sumpfiges Gebiet, welches zum Teil an das Windreich grenzte und unter Shinobis, vor allem wegen des Wetters, als kalt und ungemütlich galt.

„Ame-Gakure …“, sprach Sakura leicht angewidert und folgte dem Schwarzhaarigen nur ungern in die morastartigen Felder, als auch schon der erste schicksalhafte Tropfen ihre Stirn benetzte und dem regnerischen Land alle Ehre machte.

Binnen weniger Minuten ließen die tristen Wolken regelrechte Sturzbäche auf die ungeschützen Äcker herabströmen und sorgten für den matschigsten Boden auf dem Sakura jemals gewandelt ist.

„Ich hasse diesen verdammten Regen!“, fluchte die junge Frau aufgebracht, zog sich ihre Kapuze tiefer ins Gesicht und rauschte neben einem nicht weniger genervten Sasuke über die unbebauten Felder, ehe sie unter einer winzigen Ansammlung von Bäumen Schutz suchten und sich ihrer durchnässte Kleidung besahen.

„Falls wir jemals wieder, weshalb auch immer, wohin auch immer fliehen sollten, werfen wir vorher einen Blick auf den globalen Wetterbericht!“, grummelte Sakura und presste gerade Unmengen von Regenwasser aus ihrem Zopf, während ihr Begleiter lediglich den Kopf schüttelte und sich wachsam umsah, als hinter ihnen plötzlich ein leises Knacken ertönte und die beiden ANBUs alarmiert herumfahren ließ.
 

„Wer seid ihr?“
 

Die dunkle Stimme eines Mannes erreichte die Reisenden und veranlasste sie dazu nach ihren Waffen zu greifen, ehe Sakura beobachten konnte, wie eine fremde Gestalt aus dem Sichtschutz des gegenüberliegenden Baumes trat und ihre eigene Atmung sogleich aussetzte.

Ein schwarzer Mantel bestickt mit blutroten Wolken war das erste, was ihr ins Auge fiel, ehe sie sich zwang ihren Blick auf sein Gesicht zu richten und den Griff um ihr Katana angespannt verstärkte.

Strahlendweiße Haare umrundeten das markante Antlitz des Mannes und ließen ihn auf bizarre Art und Weise attraktiv wirken, während ihm seine riesige zweischneidige Sichel, wie Sakura fand, gewiss weniger Sympathien einbrachte.
 

„Ich wiederhole mich nur ungern …“, knurrte der unverkennbare Akatsuki gereizt und ließ seine Waffe ein paar Mal drohend in der Luft kreisen, „Demzufolge rate ich euch meine Frage zu beantworten!“

Die Rosahaarige wollte daraufhin gerade zu einer mündlichen Attacke ansetzten, als Sasuke ihr überraschenderweise das Wort abschnitt und der Anordnung des Fremden ohne zu Zögern nachkam.
 

„Uchiha Sasuke …“, sprach der Clanerbe betont kühl, während Sakura neben ihm unauffällig zusammenzuckte und einen verständnislosen Blick in die Richtung ihres Mannes schickte.

„Kapuzen runter!“, befahl der Akatsuki daraufhin misstrauisch und ließ erneut bedrohlich seine Sichel kreisen, während Sasuke der Medic-Nin mit einem knappen Nicken signalisierte, das sie sich der Anweisung fügen sollte.

Nur widerwillig zog Sakura an ihrer Kopfbedeckung und schob diese zurück, ehe sie registrierte wie der Clanerbe das Gleiche tat und seine pechschwarzen Augen wenig später rot aufleuchten ließ.

„Dieser Beweis sollte doch ausreichend sein, oder?“, kam es beherrscht von Sasuke, woraufhin der Fremde plötzlich ergeben nickte und einen großen Schritt zur Seite machte.

„Natürlich, Uchiha-san. Madara-sama erwartet Euch bereits …“

Sakura musste sich stark darauf konzentrieren ihrem Gesicht einen gewöhnlichen Ausdruck zu verleihen um dem Schwarzhaarigen nicht völlig entgeistert hinterher zustolpern, während dieser an dem formgewandten Akatsuki vorbei schritt und wenig später durch ein, von Efeu umranktes, Tor lief.

Sobald der weißhaarige Fremde außer Sichtweite war, schloss die Uchiha unauffällig zu Sasuke auf und versuchte sich mit einem leisen Räuspern Gehör zu verschaffen.
 

„Wenn das ein dummer Scherz sein soll, dann ist er nicht lustig …“, zischte Sakura vollkommen verstört und beobachtete wie der Clanerbe ihr einen tiefgründigen Blick zuwarf.

„Das ist kein Scherz. Sag am besten gar nichts und bleib in meiner Nähe …“, riet ihr der junge Mann und lief mit Kichiro, welcher nur noch halb aus der Weste seines Vaters hervorlugte, zielstrebig auf eine große, von baufälligen Häusern umsäumte, Gasse zu.

Die wachsamen Augen der Uchiha inspizierten währenddessen die Umgebung und kamen zu dem Schluss, dass sie noch nie einen so trostlosen Ort, wie Ame-Gakure gesehen hatte.

Nur wenige Menschen schienen hier zu leben und die meisten von ihnen flohen bei dem Anblick der Fremden in ihre Häuser und schlugen fast schon panisch die knarrenden Holzläden ihrer dreckigen Fenster zu.

Innerlich seufzend folgte Sakura dem Schwarzhaarigen durch den unaufhörlich plätschernden Regen und glaubte bald zu wissen, wo die Füße ihres Mannes sie hinzuführen schienen.
 

In nicht allzu weiter Ferne, auf einem größeren Felsen, stand ein riesiges mehrstöckiges Gebäude aus überdurchschnittlich viel Stahl und wirkte, gegenüber dem maroden Rest des Dorfes, fast schon unverschämt gut erhalten.

Und ihr Gefühl sollte die junge Medic-Nin nicht täuschen, denn nach wenigen Minuten traten sie, bis auf die Haut durchnässt, vor eine große stählerne Flügeltür, welche sich bei ihrer Ankunft wie selbstverständlich öffnete und sie vor dem gewöhnungsbedürftigen Wetter errettete.

„Wir sind erfreut Sie wieder zu sehen, Uchiha-san.“, ertönte die klare Stimme einer unverkennbar weiblichen Person und verwandelte Sakuras hübsches Gesicht prompt in eine äußerst unfreundliche Grimasse, während die höfliche Frau aus dem Schatten der schweren Tür trat und ihnen mit einer leichten Verbeugung Zugang gewährte.

Sie hatte ihr blaues Haar zu einem kleinen Knoten gebunden und war ebenfalls in einen Akatsukimantel gehüllt, der im Gegensatz zur bisher bekannten männlichen Variante, sehr viel figurbetonter geschnitten war.
 

„Madara-sama hat mich gebeten Euch seine Grüße zu übermitteln und wünscht, dass ich Euch in Eure Gemächer führe, da Ihr nach dieser langen Reise sicherlich erschöpft seid …“, erklärte die zweifellos schöne Frau freundlich und bezog ihre letzten Worte, durch einen flüchtigen Blick, unmissverständlich auf Sakura.

„Tze …“, stieß diese eher unbeabsichtigt hervor und registrierte gleichgültig wie die Akatsuki für einen kurzen Moment irritiert schien, ehe sich ein hämisches Lächeln auf ihre Lippen legte und ihre Augenbrauen anmaßend in die Höhe wanderten.

„Ich bitte um Verzeihung! Von Konoha-Gakures bester Konoichi darf man wahrscheinlich etwas mehr erwarten als einen 500 Kilometer Sprint, oder?“, fragte sie spöttisch und musterte die junge ANBU mit unverhohlener Neugier.
 

„Und von Akatsukis einzigem weiblichen Mitglied darf man wahrscheinlich auch etwas mehr erwarten als den Posten der Empfangsdame, oder?“, konterte Sakura nonchalant, während die blauhaarige Frau einen Augenblick lang überrascht wirkte und ihr schließlich bissig zustimmte.

„Es würde mir eine Ehre sein, Euch von Eurer Annahme zu überzeugen …“

„Ich fürchte ich bin nicht sehr einsichtig.“, gestand die Uchiha gelangweilt, während Sasuke ihr gerade innerlich seufzend zustimmte und dem verbalen Gefecht der beiden Frauen desinteressiert zusah.
 

„Wie bezeichnet man den Charakter einer solchen Person noch gleich?“, sinnierte die Blauhaarige und tippte sich gespielt unwissend gegen das Kinn, „Als äußerst stur, nicht wahr?“

„Und wie bezeichnet man den Charakter einer charaktereigenschaftsbezeichnenden Person?“, hackte die Medic-Nin gleichgültig nach und verschränkte unter dem amüsierten Blick ihres Mannes lässig die Arme, „Als äußerst überheblich, nicht wahr?“
 

Mit einem feindseligen Lächeln auf den Lippen betrachtete Sakura die sprachlose Miene der offensichtlich verblüfften Akatsuki und registrierte erleichtert wie Sasuke dieser überflüssigen Fehde ein jähes Ende bereitete.

„Konan. Die Gemächer …“, sprach er blasiert, sah wie die Genannte sogleich verstehend nickte und ihm mit einer eleganten Handbewegung bedeutete ihr zu folgen.

Sakura nahm lediglich missbilligend zur Kenntnis das Sasuke den Namen der blauhaarigen Schönheit kannte und somit unwiderruflich und völlig freiwillig seinen Kopf in ihre imaginäre Guillotine gelegt hatte.
 

Wenige Minuten später hatten sie den fünften und somit obersten Stock des Gebäudes erreicht und wurden, über einen langen Flur, zu einer großen dunklen Flügeltür geführt.

„Diese Gemächer wurden eigens für Sie hergerichtet und umfassen insgesamt drei Zimmer. Das Essen wird zu den festgelegten Tageszeiten heraufgebracht. Wenn es sonst keine Fragen mehr gibt, ziehe ich mich jetzt zurück. Madara-sama wird Sie im Laufe des Tages aufsuchen …“
 

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren hatte sich Konan mit einem letzten genügsamen Blick auf Sakura entfernt und verließ das Stockwerk über die Treppe. Sasuke stieß derweil die Flügeltür der Gemächer auf, ließ seine pechschwarzen Augen kurz über das große Bett an der linken Wand gleiten und bemerkte wie die Rosahaarige ihm stillschweigend folgte.

Mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck trat sie an die große Scheibe der Balkontür, während vereinzelte Regentropfen sanft gegen die Glasfront trommelten und der Uchiha ein missmutiges Stöhnen entlockten.

Sasuke hatte den unaufhörlich schlummernden Kichiro inzwischen vorsichtig auf das Bett gelegt und schälte ihn aus seiner klammen Regenjacke, ehe er dem Dreijährigen ein paar trockene Sachen überzog und ihn letztendlich zugedeckt weiterschlafen ließ.
 

Erst nachdem er den Blick von seinem Sohn löste, registrierte er, wie ihn zwei unergründliche grüne Augen zu mustern schienen und sich förmlich in die seinen bohrten.

Ohne lange zu überlegen trat er auf die, an der Balkontür lehnende Konoichi zu, hob langsam seinen rechten Arm und strich ihr sanft eine feuchte blassrosa Haarsträhne aus dem Gesicht, während Sakura nicht mal mit der Wimper zuckte und ihn weiterhin stumm betrachtete.

Selbst als er sich zu ihr hinunterbeugte und seine Lippen zärtlich auf ihre Stirn legte, rührte sie sich nicht und zwang Sasuke durch ihr Verhalten zu einem leisen Seufzen.
 

„Sag was. Irgendwas …“, bat er gedämpft und registrierte wie die Angesprochene flüchtig ihre Lider schloss und geräuschvoll ausatmete.

„Ich weiß nicht was ich sagen soll …“, gestand Sakura leise und besah ihr Gegenüber mit einem ernüchterten Blick, „Du versprichst mir, dass Kichiro nichts geschehen wird und schleppst ihn in eine Organisation voller Schwerverbrecher? Ist das dein Ernst?“

„Sakura bitte … hör mir zu …“

„Nein, jetzt wirst du zuhören! Ich habe dir verdammt noch mal vertraut und du lieferst meinen Sohn einfach dieser blutrünstigen Meute aus!“, zischte die Medic-Nin sichtlich verärgert und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.

„Er ist auch mein Sohn und du weißt, dass ich ihn niemals in Gefahr bringen würde.“, fuhr Sasuke sie nicht minder wütend an und griff grob nach dem Oberarm der hübschen Konoichi.

„Aber genau das hast du gerade getan!“, schimpfte Sakura und riss sich unsanft von dem Schwarzhaarigen los, ehe sie sich auf das Fußende des Bettes setzte und das Gesicht in ihren Händen vergrub, „Warum? Warum verdammt noch mal sind wir hier, Sasuke?“
 

Der Angesprochene zögerte einen kurzen Moment, bevor er mit einer flüchtigen Bewegung in die Innentasche seiner Weste griff und die rätselhafte zusammengerollte Mappe neben der Konoichi auf das Bett warf.

„Deswegen …“, antwortete er schroff und beobachtete wie der fragende Blick seiner Frau von dem Dokument zu ihm und wieder zurück wanderte, ehe sie nach dem Schriftstück tastete und es einer neugierigen Musterung unterzog. Stirnrunzelnd fixierte sie das kleine Zeichen am oberen Rand, welches sie vor wenigen Stunden in der Dunkelheit ihres Schlafzimmers nur vage erkennen konnte und riss plötzlich entsetzt die Augen auf.
 

„Das ist eine strenggeheime Akte aus dem Keller des Hauptgebäudes von Konoha-Gakure …“, stellte sie besorgt fest und wedelte mit der Mappe ungläubig in der Luft herum, „Hast du die etwa gestohlen?“

„Man hätte sie mir wohl kaum freiwillig ausgehändigt …“, kam es schulterzuckend von Sasuke, woraufhin ihm die Rosahaarigen einen zornigen Blick entgegenschleuderte und empört nach Luft schnappte.

„Sag mal, spinnst du? Du brichst in das Gebäude der Hokage ein und klaust vertrauliche Unterlagen? Bist du scharf darauf noch mal verbannt zu werden, oder was?“

„Lies die Akte …“, forderte der Uchiha ohne auf die Sticheleien seiner Frau einzugehen, setzte sich in einen nahe gelegenen Sessel und lehnte sich geduldig zurück, während Sakura nach kurzem Zögern schnaubend die erste Seite aufschlug und bereits bei der Überschrift die Luft anhielt.

Sasuke konnte beobachten wie die Gesichtszüge der Rosahaarigen mit jedem weiteren Wort entgleisten, ehe sie umblätterte und sich ihre linke Hand wie von selbst erschrocken auf ihren Mund legte. Es dauerte lediglich ein paar Minuten bis sie die letzte Seite der Akte überflogen hatte, völlig fassungslos aufsah und den unergründlichen Blick des Schwarzhaarigen stumm erwiderte.

Sie schluckte anlässlich des geradezu fühlbaren Hasses in seinen Augen und hielt einen kurzen Moment lang Inne, bevor sie sich mit einem leisen Rascheln entschlossen von der Bettwäsche erhob und sich Sasuke langsam näherte.

Der ANBU folgte ihr mit einem gleichgültigen Blick, registrierte wie Sakura sich behutsam auf seinen Schoß sinken ließ und immer wieder liebevoll durch seine rabenschwarzen Haare strich, ehe er mit einer Hand in ihren Nacken griff und die hübsche Konoichi ungeduldig an seine Lippen zog. Der darauf folgende Kuss war drängend beinahe unwirsch und bereits nach wenigen Sekunden zog Sasuke die junge Frau an ihrem Becken näher zu sich und riss ihr die graue Weste von den Schultern, ehe er beide Arme um die schmale Taille schlang und sich zusammen mit Sakura aus dem Sessel erhob.
 

Diese spürte wie sie plötzlich unsanft mit dem Rücken gegen die nächste Wand stieß und der Clanerbe ihr das immer noch klamme Oberteil vom Körper zerrte, während seine hungrigen Küsse ihr Schlüsselbein hinab wanderten und feuchte Spuren hinterließen.

„Sasuke …“, japste sie leicht erschrocken, als plötzlich kaltes Metal über ihren Bauch strich und mit einem kurzen Ruck den schwarzen BH zerschnitt. Doch der Angesprochene reagierte nicht und biss derweil schmerzhaft in die zarte Haut ihres Halses, bevor er mit dem Kunai die wohlgeformte Hüfte der hübschen Frau hinab fuhr und es am Bund ihrer Hose ansetzte.
 

„Sasuke, hör auf! Ich werde nicht als dein Ventil herhalten, hast du verstanden?“, sprach Sakura plötzlich panisch und hörte wie die Waffe mit einem dumpfen Geräusch zu Boden fiel, ehe sie behutsam abgesetzt wurde und leicht verängstigt in das betretene Gesicht des Uchihas blickte.
 

„Es tut mir leid …“, flüsterte dieser nach ein paar Sekunden der Stille und drückte ihr einen reuevollen Kuss auf die Stirn, „Ich hatte nicht vor …“

„Schon gut …“, unterbrach ihn Sakura leise, suchte den Raum nach ihrer Weste ab und presste sie schließlich notdürftig gegen ihre nackte Brust, bevor sie in den Rucksäcken neben dem Bett stumm nach frischer Kleidung kramte und wenig später in einen neuen BH und ein graues Top schlüpfte.

„Seit wann weißt du davon?“, fragte die Konoichi schließlich seufzend, löste das Band um ihre Haare und deutete mit einer unmissverständlichen Kopfbewegung auf die Akte aus Konoha-Gakure.
 

„Seit gestern …“, antwortete Sasuke knapp und trat, mit vor der Brust verschränkten Armen, an die große, vom Regen beschlagene Fensterfront, „Uchiha Madara hat mir die Wahrheit über Itachi und den Mord an meinem Clan erzählt.“

„Uchiha Madara?“, wiederholte die Medic-Nin fassungslos und trat von hinten an den Schwarzhaarigen heran, „Dieser Kerl ist ein Uchiha?“

„Hn.“, kam es bestätigend von Sasuke, ehe er endlich begann sein Versprechen einzulösen und Sakura die schreckliche Wahrheit über den Tod seiner Familie anvertraute.
 

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Spekulationen!

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Kurz zuvor, im Büro der Hokage
 

Wie bitte? Was soll das heißen, sie sind verschwunden?“

Die schrille Stimme der Fünften hallte durch das geräumige Büro im zweiten Stock und ließ die Überbringer der unangenehmen Nachricht einen alarmierten Schritt zurückweichen.

„Ich würde sagen, es sieht ganz so aus, als hätte sich Sakura überraschenderweise Eurem Befehl widersetzt, Hokage-sama.“, stellte Kakashi trocken fest und sah, wie Sai neben ihm grummelnd den Kopf schüttelte.

„Wir hätten sie rund um die Uhr beobachten lassen sollen …“, offenbarte der Schwarzhaarige seine Meinung, woraufhin das abfällige Schnauben von Gaaras Schwester kurzweilig den Raum erfüllte.

„Wir wären trotzdem nicht in der Lage gewesen Sakura aufzuhalten …“, warf Temari genervt ein, legte stöhnend ihren Kopf in den Nacken und wurde von einer unaufmerksamen Tsunade dabei beobachtet, „Ich kann einfach nicht glauben, dass sie Kichiro dieser Gefahr aussetzt.“
 

„Dann sind wir der gleichen Ansicht …“, seufzte die Hokage schließlich gedämpft, ließ sich in ihren Sessel fallen und tippte mit den Fingern immer wieder gedankenverloren auf das dunkle Holz ihres Schreibtisches, „Ich kenne Sakura. Und ich muss gestehen, dass ich durchaus damit gerechnet habe, dass sie ohne meine Erlaubnis das Dorf verlassen und nach Sasuke suchen würde, aber die Tatsache, dass sie, allem Anschein nach, Kichiro mitgenommen hat, lässt mich an dieser Theorie zweifeln …“

„Wollen Sie damit sagen, dass …?“, hakte Sai nach und musterte das besorgte Gesicht seines Oberhauptes mit zusammengezogenen Augenbrauen.

„Richtig. Ich glaube nicht, dass Sakura das Dorf aus freien Stücken verlassen hat!“, bestätigte Tsunade die Vermutung des Schwarzhaarigen und weckte damit Kakashis bisweilen kaum vorhandenes Interesse.
 

„Hokage-sama, bei allem nötigen Respekt, aber wir haben das Uchiha Anwesen genaustens inspiziert und nichts lässt annehmen, dass Sakura und Kichiro entführt worden sind.“, pflichtete ihr der Hatake bei und warf Tsunade über das Flirtparadies hinweg einen durchdringenden Blick zu, „Pakkun war nicht in der Lage den Geruch einer unbekannten Person wahrzunehmen und hat mir versichert, dass kein fremder Shinobi das Anwesen betreten hat.“

„Vielen Dank für diesen instruktiven Bericht, Kakashi …“, brummte die Blondine offensichtlich verstimmt und lehnte sich gemächlich in ihrem Sessel zurück, „Mir ist dieses Faktum durchaus bekannt und wird mich dennoch nicht von meiner Befürchtung abbringen können. Allerdings bin ich erneut auf Pakkuns Hilfe angewiesen und bitte dich Shizune unverzüglich unten im Keller aufzusuchen …“
 

Mit einem irritierten Blinzeln ließ der Grauhaarige seine Lektüre in die Hosentasche gleiten, vollführte eine äußerst dürftige Verbeugung und war kurz darauf, unter den ahnungslosen Blicken von Sai und Temari, aus dem Büro verschwunden.

Das leise Klicken der Flügeltür veranlasste die Hokage zu einem unmissverständlichen Räuspern und lenkte die gewünschte Aufmerksamkeit der zwei anwesenden Shinobis wieder auf sich.

„Also weiter im Text …“, setzte sie an und erhob sich aus dem gepolsterten Sessel, „Wo sind Tomasu und Kaede?“

„Sie warten vor der Tür, Hokage-sama.“, antwortete Temari seufzend und erntete einen fragenden Blick der Fünften.

„Ist den beiden in der letzten Nacht irgendwas aufgefallen?“

„Nein.“, kam es sogleich kopfschüttelnd von Shikamarus Frau, „Kaede erzählte mir, sie hätte Kichiro und Sakura gestern Abend gegen halb acht eine gute Nacht gewünscht und sich danach mit Tomasu zurückgezogen. Sie wirkte völlig aufgewühlt, als sie heute Morgen vor meiner Tür stand und meinte, sie hätte die Betten der zwei leer vorgefunden.“
 

„Verstehe …“, sprach Tsunade resigniert und schloss flüchtig die Lider, „Es ist wohl das Beste, wenn sie jemand nach Hause bringt. Temari? Würdest du …?“

„Kein Problem …“

Nach einem kaum merklichen Nicken verließ die Angesprochene nun ebenfalls das große Büro und sorgte dafür, dass der grüblerische Blick ihres Oberhauptes aus dem Fenster driftete, während Sais Augenmerk auf dem Gesicht der Fünften lag und es forschend studierte.
 

„Hokage-sama?“, begann er schließlich zögernd und beobachtete wie die Genannte ihm ihr besorgtes Antlitz zuwandte, „Was geht hier vor sich …?“

Der Schwarzhaarige registrierte, wie die Medic-Nin geräuschvoll ausatmete und sich ihre Lippen gerade zu einer Antwort formen wollten, als plötzlich hinter ihm die Flügeltür krachend aufflog und ein vernarbter braunhaariger Mann gehetzt das Büro betrat.

„Tsunade-hime? Ist es wahr, dass jemand unbemerkt in den Aktenkeller des Hauptgebäudes eingedrungen ist?“, knurrte der Fremde wütend und ballte seine Hand in einer drohenden Geste zur Faust, während zwei weitere ältere Personen in langen Gewänder den Raum betraten und der Fünften einen strengen Blick zuwarfen.

„Beruhige dich, Danzou …“, sprach die faltige Dame an den Braunhaarigen gewandt und beobachtete zufrieden, wie der Angesprochene seine aggressive Haltung augenblicklich fallen ließ, „Ich bin sicher Tsunade-hime kann uns darlegen, wie es zu diesem überaus fatalen Fehler kommen konnte.“

Nach den überheblichen Worten der Frau sah sich die Hokage plötzlich den anmaßenden Gesichtern der drei Ältesten gegenüber und verdrehte unauffällig die Augen, bevor sie hinter ihrem Schreibtisch Stellung bezog und beharrlich die Arme verschränkte.
 

„Nun, Tsunade-hime?“, warf der letzte im Bunde schließlich ein und besah die Blondine durch seine kleinen Brillengläser mit einem abwartenden Blick, „Ich denke Koharu, Danzou und ich wünschen eine Erklärung, was diesen äußerst unerfreulichen Vorfall angeht …“

„Gewiss doch, Homura …“, begann die Fünfte gespielt höflich und stemmte eine Hand in ihre wohlproportionierte Hüfte, während Sai die drei Neuzugänge abschätzend musterte und misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ, „Sobald ich mehr Informationen habe als Ihr, bin ich gerne dazu bereit Euch zu einem kleinen Plauderstündchen in meine Räumlichkeiten einzuladen.“
 

„Soll das etwa heißen Ihr habt, bezüglich des Täters, noch keinerlei Anhaltspunkte?“, tobte Danzou sichtlich gereizt und ließ seine Faust einmal durch die Luft sausen, ehe er Homuras besänftigende Hand auf seiner Schulter spürte und murrend den Griff um seinen Gehstock verstärkte.

„Exakt.“, antwortete die Hokage mit einem gekünstelten Lächeln auf dem Gesicht, entlockte dem vernarbten Mann somit ein unheilvolles Grollen und beobachtete wie Koharu galant vor ihren Schreitisch trat

„Tsunade-hime, ich hoffe Ihr seid Euch über den Ernst der Lage im Klaren. Sollte eine vertrauliche Akte des Dorfes den Weg in falsche Hände gefunden haben, wird das Konoha-Gakure, gegenüber den anderen großen Ninja-Mächten, womöglich verwundbar machen …“

„Das ist mir durchaus bewusst, meine Liebe …“, entgegnete die Angesprochene und erwiderte den bohrenden Blick der grauhaarigen Dame nicht minder intensiv, „Allerdings scheint, angesichts unserer Buchführung, keine der geheimen Akten aus dem Keller entwendet worden zu sein …“
 

„Es ist vollkommen irrelevant ob etwas gestohlen wurde, oder nicht …“, brauste Danzou sogleich auf und richtete seinen Zeigefinger anklagend auf Tsunade, „Es war Eure Pflicht, dafür Sorge zu tragen, dass die vertraulichen Dokumente des Dorfes unter Ausschluss der Öffentlichkeit bleiben. Es gibt, außer Euch, Shizune und uns Ältesten, nur eine weitere Personen die uneingeschränkten Zugang zu diesen Archiven hat und die ist, meinen Informationen nach, heute Nacht spurlos verschwunden …“

„Was?“, kam es synchron von Homura und Koharu, die von den neusten Ereignissen offenbar noch nicht unterrichtet worden waren.
 

„Ich denke ich bin über meine Pflichten als Hokage bestens informiert. Danke, Danzou …“, sprach die Fünfte zerknirscht und registrierte wie Kakashi und Shizune, unbemerkt von den drei älteren Herrschaften, das Büro betraten.

„Ist das wahr, Tsunade-hime? Sakura-san ist verschwunden?“, hackte der Brillenträger bestürzt nach und auch Koharu verlieh ihrer Erschütterung mit einem Seufzer Ausdruck.

„Äußerst kurios …“, sinnierte der vernarbte Mann daraufhin feixend und rieb sich mit dem Zeigefinger verschwörerisch das raue, von Bartstoppeln übersäte Kinn, „Eine offensichtlich geschickte Person dringt in den Aktenkeller des meist bewachten Gebäudes von Konoha-Gakure ein und am nächsten Morgen fehlt zufälligerweise jede Spur von unserem talentiertesten weiblichen ANBU-Mitglied?“
 

Sai wollte, auf Grund dieser haarsträubenden Sticheleien, gerade wütend seine Meinung kundtun, als Tsunade ihm das Wort abschnitt und mit einem giftigen Blick auf Danzou den Schreibtisch vor sich erbeben ließ.

„Ich werde keine weiteren Anschuldigungen dieser Art dulden! Sakura ist eine gewissenhafte, solidarische und aufrichtige Konoichi dieses Dorfes und genießt mein vollstes Vertrauen. Ich hoffe ich habe mich klar genug ausgedrückt?“, fuhr das Oberhaupt den Braunhaarigen an und registrierte schnaubend wie dieser flüchtig die Lippen schürzte und mit keinem seiner steinharten Gesichtszüge um Verzeihung bat.
 

„Hokage-sama?“, räusperte sich Kakashi schließlich nach kurzem Schweigen, lenkte somit das Interesse aller Anwesenden auf sich und wurde von der Angesprochenen mit einer knappen Bewegung gebeten vorzutreten.

„Und? Hat Pakkun den Geruch eines unbekannten Shinobis wahrnehmen können?“, fragte Tsunade erwartungsvoll und strich sich eine lange blonde Haarsträhne hinter das rechte Ohr, ehe der Hatake flüchtig den Kopf schüttelte und sein Oberhaupt mit einem unergründlichen Blick besah. Ein mutloses Stöhnen war die einzige Reaktion der Hokage, bevor sie sich in ihren gepolsterten Sessel fallen ließ und begann ihre Schläfen einer willkommenen Massage zu unterziehen.

„Wie ist das möglich? Der Eindringlich muss doch seinen Geruch hinterlassen haben …“, meldete sich Sai zu Wort und beobachtete wie Kakashi und Shizune betrübte Blicke austauschten, ehe der Grauhaarige resigniert das nicht verborgene Auge schloss und jegliche Emotionen unter seiner Maske verborgen blieben.
 

„Das hat er auch …“, antwortete der Hatake zaghaft und wurde kurz darauf von allen Anwesenden verständnislos gemustert.

Lediglich Shizune hielt ihr Haupt gesenkt und schien den dunklen Parkettboden des Büros genaustens zu inspizieren, während Tsunade das Verhalten ihrer Assistentin mit einem skeptischen Gesichtsausdruck beobachtete und sich ahnungslos an Kakashi wandte.

„Was soll das bedeuten? Du sagtest doch, in dem Aktenkeller ließe sich kein fremder Geruch finden.“, kam es irritiert von der Fünften und auch Sai war gespannt auf die Erklärung des Grauhaarigen.

„Das stimmt …“, begann dieser schließlich seufzend und wirkte plötzlich alles andere als gelassen, „Denn der Geruch, den Pakkun wahrgenommen hat, war ihm keinesfalls fremd …“

Einen kurzen Moment lang herrschte verworrenes Schweigen, ehe Tsunade sich Halt suchen an den Rand des Schreibtisches klammerte und ihre Fingernägel über den dunkeln Lack kratzten.

„Wer …?“, fragte sie schließlich mit belegter Stimme und hielt, zusammen mit allen anderen im Raum, unbewusst die Luft an.
 

„Uchiha Sasuke …“
 

„Was?“, platzte es ungläubig aus Sai heraus, während Tsunade sich unbeachtet aus ihrem Sessel erhob und an die große Glasfront des Büros trat, „Aber das ist nicht möglich … Sasuke ist verschwunden …“

„Und dennoch war er letzte Nacht zweifellos in Konoha-Gakure. Sein Geruch lag, laut Pakkun, unverkennbar in den Kellerräumen dieses Gebäudes …“, versicherte Kakashi dem zerstreuten Schwarzhaarigen und registrierte wie Danzou unerwartet energisch und zorngerötet mit der flachen Hand auf den Schreibtisch der Hokage schlug.
 

„Tze … Uchiha …“, würgte er verächtlich hervor und bemerkte, wie sich das Oberhaupt des Dorfes mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck zu ihm umdrehte, „Denen konnte man noch nie trauen! Und vor allem Uchiha Sasuke scheint sich nicht im Geringsten um die Ideale und Werte seines Heimatdorfes zu scheren! Dieser vermaledeite Clan wird noch der Untergang des Feuerreichs sein …“

Sai hatte bei diesen geschmacklosen Worten die vor Wut zitternden Hände zu Fäusten geballt und ließ sie unentdeckt in die Taschen seiner Hose gleiten, als er Tsunades warnendes Räuspern vernahm und bemerkte wie Koharu die Aufmerksamkeit ihres Oberhauptes forderte.
 

„Ich denke Danzous Vorwürfe sind nicht ganz unbegründet. Wir haben Uchiha Sasuke damals gezwungenermaßen wieder aufnehmen müssen. Er stellte durch sein Bluterbe eine zu große Gefahr für Konoha-Gakure dar und ich befürchte wir haben diese Bedrohung, wie bereits vor über zwanzig Jahren, erneut unterschätzt …“
 

„Sasuke ist nicht Itachi …“, warf der Hatake kühl ein, registrierte, wie die ältere Dame ihre stechenden Augen auf ihn richtete und noch bevor sie etwas sagen konnte, von Danzou unterbrochen wurde.

„Sie sind Brüder! In ihren Adern fließt dasselbe uralte Blut ihrer machthungrigen Vorfahren! Auch wenn Itachi gegenüber seinem Heimatdorf wesentlich mehr Loyalität besaß, als Sasuke es jemals von sich behaupten kann …“, grunzte der Braunhaarige zornig und wurde von Kakashi mit einem verärgerten Blick bedacht.
 

„Ich kenne Sasuke bereits seit seinem zwölften Lebensjahr und- …“

„Dann solltet Ihr doch, bezüglich seines Verrates und dem Abkommen mit Orochimaru, bestens informiert sein, nicht wahr?“

„Er war zu der Zeit nicht mehr als ein verletzter Junge, der die Ermordung seiner ganzen Familie durch seinen großen Bruder erstaunlicherweise nicht verkraften konnte …“, brummte der Hatake sarkastisch und wurde durch das laute Räuspern der Hokage dazu gezwungen sein freies Auge von Danzous eingemeißelten Gesichtszügen zu nehmen.
 

„Tsunade-hime?“, beteiligte sich nun auch Homura an der Konversation und wartete geduldig bis die Angesprochene ihm ihr Gesicht zuwandte, „Ich denke wir können es uns nicht länger erlauben die Augen vor dieser aufkommenden Gefahr zu verschließen.“

„Natürlich nicht …“, stimmte ihm Koharu entschlossen zu, „Wir müssen unverzüglich handeln und Uchiha Sasuke als Nuke-Nin …“

„Nein!“, unterbrach die Hokage barsch den Vorschlag der Älteren und sorgte für unangenehmes Schweigen, „Ich werde nichts dergleichen veranlassen, bis geklärt ist, warum Uchiha Sasuke gestern Nacht in Konoha war und er, wovon wir jetzt ausgehen müssen, Sakura und Kichiro mitgenommen hat.“
 

„Das ist doch ungeheuerlich …“, schimpfte Danzou keine zwei Sekunden später und schlug mit dem Ende des Gehstocks wütend auf die Holzdielen vor seinen Füßen, „Dieser Mann ist ein Verräter unseres Landes und hat kein Recht auf Begnadigung! Ein Uchiha interessiert sich nur für eine Sache! Und zwar sich selbst! Das war schon immer so! Und es hat einst ihren Untergang herbeigeführt! Das der Uchiha-Clan heute noch existiert ist mehr ein Wunder als eine Wonne!“
 

„Ich werde meine Entscheidung nicht ändern …“, sprach Tsunade plötzlich streng und blickte dem Braunhaarigen unnachgiebig in sein vernarbtes Gesicht, woraufhin dieser ein leises Zischen ausstieß, sich formlos umwandte und unter den Blicken der Anwesenden schweigend das Büro verließ.

„Ich hoffe inständig das Eurer Entschluss nicht unser aller Ende heraufbeschworen hat, Tsunade-hime.“, klagte Homura hörbar unzufrieden und wurde, zusammen mit einer ebenso kritischen Koharu, von Shizune aus den Räumlichkeiten der Hokage geführt.
 

Erst nachdem die Flügeltür hinter den älteren Herrschaften und der Assistentin ins Schloss gefallen war, löste sich die Blondine von ihrer angespannten Haltung und plumpste mit einem verzweifelten Stöhnen zurück in ihren großen Sessel.
 

„Verdammt …“, fluchte sie ungehalten, stützte ihre Ellenbogen auf dem Schreibtisch ab und strich sich mit den Fingerspitzen nachdenklich durch das anmutige Gesicht, „Ich habe das Gefühl mir entgleitet alles! Irgendwas passiert da draußen gerade und ich bin völlig ahnungslos! Warum war Sasuke letzte Nacht hier? Und warum sind Sakura und Kichiro verschwunden? Das alles geschieht doch nicht ohne Grund! Irgendwas ist mir entgangen! Wenn ich nur wüsste was …“

Ohne auf die wilden Spekulationen der Hokage einzugehen, näherte sich Kakashi kurzerhand einem kleinen Schränkchen, griff nach der, darin verborgenen Sakeflasche und drei Bechern und stellte sie klirrend vor Tsunade auf den Schreibtisch.
 

„Das sollte meine Gehirnaktivitäten kurzzeitig steigern …“, schmunzelte die Blondine, während Kakashi die Gefäße mit dem duftenden Reiswein füllte, Sai einen unmissverständlichen Blick zuwarf und zufrieden bemerkte, wie sich der Schwarzhaarige gehorsam auf einen der Sessel neben ihm fallen ließ.

„Hokage-sama! Ich versichere Ihnen, Sasuke würde Sakura und Kichiro niemals in Gefahr bringen …“, beteuerte der Schwarzhaarige unruhig, ehe der erste Sake den Weg in seine Kehle fand und dafür sorgte das er unangenehm das Gesicht verzog.

„Ich weiß!“, grummelte die Angesprochene, vollführte eine wegwerfende Handbewegung und leerte zusammen mit Kakashi bereits den zweiten Becher, „Also warum schafft er die beiden aus dem Dorf? Weil sie hier, seiner Meinung nach, nicht sicher sind!?“
 

„Warum sollte Konoha-Gakure nicht sicher sein …?“, fragte der Hatake irritiert und schenkte den drei Anwesenden aufmerksam nach.

„Genau das ist der Knackpunkt. Sasuke weiß offensichtlich mehr als wir …“, sinnierte die Hokage und zog grüblerisch die Augenbrauen zusammen, während sie bereits den vierten Becher Sake leerte.

„Aber wir sind seine Freunde. Warum hat er sich nicht einfach gezeigt und uns aufgeklärt?“, kam es schulterzuckend von Sai, bevor er nur widerwillig den nächsten Schluck Reiswein zu sich nahm und vergebens versuchte seine brennende Kehle zu ignorieren.

„Vielleicht wurde sein Vertrauen in uns durch irgendwas erschüttert?“, mutmaßte Kakashi und beobachtete wie die Augen der Hokage unerwartet aufblitzten.
 

„Oder durch irgendwen …“, warf sie ein und hielt dem Grauhaarigen auffordernd ihr leeres Trinkgefäß unter die Nase, „Da bleibt nur noch die Frage, was Sasuke in den Archiven gesucht hat.“

„Egal was es war …“, seufzte der Hatake und füllte Sais Becher unter dem leidigen Blick seines Besitzers wieder auf, „Er hat es nicht gefunden. Laut Shizune und dem Klemmbrett mit der Buchhaltung sind alle Unterlagen an dem für sie vorgesehenen Platz …“

„Und wenn er nur einen kurzen Blick in eine der Akten geworfen hat und dann verschwunden ist?“, schlug der Schwarzhaarige vor und nippte widerstrebend an seinem Reiswein.
 

„Dann bleibt immer noch offen, welches dieser geheimen Dokumente Uchiha Sasukes Aufmerksamkeit erregt hat …“, stellte Tsunade fest und ließ die alkoholhaltige Flüssigkeit in ihrem Becher ein paar Mal kreisen, „Das mag absurd klingen, aber es wäre wesentlich einfacher für uns, wenn er etwas gestohlen hätte.“

Die beiden Shinobis stimmten ihr mit einem unergründlichen Laut zu und gönnten sich freundlos einen weiteren Schluck Sake, ehe Kakashi die vorübergehende Stille durchbrach und einen Blick auf die Flügeltür warf.

„Die Ältesten wirkten nicht sehr erfreut über Euren Entschluss …“, erinnerte sich der Grauhaarige ärgerlich und vernahm das genervte Stöhnen seines Oberhauptes.

„Gewiss nicht. Sonst hätte ich mir den heutigen Tag im Kalender anstreichen müssen …“, scherzte Tsunade und bekam die heilende Wirkung des Alkohols scheinbar langsam zu spüren, „Sie sind bis jetzt auf jeder von mir erlassenen Verfügung rumgetrampelt und werfen mir seit Anbeginn meiner Amtszeit mehr Steine in den Weg als mein Ruf es vermochte.“

Ein amüsiertes Lachen erfüllte die ungewöhnliche Runde, ehe Tsunade den Reiswein ihre trockene Kehle hinab stürzte und den geleerten Becher scheppernd vor sich abstellte.
 

„Shizune?!“, schrie sie plötzlich ungeduldig und lauschte auf die Ankunft ihrer treuen Assistentin. Wie immer dauerte es nicht lange, bis die kleinen eiligen Tippelschritte der Schwarzhaarigen auf dem Teppich im Flur erklangen und das unerträgliche Knarren der aufschwingenden Flügeltür die Stille förmlich zerriss.

„Ihr habt gerufen, Tsunade-sama?“, fragte Shizune schnaufend und lugte schwankend über den riesigen Papierstapel in ihren Händen hinweg.

„In der Tat. Ich wünsche, dass Hyuuga Nejis Team auf der Stelle zurück delegiert wird …“, befahl die Fünfte schroff, verkreuzte ihre Finger ineinander und lehnte sich unter dem überraschten Blick der Assistentin in ihrem Sessel zurück.

„Ihr wollt, dass sie die Suche nach Uchiha-san abbrechen?“, hackte Shizune zweifelnd nach und auch der Hatake und Sai schienen auf Grund dieses Beschlusses ähnlich verblüfft.

„Und zwar unverzüglich …“, bestätigte Tsunade ihre Worte, woraufhin die Schwarzhaarige schließlich zaghaft nickte und nach einer knappen Verbeugung aus dem Büro verschwunden war.
 

„Haltet Ihr das wirklich für klug, Hokage-sama?“, kritisierte Kakashi kurz darauf auch schon ihre Anordnung und zog missbilligend die Augenbrauen zusammen, „Ich denke wir sollten uns jetzt umso mehr darauf konzentrieren Sasuke, Sakura und Kichiro zu finden …“

„Da bin ich anderer Ansicht …“, sprach die Blondine betont ruhig, „Sasuke hat uns in der letzten Nacht zweifellos einen kleinen Besuch abgestattet und ist ohne große Anstrengung in den, von mir persönlich versiegelten Aktenkeller des Hauptgebäudes eingebrochen. Folglich denke ich, dass ihm weder ein Bein noch genügend Chakra gefehlt hat um die Wachen zu übergehen und uns mit seinem unbestreitbaren Talent zu beeindrucken. Demnach ist Sasuke wohl in bester körperlicher Verfassung und, entgegen unserer Befürchtungen, vor vier Tagen nicht in einen blutigen Kampf verwickelt worden.“
 

„Und anlässlich dieses Umstandes geht Ihr davon aus, dass Sakura und Kichiro bei Sasuke vorerst in Sicherheit sind, richtig?“, hackte der Grauhaarige nach und wirkte, auf Grund der vielen Schlussfolgerungen beeindruckt.
 

„Richtig …“
 

„Und mit der Gewissheit, dass Sasuke gestern Nacht etwas gesucht, aber nicht gefunden hat, könnt Ihr davon ausgehen, dass er einen zweiten Versuch startet und die Fahndung nach der uns unbekannten Akte wieder aufnimmt, richtig?“, mutmaßte Sai erregt und schien dem Feuer der aufreibenden Ermittlungen und dem Sake inzwischen restlos ausgeliefert.
 

„Wieder richtig …“
 

„Und auf Grund dieser vielen Fakten, habt ihr die sofortige Rückkehr von Naruto, Shikamaru und Neji angeordnet, weil sie, im Falle einer weiteren kriminellen Aktivität von Sasuke, die einzigen mit Bizeps bepackten Männer sind die unseren Langfinger aufhalten könnten, richtig?“, meldete sich wieder der Alkohol in Kakashi zu Wort und ließ den Shinobi unter seiner Maske beschwippst grinsen.
 

„Falsch …“, kam es überraschenderweise glucksend von Tsunade, ehe sie ihren beiden Gästen zuprostete und sich den nächsten Becher Reiswein gönnte, „Ich vertraue nicht auf ihre Muskeln, sondern appelliere im Falle eines so genannten Falles an Nejis krankhaften Rivalitätsdrang, Shikamarus niederschmetternde Taktlosigkeit und Narutos abartig große Herzensgüte.“
 


 

Zur selben Zeit, in Ame-Gakure
 

Ein leises Seufzen hallte durch das geräumige Zimmer, während Sakura ihre traurigen Augen niederschlug und dem schwarzhaarigen Mann stärkend eine Hand auf die Schulter legte.

„Ich weiß, dass du das vermutlich nicht hören willst …“, flüsterte sie betrübt und presste ihre weichen Lippen tröstend auf Sasukes Oberarm, „Aber … es tut mir ehrlich leid.“

Der Uchiha atmete nach diesen Worten geräuschvoll aus und ließ seinen Blick weiterhin über die verregnete Landschaft gleiten, während die Medic-Nin sich zaghaft von ihm löste und neben den Clanerben an die offen stehende Balkontür trat.
 

„Denkst du … wir hätten vielleicht mit Tsunade darüber reden sollen?“, fragte sie plötzlich leise und sah aus dem Augenwinkel, dass Sasuke ihr einen kurzen ungläubigen Blick zuwarf, „Ich meine, vielleicht wollte sie dir das alles gar nicht verschweigen …“

„Sei nicht naiv, Sakura …“, brummte der ANBU wenig später verstimmt und wandte der Rosahaarigen sein genervtes Antlitz zu.

„Aber warum sollte- …“

Noch bevor die Medic-Nin ihren Satz beenden konnte, erfüllte ein leises Klopfen den Raum und ließ die Anwesenden augenblicklich verstummen. Instinktiv fixierten beide die Flügeltür auf der anderen Seite des Raumes und beobachteten wenig später, wie diese knartschend aufschwang, ehe eine, in einen Akatsukimantel gehüllte, maskierte Person elegant das Zimmer betrat.
 

„Ah! Sakura-san! Welch Glanz in meiner Hütte …“, sprach der Fremde hörbar entzückt und breitete in einer einladenden Geste seine Arme aus, „Mein Name ist Uchiha Madara und ich bin höchst erfreut Euch persönlich in meinem bescheidenen Dorf willkommen heißen zu können.“

Die Rosahaarige blieb nach dieser unerwarteten Begrüßung stumm und beobachtete argwöhnisch wie der hochgewachsene Mann näher kam und sie einer eingehenden Musterung unterzog, ehe ihre giftgrünen Augen sich fragend auf Sasuke richteten.

Doch noch bevor ihr der Schwarzhaarige mit einem knappen Nicken signalisieren konnte, dass keine Gefahr von Madara ausging, hatte dieser bereits wieder sein fröhliches Stimmorgan erhoben.
 

„Ich bin verblüfft, meine Liebe …“, gestand er heiter und fixierte Sakura mit seinem leuchtenden Sharingan, „Ihr seid noch viel schöner, als die Erzählungen die Euch vorauseilen …“

„Und seid Ihr auch so skrupellos wie die Verbrecher die Eure Organisation beherbergt?“, fragte die Angesprochene daraufhin blasiert und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.

Für einen kurzen Moment legte sich eine unangenehme Stille über die Anwesenden, ehe plötzlich Madaras leises Kichern durch den Raum schwebte und die Rosahaarige innerlich vor Wut erzittern ließ.
 

„Ich verstehe …“, kam es plötzlich amüsiert von dem Akatsuki, ehe er wie ein Raubtier einen Halbkreis um die Medic-Nin zog und seinen Blick ungeniert über ihren Körper gleiten ließ, „Ihr misstraut mir. Das ist wirklich äußerst bedauerlich. Dürfte ich den Grund für Eure Zweifel mir gegenüber erfahren?“

„Ich befürchte Männer, die rücksichtslose Organisationen gründen und sich hinter einer Maske verstecken, wirkten auf mich noch nie sehr vertrauenswürdig …“, antwortete Sakura bissig, ehe sich ihr Gesichtsausdruck bei Madaras folgendem Lachen verdunkelte und er erstmals das Wort an den desinteressiert wirkenden Schwarzhaarigen richtete.
 

„Ich gratuliere dir, Sasuke …“, gluckste er vergnügt und schenkte dem Genannten ein anerkennendes Nicken, „Sie ist wahrlich perfekt. Geradezu prädestiniert dafür die Frau eines Uchihas zu sein und dessen Kinder zu gebären …“

Der Angesprochene ließ daraufhin lediglich die Hände in die Taschen seiner Hose gleiten und bereitete sich innerlich seufzend auf den zickigen Kommentar seiner Frau vor.

Dieser folgte auch prompt.
 

„Was wird das? Ein Empfehlungsschreiben für die Brutkastenbranche?“, fauchte Sakura wie auf Kommando und brachte die beiden anwesenden Männer auf Grund ihrer Worte unfreiwillig zum Schmunzeln.

„Und Humor hat sie auch noch …“, fügte der Akatsuki kichernd hinzu, während die Uchiha ihn mit einem bitterbösen Blick besah und sich kurzerhand eine lange blassrosa Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„Ich bin sogar in der Lage zu kommunizieren, sofern man mich nicht übergeht.“, kam es angriffslustig von der Medic-Nin, ehe Madara ihr offensichtlich erheitert seine ganze Aufmerksamkeit schenkte und sich bis auf wenige Zentimeter zu ihr hinunterbeugte.
 

„Wo habe ich nur meine Manieren gelassen? Ich bitte höflichst um Verzeihung, Sakura-san …“, sprach der Maskierte leicht spöttisch und schien seine Entschuldigung nicht wirklich ernst zu meinen, „Ihr müsst wissen, dass die Frauen des Uchiha-Clans zu meiner Zeit lediglich gesprochen haben, wenn sie von einem Mann dazu aufgefordert wurden …“

„Und vielleicht solltet Ihr wissen, dass es ratsam wäre, Euch ein Lexikon aus diesem Jahrhundert zuzulegen und das Wort Emanzipation nachzuschlagen.“, konterte die Rosahaarige und schenkte ihrem Gegenüber ein kühles Lächeln.

Ein weiterer amüsierter Laut verließ die Kehle des Akatsukis, ehe er sein Sharingan kurz über Sasukes gleichgültigen Gesichtsausdruck schweifen ließ und sich wenig später vor der jungen Konoichi zu voller Größe aufbaute.
 

„Ich muss gestehen, dass es bis heute keine einzige Frau auch nur in Erwägung gezogen hat mich belehren zu wollen.“, kicherte er leise und betrachtete Sakura mit unverhohlener Neugier.

„Das könnte daran liegen, dass es gewiss nicht viele Frauen gibt, die es in Erwägung ziehen würden freiwillig in Eurer Nähe zu sein …“

„Ich sehe schon. Lediglich Euer Sarkasmus vermag mit Eurer Schönheit zu konkurrieren …“, witzelte der Maskierte und trat unter dem wachsamen Blick von Sakura an ihr vorbei auf das Bett zu. Sie registrierte leicht erschrocken, wie das Interesse des Akatsukis auf den schlafenden Kichiro fiel und wollte bereits an ihre Waffentasche greifen, als Sasuke blitzschnell ihr Handgelenk umschlang und sie entschlossen von ihrem Vorhaben abhielt.
 

„Keine Sorge …“, sprach Madara auf Grund dieser, ihm nicht entgangenen Reaktion der Konoichi und verweilte mit seinem freien Auge weiterhin auf den entspannten Gesichtszügen des Dreijährigen, „Ich habe nicht vor ihm zu schaden. Er ist die Zukunft meines Clans. Gewissermaßen ein Teil meiner Familie …“

„Einer Familie die Euch wegen Eurer krankhaften Machtgier vor fast hundert Jahren verbannt hat?“, fuhr die Rosahaarige den Akatsuki an und versuchte sich vergeblich aus dem harten Griff des Schwarzhaarigen zu befreien, „Ihr erwartet doch nicht wirklich von mir, dass ich Euch den verletzten und gebrochenen Mann abkaufe, oder? Ihr scheint Eure abnorm vielen Lebensjahre nämlich erstaunlich gut überstanden zu haben. Welcher bedauernswerte Uchiha ist Euch zum Opfer gefallen und musste seinen Körper für Euch hergeben, huh?“
 

„Ich muss mich korrigieren …“, gestand der Akatsuki nach diesen offensichtlichen Anschuldigungen plötzlich bitter lachend und richtete sein blutrotes Sharingan auf die talentierte Medic-Nin, „Euer Scharfsinn kommt Eurer Schönheit ebenfalls sehr nahe.“

Die Angesprochene erwiderte daraufhin nichts und bemerkte nur am Rande, wie Sasuke sie losließ, ehe er einen abschätzenden Blick auf Madara warf und sah, dass dieser reuevolle sein Haupt senkte.
 

„Es stimmt! Ich habe vieles getan, worauf ich nicht stolz bin … und Ihr habt Recht! Dies ist nicht mein richtiger Körper …“, die Konoichi beobachtete wie er die Hände auf seinem Brustkorb platzierte und ihr einen durchdringenden Blick schenkte, „Vor ungefähr 30 Jahren, wurde ein damals 13 jähriger Uchiha auf einer Mission schwer verletzt. Eine Höhle war über ihm eingestürzt und zerquetschte die rechte Seite seines Körpers. Sein Name war- …“

„Uchiha Obito …“, unterbrach Sakura ihr Gegenüber bestürzt und wandte das hübsche Gesicht dem Schwarzhaarigen zu. Sasuke schien ebenfalls wie versteinert und atmete geräuschvoll aus, ehe er bei den folgenden Worten des Akatsukis seine desinteressierte Haltung zurückerlangte.
 

„Ich dachte mir bereits, dass euch diese tragische Geschichte bekannt ist …“, seufzte Madara und machte es sich unter den aufmerksamen Blicken seiner Gäste in einem der großen Ohrensessel bequem, „Uchiha Obito war, wie ihr wisst, das einstige Teammitglied eures alten Senseis Hatake Kakashi, der sein Sharingan kurz vor Obitos Tod von diesem geschenkt bekam. Das erklärt natürlich auch, warum ich nur eines besitze. Er war kaum noch am Leben, als ich ihn von den Felsbrocken befreite und- …“

„Ihr habt ihn umgebracht …“, kam es plötzlich anklagend von der Konoichi, während sie sich zwischen ihren schlafenden Sohn und den sitzenden Madara stellte, „Ihr habt ihm durch ein verbotenes Jutsu die Seele aus dem Leib gerissen und Euch wie ein Parasit dort eingenistet.“

Ihr missbilligender Ton verriet dem Akatsuki was sie von diesem Vergehen hielt, woraufhin er sogleich verstummte und die junge Medic-Nin nachdenklich zu betrachten schien.
 

„Wie gesagt …“, setzte der ältere Uchiha schließlich an und platzierte seine Arme auf den gepolsterten Lehnen des Sessels, „Ich bin nicht stolz auf das, was ich getan habe …“

Er ließ seinen Blick über die dunkle Akte auf dem nahe gelegenen Tisch gleiten und für einen kurzen Moment glaubte Sakura zu sehen, wie ein merkwürdiges Glühen in das Auge des maskierten Mannes trat, ehe er leicht den Kopf hob und sein Sharingan auf Sasuke richtete.

„Wie ich sehe bist du meinem Rat gefolgt!“, sprach er an den Schwarzhaarigen gewandt, während er sich aus der bequemen Sitzmöglichkeit erhob und seine Gäste mit einem intensiven Blick besah, „Wir sollten dieses Gespräch vertagen. Ich wünsche Euch einen angenehmen Aufenthalt Sakura-san und hoffe, dass ihr bald lernt mir mehr Vertrauen entgegenzubringen. Es ist gewiss nicht mein Wunsch Euch oder Eurem Sohn zu schaden. Im Gegenteil …“

„Hn.“, presste die Angesprochene abfällig zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und beobachtete, wie sich das leuchtende Auge des Maskierten auf ihren Mann richtete.
 

„Ich werde mein Wort halten und deine Entscheidung akzeptieren, Sasuke. Egal wie sie aussehen mag …“, versicherte Madara ihm, ehe er sich nach einer höflichen Verbeugung umdrehte und begleitet von dem lauten Knarren der dunklen Flügeltür den Raum verließ.

Sakura atmete daraufhin erleichtert durch und spürte wie sich die angespannten Muskeln ihres Körpers augenblicklich lockerten, ehe sie dem Clanerben einen besorgten Blick zuwarf und leise seufzend die Lider schloss.
 

„Sasuke …?“, begann die hübsche Konoichi schließlich leise und sah wie der Angesprochene ihr sogleich sein Antlitz zuwandte, „Bitte sag mir, dass du nicht ernsthaft darüber nachdenkst … die Ältesten …?“

Doch noch bevor die Medic-Nin ihren Satz beenden konnte, hatten seine dunklen Augen den Schwarzhaarigen bereits verraten und schnürten ihr förmlich die Kehle zu, während Sasuke seufzend auf sie zukam, einen Arm um die Taille der jungen Frau schlang und seine Lippen entschuldigend auf ihre Stirn presste.

„Es tut mir leid …“, raunte er ihr zu und vergrub seine freie Hand in den langen blassrosa Haaren der ANBU, ehe sich seine weichen Lippen für einen flüchtigen Moment auf die ihren legten, „Es tut mir so leid. Aber ich kann nicht anders. Es sind meine Eltern, Sakura! Und jetzt auch Itachi! Sie haben mir nie die Wahrheit gesagt und zugelassen, dass ich meinen eigenen Bruder töte … obwohl er … mich immer nur beschützen wollte …“
 

Die Uchiha registrierte wie schwer es ihm fiel dies alles auszusprechen und schlang tröstend die Arme um den Oberkörper ihres Mannes, ehe sie ihre Wange an den dunklen Stoff seines Pullovers schmiegte und resigniert die Augen schloss.

Eine ganze Weile standen sie so da, bis Sakura plötzlich spürte wie ihr Gegenüber scheinbar überrascht den Kopf hob und seine Umarmung kaum merklich lockerte. Ein leises Schmatzen drang an ihre Ohren und veranlasste die junge Konoichi dazu irritiert die Stirn zu runzeln, ehe sie begriff und ruckartig herumfuhr.

Sie sah wie die müden Lider des dreijährigen Kindes flackerten und noch bevor Kichiro diese aufschlagen konnte, standen seine Eltern neben ihm am Bett und beobachteten schmunzelnd, wie sich ihr Sohn mit seinen kleinen Händchen den Schlaf aus den Augen rieb.

„Guten Morgen, Süßer …“, flüsterte die Uchiha liebevoll und ließ sich neben dem Jungen auf die Matratze sinken, ehe dieser ein unverständliches Murmeln ausstieß und nach einem Küsschen von seiner Mutter schwerfällig die Lider hob.

„Hnhg …“, gähnte er leise und streckte sich flüchtig, ehe er gegen das trübe Licht im Zimmer blinzelte und schließlich in die vertrauten grünen Augen seiner Mutter sah.
 

„Mama …?“
 

Die verschlafenen schwarzen Pupillen ruhten kurz auf den sanften Gesichtzügen der lächelnden Frau, ehe sie irritiert durch den fremden Raum huschten und überrascht an einer bekannten Person hängen blieben.
 

„Papa!?“
 

In weniger als fünf Sekunden hatte sich der jüngste Uchiha etwas ungeschickt aus den Decken befreit und war seinem grinsenden Vater, mit Hilfe der praktischen Federung des Bettes, direkt in die Arme gesprungen.

Mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachtete Sakura wie Kichiro dem Schwarzhaarigen völlig aus dem Häuschen und ohne Luft zu schnappen erklärte, das er definitiv zu viel arbeite und erzählte ihm stolz, dass er die Unaufmerksamkeit seiner Mutter beim gestrigen Badetag schamlos ausgenutzt – und sie wie ein echter Ninja überwältigt hatte, nur um schließlich die alles entscheidende Frage zu stellen.
 

„Papa? Wo sind wir?“
 

Die neugierigen Augen des Dreijährigen inspizierten das Zimmer für sein Alter schon fast zu genau und legten sich schließlich wissbegierig auf das Gesicht seines Vaters.

Sasuke tauschte mit seiner Frau einen unsicheren Blick aus, ehe diese sich seufzend erhob und neben den Clanerben trat um somit Kichiros Aufmerksamkeit zu erlangen.

„Weißt du Spatz …“, setzte sie an und suchte fieberhaft nach einer akzeptablen Erklärung, „Papa muss doch in letzter Zeit ganz viel arbeiten … und da habe ich gedacht, dass wir zwei ihn besuchen … solange er … hier … arbeitet …“
 

Sakura konnte genau sehen, wie Sasuke ihr kurz darauf einen schiefen Blick zuwarf und rollte unauffällig mit den Augen, während ihr Sohn sich mit dieser Antwort scheinbar zufrieden gab und fröhlich weiter brabbelte.

„Wie lange musst du noch hier sein, Papa?“, fragte der Dreijährige interessiert und hatte seine kleinen Finger mittlerweile in die ANBU-Weste des Angesprochenen gekrallt.

„Das weiß ich noch nicht, Kichiro …“, seufzte Sasuke und schien mit der Ausrede seiner Frau äußerst unzufrieden.

„Und wann kommst du dann nach Hause?“

„Das kann ich dir auch nicht sagen, aber … wir werden für längere Zeit hier bleiben …“, begann der Schwarzhaarige zaghaft und warf einen kurzen Seitenblick auf Sakuras missbilligendes Gesicht, „Und du hast sogar dein eigenes Zimmer und- …“
 

„Aber Naruto wollte mit mir und Souta ein Baumhaus bauen … und sonst bauen sie das Baumhaus ohne mich …“, meckerte der jüngste Uchiha leicht eingeschnappt und wandte sein Hilfe suchendes Gesicht seiner Mutter zu.

„Das machen sie bestimmt nicht, Süßer …“, versicherte ihm die Rosahaarige und zwang sich zu einem Lächeln. Jedoch schien sie nicht sehr überzeugend gewesen zu sein und beobachtete stattdessen, wie Kichiro schmollend die Unterlippe vorschob und seinen Eltern trotzig entgegenblickte.

„Ich will aber nicht hier bleiben! Ich will das Baumhaus …“
 

„Kichiro, es reicht …“, erklang plötzlich die harte Stimme von Sasuke und ließ seinen Sohn zusammenzucken, ehe sich kleine glitzernde Tränen in den Augenwinkeln des Kindes bildeten und dieser ängstlich den Kopf senkte.

„Ich … will … nicht … hier bleiben …“, schluchzte der Kleine und vermied es konsequent seinem Vater in die Augen zu sehen, während sein verunsicherter Blick erneut zu Sakura huschte, „Mama! Ich will … nach Hause …“
 

Kichiro! Was habe ich vorhin gesagt …?“
 

Der warnende Ton des Uchihas ließ den Jungen nur noch lauter schniefen und veranlasste die hübsche Konoichi dazu Sasuke einen tadelnden Blick zuzuwerfen, während sie sah wie ihr Sohn wimmernd die Arme nach ihr ausstreckte und sie seiner stillen Bitte sofort nachkam.

Fast unwirsch entriss sie dem Clanerben das Kind und brachte unmissverständlich einen guten Meter Abstand zwischen Vater und Sohn.

Scht …“, machte sie tröstend und spürte wie Kichiro sein feuchtes Gesicht augenblicklich an ihrer Brust verbarg, ehe sie ihm zärtlich eine Hand auf den Hinterkopf legte und ihn liebevoll hin und her wiegte.
 

„Hör auf so streng zu sein …“, zischte sie Sasuke zu und registrierte zähneknirschend, dass dieser lediglich missbilligend schnaubte.

„Hör du auf so naiv zu sein.“, konterte er angesäuert und fuhr sich flüchtig durch die pechschwarzen Haare, „Es bringt nichts, wenn wir ihn anlügen und sagen, dass wir nach Konoha-Gakure zurück- …“

„Wenn du nicht gleich die Klappe hältst …“, fauchte die Konoichi drohend, ließ ihren Satz absichtlich unbeendet und trat mit einem entzürnten Gesichtsausdruck an ihrem Mann vorbei in eines der zwei angrenzenden Zimmer.

„Sakura, ich wollte nicht- …“, rief Sasuke ihr nach, ehe er seufzend registrierte, wie die Tür des Kinderzimmers mit einem lauten Scheppern ins Schloss fiel. Er verdrehte kurz die Augen und rieb mit den Fingern über seinen verspannten Nacken, bevor er die große Balkontür schloss und nachdenklich dabei zusah, wie das schwache Sonnenlicht am weit entfernten Horizont unaufhaltsam zwischen der nächsten Gewitterfront verschwand.
 


 

Am späten Nachmittag in einem Cafe in Konoha-Gakure
 

Das Klingeln eines hellen Glöckchens erklang, als zwei Kundinnen das gemütliche Cafe betraten, sich schwatzend an die geschmackvolle Theke setzten und bei dem freundlichen Kellner sogleich eine Bestellung aufgaben.

Der junge Mann nickte verstehend, lächelte ein umwerfendes Lächeln und machte sich unverzüglich daran den Wunsch der zwei schnatternden Frauen zu erfüllen, während TenTen am Tisch vor dem Fenster gerade missmutig die Tasse ihres Milchkaffees abstellte und einen betrübten Blick in die Runde warf.

Ihr gegenüber saßen Ino, Sai und Temari und bewunderten schweigend das Muster der kleinen aufwändig gefalteten Servietten, während eine traurige Hinata und ein offensichtlich frustrierter Kiba in regelmäßigen Abständen kleine Seufzer ausstießen und es scheinbar bevorzugten ihren Kaffee anzustarren anstatt ihn zu trinken.

Lediglich das Kratzen von Choujis Kuchengabel zerstörte diese erschütternde Szene der vermeintlichen Trauergemeinde und ließ Ino alle paar Sekunden die Augen verdrehen.
 

„Könnte ich noch ein Stück Sahnetorte bekommen?“, rief der Akimichi plötzlich laut, fixierte den Kellner mit einem fragenden Blick und sorgte dafür, dass seine Tischnachbarn erschrocken zusammenzuckten.

„Du hattest doch schon drei verdammte Stücke, Chouji!“, brummte Kiba leise und zog mäkelnd seine Augenbrauen in die Höhe.

„Lass mich! Ich esse doch nur aus Frust weil Sakura verschwunden ist!“, begründete der Angesprochene sein Verhalten und grinste fröhlich, als ihm eine Angestellte kopfschüttelnd den vierten Teller vor die Nase schob.

„Unglaublich! Du nutzt ihr Verschwinden aus, um vier Stücke Sahnetorte rechtfertigen zu können?“, fragte Temari murmelnd und stützte ihre Ellenbogen seufzend auf dem dunklen Holz des Tisches ab.

„Natürlich nicht!“, kam es stöhnend von Chouji, während er sich die Gabel auf äußerst pikierte Art und Weise in den Mund schob, „Aber die Sahnetorte ist nur alle paar Wochen im Angebot! Da muss man doch zuschlagen …“
 

„Zuschlagen würde ich jetzt auch gern …“, zischelte Ino vor sich hin, lehnte sich auf der gepolsterten Sitzbank zurück und registrierte, wie Sai automatisch einen Arm um ihre Schultern schlang.

„Ich hoffe nur Naruto-kun und die anderen sind bald zurück …“, kam es leise von Hinata, woraufhin alle Anwesenden flüchtig nickten und einen betrübten Gruppenseufzer ausstießen.

„Ich verstehe das alles nicht. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn …“, warf TenTen plötzlich verzweifelt ein und durchbrach die kurzweilige Stille, „Warum steigt Sasuke in den Aktenkeller ein und schafft Sakura und Kichiro aus dem Dorf?“

„Wenn wir das wüssten, wären wir nicht hier …“, brummte Shikamarus Frau und schlürfte an ihrem Latte Macchiato, ehe ein weiteres Mal die Türklingel durch das Cafe hallte und jemand an den Tisch der Freunde trat.

„Entschuldigt die Störung, Leute! Sai?“

Der Schwarzhaarige sah auf und blickte Tsunades hochgewachsenem Laufburschen stirnrunzelnd entgegen.

„Masao? Was ist los …?“

„Du sollst unverzüglich im Büro der Hokage erscheinen …“, erklärte der Angesprochene und kratzte sich verlegen am Kopf, während Sai flüchtig nickte, Ino einen kurzen Kuss auf die Schläfe drückte und sich wenig später aus der Sitzbank erhob.

„Wir sehen uns nachher …“

Mit einer knappen Handbewegung verabschiedete er sich von seinen Freunden, registrierte, wie diese ihm neugierig hinterher sahen und folgte Masao schweigend aus dem Cafe.
 

Es dauerte nicht lange bis das große Gebäude der Fünften vor ihnen erschien und Sai die ersten Stufen zum Eingang hinauf spazierte. Er nahm gerade die Treppe die in den zweiten Stock führte, als ihm drei äußerst starke und bekannte Chakren entgegenschlugen und er realisierte wer zusammen mit Tsunade auf ihn wartete.

Wenige Sekunden später erreichte er die prunkvoll verzierte Flügeltür zum Büro der Hokage und wollte gerade anklopfen, als eine wütende Stimme aus dem Inneren des Raumes an seine Ohren drang.
 

„Wie konntet Ihr das zulassen?“

Neji.

„Was hätte ich tun sollen? Sie anketten?“

„Das wäre zumindest ansatzweise intelligent gewesen …“

Shikamaru.

„Ich weiß das mir ein Fehler unterlaufen ist, verdammt!“

„Ein Fehler? Ein Fehler war es, als du betrunken auf dem diesjährigen Frühlingsfest angetanzt bist! Das hier ist eine Katastrophe …“

Naruto.
 

Dann waren sie also bereits zurück und wussten über die Vorkommnisse der letzten Nacht bescheid. Ein leises Seufzen entfuhr dem Schwarzhaarigen, ehe sich seine Finger um die Türklinke schlangen und das schwere Holz mit einem Knarren aufschwingen ließen.
 

Im nächsten Moment wurde die hitzige Diskussion der Anwesenden unterbrochen und vier Augenpaare beobachteten gespannt wie Sai formlos den Raum betrat.

„Na klasse …“, brummte Neji, woraufhin Naruto nicht minder genervt die Augen verdrehte und sich lässig mit dem Rücken gegen die Fensterfront lehnte, „Noch ein Unfähiger …“

„Feuert auf jemand anderen, verstanden?“, murrte der Schwarzhaarige und trat mit zielstrebigen Schritten neben Shikamaru an den Schreibtisch, „Man schießt nicht auf Zivilisten.“

„Idioten trifft es besser …“, schnaubte der Uzumaki und verschränkte überlegen die Arme vor der Brust.

„Naruto, beruhige dich …“, ermahnte die Hokage den Blondschopf und sah wie dieser lediglich respektlos mit der Zunge schnalzte, „Wir hätten es nicht verhindern können und- …“

„Ihr nicht …“, warf Shikamaru ein und ließ sich ungalant in einen der Sessel fallen, „Aber wir schon …“
 

Eine bedrückende Stille legte sich über die Anwesenden, während Tsunade ein paar Mal tief durchatmete und sich kurz darauf vorsichtig räusperte.

„Hört zu …“, begann sie zaghaft und suchte in den Gesichtern ihrer besten ANBUs nach einem Fünkchen Vernunft, „Ich kann durchaus nachvollziehen das ihr wütend seid …“, das unheilvolle Grollen der drei Angesprochenen überging sie geflissentlich, „… aber es hat keinen Sinn nach Sakura, Sasuke und Kichiro zu suchen, wenn sie offensichtlich nicht gefunden werden wollen.“
 

„Und was sollen wir deiner Meinung nach dann machen? Däumchen drehen?“, kam es spöttisch von Naruto, ehe Shikamaru ihn ablöste und der Fünften einen ernsten Blick zuwarf.

„Wenn Sasuke in den Aktenkeller einbricht und danach Sakura und Kichiro aus dem Dorf schafft, macht er das sicherlich nicht ohne Grund …“

„Richtig. Vielleicht braucht er unsere Hilfe. Wir müssen herausfinden was- …“, kam es säuerlich von dem Blondschopf, bevor ihn eine zornige Stimme schroff unterbrach.

„Nein!“, keifte Tsunade und schlug mit einer Hand auf ihren ächzenden Schreibtisch, „Ihr werdet im Dorf bleiben! Das ist ein Befehl! Und solltet ihr euch dieser Anordnung widersetzen, werdet ihr für den Rest eures Lebens lausige D-Rank Missionen übernehmen! Ist das klar?“

„Aber- …“, begann Neji verärgert, wurde jedoch von einem Blick seines Oberhauptes unverzüglich zum Schweigen gebracht und registrierte wie Naruto dem Hinterkopf der blonden Frau eine unfreundliche Grimasse schnitt.
 

„Sakura und Kichiro sind bei Sasuke offenbar in Sicherheit. Aber wir haben nicht die leiseste Ahnung, was da draußen vor sich geht und genau deshalb brauche ich meine fähigsten Shinobis hier …“, predigte die Fünfte und besah ihre Untergebenen mit einem durchdringenden Blick, „Wir gehen davon aus, dass der gestrige Besuch nicht Sasukes letzter sein wird. Demzufolge müsst ihr unter allen Umständen in Konoha-Gakure bleiben. Ist das jetzt endlich angekommen?“
 

Ein unverständliches Murmeln erfüllte das geräumige Büro und ließ Tsunade erleichtert aufseufzen, ehe sie sich eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht wischte und ihre Augen auf den Schwarzhaarigen richtete.

„Sai?“, setzte sie an und bat den Angesprochenen somit um Aufmerksamkeit, „Ich werde dir das Kommando über die Wachen anvertrauen. Sorge dafür, dass jedes Tor tagsüber von mindesten drei und nachts von mindesten vier Jounin bewacht wird. Neji und die anderen kümmern sich ausschließlich um die Bewachung der Archive und des Uchiha Anwesens. Sollte Sasuke tatsächlich zurückkommen, wird er uns nicht noch einmal durch die Lappen gehen …“
 


 

Am Abend, in Ame-Gakure
 

Ein sanftes melodisches Summen schwebte durch das kleine Kinderzimmer und sorgte dafür, dass sich Kichiros Lider langsam schlossen, während er der leisen Stimme seiner Mutter ins Land der Träume folgte und sich unbewusst näher an ihre Brust schmiegte.

Sakura betrachtete währenddessen sein entspanntes Gesicht und fuhr ihm geistesabwesend durch das rabenschwarze Haar, ehe die gleichmäßige Atmung des Kindes sie schließlich schmunzeln ließ und ihr signalisierte das er endlich eingeschlafen war.

Möglichst geräuschlos löste sie sich von ihrem Sohn und erhob sich langsam aus dem Bett, bevor sie ihm einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte und die weiche Bettdecke bis über seine Schultern zog.

Ein Blick aus dem dunklen Fenster ließ sie erahnen, dass sicherlich einige Stunden vergangen waren, seit sie Kichiro beruhigt hatte und ihm, entgegen Sasukes Meinung, versicherte, dass sie bald wieder nach Konoha-Gakure zurückkehren würden.

Seufzend schüttelte sie nach dieser Erinnerung den Kopf und wandte sich zaghaft um.

Sie hatte das Kinderzimmer seit der Auseinandersetzung mit Sasuke nicht verlassen und auch er hatte nicht versucht mit ihr zu reden, geschweige denn ein Lebenszeichen von sich gegeben.

Mit einem leisen Knarren schob sie das helle Holz der Tür beiseite und verharrte sogleich stillschweigend im Rahmen, als ihre Augen den Schwarzhaarigen erblickten und ihn besorgt musterten.

Sasuke saß auf dem Fußende des Bettes mit dem Rücken zu ihr und hatte sein Gesicht stumm in seinen Händen vergraben, während seine Ellenbogen auf den Oberschenkeln lagen und seinem gekrümmten Körper den einzigen Halt zu geben schienen. Die Rosahaarige schloss bei diesem schmerzlichen Anblick kurz die Augen und atmete tief durch, ehe sie mit leisen Schritten auf den Clanerben zuging und sich hinter ihm fast lautlos auf die Matratze sinken ließ. Erst jetzt fiel ihr Blick auf die aufgeschlagene Akte neben Sasuke und sie überflog ein weiteres Mal den Befehl an Itachi. Die Unterschriften der Ältesten und des Sandaime stachen mit blauer Tinte mehr hervor als alles andere und hatten das Schicksal ihres Mannes einst auf so grauenvolle Art und Weise besiegelt.

Konnte sie es ihm überhaupt verübeln, wenn er die Ältesten dafür büßen lassen wollte?

Konnte sie ihm seine Rache verwehren, wenn einzig und allein diese Unterschriften schuld an seinem jahrelangen Leid waren?

Sasuke hatte Itachi getötet. Er hatte seinen großen Bruder, den letzten lebenden Verwandten, getötet, weil die Existenz dieser Unterschriften von Konoha-Gakure geheim gehalten wurde.

Ein genervtes Stöhnen entfuhr ihrer Kehle, bevor sie nach dem Unheil bringenden Dokument tastete und es mit einer kurzen Bewegung vom Bett segeln ließ.

Sakura registrierte wie der Schwarzhaarige, auf Grund der raschelnden Papiere, irritiert den Kopf hob und spürte wie er sich augenblicklich entspannte, als sie ihre Hände wenig später auf seinen harten Schultern platzierte und ihr heilendes Chakra aktivierte.
 

„Kichiro …?“, sprach er nach einigen Sekunden des Schweigens und konzentrierte sich innerlich seufzend auf die wohltuenden Berührungen der Medic-Nin.

„Er ist eingeschlafen …“, antwortete Sakura und strich mit ihrer leuchtend grünen Hand das Rückrad des Clanerben hinauf.

„Ich wollte nicht so grob- …“

„Ich weiß …“, unterbrach ihn die hübsche Konoichi, deaktivierte ihr Chakra und fuhr mit ihrem Zeigefinger gedankenversunken über die festen Schulterblätter des attraktiven Mannes, „Es ist alles in Ordnung. Ich habe mit Kichiro geredet und ihm erklärt, dass du ein wenig … gestresst bist. Und damit habe ich scheinbar kein bisschen übertrieben. Du fühlst dich an wie ein Felsbrocken …“
 

„Und das ist nicht sehr angenehm, glaub mir …“, versicherte ihr Sasuke stöhnend, ließ sich plötzlich ohne Vorwarnung nach hinten fallen und begrub die erschrockene Medic-Nin fast gänzlich unter seinem Rücken.

„Du fühlst dich nicht nur so an … du wiegst auch noch so viel …“, japste Sakura und wollte ihm schon keuchend in die Seite kneifen, als der Clanerbe im nächsten Moment blitzschnell über ihr hockte und seine Lippen leidenschaftlich die ihren fanden.
 

Ein erschrockener Seufzer entfuhr der Uchiha, während sie spürte wie Sasuke ihr zärtlich in die Unterlippe biss und mit einer Hand verlangend in ihre Haare griff.

„Du- …“

„Sakura, bitte …“

„Was denn …?“

„Wenn du jetzt anfängst zu reden, bring ich mich um …“

„Großes Ehrenwort?“

„…“

„Sasu- …“

„…“

„Sasuke!“

„Sei ruhig …“

„So redet man nicht mit seiner Frau.“

„Ich kann mich nicht daran erinnern meiner Frau irgendeine Art von verbaler Konversation erlaubt zu haben …“

„Der war nicht witzig …“

„Das war kein Scherz …“

„Du däm- …“

„…“

„… -licher Vollidiot!“

„Was hältst du von Sex?“

„Völlig überbewertet …“

„Hör auf mich zu quälen …“

„Dann nimm den Spruch von eben zurück, du Komiker!“

„Welchen?“

„Du weißt- …“

„…“

„Hör verdammt noch mal auf damit!“

„Womit?“

„Mich ständig- …“

„…“

„Ich hasse dich, ganz ehrlich …“, murmelte Sakura schließlich genervt und hörte wie der Clanerben ein raues Lachen ausstieß, ehe er sich erneut zu ihr hinunter beugte und begann sanfte Küssen auf ihrem blassen Hals zu verteilen. Sie spürte wie seine großen kalten Hände unter ihr Shirt wanderten und es ihr wenig später über den Kopf zogen, ehe seine Lippen über die weiche Haut ihres Brustansatzes strichen und der jungen Frau ein wohliges Seufzen entlockten.

„Bist du sicher, dass das was du gerade empfindest wirklich Hass ist?“, fragte Sasuke schelmisch grinsend und beobachtete zufrieden, wie sich eine leichte Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete, während er den Saum ihrer dunklen Hose hinunterzog und seine Küsse dem neu gewonnen Territorium vollste Aufmerksamkeit schenkten.

„Halt einfach die Klappe, Sasuke …“, meckerte die Angesprochene und verdrehte kurz die Augen, als ein weiteres leises Lachen den Raum erfüllte und pechschwarze vor Vergnügen tanzende Pupillen über ihrem Gesicht erschienen.

„Doch nicht mehr so redefreudig, was?“

„Noch ein dummer Spruch und ich bin schneller aus diesem Bett raus als du das Wort Sex überhaupt denken kannst, Schatz!“

„Das bezweifle ich. Im Moment ist dieses Wort in grell blinkenden Leuchtbuchstaben auch in dem kleinsten Winkel meines Gehirns präsent …“

„Interessante Denkweise …“

„Ich hatte seit fast zwei Wochen keinen Sex, Sakura …“

„Und um dich daran zu erinnern hat dein Gehirn freundlicherweise die vielen blinkenden Hinweisschilder aufgestellt, ja?“

„Hn.“

„Dein Gehirn ist wirklich äußerst fürsorglich.“

„Was man von meiner Frau nicht behaupten kann …“

„Na schön …“, begann Sakura grinsend, zog dem Clanerben seinen Pullover über den Kopf und pfefferte ihn auf einen nahe gelegenen Sessel, „Du willst also Sex …?“

„Nein, ich hab nur Spaß gemacht …“

„Oh! Dann habe ich dich wohl falsch verstanden …“, schmunzelte die Uchiha und wollte sich mit einem zuckersüßen Lächeln auf dem Gesicht gerade abwenden, als sich zwei große Hände auf ihr Becken legten und sie mit einem unwirschen Ruck wieder direkt unter Sasuke platzierten.
 

„Du könntest ruhig ein wenig sanfter- …“
 

Noch bevor sie weiter sprechen konnte, hatte der Schwarzhaarige seine Lippen ungeduldig auf ihre gepresst und öffnete nebenbei ihren BH, während die Finger der hübschen Konoichi in seine rabenschwarzen Haare wanderten und sie sich nicht minder leidenschaftlich an seinen durchtrainierten Körper presste. Sakura stöhnte leise als seine Hände ihre Brüste umfassten und zog ihn für einen weiteren Kuss zu sich hinunter, ehe sie mit ihren Beinen die Hüfte des Clanerben umschlang und an dem Bund seiner Hose zupfte.

„Da hat es aber jemand eilig …“

„Jetzt halt endlich die Klappe, Sasuke!“
 

© by RosaLies

Selbstsucht und Verzweiflung!

© by RosaLies
 


 

Mitten in der Nacht, in Ame-Gakure
 

Die gleichmäßige und flache Atmung des Uchihas signalisierte der jungen Frau, dass der Schwarzhaarige tief und fest zu schlafen schien, während ihr dieser erholsame Zustand seit über zwei Stunden verwährt blieb. Mit einem stummen Seufzer fingerte sie an dem Zipfel ihres Kissens herum und spürte das sanfte Heben und Senken von Sasukes Brustkorb an ihrem nackten Rücken. Der leichte Druck auf ihrem Becken ging von seinem linken Arm aus und gab Sakura nicht die geringste Möglichkeit sich zu bewegen.
 

Ein kleines Schmunzeln erschien auf ihren Lippen, als sie registrierte, wie der attraktive Mann sich plötzlich rührte und sie im Schlaf unbewusst näher an seinen Körper zog. Sasukes heißer Atem streichelte sanft die empfindliche Haut ihrer Halsbeuge und ließ die hübsche Konoichi angenehm erschaudern, während ein niedlicher unverständlicher Laut der Kehle des Uchihas entfuhr und er seine Nase an ihren Nacken schmiegte.

Das Schmunzeln verwandelte sich in ein breites Grinsen und nur mit Mühe konnte Sakura ein amüsiertes Glucksen unterdrücken, ehe die Gedanken und Überlegungen der letzten zwei Stunden erneut in den Vordergrund rückten und auf dem anmutigen Gesicht ein paar unübersehbare Sorgenfalten entstehen ließen.

Sie vernahm das leise Grollen eines Gewitters in weiter Ferne, während das Zimmer immer regelmäßiger von schwachen Blitzen erleuchtet wurde und die Nähe des besagten Unwetters preisgab.
 

Leicht erschrocken registrierte die junge Frau plötzlich, wie sich Sasuke ein weiteres Mal bewegte und sein Arm fast gänzlich von ihrer Hüfte rutschte. Sie verharrte einen kurzen Moment in dieser Position und schwang, nachdem sie über ihre Schulter hinweg einen Blick in das friedliche Gesicht des Schwarzhaarigen geworfen hatte, leise die Beine aus dem Bett.

Sie fröstelte kurz, als ihre Zehen die kalten Holzdielen berührten und versuchte wenig später auf dem dunklen Boden ihr schwarzes Höschen ausfindig zu machen. Die kleine, aufgerissene und zugleich so vielsagende Plastikpackung inmitten der Klamotten erregte für einen kurzen Moment ihre Aufmerksamkeit und verdeutlichte ihr wie viel sich in den letzten Tagen verändert hatte, ehe sie seufzend die aufkommenden Gedanken an den vergangenen Kinderwunsch ihres Mannes abschüttelte und sich wieder der Suche nach ihrer Unterwäsche zuwandte.
 

Nachdem sie das besagte Kleidungsstück gefunden hatte und sogleich hineingeschlüpft war, durchwühlte sie einen der Rucksäcke und zog sich so geräuschlos wie nur möglich ein helles Sweatshirt mit Uchiha-Emblem über den Kopf.

Ein wachsamer Blick auf den attraktiven Mann reichte aus, um sich von seinem festen Schlaf vergewissern zu können und ließ die Uchiha schwach lächeln, ehe sie lautlos an die große Fensterfront trat und einen Blick in den wolkenverhangenen Nachthimmel warf.

Der Donner war nun lauter als noch vor ein paar Minuten und schien sich über ganz Ame-Gakure zu legen, während Sakura ihre Stirn an die kühle Glasscheibe lehnte und bemerkte, dass draußen zahllose Regentropfen auf die Überdachung des Balkons niederprasselten und ein angenehmes monotones Geräusch verursachten.

Ein weiteres Mal in dieser Nacht fanden unheilvolle Vorahnungen den Weg in die Gedankengänge der Rosahaarigen und ließen sie resigniert die Augen schließen, bevor das unerwartet laute Grollen eines Blitzes dafür sorgte, dass jemand in dem nahe gelegenen Bett unfreiwillig aus seinen Träumen gerissen wurde.

Die Medic-Nin seufzte gedämpfte, als sie plötzlich das leise Rascheln der Bettdecke vernahm und eine raue Stimme an ihre Ohren drang.
 

„Warum bist du wach …?“
 

Sie lauschte auf seine Worte und konnte die unterschwellige Missbilligung und Sorge deutlich heraushören, bevor sie leicht den Kopf drehte und den Clanerben mit einem undefinierbaren Blick besah.

„Ich kann nicht schlafen.“, erklärte sie knapp und beobachtete stumm, wie der junge Mann seine Finger gähnend durch das zerzauste rabenschwarze Haar gleiten ließ und sich mit Hilfe seiner Ellenbogen etwas aufrichtete um sie abschätzend mustern zu können.

Sein verschlafener Blick und der Abdruck des Kissens auf seiner Wange ließen die hübsche Konoichi jedoch ungewollt grinsen und sorgten für einen verwirrten Ausdruck auf Sasukes Gesicht.
 

„Was ist …?“

„Du siehst niedlich aus.“

„Macht es dir eigentlich Spaß mich immer wieder zu demütigen?“

„Ein bisschen vielleicht …“
 

Sie beobachtete amüsiert, wie der Uchiha mit den Augen rollte und ihr kurz darauf einen genervten Blick zuwarf.

„Komm wieder ins Bett, Sakura. Du bist die ganze letzte Nacht auf den Beinen gewesen und solltest dich ausruhen …“, brummte er tadelnd und kniff leicht die Augen zusammen, als die Angesprochene verneinend den Kopf schüttelte und ihre Aufmerksamkeit wieder dem Gewitter schenkte. Einen flüchtigen Moment lang verharrte Sasuke in seiner Position und beobachtete die junge Frau nachdenklich, ehe er leise seufzend die Bettdecke zurückschlug und sich kurzerhand von der Matratze erhob.

Die Rosahaarige sah derweil aus den Augenwinkeln, wie der Clanerbe seine Boxershorts vom nahe gelegenen Stuhl fischte, sie überstreifte und Sekunden später hinter sie trat.

„Sakura …“, begann er ungewohnt sanft, schlang seine Arme um die Taille der Angesprochenen und hauchte ihr einen zarten Kuss auf den Hinterkopf, „Was ist los?“

Die Medic-Nin schloss bei seinen Berührungen kurz die Lider und atmete tief durch, bevor sie ihren Blick wieder auf das draußen tobende Unwetter richtete und sich mit dem Rücken gegen die Brust des Schwarzhaarigen lehnte.

„Ich … mache mir Sorgen, Sasuke …“, setzte sie schließlich an und spürte wie die Finger des Uchihas mit der kleinen Satinschleife an ihrem Höschen spielten, „Ich traue Madara nicht …“
 

Sie vernahm das leise Stöhnen ihres Mannes und registrierte wie sich seine Lungenflügel bei einem tiefen Atemzug mit Sauerstoff füllten, bevor er die Luft geräuschvoll ausstieß und seine Umarmung verstärkte.

„Ich weiß, dass er nicht sehr vertrauenswürdig erscheint, aber er sagt die Wahrheit, Sakura …“, seine Stimme klang müde und rau, „Die Akte ist der Beweis. Alles was er mir erzählt hat entspricht unwiderlegbar der Wahrheit.“

„Nein, das tut es nicht. Du weiß nur, dass Itachi den Befehl zur Vernichtung deiner Familie von dem Sandaime und den Ältesten erhalten hat. Es ist vollkommen unklar warum- …“

„Sakura, bitte …“, zischte der Clanerbe verstimmt, löste sich von seiner Frau und nahm am Fußende des Bettes platz, „Sie sind für den Tod meiner Eltern verantwortlich. Denkst du da interessieren mich belanglose Details wie ihre Beweggründe?“
 

„Aber du kannst doch nicht ohne weitere Informationen …“, fauchte die Rosahaarige und wurde von ihrem erbosten Mann erneut unterbrochen.

„Ich habe genug Informationen um zu wissen, dass sie für den Tod meiner Familie verantwortlich sind. Demzufolge werde ich das tun, was ich für richtig halte, kapiert?“, schloss Sasuke zornig, während die Lautstärke mit jedem seiner Worte zugenommen hatte und der hübschen Konoichi einen aufgebrachten Ausdruck ins Gesicht trieb.

Sie wollte gerade den Mund öffnen und ihren grimmigen Ehemann zurechtweisen, als ein greller Blitz das Zimmer erleuchtete und der darauf folgende Donner einen kleinen schwarzhaarigen Jungen an der gegenüberliegenden Tür zusammenzucken ließ.
 

„Kichiro!?“, entfuhr es Sakura alarmiert und auch Sasuke drehte sich geschockt zu seinem Sohn um und sah kurz darauf in pechschwarze ängstliche Augen, die unruhig zwischen ihm und der Medic-Nin hin und her huschten.

Doch es war das leise Schluchzen des Kindes, was die beiden Eltern letztendlich aus ihrer Starre riss und dafür sorgte, dass die junge Konoichi keine Millisekunde später vor dem Dreijährigen kniete, ihn liebevoll in ihre Arme schloss und sich neben Sasuke auf die Matratze setzte.

Scht … ist ja gut. Es ist alles in Ordnung …“, flüsterte die Uchiha leise und presste den zitternden Jungen, welcher sich gerade aufgewühlt in ihr Shirt krallte, fester an ihre Brust. Auch Sasuke hob seine große Hand und legte sie Kichiro tröstend auf den dunklen Haarschopf, während dieser sich langsam zu beruhigen schien und zögerlich aufsah.

Er wischte sich die kleinen glitzernden Tränen aus den Augenwinkeln und registrierte wie sein Vater ihm dabei half, während ein kleines Lächeln auf dessen Lippen lag und er seinem Sohn einen entschuldigenden Blick zuwarf.
 

„Hör auf zu weinen, Kichiro. Ein stolzer Uchiha jammert nicht, das weißt du doch …“, sprach der attraktive Mann gedämpft und grinste leicht, als der Dreijährige ihm tapfer nickend zustimmte und von seiner Mutter einen liebevollen Kuss auf die Stirn gedrückt bekam.

„Papa?“, fragte er schließlich schüchtern und beobachtete, wie der Genannte abwartend die Augenbrauen hob und ihm somit seine Aufmerksamkeit signalisierte, „Bist du … bist du böse auf Mama?“

Ein synchrones Seufzen verließ die Kehlen der Erwachsenen, ehe sie einen betrübten Blick austauschten und Sasuke die Arme nach dem scheinbar bestürzten Kind ausstreckte.
 

„Komm mal her, Kurzer …“, sprach er sanft, hob seinen Sohn behutsam von Sakuras Schoß, platzierte ihn auf seinem linken Oberschenkel und besah den jüngsten Uchiha mit einem durchdringenden Blick, „Ich bin nicht böse auf Mama … und auch nicht auf dich. Mir … mir schwirren nur zurzeit viele unangenehme Gedanken durch den Kopf und deshalb werde ich manchmal ein wenig laut, verstehest du?“

Kichiro schien kurz zu überlegen und warf seiner lächelnden Mutter einen unsicheren Blick zu, ehe er offenbar beschämt den Kopf schüttelte und überrascht feststellte, dass sein Vater leise lachte.
 

„Es kommt der Tag, an dem du verstehen wirst, was ich meine …“, gluckste Sasuke und zerwuschelte seinem Sohn sichtlich amüsiert das rabenschwarze Haar, „Aber bis dahin, sollst du wissen, dass ich niemals böse auf dich oder Mama sein werde …“

„Niemals …?“, wiederholte Kichiro verblüfft, während sich ein freches Grinsen auf seine Lippen schlich und Sasuke dazu veranlasste skeptisch eine Augenbraue hochzuziehen, ehe ihm plötzlich ein Licht aufging.
 

„Mein Katana bleibt wo es ist, hast du verstanden …?“, sprach er mit weniger Autorität als beabsichtigt und nahm seinen Sohn kurzerhand in den Schwitzkasten, woraufhin der Dreijährige sich lachend in seinen Armen wand und vergebens versuchte sich zu befreien.

Sakura kassierte derweil ein paar schwache Tritte und verdrehte auf Grund der entstandenen Rangelei demonstrativ die Augen, bevor sie sich erhob und mit einem Grinsen auf den vollen Lippen kopfschüttelnd das Badezimmer betrat.
 

Der Blick der jungen Konoichi glitt über ihr Spiegelbild und ließ sie leise seufzen, ehe sie sich auf den Rand der grauen Badewanne setzte und gedankenversunken das Waschbecken vor sich betrachtete.

Der Wasserhahn schien defekt zu sein, denn alle paar Sekunden erfüllte ein leises Platschen die Stille im Raum und sorgte für die unaufhaltsame Entfaltung von Sakuras beklemmenden Gedanken.
 

Was sollte sie bloß tun?

Konnte sie zulassen, dass Sasuke seine Pläne in die Tat umsetzte?

Konnte sie den Mord an den Ältesten durch ihren eigenen Mann mit ihrem Gewissen vereinbaren?

Wollte sie es überhaupt? Wollte sie diese erdrückende Last, dieses Verbrechen an ihrem Heimatdorf für den Rest ihres Lebens mit sich herumtragen?

Sie hatte Sasuke bei ihrer Hochzeit vieles geschworen, aber konnte sie trotz Treue, Aufrichtigkeit und ewiger Liebe in dieser Situation noch ohne Einschränkungen hinter all seinen Entscheidungen stehen?

Nein.
 

Sie hatte sich in dieser Sache bereits mehr als einmal gegen ihn gestellt. Sie hatte versucht ihm zu erklären, dass er vorschnell handelte. Das er, wie einst, lediglich von seiner Gier nach Rache geleitet wurde. Er bekämpfte wie damals Feuer mit Feuer.

Und damals hatte sie ihn deswegen verloren.

Würde dies erneut geschehen?

Würde er sie, sollte sie sich gegen ihn stellen, wieder alleine lassen und seinen eigenen Weg gehen?

Oder würde diesmal sie diejenige sein, die ihm selbstsüchtig den Rücken zukehrt und sich dem verzwickten Netz, gesponnen aus Leid, Enttäuschung und Hass entzog?
 

Mit einem gequälten Laut, vergrub die junge Frau das hübsche Gesicht in ihren Händen und spürte, wie die Kälte des Porzellans unter ihr in jede Faser ihres kläglich bedeckten Körpers zog und sie leise keuchen ließ.

Wenn sie doch bloß die Möglichkeit hätte mit Tsunade zu sprechen. Oder mit Naruto, oder Shikamaru und Neji. Bei dem Gedanken an ihre Freunde setzte sie ein trauriges Lächeln auf.

Wie es ihnen wohl ging?

Sicherlich war ihr Verschwinden bereits aufgefallen und in Konoha-Gakure herrschte das totale Chaos.

Ein kleines Schmunzeln zupfte an den Mundwinkeln der Rosahaarigen, ehe es durch weniger amüsante Gedanken vertrieben wurde und Sakura ihre Lippen verzweifelt aufeinander presste.

Was sollte sie bloß tun?

Wieder bildete sich diese unheilvolle Frage in ihrem Kopf. Und erneut hatte sie nur eine Antwort darauf.

Sie wusste es nicht.

Jedoch gab es eine Sache, dessen sie sich in dieser heiklen und komplizierten Lage mehr als sicher war.

Sie würde eine Entscheidung treffen müssen.

Eine Entscheidung zwischen Sasukes Vorhaben und ihm selbst.
 


 

Zur selben Zeit, in Ichiraku’s Nudelrestaurant
 

Das Klirren eines zerbrochenen Glases erfüllte das Lokal, während Ayame gerade die Scherben mit Hilfe eines Besens gelangweilt auf ein Kehrblech fegte und einem Gast beim Verlassen des Restaurants ihr verzerrtes Lächeln schenkte.

Es war bereits nach zwei Uhr morgens und die letzten Besucher dieses Etablissements hatten sich an dem großen Tisch in der hintersten Ecke eingefunden, verlangten regelmäßig nach neuem Reiswein und schienen nicht die Absicht zu haben Teuchi und seiner Tochter den langersehnten Feierabend zu gewähren.

„Worauf sollte man bei einer Begegnung mit einem Gras-Ninja besonders achten?“, schmunzelte Kiba und lehnte sich erheitert auf der gepolsterten Sitzbank zurück.

„Keine Ahnung …“, seufzte TenTen leicht genervt und schenkte dem Inuzuka neben sich lediglich einen flüchtigen Blick.

„Ob er dir das Gras zu einem überteuerten Preis verkaufen will …“, brummte Shikamaru gelangweilt und vernahm Kibas empörtes Schnauben, während sich Temari auf seinem Schoß ein leises Kichern nicht verkneifen konnte.

„Jetzt hast du mir die Pointe versaut, Nara!“, meckerte der Braunhaarige und verschränkte eingeschnappt die Arme vor der Brust, ehe ihm Hinata einen gespielt mitleidigen Blick zuwarf und ihre Wange an Narutos Schulter schmiegte. Dieser hatte einen Arm um sie gelegt, spielte gedankenversunken mit seinem leeren Reisweinbecher und schien ebenso abwesend wie Neji, welcher ihm gegenüber auf die Holzplatte des Tisches starrte und nicht mal zu atmen schien.
 

„Den kannte doch sowieso jeder.“, murmelte Sai und hatte Ino, auf Grund des Platzmangels an dem vollbesetzten Tisch, ebenfalls auf den Schoß genommen.

„Ich nicht …“ gestand TenTen schulterzuckend und setzte ein schiefes Grinsen auf, „Das macht den Witz aber trotzdem nicht besser.“

„Ich hab doch nur versucht ein bisschen Humor in diese Friedhofsstimmung zu bringen!“, schmollte der Inuzuka und griff nach einem weiteren Becher Sake, während Shino neben ihm angeekelt das Gesicht verzog und räuspernd seine dunkle Brille zurecht rückte.

„Vielleicht sollte das jemand übernehmen, der einen nicht ganz so eigentümlichen Humor hat wie du, mein Freund.“, warf der Aburame ein und schien damit selbst den Hyuuga und Naruto aus ihren Gedanken zu holen, während er registrierte wie ihn plötzlich alle anwesenden Augenpaare neugierig musterten.

„Jetzt bin ich aber mal gespannt, Alter!“, spottete Kiba, legte seinem einstigen Teamkollegen den linken Arm um die Schulter und besah ihn, wie alle anderen, mit einem begierigen Blick, „Haben wir etwa jahrelang übersehen das ein großer Komiker unter uns weilt?“

Der Aburame spürte wie ihm unaufhaltsam das Blut in die Wangen schoss und seine Hände zu schwitzen begannen, ehe sich seine Lippen langsam öffneten und er sich schlagartig an den einzigen Witz erinnerte den er kannte.
 

„Was ist der Unterschied zwischen einem Mistkäfer und einem Ehemann?“

Eine bizarre Stille legte sich über die kleine Gesellschaft und es schien, als würden alle gespannt den Atem anhalten und ungläubig mitverfolgten, wie der wohl ernsthafteste Bewohner dieses Dorfes gerade einen Witz zum Besten gab.
 

„Der Mistkäfer räumt seinen Scheiß selber weg.“, erklärte Shino vollkommen ungerührt und mit versteinerter Miene, woraufhin Sekunden später plötzlich alle Frauen der Runde in ausgelassenes Gelächter verfielen und bei Teuchi ein neues Tablett Reiswein bestellten. Die Herren der Schöpfung sahen dem Aburame derweil verdattert entgegen und schienen einen Moment zu brauchen und das Gehörte zu verarbeiten, ehe schließlich Shikamaru kopfschüttelnd das Wort ergriff.

„Du erzählst, wohlgemerkt als Mann und leidenschaftlicher Käferliebhaber …“, er holte tief Luft und blies sie genauso schnell wieder aus, „… einen männerfeindlichen Käferwitz …?“
 

Das Brüllen der weiblichen Anwesenden war sicherlich noch im Lokal an der nächsten Straßenecke zu hören, während Shino unverzüglich dunkelrot anlief und mit einem erneuten verhaltenen Räuspern die schwarze Brille auf seiner Nase unruhig hin und her schob.

„Ich …“, begann er zögernd, beließ es nach einem Blick auf die gackernde Hinata jedoch bei dem einen Wort und sackte neben Kiba auf der Sitzbank ruhmlos in sich zusammen.

TenTen hielt sich bereits krampfhaft an der Schulter ihres Ehemannes fest, brachte diesen damit zum Schmunzeln und kicherte ungehalten in seine dunkle ANBU-Weste hinein, als Ayame mit einem großen Tablett Sake an den Tisch der Freunde trat und es müde lächelnd abstellte.

Es dauerte nicht lange, bis die ersten Becher herumgereicht wurden und alle erheitert auf das Wohl des Aburames tranken.

Jedoch war die glänzende Stimmung bereits nach wenigen Minuten wieder verflogen und machte einer bedrückenden Stille platz, die wie eine dunkle Gewitterwolke über den Köpfen der Shinobis zu schweben schien.
 

„Denkt ihr … Tsunade-sama hat Recht und Sasuke-kun lässt sich hier wirklich noch mal blicken?“, fragte Ino schließlich leise, woraufhin allen ein verzweifelter Seufzer entfloh und Shikamaru sich langsam gegen die Rückenlehne der Holzbank sinken ließ.

„Ganz ehrlich …?“, setzte er an und registrierte, wie Temari auf seinem Schoß in eine bequemere Position rutschte, „Ich denke nicht, dass er uns einen weiteren Besuch abstatten wird. Sakura und Kichiro sind höchstwahrscheinlich bei ihm! Folglich gibt es nichts, was ihn hierher ziehen könnte …“

„Meine Meinung …“, warf der Uzumaki ein und fuhr sich stöhnend durch das gelbblonde Haar, „Er würde die beiden nicht mitnehmen, wenn er nicht gänzlich mit Konoha-Gakure abgeschlossen hätte. Für Sasuke hatte die Sicherheit seiner Familie immer oberste Priorität. Und genau das macht mir Sorgen!“

„Was willst du damit sagen …?“, fragte Hinata ihn verwirrt und runzelte leicht die Stirn, als sie in die blauen Augen ihres Mannes sah und gleichzeitig die Stimme ihres Cousins vernahm.

„Was Naruto meint ist, dass Uchiha die beiden sicherlich nicht ohne Grund aus dem Dorf geschafft hat. Wir wissen alle, dass er Sakura und Kichiro konsequent von der noch so kleinsten Bedrohung fern hält. Demzufolge muss er in Konoha-Gakure eine Bedrohung für seine Familie sehen …“
 

„Und da er niemanden aus dem Dorf informiert hat …“, begann der Nara seufzend und beendete betrübt die Erklärung seines besten Freundes, „… sieht er in uns scheinbar ebenfalls eine Bedrohung …“

„Was?“, kam es ungläubig von Ino, „Aber das ist doch vollkommen bescheuert! Warum sollte Sasuke-kun denken, dass wir Sakura und Kichiro-chan schaden wollen?“

„Genau das ist der Kern des Problems …“, murmelte Sai und zupfte immer wieder gelangweilt an dem hellen T-Shirt seiner Frau, „Wir haben keinen blassen Schimmer, warum Sasuke sich so verhält. Fakt ist nur, dass er uns scheinbar nicht vertrauen kann.“

„Aber wieso sollte Sasuke-kun uns plötzlich nicht mehr vertrauen?“, fragte Hinata betrübt und ließ ihren Blick durch die Runde schweifen, „Ich meine … wir sind seine Freunde! Konoha-Gakure ist seine Heimat! Er ist hier geboren und aufgewachsen- …“
 

„Tse.“, unterbrach Neji seine Cousine in abfälligem Ton und lenkte somit die Aufmerksamkeit der anwesenden Shinobis auf sich, „Seit wann bedeutet einem Uchiha seine Herkunft etwas? Seit wann bedeutet einem Uchiha überhaupt etwas?“

Die unüberhörbare Wut in der Stimme des jungen Clanerben veranlasste TenTen dazu ihm besänftigend eine Hand auf die Schulter zu legen und dem Braunhaarigen einen besorgten Seitenblick zuzuwerfen.

Sie wusste von dem Versprechen zwischen ihrem Mann und ihrer besten Freundin. Sakura hatte ihm geschworen, dass sie das Dorf nicht vor Ablauf von Tsunades Frist verlassen würde und Neji hatte auf die Ehrlichkeit ihrer Worte vertraut. Offensichtlich vergebens.
 

„Der göttliche Uchiha-Clan hat Konoha-Gakure immer nur Schwierigkeiten bereitet und dafür auch noch Lob eingeheimst …“, fuhr der Hyuuga fort und vernahm kurz darauf Narutos empörtes Schnauben.

„Jetzt halt aber mal die Luft an …“, zischte der Blondschopf und besah seinen Freund mit einem warnenden Blick, als Shikamaru plötzlich gewohnt gelangweilt das Wort ergriff und seinen Gedanken freien Lauf zu lassen schien.

„Der Uchiha-Clan hatte es bei Weitem nicht so leicht, wie du denkst, Neji …“, seufzte er leise und beobachtete wie sein Teamleader argwöhnisch die Augenbrauen zusammen zog.

„Nein. Natürlich nicht …“, grummelte der Angesprochene ironisch und brachte seine Missbilligung damit deutlich zum Ausdruck, „Nicht mal die Abschlachtung der ganzen Familie durch ein Mitglied des eigenen Clans konnte einen klitzekleinen Schmutzfleck auf ihrer weißen Weste entstehen lassen. Und Sasukes Verrat gegenüber Konoha-Gakure wurde praktisch als Fehlentscheidung eins traumatisierten Kindes abgestempelt. Ich kann mir kaum vorstellen wie dick die Watte sein muss, in die der Idiot Zeit seines Lebens gepackt worden ist …“, schloss der Hyuuga erzürnt und kippte sich den Rest Sake in seinem Becher unvermittelt die Kehle hinunter.

„Du irrst dich, Neji …“, begann Shikamaru erneut und zog genüsslich an seiner Zigarette, „Mein Vater hat mir vor Jahren mal erzählt, dass der Uchiha-Clan dem Dorf immer ein Dorn im Auge gewesen ist. Es gab sogar Gerüchte über eine Infiltration des Uchiha-Clans …“
 

„Du meist Konoha-Gakure hat den Clan beschatten lassen?“, fragte Temari überrascht, zog ihrem Mann die Zigarette aus dem Mund und drückte sie mit einem tadelnden Gesichtsausdruck im nächsten Aschenbecher aus.

Der Nara nahm diese Aktion mit einem genervten Augenrollen zur Kenntnis und fuhr sich stöhnend durch das dunkle Haar, ehe er zu einer Antwort ansetzte und bereits unbemerkt nach der nächsten Zigarette kramte.

„Exakt. Angeblich hat das Dorf dem Uchiha-Clan sogar ein paar Spitzel untergeschoben …“

„Spitzel?“, wiederholte Ino verblüfft und sah wie Shikamaru bestätigend nickte.

„Ja, Haushälterinnen, Kindermädchen, Gärtner. Eben Leute die, möglichst unauffällig, nahe genug herankamen um claninterne Gespräche aufschnappen zu können.“

„Warum hätte das Dorf derartiges tun sollen?“, fragte Chouji schmatzend und griff mit einer Hand in die raschelnde Chipstüte auf seinem Schoß, „Konoha-Gakure selbst bezeichnet den Uchiha-Clan seit Anbeginn der Zeit als ihren mächtigsten Verbündeten …“
 

„Vielleicht genau deswegen …“, murmelte Kiba und registrierte wie Hinata ihm fragend ihr hübsches Gesicht zuwandte.

„Weswegen?“

„Wegen der Macht des Uchiha-Clans …“, antwortete der Inuzuka und griff nach einem neuen Reisweinbecher, „Das ist die einzig logische Erklärung für das Verhalten von Konoha-Gakure. Schließlich war der Clan ihr mächtigster Verbündeter, und dadurch zugleich die größte Bedrohung für das Dorf.“
 

„Das ist auch die Theorie meines Vaters!“, warf Shikamaru ein und zündete sich unter dem empörten Blick seiner Frau eine neue Zigarette an, „Er war der Meinung, dass Konoha-Gakure den Absichten des Uchiha-Clans misstrauisch gegenüber stand. Es gab Gerede um eine angebliche Verschwörung gegen den Sandaime und die Ältesten. Eine Revolution, wenn ihr so wollt. Mein Vater hält dies sogar für äußerst wahrscheinlich, da der Uchiha-Clan sich dem Argwohn des Dorfes, seiner Meinung nach, bewusst war und dem ein Ende setzten wollte!“
 

„Der Uchiha-Clan plante eine Insurrektion?“, entfuhr es TenTen geschockt und auch Sai ließ verwundert eine Augenbraue in die Höhe wandern.

„Das wäre zumindest ein Grund für Konoha-Gakure gewesen, den Clan im Auge zu behalten …“, sprach der Schwarzhaarige schulterzuckend und registrierte wie sich Ino seufzend gegen seine Brust sinken ließ.

„Aber warum sollte der Uchiha-Clan gleich zu so drastischen Maßnahmen greifen?“, fragte die Blondine skeptisch und runzelte offensichtlich irritiert die Stirn.

„Angeblich gab es des Öfteren Auseinandersetzungen zwischen dem Clan und Konoha-Gakure. Das Uchiha-Viertel zum Beispiel, war, den Gerüchten nach, ein Anstoß für eine dieser Kontroversen …“, erzählte Shikamaru und registrierte wie sich alle verdutzt und wissbegierig weiter vorlehnten, „Die Idee von dem riesigen Gründstück mit der idealen Lage schien ein großzügiges Angebot des Dorfes zu sein. Doch laut meinem Vater wurde Sasukes Familie dadurch praktisch wie ein Rudel Hunde in einen Zwinger gesperrt und ihrer Freiheit beraubt.“
 

„Dann ist die jahrhundertealte glanzvolle Geschichte über die unzerstörbare Verbundenheit zwischen unserem Heimatdorf und dem ruhmreichen Uchiha-Clan wohl nichts weiter als ein lausiges Trugbild, das Konoha-Gakure verbissen zu wahren versucht, was?“, gähnte Kiba sichtlich erschöpft, woraufhin es ihm die meisten der Runde gleichtaten und sich auf den bequemen Sitzbänken genüsslich streckten.
 

„Möglich. Das sind, wie gesagt, alles nur Gerüchte …“, murrte der Nara und sah beleidigt dabei zu, wie Temari ihm erneut die Zigarette aus der Hand nahm und sie äußert rabiat im Aschenbecher zerquetschte.

„Die Dinger fallen nicht vom Himmel, Schatz! Könntest du freundlicherweise aufhören mein Geld vor meinen Augen mutwillig zu vernichten?“, sprach er mit einem verzerrten Lächeln auf den Lippen und versuchte dem Angst einflößenden Funkeln in den Augen seiner Frau stand zu halten.

„Das hier ist ein Restaurant …“, belehrte ihn die schöne Konoichi auf seinem Schoß und straffte überlegen die Schultern, „Findest du es nicht auch unanständig und respektlos, in einem Lokal zu rauchen, in dem andere Leute noch speisen möchten, Schatz?“

„Du hast Recht …“, brummte der Angesprochene genervt, während die restlichen Shinobis die Zankerei ihrer Freunde lediglich kopfschüttelnd verfolgten, „Es ist äußerst unhöflich von mir die anderen nicht vorhandenen Gäste um diese Uhrzeit bei ihrem Mitternachtsschmaus zu stören …“

Er vollführte mit seinem Arm eine ausladende Geste und deutete auf die leeren Stühle im Lokal. Temari hatte dafür jedoch lediglich ein Augenrollen übrig und lehnte sich kurz darauf weiter vor, um einen eingehenden Blick auf die Uhr über dem Tresen werfen zu können.
 

„Hoppla!“, entfuhr es ihr überrascht, woraufhin auch die Augen der anderen Anwesenden zu dem schlichten Ziffernblatt huschten, ein paar Lungen unverzüglich nach Luft schnappten und Sekunden später bereits die ersten Stühle verrückt wurden.

„Der Mitternachtsschmaus wurde schon vor zweieinhalb Stunden eingenommen …“, stellte Kiba grinsend fest, während Temari aufgesprungen war und nun ungeduldig an Shikamarus Arm zerrte.

„Beweg dich! Yasuo hat deine Eltern bestimmt schon in den Wahnsinn getrieben!“, stöhnte die Nara und vernahm das tiefe Grummeln ihres Mannes.

„Das will ich hoffen. Gleiches Recht für alle …“, murmelte er kopfschüttelnd und erhob sich unter dem Glucksen der restlichen Shinobis nur widerwillig von der Sitzbank um seiner nörgelnden Frau zu folgen, „Wie die Mutter so der Sohn …“
 


 

Kurz zuvor, in Ame-Gakure
 

Mit einem leisen Knarren schloss sich die Badezimmertür hinter der rosahaarigen Frau und erregte Sasukes Aufmerksamkeit. Der junge Clanerben lehnte, nur mit einer Boxershorts bekleidet, am Kopfteil des Bettes und wurde gelegentlich durch vereinzelte Blitze am grauen Nachthimmel beleuchtet, während neben ihm ein riesiger offensichtlich lebendiger Deckenberg lag und sich zaghaft bewegte. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen näherte sich Sakura der Matratze, ließ sich kopfschüttelnd darauf sinken und tastete unverzüglich nach dem Zipfel der Bettwäsche. Ein pechschwarzer Haarschopf kam zum Vorschein und ließ ihr Grinsen nur noch breiter werden, während Kichiro überrascht feststellte das der schützende Satinstoff über ihm verschwunden war. Er blickte auf und verzog bei dem amüsierten Ausdruck seiner Mutter unverzüglich das Gesicht, während er schnaubend nach der Decke greifen wollte und dabei vergaß, dass die Frau vor ihm eine überdurchschnittlich schnelle Konoichi war. Noch bevor er den Arm ausstrecken konnte, hatte sie die Decke bereits hinter ihrem Rücken versteckt und sah in das beleidigte Gesicht ihres Sohnes.
 

„Das war zu langsam, Angsthase …“, neckte sie den Jungen und beobachtete vergnügt wie Kichiro seinem schmunzelnden Vater einen Hilfe suchenden Blick zuwarf. Sasuke wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, als ein gleißender Blitz das Zimmer erhellte und den Dreijährigen völlig panisch dazu brachte seine Hände auf die Ohren zu pressen. Die Eltern beobachteten wie Kichiro mit zusammengekniffenen Augen auf das laute Grollen des Donners wartete und erleichtert aufatmete als es nach wenigen Sekunden wieder abgeklungen war.

„Süßer! Du brauchst keine Angst vor dem Gewitter zu haben … das weißt du doch!“, seufzte Sakura und ließ sich nun gänzlich zurück auf die Matratze sinken, während Kichiro zaghaft auf sie zukrabbelte.

„Ich hab keine Angst! Ein Uchiha hat niemals Angst …“, murmelte er eingeschnappt und grinste schließlich erfreut, als seine Mutter leise lachend ihre Arme öffnete und er sich sichtlich erleichtert an ihre Brust schmiegte.
 

„Natürlich nicht …“, seufzte sie leise und auch Kichiro schloss gähnend seine Augen, während Sasuke sich leicht über die Rosahaarige beugte und schweigend nach dem entstandenen Stoffknäuel griff, ehe er es auseinander zog und sich und seine Familie fürsorglich zudeckte. Die Blicke der beiden Erwachsenen trafen sich während dieses Unterfangens und Sasuke konnte förmlich spüren wie ihn ein unsichtbarer Dolch durchstach. Sakuras Augen wirkten in diesem Moment so unglaublich leer, das der junge Mann dachte, er müsse ersticken. Leicht verunsichert richtete er sich mit Hilfe seines Ellenbogens wieder auf und forderte somit die Aufmerksamkeit der hübschen Konoichi.
 

„Hör zu …“, flüsterte Sasuke leise, überzeugte sich von dem Halbschlaf seines Sohnes und streckte den linken Arm nach seiner Frau aus, „Wenn das alles vorbei ist … dann fangen wir drei noch mal ganz von vorne an …“

„Und wo?“, hauchte die Angesprochene hörbar betrübt und registrierte seufzend wie die Fingerkuppen des Schwarzhaarigen sanft über ihre Wange strichen, „Etwa hier? In Ame-Gakure? Zwischen Mördern und Verrätern?“

„Wir müssen nicht hier bleiben …“, setzte Sasuke an und wurde noch im selben Atemzug unterbrochen.

„Und wo sollen wir hin? Als Verräter?“.

Sie sprach das Wort mit so viel Abscheu aus, das der Clanerbe kurzzeitig die Augen schloss und tief durchzuatmen schien.
 

„Wir werden schon einen Ort finden. Mir ist es egal wo ich bin, solange Kichiro und du bei mir seid …“, raunte er der jungen Medic-Nin zu und strich mit seiner Nasenspitze sanft ihre Schläfe entlang um den unwiderstehlichen Duft ihrer Haare ins sich aufsaugen zu können.

„Selbstsüchtig …“, flüsterte Sakura plötzlich gedämpft und spürte wie sich Sasukes Lippen unverzüglich von ihrer Stirn lösten, ehe er mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck auf sie hinab sah und leicht die Augenbrauen zusammenzog.
 

„Was …?“
 

Sein Tonfall war nicht mehr so sanft und beruhigend wie vor ein paar Sekunden und ein Ausdruck des Unglaubens überflog das makellose Gesicht des Uchihas.

„Du bist selbstsüchtig …“, wiederholte die junge Frau mit schwacher Stimme und registrierte wie sich Kichiro in ihren Armen leise schmatzend umdrehte, während der unergründliche Blick des ANBUs auf ihr verweilte und sie förmlich zu durchbohren schien.

Der Konoichi kam es vor wie eine halbe Ewigkeit, bis Sasuke sich plötzlich wortlos zu ihr hinunterbeugte und seine Lippen unwirsch auf die ihren presste, ehe er sich, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, mit dem Rascheln der Bettdecke abwandte.
 

Ein unerklärlicher Schmerz zog sich durch Sakuras Brustkorb, während sie mit geweiteten Augen auf den nackten Rücken ihres Mannes starrte und der Schock über sein Verhalten sie bis ins Mark erschütterte.

Sie spürte wie sie gegen die Tränen ankämpfte und zwang sich dazu tief durchzuatmen.
 

Hass. Selbstsucht. Ignoranz. Wo sollte das alles enden?
 

Die junge Frau verstärkte Halt suchend den Griff um ihren schlafenden Sohn und drückte ihm einen liebevollen Kuss auf den Haarschopf, ehe ihre Augen erneut zu Sasuke huschten und betrübt seine Konturen nachfuhren.

Im schwachen Licht der Blitze konnte sie lediglich seine Umrisse erkennen und schloss nach wenigen Minuten des Schweigens resigniert die Lieder, während sie ihre Gedanken der letzten Stunden leise, fast lautlos, aussprach.

„Ich liebe dich, Sasuke … und daran wird sich nie etwas ändern …“, flüsterte sie in die Dunkelheit des Zimmers hinein und bekam nicht mit, wie sich der Körper neben ihr unmissverständlich anspannte und ihren nächsten Worten lauschte, „Aber vielleicht … ist das nicht genug … einfach nicht genug …“
 

Es vergingen ganze zwei Stunden in denen sich Sasuke verzweifelt im Bett hin und her wälzte und schließlich zu dem Ergebnis kam, dass er heute Nacht keinen Schlaf mehr finden würde.

Seine Augen huschten über die Silhouette seiner Frau, ehe er sich mit beiden Händen durch die Haare fuhr und sich innerlich fluchend aufsetzte. Er hatte jedes ihrer Worte gehört und fand seitdem keine Ruhe mehr. Der junge Clanerbe unterdrückte ein gequältes Seufzen und erhob sich von der Matratze.
 

Er griff mit einer Hand in seinen verspannten Nacken und begann ihn notdürftig zu massieren, während sein Blick weiterhin auf seiner schlafenden Familie verweilte. Sakura hatte sich mittlerweile umgedreht, während Kichiro immer noch den Saum ihres Shirts umklammerte und es damit ungewollt ein wenig hoch rutschen ließ. Die schöne geschwungene Hüfte der jungen Frau kam zum Vorschein und schimmerte im Mondlicht elfenbeinfarben.

Sasuke löste den Blick von der Medic-Nin und starrte durch die großen Balkonfester in den nachtschwarzen Himmel. Das Gewitter hatte sich bereits vor knapp einer Stunde verzogen, doch der Regen prasselte weiterhin unermüdlich auf das Dorf herab, während der Uchiha sich zögernd von der Aussicht abwandte und so leise wie möglich auf einen der Rucksäcke zutrat.
 

Nach wenigen Minuten schloss er, bedacht darauf keinen Lärm zu machen, die schweren Flügeltüren hinter sich, ließ die Hände lässig in die Taschen seiner dunklen Trainingshose gleiten und verschwand unbemerkt auf dem Gang zur Treppe.
 


 

Eine Stunde später, am Waldrand von Ame-Gakure
 

Es brauchte nicht mehr als ein paar kräftige Schläge des Katanas um den gewaltigen Baum zu stutzen und ihn seiner prächtigsten Äste zu berauben, ehe der Uchiha die Waffe einmal um seinen Kopf surren ließ und sie mit geschlossenen Augen auf seinem Rücken verstaute.

„Was willst du …?“, hallte plötzlich Sasukes kalte Stimme durch den dunklen Wald und ließ seinen Beobachter aus dem Dickicht hervortreten.

„Ich habe dein Chakra gespürt. Zumindest das, was davon jetzt noch übrig ist …“, antwortete Madara herabsetzend und blieb wenige Meter von Sasuke entfernt auf der kleinen Waldichtung am Rande des Dorfes stehen.

„Hn.“, entfuhr es dem Angesprochenen desinteressiert, ehe er sich in Bewegung setzte und auf den Akatsuki zuging. Dieser beobachtete den Clanerben dabei, wie er wortlos an ihm vorüber schritt und musterte nachdenklich den rot-weißen Fächer auf dem Rücken des jungen Mannes.
 

„Willst du dir jetzt jede Nacht einen Baum vorknöpfen …?“

Madaras Worte ließen den Schwarzhaarigen innehalten, ehe er sich gänzlich zu dem geheimnisvollen Anführer umdrehte und ihm einen unergründlichen Blick schenkte.

„Das ist meine Sache, verstanden?“

Ein leises Lachen entfuhr der Kehle des maskierten Mannes, während sich Sasuke bereits wieder gleichgültig abwandte.

„Du bist wahrlich vernarrt in diese Frau …“

Erneut verharrte der ANBU in seiner Position und wandte leicht den Kopf in die Richtung seines Gesprächspartners.

„Das ist ebenfalls meine Sache …“

„Sie akzeptiert deine Entscheidung nicht, habe ich Recht?“

„…“

Eine unmissverständliche Stille legte sich über die verregnete Lichtung und bestätigte Madaras Vermutung.

„Sie versteht es nicht, Sasuke.“, sprach der Akatsuki, während er langsam an den jungen Clanerben herantrat und schließlich neben ihm zum Stillstand kam, „Du kannst ihr das nicht verübeln. Sie ist sich der schweren Last die du trägst wahrscheinlich nicht mal bewusst …“

„Sie kennt mich besser als jeder andere …“, warf der Schwarzhaarige kalt ein und zog missbilligend die Augenbrauen zusammen.

„Ist das so?“, fragte Madara skeptisch und richtete seinen Blick in den wolkenverhangenen Himmel, „Warum kann sie deine Entscheidung dann nicht nachvollziehen?“

„Konoha-Gakure ist auch ihr Heimatdorf. Ich kann nicht von ihr verlangen, dass sie mein Vorhaben unterstützt …“, antwortete Sasuke mit müder Stimme und fixierte den dicken Stamm eines nahe liegenden Baumes. Der maskierte Mann beobachtete währenddessen das schwermütige Gesicht seines Gegenübers und registrierte besorgt wie dieser kurz verzweifelt die Augen schloss.
 

„Du glaubst sie wird dich verlassen, nicht wahr …?“, kam es ruhig von dem Akatsuki, woraufhin Sasukes schwarze Augen flüchtig zu seinem Gesprächspartner huschten und ein eigenartig verzerrter Laut seiner Kehle entrann.

„Hn …“

„Was gedenkst du zu tun …?“

Erneut war es Madara, der mit deutlicher Unruhe das Wort an den jungen Clanerben richtete und ihn einer bedachten Musterung unterzog.

„Das ist Sakuras Entscheidung … nicht meine.“, antwortete der Schwarzhaarige sichtlich erschöpft und zuckte kurz mit den Schultern.

„Du willst sie gehen lassen?“, entfuhr es dem Maskierten merkwürdig bestürzt, ehe er sich scheinbar wieder zu fangen schien und seine Hände tiefer in den Taschen seines dunklen Mantels vergrub.

„Habe ich eine Wahl …?“, brummte der Angesprochene offensichtlich genervt und besah den Akatsuki mit einem vernichtenden Blick.
 

„Sasuke …“, setzte Madara an und verlieh seiner Stimme einen dringlichen Ton, „Die Ältesten haben sicherlich schon eine leise Ahnung von deinem Plan. Du bist in den Aktenkeller eingebrochen und hast ein wichtiges Dokument entwendet. Diese Archive sind katalogisiert. Sie werden wissen welche Unterlagen du gestohlen hast. Sie werden eins und eins zusammenzählen. Begreif doch! Die Frau einer potenziellen Bedrohung wäre in Konoha-Gakure wohl kaum in Sicherheit! Du hast sie schon zu sehr in die Sache mit rein gezogen, als dass du sie jetzt gefahrlos gehen lassen könntest …“
 

Die Worte des Akatsukis schienen den gewünschten Effekt zu haben und veranlassten Sasuke dazu sorgenvoll die Stirn zu runzeln, während Madara mit wachsender Hoffnung den Wandel auf dem Gesicht des jungen Clanerben verfolgte.

„Aber was soll ich tun? Ich kann sie nicht dazu zwingen, hier zu bleiben …“, kam es leicht verzweifelt von dem Schwarzhaarigen, woraufhin erneut dieses seltsame Leuchten in das Sharingan seines Gegenübers trat und es in der Dunkelheit zu glühen schien.

„Warum nicht …?“, fragte Madara völlig ungerührt und beobachtete wie sich die Augen des Uchihas überrascht und zugleich erschrocken weiteten.

„Was …?“, zischte Sasuke erzürnt und fuhr sich gehetzt durch das pechschwarze Haar, „Soll ich sie etwa einsperren …?“

Auf Grund der Betonung, war den Worten des Jüngeren deutlich zu entnehmen, dass er den letzten Satz auf keinen Fall ernst meinte, jedoch schien das sein Gegenüber recht wenig zu interessieren.
 

„Nein. Das wäre zu auffällig …“, grübelte Madara und fuhr mit Daumen und Zeigefinger über den Rand seiner Maske, „Du solltest sie bewachen lassen.“

„Sakura ist meine Frau. Keine Gefangene …“, knurrte Sasuke, woraufhin ihm der Akatsuki beruhigend eine Hand auf die Schulter legte und ein bedauerndes Seufzen ausstieß.

„Fragt sich nur … als was sie der größeren Gefahr ausgesetzt ist …“, sprach der Nuke-Nin bekümmert und spürte wie sich die Muskeln des Clanerben unter seinen Fingern anspannten.

Er bemerkte wie Sasuke tief Luft holte und sie kurz darauf resigniert wieder ausstieß.
 

„Ich fürchte … mir bleibt nichts anderes übrig …“, kam es leise von dem ANBU, während er einen flüchtigen Blick in den Himmel warf und Madara ihm, offensichtlich zufrieden, zustimmte.

„Es ist die einzige Möglichkeit sie und deinen Sohn zu schützen …“, erklärte der Akatsuki und ließ das Profil seines Gegenübers nicht eine Minute aus den Augen, „Ich werde zwei meiner besten Männer damit beauftragen, eure Räumlichkeiten rund um die Uhr zu bewachen. Sakura-sans Fähigkeiten sind bemerkenswert. Demzufolge sollten wir auf Amateure verzichten. Ich hoffe du bist damit einverstanden?“
 

Ein kaum merkliches Nicken seitens Sasuke besiegelte dieses gewagte Abkommen und ließ ihn innerlich seufzend einen Blick auf das gewaltige stählerne Gebäude am Rande des Waldes werfen. Durch den Regen hindurch fiel sein Augenmerk auf den Balkon des fünften Stockes. Und während er die dunklen Fenster, hinter denen seine Familie friedlich schlief, stumm betrachtete, begriff er, dass Sakura Recht gehabt hatte.

Er war selbstsüchtig.
 


 

Kurze Zeit später, im Hauptquartier der Akatsuki
 

So lautlos wie möglich schloss der junge Mann die schweren Flügeltüren hinter sich und ließ seinen Blick über das, im Mondlicht liegende Bett wandern. Kichiro hatte sich mittlerweile auf den Bauch gedreht und umklammerte eines der zwei Kissen mit beiden Händen, während links neben ihm die Bettdecke zurück geschlagen worden war und von Sakura jede Spur fehlte. Das leise Rauschen von Wasser ließ Sasuke über den Aufenthaltsort seiner Frau nicht lange rätseln und veranlasste ihn dazu, sich geräuschlos der Badezimmertür zu nähern.
 

Er zögerte einen kurzen Augenblick, ehe sich seine Hand auf die Türklinke legte und diese vorsichtig hinunter drückte. Das Holz schwang leise knarrend auf und ermöglichte ihm die Sicht auf eine leicht beschlagene Duschkabine.

Nasse, rosafarbene Haare fielen in langen Strähnen den Rücken der nackten Konoichi hinab und verdeckten ihre makellose blasse Haut.

Sie hatte ihre Stirn gegen die kühlen Fliesen gelehnt und ließ sich seufzend von der wohltuenden Wärme des Wassers einhüllen, während ihre Lider immer schwerer wurden und sich schließlich erschöpft schlossen. Das Rauschen in ihren Ohren klang ab, während die unangenehmen Gedanken zurück in den Vordergrund rückten und sie nun vollkommen einnahmen.

Der Uchiha entging gänzlich, wie jemand hinter ihr die Tür schloss und sich lautlos vor die Duschkabine schob. Erst das Rascheln von Kleidungsstücken, ließ Sakura erschrocken herumfahren und mit geweiteten Augen in das Gesicht ihres Mannes sehen.
 

„Sasuke …?“, entfuhr es ihr überrascht, während sie aus Reflex die Arme um ihren Oberkörper schlang und sich notdürftig zu bedenken versuchte. Der Angesprochene blieb daraufhin jedoch stumm, ließ die Schiebetür zur Seite gleiten und stand Sekunden später vor seiner Frau in der kleinen Duschkabine.

Einen flüchtigen Moment lang, verweilte der Blick der Medic-Nin auf dem entblößten Oberkörper ihres Gegenübers, ehe sie zaghaft den Kopf hob und in den Augen des Schwarzhaarigen nach einer Antwort für dieses bizarre Verhalten suchte.

Doch die erschreckende Härte in dem tiefen Schwarz ließ sie unbewusst die Luft anhalten, während sie bemerkte wie sich eine fremde Hand in ihren Nacken legte und kurz darauf weiche Lippen die ihren gefangen nahmen. Mit sanfter Gewalt zog Sasuke an den Armen der verblüfften Medic-Nin und löste ihren schützenden Griff um die eigene Brust, ehe er die junge Konoichi enger an sich zog und ihn das Gefühl ihrer zarten Haut auf seiner innerlich erschaudern ließ.
 

Der Kuss wurde hungriger und Sakura registrierte keuchend, wie sie ohne Vorwarnung gegen die kalten Fliesen der Duschwand gepresst wurde und mit einem Ruck den Boden unter den Füßen verlor. Zwei große Hände umfassten die Hüfte der schönen Frau, während sich Sasuke unter ihr Becken schob und im selben Moment völlig überraschend in sie eindrang.

Sakura war auf eine so schnelle Vereinigung nicht vorbereitet gewesen und gab ein ersticktes Stöhnen von sich, während sie sich Halt suchend in die Schultern des Schwarzhaarigen krallte und einen irritierten Blick in sein Gesicht warf.
 

„Sasuke …? Was …?“
 

Der kalte Ausdruck in seinen Augen ließ die Medic-Nin ängstlich verstummen, ehe sie erschrocken bemerkte, wie er seine starken Arme um ihren Körper schlang und sie leicht anhob, nur um wenig später wieder in sie eindringen zu können. Der empfindungslose Ausdruck auf seinem Gesicht schien wie eingemeißelt, während er sich unter dem schockierten Blick seiner Frau vorbeugte und begann ihre Brüste mit Küssen zu bedecken. Erneut entzog er sich ihr ein Stück weit und drang danach noch tiefer in sie ein, hielt sie mit eisernem Griff fest und ignorierte offenbar völlig, dass die Frau in seinen Armen wie betäubt schien.

Sakura starrte immer noch völlig fassungslos an die gegenüberliegende Wand und schien nur langsam begreifen zu wollen, was hier gerade geschah.
 

„Sasuke …“, hauchte sie belegt und spürte wie sich jeder Muskel ihres Gegenübers unverzüglich anspannte, ehe er sein Gesicht gänzlich an ihrer Brust verbarg und somit ihrem Blick bewusst auswich.

Seine Bewegungen wurden von Minute zu Minute schneller, doch Sakura nahm das alles gar nicht mehr wahr. Leblos hing sie in den Armen des Mannes den sie liebte und musste mit ansehen wie jener Mann vollkommen gleichgültig und ohne die kleinste Gefühlsregung mit ihr schlief.
 

Ein Stöhnen hinter zusammengebissenen Zähnen holte die junge Konoichi schließlich in die Wirklichkeit zurück, ehe sie die Augen niederschlug und den letzten kräftigen Stoß in vollem Ausmaße zu spüren bekam.

Davor schien es, als würde sie in einem tiefen See versinken. Sie hatte alles nur gedämpft und verschwommen wahrgenommen und hatte einfach aufgehört zu denken. Sie hatte sich treiben lassen, ihren Kopf gegen die Fliesen gelehnt und stumm in das Licht an der hellen Decke gestarrt.

Jetzt registrierte Sakura, wie sich die Umklammerung des Schwarzhaarigen langsam lockerte und er sie vorsichtig wieder absetzte. Seine Atmung ging unregelmäßig und seine Stimme klang rau, als er sich vorbeugte und mit der Nasenspitze ihr Ohrläppchen berührte.
 

„Wie du dich auch entscheiden wirst … ich werde dich nicht gehen lassen, hörst du …?“, wisperte er leise und richtete sich wieder auf, ehe er mit einer Hand an ihre gerötete Wange griff und den Daumen über die, von Wassertropfen bedeckten Lippen gleiten ließ, „Du gehörst mir … du kannst mich nicht verlassen …“

Die Verzweiflung in seinem Blick war mehr als deutlich, während die junge Konoichi ihr erstarrtes Gesicht von ihm abwandte und stumm an die Duschwand starrte.

„Sakura, hör mir zu. Ich brauche dich hier … und du wärst in Konoha-Gakure nicht sicher. Du lässt mir keine andere Wahl, verstehst du? Du wirst von jetzt an bewacht werden um- …“

„Geh …“, hauchte die Angesprochene plötzlich schwach und registrierte wie Sasuke sich unverzüglich anspannte, ehe er ein leises Seufzen von sich gab und seine Hand erneut nach ihr ausstreckte.

„Sakura … begreif doch das- …“

„Geh, bitte …“, entfuhr es der jungen Konoichi gequält, während sie sich nun freiwillig an die kalten Fliesen presste und sich somit der Reichweite des Uchihas entzog. Mit erschrockener Miene bemerkte Sasuke wie die junge ANBU kummervoll ihre wunderschönen grünen Augen schloss und schluchzend auf einen ihrer blassen Finger biss, um scheinbar den aufkommenden Tränen Einhalt gebieten zu können. Erst jetzt löste sein Verstand die unterschiedlichen Emotionen, wie Angst, Wut und Verzweiflung ab, die noch bis vor wenigen Minuten offensichtlich sein Handeln bestimmt hatten und ihn beschämt dazu zwangen die schweren Lider zu schließen.

Im nächsten Moment kehrte er seiner Frau zaghaft den Rücken zu und schob sich schweigend aus der Dusche, ehe er sich an der Schiebetür noch einmal umdrehte und reuevoll das Profil der hübschen Medic-Nin betrachtete.
 

„Es tut mir leid, Sakura. Ich hätte- …“

„Verschwinde endlich, Sasuke!“, fauchte die junge Frau erzürnt und besah den Schwarzhaarigen dabei mit einem Blick der ihn innerlich zerspringen ließ. Es fühlte sich an, als würde er in ein tiefes schwarzes Loch fallen, während er einen Fuß vor den anderen setzte, geistesabwesend seine Sachen vom Boden aufsammelte und wie in Trance das Badezimmer verließ.
 

Sakura sah ihm stumm nach und verlor mit der zufallenden Tür unverzüglich ihre Selbstbeherrschung. Ein lange unterdrücktes Schluchzen entrann ihrer Kehle, während sie weinend an den Fliesen herabrutschte und schließlich auf dem Boden der Dusche hockte.

Sie zog die Beine an und umklammerte ihren bebenden Körper mit beiden Armen, ehe sich die salzigen Tränen mit dem warmen Duschwasser vermischten und, wie ihr geschundenes Herz, in den Tiefen eines dunklen Abflusses zu versinken schienen.
 

Draußen vor der Tür lehnte Sasuke seine Stirn gerade gegen das dunkle Holz und lauschte mit geschlossenen Augen auf die Schluchzer aus dem Inneren. Seine rechte Hand umklammerte den Türgriff, während die andere das Handtuch um seine Hüfte zusammen hielt und sich mit jedem wehleidigen Geräusch aus dem Bad tiefer in den Frotteestoff grub.
 

Was hatte er getan?
 

Mit einem betrübten Seufzer schlug er die Augen auf und inspizierte desinteressiert die Maserung der Tür, während sich sein Griff um die bronzene Klinke krampfhaft verstärkte.

Er erinnerte sich an das Gespräch mit Madara und an die blanke Panik, die während der besagten Konversation schlagartig von ihm Besitz ergriffen hatte. Auf dem Rückweg in die Gemächer übermannten ihn seine Gedanken und Ängste schlussendlich und brachten ihn offenbar dazu völlig unüberlegt zu handeln.
 

Das leise Schluchzen auf der anderen Seite der Tür, ließ ihn erahnen wie unüberlegt und eiskalt er gehandelt haben musste.
 

Und dennoch war er nicht in der Lage gewesen den aufkommenden Hass zu unterdrücken. Er hatte sie äußerst geschmacklos darauf hingewiesen, dass sie ihm gehörte. Seine Wut hatte ihn zu diesem unverzeihlichen Fehler gezwungen, während die Angst in ihm immer wieder die gleiche Szene in seinem Kopf abgespielt hatte.

Eine Szene, in der die wunderschöne rosahaarige Konoichi ihm enttäuscht den Rücken zukehrte und sich, mit seinem Sohn auf dem Arm, immer weiter von ihm entfernte.

Die Panik vor einem weiteren Verlust hatte ihn letztendlich dazu verleitet seine eigene Frau wie eine leblose Puppe zu behandeln.

Der Uchiha fühlte die Wut auf sich selbst wie heiße Lava in seinem Inneren brodeln und presste stumm die Lippen aufeinander.
 

Warum wurde er immer von allen verlassen?

Was hatte er getan, dass man ihm die Geborgenheit und Wärme einer Familie nicht gönnte?

Hatte er nicht auch ein kleines Licht in der Dunkelheit verdient?
 

Ein trauriges Lächeln zupfte an den Mundwinkel des Schwarzhaarigen, während er sich wieder zu beruhigen schien und geräuschvoll ausatmete.

Was dachte er da?

Er besaß doch ein Licht.

Ein strahlendweißes warmes und fesselndes Licht.

Sein Licht. Sakura.
 

Und er selbst war schuld daran, dass es nun hinter dieser Tür, scheinbar meilenweit von ihm entfernt, ganz langsam erlosch.

Ein leises freudloses Lachen krabbelte seine Kehle hinauf, ehe er seine Stirn von dem polierten Teakholz löste und einen Blick aus dem Fenster warf.

Die ersten Sonnenstrahlen erreichten den fünften Stock und tauchten das Zimmer in ein helles orange, während Sasukes dunkle Augen den weiten Horizont überflogen und betrübt feststellten, das dieses Licht bei weitem nicht so warm war, wie das, was er vor wenigen Minuten so leichtsinnig hatte wegwerfen können.
 

Der Drang sie nicht zu verlieren, war stärker als die Vernunft gewesen.

Sasuke wusste, dass er sie dadurch nun endgültig verloren hatte.

Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass er sie nicht loslassen konnte.

Er wollte sie loslassen. Um ihretwillen.

Aber er konnte nicht.

Er hatte nie gelernt loszulassen.

Vielleicht lag es daran, dass er nie die Gelegenheit gehabt hatte, jemanden freiwillig loszulassen.

Vielleicht.

Vielleicht war es aber auch seine Selbstsucht, die nicht bereit dazu war, die einzige Lichtquelle in seiner tiefschwarzen Dunkelheit aufzugeben.
 


 

Eine Stunde später, in Ame-Gakure
 

Deine Backenzähne wären sicherlich viel glücklicher, wenn du sie nicht immer auslassen würdest …“, kam es tadelnd von Sakura, während sie mit Kichiro auf dem Arm vor dem Badezimmerspiegel stand und den Jungen kopfschüttelnd bei seiner notdürftigen Mundpflege beobachtete.

Die Antwort des Dreijährigen war ein unverständliches Brabbeln, ehe er sich kurz den vernachlässigten Zähnen zuwandte und wenig später den Zahnpastaschaum angewidert in das graue Waschbecken spuckte.

„Das lassen wir ausnahmsweise mal gelten …“, seufzte die Uchiha und wischte dem Jungen einmal fürsorglich mit einem Handtuch durch das Gesicht, „Für alles andere fehlt mir heute die Energie …“

„Mama …?“, fragte Kichiro daraufhin sichtlich erleichtert und ließ sich von der hübschen Frau geduldig absetzten.

„Hm?“

„Kann ich jetzt Fernsehen gucken?“

„Hast du dir schon die Haare gekämmt?“

Der schmollende Ausdruck auf dem Gesicht ihres Sohnes ließ Sakura leicht lächeln, ehe sie ihm liebevoll durch den pechschwarzen Schopf fuhr und beobachtete wie er erwartungsvoll die Augenbrauen anhob.

„Darf ich jetzt …?“, quengelte der jüngste Uchiha und war, bei dem darauf folgenden Nicken seiner Mutter bereits euphorisch aus dem Bad gestürmt.

Die Konoichi sah ihm kurz nachdenklich hinterher, ehe sie sich seufzend die langen Haare über die Schulter warf und ebenfalls das Zimmer verließ.

Kichiro hockte bereits mit der Fernbedienung in der Hand auf dem großen Bett und starrte wie gebannt auf die bunte Szenerie einer Kindersendung, während Sakura den Raum durchquerte und sich mit vor der Brust verschränkten Armen an den Rahmen der Balkontür lehnte.
 

Es regnete noch immer und die scheinbar unermüdlichen dunklen Wolken am Horizont, ließen auch jetzt keine besseren Wetteraussichten aufkommen.

Sasuke war nach dem Vorfall in der Dusche spurlos verschwunden und, zu Sakuras Erleichterung, seitdem auch nicht wieder aufgetaucht. Sie war einfach noch nicht bereit dafür sich mit dem Clanerben auseinander zu setzten und wartete derweil gelangweilt darauf, dass irgendetwas geschah.

Mit einem leisen Seufzen ließ die junge Medic-Nin ihren trübseligen Blick gerade über die trostlose Landschaft gleiten, als sie plötzlich ein fremdes Chakra ganz in ihrer Nähe wahrnahm und eine ebenso unbekannte Stimme an ihre Ohren drang.

„Es gibt ansprechendere Orte …“

Der Kopf der ANBU ruckte erschrocken nach links, ehe sich ihre Augen weiteten und einen jungen Mann mit auffälligen orangefarbenen Haaren überrascht musterten.

„Wer bist du …?“, entfuhr es Sakura kühl, während der Fremde in seinem Akatsuki-Mantel lässig auf der Brüstung hockte und sie ebenfalls auffällig zu beäugen schien.

Sein durchaus hübsches Gesicht wurde von mehreren Piercings betont, die ihm, auf unerklärliche Art und Weise, etwas Mysteriöses verliehen.

„Ist das wichtig?“, antwortete der Mann schulterzuckend und verzog seinen Mund zu einem verschmitzten Lächeln.

„Nicht, wenn du keine Angst vor dem Tod hast …“, sprach die Rosahaarige trocken, woraufhin das leise Lachen ihres Gegenübers erklang und sie dazu veranlasste skeptisch eine Augenbraue hochzuziehen.

„Äußerst direkt …“

„Das Leben ist zu kurz für belangloses Gerede. Besonders deins …“

Ein Grinsen zupfte an den Mundwinkeln des Fremden, während er mit einer Hand durch seine orangeroten Haare fuhr und die Konoichi amüsiert betrachtete.

„Mein Name ist Pain …“, begann er schließlich hörbar vergnügt und erhob sich von der Balustrade, „Und ich versichere dir, ich habe noch nie so gern ein Auge auf jemanden geworfen, wie auf dich …“

„Wie charmant. Jetzt stehe ich also schon unter Beobachtung …?“, sprach Sakura ironisch und verzog missbilligend das Gesicht.

„Wir wollen nur sicher gehen, dass du nicht auf dumme Gedanken kommst …“, grinste Pain und lehnte sich mit dem Rücken gegen die steinerne Balustrade.
 

Sakura war nicht in der Lage sein herausforderndes Lächeln zu ignorieren und schüttelte belustigt den Kopf, während sie hinter sich das Knarren einer schweren Tür vernahm und überrascht herumfuhr.

„Ah! Wie ich sehe habt Ihr mit meiner besseren Hälfte bereits Bekanntschaft gemacht …“, sprach Uchiha Madara hörbar erfreut, während er den Raum betrat und Kichiro dazu brachte überrascht den Blick vom Fernseher abzuwenden, bevor seine Mutter und ein weiterer Fremder durch die Balkontür hereinkamen.

„Unfreiwillig …“, antwortete Sakura blasiert, ehe sie, einen großen Abstand einhaltend, vor dem maskierten Mann stehen blieb und registrierte wie Pain keinen Meter hinter ihr ebenfalls zum Stillstand kam, „Mein ganz persönlicher Schatten, huh?“

„Wir nehmen unseren Job hier sehr ernst …“, antwortete der Akatsuki zwinkernd, während Madaras Blick auf den offenbar verwirrten Kichiro fiel.

„Hab keine Angst, mein Junge …“, kam es freundlich von dem Maskierten, ehe er den Arm hob und das Kind zu sich hinüber winkte, „Komm her und lass dich ansehen …“
 

Der Dreijährige schien einen Moment zu zögern, bevor er das leichte Nicken seiner Mutter sah und wenig später geschickt vom Bett rutschte. Mit bedachten Schritten und der unergründlichen Miene eines Uchihas, näherte sich der Junge den Erwachsenen und stellte sich Sekunden später neben die Rosahaarige, ehe er die Finger seiner linken Hand in ihrer weiten Trainingshose vergrub und neugierig zu Madaras blutrotem Auge hinaufsah.

„Du kennst das Sharingan, nicht wahr, Kichiro-chan?“, fragte der mysteriöse Anführer und es klang als würde er unter seiner Maske lächeln.

Der Dreijährige blieb jedoch stumm und warf seiner Mutter einen kurzen Blick zu, ehe diese erneut nickte und ihn somit zu einer Antwort ermutigte.

„Mein Papa hat das auch. Er sagt, es ist das Erbe unseres Clans.“, erklärte Kichiro, während Sakura über den unüberhörbaren Stolz in der Stimme ihres Sohnes innerlich schmunzeln musste.

„Du bist deinem Vater wirklich sehr ähnlich …“, kam es offensichtlich erheitert von Madara, während er den Dreijährigen einer intensiven Musterung unterzog, „Obwohl du äußerlich weitaus mehr von deinem Onkel hast.“

Die junge Konoichi bemerkte wie Kichiro ihr einen fragenden Blick zuwarf und strich ihm mit einer kurzen liebevollen Bewegung die rabenschwarzen Haare aus der Stirn.

„Geh wieder Fernsehen, Schatz …“, sprach sie lächelnd und registrierte erleichtert, wie der Junge erfreut nickte und sich offensichtlich zufrieden wieder dem Bett zuwandte.

Der Blick der Medic-Nin verweilte noch kurz auf dem Kind, bevor sie ihr Gesicht zu Madara wandte und ihre Miene sogleich einen missbilligenden Zug annahm.
 

„Ich wäre Euch sehr verbunden, wenn Ihr Itachi in der Gegenwart meines Sohnes in Zukunft nicht mehr erwähnen würdet …“, zischte sie leise und zugleich bedrohlich, woraufhin der Maskierte für einen flüchtigen Moment sein Auge schloss und ein betrübtes Seufzen ausstieß.

„Ihr wünscht also, dass er genauso ahnungslos wie sein Vater aufwächst …?“, bemerkte Madara in unwirschem Ton und trat an einen der großen Ohrensessel heran, ehe er sich auf dem besagten Möbelstück galant niederließ, „Ich finde diese Tatsache äußerst bedauerlich, meine Liebe.“

„Es gibt auch vieles was ich bedauerlich finde, und dennoch bin ich nicht in der Lage es zu ändern …“, konterte die Uchiha anmaßend und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust.
 

„Ich kann Euren Unmut selbstverständlich nachvollziehen, aber glaubt mir, es ist die einzige Möglichkeit Euch und Euren Sohn zu beschützen. Sasuke ist sich dessen bewusst …“

„Mir kommt es eher so vor, als wäre er sich gar nichts mehr bewusst …“, unterbrach Sakura den Älteren und überzeugte sich davon, dass Kichiros gesamtes Interesse auf dem Fernsehprogramm lag.

„Er ist Euer Mann …“, setzte Madara an und legte die langen knochigen Finger in seinem Schoß sorgfältig zusammen, „Und dies ist eine schwierige Zeit für ihn! Ihr solltet ihm gegenüber weitaus mehr Verständnis aufbringen. Er hat in seinem Leben bereits einmal alles verloren, was ihm lieb und teuer war. Wäre es fair ihn ein weiteres Mal durch diese Hölle gehen zu lassen …?“
 

Die Uchiha schwieg eisern und hielt dem abschätzenden Blick des maskierten Mannes stand, während dieser sich aus dem Sessel erhob und sich mit kräftigen Schritten der großen Flügeltür näherte.

„Ich fürchte, an der jetzigen Situation seid Ihr selbst schuld, meine Liebe …“

Mit dem Klicken des Schlosses, gelangte Sakura zurück in die Realität und strich sich nachdenklich eine blassrosa Haarsträhne aus dem hübschen Gesicht, ehe sie durch das Geräusch eines Schrittes hinter sich erschrocken zusammenzuckte.

„Angst vor dem eigenen Schatten …?“, neckte sie der auserkorene Aufseher und ließ sich lässig in den Sessel fallen, auf dem vor wenigen Sekunden noch Madara gesessen hatte.

„Wir werden keine Freunde, also hör auf mit mir zu reden …“, seufzte die junge Konoichi genervt und verdrehte unter Pains belustigtem Blick die Augen.

„Kein Problem. Ich eigne mich sowieso viel besser als Liebhaber …“

„Du hältst dich für unwiderstehlich, oder …?“

„Und du weißt, dass du es bist …“
 

© by RosaLies

Richtig und Falsch?

© by RosaLies
 


 

Sechs Wochen später, in Ame-Gakure
 

Ein sanfter Windstoß blies der jungen Frau die Haare aus dem Gesicht und ließ die langen blassrosa Strähnen anmutig um ihr hübsches Antlitz tanzen.

Sie hatte ihre Ellenbogen auf dem steinernen Geländer des großen Balkons abgelegt und genoss die Wärme der schwachen Sonnenstrahlen, die sich seit ein paar Minuten hartnäckig ihren Weg durch die graue Wolkendecke erkämpften.
 

Ein leises Seufzen entrann ihrer Kehle, während sie sich langsam umdrehte und ihr Blick auf den rothaarigen Akatsuki fiel, der keine vier Meter von ihr entfernt neben der Balkontür stand und sie stumm beobachtete.

Sasori.

Das womöglich repräsentativste Gegenteil zu Pain, der wahrlich immer einen originellen Spruch auf der Zunge hatte, während Sasori niemals auch nur ein Wort von sich gab.

Jedenfalls nicht in ihrer Gegenwart.

Eine Tatsache die Sakura als äußerst beunruhigend empfand.
 

Mit einem leichten Kopfschütteln löste sie sich von ihren Überlegungen und trat wenig später neben Sasori durch die hohe Balkontür, ehe sie sich wortlos dem Sessel am Kamin näherte und sich seufzend auf seiner gepolsterten Armlehne niederließ.

Sie spürte den wachsamen Blick des Rothaarigen in ihrem Nacken und hätte am liebsten genervt aufgestöhnt, als plötzlich die schweren Flügeltüren geöffnet wurden und Kichiro aufgeregt in das Zimmer gesaust kam.

„Mama! Sieh mal!“, rief der Kleine erfreut und hielt voller Stolz ein kurzes Plastikschwert in die Höhe, „Das hat Papa mir gekauft! Jetzt bin ich ein echter Ninja …“

„Bereit für die Genin-Prüfung, was?“, lächelte Sakura und hob den Dreijährigen kurzerhand auf ihren Schoß.

Währenddessen erschien Sasuke im Türrahmen, besah seine Familie mit einem flüchtigen Blick und ließ das schwere Teakholz wenig später hinter sich ins Schloss fallen.

„Damit kann ich noch besser üben …“, erzählte Kichiro begeistert, schwang das leichte Schwert beinahe schon professionell in einem Halbkreis um sich selbst und war nach einem kurzen Kuss seiner schmunzelnden Mutter von ihrem Schoß gehüpft.
 

„Sei aber vorsichtig …“, rief Sakura dem Jungen nach, bevor er das Spielzeug immer wieder durch die Luft sausen ließ und schließlich im angrenzenden Zimmer verschwand.

Die Uchiha sah dem Kind noch einen Augenblick lang nach, ehe sie leicht den Kopf drehte und stumm in die unergründlichen Augen des Schwarzhaarigen starrte.

Sasuke erwiderte ihren Blick und ließ seine Hände lässig in die Taschen seiner schwarzen Hose gleiten, während sich die Konoichi durch eine flüchtige Bewegung die Haare aus der Stirn schob und mit dem Rücken gegen die Lehne des Sessels sank.
 

„Ein Plastik-Katana …?“, entfuhr es der Medic-Nin skeptisch, woraufhin Sasuke ein leises Seufzen vernehmen ließ und sich mit der Schulter an den Sims des großen Kamins lehnte.

„Er hat es im Schaufenster eines Geschäftes gesehen … und dann …“, erklärte der junge Mann müde lächelnd und warf einen Blick auf die Tür, durch die sein Sohn vor wenigen Sekunden verschwunden war.

„Und dann hast du ihm das Teil gekauft und somit dein Gewissen erleichtert, ja?“, beendete Sakura den Satz des Schwarzhaarigen in einem anklagenden Ton und besah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen.

„Müssen wir uns jetzt schon wieder streiten …?“, brummte Sasuke genervt und registrierte wie seine Frau, offensichtlich verstimmt, die Arme vor der Brust verschränkte und ihm einen finsteren Blick entgegenschleuderte.

„Du solltest dich mittlerweile daran gewöhnt haben …“, zischte die hübsche Konoichi und beobachtete mit Genugtuung, wie sich die Augen ihres Gegenübers missbilligend zu kleinen Schlitzen verzogen.
 

„Warum willst du nicht begreifen, dass ich nur um deine und Kichiros Sicherheit besorgt bin …?“

„Und das rechtfertigt, deiner Meinung nach, meine Gefangenschaft, nicht wahr?“
 

Der Uchiha schwieg daraufhin und fuhr sich mit einer Hand durch die rabenschwarzen Haare, ehe er für einen flüchtigen Moment die Lider schloss und geräuschvoll ausamtete.

Im nächsten Augenblick richteten sich seine dunklen Pupillen wieder auf Sakura, die ihn aufmerksam zu mustern schien und schließlich leicht überrascht feststellte, dass Sasuke sich ihr langsam näherte. In einer kurzen Bewegung rutschte sie von der Armlehne auf die Sitzfläche des Sessels und beobachtete schweigend, wie der ANBU sich, seine Hände rechts und links neben ihr abstützend, bis auf wenige Zentimeter zu ihr hinunterbeugte.
 

„Ich werde heute Nacht aufbrechen …“, erklärte der Shinobi schließlich knapp, woraufhin Sakura einen Moment lang verwirrt die Stirn runzelte, ehe sie plötzlich begriff und erschrocken innehielt.

„Morgen, bei Einbruch der Dunkelheit … werden die Ältesten für das was sie getan haben sterben … und dann ist es endgültig vorbei …“

Die Stimme des Clanerben wurde mit jedem Wort leiser, während er sah wie die junge Frau vor ihm schweigend den Kopf sinken ließ und stumm auf ihre Knie starrte.

„Sobald die Abenddämmerung einsetzt, werden wir in das Hauptgebäude eindringen und- …“

„Wenn du wir sagst ...?“, fiel ihm Sakura irritiert ins Wort und hielt gespannt die Luft an.

„Meine ich Madara und mich ...“

Sasuke sah, wie sich die Muskeln der Medic-Nin für einen Augenblick anspannten, ehe sie tief ein und aus atmete und sich weiterhin regungslos auf ihre Beine konzentrierte.
 

„Morgen Abend also …“, flüsterte sie schließlich leise und starrte gedankenversunken in die knisternden Flammen des Kaminfeuers.

„Morgen Abend.“, wiederholte der ANBU monoton, lehnte sich ein Stück weit vor und wollte seine Lippen gerade in einer tröstenden Geste auf den Haarschopf der Konoichi pressen, als diese ihm durch eine unmissverständliche Kopfbewegung Einhalt gebot.

Sasuke nahm jenes abweisende Zeichen äußerst missbilligend zur Kenntnis und stieß ein leises Zischen aus, während sich sein Griff um die gepolsterten Armlehnen des Sessels krampfhaft verstärkte.

„Wie lange soll das jetzt eigentlich so weiter gehen …?“, fragte der Uchiha plötzlich zerknirscht und versuchte vergeblich einen Blick in die grünen Augen seiner Frau zu erhaschen.
 

„Verdammt, Sakura. Du redest kaum mehr als zwei Sätze mit mir …“

„…“
 

„Ich darf dich nicht berühren, ich darf dich nicht küssen, du siehst mich nicht mal mehr wirklich an …“

„…“
 

Dem Uchiha entfuhr ein genervter Laut, während er sich knurrend von dem großen Ohrensessel abstieß und verstimmt auf seine Frau hinab sah.

„Ich habe versucht dir zu erklären, dass diese Überwachung nur zu deiner Sicherheit dient. Ich habe versucht mich für das, was in der Dusche passiert ist, zu entschuldigen. Und du weißt, dass ich dir niemals wehtun wollte, verdammt! Also was willst du noch von mir hören? Ich werde ganz sicher nicht um Vergebung für etwas betteln, dass ich nur getan habe um dich und Kichiro in Sicherheit zu wissen, verstanden?“, sprach der Clanerbe zornig, ehe er sich wieder zu der jungen Konoichi hinunterlehnte, unsanft nach ihrem Kinn griff und sie kurzerhand zwang ihm in die Augen zu sehen.
 

„Wie unsagbar selbstlos du doch bist …“, zischte Sakura schließlich unerwartet und ließ ihre von Spott durchtränkte Stimme äußerst hasserfüllt klingen, während sie sich mit einem Ruck aus dem Griff ihres Mannes befreite und sich von dem Polster des Sessels erhob, „Du hältst mich hier gefangen und erwartest tatsächlich, dass ich dir auf Knien dafür danke. Ist das dein Ernst?“

„Ich halte dich nicht gefangen …“, antwortete der Schwarzhaarige müde und beobachtete innerlich seufzend, wie seine Frau ein paar Meter Abstand zu ihm einnahm und abwehrend die Arme vor der Brust verschränkte.

„Ich werde rund um die Uhr bewacht und mir ist es nicht erlaubt diese Räumlichkeiten zu verlassen. Das ich noch nicht angekettet worden bin, ist auch schon alles …“, fauchte die Medic-Nin und warf einen kurzen abwertenden Blick auf den rothaarigen Akatsuki, welcher den Streit vom Balkon aus regungslos mitverfolgte und Sakura durch die Fensterscheibe hindurch stillschweigend beobachtete.
 

„Dieser Arrest ist doch nur vorübergehend. Sobald ich aus Konoha-Gakure zurück bin …“, konterte der Uchiha streng und wurde noch im selben Atemzug von seiner Frau unterbrochen.

„Was dann, Sasuke …?“, sprach die junge Mutter höhnisch und öffnete ihre Arme zu einer ratlosen Geste, „Was ist dann von dir noch übrig? Was bleibt dann für mich noch übrig? Oder für Kichiro …?“
 

Der Clanerbe blieb stumm, während er einen undefinierbaren Blick in die matten Augen der Rosahaarigen warf und erst jetzt bemerkte wie müde und blass sie wirkte.

„Sakura …“, begann er seufzend, ehe er sie einer kurzen Musterung unterzog und schließlich kopfschüttelnd die Hände in seine Hosentaschen gleiten ließ, „Ich muss das tun …“

„Ja, ich weiß …“, hauchte die Angesprochene daraufhin erschöpft und senkte ergeben den Blick, „Und deswegen werde ich dich nicht aufhalten. Aber mehr kannst du nicht von mir verlangen …“
 

„Ist das alles was du zu sagen hast …?“
 

Ein knappes Nicken der Medic-Nin bestätigte die barsche Frage des Uchihas und ließ ihn unzufrieden mit den Zähnen knirschen, ehe er sich schnaubend von seiner Frau abwandte und ihr ohne ein weiteres Wort den Rücken zukehrte.

Erst als er die großen Flügeltüren mit einem wütenden Ruck aufriss und sie nicht minder geräuschvoll hinter sich ins Schloss fallen ließ, wagte es die Uchiha wieder zu atmen und plumpste ungalant in einen der großen Ohrensessel.

Ein schwermütiges Seufzen verließ ihre Kehle, während Sakura sich tiefer in das weiche Polster kuschelte und verzweifelt begann ihre Schläfen zu massieren.

Morgen.

Morgen bei Einbruch der Dunkelheit würden in Konoha-Gakure mindestens drei Leute sterben.

In einer stummen Geste presste die hübsche Konoichi ihre Lippen aufeinander und wünschte sich verzweifelt einen Ausweg aus dieser entsetzlichen Situation.

Ihr Blick glitt zum Balkon und traf direkt auf die nussbraunen Augen ihres Wächters.

Sasori stand noch immer auf derselben Stelle wie vor wenigen Minuten und starrte die junge Frau durch das Glas hindurch unentwegt an.

Die Uchiha spürte, wie ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunterlief und sich die feinen Härchen in ihrem Nacken unverzüglich aufstellten, ehe sie das Gesicht schlagartig abwandte und nicht mitbekam, wie ein merkwürdig besorgter Ausdruck über die Miene des Rothaarigen huschte.
 


 

Zur selben Zeit, in Madaras Gemächern
 

Sorge dafür, dass alles nach Plan verläuft …“

Die Stimme des Maskierten klang schneidend und ließ den Mann ihm gegenüber einen kurzen Moment innehalten. Sein Blick, der bisweilen auf den Titeln der vielen staubigen Bücher gelegen hatte, richtete sich auf den Anführer und schien diesen spöttisch zu mustern.

„Solange er sich an die Vereinbarung hält, dürfte es keine Probleme geben.“, sprach Pain schulterzuckend und lief mit gelangweiltem Blick die vielen Bücherregale ab.

„Orochimaru war, im Bezug auf deine Forderung, negativ überrascht …“, setzte Madara räuspernd an und platzierte seine gefalteten Hände auf dem dunklen Holz des morschen Schreibtisches.

„Tatsächlich …?“, kam es offensichtlich schadenfroh von dem Angesprochenen, ehe er eines der Bücher aus dem Regal zog und einen genaueren Blick auf den Einband warf, „Ist er etwa verärgert, weil ich sein potenzielles Spielzeug nun für mich beanspruche …?“

„Ich würde nicht behaupten wollen, dass dies der ausschlaggebende Punkt für Orochimarus Missbilligung ist …“, sprach der Maskierte scharf und erhob sich aus dem großen zerschlissenen Sessel, „Eine seiner Bedingungen für unseren Handel, war ihr Tod. Deine Forderung hat diesen Teil des Abkommens aufgehoben. Doch bedenke, solltest du nicht in der Lage sein, dich ihrer anzunehmen, wird Orochimaru ihre sofortige Exekution fordern.“

Pains kritische Augen ruhten derweil auf dem alten Uchiha, während dieser an ihn herantrat und ihm schweigend das wuchtige Buch aus der Hand nahm.
 

„Verbotene Chakra-Blockaden …?“, las Madara vor und besah seinen Untergebenen mit einem kurzen Blick, „Das wird nicht funktionieren. Uchiha Sakura ist diesbezüglich äußerst geschult …“

Die niederschmetternde Aussage des Maskierten schien jedoch auf Pain keinerlei Wirkung zu haben und veranlasste ihn lediglich zu einem müden Lächeln.

„Es gibt viele Möglichkeiten sie ihrer Stärke zu berauben …“, antwortete der Jüngere, wandte sich von seinem Gesprächspartner ab und ließ sich auf einen Sessel in der Nähe des großen Schreibtisches fallen.

„Du unterschätzt sie.“, begann Madara verschwörerisch und stellte die Lektüre zurück an ihren Platz, „Und genau das ist auch Orochimarus Befürchtung. Sie würde für uns eine zu große Gefahr darstellen, sollte dein Vorhaben scheitern.“

„Er hat meiner Forderung zugestimmt. Und wenn sich irgendjemand meinem Befehl widersetzen – oder vorschnell handeln sollte, wird das schwerwiegende Konsequenzen haben, verstanden?“, fuhr Pain den Maskierten an und registrierte zerknirscht wie dieser lediglich ein raues Lachen von sich gab.

„Deine Besessenheit ist schon fast so erschreckend wie die von Sasuke …“

„Verschont mich mit Eurem Schoßhund …“

„Dann soll ich den Auftrag also jemand anderem anvertrauen …?“

„Nein. Uchiha gehört mir …“
 

„Ich verstehe!“, kicherte Madara und starrte gebannt auf die lodernden Flammen im nahe gelegenen Kamin, als plötzlich das Knarren der alten Flügeltür erklang und die beiden Männer dazu veranlasste sich umzudrehen.

„Madara-sama?!“, erklang die sanfte Stimme einer Frau, ehe Konans Gesicht erschien und sie sich wenig später zu einer knappen Verbeugung herabließ, „Uchiha-san wünscht Euch zu sprechen …“

Die Blicke der beiden anwesenden Männer trafen sich, bevor Pain grinsend nickte und kurz darauf mit einem gekonnten Sprung durch das Balkonfenster verschwunden war.
 

„Lass ihn eintreten, meine Liebe.“, sprach der Maskierte schließlich formgewandt und vollführte eine kurze Handbewegung, woraufhin Konan ergeben die Augen nieder schlug und sich geräuschlos entfernte.

Es dauerte nicht lange, bis ein junger schwarzhaariger Mann im Türrahmen erschien und mit seinen dunklen Augen flüchtig den Raum inspizierte.

„Ah! Sasuke …“, kam es erfreut von Madara, ehe er mit einer unmissverständlichen Geste auf die beiden Sessel vor dem Kamin deutete und der ANBU seiner Aufforderung stumm folgte, „Was führt dich zu mir …?“

Die Stimme des Anführers klang neugierig, während er sich einem kleinen Schränkchen näherte und dabei beobachtete, wie Sasuke auf der dargebotenen Sitzmöglichkeit Platz nahm.

Der Uchiha zögerte einen flüchtigen Moment, ehe er sich leise seufzend das rabenschwarze Haar aus der Stirn strich und einen gelangweilten Blick in die Flammen warf.
 

„Es geht um Sakura …“

„Das überrascht mich nicht, mein Junge.“, warf der Akatsuki seltsam trocken ein und nahm eine Flasche Reiswein aus dem Schrank, ehe er sie ihres Korkens beraubte und den Alkohol in zwei Becher goss, „Du hast es ihr erzählt, nicht wahr?“

„Hn.“

„Und sie hat natürlich versucht an deiner Entscheidung zu rütteln und dich davor gewarnt mir Vertrauen entgegenzubringen …“

„Nein.“

„Nein …?“, entfuhr es Madara erstaunt, während er dem Clanerben einen der zwei Becher reichte und sich neben ihm, in einem weiteren gepolsterten Ohrensessel, niederließ.

„Sie hat nichts dergleichen getan.“, knurrte Sasuke und gönnte sich einen kräftigen Schluck Sake, „Sie hat mich kaum eines Blickes gewürdigt.“

„Vertrau mir. Wenn das vorbei ist, dann …“, setzte Madara besänftigend an, wurde jedoch von seinem Gegenüber wütend unterbrochen und beobachtete wie dieser ruckartig aufstand.

„Was dann …?“, zischte der Uchiha erzürnt und Schritt vor dem knisternden Kamin verstimmt auf und ab, „Dann wird sie mich, wie durch ein Wunder, plötzlich nicht mehr hassen? Ich habe einen Fehler gemacht. Ich hätte sie einfach gehen lassen sollen …“
 

„Dann wäre sie jetzt bereits tot …“, erklärte der Ältere unvermittelt und nippte an seinem Reiswein, „Du hattest keine Wahl, mein Junge!“

„Nein. Ich hatte eine Wahl. Sakura hatte keine …“, sprach Sasuke müde, blieb vor dem großen offenen Balkonfenster stehen und richtete seinen Blick in den wolkenverhangenen Mittagshimmel, „Es war nicht richtig.“

„Dann hättest du deine eigene Frau also lieber in den Tod geschickt?“

Die Stimme des Maskierten nahm einen harten Ton an, während sich der junge Clanerbe zu ihm umwandte und sein Gegenüber mit einem kühlen Blick besah.

„Ich fürchte, ich habe ihr bereits schlimmeres angetan …“

„Was soll das bedeuten …?“, fragte Madara hörbar verstimmt und stellte seinen Reiswein auf einem nahe gelegenen Tischchen ab.

„Das bedeutet, dass Sakura von jetzt an die Wahl haben wird …“, antwortete Sasuke entschlossen, ließ seine freie Hand in eine der Hosentaschen gleiten und trat vor den prunkvollen Kamin.
 

„Du lässt sie also gehen …?“, stellte der Akatsuki missbilligend fest und erhob sich nun ebenfalls aus dem gepolsterten Sessel, „Und was ist mit deinem Sohn? Du weißt, dass du ihn vermutlich nie wieder sehen wirst …?“

„Hn …“, brachte Sasuke hinter zusammengebissenen Zähnen hervor und stürzte sich den Rest Sake die brennende Kehle hinunter. Madara beobachtete den Schwarzhaarigen derweil abfällig und schien über den Verlauf dieses Gesprächs nicht sehr erfreut.

„Ich weiß, es steht mir nicht zu, deine Entscheidung zu kritisieren. Deswegen möchte ich meine folgenden Worte gerne als Vorschlag bezeichnen …“, kam es schließlich monoton von dem Maskierten, ehe er nach seinem Reisweinbecher griff und ihn in einem wütenden Zug leerte, „Wenn du dir in dieser Angelegenheit wirklich sicher bist, werde ich dich selbstverständlich unterstützen. Ich möchte dir nur anbieten, den Arrest deiner Frau noch um ein oder zwei Tage zu verlängern. In Konoha-Gakure wird morgen Abend, nach dem Tod der Ältesten, höchstwahrscheinlich Chaos herrschen. Und unser Vorhaben könnte mehr als drei Opfer fordern, mein Junge. Ich nehme an du willst deiner Familie derartige Bilder ersparen, nicht wahr?“

„Hn.“

„Sehr gut. Dann sind wir uns einig …“
 


 

Am Nachmittag, im Hyuuga Anwesen in Konoha-Gakure
 

Mit einem leisen Seufzer ließ sich der Uzumaki in die weichen Kissen des Sofas fallen, platzierte seinen Kopf gähnend auf der Rückenlehne und fuhr mit beiden Händen immer wieder durch sein strohblondes Haar.

Die Atmung des jungen Mannes wurde zunehmend flacher, während er den gedämpften Geräuschen aus der Küche lauschte und stumm an die Decke des Wohnzimmers starrte.
 

Es waren nun über sechs Wochen vergangen, seitdem Sakura und Kichiro Konoha-Gakure verlassen hatten.

Und noch immer gab es keinerlei Hinweis darauf, wo sie sich aufhielten.
 

Naruto spürte wie sich bei diesen Gedanken ein beklemmendes Gefühl in ihm ausbreitete, als plötzlich die Tür aufgeschoben wurde und sich jemand neben ihm auf das helle Polster der Couch fallen ließ.

„Mein Onkel verlangt, dass sein Schwiegersohn noch einen Becher Reiswein mit ihm trinkt.“, grummelte Neji und legte seinen Kopf, wie Naruto zuvor, auf die Rückenlehne der Sitzgelegenheit.

„Es ist gerade mal drei Uhr nachmittags und dein Onkel ist jetzt schon voller als eine Regentonne im Herbst.“, antwortete der Angesprochene trocken und schloss wenig später seufzend die Augen.

„Er hat Geburtstag. Folglich ist ein weiteres einsames Jahr an ihm vorüber gezogen. Was bleibt einem Wittwer in seinem Alter anderes übrig, als sich zu betrinken?“

„Er ist reich. Nette Gesellschaft und Liebe sind käuflich.“

„Mein Onkel im Freudenhaus. Ein interessanter Buchtitel.“, würgte Neji hervor und starrte gelangweilt an die paneelierte Decke des Wohnzimmers, während er gähnend die Hände in seinen Hosentaschen vergrub.

„Konkurrenz für das Flirtparadies, was?“, murmelte Naruto, ehe sich seine Lider hoben und er ebenfalls einen betrübten Blick auf die dunkle Vertäfelung warf.
 

„Gibt es irgendwas Neues?“, fragte der Uzumaki schließlich nach kurzem Schweigen und vernahm das unzufriedene Brummen seines Gesprächspartners.

„Nichts. Aber ich habe das ungute Gefühl, dass bald etwas passieren wird.“, antwortete Neji verschwörerisch und wandte sein fragendes Gesicht dem Blondschopf zu, da dieser plötzlich genervt aufstöhnte.

„Apropos ungutes Gefühl. Ich habe bereits seit drei Stunden höllische Bauchschmerzen.“

„Das ist nur TenTens Miso-Suppe.“

„Na klasse! Und wo war dein Zeichen, Alter?“

„Ich habe auf die Suppenschüssel gedeutet und mir den Finger in den Hals geschoben! Was ist daran schwer zu kapieren?“

„Ein paar Würggeräusche hätten es sicherlich verständlicher gemacht!“

„TenTen saß neben mir.“

„Na und? Hast du Angst, dass sie dich nicht mehr ran lässt, wenn du ihre Suppe vor der gesamten Familie schlecht machst?“

„Ehrlich gesagt, ja.“

„Was ist nur aus uns geworden?“

„Verweichlichte unehrenhafte degradierte Ehemänner …“
 

„Ja, das kommt ungefähr hin …“, grinste Naruto und auch der Hyuuga konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen, als plötzlich ein weiteres Mal die Tür geöffnet wurde und Hinata auf der Schwelle erschien.

„Hier seid ihr …“, stellte sie nicht gerade überrascht fest, schenkte den beiden Männern ein sanftes Lächeln und näherte sich offenbar amüsiert der Couch, „Mein Vater sucht euch bereits.“

Die beiden Angesprochenen quittierten diese Aussage mit einem schweren Seufzer und registrierten wie sich Hinata leise lachend zwischen ihnen niederließ.

„Keine Sorge! Es liegt nicht im meinem Interesse dem Feind die Koordinaten eures derzeitigen Aufenthaltsortes zu übergeben.“
 

„Dann bist du im Verein der verweichlichten unehrenhaften und degradierten Ehemänner herzlich willkommen.“, gähnte Neji und beobachtete schmunzelnd wie seine Cousine ihren Kopf auf Narutos Schulter bettete.

„Sagt mal Jungs? Stören euch diese schweren unsichtbaren selbst angelegten Eisenketten nicht ein wenig?“, scherzte Hinata offensichtlich amüsiert und schenkte den beiden Angesprochenen ein süffisantes Lächeln.

„Die haben wir uns nicht selbst angelegt! Das war der Heiratsantrag, den ihr hinterlistigen Biester damals unter Folter aus uns herausgekitzelt habt!“, erklärte Neji und verzog gespielt gequält das Gesicht.

„Der einzige der seinen Heiratsantrag unter Folter machen musste war Sasuke-kun. Der hat, laut Sakura, nämlich wirklich Blut und Wasser geschwitzt!“, kicherte die Blauhaarige geheimnisvoll und verleitete die anwesenden Herren, durch ihre Aussage, zu einem verständnislosen Stirnrunzeln.

„Was soll das denn bedeuten?“

„Ich bin nicht befugt euch diese Information auszuhändigen …“

„Wer sagt das?“

„Mein Loyalitätsdrang …“
 


 

Zur selben Zeit, im Büro der Hokage
 

Ein leises Seufzen entrann der blonden Frau, während sie geistesabwesend ihre Fingerspitzen über die kalte Fensterscheibe gleiten ließ und einen Blick auf den weit entfernten Horizont warf.

„Du hast getan, was in deiner Macht stand …“, erklang hinter ihr Jiraiyas dunkle Stimme und veranlasste sie dazu besorgt die Augen zu schließen.

„Es war vollkommen sinnlos. Mir scheint alles zu entgleiten. Ein Hokage sollte dazu in der Lage sein, das Dorf zusammenzuhalten …“, sprach Tsunade gedämpft und spürte wenig später eine große kräftige Hand auf ihrer linken Schulter.

„Du weißt, dass du Konoha-Gakure zu Frieden und Unbeschwertheit verholfen hast. Die Verbindung zu Suna-Gakure war nie stärker und …“

„Und ich kann nicht einmal verhindern, dass meine eigene Schülerin zum Nuke-Nin erklärt wird!“, fuhr das Oberhaupt erbost dazwischen und riss sich schnaubend von dem weißhaarigen Mann los, „Was bin ich für eine Lehrerin, eine Freundin, wenn ich nichts dagegen unternehmen kann, das Sakura für immer aus ihrem Heimatdorf verbannt wird?“
 

„Sie wird es verstehen …“, kam es besänftigend von Jiraiya, „Es ist die Entscheidung des Rates gewesen … und nicht deine. Danzou hat ein paar stichhaltige Argumente vorgelegt um die anderen Ältesten zu überzeugen.“

„Aber es ist falsch! Wenn Koharu und Homura den Antrag dieses widerwärtigen Kerls morgen Abend mit ihren Unterschriften als rechtsgültig erklären, dann können Sasuke und Sakura nicht mehr zurückkehren. Und Kichiro wird wohl als jüngster Verräter in die Geschichte eingehen. Und wer sollte diese Katastrophe eigentlich verhindern können? Richtig! Ich. Aber ich kann es nicht. Mir sind die Hände gebunden. Hörst du? Ich kann es nicht!“, bellte die Hokage aufgebracht und wollte ihre Faust gerade zornig auf den Schreibtisch niedersausen lassen, als ihr Gegenüber diese urplötzlich abfing und die zitternde Frau an seine Brust zog.
 

„Ich weiß …“, antwortete der alte Mann und spürte wie Tsunade ihr Gesicht schluchzend in seiner Jacke vergrub und sich Halt suchend an ihm festkrallte.

„Es ist falsch …“, wisperte sie immer wieder und ließ sich dabei von ihrem einstigen Teamkollegen fürsorglich hin und her wiegen.

Die Sekunden vergingen, während sie alleine in dem großen Büro standen und der Atmung des jeweils anderen lauschten. Es dauerte noch eine Weile, bis die blonde Frau zaghaft den Kopf hob und müde zu ihrem alten Freund aufsah.

„Ich kann nicht mehr, Jiraiya. Ich kann und will einfach nicht mehr.“

Sie beobachtete wie der Angesprochene für einen kurzen Moment die Lider schloss, ehe er seine Umarmung verstärkte, sich zu ihr hinunterbeugte und seine Lippen federleicht auf die Stirn seines Oberhauptes legte.

„Ich weiß …“, flüsterte er erneut und strich der Konoichi sanft eine blonde Haarsträhne aus dem Gesicht, „Ich weiß ….“
 


 

Am Abend, im Garten des Hyuuga Anwesens
 

Das leise Zirpen der Grillen erfüllte den, von Fackeln umsäumten Garten, und schuf eine angenehme Atmosphäre, während Neji und der Uzumaki sich murmelnd zuprosteten und das kurze wärmende Gefühl des Reisweines genossen. Ein lautes Schnarchen rechts neben ihnen ließ beide synchron die Augen verdrehen, ehe sie ihre Blicke auf Hiashi richteten und eine Weile dabei zusahen, wie das besagte Clanoberhaupt seinen Rausch ausschlief.
 

„Ich hoffe, ich werde nicht auch irgendwann so bemitleidenswert …“, gähnte Naruto und goss sich und seinem Gast gerade nach, als das leise Knarren des Gartentors erklang und ihn dazu veranlasste aufzusehen.

„Shikamaru …? Sai …?“, kam es erstaunt von dem Hyuuga, während er beobachtete wie sein Teamkollege und der Schwarzhaarige zur Begrüßung die Hand hoben und stumm über den angelegten Weg zu ihnen hinüber spazierten, „Was macht ihr denn hier?“

„Katastrophal schlechte Nachrichten überbringen …“, stöhnte der Nara und ließ sich gegenüber von Naruto auf einen der gemütlichen Gartenstühle fallen.

„Was ist passiert …?“, kam es unverzüglich von Neji und auch der Uzumaki spitzte angespannt die Ohren, bevor Sai neben Shikamaru Platz nahm und seinen betrübten Blick stillschweigend durch die Runde schweifen ließ.

„Jiraiya hat uns vor knapp einer Stunde zu sich bestellt und berichtet, dass es am Nachmittag im Konferenzraum der Hokage eine kleine Versammlung gegeben hat …“, setzte der Nara seufzend an, griff unaufgefordert nach dem Reisweinbecher seines Teamkollegen und leerte ihn in einem Zug.

Neji schien dies jedoch nicht im Geringsten zu interessieren, während sich seine Augenbrauen anhand von Shikamarus Worten skeptisch zusammenzogen und er geduldig auf weitere Informationen wartete.
 

„Eine Versammlung?“, entfuhr es Naruto offenbar überrascht, bevor Sai zustimmend nickte und nach einem kurzen Blickaustausch mit dem Nara von den neusten Ereignissen berichtete.

„Das kleine Treffen hat Danzou arrangiert. Nur die Ältesten, Tsunade-sama, Jiraiya-san und ein paar von Danzous engsten Vertrauten waren geladen …“

„Was …?“, kam es ungläubig und zugleich erbost von Neji, während Shikamaru gerade unheilvoll mit den Zähnen knirschte und den Anwesenden deutliche Missbilligung signalisierte.

„Worum ging es?“, fragte Naruto argwöhnisch und wirkte auf Grund des mürrischen Gesichtsausdrucks von Temaris Mann äußerst besorgt.

„Natürlich überwiegend um Sasuke …“, antwortete Shikamaru brummend und rieb sich mit einer Hand seinen verspannten Nacken, „ … aber dank Danzou … leider auch um Sakura und Kichiro …“

„Was soll das heißen …?“, entfuhr es Neji verständnislos, während sich der Uzumaki stirnrunzelnd den letzten Rest seines Reisweines die Kehle hinunter stürzte.

„Danzou hat einen Antrag auf Sasukes, Sakuras und Kichiros sofortige Verbannung gestellt.“

Die Worte des Naras drangen unaufhaltsam in die Köpfe der Anwesenden ein und ließen Naruto und den Hyuuga für einen Moment erschrocken die Luft anhalten, ehe sie gleichzeitig ihre Gesichter zu wütenden Grimassen verzogen und ein leises Zischen ausstießen.

„Dieser Schwachkopf hat wirklich vor ein dreijähriges Kind zu verbannen?“, fluchte der Uzumaki und schlug mit seiner flachen Hand auf den hölzernen Gartentisch, während Neji nicht minder wütend brummte und für einen flüchtigen Augenblick die Lider schloss.

„Das kann doch unmöglich Danzous Ernst sein …?“, sprach der Braunhaarige erbost und blickte missgestimmt in das Gesicht des Naras, „Was ist mit der Hokage? Warum hat Tsunade das nicht verhindert?“
 

„Laut Jiraiya hat Danzou die Anwesenden freundlicherweise darauf aufmerksam gemacht, dass die Hokage diese ganze Angelegenheit wohl kaum objektiv betrachten könne, da der besprochene Antrag ihre ehemalige Schülerin und engste Vertraute betrifft. Folglich wurde das Gewicht von Tsunades Stimme auf ein Minimum reduziert. Und bereits morgen Abend soll die Verbannung durch Koharus, Homuras und Danzous Unterschriften als rechtsgültig erklärt werden.“, berichtete Shikamaru seufzend und massierte sich derweil seine Schläfen.
 

„Danzou konnte es wohl nicht schnell genug gehen, was …?“, grummelte der Hyuuga und lehnte sich kopfschüttelnd in dem gemütlichen Gartenstuhl zurück, „Wir sollten noch heute mit Tsunade sprechen. Es muss eine Möglichkeit geben das Ganze ein paar Wochen hinauszuzögern …“

„Neji hat Recht. Mit Tsunades Hilfe könnten wir Sasuke und Sakura-chan somit immerhin noch ein wenig Zeit verschaffen …“, warf Naruto entschlossen ein, ehe ihm Shikamaru kurzerhand den Wind aus den Segeln nahm.

„Das könnten wir, wenn Tsunade nicht vor wenigen Minuten beschlossen hätte, ihr Amt als Hokage von Konoha-Gakure niederzulegen …“
 


 

Zur selben Zeit, in Ame-Gakure
 

Das leise Knistern des Kaminfeuers ließ die junge Konoichi aus ihrem traumlosen Schlaf erwachen, ehe sie sich gähnend auf dem großen Ohrensessel streckte und die dünne graue Stoffjacke enger um ihren Oberkörper schlang.

„Normalerweise habe ich auf Frauen eine weniger einschläfernde Wirkung …“

Pains belustigt klingende Stimme veranlasste Sakura dazu unbemerkt die Augen zu verdrehen und einen genervten Blick über ihre Schulter zu werfen.

„Wie spät ist es …?“, fragte sie den offensichtlich erheiterten Akatsuki und beobachtete desinteressiert, wie sich eben dieser von der Wand neben dem großen Bett abstieß und langsam auf ihren Sessel zutrat.

„Es ist nie zu spät, mich um eine unvergessliche Nacht zu bitten.“, antwortete der junge Mann grinsend und wollte gerade seine Hand nach der Medic-Nin ausstrecken, als diese ihm unverzüglich auswich und sich von der bequemen Sitzmöglichkeit erhob.

„Fass mich nicht an …“, zischte sie wütend und vernahm kurz darauf das arrogante Lachen ihres Gegenübers.

„Deine Angst vor körperlicher Nähe ist für die Vertiefung unserer Beziehung irgendwie hinderlich …“, neckte sie der Akatsuki und parierte ihren finsteren Blick mit einem anzüglichen Lächeln, ehe er nachdenklich dabei zusah wie sich die junge Frau vor ihm erschöpft den Nacken rieb.
 

„Wie kannst du immer noch müde sein …?“, fragte er schließlich argwöhnisch und zog interessiert eine Augenbraue in die Höhe, während Sakura seufzend die Balkontür öffnete und sich eine kühle Brise der Abendluft ins Gesicht wehen ließ.

Sie seufzte gerade leise und warf ihr langes Haar in einer kurzen Bewegung über ihre Schulter, als plötzlich das laute Knarren der Flügeltür erklang und die Anwesenden überrascht aufsehen ließ.

Nachtschwarze Augen huschten von der Uchiha zu Pain und bohrten sich in den Blick des Akatsukis, während dieser beobachtete wie Sasuke schweigend den Raum betrat und noch einmal zwischen ihm und seiner Frau hin und her sah.

„Lass uns allein …“, zischte der Clanerbe schließlich kalt und besah den Wächter mit einem auffordernden Blick, „Sofort!“

„Wie Ihr wünscht … Sasuke-sama …“, antwortete Pain nicht minder frostig und trat unverzüglich an dem Uchiha vorbei, ehe er mit einem letzten Blick auf Sakura die Flügeltür hinter sich schloss und leise knurrend den Flur hinab schritt.
 

Die Rosahaarige beobachtete derweil stillschweigend, wie sich die Gesichtszüge ihres Mannes deutlich entspannten und er sich stöhnend durch das pechschwarze Haar fuhr.

Für einen kurzen Moment trafen sich die Blicke der beiden, ehe Sakura seinen Augen bewusst auswich und ihr Interesse auf die seidige Bettwäsche lenkte.

„Ich wollte nur …“, setzte Sasuke unsicher an und deutete mit einer knappen Kopfbewegung auf die Kinderzimmertür.

„Du bist sein Vater. Du brauchst nicht um Erlaubnis fragen, wenn du ihn sehen willst.“, fiel ihm die Uchiha tonlos ins Wort und vermied es konsequent Blickkontakt mit ihrem Gegenüber herzustellen.
 

Und erneut legte sich diese unangenehme Stille über die Anwesenden und trieb den Schwarzhaarigen an den Rand der Verzweiflung.

Er registrierte wie sich seine Hände zu Fäusten ballten und die angestaute Wut in seinem Inneren die Oberhand gewann.
 

Wut über das gleichgültige Verhalten seiner Frau.

Wut über ihre abweisende Haltung ihm gegenüber.

Wut über den Hass in ihren Augen der zweifelsohne ihm galt.

Aber vor allem war es die Wut auf sich selbst.
 

Sasuke wusste, dass der Konoichi sein gegenwärtiger Gemütszustand nicht entgangen sein konnte, da das pulsierende Chakra in seinen Adern beinahe den gesamten Raum erzittern ließ.

Und als sie schließlich den Kopf hob und ihn ansah, waren es keine hasserfüllten oder enttäuschten Augen die seinen Zorn plötzlich und unerwartet verpuffen ließen. Es war eine einzelne glitzernde Träne die sich ihren Weg über die zarte Haut der schönen Frau suchte und Sasuke einen Moment lang das Atmen vergessen ließ.
 

Im nächsten Augenblick zuckte die junge Mutter leicht zusammen, als sich unerwartet kalte Hände auf ihre Wangen legten und dunkle Pupillen sie so verständnislos musterten, dass sie ein Schluchzen nicht länger unterdrücken konnte.

„Sakura …“

Doch die Angesprochene schüttelte nur den Kopf und bedeutete Sasuke durch dieses kurze Zeichen still zu sein, ehe sie ihre Finger um seine Handgelenke schlang und sich stumm aus seinem Griff befreite. Der Uchiha beobachtete daraufhin regungslos wie Sakura sich von ihm abwandte, in einer nervösen Geste die Träne von ihrer Wange wischte und nach wenigen Schritten durch die offene Balkontür trat. Sein Blick verweilte auf dem Rücken der jungen Konoichi, während diese ihre Arme um ihren Oberkörper schlang und sich keuchend die kalte Haut rieb.
 

„Dein Arrest wird in zwei Tagen aufgehoben …“, erklang schließlich die ausdruckslose Stimme des Schwarzhaarigen, während er sich nun ebenfalls in Bewegung setzte und sich gegen den Rahmen der Balkontür lehnte, „Dann bist du frei, Sakura. Die Entscheidung liegt bei dir …“

„…“

„Papa …?“

Die erfreute Stimme seines Sohnes veranlasste Sasuke dazu, sich umzudrehen und den anbrausenden Wirbelwind mit einer schwungvollen Bewegung auf den Arm zu nehmen, ehe er ihm neckisch das pechschwarze Haar zerzauste und ein falsches Lächeln aufsetzte.
 

„Hast du das Teil heute überhaupt schon mal losgelassen?“, schmunzelte der Uchiha und warf einen kurzen Seitenblick auf das Plastik-Katana, welches Kichiro strahlend in seiner rechten Hand umklammert hielt und jetzt stolz in die Luft streckte.

„Ein echter Ninja muss immer gut auf seine Waffe aufpassen.“, erklärte der jüngste Clanerbe seinem Vater schon beinahe tadelnd und sah wie dieser zustimmend nickte.

Sakura hatte sich inzwischen zu ihrer Familie umgedreht und beobachtete stillschweigend wie Sasuke seinen Sohn darauf hinwies, dass es schon spät, und somit Zeit zum Schlafen war.

Der jüngste Uchiha nahm diese Idee natürlich alles andere als begeistert zur Kenntnis, ließ sich allerdings, nach einem strengen Blick seines Vaters, brav von eben diesem ins Kinderzimmer tragen und wünschte seiner Mutter nebenbei eine gute Nacht.

Die Medic-Nin registrierte, wie Sasuke ihr noch einmal kurz in die Augen sah, ehe er mit einem winkenden Kichiro auf dem Arm aus ihrem Sichtfeld verschwand.
 

Es vergingen mehrere Minuten in denen Sakura einfach nur regungslos auf dem Balkon stand und damit beschäftigt war ihre Gedanken zu sammeln, ehe sie schließlich seufzend unter der großen Überdachung hervortrat und einen Blick in den dunklen, von Sternen übersäten Nachthimmel warf.

Es war das erste Mal seit ihrer Ankunft, dass die Dämmerung nicht von schweren grauen Regenwolken begleitet wurde und in Sakura eine trübselige Stimmung hervorrief.

Ihr war, als würde sie gerade aus einem schrecklichen Alptraum erwachen, während sie ihre Lungenflügel mit eiskalter Nachtluft füllte und das blasse Gesicht in beiden Händen vergrub.

Pechschwarze emotionslose Pupillen erschienen vor ihrem geistigen Auge und wirkten so unsagbar fremd und leer, dass allein dieser Anblick ausreichte um der jungen Frau ein verzweifeltes Seufzen zu entlocken.
 

Die Entscheidung liegt bei dir.
 

Tränen liefen über ihre, von der Kälte geröteten Wangen, während sie ihre Arme um ihren bebenden Körper schlang und fest die Lippen aufeinander presste.
 

Er hatte entschieden, dass sie sich entscheiden sollte.

Er hatte gewählt, während sie nicht zu wählen vermochte.

Er hatte alles auf die Zahl gesetzt, die sie würfeln würde.
 

Und Sakura wünschte sich, er hätte es nicht getan.

Denn jetzt wo sie die Wahl hatte, wusste sie plötzlich wie sie ausfallen würde.
 

Egal ob richtig oder falsch.
 

„Du frierst.“, vernahm sie, nach knapp einer halben Stunde, plötzlich Sasukes ruhige Stimme hinter sich und entfernte mit einer hektischen Bewegung die letzten Tränenspuren aus ihrem Gesicht.

Mit undefinierbarer Miene beobachtete der Clanerbe, wie sich die Medic-Nin langsam zu ihm umdrehte und in seinen Augen irgendwas zu suchen schien. Jedoch kam es ihm so vor, als würde sie nicht fündig werden, denn bereits nach wenigen Sekunden verschwand ihr nachdenklicher Ausdruck und machte einem traurigen Lächeln platz.

„Ich werde es schon überleben.“, sprach die Konoichi gedämpft und schien mit ihren Gedanken ganz woanders zu sein.

„Warum habe ich das Gefühl, dass diese Antwort nichts damit zu tun hat, dass du dir hier draußen gerade den Tod holst?!“, kam es nach kurzem Zögern zynisch von dem Clanerben, während sich ein gequältes Lächeln auf seine blassen Lippen schlich und der jungen Mutter einen unwillkommenen Kloß im Hals bescherte.

Sie schloss für einen kurzen Moment die Lider und ließ unter dem vorahnungsvollen Blick ihres Mannes resigniert die Schultern sinken.

„Es tut mir leid … Sasuke …“, flüsterte sie schließlich reuevoll und legte leicht den Kopf schief, „Aber das hier ist ein Kampf den ich nicht kämpfen will. Ein Kampf, für den es sich nicht zu kämpfen lohnt. Denn der Tod der Ältesten wird das was damals passiert ist nicht ungeschehen machen.“

„Dann war es das also? Du verschwindest einfach …?“, fragte der Schwarzhaarige kühl, während sein gesamtes Interesse unentwegt auf seiner Frau lag. Diese besah ihn jetzt mit einem schwermütigen Blick und versuchte vergeblich eine entschlossene Haltung einzunehmen, da sie registrierte wie Sasuke sich ihr langsam näherte.

„Du weißt, ich wollte immer nur das Beste für dich.“, sprach der Clanerbe gereizt und legte seine kalten Hände beinahe unwirsch auf die blassen Wangen der jungen Konoichi, „Vielleicht hatten wir manchmal verschiedene Ansichten davon, was das Beste für dich ist, aber ich hatte immer den Eindruck du wärst glücklich gewesen.“

Der drängende Ausdruck auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen ließ Sakura gequält seufzen, ehe sie aufgrund von Sasukes Händen nur dürftig den Kopf schütteln konnte und rasch zu einer Antwort ansetzte.

„Du willst es nicht verstehen, oder?“, entfuhr es ihr verzweifelt, während sie ihre Fingernägel in die Ärmel seines dunklen Pullovers krallte und ihn näher zu sich zog, „Es geht mir nicht darum unglücklich zu sein, nicht in meinem Heimatdorf wohnen zu können oder das Leben eines Verräters führen zu müssen. Es geht mir um dich, Sasuke!“

Die Uchiha konnte beobachten wie sich ein Anflug von Verständnislosigkeit auf dem Gesicht ihres Mannes zeigte, ehe die ausdrucklose Maske zurückkehrte und ihr ein trauriges Lächeln auf die Lippen zauberte.

„Und warum willst du mich dann verlassen?“, brummte der Clanerbe verstimmt, schlang seine Hände um die Oberarme der Medic-Nin und presste sie unsanft gegen die steinerne Balustrade des Balkons.

„Weil ich dich nicht wieder erkenne …“, flüsterte Sakura belegt, platzierte ihre Hände auf der Brust des Clanerben und befreite sich mit etwas Kraftaufwand aus seinem festen Griff, „Sieh dich doch nur mal an! Du bist von Rachegedanken zerfressen! Es ist dir gleich welche Konsequenzen dein Handeln mit sich bringt! Denkst du der Tod der Ältesten wird irgendetwas ändern? Denkst du dadurch werden alle Alpträume verschwinden? Glaubst du dadurch kannst du das, was damals passiert ist, ungeschehen machen? Glaubst du das wirklich? Sasuke, bitte! Ich habe einfach nicht mehr die Kraft dazu, bei deiner Selbstverstümmelung geknebelt und gefesselt in der ersten Reihe zu sitzen.“

Die Augen der Medic-Nin wurden bei ihren Worten von einem feinen Tränenschleier bedeckt, während Sasuke lediglich teilnahmslos auf sie herabsah und sich zu keiner einzigen Gefühlsregung überwand.
 

„Es stimmt. Der Tod der Ältesten wird meine Eltern oder Itachi nicht wieder zurückbringen. Aber er wird Gerechtigkeit walten lassen. Sie haben das Schicksal meiner Familie vor vielen Jahren besiegelt und es ist an der Zeit, dass sie dafür büßen. Sie haben mir mein Leben genommen … und dafür werden sie mit ihrem bezahlen …“

Die hasserfüllte Stimme des Schwarzhaarigen hallte in den Ohren der jungen Mutter wieder und riss sie wie eine schäumende Welle der Wut förmlich mit.

„Die Ältesten haben dir dein Leben genommen?“, fuhr Sakura den Clanerben spöttisch an und verschränkte überlegen die Arme vor der Brust, „Wenn du von deiner Rache nicht so besessen wärst, würdest du merken, dass du gerade wieder dabei bist deine Familie zu verlieren! Vielleicht solltest du die Schuld nicht immer bei anderen suchen und dir eingestehen, dass nur du allein für dein Leid verantwortlich bist …“

Im nächsten Moment hatte der Clanerbe blitzschnell seine rechte Hand erhoben und beließ sie warnend in dieser Position, während Sakura unbeeindruckt blieb und jetzt provokant die Augenbrauen hob.
 

„Was ist?“, begann sie kühl und trat einen Schritt an den Clanerben heran, „Warum zögerst du? Na los. Schlag mich. Das bestätigt nur was ich gerade gesagt habe …“

„Provozier mich nicht, Sakura …“, knurrte Sasuke wütend und schnappte grob nach dem Oberarm seiner Frau, ehe er ihr Gesicht bis auf wenige Zentimeter zu sich zog, „Du verstehst gar nichts! Du weißt nicht wie es ist, wenn man seine Familie verliert. Wenn man ihre Leichen blutüberströmt vorfindet und sich wünscht mit ihnen gestorben zu sein. Du hast keine Ahnung wie es sich anfühlt, wenn man plötzlich ganz allein ist.“

Die Uchiha registrierte, wie sich die Stimme ihres Mannes vor Hass förmlich überschlug, während der Druck auf ihrem Arm beinahe unerträglich wurde und sie sich innerlich stöhnend auf die Unterlippe biss. Es vergingen mehrere Sekunden, bevor sie den Mut aufbrachte in der Dunkelheit nach Sasukes Augen zu suchen und ihm, zu seiner Überraschung, ein schwaches Lächeln zu schenken.
 

„Du warst nie allein, Sasuke …“, flüsterte Sakura plötzlich kraftlos, ehe der verachtende Laut des jungen Mannes die Stille durchbrach und eine angespannte Atmosphäre erschuf, „Du warst einsam … aber nie allein …“

„Und wo ist da der Unterschied …?“, zischte der Schwarzhaarige zornig und löste den harten Griff um Sakuras Kinn, woraufhin diese lediglich an ihrem rechten Oberarm festgehalten wurde und traurig zu Boden sah.

„Das eine ist ein Gefühl dem man sich selbst ergibt, während das andere ein Zustand ist, den man nur selten aus freien Stücken wählt.“, erklärte die Uchiha mit schwermütiger Stimme und registrierte wie es leise zu regnen begann, „Du hast dich dem Gefühl ergeben. Der Einsamkeit. Du hast dir nach dem Tod deiner Eltern eingeredet allein zu sein. Dabei gab es viele Leute im Dorf die alles dafür gegeben hätten um einmal deine Aufmerksamkeit zu erlangen. Naruto. Ino. All die anderen. Und natürlich ich. Seit ich mich zurück erinnern kann, gab es nicht einen Tag an dem ich nicht an dich gedacht habe.“

Sasuke registrierte wie die junge Konoichi zaghaft ihren Kopf hob und einen bedrückten Blick in seine pechschwarzen Augen warf, bevor sie leise weiter sprach und ihr Gesicht, genau wie seines, von kleinen Regentropfen benetzt wurde.
 

„Es gab Zeiten in denen ich mir eingeredet habe, nicht mehr an dich denken zu müssen. Doch in Wahrheit lag ich jede Nacht stundenlang wach und habe gehofft, dass es dir gut geht. Und dann, eines Tages, fand ich dich plötzlich völlig unerwartet und schwer verletzt auf dieser Lichtung. Mein Verstand sagte mir, ich solle umkehren und dich dort liegen lassen. Aber wie du weißt, habe ich das nicht getan. Ich brachte dich zurück nach Konoha-Gakure und durfte ein weiteres Mal hilflos dabei zusehen, wie du erneut ein unwiederbringlicher Teil meines Lebens wurdest. Es gab nur einen meiner vielen heiligen Schwüre bezüglich deiner Person, den ich in diesen vier Wochen nicht gebrochen habe.“
 

Nach diesen Worten konnte Sakura beobachten, wie sich ein merkwürdig melancholisches Lächeln auf die Lippen des Clanerben schlich, während sie ihre Tränen zum ersten Mal an diesem Tag nicht mehr zu verstecken versuchte.

„Ich weiß noch, wie sehr ich dich dazu gedrängt habe es doch zu tun.“, entfuhr es Sasuke leise, während ein undefinierbarer Laut seine Kehle verließ und seiner Frau ein sanftes Lächeln abrang.

„Ich denke, es gab nicht gerade viele Situationen in denen ich mich nicht verraten habe. Deswegen konnte ich nie nachvollziehen, warum dir das so wichtig zu sein schien …“, sprach Sakura gedämpft, während sie spürte wie ihr Gegenüber seinen festen Griff um ihren Arm löste und sich reumütig den entstandenen glühenden Handabdruck besah.
 

„Warum es mir wichtig zu sein schien …?“, wiederholte Sasuke nach kurzem Zögern unsicher, strich mit einer feinen Bewegung entschuldigend über die gerötete Haut der stummen Konoichi und schien nicht vorzuhaben seinen Blick von der besagten Stelle zu nehmen, während er, entgegen Sakuras Erwartungen, zu einer Antwort ansetzte, „Ich vermute, weil mir vor ungefähr 16 Jahren, in einer kühlen Herbstnacht wie dieser, ein kleines naives rosahaariges Mädchen unter Tränen hinterher geschrieen hat, dass sie mich liebt. Zu jenem Zeitpunkt habe ich mich das allererste Mal, seit dem Tod meiner Eltern, für einen kurzen Moment nicht mehr einsam gefühlt. Und dafür dankte ich ihr …“
 

Sasukes geraunte Worte ließen die junge Mutter verblüfft innehalten, während sich ihre Augen um Millimeter weiteten und sie nur am Rande mitbekam, wie sein Daumen ihr das Gemisch aus Tränen und Regenwasser vom Gesicht wischte, bevor er mit ruhiger Stimme weiter sprach.

„Als ich sie dann, fünf Jahre später, wieder traf, erinnerte sich etwas in mir an dieses unbeschwerliche Gefühl und wollte es um jeden Preis erneut spüren. Ich wusste diese drei einfachen kleinen Worte würden alle Schatten für einen rauschartigen Moment verschwinden lassen. Allerdings erwies sich diese Angelegenheit als äußerst schwierig, da meine ganz persönliche Erlösung die letzten Jahre damit zugebracht hatte, mich zu hassen.“

Der Regen der auf die großen Steinplatten des Balkons traf, verursachte ein angenehmes Rauschen in den Ohren der Rosahaarigen, als sie für einen kurzen Augenblick seufzend ihre Lieder schloss und die zarten Berührungen des Schwarzhaarigen genoss.

Sasuke fuhr beinahe andächtig mit seinen Fingerspitzen die blasse Haut ihres Kinns entlang, während seine dunklen Augen wie hypnotisiert auf ihren friedlichen Gesichtszüge lagen und jede einzelne geschwungene nachtschwarze Wimper regelrecht aufzusaugen schienen.
 

„Gib nicht vor mir diese klägliche Lüge jemals abgekauft zu haben …“, flüsterte die Uchiha schließlich schwach, krallte sich, zur Verwunderung ihres Ehemannes, an seinem Pullover fest und verbarg ihre feuchten Wangen in dem ebenfalls klammen Stoff, „Du kannst unmöglich geglaubt haben, das ich dich wirklich hasse …“

„Doch, dass habe ich …“, antwortete der Angesprochene leise, schlang zaghaft seine Arme um den Körper der jungen Mutter und presste sie wärmend näher an seine Brust, „Ich hielt es, nach allem was ich getan hatte, sogar für selbstverständlich. Also legte ich mir den wohl primitivsten und doch wirkungsvollsten Plan eines jeden Mannes zurecht …“
 

„Und der wäre?“, hauchte Sakura, hob zaghaft den Kopf und besah den Clanerben mit unverhohlener Neugier, woraufhin dieser plötzlich geheimnisvoll schmunzelte und sich langsam zu ihr hinunter beugte.

„Ich versuchte dich zu verführen …“, raunte er ihr leise ins Ohr, richtete sich wieder etwas auf und beobachtete zufrieden, wie sich ein teils beschämter und teils tadelnder Ausdruck auf das Gesicht der hübschen Konoichi gelegt hatte.

„Das klingt viel aufwändiger als es in Wahrheit für dich gewesen ist …“, murmelte sie verlegen und runzelte unter dem wissenden Blick ihres Mannes kritisch die Stirn.

„Sakura, ich war zwanzig und ein Uchiha. Ich habe immer sofort das bekommen was ich wollte. Aber du hast es geschafft mich über ein Jahr lang hinzuhalten.“, erklärte ihr der Schwarzhaarige in einem leicht anklagenden Ton und beobachtete, wie sich die Augenbrauen seiner Frau misstrauisch zusammenzogen.
 

„In meiner Erinnerung habe ich meine Jungfräulichkeit bereits nach knapp zwei Wochen verloren und nicht erst nach einem Jahr.“, korrigierte ihn Sakura trocken und entdeckte die, seit langem nicht mehr gesehene, tanzende Belustigung in den Augen des Clanerben.

„Richtig. Deine Unschuld hast du nach zwei Wochen verloren. Das ist mir selbstverständlich nicht entgangen.“, stimmte ihr der Angesprochene schalkhaft zu, warf einen beharrlichen Blick in den verregneten Nachthimmel und atmete einmal tief durch, bevor er ungewohnt aufrichtig weiter sprach.

„Aber wie es um dein Herz stand, sollte ich erst viel später erfahren. Denn nachdem ich dich zum zweiten Mal verlassen hatte, wurde mir langsam bewusst, dass ich mich regelrecht danach verzerrte, dich diese drei simplen kleinen Worte noch einmal sagen zu hören …“, raunte Sasuke leise und schien wie gelähmt, während er dem faszinierenden Grün ihrer Augen verfiel und unbewusst eine Hand in ihr seidiges Haar gleiten ließ, „Die Worte, die vor Jahren ein Gefühl der Unbeschwertheit in mir ausgelöst hatten …“
 

Sakura lauschte seiner ruhigen Stimme und war über so viel Ehrlichkeit sichtlich gerührt, während sie den Uchiha mit leicht geöffneten Lippen musterte und ihre Wange seufzend in seine raue Handfläche schmiegte.

„Diese Worte sind wie eine Sucht für mich, Sakura … und daran wird sich nie etwas ändern …“

Sein Geständnis ließ die junge Frau überrascht aufsehen, ehe sie registrierte wie sich Sasuke langsam zu ihr hinunterbeugte und sie scheu, beinahe ängstlich an sich zog.

Ihre Nasenspitzen berührten sich schon fast, als Sakura zaghaft ihre Arme anhob und mit ihren Fingerspitzen sanft durch sein pechschwarzes Haar fuhr.

„Ich liebe dich, hörst du? Ich liebe dich mehr als alles andere auf dieser Welt.“, flüsterte die Konoichi schließlich leise und hauchte ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mundwinkel, „Und daran wird sich ebenfalls nie etwas ändern …“
 

Sie konnte beobachten wie ihr Gegenüber kurz gequält die Augen schloss, bevor er seine Hand ungeduldig in ihren Nacken legte und die Lippen der Uchiha mit einem Ruck auf die seinen presste.

Sakura erwiderte den Kuss nicht minder leidenschaftlich, während sie spürte wie sich eine salzige Träne aus ihren Wimpern löste und langsam ihre Wange hinab ran. Sie ließ sich, mit dem Gedanken daran, dass dies der Abschied war, einfach fallen und hatte das Gefühl nur noch von Sasukes starken Armen gehalten zu werden. In ihrer Brust schrie etwas und litt schreckliche Qualen, als der Clanerbe ihr Gesicht in seine Hände nahm, von ihren Lippen abließ und ihr einen letzten federleichten Kuss auf die Stirn hauchte.

Wenig später suchten seine Augen im Mondlicht die ihren, ehe er der Konoichi seufzend eine lange blassrosa Haarsträhne hinter das Ohr strich und ihr einen bitteren Blick schenkte.
 

„Wenn Kichiro alt genug ist, dann sag ihm, dass es mir leid tut …“, sprach er leise und ließ, unter dem bedrückten Gesichtsausdruck seiner Frau, reumütig den Kopf sinken, „Vielleicht wird er mir eines Tages verzeihen können …“

„Er ist dein Sohn. Er wird es verstehen.“, antwortete Sakura in aufmunterndem Ton und versuchte ihre Unsicherheit hinter einem kleinen Lächeln zu verstecken.

Der Angesprochene schien für einen kurzen Moment lang in ihren Augen nach der Wahrheit zu suchen, ehe er tief einatmend mit einer Hand durch seinen dunklen Schopf fuhr und einen flüchtigen Blick auf die Balkontür warf.

„Es ist soweit …“, raunte er plötzlich leise und konnte beobachtete, wie Sakura tapfer ihre Lippen aufeinander presste, bevor sie sich in einer nervösen Geste ein paar blassrosa Haarsträhnen aus der Stirn strich und schließlich zustimmend nickte.

„Ja, es ist soweit …“
 

Sie lehnte sich ein letztes Mal vor, zog das Gesicht des Shinobis zu sich hinunter und küsste ihn zum Abschied so gefühlvoll und herzergreifend, dass Sasuke glaubte jeden Moment sterben zu müssen.

Ein unmessbarer Sturm tobte in seinem Inneren als die schöne Konoichi sich nach scheinbar endlos langer Zeit von ihm löste und ihm ein Lächeln schenkte, das ihm regelrecht die Stimme versagen ließ.

„Pass auf dich auf. Versprich es mir!“, vernahm er die eindringliche Bitte der Rosahaarigen und fühlte sich lediglich dazu im Stande zaghaft zu nicken, ehe er spürte wie sie ihre Arme um seinen Oberkörper schlang und ihr Gesicht an seiner Brust verbarg.

„Sakura … ich …“

„Sei still, bitte!“, flehte die junge Mutter und weinte ungesehene stumme Tränen in den Pullover des Clanerben, „Mach es nicht noch schwerer …“

Sasuke schloss nach diesen schwachen Worten ernüchtert die Lider, presste die zitternde Frau nur noch fester an seinen Körper und drückte ihr einen tröstenden Kuss auf das weiche Haar, bevor er sich schweren Herzens von ihr löste und betrübt in ihr blasses verweintes Gesicht sah.
 

„Du weißt, dass ich lieber sterben würde, als dich gehen zu lassen …“

„Ich weiß …“, flüsterte die Konoichi daraufhin heiser und erwiderte seinen intensiven Blick mit einem traurigen Lächeln, während sie registrierte, wie der attraktive Mann vor ihr seufzend die Schultern straffte und einen stockenden Schritt zurück trat.

„Wir sehen uns wieder, Sakura …“, raunte der Clanerbe zuversichtlich, als er ihr mit entschlossener Miene zunickte und die atemberaubend schöne Frau ein letztes Mal musterte, „Das verspreche ich dir …“

„Ja, vielleicht …“, antwortete die Angesprochene erstickt und schloss für einen flüchtigen Moment hoffnungslos die Augen, ehe sie beobachten konnte, wie Sasuke ihr einen weiteren schmerzlichen Blick zuwarf und sich beinahe fluchtartig von ihr abwandte, bevor er mit gezielten Schritten durch die Balkontür trat und schließlich fast geräuschlos die Räumlichkeiten verließ.
 

Das Letzte was sie sah, war der rot-weiße Fächer auf seinem Rücken, während sich das dunkle Holz der Flügeltür unaufhaltsam in den Vordergrund drängte und Sakura schmerzhaft die Kehle zuschnürte. Keuchend fasste sie sich an die Brust und stützte sich kraftlos an dem Geländer des Balkons ab, ehe sie leise schluchzend an der steinernen Brüstung hinabrutschte und sich auf dem nassen Boden zusammenkauerte. Sie schloss die Lider und krallte ihre Fingernägel weinend in die dünne Stoffjacke, während Kälte und Trauer ihren Körper in regelmäßigen Abständen erbeben ließen.

Sakura spürte wie sich ihre Klamotten mit dem eiskalten Regenwasser voll saugten, als ein gewaltiger Blitz plötzlich den grauen Himmel erleuchtete und der darauf folgende Donner den Schrei ihres Herzens nicht zu übertönen vermochte.
 

Mitten in dem dunklen Korridor auf der anderen Seite der Tür, war ein schwarzhaariger Mann stehen geblieben und lauschte atemlos auf das Grollen des Donners. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er seinen Kopf zur Seite wandte und in die Richtung sah, aus der er gerade gekommen war.

„Welche Entscheidung hast du getroffen …?“

Madaras Stimme hallte leise auf dem großen Gang wieder, ehe er hinter einer massiven stählernen Säule hervortrat und den Clanerben mit unverhohlener Neugier musterte. Er konnte beobachten wie Sasuke langsam die Augen schloss und sie in einer qualvollen Geste zusammenkniff, ehe er schließlich schweigend an dem Maskierten vorbei lief und seine verkrampften Hände in die Taschen seiner Trainingshose gleiten ließ.

Madara rechnete bereits damit keine Antwort auf seine Frage zu erhalten, als der junge Uchiha am Treppenabsatz noch einmal stehen blieb und geräuschvoll ausatmete.

„Die Falsche …“, sprach er ohne jegliche Emotionen in der Stimme, bevor er die oberste Stufe betrat und langsam aus dem Blickfeld des Akatsukis verschwand. Dieser sah Sasuke regungslos nach und blieb noch einen kurzen Moment im finsteren Schatten der großen Säule stehen, ehe ein leises hohles Lachen seine Kehle verließ und er dem Schwarzhaarigen mit einem siegessicheren Grinsen unter seiner Maske folgte.
 


 

„Mama …?“

Erschrocken blickte Sakura auf und sah in das verwirrte Gesicht ihres Sohnes, der mit seiner Bettdecke in der Hand auf der Schwelle der Balkontür stand und durch große ängstliche Augen zu ihr herüber sah.

„Kichiro …?!“, flüsterte sie geschockt, ehe sie sich mit dem Handrücken durch das verweinte Gesicht wischte und sich in einer gehetzten Geste die Haare aus der Stirn schob, „Was machst du hier? Ich dachte du schläfst …“

„Weinst du, Mama?“, sprach der Junge deutlich überfordert mit dieser Situation und lief, nach einer knappen Handbewegung seiner Mutter, immer noch mit dem Bettdeckenzipfel zwischen den Fingern, auf die Konoichi zu.

Sakura streckte die Arme aus und zog ihn schützend an sich, während sie dem Kind einen liebevollen Kuss auf den dunklen Haarschopf drückte und spürte wie Kichiro sein Gesicht in ihrem Oberteil verbarg.

„Es ist alles in Ordnung, mein Schatz …“, hauchte die Medic-Nin schwach und weinte unbemerkt ein paar stille Tränen, während sie ihren Sohn wärmend an sich zog und ihn somit vor dem eiskalten Regen schützte.

Ein paar Minuten verblieben sie schweigend in dieser Position, bis Sakura erschrocken feststellte, dass der Dreijährige bereits zu zittern begann, woraufhin sie ihn schuldbewusst hochhob und in das wohltemperierte Innere der Gemächer trug.
 

Sie setzte Kichiro auf dem Bett ab, fuhr sich ein weiteres Mal durch das blasse Gesicht und begann in einem der Schränke nach trockener warmer Kleidung zu wühlen, ehe sie sich wieder zu dem jungen Clanerben umdrehte und registrierte wie dieser sie skeptisch zu beäugen schien.

„Geht es dir jetzt wieder besser, Mama?“, fragte der Uchiha, auf den verständnislosen Blick seiner Mutter hin und unterzog sie einer kritischen Musterung.

Die Angesprochene lächelte nur schwach, trat vor das Ende des Bettes und hob den Dreijährigen mit einer schwungvollen Bewegung auf ihren Arm, ehe sie die Tür zum Badezimmer öffnete und begann ihn aus seinem klammen Schlafanzug zu schälen.

„Ja, es geht mir wieder besser …“, log sie, während der Junge seine Arme hob, damit sie ihm das Oberteil besser ausziehen konnte, „Warum fragst du, Spatz?“

„Weil … als Papa mich heute ins Bett gebracht hat, da hat er mir gesagt, dass ich jetzt gut auf dich aufpassen muss …“, antwortete Kichiro ehrlich und stieg gerade aus seiner dunkelblauen Hose, als ihn ein Schluchzen irritiert aufsehen ließ. Erschrocken konnte er beobachten, wie der vertrauten Frau vor ihm eine Flut an salzigen Tränen über die Wangen lief, ehe sie ihr Gesicht weinend in ihren bebenden Händen verbarg und sich neben ihm auf den Badezimmerboden sinken ließ.

Der Junge schien völlig erschüttert, während er nach einer kurzen Überlegung, unbemerkt von seiner Mutter, aus dem Badezimmer verschwand und wenige Minuten später wieder vor die schniefende Konoichi trat.

Er zog an ihrem Ärmel, woraufhin man einen tiefen Atemzug der Medic-Nin vernehmen konnte, ehe sie zaghaft den Kopf hob um einen eingehenden Blick auf die ausgestreckte Handfläche ihres Sohnes werfen zu können.

Sie musste lächeln, als sie sich die letzten Tränen aus den feuchten Wimpern wischte und ihrem Sohn dankbar durch das pechschwarze Haar strich, bevor sie ihm die Tafel aus der Hand nahm und sie unter Kichiros freudigem Blick in zwei Stücke brach.

„Schokolade …“, seufzte sie leise, hielt dem Dreijährigen tapfer lächelnd die eine Hälfte hin und sah dabei zu, wie er sich die leckere Süßigkeit ohne zu zögern in den Mund schob und kurzerhand auf ihren Schoß kletterte.

Sakura legte währenddessen den Kopf in den Nacken und starrte, tief ein und aus atmend, an die beleuchtete Decke des Zimmers, ehe sie sich ebenfalls ein Stück Schokolade auf der Zunge zergehen ließ und bemerkte wie Kichiro um Aufmerksamkeit bat, indem er an ihrem Top zog.
 

„Mama?“

„Hm?“

„Ich will bei dir schlafen …“

„Angsthase …“, antwortete die junge Mutter schmunzelnd, woraufhin der Clanerbe seine Lippen pikiert zu einem niedlichen Schmollmund verzog und sein Gesicht schmeichlerisch in ihrem Top versteckte.

„Ich hab keine Angst vor dem Gewitter …“, murmelte er in das, vom Regen feuchte Oberteil der Medic-Nin und krallte seine kleinen Finger in die Ärmel ihrer grauen Stoffjacke.

„Dann kannst du auch in deinem Bett schlafen.“

„Nein …“, sprach der Junge daraufhin quengelnd und spürte wie zwei Hände ihm fürsorglich über den Kopf strichen, ehe die Uchiha dem Dreijährigen einen gutmütigen Kuss auf den Schopf hauchte und sich stöhnend erhob.
 

„Was immer du willst, Kichiro-chan …“, flüsterte sie leise, nahm das Kind auf ihren Arm und setzte ihn wenig später völlig entkleidet in die große Badewanne, bevor sie sich ebenfalls von ihren nassen Klamotten befreite und sich zu ihrem Sohn gesellte.

Die Wärme des Wassers entlockte Sakura ein zufriedenes Seufzen, während sich ihr ausgelaugter Körper wieder entspannte und endlich zur Ruhe kam.

Selbst Kichiro planschte nach wenigen Minuten in dem schwülen Bad sichtlich erschöpft auf seine Mutter zu, setzte sich müde gähnend auf dessen Schoß und lehnte sich gegen ihren Oberkörper, während diese ihm immer wieder zärtlich mit ihren Fingern über seine Stirn strich und dadurch die Spitzen seines rabenschwarzen Haares leicht anfeuchtete.

Die Atmung des Dreijährigen wurde von Sekunde zu Sekunde flacher, während Sakura sich, bedacht darauf ihn nicht zu wecken, in eine bequemere Position begab, ihren Kopf auf dem Badewannenrand ablegte und stillschweigend an die hohe Decke blickte.

Der Nachgeschmack des Abschieds kam mit einer gewaltigen Welle der Erinnerungen zurück und ließ sie schmerzlich die Augen schließen, ehe sie merkte dass ihr erneut Tränen über die hitzegeröteten Wangen liefen und sie mit erstickter flehender Stimme einen einzigen Namen flüsterte.
 

„Sasuke-kun …“
 


 

Im selben Moment bohrte sich an der Grenze von Ame-Gakure unabwendbar ein Kunai in die Rinde eines großen Laubbaumes und bewegte Madara dazu sein Tempo zu drosseln, ehe er gänzlich stehen blieb und seinen Blick auf den schwarzhaarigen Shinobi richtete, der auf einem breiten Ast des besagten Baumes stand und einen unsicheren Blick über seine Schulter warf.

Die Finger des Clanerben umklammerten noch immer krampfhaft das Kunai, welches in dem hoch gewachsenen Stamm steckte und durch den Einsatz ungezügelter Wut beinahe gänzlich in der Baumrinde verschwand.

„Stimmt etwas nicht …?“, fragte der Maskierte genervt und wirkte aufgrund dieser abrupten Rast des jungen Uchihas offensichtlich verärgert.

Sasuke schien jedoch nicht die Absicht zu haben, seinem Gefährten zu antworten und kehrte Madara mit einem merkwürdigen Ziehen in der Brust zerstreut den Rücken zu. Durch zu Schlitzen geformte Augen, spähte er in die verregnete Nacht hinein und atmete ein paar Mal geräuschvoll ein und aus.

Sein Instinkt sagte ihm, dass er nicht hier sein sollte und ließ ihn in einer mutlosen Geste sein Haupt senken, ehe er all seine Zweifel mit einer Kopfbewegung von sich abschüttelte und einen entschlossenen Blick hinauf zum Vollmond warf.

Madara beobachtete ihn derweil stillschweigend und zog unter seiner Maske gerade missvergnügt die Augenbrauen zusammen, als sich Sasuke wieder seufzend zu ihm umdrehte und dem Akatsuki durch ein knappes Nicken signalisierte, das sie ihren Weg nach Konoha-Gakure fortsetzen konnten.
 


 

Mitten in der Nacht, in Ame-Gakure
 

Von einem leichten Gefühl der Übelkeit geweckt, setzte sich Sakura gähnend auf und rieb sich den Nacken, während ihr geschulter Blick kurz sorgfältig das Zimmer überflog und schließlich auf ihrem schlummernden Sohn verweilte.

Ein kleines Lächeln zierte ihre Lippen, während sie ihn ein paar Sekunden lang beobachtete, ehe sie plötzlich ein stark unterdrücktes Chakra wahrnahm und sich gerade erschrocken umdrehen wollte, als auch schon blitzschnell eine Hand aus dem Dunkel des Raumes hervor schoss und sich raue Finger drohend um ihre Kehle legten.

Sie wurde mit dem Oberkörper zurück in die Kissen gedrückt und versuchte vergebens nach Luft zu schnappen, bevor sich das Gesicht ihres Angreifers im fahlen Mondlicht offenbarte und sie entsetzt die Augen aufriss.

Feuerrotes Haar drängte sich in ihr Blickfeld, als Sasori mit einem Ruck ein Kunai aus seinem Gürtel zog und das eiskalte Metal an den Hals der geschockten Medic-Nin presste.

Sei still!“, zischte er gedämpft und drückte ihr die Waffe warnend tiefer in die zarte Haut, „Wenn wir wegen dir auffliegen, war alles umsonst!“

Mit einer geschickten und von Sasori unbemerkten Bewegung, hatte es die Konoichi während seiner Rede geschafft an ihr Katana unter der Bettdecke zu gelangen und zielte nun ebenfalls auf dessen Halsschlagader, woraufhin der Rothaarige stöhnend den Kopf weiter anhob und so möglichst viel Abstand zwischen ihn und die tödliche Klinge brachte.

„Ganz ruhig! Ich bin hier um dir zu helfen, also nimm das Ding runter …“, flüsterte er grummelnd und lockerte den Griff um die Kehle der jungen Frau, woraufhin diese japsend nach Luft schnappte und dem Eindringling ihr Schwert bedrohlich nah unter das Kinn schob.
 

„Und das soll ich dir glauben, obwohl du mir gerade ein Kunai an den Hals hältst …?“, fauchte die Rosahaarige wütend und beobachtete wie der Akatsuki seufzend die Augen verdrehte.

„Ich bin nun mal nicht scharf darauf, dass du mir den Kopf abschlägst …“, brummte Sasori genervt und sah in das misstrauische Gesicht der Uchiha unter ihm.

„Dann haben wir wohl ein Problem.“, zischelte die Medic-Nin säuerlich und spürte beim Schlucken das kühle Metall seiner Waffe an ihrer Haut, „Denn ich finde einen blutigen tödlichen Schnitt durch meine Kehle genauso unangebracht!“

Nach den Worten der Konoichi trafen sich die abschätzenden Blicke der beiden Kontrahenten für einen ausgiebigeren Moment, ehe sie zunächst zweifelnd nickten und kurz darauf vorsichtig die Waffen sinken ließen.

Sakura beobachtete den Rothaarigen wachsam, während er das Kunai behutsam auf den Tisch neben dem großen Fenster legte und sich demonstrativ von dem Gegenstand entfernte, ehe seine nussbraunen Augen kritisch über ihr Katana huschten, das wenig später an der nahe gelegenen Wand lehnte.
 

Mit einem erleichterten Seufzer vergewisserte sich die Uchiha von Kichiros Tiefschlaf und deckte ihn fürsorglich weiter zu, ehe sie sich an ihren nächtlichen Besucher wandte und sich, nur in Unterwäsche bekleidet, aus dem Bett erhob.

Ein verschlucktes Räuspern verließ die Kehle des Akatsukis, als sein Blick unvorbereitet auf Sakuras kläglich bedeckten Körper fiel, woraufhin er sich betreten von ihr abwandte und die junge Frau dazu veranlasste einen verdutzten Gesichtsausdruck aufzusetzen.

„Was? Die rosa Boxershorts ist nicht gerade erotisch …“, spottete die hübsche Konoichi, trat kopfschüttelnd an den geräumigen Kleiderschrank und zog sich ihren schwarzen Morgenmantel vom Bügel.

„Nein, das ist sie nicht. Aber leider der Rest …“, murmelte Sasori bissig und winkte lediglich ab, als die Uchiha, zu seiner Erleichterung in schimmernde Seide gehüllt, vor ihn trat und ihm auf seine unverständliche Antwort hin einen fragenden Blick zuwarf.

„Erfahre ich jetzt endlich, womit ich diesen geschmacklosen Anschlag auf mein Leben verdient habe?“, kam es zickig von Sakura, während der Angesprochene mahnend einen Finger auf seine Lippen legte und sie mit vorwurfsvoller Miene besah.

Psst!“, entfuhr es dem Rothaarigen sichtbar erbost, ehe er flüsternd weiter sprach und die junge Mutter kopfschüttelnd in eine dunkle Ecke des Raumes zog, „Rede leiser! Wenn uns jemand hört, sind wir tot …“

„Sieh an, ein Optimist …“

„Für Sarkasmus habe ich jetzt definitiv nicht die Geduld.“, zischte Sasori und warf einen flüchtigen Blick aus dem Fenster, bevor seine Augen zu der leuchtenden Anzeige des Weckers huschten und schließlich wieder auf den Gesichtszügen der Uchiha verweilten, „Hör zu! Du hast nicht mehr viel Zeit und musst noch- …“
 

„Deine Stimme …“, unterbrach Sakura ihn plötzlich irritiert und musterte ihr Gegenüber mit scheinbar großem Interesse.

„Was …?“

„Hör auf zu flüstern …“

„Ich flüstere nicht weil es mir Spaß macht, schon vergessen?“

„Du kannst auch ohne zu flüstern leise reden …“

Der Akatsuki schien für einen kurzen Moment zu überlegen, ehe er sich seufzend mit einer Hand durch die feuerroten Haare fuhr und dem Wunsch der jungen Frau offensichtlich nur ungern nachkam.
 

„Erinnerst du dich jetzt an mich?“, sprach er in einem kühlen Ton und konnte an dem Gesichtsausdruck der Medic-Nin erkennen, dass sich gerade ein Puzzelteil in ihrem Kopf an das andere fügte.

„Du …?!“, brachte sie nach wenigen Sekunden hervor und riss, entsetzt über ihre eigene Erkenntnis, die Augen auf, als sie auch schon ausholte und zerknirscht registrierte, dass Sasori ihre Faust im letzten Moment abfangen konnte.

„Was für eine charmante Begrüßung …“, brummte der Rothaarige, drehte der offenbar wütenden Konoichi die Arme auf den Rücken und hielt sie somit von weiteren Angriffen auf ihn ab.

„Ich fasse es nicht …“, keifte Sakura und versuchte sich aus den Fängen des Shinobis zu befreien, während dieser sie hartnäckig gegen die Wand presste und sich mit seinem ganzen Gewicht gegen sie lehnte, „Deswegen hast du in meiner Gegenwart nie ein Wort gesagt.“

„Sei verdammt noch mal still …“, fluchte er leise und registrierte verwundert, wie sich die Frau vor ihm tatsächlich zu beruhigen schien und ein paar Mal tief ein und aus atmete.

„Du …“, setzte sie schließlich erneut an und machte, zu seiner Erleichterung, endlich vom Flüsterton Gebrauch, „Du warst es, der mich vor knapp vier Jahren angegriffen hat. Der Kerl mit der Kapuze!“

„Ich habe dir gesagt, dass wir uns wieder sehen …“, antwortete Sasori daraufhin leise und blickte in die hasserfüllten Augen der jungen Konoichi.

„Tatsächlich? War das vor oder nach deinem Schlag in meinen Nacken?“, fauchte die Angesprochene zornig und versuchte sich erneut vergeblich aus dem Griff des hoch gewachsenen Mannes zu befreien.
 

„Hör auf zu zappeln! Wenn ich dich damals hätte umbringen wollen, dann wärst du längst tot! Ich werde dir alles erklären, versprochen! Aber du musst schwören, dass du dich ruhig verhältst, damit wir diese verfluchte Nacht überleben, kapiert?“
 

„Schön!“, zischte die Uchiha schließlich ergeben und registrierte, wie Sasori sie nach kurzem zögern los ließ, „Ich werde mir deine Erklärung anhören. Und ich schwöre, dass ich mich ruhig verhalte, solange du keine einzige falsche Bewegung machst, einverstanden?“

„Einverstanden …“, grummelte der Angesprochene aufgrund ihres giftigen Tonfalls und beobachtete aus den Augenwinkeln wie sie wartend ihre Arme vor der Brust verschränkte.

„Wo soll ich nur anfangen …!?“, sprach der Rothaarige mehr zu sich selbst als zu Sakura, rieb sich stöhnend den Nacken und ließ sich wenig später ungalant in einen nahe gelegenen Sessel fallen.
 

„Vielleicht bei der Wahrheit …“, fauchte die ANBU und besah ihr Gegenüber mit einem auffordernden Blick, „Ich bin es leid die Rolle der Unwissenden zu spielen …“

Der junge Mann musterte sie einen kurzen Moment lang aus unergründlichen Augen, bevor er ein paar Mal nachdenklich nickte und sich tiefer in das weiche Polster seiner Sitzmöglichkeit sinken ließ.

„Das was ich dir gleich erzählen werde, wird dir höchstwahrscheinlich emotional zusetzen …“, begann der Akatsuki unheilvoll und wies mit einer knappen Kopfbewegung auf den großen Ohrensessel neben ihm, „Du solltest dich setzen. Und vergiss nicht, verhalte dich ruhig, auch wenn es dir vielleicht schwer fällt!“

Die Rosahaarige besah den Shinobi vor ihr mit einem abwägenden Blick, ehe sie schließlich zaghaft den ersten Schritt machte und seiner Aufforderung stillschweigend nachkam. Sasori verfolgte jede Bewegung der jungen Frau mit unverhohlener Faszination, während er registrierte wie sie geduldig die Beine übereinander schlug und ihm ihre gesamte Aufmerksamkeit schenkte.

„Und?“, entfuhr es Sakura genervt, bevor sie ihren Morgenmantel fröstelnd weiter zuzog und sich mit der Schulter an die Rückenlehne des Sessels schmiegte, „Wo beginnt jetzt diese nervenaufreibende Geschichte?“

Sasoris Augen schlossen sich verschwörerisch, während die Uchiha beobachten konnte wie sich seine Lungenflügel, durch das Heben seiner Brust, mit Sauerstoff füllten, als auch schon seine ersten Worten durch das Zimmer hallten und sie fassungslos erstarren ließen.
 

„Bei deinem Sohn …“
 

„Was …?“, sprudelte es aus Sakura heraus, bevor sie dem mahnenden Blick des jungen Mannes begegnete und sich selbst zur Ruhe zwang.

Ihre grünen Augen huschten kurz zu dem Bett an der rechten Wand und fixierten den friedlich schlafenden Kichiro, ehe sie sich deutlich verwirrt wieder an Sasori wandte und in einer ratlosen Geste die Augenbrauen zusammen zog.

„Was soll das bedeuten?“

Der Angesprochene zögerte einen flüchtigen Moment, ehe er scheinbar zu dem Entschluss kam, dass es tatsächlich Zeit für die Wahrheit war und sich leise räusperte.

„Vor knapp vier Jahren erhielt ich von Madara den Auftrag, dir eine Flüssigkeit zu verabreichen, die sämtliche medikamentöse Verhütungsmittel für einen bestimmten Zeitraum wirkungslos macht. Soweit ich weiß, beträgt die besagte Zeitspanne im Normalfall ungefähr zwei Wochen. Dieses Mittel, Calcitriol, ist praktisch eine geballte Hormonladung und kann schnell zu Stimmungsschwankungen führen. Jedenfalls, habe ich Madaras Befehl vorschriftsmäßig ausgeführt …“

Sasori hatte den Blick während seiner Erzählungen kein einziges Mal von der Medic-Nin genommen und wartete jetzt geduldig auf eine Reaktion ihrerseits.

Jedoch schien die Uchiha wie versteinert, bevor sie nach endlosen Sekunden des Schweigens in ihrem Sessel zusammensackte und sich mit zitternden Fingerspitzen die langen Haare aus der Stirn strich.
 

„Warum?“, hauchte sie völlig konfus und starrte mit blassen Wangen an die rußbedeckte Wand des erloschenen Kamins vor ihr, „Warum wollte Madara das ich schwanger werde?“

„Weil Orochimaru sonst nie auf einen Handel mit ihm eingegangen wäre …“, antwortete der junge Mann ehrlich und registrierte, wie sich Sakuras Hände auf den Lehnen des Sessels zu angespannten Fäusten ballten.

„Was hat Orochimaru mit alledem zu tun?“, zischte sie ungehalten und musste sich schmerzlich eingestehen, dass es immer offensichtlicher wurde, dass sie in großen Schwierigkeiten zu stecken schien.
 

„Er besitzt einen, für Madara, sehr bedeutungsvollen Kontakt innerhalb von Konoha-Gakure.“, erklärte Sasori und bemerkte wie ihm die hübsche Konoichi, aufgrund seiner Worte, einen fragenden Blick zuwarf, „Madara macht kein Geheimnis aus seiner Feindseligkeit gegen dein Heimatdorf und weiß sehr wohl, dass er nicht in der Lage ist, es ohne fremde Hilfe zu zerstören.“

„Also trifft er ein Abkommen mit Orochimaru um an dessen Spion zu kommen …“, schlussfolgerte die Uchiha und erntete ein bestätigendes Nicken von dem Rothaarigen, ehe sie plötzlich in ihren Überlegungen stoppte und bei einem völlig neuen Gedanken entsetzt die Augen aufriss.

Sasuke …!?“, entfuhr es Sakura geschockt, „Madara beabsichtigt Konoha-Gakure durch Sasukes Hilfe zu zerstören?“

„Das ist der Plan …“, bestätigte der Akatsuki die Vermutung der fassungslosen Medic-Nin und besah sie mit einem bedauernden Blick, „Uchiha Sasuke ist für Madara ein sehr mächtiges Werkzeug. Sein Hass macht ihn blind und durch Madaras perfekt inszenierte Täuschung, zu einer beeinflussbaren Figur auf dessen Schachbrett.“
 

„Eine Täuschung?“, wiederholte die Rosahaarige gespannt und beobachtete wie Sasori seufzend nickte, ehe er sich in einer flüchtigen Bewegung durch das Gesicht fuhr und seine Erzählung fortsetzte.

„Die Akte …“, sprach er leise und konnte beobachten wie sich Sakuras Gesichtszüge zu einer erschütterten Miene wandelten, während sie sich zischend mit dem Rücken gegen die Lehne ihres Sessels fallen ließ.

„Sie ist eine Fälschung?“, fluchte sie ungehalten und reduzierte bei dem verärgerten Blick ihres Gesprächspartners nur widerwillig ihre Lautstärke, „Verdammt! Wie konnte mir das entgehen?“

Sasori nahm den Unmut der jungen Frau stillschweigend zur Kenntnis und ließ ein leises Seufzen vernehmen, bevor er beobachten konnte, wie sie ihn nach einer kurzen Überlegung sichtbar unschlüssig musterte.

„Wie gelangte die Akte dann in die Archive von Konoha-Gakure? Ich weiß, dass Sasuke sie aus dem Keller des Hauptgebäudes gestohlen hat und wenn sie wirklich eine Fälschung ist, dann muss sie jemand dort untergebracht haben der uneingeschränkten Zugang zu den Räumen hat …“
 

„Exakt.“
 

„Aber das ist unmöglich …“, versicherte Sakura dem Akatsuki und zuckte ratlos mit den Schultern, „Es gibt, außer mir, nur fünf weitere Personen, denen es möglich gewesen wäre die Akte unbemerkt in das Archiv zu schmuggeln!“

„Und eine dieser fünf Personen hat genau das getan.“, offenbarte Sasori seiner Gesprächspartnerin und beobachtete neugierig, wie diese überrascht die Augenbrauen hob und in hitzige Denkarbeit versank.

„Soll das heißen, dass einer von ihnen Orochimarus Spion ist?“, kam es schließlich unsicher von der Medic-Nin, woraufhin ihr Gegenüber, zu ihrem Entsetzen, erneut zustimmend nickte und seinen Kopf gelangweilt auf seiner Handfläche abstützte.

„Du scheinst langsam zu begreifen, was für eine aufwändige jahrelange Planung hinter alldem steckt!“, brummte der Akatsuki und warf erneut einen flüchtigen Blick zu dem Wecker auf dem Nachttisch, „Die Zeit läuft dir davon und du kennst immer noch nicht die ganze Wahrheit …“
 

Die junge Mutter schwieg nach dieser Bemerkung und nutzte den Moment um ihre Gedanken zu ordnen, ehe Sasoris Stimme sie zurück in die Realität holte und ihre Aufmerksamkeit forderte.

„Hör mir zu und unterbrich mich nicht ständig. Es ist wichtig, dass du begreifst auf welchem Feld du stehst, wenn Madara seinen nächsten Zug macht, verstanden?“

„In Ordnung. Spielen wir Schach.“, flüsterte Sakura entschlossen und lehnte sich in ihrem Sessel weiter vor um dem Rothaarigen ihr Interesse zu signalisieren, „Wer ist Orochimarus Kontaktperson?“
 

„Shimura Danzou.“
 

„Warum überrascht mich das nicht?“, grummelte die Uchiha und verzog ihre Lippen zu einem verzerrten Schmollen, als ihr Sasori einen finsteren Blick zuwarf und sie somit an das Schweigegelübde erinnerte.

„Hör zu …“, begann der Shinobi erneut und faltete seine langen Finger unter dem Kinn zusammen, „Danzou war derjenige, der zusammen mit Uchiha Itachi vor über zwanzig Jahren die Vernichtung des Uchiha-Clans plante.“

„Was …?“, entfuhr es Sakura schockiert, während sie mit aufgerissenen Augen in das blasse Gesicht ihres Gegenübers starrte und unbewusst die Luft anhielt.

„Er nutzte Itachis Abscheu gegen dessen Vater Fugaku, um ihn zu seiner persönlichen Marionette zu machen. Danzou ließ den Clan jahrelang überwachen und säte damit absichtlich Misstrauen, um Fugaku gegen sich aufbringen zu können. Es kam wie es kommen musste und Itachi geriet zwischen die Fronten seines verhassten Vaters und seines geschätzten Mentors. Danzou pflichtete ihm bei, dass der Uchiha-Clan sogar dazu bereit sei einen Bürgerkrieg auszulösen um dieser Fehde ein Ende zu bereiten und überzeugte Itachi von den angeblich blutigen Absichten seines Vaters.“
 

Sakura wirkte aufgrund dieser Worte völlig überfordert und blinzelte ein paar Mal, während sich alle Bruchstücke aus der Vergangenheit langsam aneinander reihten und ein klares, geradezu beängstigend, deutliches Bild erschufen.

„Danzou bezeichnete den Clan daraufhin wiederholt als machthungrig, gefährlich und unberechenbar und steigerte somit den Argwohn der Bevölkerung, bis es schließlich zu einer öffentlichen Auseinandersetzung zwischen Fugaku und ihm kam. In diesem Streitgespräch wählte Fugaku die falschen Worte und besiegelte somit seinen Tod, da die Drohung, die er Danzou gegenüber aussprach, Itachi fälschlicherweise davon überzeugte, dass Danzou ihm die Wahrheit gesagt hatte.“

Der Akatsuki schwieg einen Moment lang und studierte die entgeisterten Gesichtszüge der jungen Frau neben ihm, bevor er merkte wie sie ihm einen fragenden Blick zu warf und er augenblicklich verstand.
 

„Sasukes Vater sprach von einem Aufstand des Uchiha-Clans und schwor im Beisein vieler Leute und seines ältesten Sohnes, dass er Danzou persönlich in die Hölle befördern würde, wenn dieser weiterhin das Ansehen seiner Familie beschmutzen sollte.“

Sakura ließ während der letzten Worte ein leises Seufzen vernehmen und griff sich bestürzt mit beiden Händen in den Nacken, bevor sie ihr heilendes Chakra aktivierte und der dunkle Raum kurzzeitig in ein schwaches grünes Licht getaucht wurde. Sie fühlte wie sich ihre Muskeln lockerten, ehe sie mit den Fingerspitzen sanft über ihre Schläfen fuhr und erneut Sasoris Stimme vernahm.
 

„Danzou begriff das dies seine Chance war, den ruhmreichen Uchiha-Clan ein für alle mal auszulöschen und dem großen Einfluss, den diese Familie auf die Entwicklung Konoha-Gakures hatte, mit einem gezielten Schlag ein jähes Ende zu bereiten. Und schon in der fünften Nacht nach dieser Konfrontation, ermordete Itachi seine Familie und floh auf den Befehl seines Mentors hin, aus Konoha-Gakure, ehe Danzou zwei Monate später in den Rang eines Ältesten erhoben wurde und sich nun auf das Amt des Hokage konzentrierte.“

Ein abfälliges Zischen entfuhr der Konoichi, während sie immer wieder ungläubig ihren Kopf schüttelte und einen bitteren Blick an die Zimmerdecke warf.
 

„Danzous Plan ist also aufgegangen …“
 

„Nein, keinesfalls …“, korrigierte sie der Akatsuki und hob zur Untermalung seiner folgenden Worte den Zeigefinger, „Denn Shimura Danzou hatte es in all seiner Raffinesse nicht für möglich gehalten, dass Itachi seinen kleinen unschuldigen Bruder verschonen würde.“

Sasori beobachtete, wie die junge Mutter ihm schweigend ihr blasses Gesicht zuwandte, ehe sie gefasst die Schultern straffe und weiterhin aufmerksam seiner Erzählung lauschte.

„Itachi wusste, das Danzou früher oder später versuchen würde Sasuke aus dem Weg zu räumen und entflammte durch Worte den unerbittlichen Hass seines Bruders, um ihn letztendlich vor Danzous Angriff bewahren zu können. Er übertrug kurz vor seinem Tod sogar all seine Fähigkeiten auf Sasuke um ihn, im Kampf gegen seinen alten Mentor, beschützen zu können.“

„Warum hat Itachi nie seine wahren Absichten preisgegeben? Warum hat er Sasuke und alle anderen immer wieder in die Irre geführt?“, entfuhr es Sakura verzweifelt, während sie im Sessel erneut die Beine übereinander schlug und ratlos eine Hand in ihrem seidigen Schopf vergrub.
 

„Weil er der einzige war, der Sasukes wahres Potenzial gesehen hat. Selbst Fugaku war von Itachis Talent so geblendet, dass er den Glanz eines echten Diamanten nicht von dem einer einfachen Nachbildung unterscheiden konnte.“

Sasoris Gesicht nahm einen merkwürdigen undefinierbaren Zug an, während er, wie so oft, zur Weckeranzeige sah und sich wenig später wieder an die Konoichi wandte.

„Ich konnte nicht sehr viel darüber in Erfahrung bringen, aber eine der Legenden des Uchiha-Clans, handelt angeblich von einem Auserwählten der in unserer Welt das Gleichgewicht bewahren soll, welches Madara so sehnsüchtig zu zerstören versucht.“

Die Augen der Medic-Nin verzogen sich zu skeptischen Schlitzen, während sie ihren Blick durch das Zimmer schweifen ließ und in ihrer Erinnerung scheinbar erfolglos nach einem Hinweis suchte.
 

„Ich habe von dieser Legende noch nie etwas gehört.“
 

„Das überrascht mich nicht. Die Schriftrolle auf der die Legende niedergeschrieben wurde, befand sich seit über einem Jahrhundert in Madaras Besitz.“
 

„Sie befand sich in seinem Besitz?“, wiederholte Sakura überrascht und zog fragend die Augenbrauen hoch, als sich ein wissendes Schmunzeln auf das Gesicht des jungen Mannes schlich, „Und wo ist die Schriftrolle jetzt?“

Noch bevor sie eine Antwort erhalten sollte, verschwand Sasoris linke Hand in seinem weiten Mantel und schloss sich um ein vergilbtes altes Pergament.

„Hier …“, sprach er leise, ehe er das Dokument aus dem Schatten seiner Bekleidung zog und es der jungen Frau übergab. Diese zögerte nicht lange und nahm die verzierte Schriftrolle erstaunt entgegen, ehe sie betrübt registrierte, dass diese durch ein Jutsu fest verschlossen schien.

„Reines Blut offenbart die Weisheit, inmitten des Chaos.“, flüsterte Sakura und ließ ihren Finger über eine kleine Innschrift am eingerissenen Rand des Dokumentes gleiten.
 

„Du kannst das lesen?“, entfuhr es Sasori verdutzt, während er aufstand und sich interessiert über die Schulter der Medic-Nin lehnte.

„Nur bruchstückhaft …“, gab die Angesprochene zu und bestaunte erneut die verblichenen Zeichen auf dem Pergament, „Der Uchiha-Clan besitzt mehrere ältere Aufzeichnungen die mit der selben Symbolik verfasst worden sind. Ich bin mir nicht sicher ob meine Übersetzung richtig ist, aber wenn es so sein sollte, dann steht das reine Blut höchstwahrscheinlich dafür, dass sie nur von einem Uchiha geöffnet werden kann.“
 

„Verstehe …“, kam es nach kurzer Zeit von dem Akatsuki, während sein Blick erneut zur Uhr huschte und leicht beunruhigt auf der leuchtenden Zahl verweilte.

„Sasuke könnte sie bestimmt öffnen und lesen. Durch das Sharingan hindurch wirken diese Symbole wie einfache Buchstaben …“, erklärte Sakura, ehe sie aufgrund von Sasoris Schweigen, fragend den Kopf hob und ihn mit einem verwirrten Ausdruck musterte, „Stimmt was nicht?“

„Ja, dir läuft die Zeit davon.“
 

© by RosaLies

Freunde und Feinde!

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Du glaubst Itachi hat Sasuke für diesen Auserwählten gehalten?“

In der Stimme der jungen Konoichi schwang große Skepsis mit, während sie vor dem Kamin auf und ab schritt und dem rothaarigen Mann im nahe gelegenen Sessel einen kritischen Blick schenkte.

„Das ist meine Vermutung.“, antwortete Sasori nickend und beobachtete die Uchiha dabei, wie sie sich eine Hand auf die Stirn schlug und seufzend den Kopf schüttelte.
 

„Das sind definitiv zu viele Informationen auf einmal …“, murmelte sie nachdenklich und rieb sich konfus den Nacken.

„Deswegen sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren.“, offenbarte der Akatsuki seine Meinung und besah Sakura mit einem durchdringenden Blick, „Denn in weniger als zwanzig Stunden wird Sasuke die drei Ältesten getötet haben.“

„Du meinst die zwei Ältesten. Homura und Koharu. Danzou wird sich doch wahrscheinlich schon längst aus dem Staub gemacht haben.“, warf die Rosahaarige trocken ein und zog, aufgrund des verneinenden Kopfschüttelns von Sasori, verwirrt die Augenbrauen zusammen.
 

„Danzou glaubt, dass Madara Sasuke erzählt habe, dass lediglich Koharu, Homura und der dritte Hokage Itachis Auftraggeber waren. Er wiegt sich in Sicherheit und denkt, Madara plane den Mord an Konoha-Gakures führenden Mitgliedern um ihm die Zügel in die Hand spielen zu können.“

„Die Zügel in die Hand spielen …?“, wiederholte Sakura irritiert und lehnte sich unter dem wissenden Blick ihres Gesprächspartners neugierig weiter vor, „Wie soll das funktionieren?“
 

„Begreif doch! Es geht Danzou, Madara und Orochimaru um genau drei Dinge in diesem Spiel und sie haben ihre Schachbretter auf raffinierte Art und Weise zusammen geschoben um ihre Ziele erreichen zu können.“

„Madara will Konoha-Gakure vernichten …“, warf die Konoichi ein und hob, wie bei einer Aufzählung, ihren Zeigefinger, „Was ist mit Danzou? Was hat er von dem Abkommen, wenn in Konoha-Gakure die Zügel neu verteilt werden?“

„Den Titel des sechsten Hokage …“, sprach Sasori leise und bemerkte wie die Rosahaarige ihn argwöhnisch betrachtete, während sie beinahe mechanisch den nächsten Finger hob und langsam zu verstehen begann.

„Die Kontrolle über das mächtigste noch existierende Shinobi Reich dieser Welt …“, hauchte sie leise, „Natürlich! Wenn Sasuke die Ältesten tötet und Madara den Rest übernimmt, dann hat Danzou die Möglichkeit ein neues Konoha-Gakure nach seinen eigenen Vorstellungen zu erschaffen!“
 

„Bedauerlich für Danzou, dass er nicht ahnt, dass sich Madara und Orochimaru hinter seinem Rücken auf seinen Tod geeinigt haben.“, sprach Sasori leise, ehe er sich gegen die Lehne seines Sessels sinken ließ und einen flüchtigen Blick auf die zwei ausgestreckten Finger der hübschen Konoichi warf, „Wobei wir auch schon beim dritten Punkt wären …“

„Orochimaru …“, entfuhr es Sakura unheilvoll, während sie für einen Moment die Lider schloss und sich innerlich zur Ruhe zwang, „Was hat er von einem Pakt mit Madara?“
 

„Es ist mehr ein einfacher Tauschhandel als ein Pakt …“, begann der Akatsuki zögernd und registrierte, wie sich das Gesicht der Rosahaarigen zu einer argwöhnischen Miene wandelte.

„Ein Tauschhandel …?“, wiederholte diese irritiert, bevor sie sich ahnungslos in den Sessel neben Sasori setzte, ungeduldig die Beine überschlug und ihren rechten Fuß regelmäßig auf und ab wippen ließ, „Madara wollte Informationen über Konoha-Gakure und brauchte Danzou um die Akte unbemerkt in den Archiven des Hauptgebäudes unterbringen zu können. Folglich war er deswegen auf die Hilfe von Orochimaru angewiesen, da dieser als einziger Kontakt zu Danzou hatte. Aber was hat Madara Orochimaru als Gegenleistung anbieten können, das er sogar bereit dazu ist, den Tod seines Spions zu tolerieren?“

Der Rothaarige schwieg einen kurzen Moment lang, ehe er die junge Frau ihm gegenüber mit einem durchdringenden Blick besah und nur zaghaft zu einer Antwort ansetzte.
 

„Orochimarus gegenwärtiger körperlicher Zustand … ist äußerst kritisch …“, er richtete seine nussbraunen Augen auf Sakura und steigerte somit ihr Interesse, „Der Kampf gegen Sasuke, vor knapp neun Jahren, hat ihn beinahe das Leben gekostet. Er besitzt vielleicht noch die Hälfte der Kraft die er einst hatte.“

„Deswegen versteckt er sich seitdem so verbissen und agiert lediglich aus dem Hintergrund heraus …“, entfuhr es der Medic-Nin verstehend, bevor sie registrierte wie Sasori bestätigend nickte und mit seiner Erzählung fortfuhr.

„Das ihn, nach dem besagten Kampf, alle für tot hielten, nutzte er zu seinem Vorteil und stellte unbemerkt von den fünf großen Nationen, einen Plan auf die Beine, der ihm endlich zur Erfüllung seines Ziels verhelfen sollte. Jedoch war es ihm, aufgrund seiner körperlichen Verfassung, unmöglich diesen Plan alleine in die Tat umzusetzen.“

„Also bot ihm Madara seine Hilfe an …“, fügte Sakura hinzu und beobachtete mit hochgezogenen Augenbrauen, wie ihr Gesprächspartner verneinend den Kopf schüttelte.
 

„Nicht ganz. Madara unterbreitete ihm ein Angebot, das einen völlig anderen Plan enthielt und versicherte Orochimaru, dass er seinen lang ersehnten neuen Körper im Austausch gegen Danzous Dienste erhalten würde.“

„Er will also immer noch Sasukes Körper …?“, entfuhr es der Konoichi geschockt, während sie sich hastig aus dem Sessel erhob und vor den Füßen des Akatsukis aufgebracht hin und her lief.

„Nein …“, beschwichtigte sie der hoch gewachsene Mann seufzend und fuhr sich mit einer flüchtigen Bewegung durch das feuerrote Haar, „Wenn dem so wäre, dann hätte ich vor knapp vier Jahren nicht den Auftrag erhalten dir das Calcitriol zu verabreichen …“
 

Er registrierte, dass Sakura nach seinen Worten ruckartig stehen blieb und ihre Augen in die seinen bohrte, ehe er beobachten konnte, wie ihr verwirrter Gesichtsausdruck einer angsterfüllten Miene wich und sie erschrocken einen Blick auf das nahe gelegene Bett warf.

Kichiro schien immer noch in einen erholsamen Schlaf versunken und umklammerte mit beiden Armen das große helle Kissen unter ihm, während Sasori schweigsam zwischen der jungen Mutter und dem Dreijährigen hin und her sah und registrierte, wie sich auf Sakuras Stirn deutliche Sorgenfalten bildeten.
 

Kichiro …?!“, flüsterte die Medic-Nin schließlich zerstreut und zog ihren Blick wieder auf den Akatsuki, „Orochimaru will Kichiro …?“

„Ja …“, bestätigte Sasori ihre Frage und atmete gleichzeitig geräuschvoll aus, „Das war Madaras Idee. Er hoffte Orochimaru mit diesem Plan als Verbündeten gewinnen zu können und wies die Schlange darauf hin, dass ein Nachkomme des Uchiha-Clans, der deine und Sasukes Gene in sich vereinte, den perfekten Körper für ihn bieten würde. Orochimaru hat diesem Vorschlag natürlich begeistert zugestimmt, das Calcitriol für dich hergestellt … und seither darauf gewartet den Körper von Uchiha Sasukes Erben in Besitz nehmen zu können.“

Eine unangenehme Stille legte sich über die Anwesenden, während Sakura halt suchend den Sims des Kamins umklammerte und ihre verzweifelten Augen auf Kichiros friedliche Gesichtszüge richtete.

„Dein Sohn … gegen die Zerstörung von Konoha-Gakure …“

Die raue Stimme des Rothaarigen ließ Sakura einen nachdenklichen Blick zu Boden werfen, ehe sie stumm in Überlegungen verfiel und verzweifelt die Lider schloss.
 

Der Regen prasselte derweil nur noch leise gegen die großen dunklen Fenster und in weiter Ferne erleuchteten die letzten gleißenden Blitze den dunklen Nachthimmel und zogen mit den Gewitterwolken weiter nach Westen.

Sasori beobachtete das Schauspiel des Wetters für ein paar Sekunden aus seinem Sessel heraus, bevor sein Blick erneut über die rot leuchtenden Ziffern der Uhr huschte und er wenig später registrierte, dass die Uchiha ihn mit undefinierbarer Miene zu mustern schien.

„Er ist auf dem Weg hierher …“, flüsterte sie schließlich in unheilvollem Ton und suchte in den Augen des Akatsukis nach Gewissheit, „Orochimaru … ist auf dem Weg hierher, nicht wahr?“

Der Angesprochene schwieg eisern, während seine gesamte Körperspannung plötzlich verloren ging und er müde seufzend in dem großen Ohrensessel zusammensackte.
 

„Deswegen siehst du ständig zur Uhr und sagst, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt, habe ich Recht?“, schlussfolgerte Sakura weiter und griff sich mit einer Hand hoffnungslos in das lange blassrosa Haar, „Er ist auf dem Weg hierher um sich Kichiro zu holen, richtig …?“
 

„Ja, es stimmt …“, kam es schließlich leise von dem Akatsuki, bevor er der jungen Frau einen bedauernden Blick zuwarf und sie eingehend betrachtete, „Er wird im Morgengrauen hier eintreffen …“

Die zaghaften Worte des Rothaarigen ließen Sakura laut aufstöhnen, ehe sie sich in einer verzweifelten Geste von dem Kaminsims abstieß und zischend begann ihre pochenden Schläfen zu massieren.

„Das darf doch alles nicht wahr sein …“

Das zerstreute Murmeln der Konoichi veranlasste Sasori dazu reumütig den Kopf zu senken, während er erneut registrierte, wie sie nervös im Zimmer auf und ab lief und immer wieder einen fahrigen Blick in das nahe gelegene Bett warf.

„Lass mich kurz nachdenken …“, sprach sie mehr zu sich selbst als zu dem Akatsuki, während ihre Augen in regelmäßigen Abständen den tiefen Schlaf des Dreijährigen überwachten und im schwachen Mondlicht einen wütenden Glanz annahmen, „Wenn Orochimaru, aufgrund des Abkommens, Kichiros Körper erhält … was … was passiert dann mit Sasuke? Es wäre äußerst leichtsinnig von Madara und Orochimaru ihn am Leben zu lassen, da er von ihrer Täuschung erfahren würde.“
 

„Korrekt.“, antwortete Sasori auf ihren Verdacht hin und platzierte seine Hände angespannt auf den Armlehnen des großen Ohrensessels, „Deswegen wird er sterben.“

„Was …?“, entfuhr es der Uchiha alarmiert, bevor sie den Rothaarigen einer intensiven Musterung unterzog und schließlich fest die Lippen aufeinander presste, „Ich dachte Madara will Konoha-Gakure durch Sasukes Hilfe zerstören?!“

„Und wenn genau dies geschehen ist, wartet Pain an der Grenze des Feuerreiches auf ihn.“, erklärte der junge Mann seufzend und vermied es Sakura in die Augen zu sehen, „Er soll Sasuke abfangen, sobald dieser die Ältesten erledigt hat und von dem Kampf geschwächt ist.“

„Also … ist Sasukes Tod … von Anfang an Teil dieses Plans gewesen …?“

Die Frage der Konoichi kam nur stockend über ihre Lippen, woraufhin Sasori gleichermaßen zögernd nickte und einen vorsichtigen Blick in das Gesicht der Medic-Nin warf.

Die zarten Wangen der hübschen Frau wirkten blass und in ihrem Ausdruck spiegelte sich deutliche Fassungslosigkeit wieder, während lediglich die, vor Wut funkelnden Pupillen ihre gegenwärtigsten Gefühle preisgaben.
 

„Und was geschieht mit mir …?“, kam es nach kurzem Schweigen von Sakura, als ihre Stimme plötzlich einen ungewöhnlich kühlen Ton annahm und so emotionslos wie selten wirkte.

„Noch bis vor wenigen Stunden, wurde dein Tod ausgeschlossen. Allerdings halten Madara und Orochimaru es momentan wohl doch für zu gefährlich dich am Leben zu lassen. Folglich ereilt dich das gleiche Schicksal wie Sasuke …“

Die Antwort ihres Gesprächspartners schien die junge Mutter in keiner Weise zu überraschen, während sie kurz abwertend mit der Zunge schnalzte und Sasori einen düsteren Blick schenkte.
 

„Und wer hat den Auftrag erhalten mich umzubringen …?“
 

„Ich …“
 

Im ersten Moment glaubte Sakura sich verhört zu haben, bevor ihr die entschlossene Miene des Akatsukis die Wahrheit vermittelte und sie dazu bewegte einen erstaunten Laut von sich zu geben.
 

„Du …?“, sprach sie ungläubig und besah ihr Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen, „Und warum hast du mich dann vorhin nicht getötet? Warum erzählst du mir überhaupt von alledem, wenn du den Auftrag hast mich umzubringen?“

„Weil ich nicht vorhabe diesen Befehl auszuführen …“, raunte ihr Sasori leise zu und beobachtete aus neugierigen Augen, wie sich die Stirn der schönen Frau misstrauisch kräuselte.

„Also … wirst du mich nicht töten …?“

„Nein.“

Die skeptische Miene der Rosahaarigen nahm einen verblüfften Zug an, während sie kurzerhand die Arme vor der Brust verschränkte und den Akatsuki wachsam zu beobachten schien.
 

„Wieso …?“, kam es Sakura schließlich über die Lippen, woraufhin ihr der junge Mann ein kleines geheimnisvolles Lächeln schenkte und sie lediglich stumm betrachtete, „Wieso hilfst du mir, obwohl du den Auftrag hast mich umzubringen? Warum weigerst du dich plötzlich Madaras Befehl auszuführen?“

„Sagen wir einfach … ich bin es Leid, als eine seiner Schachfiguren zu fungieren …“, antwortete Sasori gedämpft, bevor er sich unerwartet schnell aus dem Sessel erhob und nach wenigen kleinen Schritten vor der Medic-Nin stand.

Diese brachte unverzüglich ein wenig mehr Abstand zwischen sich und den Shinobi, woraufhin sie mit dem Rücken gegen die Wand stieß und sich innerlich fluchend nach ihrem Katana umsah.
 

„Du hast Angst …“, stellte der Akatsuki amüsiert fest und näherte sich Sakura weiterhin langsam, während diese ihm einen finsteren Blick zuwarf und vergebens versuchte gelassen zu wirken.

Nur noch wenige Zentimeter trennten die Körper der beiden Anwesenden, als Sasori plötzlich stoppte und zur Verwirrung der Uchiha zaghaft den Arm hob. Sie zuckte leicht zusammen, als die kalten Fingerspitzen des Rothaarigen knapp unter ihrem linken Auge ihre samtige Haut berührten und sie mit einer federleichten, kaum spürbaren Bewegung zu ertasten schienen.

„Faszinierend …“, flüsterte der Akatsuki währenddessen sichtlich gebannt und ließ seine Hand ein kleines Stück sinken um sich dem Mundwinkel der Konoichi nähern zu können, „Es fühlt sich genauso makellos und unschuldig an wie es aussieht …“
 

Sakura schaffte es daraufhin sich aus ihrer Starre zu lösen und besah den Rothaarigen mit einem entrüsteten Blick, ehe sie den Kopf zur Seite riss und ihm somit die Möglichkeit auf eine weitere Berührung verwehrte.

„Was soll das …?“, fuhr sie ihn erbost an und registrierte, wie er, zu ihrer Verwunderung, ein leises Lachen ausstieß, bevor er beide Hände rechts und links neben ihr an die Wand presste und sich mit einem feinen Grinsen auf den Lippen näher zu ihr herüber beugte.

„Hast du noch nie etwas gesehen, von dem du unbedingt wissen wolltest, wie es sich anfühlt?“

Sasoris gehauchte Worte ließen Sakura innerlich schlucken, bevor sein vergnügtes Lachen sie erneut aus ihren Gedanken riss und ihr eine unwillkommene Gänsehaut bescherte.
 

„Kein Grund gleich nervös zu werden. Im Gegensatz zu Pain bin ich ein bemerkenswert ehrenvoller Mann. Ich kann den Ring an deinem Finger deutlich sehen und habe nicht vor mich an der Frau eines anderen zu vergreifen.“

„Wie ausgesprochen edel von dir …“, merkte die Konoichi, mit einer unüberhörbaren Portion Sarkasmus an und brachte ihr Gegenüber somit zum Schmunzeln, bevor sie unter seinem linken Arm hindurch schlüpfte und einen, für sie angemessenen, Abstand zu dem Rothaarigen einnahm.

„Wenn ich daran denke, was unter diesem winzigen Stofffetzen ist, dann würde ich mich sehr wahrscheinlich nicht als edel bezeichnen.“, sprach der Akatsuki vergnügt und ließ seinen Blick unmissverständlich über den knappen Morgenmantel der Medic-Nin gleiten, „Dämlich trifft es da vermutlich besser …“
 

„Wirklich witzig …“, kam es daraufhin trocken von Sakura, während sie den schwarzen Satinstoff wütend ein wenig enger um ihren schmalen Körper schlang und dem schmunzelnden Mann einen giftigen Blick schenkte, „Du kannst jetzt mit den geschmacklosen Komplimenten aufhören, kapiert?“

„Und du solltest dich langsam umziehen …“, sprach Sasori seufzend, bevor er sich demonstrativ von der Schrankwand entfernte und mit vor der Brust verschränkten Armen gelangweilt aus einem der großen Fenster sah, „Das bedeutet nicht, dass mir dein jetziges Auftreten nicht zusagen würde, aber ich denke, wenn du Sasuke, Kichiro und Konoha-Gakure noch beizeiten retten willst, dann solltest du das in einer weniger luftigen Aufmachung tun.“

„Es macht dir Spaß mich zu schikanieren, huh?“, knurrte die Angesprochene daraufhin nur genervt, trat an dem Rothaarigen vorbei und zog sich, mit einem wachsamen Blick auf dessen Rücken, den dunklen Morgenmantel von den nackten Schultern.
 


 

Zur selben Zeit, in Konoha-Gakure
 

Ein liebevolles Lächeln schlich sich auf Narutos Lippen, als er nach der hellen Bettwäsche griff und die schlummernde Frau fürsorglich weiter zudeckte.

„Es tut mir leid … Hinata …“

Sie ließ, auf seine geflüsterten Worte hin, lediglich ein kleines verschlafenes Murmeln erklingen und verweilte auch weiterhin im Land der Träume, während sich der Uzumaki mit einem entschuldigenden Gesichtsausdruck von ihr abwandte und so leise wie möglich durch die Schlafzimmertür entschwand.

Auf dem Flur angekommen, kramte er seine gepackte Waffentasche aus dem Schränkchen neben der Garderobe und schlüpfte geräuschlos in seine Schuhe, bevor er seufzend nach der Türklinke griff und kurz darauf hinaus in die dunkle Nacht trat.

Konoha-Gakures Straßen waren wie leer gefegt, während Lampignons und Laternen dem Blonden die einzige Lichtquelle boten und ihm ein mysteriöses Erscheinungsbild verliehen.

Mit den Händen in der Hosentasche, bog Naruto gerade zielsicher in eine kleine düstere Seitenstraße ein, als er in weiter Ferne bereits die Umrisse des Trainingsplatzes erkennen konnte und bald darauf saftiges Gras unter seinen Füßen spürte.

Eine zweifelhafte Silhouette lehnte an einem der drei aufgestellten Baumstämme und schien mit vor der Brust verschränkten Armen, auszuharren, ehe der Uzumaki näher trat und im fahlen Licht des Mondes erste Gesichtszüge erkannte.
 

„Du bist spät dran …“, vernahm Naruto die tiefe Stimme des Clanerben und schnitt in der Dunkelheit eine Grimasse, während er sich, neben seinem Freund, gegen das morsche Holz lehnte und einen nachdenklichen Blick in den sternenklaren Himmel warf.

„Erzähl das Shikamaru. Der ist auch nicht pünktlich.“

„Richtig. Aber das ist nichts Neues.“

„Das habe ich gehört …“

Die Stimme des Naras hallte über den großen Platz und ließ die Köpfe der beiden Shinobis zur Seite rucken, ehe die ersten Umrisse ihres Teamkollegen sichtbar wurden und dieser schließlich gähnend vor ihnen stehen blieb.

„Wer hat sich noch gleich diese unmenschliche Tageszeit ausgedacht …?“

Shikamarus Frage brachte die beiden anderen zum Schmunzeln, ehe sie synchron die Köpfe schüttelten und zeitgleich zu einer Antwort ansetzten.

„Du …“

„Ihr solltet dringend lernen meine Vorschläge abzulehnen. Vor allem nach vier Bechern Sake.“

Ein schwaches Gelächter verließ die Kehlen der drei jungen Männer, ehe Neji sich seufzend von dem Baumstamm abstieß und einen ernsten Blick in die Runde warf.

„Wir sollten los. Wir haben nur noch knappe zwölf Stunden um Sakura und Kichiro zu finden.“, kam es entschlossen von dem Hyuuga, woraufhin ihn Naruto mit einem strafenden Ausdruck besah und sich leise räusperte.

„Du hast Sasuke vergessen …“, korrigierte ihn der Blonde und erntete einen finsteren Blick von dem Angesprochenen, bevor Shikamaru die Situation laut stöhnend entschärfte.

„Wir haben keine Zeit uns jetzt zu streiten, kapiert?! Wenn wir sie innerhalb der nächsten zwölf Stunden nicht finden sollten, können wir uns nämlich noch für den Rest unseres Lebens gegenseitig Vorwürfe machen!“

„Shikamaru hat Recht …“, stimmte Neji seinem Teamkollegen zu und sah wie der Uzumaki ebenfalls bestätigend nickte, ehe sie nach einem kurzen Blickaustausch im Dunkel der Nacht verschwunden waren und nur noch ein hauchfeiner Luftzug ihren kurzen Besuch verriet.
 


 

Zur selben Zeit, in Ame-Gakure
 

Du hast nur noch etwas mehr als zwölf Stunden …“

Das Rascheln der Kleidung verstummte, als Sakura sich von der offen stehenden Schranktür abwandte und den Shinobi durch besorgte Augen stillschweigend musterte, ehe sie sich innerlich seufzend auf die Zehenspitzen stellte und nach ihrer ANBU-Weste in dem zweitobersten Fach griff.

Sie schlüpfte in den schützenden Stoff und zog mit einem Ruck den Reisverschluss hoch, bevor sie schließlich leise auf Sasori zuging und ihr Blick nachdenklich auf seinem Hinterkopf verweilte.

„Sie werden wissen, dass du mir geholfen hast …“

Die unheilvolle Aussage der Konoichi entlockte dem Akatsuki ein ausdrucksloses Lachen, während er sich neugierig zu der jungen Frau umdrehte und sie einer kurzen Musterung unterzog.
 

„Ja, das werden sie …“, antwortete er schließlich zaghaft und beobachtete faustisch wie Sakuras Gesicht besorgte Züge annahm, bevor sie sich ihm einen weiteren kleinen Schritt näherte und einen flehenden Blick in seine Augen warf.

„Komm mit nach Konoha-Gakure …“, schlug sie vor und bemerkte, noch während sie diese Worte aussprach, dass der junge Mann vor ihr schon längst einen anderen Weg gewählt hatte.

„War das etwa gerade eine Einladung?“, witzelte Sasori und zog, aufgrund der verzweifelten Miene seiner Gesprächspartnerin, belustigt eine Augenbraue hoch.

„Warum …?“, flüsterte die Uchiha daraufhin leise und senkte kopfschüttelnd ihr Haupt, „Warum hilfst du mir und bringst dich deswegen sogar selbst in Gefahr?“

„Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es für mich an der Zeit … sich für die richtige Seite zu entscheiden …“

Die ehrlichen Worte des Rothaarigen ließen Sakura überrascht aufsehen, bevor sie ihm ein sanftes Lächeln schenkte und dem hoch gewachsenen Mann flüchtig ihre Hand auf die Schulter legte, während sie an ihm vorbei lief und sich seufzend dem großen Bett näherte.
 

„Kichiro …? Wach auf, Süßer …“

Sie lehnte sich über den schlafenden Dreijährigen und strich ihm zärtlich die pechschwarzen Haarsträhnen aus der Stirn, ehe sie ihm einen sanften Kuss auf die blasse Wange drückte und schmunzelnd dabei zusah, wie ihr Sohn sich grummelnd von ihr wegdrehte und sich mit dem Handrücken durch das Gesicht fuhr.
 

Sasori musterte die Uchiha gebannt, während sie ihren gähnenden Sohn auf den Arm hob und ein heiteres Grinsen nicht unterdrücken konnte, als Kichiro sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub und seine Arme müde über ihre Schultern baumeln ließ.

Sie setzte ihn auf dem hohen Tisch neben dem Kamin ab und drückte ihm einen kurzen herzlichen Kuss auf die Stirn, ehe sie ihm leise erklärte, das es Zeit war nach Konoha-Gakure zurück zukehren.

Ein unverständliches Murmeln des Jungen drang an die Ohren des Akatsukis, ehe er registrierte, dass Sakura ihn ansprach und darum bat ihr einen Rucksack aus dem Schrank zu holen.

Sasori tat wie ihm befohlen und reichte ihr wenig später den gewünschten Gegenstand, als er über ihren Kopf hinweg einen Blick auf den verschlafenen Kichiro warf, welcher sich offensichtlich nur mühsam aufrecht halten konnte und sich immer wieder gähnend die Augen rieb.

„Warum haben Madara und Orochimaru meinen Tod bis vor wenigen Stunden ausgeschlossen?“, fragte die Medic-Nin plötzlich interessiert und kramte nebenbei in dem Rucksack, „Du hast gesagt, dass sie erst vor wenigen Stunden entschieden hätten, dass ich sterben soll. Wie meintest du das?“

Der Rothaarige zögerte einen Moment lang, während Sakura ihrem Sohn beiläufig das Schlafanzugoberteil auszog und ihm ein weißes Unterhemd mit Uchiha-Emblem über den Kopf streifte.

„Madara und Orochimaru … hatten eine Abmachung mit Pain …“

„Soll das heißen Pain hat versucht mich vor dem Tod zu bewahren …?“, lachte die Konoichi leise und schenkte ihrem Gesprächspartner einen ungläubigen Blick, ehe sie Kichiro in seine Hose half und schließlich nach einem Pullover griff, den sich das erschöpfte Kind ebenfalls völlig teilnahmslos anziehen ließ.
 

„Ja, genau das hat er versucht.“

Nach der Antwort des Shinobis, sah Sakura überrascht auf und hob verblüfft die Augenbrauen, ehe sie sich wieder dem Dreijährigen widmete und nach einer dicken Regenjacke wühlte.

„Warum hätte Pain derartiges tun sollen?“

„Weil er …“

„Weil er, was?“

Die Stimme der Rosahaarigen klang genervt, während sie Sasori einen wissbegierigen Blick zuwarf und den jungen Uchiha gerade in eine dunkelblaue Jacke steckte.

„Weil er der letzte Nachfahre eines sehr alten Clans ist.“, brummte der Akatsuki verstimmt und schien offensichtlich nur ungern der Überbringer dieser Neuigkeit zu sein.

„Und was hat das mit mir zutun …?“, entfuhr es Sakura daraufhin verständnislos, bevor sie Kichiros Schuhe zuband und müde lächelnd dabei zusah, wie dieser sie mit einem mürrischen Gesichtsausdruck strafte, “Ich kann seinen Clan schließlich nicht wieder auferstehen lassen.“

„In Gewisserweise schon …“, sprach der Rothaarige belehrend und registrierte mit hochgezogene Augenbrauen, wie ihm die Uchiha einen verunsicherten Blick schenkte.

„Was …?“, entfuhr es ihr offensichtlich irritiert, bevor sie ihren Sohn erneut auf den Arm nahm und das völlig erschöpfte Kind sanft hin und her wiegte.

„Dir ist doch sicher sein Bluterbe aufgefallen, oder?“, begann Sasori seufzend und besah die junge Mutter mit einem fragenden Blick, woraufhin diese skeptisch nickte und gleichzeitig registrierte, dass Kichiros Atmung immer flacher zu werden schien.
 

„Also doch …“, flüsterte Sakura erstaunt und runzelte nachdenklich die Stirn, „Es ist das Rinnegan, nicht wahr? Ich habe es bereits vermutet, da ich in einem Buch mal etwas über dieses Bluterbe gelesen habe. Es heißt, es sei dem Sharingan und dem Byakugan sehr ähnlich.“

„Korrekt. Allerdings ist nicht viel über das Rinnegan bekannt, da es seit über zwei Jahrhunderten als ausgestorben gilt.“, erklärte der Akatsuki schulterzuckend und beobachtete die Medic-Nin dabei, wie sie zaghaft nickte.

„Ja, das habe ich auch gelesen.“, erinnerte sich Sakura murmelnd und besah ihr Gegenüber kurz darauf mit einem durchdringenden Blick, „Wie ist es möglich das Pain dieses Bluterbe besitzt …?“
 

„Das weiß niemand. Nicht mal er selbst.“, antwortete Sasori betrübt und fuhr sich mit einer Hand durch das feuerrote Haar, „Seine Eltern wurden damals im dritten großen Krieg der Nationen getötet und waren diesem Bluterbe wohl nicht mächtig.“

„Dann waren sie vielleicht nicht seine leiblichen Eltern …“, schlussfolgerte die Uchiha und strich ihrem schlafenden Sohn liebevoll durch den dunklen Schopf, während er sein Gesicht tiefer in ihrer Halsbeuge verbarg und sein Atem in regelmäßigen Abständen ihre Haut streifte.

„Wahrscheinlich nicht.“

Sakura schwieg nach diesen Worten und besah ihr Gegenüber mit einem abschätzenden Blick, woraufhin sich der junge Mann ein müdes Lächeln abrang und begriff, dass sie sich mit der halben Wahrheit nicht zufrieden geben würde.
 

„Pain hat sich vor Jahren mit Tuberkulose infiziert …“, berichtete Sasori leise und registrierte, wie die Konoichi aufgrund dieser Aussage überrascht die Augenbrauen hob und geduldig auf weitere Informationen wartete, „Die Krankheit frisst seine Lunge von innen heraus auf und wird ihn sehr bald das Leben kosten. Ihm bleiben vielleicht noch ein paar Monate.“

„Das wusste ich nicht …“, kam es plötzlich flüsternd von Sakura, ehe der Akatsuki seine Lippen zu einem schiefen Lächeln verzog und seine Hände in die großen Taschen des weiten Mantels gleiten ließ.

„Er spricht auch nicht wirklich gern darüber …“, erklärte der Rothaarige und zuckte flüchtig mit den Schultern, „Pain zieht es vor den starken glorreichen Erben eines längst vergessenen Clans zu mimen. Doch das ändert natürlich nichts an seiner momentanen Situation.“
 

„Ich begreife immer noch nicht, was dass alles mit mir zu tun haben soll.“, sprach Sakura sichtlich verstimmt und besah den jungen Mann vor ihr mit einem argwöhnischen Blick, „Tuberkulose ist zwar behandelbar, aber nicht heilbar. Keine Medic-Nin dieser Welt kann ihn retten. Man könnte seinen Tod allerhöchstens noch ein paar Monate hinauszögern …“

„Das weiß er.“

„Was will er dann von mir …?“

„Dir ist doch gewiss bekannt, dass die bedeutendste Aufgabe innerhalb eines mächtigen Clans stets die Sicherung des Fortbestandes der Familie war. Von starken Nachfahren, wurden, und werden noch immer, stärkere Nachfahren erwartet. Die Gene der Eltern spielen hierbei deswegen eine beachtliche Rolle. Und bedauerlicherweise gab es und gibt es, selbst heute noch, viel zu wenig talentierte Konoichis.“

„Worauf willst du hinaus?“

Ein kleines Grinsen zeichnete sich auf dem Gesicht des Rothaarigen ab, während er genüsslich einen Halbkreis um Sakura zog und sie mit wissendem Blick musterte.
 

„Ich will dir nur erklären, dass die Welt, seit Anbeginn der Zeit, sehr viele unumstritten mächtige Shinobis hervorgebracht hat. Allerdings blieb die Zahl der talentierten weiblichen Ninjas unter ihnen, immer verschwindend gering. Bis vor wenigen Jahrzehnten waren Kämpfe um eine starke Konoichi beinahe etwas alltägliches, während es heutzutage, aufgrund der drei großen Kriege, nur noch wenige Clans mit einem ähnlich mächtigen Bluterbe wie dem Rinnegan gibt, die auf eine begabte Konoichi angewiesen sind. Und du darfst jetzt raten wer sich in der aktuellen Rangliste dieser begehrten Frauen einen der vorderen Plätze gesichert hat?“
 

„Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das gar nicht wissen will …“, kam es trocken von Sakura, ehe sie sich mit Kichiro auf dem Arm im nahe gelegenen Ohrensessel niederließ und nur ungern ihren nächsten Gedanken aussprach.

„Soll das bedeuten, dass Pain …?“

„Ganz genau. Als letzter lebender und todkranker Nachfahre seines Clans wünscht sich Pain einen würdigen Erben. Und rate mal wer ihm den schenken soll?“

„Und wieder habe ich das Gefühl, dass es besser wäre, wenn ich auf diese Frage gar nicht erst antworte …“, stöhnte die Uchiha angesäuert und fuhr sich mit einer Hand durch das lange blassrosa Haar.

„Ich würde ja noch gern weiter mit dir plaudern, aber uns bleibt keine Zeit mehr. Du solltest hier so schnell wie möglich verschwinden. Die Sonne wird bald aufgehen.“

Im nächsten Moment stand der hochgewachsene Mann vor Sakura und zog sie zusammen mit Kichiro sanft auf die Beine, ehe er sie am Arm zur Tür zerrte und diese behutsam öffnete.

Ein leises Knarren erfüllte den leeren Korridor, ehe beide geräuschlos auf den Gang traten und sich schweigend dem Treppenabsatz näherten.
 

Sie hatten die große stählerne Halle im untersten Geschoss bereits erreicht, als Sasori die junge Frau plötzlich ohne Vorwarnung in eine dunkle Nische zog und sie mit seinem Körper gegen die kalte Wand presste.

Sein Zeigefinger legte sich mahnend auf seine Lippen, als Sakura ebenfalls eine Bewegung wahrnahm und angespannt die Luft anhielt. Schritte erklangen und hallten an den nackten Wänden des hohen Raumes wieder, während eine dunkle Gestalt in einiger Entfernung an ihnen vorbeilief und dem Geräusch nach zu urteilen, durch eine nahe liegende Tür verschwand.

Der Rothaarige harrte noch einem Moment lang stillschweigend aus, ehe er sich von der Uchiha löste und einen wachsamen Blick um die anliegende Mauer warf.
 

„Hidan …“, zischelte er hörbar verstimmt und schüttelte kurz den Kopf, ehe er sich an Sakura wandte und ihr auffordernd den Arm entgegen streckte, „Wir sollten uns beeilen. Wenn Madara meinen Verrat gewittert hat und Shinobis deswegen im Hauptquartier patrouillieren lässt, dann haben wir keine Zeit mehr zu verlieren.“

Die Medic-Nin nickte besorgt und legte schützend eine Hand auf Kichiros Hinterkopf, als sie auch schon aus der Wandvertiefung gezogen wurde und in hektischem Schritt die große Halle durchquerte. Sasori schob sie in einen unbeleuchteten Gang und bewahrte sie kurz darauf vor einem schmerzhaften Sturz, da sie, aufgrund der Dunkelheit, die enge steinerne Treppe übersah und ins Taumeln geriet.

„Kennst du die Wörter Vorsicht und Stufe? Man sieht hier nicht mal die eigene Hand vor Augen.“, grummelte sie leise und vernahm lediglich ein raues Lachen, als die zwei starken Arme, welche sich vor wenigen Sekunden blitzschnell um ihre Hüfte geschlungen hatten, wieder von ihr abließen und sie plötzlich behutsam hochhoben.

„Es wäre riskant diesen Tunnel zu beleuchten.“, offenbarte ihr der Akatsuki und setzte sich mit der Konoichi auf dem Arm wieder in Bewegung, „Wir würden nicht lange unentdeckt bleiben.“

Die Medic-Nin schwieg daraufhin und vertraute auf den Orientierungssinn des jungen Mannes, der sie gerade seelenruhig die vielen Stufen hinunter trug und in ihr tatsächlich so etwas wie ein Gefühl der Sicherheit hervorrief.
 

Sakura wusste nicht wie lange sie diesem endlosen unterirdischen Pfad schon folgten, doch es mussten bereits mehrer Minuten vergangen sein, als sie schließlich ungeduldig die Stille durchbrach und in der Finsternis erfolglos nach Sasoris Augen suchte.

„Werden wir hier unten noch länger herumirren?“, meckerte sie leise und vernahm das genervte Seufzen ihres Begleiters, als sich Kichiro in ihren Armen plötzlich rührte und offensichtlich aus seinem erholsamen Schlaf erwachte.

„Mama …?“, flüsterte er wenig später angsterfüllt und schien von der gegenwärtigen Dunkelheit ebenfalls nicht sehr begeistert.
 

„Ich bin hier, Kichiro.“, antwortete sie leise und ertastete den Kopf ihres Sohnes, ehe sie ihm beruhigend durch sein Haar strich und ihre Umarmung sanft verstärkte.

„Wo … wo sind wir? Warum ist es dunkel? Wo ist Papa?“, kam es nach kurzem Zögern schluchzend von dem Dreijährigen, während er seine kleinen Finger in der ANBU-Weste seiner Mutter vergrub und sich zitternd an sie presste.

Die Konoichi wollte gerade zu einer Erklärung ansetzen, als plötzlich Sasoris Stimme in ihren Ohren widerhallte und seine Worte sie erleichtert aufatmen ließen.
 

„Wir sind gleich da. Der Ausgang liegt direkt vor uns …“

Sakura blickte auf und spähte den düsteren Tunnel entlang, ehe sie in nicht allzu weiter Entfernung ein schwaches Licht erkennen konnte, dass unter einer großen verschlossenen Tür hervorzudringen schien.

Kurz darauf wurden die Schritte des Akatsukis langsamer, bevor er gänzlich stehen blieb und die junge Frau in seinen Armen behutsam absetzte. Kichiro schniefte immer noch leise, während ihn die Uchiha tröstend hin und her wiegte und dabei zusah wie Sasori an dem großen rostigen Türring zog und das morsche Holz knarrend zur Seite schwang.
 

Die Aussicht auf einen dicht bewachsenen Wald, ließ Sakura erstaunt ihre Augenbrauen heben, bevor der Rothaarige sie wachsam hinter seinen Rücken schob und einen vorsichtigen Blick um die Efeuranke warf, welche den Ausgang des Tunnels nahezu perfekt verbarg.

Die ersten Sonnenstrahlen suchten sich bereits einen Weg über die Wipfel der Bäume und ließen den Tau auf ihren Blättern im rötlichen Licht wie kleine Diamanten schimmern.

Sakura füllte ihre Lungenflügel gerade durch einem tiefen Atemzug mit der frischen, nach Gras duftenden Luft, als sie für einen winzigen Moment glaubte etwas wahrgenommen zu haben. Ihr Gesicht nahm einen nachdenklichen Zug an, bis der Akatsuki plötzlich ihre Aufmerksamkeit forderte und sie ohne Umschweife von ihren Überlegungen losriss.
 

„Hör zu …“, flüsterte Sasori eindringlich und wandte sich im selben Moment an die Medic-Nin, „Ich kann dich nur noch bis zu der nächsten Lichtung begleiten. Meine Abwesenheit ist bestimmt nicht unbemerkt geblieben.“

Ein Nicken war alles, womit ihm die Uchiha ihr Einverständnis signalisierte, ehe die beiden Shinobis wachsam aus dem düsteren Tunnel schlüpften und mit einem Sprung im Dickicht des Waldes verschwanden.
 

Sie legten mehrere Kilometer zurück und preschten im Schatten der Bäume nebeneinander her, während das unbehagliche Gefühl in Sakura immer weiter anwuchs und sie bemerkte wie sich Kichiro bei der hohen Geschwindigkeit offensichtlich erfreut an ihr festklammerte.

Ihr Blick richtete sich nach vorne, als Sasori ihr ein kurzes Zeichen gab und auf die sichtbar geworden Lichtung verwies. Sie war nicht sehr groß und lag, aufgrund der frühen Tageszeit noch beinahe völlig überschattet inmitten des Waldes.

Mit einem gezielten letzten Sprung landeten die beiden Shinobis schließlich neben dem breiten Stamm eines hoch gewachsenen Baumes und inspizierten kurz die Umgebung, ehe sie einander in die Augen sahen und im nächsten Moment ein kleines Lächeln nicht zu unterdrücken vermochten.
 

„Ich fürchte unsere Wege trennen sich hier …“, schmunzelte der Rothaarige und beobachtete amüsiert wie ihm Sakura einen besorgten Blick schenkte.

„Mein Angebot steht. Du kannst immer noch mitkommen.“, offenbarte ihm die junge Mutter und sah aus den Augenwinkeln, wie Kichiro offensichtlich interessiert zwischen den beiden Erwachsenen hin und her sah.

„Nein, dass kann ich nicht. Ich gehöre nun mal zu den Bösen ...“, antwortete Sasori mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht und vernahm kurz darauf das leise Lachen der hübschen Uchiha.

„Dafür handelst du aber im Moment ziemlich anständig …“

„Jeder macht mal Fehler …“
 

„Vor allem ihr zwei.“
 

Die kalte schneidende Stimme ließ Sakura erschrocken zusammenfahren, bevor sich ihr Begleiter leise fluchend vor sie schob und einen wachsamen Blick auf die schattige Lichtung warf.

„Orochimaru …“, entfuhr es Sasori grummelnd, ehe die Medic-Nin nicht minder verstimmt über dessen Schulter linste und ihren Feind einer genauen Musterung unterzog.

Ein vorfreudiges Schmunzeln lag auf den Lippen des ehemaligen Sannin, während eine sanfte Brise durch sein schwarzes langes Haar strich und ihm vereinzelte Strähnen in das blasse markante Gesicht fallen ließ.
 

„Madara hatte also Recht, was deine Treue anbelangt … Sasori …“, zischelte der Ältere der beiden Männer und beobachte scheinbar amüsiert, wie sich der Angesprochene schützend vor der rosahaarigen Konoichi aufbaute, „Er ahnte das du seinen Befehl nicht ausführen würdest und riet mir, hier auf dich zu warten.“

„Woher …?“, sprach der Akatsuki verärgert und ballte unter dem wissenden Blick Orochimarus die Hände zu Fäusten.

„Du hättest die Schriftrolle lieber nicht an dich nehmen sollen. Ich fürchte dein Diebstahl hat Madaras Misstrauen geweckt.“, erklärte der ehemalige Sannin kichernd und richtete seine schlangenartigen gelben Augen neugierig auf das Gesicht der Uchiha, welches nur spärlich hinter dem breiten Kreuz ihres Beschützers hervorlugte.
 

„Ah! Sakura-san …“, sprach er charmant und ließ ein hohles Kichern vernehmen, während er für einen kurzen Moment formgewandt den Kopf senkte, „Unsere letzte Begegnung ist wahrlich lange her …“

Die Angesprochene blieb daraufhin stumm und schenkte dem Schwarzhaarigen lediglich einen hasserfüllten Blick, bevor dieser enttäuscht mit der Zunge schnalzte und seine kalten Augen gefährlich aufblitzen ließ.

„Ich erinnere mich noch gut an dieses kleine rosahaarige Gör …“, kam es lachend von Orochimaru, ehe Sasori im nächsten Moment stöhnend registrierte, das Sakura aus seinem Schatten hervortrat und sich mit wütender Miene neben ihn stellte.

„Und ich erinnere mich noch gut an diesen alten verbitterten Mann, dessen Leben damals schon verwirkt war.“

Ein wahnsinniges Lachen verließ die Kehle des Feindes, während Sakura ihren Sohn schützend weiter an sich presste und Orochimaru nicht eine Sekunde aus den Augen ließ.

„Verzeih mir bitte mein anmaßendes Verhalten …“, kam es schließlich glucksend von dem ehemaligen Sannin, während er sich offenbar erheitert eine lange Haarsträhne aus dem Gesicht strich und die Uchiha mit funkelnden Augen ins Visier nahm, „Ich vergaß für einen Moment, wie viel ich dir zu verdanken habe, meine Liebe! Denn dein Blut wird bald durch meine Adern fließen. Deines und Sasuke-kuns. Ich habe seinen Körper nicht haben können und nun … werde ich mir den seines Sohnes holen. Der Erbe des glorreichen Uchiha-Clans gehört mir …“
 

Die Konoichi schwieg auf seine Worte hin und runzelte lediglich erbost die Stirn, während Orochimaru sich sichtbar erheitert näherte und Sasori dazu zwang, alarmiert ein Kunai zu ziehen. Nach der Reaktion des Akatsukis blieb der Schwarzhaarige jedoch heiser lachend stehen und fixierte die beiden Shinobis vor ihm mit einem höhnischen Blick.

„Alles was ich will ist das Kind …“, sprach er kühl und wies mit einer flüchtigen Kopfbewegung auf Kichiro, welcher sich offenbar verunsichert an der Weste seiner Mutter festklammerte und aus verwirrten Augen zu dem älteren Mann herüber sah, „Aber da ich nicht davon ausgehe, dass ihr mir den Jungen freiwillig überlassen werdet … ist euer Tod wohl unausweichlich.“
 

Sakura wusste nicht einmal wie es geschehen war, aber im nächsten Moment verließ ein markerschütternder Schrei Sasoris Kehle, ehe er sich vor Schmerzen krümmte und keuchend neben ihr in die Knie ging. Sie registrierte beinahe zu spät, wie der Schattendoppelgänger Orochimarus sein Katana aus dem Körper des Akatsukis zog und mit dem blutverschmierten Metall ausholte. Im letzten Augenblick konnte sie sich der spitzen Klinge mit einer schnellen Drehung entziehen und stieß sich kräftig vom Boden ab, ehe sie einige Meter entfernt auf der freien Lichtung landete und einen wütenden Fluch ausstieß.

Wie hatte sie den Doppelgänger nicht bemerken können?

Ein Zischen entfuhr der jungen Frau, während sie nach dem Katana auf ihrem Rücken griff und den falschen Orochimaru kurz darauf mit dem gezielten Wurf eines Shuriken verpuffen ließ.
 

„Deine Geschwindigkeit ist beeindruckend …“, sprach der ehemalige Sannin anerkennend, während er sich unter Sakuras wütenden Blicken dem hustenden Sasori näherte, „Sasuke-kun hat mit dir ganz offensichtlich eine gute Wahl getroffen.“

Die hübsche Konoichi schnaubte aufgrund dieser Worte gereizt, bevor sie argwöhnisch dabei zusah, wie sich Orochimaru neben den verletzten Akatsuki hockte und grob in dessen feuerrotes Haar griff.

„Ich werde mir wohl ein wenig Chakra von ihm leihen müssen, um dir ein ebenbürtiger Gegner sein zu können.“, kam es diabolisch grinsend von dem ehemaligen Sannin, als er Sasoris Kopf mit einer unsanften Bewegung in den Nacken riss und erfreut dabei zusah, wie dieser keuchend Blut spuckte.

Mit weit aufgerissenen Augen, verbarg die Medic-Nin unterdessen Kichiros Gesicht in ihrer ANBU-Weste und verwehrte ihm den Blick auf das Szenario das sich ihr gerade bot, während Orochimaru seine komplizierten Fingerzeichen beendete und sich seine Hand um die Kehle des Akatsukis schlang.

Im nächsten Moment umhüllte Sasori plötzlich ein blaues Licht, als seine Pupillen sich unter dem stummen Schmerz weiteten und er ein ersticktes Geräusch von sich gab, bevor sein Körper schließlich kraftlos zusammen sackte und starr in dem saftigen Gras liegen blieb.

Das Chakra des jungen Mannes war soeben auf den ehemaligen Sannin übergegangen, welcher sich nun leise lachend erhob und seinen begeisterten Blick auf die eigenen Hände richtete.
 

„Das war mehr als ich erwartet hatte …“, begrüßte er seine neu gewonnene Kraft offensichtlich zufrieden und ballte die langen knochigen Finger zu Fäusten.

Sakura schloss derweil für einen kurzen Moment die Lider und versuchte das verbotene Jutsu, dessen abscheuliche Auswirkungen sie nur aus Büchern kannte und dessen Grausamkeit sie gerade demonstriert bekommen hatte, zu verdrängen und einen klaren Gedanken zu fassen.

Orochimarus Handeln ließ sie vermuten, dass er nur noch über sehr wenig Chakra verfügte, was auch erklären würde warum ihr die Anwesenheit des Schattendoppelgängers vor wenigen Minuten verborgen geblieben ist.

Shinobis mit einem geringen Vorrat an Chakra waren schwer zu orten, vor allem wenn es sich, wie bei einem Doppelgänger, nur um einen winzigen Bruchteil ihrer Energie handelte.

Die junge Frau biss sich während dieser Überlegungen innerlich stöhnend in die Unterlippe, ehe sie registrierte, dass ihr Feind seine gelben blitzenden Augen auf sie richtete und scheinbar erregt eine Augenbraue anhob.
 

„Nach mehr als elf Jahren ist es endlich soweit …“, kicherte er erwartungsvoll und warf sein langes dunkles Haar elegant über seine Schulter, „Der perfekte Körper! Der Körper eines Uchihas … zum Greifen nah …“

„Nicht wenn ich es verhindern kann …“, zischte Sakura aufgrund seiner Worte leise und setzte Kichiro behutsam neben dem Stamm eines hohen Baumes ab, ehe sie sich vor ihn hockte und dem Kind einen liebevollen Kuss auf die Stirn hauchte.

„Warte hier …“, flüsterte die Konoichi ihrem Sohn zu und formte in hoher Geschwindigkeit ein paar komplizierte Fingerzeichen, ehe sie ihre Daumen auf die Schläfen des Dreijährigen legte und der Junge kurz darauf von rotem Licht umschlossen wurde.
 

„Du hast durch dieses Jutsu gerade deinen eigenen Tod heraufbeschworen, meine Liebe …“, vernahm sie die angesäuerte Stimme des ehemaligen Sannin, ehe sie sich unter seinem verstimmten Blick erhob und ihm entschlossen entgegen sah, „Die Versiegelung seines Geistes verwehrt mir zwar die Übernahme seines Körpers … aber wir beide wissen ganz genau, dass dieses Siegel, sobald du stirbst, brechen wird.“

„Ich habe aber nicht vor zu sterben …“, kam es kühl von der Angesprochenen, bevor sie ihr Katana einmal lässig in der Luft kreisen ließ und es herausfordernd auf den Feind richtete.

Orochimarus Schultern bebten wegen dieser Worte unregelmäßig, ehe sein lautes Lachen über die Lichtung hallte und er sich scheinbar vergnügt durch das schwarze Haar fuhr.

„Das ist wirklich ein Jammer …“, kicherte er belustigt, als plötzlich aus dem Ärmel seines Yukatas ungefähr ein Dutzend Schlangen hervorkamen und sich zischelnd um den Arm des Shinobis wanden.
 

„Eine Frage …“, entfuhr es Sakura, während sie ihre Kampfposition bezog und Orochimaru dabei beobachtete, wie er ebenfalls wachsam ein Kunai hervor holte.

„Wie könnte ich dir etwas abschlagen, Liebes.“, sprach der ältere Mann daraufhin süffisant und schenkte der Uchiha ein anzügliches Lächeln, ehe diese ihn abschätzend musterte und den Griff um ihre Waffe verstärkte.

„Das Calcitriol …“, begann die Medic-Nin unheilvoll und bohrte ihren Blick in den des ehemaligen Sannin, „Welche Auswirkungen hatte es … auf Kichiros Entwicklung …?“

Das Schmunzeln auf dem Gesicht des Schwarzhaarigen wurde während dieser Worte breiter, bevor er kichernd zu einer Antwort ansetzte und ein paar Schlangen liebevoll den Kopf streichelte.

„Du denkst also, dass das unverkennbare Talent deines Sohnes mein Verdienst ist, ja …?“, sprach Orochimaru leicht erstaunt und besah sein Gegenüber mit hochgezogenen Augenbrauen, „Ich fürchte ich muss dich enttäuschen, meine Liebe. Das Calcitriol diente lediglich dazu die Wirkung deines Verhütungsmittels aufzuheben. Es hat nichts enthalten, was die Entwicklung des Kindes hätte beeinflussen können.“

Der ältere Mann beobachtete, wie die Uchiha daraufhin erleichtert durchatmete und warf derweil einen kurzen Seitenblick auf Kichiro, welcher scheinbar verdutzt im Schatten eines Baumes stand und irritiert seine schwach leuchtenden Hände inspizierte.

Das rötliche Licht, welches ihn umgab, war immer noch nicht vollständig verblasst und bestätigte Orochimaru, dass Sakuras Siegel äußerst stark sein musste.

Im nächsten Moment richteten sich die blitzenden gelben Augen des Feindes wieder auf die junge Medic-Nin und veranlassten diese dazu sich sorgfältig gegen einen Angriff zu wappnen.

„Irgendwelche weiteren Fragen, Liebes?“

„Ich denke wir haben genug Zeit vergeudet …“
 

Nach Sakuras letzten Worten dauerte es noch knapp fünf Sekunden, bis das ohrenbetäubende Scheppern von Metall durch den Wald hallte und Kichiro überrascht aufsehen ließ. Mit geweiteten Augen beobachtete er, wie seine Mutter und der Fremde durch eine starke Druckwelle zurückgeschleudert wurden und beinahe gleichzeitig wie leichtfüßige Katzen auf der moosgrünen Lichtung landeten.

Einen Augenaufschlag später waren sie verschwunden und kreuzten die messerscharfen Klingen ihrer Waffen, ehe Sakura Orochimarus Angriff mit einem gekonnten Überschlag auswich und durch einen Hieb ihres Katanas einer der herannahende Schlangen den Kopf abschlug. Sie schlitterte über den Boden und kam einige Meter hinter dem ehemaligen Sannin zum Stillstand, bevor sie schnelle Fingerzeichen formte und schließlich einen ungestümen Wirbel von Kirschblüten hinauf beschwor, der die Brut an kleinen Nattern, die Orochimaru soeben auf sie losgelassen hatte, in kürzester Zeit zerschlug.
 

Der Schwarzhaarige quittierte diese Aktion mit einem wütenden Schnauben, ehe er seine lange schlangenartige Zunge hervorschnellen ließ und sie blitzschnell um die Hüfte der überraschten Konoichi schlang. Mit einem Ruck schleuderte er sie quer über die Lichtung und beobachtete verstimmt, wie sie sich von einem Baum abfangen ließ und mit Hilfe ihres Chakras unversehrt auf einem der Äste landete.
 

„Wo ist das schwache Mädchen von damals geblieben …?!“, sprach Orochimaru beinahe frustriert und runzelte unter Sakuras erbostem Blick fragend die Stirn, ehe er erschrocken feststellte, dass sie plötzlich mit atemberaubender Geschwindigkeit auf ihn zupreschte und drohend ihre Waffe schwang. Ein lautes Klirren ertönte, bevor der ältere Mann keuchend in die Knie ging und sein Kunai mit aller Kraft gegen das Katana der jungen Frau stemmte. Seine Arme begannen zu zittern, als Sakura den versteckten Shuriken in ihrer linken Hand mit einer schnellen Bewegung in seine Seite warf und dabei zusah wie er schmerzhaft das Gesicht verzog.
 

„Miststück …!“, zischte ihr Gegenüber wütend, ehe er seine gesamte Kraft zusammen nahm und die Medic-Nin mit einem Ruck von sich stieß.

Durch einen eleganten Rückwärtssalto landete diese keine zehn Meter von ihm entfernt inmitten der Lichtung und wollte bereits zum nächsten Angriff ausholen, als sich plötzlich etwas feuchtes und weiches um ihren Hals schlang und ihr unerwartet die Luft abschnitt.

Beinahe automatisch griff sie nach der Zunge von Orochimarus Doppelgänger und versuchte sich zu befreien, während der Echte stöhnend aufstand, Sakuras Shuriken fluchend aus seiner Hüfte zog und die Waffe mit einem wütenden Gesichtsausdruck in den nächsten Baumstamm rammte.
 

„Das war nicht sehr klug von dir …“, brummte der Schwarzhaarige verstimmt und näherte sich in schleppendem Schritt der hübschen Konoichi. Sakura schnappte unterdessen bereits zappelnd nach Luft und konnte den Schattendoppelgänger ihres Angreifers mit Hilfe eines Ellenbogenhiebes gerade noch rechtzeitig überwältigen.

Keuchend ging sie in die Knie und stützte sich mit beiden Armen auf dem dreckigen Boden ab, als sie grob am Kragen ihrer Weste gepackt und von Orochimaru hochgezogen wurde.
 

„Ich habe dich unterschätz, Liebes …“, raunte er ihr zu und schmiegte seine Nase an ihre Schläfe, ehe er mit der stumpfen Seite seines Kunais überraschend ausholte und es der jungen Frau mit voller Wucht gegen den Kopf stieß.

Stöhnend schlug Sakura auf dem harten Waldboden auf und schaffte es, sich schmerzlos abzurollen, bevor sie schließlich zaghaft ihre rechte Hand hob und sie vorsichtig auf ihre Stirn legte. Behutsam tastete sie die Stelle an ihrem Haaransatz ab und zuckte leicht zusammen als ein heftiger Schmerz ihren Körper durchfuhr.

Der Blick auf ihre blutbeschmutzten Finger, veranlasste sie zu einem genervten Seufzen, ehe sie erneut die Hand auf ihre Verletzung legte und schließlich spürte, wie sich die Platzwunde unter dem heilenden Chakra schloss.

„Tsunade hat dich viel gelehrt …“, drang die Stimme des ehemaligen Sannin an ihre Ohren, bevor sie sich in einer schnellen Bewegung wegdrehte und somit der tödlichen Klinge ihres eigenen Katanas im letzten Moment entging.

Keine Sekunde später holte die Konoichi mit ihrem Bein aus und trat Orochimaru gezielt unter das Kinn, woraufhin dieser einige Meter zurückgeschleudert wurde und unsanft gegen den mächtigen Stamm eines Baumes prallte.
 

„Was ist …?“, sprach Sakura wütend, während sie sich schwer atmend erhob und mit einem Ruck ihr Katana aus dem Waldboden zog, „Bringen wir es endlich zu Ende …?“

Sie beobachtete wie der Schwarzhaarige sich mit dem Ärmel seines Yukatas das Blut aus dem Mundwinkel wischte und begab sich erneut in Kampfposition, als Orochimaru eine Hand voll Shuriken nach ihr warf. Mit blitzschnellen Hieben ihrer Waffe wehrte sie den Angriff ab und registrierte zu spät, wie ihr Gegner plötzlich hinter ihr auftauchte und ein Kunai zückte.

Innerlich fluchend betrachtete sie kurz den tiefen Schnitt auf ihrem Oberarm, während sie sich der Reichweite des ehemaligen Sannin entzog und ein paar giftige Nadeln nach ihm warf.
 

Mit einer schnellen Bewegung wich Orochimaru aus und übersah dabei wie Sakura komplizierte Fingerzeichen formte und zu seiner Überraschung einen riesigen Feuerball auf ihn abschoss.

Ein Schrei entfuhr seiner Kehle, als die lodernden Flammen ihn am Arm trafen und augenblicklich sein Fleisch verbrannten.

„Katon-Jutsu, huh?“, zischte der Dunkelhaarige gereizt, bevor er seine gesunde Hand ausstreckte und sie zornig auf die Konoichi richtete, „Sasuke-kun hat dir also ein paar Techniken seines Clans beigebracht?! Du scheinst ihm wichtiger zu sein, als ich angenommen hatte. Welch Ironie! Wenn es ihm gelungen wäre mich damals zu töten, dann könnte ich ihm heute nicht das nehmen, was er offensichtlich zu schützen versucht. Dich umzubringen wird das reinste Vergnügen, Liebes …“
 

Die Finger des ehemaligen Sannins wurden plötzlich auf monströse Weise länger und verwandelten sich in riesige violette Schlangen, welche unerwartet schnell auf die Uchiha zupreschten und ihre langen Zähne blitzschnell in der Haut der Medic-Nin vergruben.

Sakura kniff vor Schmerz die Augen zusammen, während sie eine größere Menge an Chakra in ihrem Körper bündelte und sie stoßartig freigab, woraufhin sich die Reptilien aufgrund der kleinen Druckwelle von ihr lösten und im nächsten Moment allesamt den Kopf verloren.
 

„Das Gefasel eines alten verbitterten und frustrierten Mannes …“, sprach die Uchiha theatralisch und schenkte ihrem Gegenüber einen überheblichen Blick, „Was ist aus dem einstigen großen Sannin geworden, huh?“

Mit einem angewiderten Gesichtsausdruck trat sie nach dem letzten zappelnden Kopf einer Schlange und beförderte ihn in einen nahe gelegenen Busch, ehe sie bemerkte das Orochimaru mit wutverzerrter Miene auf sie zusprang und unaufhaltsam zuschlug.

Sie blockte den Angriff mit Hilfe ihres Armes ab und stieß den Shinobi grob von sich, ehe sie ebenfalls mit der geballten Faust ausholte und einen Großteil ihres Chakras in diesen Angriff legte.

Mit einem lauten Krachen prallte der Dunkelhaarige erneut gegen einen der umstehenden Baustämme und spuckte unerwartet Blut, woraufhin Sakura ihre Chance witterte und nach ihrem Katana griff. Sie stieß sich kräftig vom Boden ab und stürzte auf den keuchenden Mann zu, als plötzlich erneut ein Schattendoppelgänger hinter ihr auftauchte und sie mit der Klinge eines Kunais nur knapp verfehlte.
 

„Verdammt!“, fluchte die Konoichi ungehalten, während sie die Attacke durch einen Hieb ihrer Waffe abwehrte und den Doppelgänger mit einem gezielten Schlag verpuffen ließ, ehe sich blitzartig eine Hand von hinten um ihre Kehle schlang und kräftig zudrückte.

„Leb wohl, Liebes …“, ertönte plötzlich die zischelnde Stimme Orochimarus an ihrem Ohr, bevor sie spürte, dass kaltes Metall in ihre Haut getrieben wurde und sie schmerzerfüllt aufschreien ließ.

Mit letzter Kraft trat sie ihren Angreifer von sich und beobachtete keuchend, wie er schwankend inmitten der Lichtung zum Stillstand kam, ehe der starke Schmerz in ihrem Rücken sie zwang den Kopf zu drehen.

Mit zu Schlitzen geformten Augen erblickte sie das Kunai, welches nur knapp unter ihrem linken Schulterblatt in ihrem Fleisch steckte und ihr höllische Qualen bereitete.

In Gedanken schimpfte sie sich für ihre Unachtsamkeit, als sie nach einem tieferen Atemzug Blut spucken musste und sofort begriff, was dies zu bedeuten hatte.

„Es ist vorbei …“, sprach Orochimaru nach Luft schnappend und stützte sich auf seinen Knien ab, während Sakura ihre letzte Energie dazu verwendete die innere Blutung zu stoppen.
 

„Nein …“, protestierte die Uchiha und besah ihren Gegner mit einem furchtlosen Blick, woraufhin der einstige Sannin ein heiseres Lachen ausstieß und stöhnend nach seinem Kunai griff.

„Dein Mut … in allen Ehren …“, kam es bewundernd von dem Dunkelhaarigen, bevor er den ersten Schritt auf die Medic-Nin zutrat und den verkohlten Arm an seinen geschwächten Körper presste, „Aber wenn es darum geht zu sterben … bist du scheinbar immer noch das kleine rosahaarige Gör von damals …“

Orochimaru war nur noch wenige Schritte entfernt, als der Schmerz Sakura in die Knie zwang und sie keuchend zu dem näher kommenden Mann aufsah.
 

„Ich hatte gehofft … dein Tod würde mir mehr Freude bereiten …“, offenbarte ihr der einstige Sannin schwer atmend und legte seine Hand urplötzlich in den Nacken der jungen Frau, bevor er ihre feinen Gesichtszüge zu studieren schien und sich ein ironisches Lächeln auf seine Lippen schlich.

Sakura registrierte währenddessen, wie das kalte Metall des Kunais an die Haut ihres Halses gepresst wurde und schluckte schwer, ehe sich ihre Finger unbemerkt um den Griff ihres Katanas schlangen und verdächtig zitterten.
 

„Es ist wahrlich eine Schande … etwas so schönes zu töten …“, murmelte Orochimaru gebannt, ehe er plötzlich spürte wie ein heftiger Stromstoß seinen Körper durchfuhr und ihn schockiert die Augen aufreißen ließ. Die Uchiha nutze die Gelegenheit und rammte ihr Katana keine Sekunde später in den ausgelaugten Körper ihres Gegners, bevor sie dabei zusah wie der einstige Sannin sie durch seine weit geöffneten Pupillen anstarrte und schließlich nach hinten wegkippte.

Mit einem dumpfen Geräusch landete der tote Körper ihres Gegners auf dem saftigen Gras der Lichtung und veranlasste Sakura zu einem erleichterten Seufzen, ehe sie zaghaft den Kopf hob und einen angsterfüllten Kichiro erblickte.

Seine schwarzen Augen wurden von einem feinen Tränenschleier bedeckt, während er seine kleinen Hände in die dunkelblaue Regenjacke gekrallt hatte und offensichtlich völlig aufgelöst war.

Sakura harrte noch einen Moment lang aus, ehe sie sich keuchend erhob und nach einem letzten Blick auf den toten Orochimaru schwankend einen Fuß vor den anderen setzte.

Nachdem sie nur noch wenige Meter von ihrem Sohn trennten, schien dieser endlich aus seiner Starre zu erwachen und rannte plötzlich weinend auf sie zu.
 

„Mama …?“ schniefte der Dreijährige, als sich seine Mutter auf die Knie sinken ließ und ihn tröstend an sich presste.

„Nicht weinen, Kichiro …“, flüsterte sie ihm liebevoll zu, nahm sein Gesicht in ihre Hände und küsste ihn sanft auf die Stirn, „Es geht mir gut. Komm, wir gehen nach Hause.“

Mit einem zaghaften Nicken signalisierte der Dreijährige ihr sein Einverständnis, ehe er sich tapfer mit seinem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht wischte und besorgt beobachtete wie seine Mutter schmerzhaft aufkeuchte als sie sich langsam erhob.

Sakuras Blick glitt ihren Rücken hinab, wo immer noch der Griff eines Kunais aus ihrem Fleisch ragte und sie innerlich fluchen ließ.

Sie konnte die Waffe nicht herausziehen ohne dabei eventuell weiteres Gewebe zu verletzten. Und natürlich hatte sie nicht mehr genügend Chakra um die Verletzung heilen zu können oder eine starke Blutung zu stoppen.

Ein Stöhnen verließ die Kehle der Rosahaarigen, während sie begriff, dass ihr nichts anderes übrig blieb als das Kunai dort zu lassen wo es war.

Ihr Blick glitt über die Lichtung und blieb an dem toten Sasori hängen, welcher immer noch im Schatten des großen Baumes lag und ihr ein trauriges Lächeln auf die Lippen zauberte.
 

„Bleib hier, Süßer. Ich bin gleich wieder da …“, sprach sie an Kichiro gewandt und registrierte wie dieser brav nickte, während sie dem Kind ihren Rücken zukehrte und kurz darauf erneut schmerzhaft die Augen zusammen kniff.

Mit zielstrebigen Schritten näherte sie sich dem Akatsuki und hockte sich schließlich neben ihn in das hohe Gras, bevor sie ihn leise seufzend umdrehte und einen Blick in sein friedliches Gesicht warf.

„Danke …“, flüsterte sie leise, während sie den Mantel des Toten öffnete, sogleich die alte Schriftrolle entdeckte und sie wenig später in der Tasche ihrer zerrissenen ANBU-Weste verstaute. Der Anblick des rot-weißen Fächers ließ sie verzweifelt den Kopf schütteln, ehe sie Sasori ein letztes Mal mit trübseliger Miene besah und sich nickend von ihm verabschiedete.

Ein leises Keuchen entfuhr ihrer Kehle, während ihre grünen Augen Kichiro fixierten und ihm signalisierten, dass es Zeit war aufzubrechen.
 

Wenige Minuten später nahm Sakura den Dreijährigen behutsam auf ihren Arm und ließ den Blick ein letztes Mal über das Schlachtfeld schweifen.

Orochimaru lag immer noch völlig reglos inmitten der Lichtung, während seine toten, leeren Augen, vor Unglauben geweitet, in den Himmel stierten.

„Chidori Nagashi …“, flüsterte die Uchiha leise, als sie ihre eigene Hand einer kurzen Musterung unterzog, „Äußerst praktisch …“

Sie hatte gehofft, dass ein kleiner Stromschlag ausreichen würde um den ehemaligen Sannin für einen kurzen Moment irritieren zu können.

Und der starre Körper ihres Feindes bestätigte der hübschen Konoichi, dass es ihr tatsächlich gelungen war.
 

Ein erleichtertes Lächeln zierte Sakuras Lippen, als sie Kichiro kurz darauf liebevoll durch das pechschwarze Haar strich und die Waldlichtung nach einem großen Sprung hinter sich ließ.

Mit zusammengebissenen Zähnen, schickte sie ihr letztes Chakra in ihre müden Beine und wusste doch im selben Moment, dass es niemals reichen würde.

Sorgenvolle Züge legten sich auf ihr Gesicht, während sie mit hoher Geschwindigkeit an den vielen Bäumen vorbeipreschte und ihren Sohn sanft näher an sich zog.

Die Medic-Nin hatte bereits mehrer Kilometer zurückgelegt, als sie spürte wie ihre Kraft langsam schwand und ihr Tempo kontinuierlich nachließ.

„Verdammt …“, fluchte sie leise, da der Schmerz in ihrem Rücken ebenfalls stärker wurde und sie dazu zwang unregelmäßig ein und aus zu atmen.
 

Nachdem der Aufbruch bereits über anderthalb Stunden zurück lag und Kichiro längst an der Hand neben ihr her lief, registrierte Sakura wie ihr unerwartet schwindelig wurde und stützte sich im nächsten Augenblick an dem Stamm eines großen Baumes ab.

„Mama …? Was hast du …?“, kam es unsicher von dem Dreijährigen, während er verwirrt dabei zusah, wie seine Mutter keuchend an der Rinde hinabrutschte und schließlich zitternd neben ihm auf dem Waldboden sitzen blieb.

„Es ist alles in Ordnung … Kichiro …“, sprach die junge Konoichi stöhnend und krallte ihre Fingernägel in den Stoff ihres schwarzen Pullovers, „Ich muss … mich nur kurz ausruhen …“

Der Junge besah sie daraufhin mit einem skeptischen Blick, ehe die Medic-Nin ihrem Sohn ein schiefes Lächeln schenkte und ihm mit einer Kopfbewegung bedeutete näher zu kommen.

Kichiro folgte ihrer Aufforderung und spürte wenig später, wie weiche Lippen ihm einen ermutigenden Kuss auf seinen Haarschopf drückten, bevor Sakura den Dreijährigen seufzend in die Arme schloss und ihre Wange an die Schläfe des Kindes schmiegte.
 

„Mama …?“, entfuhr es dem Jungen leise, ehe er sich zögernd von seiner Mutter löste und einen ängstlichen Blick in ihre grünen Augen warf.

„Hm …?“

„Du bist doch stark, oder …?“

„Natürlich bin ich das …“, kam es tadelnd von Sakura, während sie sich innerlich gerade selbst eingestand, dass sie es im Moment vermutlich nicht mal mit ihrem dreijährigen Sohn aufnehmen könnte.

„Dann … dann wirst du nicht sterben, richtig?“

Kichiros Worte ließen sie entsetzt die Augen aufreißen, bevor sie schwer ausatmend den Kopf sinken ließ und sich unter dem hoffnungsvollen Blick ihres Sohnes durch das blasse Gesicht fuhr.
 

„Nein …“, sprach sie nach kurzem zögern flüsternd und versuchte somit ihre zitternde Stimme glaubwürdiger klingen zu lassen, ehe sie den Kopf hob und dem Dreijährigen ein falsches Lächeln schenkte „Ich werde nicht sterben, Süßer. Ich werde immer bei dir sein, hörst du? Egal was passiert …“

Sakura beobachtete wie Kichiro aufgrund ihres Versprechens sichtbar erleichtert grinste und wehrte sich mit aller Kraft gegen die aufkommenden Tränen, als sie plötzlich in nicht allzu weiter Ferne starke Chakren wahrnahm und alarmiert den Kopf zur Seite riss.

Sie starrte in die Richtung aus der sie gerade gekommen waren und bemerkte leise fluchend, dass ihr durch diese ruckartige Bewegung erneut schwindelig wurde.
 

„Kichiro, versteck dich! Schnell!“, befahl sie in einem beunruhigten Ton und schickte den überraschten Dreijährigen in einen nahe gelegenen Busch, während sie ziemlich sicher drei Chakren ortete und entsetzt registrierte, dass diese sich schnell näherten.

Mit einem letzten Blick auf das Versteck ihres Sohnes, schlangen sich ihre blutbeschmierten Finger um den Griff ihres Katanas und wartete zitternd auf die Ankunft der fremden Shinobis.
 

Keine drei Sekunden später prallten zwei Klingen scheppernd aufeinander und hinterließen ein grauenhaftes Echo in den Wäldern, als Sakura überrascht blinzelte und sich ihre giftgrünen Augen in geschockte fliederfarbene Pupillen bohrten.

„Neji …“, entfuhr es ihr japsend, ehe ihren zitternden Händen das Katana entglitt und sie auf ihre blutigen und dreckigen Knie fiel.

Sie drohte bereits umzukippen, als der Hyuuga aus seiner Starre erwachte und die junge Frau behutsam auffing.
 

Sakura!“
 

Er rief ihren Namen und zwang sie somit ihre müden Augen zu öffnen, während sie zu ihm aufsah und gleichzeitig bemerkte wie zwei weitere Gesichter rechts und links neben seinem auftauchten und sie erschrocken zu mustern schienen.

„Scheiße, Sakura! Hörst du mich? Was ist passiert? Wo sind Sasuke und Kichiro?“

Naruto hockte sich neben sie und umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, während seine blauen, besorgten Augen über das getrocknete Blut an ihrem Haaransatz glitten und sich für einem Moment schuldbewusst schlossen.
 

„Naruto …“, seufzte sie hörbar erleichtert und bemerkte nicht, wie ihr Tränen in die Augen stiegen und schließlich sanft ihre Wangen hinab liefen.

„Verdammt, Sakura! Antworte doch! Geht es dir gut? Was verflucht noch mal ist mit dir passiert? Wir haben die Leichen von Orochimaru und diesem Akatsuki gefunden …“

Shikamarus Stimme überschlug sich beinahe, während er seiner Teamkollegin einen gehetzten Blick zuwarf und kurz darauf von einer erfreuten Stimme unterbrochen wurde.
 

„Naruto!“
 

Mit einem verschmitzten Grinsen im Gesicht kroch Kichiro aus dem Laubbusch hervor, rannte plötzlich beschwingt auf die bekannten Shinobis zu und warf sich wenig später an die Brust des erstarrten Uzumakis, ehe dieser die Umarmung seufzend erwiderte und den Jungen überschwänglich an sich presste.

„Kichiro …“, murmelte er leise und zerwuschelte dem Kind dabei liebevoll das pechschwarze Haar, „Kami-sama danke …“

„Sakura …“, sprach Neji wenig später eindringlich und erlangte schließlich die volle Aufmerksamkeit der jungen Frau, die immer noch in seinen Armen lag und stumme Tränen vergoss, „Was ist passiert? Wer hat dich so zugerichtet?“

„Orochimaru …“, stöhnte die Konoichi genervt und verzog schmerzhaft das Gesicht, „Er wollte … Kichiros Körper …“

Die drei Männer tauschten aufgrund dieser Worte verstehende Blicke aus, ehe Naruto den Dreijährigen auf seinen Schoß setzte und mit seinen hellblauen Augen besorgt seine beste Freundin musterte.

„Wo ist Sasuke?“

Die Medic-Nin schluckte einmal merklich, bevor sie ihr Gesicht dem Blonden zuwandte und ihn mit einem unheilvollen Ausdruck besah.

„Er müsste … jeden Moment in Konoha-Gakure eintreffen …“
 

„Wie bitte? Sag das noch mal!“, entfuhr es Shikamaru verständnislos, woraufhin Neji nicht minder irritiert die Augenbrauen zusammenzog und der Konoichi eine blutverklebte Haarsträhne aus dem schmutzigen Gesicht strich.

„Er … will die Ältesten … bei Sonnenuntergang töten …“, erklärte Sakura leise und besah die schockierten und zugleich verständnislosen Gesichter ihrer Freunde mit einem bedauernden Blick.

„Was …?“, zischte Neji gereizt, bevor ihm Naruto das Wort abschnitt und der Medic-Nin mit seinem Daumen eine Tränenflut von der Wange strich.

„Warum will er die Ältesten umbringen?“, fragte der Uzumaki verwirrt, während er registrierte, dass Sakura erneut schmerzhaft die Augen schloss und nur unregelmäßig Luft zu bekommen schien.
 

„Es ist eine Falle. Er glaubt … die Ältesten haben Itachi damals den Befehl zur Vernichtung seines Clans gegeben. Aber … Madara hat ihn reingelegt. Danzou ist der Auftraggeber gewesen … und noch dazu … seit Jahren Orochimarus Spion. Sie … sie wollen Sasuke umbringen … sobald sie Konoha-Gakure durch seine Hilfe … zerstört haben …“

„Shimura Danzou ist ein Spion von Orochimaru …?“, wiederholte Shikamaru verblüfft und schien mehr als erschüttert, ehe seine Teamkollegin plötzlich von einem heftigen Schmerz durchzuckt wurde und vor den Augen der drei Männer eine größere Menge Blut spuckte.
 

„Sakura, was zur …?“, entfuhr es Neji schockiert, als er kurz darauf plötzlich das Kunai in ihrem Rücken bemerkte und die Stelle besorgt einer intensiven Musterung unterzog.

„Das sieht nicht gut aus …“, murmelte er wenig später freudlos und besah seine Teamkollegin mit einem unsicheren Blick, „Es sitzt ziemlich tief …“

„Was du nicht sagst …“, fauchte die Uchiha verstimmt und verdrehte aufgrund der vor Angst gelähmten Gesichter ihrer Freunde demonstrativ die Augen.

„Wir sollten sie so schnell wie möglich nach Konoha-Gakure bringen. Sie hat bereits viel zu viel Blut verloren.“, überging der Hyuuga die bissige Antwort der jungen Frau und erntete ein zustimmendes Nicken von Naruto und Shikamaru.

„Wenn wir uns beeilen, brauchen wir ungefähr fünf Stunden …“, mutmaßte der Nara und warf einen nachdenklichen Blick in den bewölkten Himmel, „Wir könnten es noch bis zur Abenddämmerung schaffen …“
 

„Wir müssen es schaffen …“, korrigierte ihn der Blonde entschlossen, griff mit einer Hand um die Kniekehlen der rosahaarigen Konoichi und hob sie unter Nejis besorgtem Gesichtsausdruck auf seine starken Arme.

„Naruto …“, hauchte Sakura erschöpft, als sie plötzlich von dunkelrotem Licht umgeben wurde und spürte, wie das Chakra des Neunschwänzigen in ihr ein warmes schmerzfreies und zugleich taubes Gefühl hervorrief.

„Das sollte die Blutung erstmal stoppen … zumindest für die nächsten Stunden …“, erklärte der Uzumaki den beiden Männern fürsorglich, bevor die heilende Energie wieder in seinen Körper zurückkehrte und ihn seufzend die Augen schließen ließ, „Mehr kann ich nicht tun. Das Chakra des Neunschwänzigen wirkt sich auf ihren Körper anders aus als auf meinen. Es wäre riskant sie einer größeren Menge auszusetzen. Vor allem in diesem Zustand …“

„Dann sollten wir besser keine Zeit verschwenden …“, pflichtete Shikamaru ihm bei und schien nicht weniger besorgt als Naruto, während er seinen Teamleader mit hochgezogenen Augenbrauen besah, „Neji …?“

Der Angesprochene schien einen Moment zu zögern und ließ seine Augen flüchtig über Sakuras Verletzungen gleiten, ehe er sich offenbar wütend durch das braune Haar fuhr und letztendlich zustimmend grummelte.

„Beeilen wir uns!“
 


 

Zur selben Zeit, vor der Stadtmauer von Konoha-Gakure
 

Sobald du sie erledigt hast, gibst du mir mit dem Chidori ein Zeichen.“

Madaras Worte drangen nur gedämpft zu dem Schwarzhaarigen durch, als derweil Sasukes ebenso dunklen Augen auf dem friedlichen Dörfchen ruhten und vereinzelte Passanten dabei beobachteten, wie sie gemütlich durch das große hölzerne Tor spazierten.
 

Seine Hand fuhr währenddessen unbewusst in seinen verspannten Nacken und rieb die leicht schmerzenden Schultern, bevor ihn das Rascheln der Blätter aus seinen Gedanken riss und ihn dazu verleitete aufzusehen. Er blieb jedoch, unbeeindruckt von Madaras schneller Bewegung, in der gegenwärtigen Position und ließ sich lediglich dazu herab einen kühlen Blick auf den Akatsuki zu werfen, welcher gerade schräg hinter ihm in die Hocke ging und sich nun, geschützt vom Dickicht des großen Baumes, näher zu Sasuke herüberbeugte.

„Ich rate dir wachsam zu sein …“, kam es herabsetzend von dem Maskierten, während sich sein Blick in den Nacken des Clanerben bohrte und ihn unverkennbar zu mustern schien, „Du hast sie gehen lassen, Sasuke. Es war deine Entscheidung. Also vergiss sie endlich und hör auf pausenlos über diese Frau nachzudenken. Wenn du auch nur einen Moment unaufmerksam bist, werden sie dich töten.“
 

„Ich bin niemand den du belehren musst …“, brummte der Angesprochene daraufhin erbost und sah weiterhin stur auf das nahe gelegene Eingangstor seines Heimatdorfes.

„Sasuke …“, kam es ermahnend von Madara, woraufhin dieser beobachten konnte, wie der junge Clanerbe ihm beunruhigend langsam sein Gesicht zuwandte, „Sie mag die ideale Frau für einen Uchiha sein und ich kann nachempfinden, dass ihre augenscheinlichen Reize dein Interesse geweckt haben, aber letztendlich ist und bleib sie nur eine Frau- …“

Noch bevor der Maskierte seinen Satz beenden konnte, presste ihn plötzlich ein starker Arm gegen den Stamm des Laubbaumes und legte sich drohend um seine Kehle.
 

„Sakura hat dich nicht zu interessieren, kapiert?“, zischte der Dunkelhaarige dem älteren Mann zu und kam ihm mit seinen blutroten Sharingan gefährlich nahe, „Und sie war nie die ideale Frau für einen Uchiha, sie war die ideale Frau für mich …“

„Wie du meinst …“, kam es brummend von Madara, bevor er registrierte, dass sein Gegenüber von seiner Kehle abließ und ihm noch einen letzten warnenden Blick zuwarf.

„Sobald die Abenddämmerung einsetzt werde ich die Wachen am nördlichsten Teil der Stadtmauer außer Gefecht setzen. Von da aus ist es nicht weit bis zum Hauptgebäude.“, sprach Sasuke plötzlich entschlossen und wandte sich während dieser Worte von dem Älteren ab, „Wir treffen uns eine Stunde nach Sonnenuntergang wieder hier …“
 

„Was hast du vor …?“, entfuhr es dem Akatsuki misstrauisch, woraufhin sich der Angesprochene noch einmal umdrehte und den maskierten Mann mit einem undefinierbaren Gesichtsausdruck besah.

„Ich lege keinen Wert auf deine Gesellschaft, das ist alles …“, antwortete Sasuke kühl, ehe er sich von dem großen Ast abstieß und Madara ohne ein weiteres Wort zurück ließ.
 

© by RosaLies

Blut und Tränen!

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Am späten Nachmittag, an der Grenze des Feuerreiches
 

Ich kann nicht glauben, dass es diesem Madara gelungen ist, Sasuke dermaßen zu manipulieren …“, stöhnte Shikamaru, während sich Kichiro auf seinem Arm leicht panisch an dessen Weste klammerte und die hohe Geschwindigkeit offensichtlich nur spärlich genoss.

„Er hat alles bis ins kleinste Detail geplant. Selbst ich … habe nicht bemerkt, dass die Akte eine Fälschung ist …“, seufzte Sakura und lehnte ihre Stirn gegen den Oberkörper des Uzumakis, woraufhin dieser sie mit einem kurzen fürsorglichen Blick besah, und weiterhin ihrer Erzählung lauschte, „Es passte einfach alles zusammen. Und Madara wusste, dass Sasuke diesbezüglich leicht zu beeinflussen ist.“
 

„Typisch Uchiha …“, zischte der Hyuuga plötzlich verstimmt und rollte mit den Augen, als Naruto ihn, aufgrund seiner Worte, lautstark anfuhr.

„Neji, es reicht!“, schnaubte der Blonde genervt und besah seinen Freund mit einem anklagenden Blick, „Sasuke wurde getäuscht und ist im Begriff zwei unschuldige Älteste zu töten. Noch dazu läuft uns die Zeit davon, Sakura wird von Minute zu Minute schwächer und Konoha-Gakure droht ein verheerender Angriff. Also wenn du nicht gleich mit diesem Gekeife aufhörst, dann schwöre ich, bring ich dich um.“
 

„Tse …“, würgte der Angesprochene daraufhin hervor und besah den Uzumaki nebenbei mit einem abwertenden Gesichtsausdruck, „Und an jedem einzelnen dieser Umstände ist Uchiha schuld … oder etwa nicht?“

„Neji, bitte …“, mischte sich nun auch Shikamaru ein und beobachtete mit besorgtem Blick, wie Sakura traurig den Kopf sinken ließ und ihre blutverschmierte Wange in Narutos ANBU-Weste vergrub, „Sasuke hat einen Fehler gemacht. Er hätte nicht blindlings in diese Falle laufen dürfen … aber …“
 

„Aber was, verdammt? Sieh sie dir doch an, Shikamaru …“

Der Hyuuga streckte seinen Arm aus und deutete aufgebracht in die Richtung der rosahaarigen Konoichi.

„In ihrem Rücken steckt ein Kunai … und daran ist nur Uchiha schuld. Er hätte gegen Orochimaru kämpfen müssen … und nicht Sakura. Er hätte seine Familie verteidigen müssen. Aber ein Uchiha denkt natürlich nur an sich selbst. Es ist genau wie damals.“
 

„Neji, halt endlich die Klappe!“, kam es wütend von dem Uzumaki, bevor er den Griff um die zitternde Medic-Nin verstärkte und betrübt dabei zusah, wie sie ihr verweintes Gesicht nun gänzlich an seiner Brust verbarg.
 

„Neji hat Recht, Naruto. Er ist wieder da …“, flüsterte Sakura plötzlich in den Stoff seiner Weste und spürte wie der Uzumaki tröstend sein Kinn auf ihrem Schopf bettete, „Dieser Hass in seinen Augen … er ist wieder da …“

„Sasuke ist kein schlechter Mensch, Sakura …“, seufzte der Angesprochene daraufhin leise und drückte der schönen Frau einen sanften Kuss auf das weiche Haar, „Aber wenn du anfängst einen schlechten Menschen in ihm zu sehen, dann verspreche ich dir, wird ihn niemand mehr retten können. Ich weiß wie es sich anfühlt, wenn einen alle für ein Monster halten …“
 

„Naruto …“, presste die junge Frau offensichtlich erschüttert heraus und besah ihren besten Freund aus glasigen weit geöffneten Augen, „Du weißt, das ich dich nie für ein Monster gehalten habe …“

„Ja, ich weiß …“, sprach der Blonde plötzlich vergnügt und offenbarte der scheinbar überraschten Medic-Nin sein schönstes Lächeln, „Aber glaub mir, wenn Sasuke und ich dich nicht gehabt hätten, dann wären wir heute nicht die, die wir sind …“
 

Das Grinsen des Uzumakis wurde noch ein wenig breiter und gab Sakura ein unerwartetes Gefühl der Hoffnung, während sie diese Geste schwach erwiderte und ihre Lippen zu einem kleinen Lächeln verzog.

„Genau das meine ich ...“, flüsterte Naruto geheimnisvoll und deutete mit einer knappen Kopfbewegung auf das Schmunzeln seiner besten Freundin, „Ein Lächeln wie dieses … hat Sasuke und mich einst gerettet. Ein Lächeln das Zuneigung ausdrückt und Vertrauen und- …“

„Und …?“, neckte ihn die hübsche Konoichi und zog unter dem schmollenden Ausdruck ihres Freundes belustigt die Augenbrauen hoch, „Das Wort vor dem sich alle Männer fürchten?“

„Sehr witzig …“, grummelte der Uzumaki gespielt beleidigt und stieß sich kräftig von einem Ast ab, während seine blauen ehrlichen Augen wieder die der jungen Konoichi suchten, „Aber du hast Recht. Ich meinte Liebe …“

Das letzte Wort verschluckte er förmlich und wurde unter dem amüsierten Glucksen von Sakura sogar ein wenig rot um die Nase, während er seinen Blick stur geradeaus richtete und spürte wie sich giftgrüne Augen belustigt auf sein Antlitz legten.

„Ich wusste gar nicht, dass du so sensibel sein kannst …“

„Ich flehe dich an, zieh mich nicht für den Rest meines Lebens damit auf …“

Sakura wollte gerade schmunzelnd zu einer Antwort ansetzen, als ein heftiger Schmerz ihre Lunge durchfuhr und sie sich krampfhaft auf die Lippen biss, während ihr ein gequälter Laut entwich und die Shinobis dazu verleitete besorgt anzuhalten.
 

„Sakura!“, entfuhr es Neji alarmiert, ehe er keine Sekunde später vor Naruto stand und beobachtete, wie dieser sich gerade behutsam mit der jungen Frau auf einem breiten Ast niederließ und seinen rechten Arm sorgfältig in ihren Nacken schob.

Shikamaru hatte sich ebenfalls neben die Rosahaarige gehockt und strich ihr jetzt beruhigend über die dreckige verschwitzte Stirn, während die drei Männer hilflos dabei zusahen, wie ihre Freundin schwer atmend den Kopf zur Seite riss und erneut inmitten eines starken Hustenanfalls eine größere Menge dunkelroten Blutes spuckte.
 

„Die Zeit läuft uns davon …“, flüsterte der Nara, während er geflissentlich darauf achtete, dass Kichiro dieser Anblick erspart blieb, indem er ihn mit einem Arm festhielt und hinter seinen Rücken schob.

„Beeilen wir uns …“, entgegnete Naruto daraufhin besorgt, wischte der keuchenden Frau fürsorglich das letzte Blut aus dem Mundwinkel und hob sie wenig später wieder auf seine Arme, ehe die jungen Männer mit hohem Tempo davon rauschten und sich unaufhaltsam ihrem Heimatdorf näherten.
 


 

Zur selben Zeit, im Büro der Hokage
 

Ihr habt Euch also wirklich entschieden, Hokage-sama …“

Die tiefe Stimme eines Mannes ließ Tsunade aufsehen und leicht überrascht in ihrer Bewegung innehalten, bevor sie das schwere Medizinbuch unter ihrem Arm in einem großen Karton verstaute und den Besucher durch ein Nicken herein bat.

„Ich denke diese Anrede ist nicht länger angebracht, mein Lieber …“, antwortete die Medic-Nin schmunzelnd und registrierte wie der Schwarzhaarige einen Moment lang unsicher schien, ehe er ihr schwaches Lächeln erwiderte und flüchtig nickte.

„Daran werde ich mich erst gewöhnen müssen …“
 

„Ich will ehrlich sein …“, sprach die ältere Frau plötzlich seufzend und ließ sich gegen den großen Schreibtisch sinken, während ihre Hand zu einem Becher Sake griff und ihn im nächsten Moment an ihre vollen Lippen setzte, „Ich hatte mit einem tobenden Trio gerechnet … und nicht mit dir Sai …“

Der Shinobi lachte daraufhin leise und zuckte einmal hilflos mit den Schultern, ehe er sich unaufgefordert in einen der großen Sessel schmiss und dem Oberhaupt seines Dorfes einen wissenden Blick schenkte.

„Sie sind weg, habe ich Recht?“, brummte die Blondine schließlich genervt und legte sich schwermütig eine Hand auf die blasse Stirn, „Ich wusste, dass sie sich nicht an meine Befehle halten würden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die drei sich heimlich aus meinem Dorf schleichen, sich in unnötige Gefahr begeben und damit meine Autorität untergraben würden. Und das alles wahrscheinlich noch mit einem schalkhaften Grinsen auf dem Gesicht …“

„Von dem besagten Grinsen weiß ich nichts …“, entgegnete Sai müde lächelnd und hob, um seiner Ratlosigkeit Ausdruck zu verleihen, beide Arme an, während die Hokage sich stöhnend neben ihn in einen Sessel setzte und nach der bereits zur Hälfte geleerten Reisweinflasche griff.
 

„Ich habe Naruto, Shikamaru und Neji ausdrücklich verboten das Dorf zu verlassen. Ich habe Sakura verboten das Dorf zu verlassen …“, grummelte die ältere Frau und füllte ihren Becher derweil mit Sake, „Ich habe ihnen sogar gedroht … und trotzdem …“

„Ihr hättet es nicht verhindern können, Hokage-sama …“, erklärte ihr der Schwarzhaarige einfühlsam und beobachtete leicht besorgt, wie die Angesprochene aufgrund seiner Worte wütend schnaubte und ihm einen finsteren Blick zuwarf.

„Ihr hättet es nicht verhindern können …“, äffte sie ihn zu seiner Überraschung nach und erhob sich mit Schwung aus ihrem gepolsterten Sessel, „Ich kann diesen Satz nicht mehr hören. Ich bin als Konoha-Gakures Oberhaupt dafür verantwortlich derartiges zu verhindern. Ich hätte dazu in der Lage sein sollen, dass alles zu verhindern. Es wäre meine Pflicht gewesen dieses ganze Desaster zu verhindern …“
 

„Ah! Dann ist das also der Grund, warum Ihr Euer Amt als Hokage von Konoha-Gakure niederlegt?!“

Danzous eisige Stimme ließ Tsunade augenblicklich vor Wut erzittern, während sie und Sai zeitgleich ihre Köpfe in Richtung des Neuankömmlings wandten und beobachteten wie der Dunkelhaarige gefolgt von Koharu und Homura das Büro betrat.

„Tsunade-hime …“, begrüßte Koharu die Blondine und auch Homura senkte demütig den Kopf, während Danzou selbstsicher vortrat und mit der rechten Hand in die Innentasche seines Gewandes griff.

„Ich denke es ist im Interesse aller hier Anwesenden … wenn wir diese unerfreuliche Angelegenheit möglichst schnell hinter uns bringen.“, erklärte er brummend, warf das amtliche Dokument, welches er soeben aus seinem Mantel gezerrt hatte, vor Tsunade auf den Schreibtisch und verschränkte siegessicher die Arme vor der Brust.

Die Blondine schenkte ihm daraufhin ein aufgesetztes Lächeln und überflog den Antrag mit einem abfälligen Blick, ehe sie aufsah und den Braunhaarigen mit hochgezogenen Augenbrauen ins Visier nahm.
 

„Wie ich sehe hast du bereits unterschrieben …“, kam es kühl von Tsunade, während sie galant in ihrem Sessel platz nahm und Homura und Koharu durch eine flüchtige Bewegung ihrer Hand ebenfalls eine Sitzgelegenheit anbot.

Die beiden Ältesten folgten ihrer Aufforderung höflich nickend und ließen sich rechts und links neben Danzou auf den gepolsterten Sesseln nieder.
 

Sai schwieg unterdessen und positionierte sich, nach einem kurzen Blickaustausch mit der Hokage, schließlich schräg hinter ihr. Er lehnte gerade seinen Rücken gegen eine der großen Fensterscheiben, als er offenbar Danzous Aufmerksamkeit erregte und sogleich abschätzig gemustert wurde.

Doch noch bevor dieser eine erste Bemerkung aufgrund der Gegenwart des Schwarzhaarigen äußern konnte, hatte das Oberhaupt von Konoha-Gakure ihm bereits das Wort abgeschnitten.

„Sai wird dieser Zusammenkunft beiwohnen …“, erklärte Tsunade kurz angebunden und beobachtete wie sich der Mund ihres mürrischen Gegenübers zu einem schmalen Lächeln verzog, ehe er sich nun ebenfalls niederließ und mit seinen Fingerspitzen kurz nachdenklich über die Bartstoppeln an seinem Kinn fuhr.

„Wenn es Euer Wunsch ist, Tsunade-hime …“, sprach der Shimura süffisant und warf Sai über den Schreibtisch hinweg einen amüsierten Blick zu, während Koharu und Homura sich ebenfalls einverstanden zeigten.
 

„Tsunade-sama …“, sprach Homura wenig später zaghaft und bat somit um die Aufmerksamkeit der Blonden, woraufhin diese ihm fragend ihr Gesicht zuwandte und überrascht registrierte, das der Älteste offenbar nervös seine Brille zurecht rückte, „Wir wissen das diese ganze Angelegenheit Euch mit Unbehagen erfüllt. Sakura-san ist für Euch wie eine Tochter gewesen und auch wir Ältesten sind über diesen Verlust mehr als bestürzt …“

Koharu signalisierte ihr Mitgefühl nach diesen Worten durch ein schwermütiges Seufzen, während Danzou lediglich die Augenbrauen hob und die Hokage weiterhin mit einem abschätzenden Blick besah.

„Doch wir sind dazu verpflichtet Konoha-Gakure vor dieser eventuellen Bedrohung zu schützen …“, fuhr Homura fort und registrierte wie der Shimura ihm durch ein steifes Nicken zustimmte.

„Vor welcher Bedrohung?“, fragte Tsunade in säuerlichem Ton und verschränkte abwartend die Arme vor der Brust, während Koharu unsicher zwischen den anderen beiden Ältesten hin und her sah.
 

„Uchiha Sasuke …“, ergriff Danzou schließlich das Wort und wurde beinahe im selben Atemzug von Sai unterbrochen.

„Sasuke würde Konoha-Gakure niemals schaden.“, sprach der Schwarzhaarige gereizt und ballte unter dem amüsierten Schmunzeln des Shimuras gerade wütend die Hände zu Fäusten.

„Er ist ein Uchiha. Für ihn ist dies alles …“, begann der Älteste knurrend, breitete seine Arme aus und vollzog eine ausladende Geste die sich auf ganz Konoha-Gakure bezog, „ … nicht von belang. Das einzige was einen Uchiha interessiert, ist seine Macht.“

„Das ist nicht wahr …“, fuhr Sai den Dunkelhaarigen an und erntete von der Hokage einen mahnenden Blick, woraufhin Danzou offensichtlich erheitert lachte und den jungen Shinobi abwägend musterte.

„Die Vergangenheit hat bewiesen, dass ein Uchiha offensichtlich zu allem fähig ist. Ich selbst habe Uchiha Itachi für einen begnadeten Shinobi gehalten und mich seiner angenommen. Und hätte ich mich damals von seinem Talent nicht blenden lassen, dann wäre es mir vielleicht gelungen eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte unseres Dorfes zu verhindern …“

„Sasuke ist nicht Itachi.“, warf Tsunade kurzerhand ein und verschränkte ihre schlanken Finger scheinbar angespannt in ihrem Schoß, „Wir können ihn nicht für das verurteilen, was sein Bruder vor mehr als zwanzig Jahren getan hat …“
 

„Aber wir können auch nicht länger die Augen davor verschließen …“, erklärte Homura entschlossen und erntete von den anderen Ältesten ein zustimmendes Nicken, „Uchiha Sasuke ist in den Aktenkeller des Hauptgebäudes eingebrochen. Auch wenn er nichts entwendet zu haben scheint, ist dies ein Verbrechen über das wir nicht einfach hinwegsehen können.“

„Ich stimme dem zu …“, fuhr Koharu daraufhin eindringlich fort und besah die Hokage mit einem ernsten Blick, „Die Tatsache das Uchiha Sasuke vor über sechs Wochen spurlos verschwunden ist und unbefugten Zugriff auf die Archive hatte, können und dürfen wir nicht ignorieren, meine Liebe!“
 

„Wir sind für die Sicherheit Konoha-Gakures verantwortlich …“, mischte der Shimura sich aufgebracht in das Gespräch ein, holte plötzlich mit seiner Faust aus und entlockte dem Schreibtisch von Tsunade im nächsten Moment ein lautes Knarren, „Und ich denke, dass mir alle Clanoberhäupter und Mitglieder des großen Rates zustimmen werden, wenn ich sage, dass es zu riskant ist eine potentielle Gefahr, wie Uchiha Sasuke, unbeschwert durch die Gegend wandern zu lassen und ihm auch noch uneingeschränkten Zugriff auf unsere vertraulichsten Dokumente zu gewährleisten!“

Ohne jegliche Gefühlsregung nahm die Hokage Danzous Worte zur Kenntnis und warf allen nun schweigenden Anwesenden einen kurzen unergründlichen Blick zu, ehe sie sich in ihrem kostspieligen Sessel zurück lehnte und ihre Lippen kurz nachdenklich gegen die zusammengefalteten Hände presste.
 

„Ich werde den Antrag nicht unterzeichnen …“

Die festen Worte der Blonden ließen Sai erleichtert aufatmen, bevor sich auch schon der Shimura wutschnaubend erhoben hatte und nun anklagend mit seinem Gehstock auf die Hokage wies.

„Das ist doch die Höhe!“, bellte er offensichtlich erzürnt, während sein vernarbtes Gesicht dunkelrot anlief und er deutlich empört nach Luft schnappte, „Wie könnt Ihr Euch als Hokage bezeichnen, wenn ihr nicht einmal gewillt seid die richtige Entscheidung für Euer Dorf zu treffen?“

„Tsunade-hime …!?“, sprach Koharu leise und schenkte ihrem Oberhaupt einen flehenden Blick, „Ihr müsst doch erkennen, welche Gefahr von diesem Mann ausgeht. Ihr habt bereits Sakura-san durch ihn verloren. Müssen denn erst Menschen zu schaden kommen, damit ihr begreift das Uchiha Sasuke eine Bedrohung für Konoha-Gakure ist?“

„Bitte, Hokage-sama, wir sahen in Euch stets eine weise Frau die mit aufopferungsvoller Besonnenheit ihr Land zu führen vermochte …“, mischte sich nun auch Homura ein und rückte in einer fahrigen Geste seine Brille zurecht, „Ich flehe Euch an Tsunade, zwingt uns nicht bis zum Äußersten zu gehen.“
 

„Ihr kennt meine Antwort bereits.“

Die Stimme der Blonden ließ keine Unsicherheit vernehmen und klang so entschlossen, dass selbst Danzou einen Augenblick lang überrascht inne hielt, bevor er überheblich sein Kinn reckte und verstimmt auf sein Oberhaupt hinab sah.

„Wenn das Euer letztes Wort ist …“, begann er knurrend und griff nach dem ausgebreiteten Dokument auf dem Schreibtisch, „Dann sehen wir Ältesten uns dazu gezwungen Euch Eurer Stimme zu entkräften. Hiermit verzichtet Ihr offiziell auf Euer Amt und werdet mit sofortiger Wirkung suspendiert.“

„Tsunade-hime …“, seufzte Koharu wenig später müde und registrierte wie ihr der Shimura auffordernd den Antrag unter die Nase schob und ihr ungeduldig einen Stift zukommen ließ, „Soweit hätte es niemals kommen müssen …“
 

Die Hokage schwieg nach diesen klagenden Worten und beobachtete regungslos, wie die ältere Dame gerade in schön geschwungenen Buchstaben ihren Namen fein säuberlich niederschriebt, ehe sie das Dokument an Homura weiter reichte, welcher kurz bevor er den Stift zitternd ansetzte, noch einmal einen unsicheren Blick auf das Oberhaupt warf.

„Ich hoffe Ihr wisst, dass unser Handeln in keiner Relation zu Eurer Person oder Eurem Amt steht, Tsunade-sama …“

Die Angesprochene nickte nur stumm, während sie und Sai freudlos beobachteten wie der Älteste fortfuhr und seine Unterschrift auffällig langsam zu Papier brachte, als plötzlich ein ohrenbetäubendes Scheppern ertönte und das gesamte Büro in dunklem Staub versank.
 

Was zum …?“

Danzous mürrische Stimme hallte durch den finsteren Raum, bevor viele schrille Geräusche an die Ohren der Anwesenden drangen und ein grelles Licht alle überraschend dazu zwang, sich mit Hilfe der Arme ihre Augen zu bedenken.

„Was soll das? Was ist hier los?“, rief Tsunade aufgebracht, ehe sie verwirrt die Augen zusammenkniff und im nächsten Moment geschockt erstarrte.

Dieses Geräusch.

Mit einem Ruck schoss ihr Kopf nach oben und auch Sai, der sich schützend vor sein Oberhaupt gestellt hatte, schien die ungläubigen Augen zu Schlitzen zu formen, um in der beißenden Wolke aus Schutt und Staub etwas erkennen zu können.

Mit klopfendem Herzen beobachtete der Schwarzhaarige, wie seine Umgebung wieder Konturen annahm und spürte die Scherben der zerbrochenen Fenster unter seinen Füßen.

Doch seine Aufmerksamkeit galt allein der Silhouette die gerade ungefähr fünf Meter vor ihm sichtbar wurde und ihn dazu verleitete einen erschütterten Blick in blutrote Sharingan zu werfen.
 

Das Chidori blitzte in der Hand des Clanerben, während das Zwitschern von tausenden Vögeln die Gänge des gesamten Gebäudes erfüllte und der Hokage eine unangenehme Gänsehaut bescherte.

Tsunade öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch kein Ton entwich ihrer Kehle.

Mit großen weit aufgerissenen Augen starrte sie den hoch gewachsenen Mann, welcher völlig bewegungslos vor der zerstörten Fensterfront stand und seinen Blick unbeirrt auf die drei Ältesten richtete, an und wartete konsterniert darauf, dass irgendetwas geschah.
 

Sai schien sich als erstes wieder zu fangen und schüttelte skeptisch den Kopf, ehe er einen Schritt auf den Uchiha zutrat und offenbar irritiert sein gezücktes Kunai sinken ließ.
 

„Sasuke …!? Wie …?! Was soll das …?“
 

Noch während seiner Worte, konnte er beobachten wie ihm der Angesprochene einen eiskalten Blick zuwarf und ihn somit augenblicklich zum Schweigen brachte.

„Ich bin nicht wegen euch hier …“, kam es schließlich kühl von dem Clanerben, bevor er seine leuchtenden Augen kurz über die Hokage und ihren Beschützer gleiten ließ und sie einer flüchtigen Musterung unterzog, „Verschwindet!“
 

Was?“, sprach Tsunade daraufhin sichtlich zerstreut und fasste sich hilflos mit der Hand an die Stirn, während sie zwischen dem Uchiha und den anderen Anwesenden hin und her sah, „Was ist hier überhaupt los? Wo bist du gewesen und- …“

„Ich habe gesagt ihr sollt verschwinden …“, grummelte Sasuke gereizt, als Homura plötzlich in einer unscheinbaren Geste seine Hand leicht anhob und sich im Bruchteil einer Sekunde ein Kunai in das Holz seiner Armlehne bohrte.

„Bei der nächsten Bewegung ziele ich genauer …“
 

Die zischenden Worte des Schwarzhaarigen ließen alle Anwesenden angsterfüllt die Luft anhalten, bevor die Hokage sich aufgebracht neben Sai stellte und den jungen Clanerben entrüstet ins Visier nahm.

„Hast du den Verstand verloren, Sasuke? Ich will jetzt wissen was hier vor sich- …“

„Ich wiederhole mich nur ungern …“, fiel ihr der Angesprochene hörbar verstimmt ins Wort und umschlang drohend den Griff des Katanas auf seinem Rücken, „Verschwindet endlich. Mich interessieren nur die drei …“
 

Tsunades verzweifelte Augen folgten den hasserfüllten Sharingan des Uchihas und beobachteten, wie Koharu und Homura verständnislose Blicke austauschten, während der Shimura Sasuke mit unsicherer Miene musterte.
 

„Ich habe es doch gesagt …“, sprach Danzou schließlich streitsüchtig, starrte den ANBU durch seine blitzenden Pupillen herausfordernd an und verzog das vernarbte Gesicht zu einer angewiderten Grimasse, „Ein Uchiha existiert nur um zu töten. Etwas anderes hat dieser Clan noch nie gekonnt und das zieht sich durch die Generationen, wie ein blutroter Faden.“

„Dann sollte ich mich meinem Schicksal wohl fügen …“, entfuhr es Sasuke daraufhin kalt, während er, unter dem geschockten Blick der Hokage, sein Katana aus der Schwertscheide zog und es einmal gefährlich in der Luft kreisen ließ, bevor er es schließlich drohend auf die drei Ältesten richtete, „So wie Ihr euch dem Euren …“
 

Doch noch bevor er sich Koharu und den anderen auch nur einen Schritt nähern konnte, war Sai plötzlich vor ihm aufgetaucht und versperrte dem Clanerben entschlossen den Weg.
 

„Sasuke, hör auf! Was soll das alles? Warum willst du sie töten? Bist du völlig von Sinnen?“

„Geh zur Seite …“
 

Die kühle Stimme des Uchihas ließ Sai nervös schlucken, während er dennoch hartnäckig den Kopf schüttelte und seinem Freund tapfer in die Augen sah.
 

„Du bist doch verrückt! Warum verdammt noch mal willst du die Ältesten töten?“

„Sie kennen den Grund … und jetzt geh zur Seite …“

„Nein. Ich werde das nicht zulassen!“

„Deine Loyalität wird dich noch mal das Leben kosten …“

„Mag sein, aber immerhin bewahre ich dich vor einem dummen Fehler!“

„Tse.“
 

Tsunades Kehle verließ ein markerschütternder Aufschrei, als Sai im nächsten Moment mit ungeheurer Geschwindigkeit an ihr vorbei flog und gefolgt von dem Geräusch brechenden Holzes gegen einen nahe gelegenen Schrank krachte.

Keine Sekunde später eilte sie zu dem dunkelhaarigen Shinobi und zog ihn aus den Überresten des völlig zerstörten Möbelstücks, ehe sie ihn besorgt einer flüchtigen Musterung unterzog und erleichtert feststellte, dass er lediglich ohnmächtig war und nicht allzu schwer verletzt schien.

„Ein Glück!“, murmelte sie leise und richtete Sai etwas auf, ehe sie sich wieder umwandte und mit vor Schock geweiteten Augen dabei zusah, wie sich der Uchiha den drei Ältesten näherte.
 

„Sasuke!“
 

Sie rief seinen Namen doch der ANBU reagierte nicht einmal. Der Hass in seinen Augen schien greifbar, während Tsunade auf ihre Füße sprang und durch den halben Raum stürzte.

Das Zwitschern der Vögel klang unerträglich laut in ihren Ohren.

Und dann war alles ruhig.
 

„Sasuke!?“
 


 

Nur wenige Minuten zuvor, vor der Stadtmauer von Konoha-Gakure
 

Beeilt euch! Ich kann das große Tor schon sehen!“

Der Hyuuga deaktivierte seine Byakugan und jagte vor Naruto und Shikamaru durch den dicht bewachsenen Wald, während die Sonne am Horizont bereits fast untergegangen war und das nun sichtbar gewordene Dorf in ein unheimliches blutrotes Licht tauchte.
 

„Kami-sama lass uns rechtzeitig da sein!“, flüsterte der Uzumaki und warf einen kurzen Blick in den Abendhimmel, ehe er sich mit ganzer Kraft von einem Baumstamm abstieß, neben seinen zwei Freunden auf dem Dach eines großen Hauses nahe der Stadtmauer landete und augenblicklich in Richtung Dorfmitte davon rauschte.
 

„Shikamaru, sobald wir das Zentrum erreicht haben, bringst du Kichiro in Sicherheit!“, schrie der Hyuuga seinem Teamkollegen zu und registrierte, wie dieser bestätigend nickte.

„Und Naruto, du bringst Sakura sofort ins Krankenhaus, ich werde Uchiha- …“

„Nein!“, fiel ihm die Konoichi entschlossen ins Wort, „Ich muss zu Sasuke, Neji, bitte!“

Der Hyuuga knurrte aufgrund dieser Aussage leise und gestand sich im selben Moment ein, das er bereits damit gerechnet hatte, das seine Teamkollegin sich nicht einfach in ein sicheres Krankenhaus begeben würde.

„Verdammt Sakura, ich weiß jetzt schon das ich das bereuen werde …“, schnaubte er kopfschüttelnd, woraufhin die Angesprochene ihm lediglich ein schwaches Lächeln schenkte und spürte wie Naruto seinen Griff um ihren Körper verstärkte und noch einmal sein Tempo erhöhte.

Mit hoher Geschwindigkeit preschten die drei Männer kurz darauf über ihr Heimatdorf hinweg und erspähten in weiter Ferne bereits das Hauptgebäude, als Shikamaru unheilvoll die Stirn runzelte.
 

„Neji!“, brüllte er den Namen des Teamleaders und spürte, wie das Kind in seinen Armen erschrocken zusammen zuckte, „Die Fenster! Irgendwas stimmt da nicht!“

Ohne zu zögern aktivierte der Angesprochene erneut seine Byakugan und zog unter den besorgten Blicken seiner drei Begleiter scharf die Luft ein, bevor er blitzschnell in seine Waffentasche griff, sich von einem Dachgiebel abstieß und kräftig ausholte.
 

„Was hast du vor?“, riefen Naruto und Sakura synchron, ehe sie auch schon beobachten konnten, wie sich der Shuriken von den Fingern des Hyuugas löste und mit einem lauten Surren direkt auf das Hauptgebäude zuschoss.
 

Im selben Moment blitzte das Katana des Uchihas gefährlich auf und wurde von dem Chidori umgeben, als er durch hasserfüllte Augen auf die Ältesten hinab sah und mit der Waffe keine Sekunde später ausholte.

Ein unerwartetes Pfeifen ertönte im Büro der Hokage, als plötzlich ein winziger Shuriken gegen die Klinge des Schwertes prallte und es dem überraschten Clanerben aus der Hand schlug.
 

„Was …?“, entfuhr es Sasuke, während das Klirren in seinen Ohren widerhallte und er sich wutentbrannt, auf der Suche nach dem Schuldigen, umdrehte.

Tsunade war ebenfalls in ihrer Bewegung erstarrt und wandte nun auch erschrocken den Kopf, ehe plötzlich Neji schwer atmend durch die aufklaffende Fensterfront hineingerauscht kam und sich keuchend auf dem dunklen Holzboden ausschlittern ließ.
 

„Hyuuga …“, knurrte der Uchiha sogleich und ergriff wütend sein Katana, bis plötzlich eine zweite Gestalt aus dem Dunkel der Nacht neben Neji auftauchte und ihm sein Herz augenblicklich die Luft abschnürte.

Blasses blutverklebtes rosa Haar war das erste was seine Sinne erfassten, während Naruto mit der hübschen Konoichi auf dem Arm besorgt in die Hocke ging und fürsorglich seine Hand in ihren Nacken schob. Die Atmung des Uzumakis ging unregelmäßig, während er ihren Namen flüsterte und Sasuke mit ansah wie sich ihre grünen Augen langsam öffneten.
 

„Naruto …“

Ihre Stimme war nicht mehr als ein feiner Hauch und doch spürte der Uchiha wie sich all seine Muskeln instinktiv anspannten und ihn, unsichtbar für jedes menschliche Auge, blitzschnell neben der Konoichi wieder auftauchen ließen.
 

„Sakura!“
 

Seine Stimme kam ihm unnatürlich rau vor, als er sich neben sie kniete und registrierte wie alle anderen Anwesenden aufgrund seiner übernatürlich schnellen Bewegung erschrocken zusammen zuckten.
 

„Sasuke …“, sprach die Medic-Nin seufzend, während sie langsam die Hand hob und dem Clanerben erleichtert eine Haarsträhne aus dem erstarrten Gesicht strich, „Es tut mir leid …“

„Ich … verstehe nicht …“

„Das alles … ist eine Falle. Ich musste dich warnen.“

Der Angesprochene schien völlig verwirrt, während er ihr Gesicht in seine großen Hände nahm und ihr sanft mit dem Daumen über die schmutzige blutverschmierte Wange strich.

„Eine Falle? Sakura … was ist passiert? Und wo ist Kichiro?“, fragte er beunruhigt und beobachtete wie die junge Frau kurz schmerzhaft aufstöhnte, ehe sie ihm erklärte das sein Sohn in Sicherheit wäre.
 

„Ich …“, begann Sasuke erneut und besah sich entsetzt die Verletzungen der Konoichi, ehe er für einen Moment schuldbewusst die Lider schloss und ihre Augen wenig später mit einem wütenden Blick fixierte, „Wer hat das getan?“

„…“

„Sakura, wer war das?“

„Sasuke …“

„Wer hat dir das angetan, verdammt?“
 

„Orochimaru …“, antwortete Naruto schließlich knapp und registrierte wie der Schwarzhaarige vor ihm alarmiert den Kopf hob und ihn durch blutrote Sharingan erschrocken musterte, als das Rascheln von Kleidung die Aufmerksamkeit der Anwesenden erregte.

Danzou hatte sich von Koharu und Homura gelöst und war bereits auf dem Weg zur Flügeltür, als plötzlich Shikamaru durch eben diese den Raum betrat und dem Älteren mit Hilfe seines Katanas den Weg abschnitt.
 

„Warum so eilig?“, brummte der Nara, während er dem Shimura sein verstecktes Kunai abnahm, ihm grob die Hände auf den Rücken drehte und die Klinge seines Schwertes an dessen Halsschlagader platzierte.
 

„Ich hätte es wissen müssen …“, bellte der Entwaffnete verächtlich und warf einen mürrischen Blick hinüber zu Sakura, Naruto und Sasuke, „Einem Uchiha sollte man nie trauen. Madara hat das alles geplant, nicht wahr? Er wollte mich von Anfang an beseitigen …“

„Nicht nur er …“, kam es angewidert von Shikamaru, während er Danzou auf die Knie zwang und Tsunade einen wissenden Blick schenkte, „Shimura Danzou war ein Spion von Orochimaru, Hokage-sama. Er hat der Schlange seit mehr als zwanzig Jahren Informationen über Konoha-Gakure geliefert und das Dorf von innen heraus sabotiert.“
 

„Wenn Orochimaru diese kleine Schlampe wie geplant umgebracht hätte und Madara nicht so ein verdammter Bastard wäre, dann wäre Konoha-Gakure nun unter meiner Kontrolle … und das wisst ihr. Ihr hättet mich niemals aufhalten können …“, donnerte der Shimura zornig los und sah durch blitzende Augen zu der Hokage auf, „Ihr habt nie erkannt welch Potenzial dieses Dorf hat. Ihr habt nie erkannt welch mächtige Shinobis dieses Land hervorbringt. Wir könnten unsere Macht und unseren Einfluss erweitern, aber in Konoha-Gakure vergeudet man seine Zeit mit Friedensverträgen, Bündnissen und anderem Schwachsinn …“
 

„Das darf doch nicht wahr sein …“, entfuhr es Tsunade nach diesem offensichtlichen Geständnis geschockt und auch Homura und Koharu starrten Danzou ungläubig an, während Neji dem gerade zu sich kommenden Sai, hilfsbereit aufhalf und ihm ermutigend die Schulter tätschelte.
 

Sasuke hatte sich inzwischen wieder erhoben und ging nun mit unheilvoller Miene auf den Shimura zu.

„Was hast du mit Uchiha Madara zu tun?“
 

Der kalte Ton des Clanerben veranlasste den Shimura zu einem erheiterten Lachen, bevor er seinen Blick an dem Uchiha auf und abfahren ließ und diesem ein fieses Grinsen schenkte.

„Ich war eine Figur auf seinem Schachbrett … genau wie du …“, antwortete der Älteste lachend und zog unter dem irritierten Blick von Sasuke amüsiert eine Augenbraue hoch, „Der einzige Unterschied zwischen uns beiden ist, dass ich ein Turm war … und du nur ein einfacher Bauer.“
 

„Was soll das bedeuten?“, sprach der Shinobi gereizt und beobachtete wie sich der Braunhaarige vor ihm scheinbar genüsslich über seine Unwissenheit amüsierte.

„Die Akte, das große Geheimnis um den Tod deiner geliebten Familie … es war alles eine Lüge.“

„Was …?“

„Du bist ebenso töricht wie dein Vater! Madara wusste das …“

„…“

„Er musste dir nur noch den Köder zuwerfen. Die tragische Geschichte über das Schicksal deines armseligen Clans! Du warst eine nützliche Waffe, perfekt kontrollierbar!“

„Du lügst!“

„Nein, mein Junge …“, kam es gefährlich grinsend von dem Shimura, während er sich unter den erschrockenen Blicken aller Anwesenden an dem fassungslosen Gesichtsausdruck von Sasuke zu laben schien, „Ich bin vermutlich der erste Mensch der jemals ehrlich zu dir war …“

Sei still!“

Die Stimme des Uchihas war nicht mehr als ein Zischen, während er sich bedrohlich vor Danzou aufbaute und wütend die Hände zu Fäusten ballte.
 

„Ich weiß, das alles ist schwer zu glauben …“, kicherte der Shimura und spürte wie ihm Shikamaru warnend sein Knie in den Nacken drückte, „Ich selbst habe die gefälschte Akte in die Archive geschmuggelt, deswegen tauchte sie auch nicht im Bestandsverzeichnis auf … und ich allein habe deinem Bruder damals eingeredet, dass die Vernichtung des Uchiha-Clans zur Sicherung des Friedens in Konoha-Gakure unumgänglich ist. Dein Vater war der einzige, der jemals etwas von meiner Verbindung zu Orochimaru ahnte, er beschuldigte mich der Spionage …“
 

Das kernige Lachen des Ältesten ließ alle Anwesenden erzittern, während Sakura spürte, wie ihr erste Tränen die Wangen hinunter liefen und sie stumm auf die entsetzlichen Worte des wahnsinnigen alten Mannes lauschte.
 

„Fugaku, dieser Narr! Natürlich konnte ich nicht zulassen das er Beweise fand … also half mir dein naiver Bruder dieses Problem zu beseitigen. Als Itachi die Wahrheit herausfand, war es bereits zu spät. Er war ein Abtrünniger und konnte nicht mehr zurück. Er musste damit leben seine eigene Familie getötet zu haben. Es war wie ein Fluch für ihn.“

Die glänzenden blutroten Sharingan des Uchihas ließen Danzou leise glucksen, während er die Augen schloss und wusste, dass sein Ende nun gekommen war. Er befeuchtete mit seiner Zunge nervös seine Lippen und vernahm Sasukes unregelmäßige Atemzüge, ehe er zaghaft den Mund öffnete und wusste, dass er nach seinen folgenden Worten endlich Erlösung finden würde.

„Das Letzte was Itachi wollte, war, dass sein kleiner Bruder, der immer zu ihm aufgesehen hatte … von seiner Schande erfuhr.“
 

Kurz darauf ertönte, wie erwartet, das ersehnte Zwitschern der tausend Vögel in den Ohren des Ältesten und der Shimura konnte förmlich hören, wie sie ihn aus der anderen Welt zu sich riefen, als ihn plötzlich eine Stimme erreichte, die weniger fern klang als die anderen und ihn irritiert blinzeln ließ.
 

„Sasuke …“
 

Danzou sah hinüber in die verweinten Augen der rosahaarigen Konoichi, welche immer noch in den Armen des Uzumakis lag und ihren festen Blick nun auf den Hinterkopf des erstarrten Uchihas richtete.
 

„Tu es nicht …“

„…“
 

„Du weißt, wenn er stirbt … wird das nichts ändern …“

„…“
 

„Die Genugtuung … wird nur ein paar Minuten anhalten …“

„…“
 

„Es wird alles weiter gehen wie bisher …“

„…“
 

„Aber du kannst dem ein Ende setzen … du kannst das hier und jetzt alles enden lassen …“

„…“
 

„Sasuke … bitte …“
 

Es vergingen mehrere Sekunden in denen es niemand wagte sich zu rühren, nicht einmal der Shimura riskierte es einen Ton von sich zu geben, bis plötzlich alle Anwesenden überrascht beobachten konnten, wie der Schwarzhaarige nach endlos langer Zeit die erhobene Klinge mutlos zu Boden warf und die hasserfüllten roten Augen wieder das gewohnte Schwarz annahmen.
 

Mit vor Schock geweiteten Pupillen sah Danzou dabei zu, wie sich Sasuke, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, abwandte und ihm den Rücken zukehrte.
 

„Was …?“, entfuhr es dem Ältesten panisch, als er seine zitternde Stimme wieder fand dem Clanerben unerwartet laut hinterher schrie, „Ich habe deine Familie ermorden lassen. Ich bin der wahre Schuldige! Sie sind alle wegen mir gestorben! Jetzt komm zurück und beende was du angefangen hast!“
 

Die Worte des alten Mannes ließen Sai den Kopf schütteln, während er Shikamaru dabei half den nun tobenden Verräter unter Kontrolle zu halten und ihn mit dem Gesicht auf den staubigen Boden zu drücken.
 

„Komm zurück, du elender Feigling! Und du willst ein Uchiha sein? Ein Uchiha hätte mich ohne zu zögern getötet! Du kannst den Fluch der auf deiner Familie liegt nicht einfach brechen indem du mich verschonst, hörst du? Also töte mich, verdammt! Ich weiß das du es willst, also tu es! Töte mich!“
 

„Schafft ihn weg …“, sprach Sasuke kühl, als er wieder an Naruto herantrat und vor Sakura seufzend in die Hocke ging.

Der Nara und Sai warfen Tsunade abwartende Blicke zu, bevor diese schließlich zustimmend nickte und ihnen durch ein Zeichen bedeutete Danzou abzuführen.
 

„Wir kommen mit …“, sprach Koharu schließlich leise und erklärte, dass sie und Homura dafür Sorge tragen wollten, das der Shimura für den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen würde. Die beiden Männer signalisierten ihr Einverständnis und zogen den immer noch brüllenden Verräter mit Hilfe der zwei Ältesten grob aus dem Raum, während dessen Schreie sogar noch auf dem Flur zu hören waren und nur langsam verstummten.
 

„Ich …“, setzte die Hokage nach kurzem Schweigen an und fuhr sich einmal fahrig durch das blonde Haar, „Das alles ist …“

„… gerade noch mal gut gegangen.“, beendete Neji den Satz der Fünften und rieb sich den Nacken, während er dabei zusah, wie Sasuke die Medic-Nin besorgt musterte und diese daraufhin müde lächelte.
 

„Ich bin stolz auf dich …“, flüsterte sie schwach und beobachtete wie der Angesprochene nur flüchtig den Kopf schüttelte, ehe er ihr eine blassrosa Haarsträhne aus dem Gesicht strich und ihr einen kurzen Kuss auf die Stirn hauchte.

„Du bist ganz heiß!“, stellte er erschrocken fest, woraufhin auch die Hokage fürsorglich hinter den Clanerben trat und ihre ehemalige Schülerin mit einem abschätzenden Blick musterte.
 

„Tsunade!“, erlangte Naruto die Aufmerksamkeit der Fünften, und wies sie mit einer Kopfbewegung an näher zu kommen, während er Sakura etwas aufrichtete und diese im selben Moment von einem Hustenanfall heimgesucht wurde.

Die Augen des Uchihas und aller Anwesenden weiteten sich geschockt, als die junge Frau plötzlich Blut spuckte und ohne Vorwarnung das Bewusstsein verlor.

Naruto war schnell und hatte sie aufgefangen, während Tsunade bereits einen Blick auf den Rücken ihrer ehemaligen Schülerin hatte werfen können und erkannte, dass sie keine Zeit mehr verlieren durften.
 

„Naruto, sie muss sofort ins Krankenhaus! Wie lange steckt das Kunai schon in ihrem Rücken? Du musst mir auf dem Weg alles erzählen, beeilen wir uns!“, bellte die Hokage dem Uzumaki zu, während beide bereits wieder auf den Beinen standen und im nächsten Moment durch das Fenster verschwunden waren.
 

Der Hyuuga sah ihnen besorgt hinterher, während neben ihm plötzlich die Tür zum Büro aufflog und Shikamaru gehetzt den Raum betrat.

„Ich habe Tsunade brüllen hören, was ist passiert?“

„Sakura …“, gab Neji lediglich als Antwort und registrierte wie der Nara fragend die Augenbrauen hob, „Sieh mich nicht so an, Shikamaru. Ich bin kein Arzt, ich weiß nur das Tsunade ziemlich schnell wurde.“
 

„Scheiße!“, fluchte der Angesprochene daraufhin erbost und schlug die Tür hinter sich mit voller Wucht zu, als sein verzweifelter Blick Neji streifte und schließlich auf den Uchiha fiel.

Dieser stand immer noch völlig regungslos vor der zerstörten Fensterfront des Büros und stierte scheinbar abwesend auf seine blutverschmierten Hände.

Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete Sasuke wie die rote Flüssigkeit langsam zu Boden sickerte und spürte, dass ihn das lange nicht mehr gekannte Gefühl der Hilflosigkeit übermannte.
 

Blut.
 

Es war überall.
 

Das Blut seiner Eltern.

Das Blut seines Bruders.

Das Blut seiner Frau.
 

Doch noch bevor er weiter in den tiefen und dunklen Abgründen seiner Angst versinken konnte, spürte er einen heftigen Schmerz an seiner Wange, fand zurück in die Gegenwart und registrierte wie sein Kopf ruckartig zur Seite flog, ehe er mit dem Ärmel seines Pullovers das Blut aus seinem Mundwinkel wischte und in die vor Zorn funkelnden Augen des Hyuugas sah.
 

„Ich habe sie dir überlassen, Uchiha! Ich habe sie dir anvertraut, verdammt! Wenn sie stirbt, dann bring ich dich um- …“

„Neji!“, fuhr Shikamaru dazwischen, wehrte den zweiten Angriff des Hyuugas fürsorglich ab und legte eine Hand auf die Schulter seines besten Freundes, „Es reicht! Das ändert gar nichts …“

Doch der Angesprochene ignorierte den Einwurf seines besten Freundes sichtlich erzürnt und riss sich wenig später los um Sasuke wiederum mit einem hasserfüllten Blick zu strafen.

„Du hast sie nicht verdient, Uchiha … und das weißt du!“

„Neji … das ist weder der richtige Ort noch der richtige Moment dafür …“, mischte sich der Nara erneut ein und sah einen Moment lang streng zwischen den beiden Männern hin und her, bevor er beobachten konnte, wie Sasuke leicht den Kopf senkte und dem bohrenden Blick seines Gegenübers auszuweichen schien.

„Tse …“

Mit diesem abfälligen Geräusch wandte sich Neji schließlich ab und vergrub seine Hände in den Taschen seiner ANBU-Hose, bevor er durch die aufgerissene Bürowand verschwand und einen zerstreuten Clanerben zurück ließ.
 

„Er hatte schon immer einen ausgeprägten Hang zur Dramatik …“

Shikamarus dunkle Stimme erreichte die Ohren des Schwarzhaarigen und sorgte dafür, dass dieser geräuschvoll ausatmete, ehe er dem Nara einen gepeinigten Blick zu warf und sich stöhnend mit einer Hand durch das verzweifelte Gesicht fuhr.

„Und was ist mit dir?“

„Oh! Versteh mich nicht falsch, Sasuke! Ich würde dich im Moment am liebsten an einen spitzen Hacken hängen und ausbluten lassen, aber im Gegensatz zu Neji besitze ich die Gabe der unerschöpflichen Gelassenheit.“

Der Clanerbe erwiderte daraufhin nichts und schloss für ein paar Sekunden müde die Lider, bevor er zaghaft den Mund öffnete und einen Blick in die tiefschwarze Nacht warf.

„Hyuuga hat Recht. Ich habe zugelassen dass ihr etwas passiert …“

„…“

„Was ist … wenn sie …?“

„Dann solltest du bei ihr sein … und nicht hier …“, fiel ihm Shikamaru ins Wort und beobachtete den Uchiha dabei, wie er sich verzweifelt in seine Haare griff und schmerzlich den Kopf sinken ließ.
 


 

Kurze Zeit später, an der Grenze des Feuerreiches
 

Ein Rascheln veranlasste den jungen Shinobi dazu sich aufmerksam umzusehen, während seine Finger lautlos nach dem Kunai in seiner Waffentasche tasteten und es schließlich fest umschlossen.

Die auffälligen Augen des Mannes huschten über den Waldboden unter ihm, als er ein vertrautes Chakra wahrnahm und sogleich irritiert die Stirn runzelte.

Er richtete sich auf und warf einen Blick über seine Schulter, bevor er in der Abenddämmerung die Umrisse einer ihm bekannten Person erblickte und sich fragend dem Neuankömmling zuwandte.

„Konan …? Was willst du hier?“

Die Angesprochene trat daraufhin schweigend aus dem Schatten einer Baumkrone und stand nach einem eleganten Sprung neben Pain auf dem breiten Ast eines hochgewachsenen Ahorns.

„Du sollst unverzüglich nach Ame-Gakure zurückkehren! Befehl von Madara …“, erklärte sie leise und schien sich sichtlich unwohl in ihrer Haut zu fühlen.

„Was ist passiert?“

Die Stimme des Rothaarigen klang gereizt, während er das Kunai in seiner Hand offenbar aufgebracht in den Baumstamm neben ihm rammte und nach einer Antwort verlangte.

„Offenbar gab es jemanden der schneller war als wir …“

„Was soll das bedeuten?“

„Konoha-Gakure wurde gewarnt … die Nachricht über Orochimarus Tod und Danzous Verhaftung verbreitet sich wie ein Lauffeuer!“

„Orochimaru ist tot!? Wie ist das möglich, wenn …?“

Der junge Mann brach ab und Konan konnte beobachten wie er kurz verwirrt die Stirn runzelte, ehe er sie einer abschätzenden Musterung unterzog und einen wütenden Blick in ihre hübschen goldbraunen Augen warf.

„Wo ist Sakura?“

„…“

Die junge Frau presste fest die Lippen aufeinander und spürte wie ihr Herz kläglich versuchte gegen den aufkommenden Schmerz anzukämpfen, als die barsche Stimme ihres alten Gefährten sie plötzlich aus ihren Gedanken riss.

„Antworte!“

„Ich weiß es nicht …“, setzte Konan vorsichtig an, sah wie der Rothaarige vor ihr schnaubend die Lider schloss und schluckte kurz bevor sie zaghaft weiter sprach, „Sie ist verschwunden … offenbar hat Sasori ihr geholfen zu fliehen …“
 

„Sasori, huh …?“, kam es grübelnd von dem attraktiven Mann, woraufhin die Blauhaarige bestätigend nickte und ihre vollen Lippen zu einem kalten Lächeln verzog.

„Ja, sein Verrat hat ihn einen hohen Preis gekostet. Wir haben seine Leiche zusammen mit der von Orochimaru auf einer Waldlichtung westlich von Ame-Gakure gefunden …“
 

„Westlich von Ame-Gakure …!?“, knurrte Pain und presste knirschend die Zahnreihen aufeinander als ihn die Erkenntnis traf, „Dann war Orochimaru auf dem Weg ins Hauptquartier um sich das Kind zu holen!“
 

Die Konoichi lauschte seinen gereizten Worten und beobachtete wie sein markantes Gesicht finstere Züge annahm, ehe er weiter sprach und wütend die Hände zu Fäusten ballte.

„Madara wollte mich also tatsächlich hintergehen und Sakura umbringen … doch offenbar ist sie noch viel stärker als ich dachte …“, murmelte Pain mit einem Hauch von Anerkennung in der Stimme und registrierte wie die schöne Frau vor ihm offenbar empört nach Luft schnappte und ihn mit einem ungläubigen Blick besah.
 

„Du denkst sie hat Orochimaru und Sasori getötet …? Ist das dein Ernst? Das ist lächerlich! Sie mag eine ganz passable Konoichi sein … und vielleicht ist sie sogar dazu in der Lage Sasori zu überwältigen … aber sie hätte es niemals geschafft ihn zu töten, geschweige denn Orochimaru einen Kratzer zu verpassen!“

„Der Neid der aus dir spricht ist erbärmlich, Konan …“, offenbarte der junge Mann seiner Gesprächspartnerin und strafte sie mit einem ablehnenden Gesichtsausdruck, „Uchiha Sakura hat bemerkenswerte Fähigkeiten … und ich zweifle nicht daran, dass sie es war, die für den Tod der alten Schlange verantwortlich ist …“
 

„Aber …“, entfuhr es Konan erzürnt, ehe sie noch im selben Atemzug von ihrem Gegenüber unterbrochen wurde.

„Wie lange willst du dich noch an das, was zwischen uns war, klammern …?“

Die harten Worte des Shinobis ließen die hübsche Frau überrascht innehalten und zwangen sie zu einem stummen Seufzer, bevor sie tapfer den Kopf hob und in seine gelangweilten Augen blickte, die sie einst, vor gar nicht langer Zeit, hatten schwach werden lassen.
 

„Ich …“

„Du warst nur ein netter Zeitvertreib …“

„Ich weiß.“

„Dann erspar mir dieses Gefasel …“

„Ich wollte doch nur …“

„Was?“

„…“
 

„Was wolltest du?“, die Stimme des jungen Mannes klang belustigt, jedoch stahl sich auf sein Gesicht nur ein spöttisches Grinsen, während er einen Schritt auf die zurückweichende Frau zuging und sie ohne Vorwarnung grob gegen die Baumrinde presste, „Mir helfen? Mich bemitleiden? Mir bei meinem schweren Schicksal beistehen? Mir an meinem Sterbebett die Hand tätscheln? Mir jede Woche neue Blumen auf den Grabstein legen?“
 

„Pain … bitte …“, schluchzte sie aufgrund seiner Worte leise und schloss die tränengefüllten Augen, ehe sie registrierte wie ihre Handgelenke losgelassen wurden und der Rothaarige sich zischend von ihr löste.
 

„Siehst du! Du bist schwach! Du warst es immer … und wirst es immer sein …“, sprach Pain kalt und beobachtete unbeeindruckt, wie die junge Frau seinem Blick auswich und beschämt ihre Arme um ihren zitternden Oberkörper schlang, „Du besitzt weder den Stolz, noch die Stärke um einem würdigen Erben des Rikudo-Clans das Leben zu schenken …“
 

Konan spürte wie jedes seiner Worte ihrem Herzen tiefe, unheilbare Schnitte zufügte und wusste dennoch zeitgleich, dass dies seine Art war mit unangenehmen Tatsachen abzuschließen. Sie nahm das letzte bisschen Würde was ihr blieb zusammen, straffte die Schultern und schenkte ihrem Gegenüber ein schwaches Lächeln, woraufhin dieser sie kurz unsicher musterte und von ihrer Reaktion scheinbar leicht verblüfft war.
 

„Vermutlich hast du Recht …“, kam es schließlich zögernd von der hübschen Frau, ehe sie dabei zusah wie Pain misstrauisch eine Augenbraue in die Höhe wandern ließ und seinen Blick nicht eine Sekunde von ihr löste.
 

Sie bemerkte wie er den Mund öffnete um etwas zu sagen, überlegte es sich jedoch offensichtlich anders und nickte nur knapp, ehe er zum Sprung ansetzte und ihr schweigend den Rücken zukehrte.
 

„Es wird dunkel …“, brummte er müde und fuhr sich seufzend durch das feuerrote Haar, „Du solltest bald aufbrechen, wenn du Ame-Gakure noch vor Tagesanbruch erreichen willst…“
 

„Was ist mit dir …?“

„Ich werde Akatsuki verlassen …“

„Wieso?“

„Das geht dich nichts an …“
 

Im nächsten Moment war er bereits verschwunden und ließ die junge Frau allein zurück.

Sanft wehte ihr blaues Haar im Wind und verdeckte einen Teil ihres schönen Gesichtes, während sie geräuschvoll die Luft aus ihren Lungen stieß, eine Hand zaghaft über ihren Mantel gleiten ließ und sie schließlich auf Bauchhöhe an ihren schmalen Körper presste.

Ein wehmütiges Lächeln schlich sich auf ihre Lippen als sie an das kleine Leben in sich dachte und an die Tatsache, dass sie nicht würdig sein sollte die Mutter dieses Kindes zu sein.

Doch das war sie schon längst.
 

„Du hast es ihm also nicht gesagt …?!“

Ein erstickter Aufschrei entfuhr der jungen Frau, während sie panisch den Kopf herum riss und in ein ihr bekanntes, maskiertes Gesicht sah.
 

„Madara-sama!“ keuchte sie erschrocken und presste ihre rechte Hand auf ihr wild klopfendes Herz, während sie beobachten konnte wie ihr Gegenüber lediglich leicht den Kopf zur Seite neigte und sie stillschweigend zu beobachten schien, „Woher wisst Ihr …?“
 

„Meine Liebe …“, setzte der Uchiha an und zuckte kurz mit den Schultern, bevor er offenbar pikiert weiter sprach, „Ich weiß es nicht nur … ich spüre es!“
 

„Wie bitte?!“
 

„Ich spüre das Chakra des Kindes …“

Die Augen der Konoichi weiteten sich überrascht, bevor sie ihre Hand erneut zu ihrem Bauch wandern ließ und den Maskierten mit einem verständnislosen Blick besah.
 

„Wie … wie ist das möglich?“, flüsterte sie unsicher und versuchte, sich auf ein ihr unbekanntes Chakra zu konzentrieren, doch sie konnte beim besten Willen nichts wahrnehmen.
 

„Ich habe ein äußerst seltenes sensibles Gespür, was Chakra angeht … um genau zu sein, gab es nur eine Person auf dieser Welt die, neben mir, über eine ähnliche Gabe verfügte …“, erklärte Madara unverhohlen und verschränkte die Arme vor der Brust, während er die Blauhaarige unauffällig musterte.
 

„Wer war diese Person?“
 

Die Frage kam Konan eher unbeabsichtigt über die Lippen, als sie sich nervös eine Haarsträhne hinter das Ohr strich und ihrem Anführer einen neugierigen Blick zu warf.
 

„Uchiha Fugaku … mein Urenkel …“
 


 

Kurze Zeit später, im Krankenhaus von Konoha-Gakure
 

Mit einem betrübten Seufzen lehnte Naruto seinen Hinterkopf gerade an die Wand des Krankenhausflures, öffnete eines seiner blauen Augen und lugte auf die rot leuchtende Lampe über der Tür des Operationssaals, als diese plötzlich zum siebten Mal aufgerissen wurde und eine hübsche Krankenschwester in Windeseile an ihm vorbei rannte und mit einer Phiole voll dunkelroten Blutes in einem nahe gelegenen Raum verschwand.

Der Uzumaki zählte die Sekunden bis die junge Frau wieder auftauchte, mit blassem Gesicht zurück in den OP hechtete und die Flügeltüren hinter sich zu schlug.
 

„Verdammt!“, fluchte er ungehalten und stieß seinen Kopf verzweifelt gegen die Wand hinter ihm, ehe er unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutschte und sich immer wieder fahrig durch das blonde Haar strich.

Er saß nun schon seit einer knappen Stunde hier und niemand hielt es für nötig ihn über Sakuras Zustand aufzuklären. Das es nicht rosig aussah hatte er mittlerweile auch begriffen, denn in den Gesichtern der Schwestern, die in regelmäßigen Abständen an ihm vorbei sausten lag definitiv Verzweiflung.

Es vergingen weitere zehn Minuten in denen ihn die Ungewissheit nur schwer atmen ließ, als ihn plötzlich zwei bekannte Stimmen riefen und den Blonden dazu zwangen seinen schwermütigen Blick von der Tür des Operationssaals zu lösen.
 

„Naruto …?!“
 

Neji und Shikamaru betraten mit besorgten Mienen den breiten Flur und eilten in schnellem Schritt auf ihren Freund zu, während dieser sich seufzend erhob und all ihre Hoffnungen durch ein einfaches Kopfschütteln zerschlug.
 

„Ich habe keine Ahnung wie es ihr geht …“, sprach der Uzumaki leise und warf einen Blick über seine Schulter auf die immer noch rot leuchtende Lampe, „Aber alle wirken sehr beunruhigt …“
 

„Das darf doch nicht wahr sein!“, fluchte Shikamaru daraufhin verzweifelt, bevor sich der Hyuuga mit einer Hand durch das Gesicht fuhr und ebenfalls einen zaghaften Blick auf die große Flügeltür warf.
 

„Seit wann ist sie da drin?“
 

„Bereits seit einer Stunde …“, antwortete Naruto stöhnend und runzelte im nächsten Moment nachdenklich die Stirn, während er seine beiden Freunde mit zusammengezogenen Augenbrauen besah.
 

„Wo ist Sasuke …?“
 

Diese Frage schien die beiden Neuankömmlinge zu überraschen, da sie sich kurz selbst nachdenklich betrachteten, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Blonden schenkten.

„Er ist nicht hier?!“, sprach der Nara schließlich verwirrt, bevor er beobachten konnte wie Naruto ihm eine dümmliche Grimasse schnitt und mit Hilfe seiner Arme eine ausladende Geste vollführte.
 

„Siehst du ihn hier etwa irgendwo …?“
 

„Das verstehe ich nicht. Es ist schon fast eine Stunde her, dass ich mit Sai die erste ANBU-Einheit zusammengestellt habe. Sasuke ist bereits davor verschwunden …“, erklärte Shikamaru verwundert und registrierte wie der Uzumaki noch einmal zwischen ihm und Neji hin und her sah, bevor er sich plötzlich in Bewegung setzte und entschlossen an ihnen vorbei lief.
 

„Naruto?! Was hast du vor?“

„Ich werde ihn suchen.“
 

„Nein.“
 

Die feste Stimme des Hyuugas ließ die beiden anderen einen Augenblick innehalten, ehe Naruto sich irritiert zu dem Braunhaarigen umdrehte und ihm verständnislos entgegensah.

„Ich werde Uchiha suchen. Ihr zwei bleibt bei Sakura.“
 

„Aber du …?!“, begann Naruto sichtlich überrascht, während er dabei zusah wie der Nara Neji durch ein knappes Nicken sein Einverständnis signalisierte und schweigend beobachten konnte, wie sich der Braunhaarige abwandte und ohne ein weiteres Wort aus seinem Blickfeld verschwand.
 

„Hältst du das für eine gute Idee?“, sprach der Blonde plötzlich unsicher und warf einen letzten Blick auf den Flur in den der Hyuuga vor wenigen Sekunden abgebogen war.

„Keine Ahnung …“, antwortete Shikamaru nach kurzem Zögern ehrlich und fuhr sich seufzend durch das dunkle Haar, „Wir müssen Neji wohl einfach vertrauen …“

„Sieht ganz so aus …“
 

Die beiden Männer stöhnten synchron und warfen erneut einen Blick auf die Lampe über der OP-Tür, bevor Naruto sich besorgt auf einen der Besucherstühle fallen ließ und mutlos nach einer Zeitschrift griff.

Shikamaru tat es ihm wenig später gleich und lugte verstohlen auf die aufgeschlagene Seite der Illustrierten.
 

„Welcher Shinobi passt zu dir?“, las der Nara verwirrt vor und lenkte somit die Aufmerksamkeit seines Freundes auf den Artikel auf der rechten Seite.

„Egal ob herzensguter Chaot, charmanter Faulpelz, gutaussehender Einzelgänger, oder eifersüchtiger Kavalier! Wir klären welcher Typ dein Typ ist!?“, fuhr Naruto fort und blätterte auf die nächste Seite, um sich kopfschüttelnd die möglichen Ergebnisse anzusehen.

Auch Shikamaru hatte seine Augen über die Auswertungen des Psycho-Testes gleiten lassen und schnalzte nun missbilligend mit der Zunge.
 

„Was für ein Schwachsinn! Herzensguter Chaot? Charmanter Faulpelz? Wer denkt sich bloß solche Bezeichnungen aus …?!“

„Du sagst es!“, stimmte ihm der Blonde zu und rollte zeitgleich mit den Augen, „Als würdest du auch nur einen Mann finden, auf den eine dieser dummen Aussagen zutrifft!“

„Frauen! Wie anstrengend! Die glauben sie wüssten alles …“

„Hn.“, machte Naruto daraufhin nur zustimmend, schlug die Zeitschrift grummelnd zu und warf sie zurück auf den kleinen Beistelltisch, bevor er seufzend die Arme vor der Brust verschränkte und sich in dem unbequemen Wartestuhl lässig etwas zurücklehnte, „Was ist mit den Wachen die Sasuke außer Gefecht gesetzt hat?“
 

„Neji meinte, es gehe ihnen gut und sie wären bereits wieder auf den Beinen. Er hat die Wachposten rund um das Dorf verstärken lassen und alle verfügbaren Shinobis damit beauftragt nach möglichen Sicherheitslücken zu suchen.“, antwortete Shikamaru murmelnd und kratzte sich nach einem nervösen Blick auf die Uhr leicht am Kopf, „Sai und ich haben acht Teams losgeschickt, die das Feuerreich nach Uchiha Madara absuchen, aber so wie es aussieht wurde er bereits über die neusten Geschehnisse in Konoha-Gakure informiert.“

„Dann ist er also entkommen …“, schlussfolgerte der Uzumaki und besah den Braunhaarigen neben sich mit einem unheilvollen Blick, woraufhin dieser ebenfalls wenig erfreut wirkte und bestätigend nickte.

„Ich fürchte so ist es …“
 


 

Zur selben Zeit, auf dem Dach des Konoha-Hospitals
 

Ein schmerzerfülltes Keuchen ertönte im Dunkel der Nacht, während sich blasse Finger um das kalte Geländer schlossen und sich krampfhaft daran festzuklammern schienen.

Stöhnend ließ der Schwarzhaarige den Kopf sinken und vergrub sein gequältes Gesicht in dem Ärmel seines Pullovers, als er plötzlich hinter sich das leise Geräusch von Schritten vernahm und unbewusst den Atem anhielt.
 

„Hier steckst du …“

Nejis monotone Feststellung veranlasste ihn zu einem genervten Grummeln, ehe er zaghaft den Kopf hob und, ohne sich dem Neuankömmling zuzuwenden, seinen Blick stur geradeaus über das schwach beleuchtete Dorf schweifen ließ.
 

„Was willst du, Hyuuga?“

Der Angesprochene registrierte den missfallenden Unterton in der ruhigen Stimme des Clanerben und holte für einen kurzen Moment geräuschvoll Luft, ehe er sich in Bewegung setzte und sich kurze Zeit später neben dem Schwarzhaarigen über die hüfthohe Brüstung lehnte.
 

„Was tust du hier, Uchiha?“

Die Gegenfrage des Shinobis ließ Sasuke kurz innehalten, bevor er seine dunklen Augen schloss und Neji eine hörbar gereizte Antwort gab.

„Das geht dich nichts an …“

„Ich fürchte in diesem Fall geht es mich schon etwas an …“, widersprach der Braunhaarige kühl und beobachtete wie ihm sein Gegenüber schnaubend das Gesicht zuwandte.

Neji überflog intuitiv die dunklen Schatten unter den nachtschwarzen Augen, welche sich gequält und schuldbewusst auf sein Antlitz legten und nicht das gewohnte Maß an Arroganz ausstrahlten, dass sie ihm für gewöhnlich entgegenbrachten.

Der sonst so stolze Mann vor ihm wirkte beinahe erschreckend blass, nahezu zerbrechlich und irgendetwas an diesem ungewöhnlichen Bild, ließ den Hyuuga innerlich zur Ruhe kommen und legte ihm ein kleines Schmunzeln auf die Lippen.
 

„Was?“, ertönte die raue Stimme des Clanerben, woraufhin Neji lediglich fragend die Augenbrauen hob, während sein durchdringender Blick weiterhin auf Sasuke verweilte, „Bist du hier um mich auszulachen?“
 

„Das war eigentlich nicht meine Intention … aber wenn ich so darüber nachdenke …“, setzte der Angesprochene müde an, ließ seinen Satz jedoch absichtlich unbeendet und registrierte wie der Uchiha sich daraufhin zischend von ihm abwandte.

„Verpiss dich, Hyuuga!“

„Verlockend, aber ich fürchte ich muss ablehnen, Uchiha!”
 

Neji beobachtete ausdruckslos wie der Schwarzhaarige ungläubig herumfuhr und ihm einen wütenden Blick zuwarf, ehe dieser seinen Griff um das Geländer verstärkte und sich zu voller Größe aufbaute.

„Warum bist du hier …? Was, verdammt noch mal, willst du von mir?“

Noch bevor Sasuke blinzeln konnte, spürte er den Griff um seinen Kragen, registrierte wie er unsanft mit dem Rücken gegen die Brüstung gepresst wurde und nahm geschockt wahr, wie der Atem des Hyuugas die kühle Haut seiner Wange streifte.
 

„Ich will das du aufhörst dich wie ein Feigling zu verstecken.“, flüsterte Neji seinem Gegenüber zu und bemerkte wie dieser aufgrund seiner Worte im nächsten Moment erbost schnaubte und versuchte sich vom ihm loszureißen.
 

„Warum verziehst du dich nicht einfach, Hyuuga? Verschwinde endlich und lass mich in Ruhe, verdammt!“, knurrte Sasuke wütend, woraufhin der ANBU ihn nur noch schmerzhafter gegen das Geländer stieß und dabei zusah wie der Uchiha keuchend eines seiner dunklen Augen zukniff.

„Hyuuga, du verdammter Bastard! Schlag doch einfach zu, wenn du- …“
 

„Sasuke …“
 

Die ruhige Stimme des Braunhaarigen veranlasste den offenbar überraschten Angesprochenen dazu abrupt innezuhalten, während Neji die plötzliche Stille mit einem leisen Seufzen willkommen hieß und spürte, wie sich der Clanerbe im selben Moment verkrampfte.

Die Tatsache, dass er ihn bei seinem Vornamen genannt hatte, schien Sasuke zu verunsichern, woraufhin der Hyuuga seine Chance nutze und zaghaft seine Stimme erhob.
 

„Es sieht nicht gut aus …“, kam es leise flüsternd von Neji, bevor er sich verstimmt auf die Lippe biss und an dem Uchiha vorbei auf das schlafende Dorf blickte, „Die Ärzte geben uns keine Auskunft … und sie wird seit bereits über einer Stunde operiert …“
 

Er lauschte auf die unregelmäßigen tiefen Atemzüge seines Gegenübers, bevor er den Griff um Sasukes Kragen langsam löste und dem jungen Shinobi in die Augen sah.

Der Schwarzhaarige hielt seinem Blick nicht lange stand und wandte rasch sein Gesicht ab.

Es vergingen mehrere Sekunden in denen niemand etwas sagte, bevor der Uchiha ein leises verzweifeltes Seufzen vernehmen ließ und sich ohne Neji anzusehen erneut über die nahe gelegene Brüstung lehnte.
 

„Du hattest Recht, Hyuuga …“ flüsterte Sasuke plötzlich leise und veranlasste den Mann neben sich dazu verständnislos die Stirn zu runzeln, „Ich habe sie nicht verdient. Du hättest sie mir nicht überlassen dürfen … dann … wäre ihr so etwas nicht passiert … du hättest sie beschützt …“
 

Neji verzog überrascht das Gesicht, während er den ehrlichen Worte des Clanerben lauschte und schloss für einen kurzen Moment nachdenklich die Lider, ehe er geräuschvoll ausatmete, mit vor der Brust verschränkten Armen einen traurigen Blick in den dunklen Nachthimmel warf und stöhnend zu einer Antwort ansetzte.
 

„Du hast sie nicht verdient, Uchiha … das ist wahr …“, sprach er langsam und beobachtete aus dem Augenwinkel wie das Gesicht des Schwarzhaarigen erneut in dem Ärmel seines Pullovers verschwand, „Das ändert aber nichts daran, das Sakura dich verdient hat.“
 

Ein raues schmerzerfülltes Lachen drang an die Ohren des Hyuugas, woraufhin er sein Gesicht dem ANBU zuwandte und beobachtete, wie dieser ihm einen schiefen Blick zuwarf und die Ernsthaftigkeit seiner vorherigen Worte offenbar in Frage stellte.
 

„Du bist ein Mistkerl, Uchiha. Ein arroganter, verwöhnter, egoistischer Mistkerl … das wissen wir beide …“, gestand Neji schließlich schulterzuckend und so neutral wie man eine derartige Beleidigung nur aussprechen konnte, „Aber Tatsache ist, das Sakura, nur Kami-sama weiß warum, dich liebt … immer geliebt hat und immer lieben wird …“
 

Sasukes Gesichtszüge erstarrte in dem Moment, als der Hyuuga ihm direkt in die Augen sah und erst als dieser erneut seine ruhige Stimme erhob, verstand er die wahre Bedeutung von Nejis vorherigen Worten.

„Und weil sie dich liebt … hat sie es verdammt noch mal verdient, dass du bei ihr bist. Ich werde es nicht zulassen, dass du sie jetzt alleine lässt und dich wie ein armseliger Feigling versteckst. Hörst du, Uchiha? Sakura hat es verdient, dass der Mann den sie liebt, ihr beisteht und sie nicht alleine sterben lässt! Selbst wenn du dieser Mann bist!“
 

Es war das erste Mal, dass jemand diesen schrecklichen Gedanken aussprach und der Braunhaarige schien damit die gewünschte Wirkung bei Sasuke zu erzielen, da dieser sich mit schmerzverzerrtem Gesicht durch das rabenschwarze Haar strich und wenig später mit dem Rücken an das Geländer gelehnt und mit angezogenen Knien auf dem Dach des Krankenhauses saß.

Neji beobachtete den gebrochenen Mann vor sich schweigend und rechnete bereits damit das der Uchiha sich nun gänzlich verschließen würde, als leise geflüsterte Worte die Ohren des Hyuugas erreichten und ihn augenblicklich erstarren ließen.
 

„Du … hast sie wirklich geliebt, oder …?“
 

Er beobachtete wie sich nachtschwarze Pupillen wissend auf seine Gesichtszüge legten und jede seiner Sorgenfalten genaustens zu studieren schienen, ehe er ein kehliges schmerzlichen Lachen nicht mehr unterdrücken konnte und sein Gegenüber mit einem melancholischen Schmunzeln besah.

„Hast du für diese Erkenntnis wirklich all die Jahre gebraucht, Uchiha?“, feixte er gequält und rieb sich verzweifelt den Nacken, „Sie war mir wichtiger als alles andere … sie ist mir bis heute wichtiger als gut für mich wäre. Du hast keine Ahnung was es mich gekostet hat sie dir zu überlassen … sie aufzugeben …“
 

„Warum hast du es dann getan …?“, sprach Sasuke schließlich ruhig und klang beinahe so als bereue er es, dass der Hyuuga ihm den Vortritt gelassen hatte.

Neji antwortete nicht sofort, er biss sich für einen kurzen Augenblick auf die Lippen und wandte dem Schwarzhaarigen sein Profil zu, während er sich neben die Brüstung stellte und ein paar Menschen auf der Straße unter ihm dabei beobachtete wie sie ein nahe gelegenes Lokal verließen.

„Weil ich irgendwann begriffen habe, dass ich … nie eine wirkliche Chance hatte.“
 

Er vernahm das missbilligende Schnauben des Clanerben und schmunzelte in sich hinein, da er und Sasuke es bisher tunlichst vermieden hatten auch nur an diesen Teil ihrer Vergangenheit zurück zu denken, geschweige denn, darüber zu reden.

„Ihr habt- …“, warf der Uchiha zischend ein, wurde jedoch im nächsten Moment von Neji ausgebremst und knurrte leise bei den nächsten Worten seines Teamkollegen.

„ … miteinander geschlafen, richtig! Und das mehr als einmal!“

„Du musst es nicht noch ausschmücken Hyuuga …“

„Komm schon, Uchiha!“, kam es neckisch von dem Braunhaarigen, als er ein müdes Gähnen vernehmen ließ und sich neben Sasuke auf die kalten Fließen des Krankenhausdaches hockte, „Wegen dieser alten Geschichte machst du mir doch jetzt keine Szene, oder?“

„Halt die Klappe, Hyuuga! Es ist schon schlimm genug sich mit dem Gedanken auseinander zu setzen aber dabei auch noch deine selbstgefällige Visage zu sehen, lässt dich nicht gerade die Spitze der Sympathie-Leiter erklimmen!“

„Dabei wollte ich doch immer dein bester Freund sein …“, fuhr Neji sarkastisch fort, richtete seinen Blick nach vorne und lauschte seiner eigenen Atmung, während er sich im Kopf die richtigen Worte zurecht legte, jedoch von Sasuke in seinem Gedankengang unterbrochen wurde.

„Was hat dich glauben lassen, dass du nie eine Chance gehabt hast?“
 

Der Hyuuga stöhnte daraufhin nur leise und strich sich in einer kurzen Bewegung mit Hilfe seiner Fingerspitzen ein paar lange Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe er doch noch zu einer Antwort ansetzte und seinen Blick auf seine ausgestreckten Beine richtete.

„Ich habe lange gebraucht um es mir einzugestehen. Gewusst habe ich es viel länger … aber ich habe es nicht wahrhaben wollen.“

„Was meinst du?“, kam es verwirrt von dem Schwarzhaarigen, während er sich weiter gegen das Geländer lehnte und seine dunklen Augen neugierig Nejis Profil betrachteten.
 

„Sie hat nie mit mir geschlafen …“

Die ruhigen Worte des Hyuugas veranlassten Sasuke dazu irritiert eine Augenbraue zu heben, ehe er sein Unverständnis ausdrückte und sich wieder etwas aufrichtete.

„Wie bitte?“

„Versteh mich nicht falsch … sie hat mit mir geschlafen und mich geküsst, aber sie hat nie mit mir geschlafen und mich geküsst …“

„Das ergibt natürlich Sinn …“, sprach der Uchiha daraufhin sarkastisch und stieß ein leises Zischen aus, während Neji ihn offenbar bewusst überging und gelassen fortfuhr.

„Das Problem zwischen Sakura und mir war …“, erklärte der ANBU schulterzuckend und schien für einen kurzen Moment nach den passenden Worten zu suchen, „Ich war nicht der Richtige …“

„...“

„Ich war nicht du …“
 

Die Aussage des Hyuugas ließ Sasuke verblüfft innehalten, bevor er registrierte, dass sein Gegenüber ein wehmütiges Lächeln aufgesetzt hatte und es offenbar vermied ihm in die Augen zu sehen.

„Ich war ich. Und ich dachte das würde reichen. Aber wenn sie mich geküsst hat … selbst wenn sie mit mir geschlafen hat … hat sie dich gesehen …“

„…“

„Ich war … nur ein Ersatz-Sasuke …“

„…“
 

Und zum ersten Mal konnte der Uchiha beobachten wie der sonst so traditionelle Clanerbe vor ihm seine stolze Haltung verlor und unter Sasukes erschrockenem Blick ein zerstreutes Lachen nicht mehr unterdrücken konnte.

„Verflucht, sie hat immer die Augen geschlossen. Sogar bei einer simplen Umarmung hat sie die Augen geschlossen und sich vorgestellt, sich gewünscht, dass es deine Arme wären …“, gluckste Neji kopfschüttelnd und warf einen amüsierten und zugleich wehleidigen Blick auf den Shinobi neben ihm, „Und das Schlimmste war … ich habe es die ganze Zeit gewusst. Ich wusste, dass sie nicht mich sah. Ich wusste, im Gegensatz zu ihr, dass sie mich nur benutzte. Doch ich war zu engstirnig um es mir selbst einzugestehen. Ich habe mich dafür gehasst. Ich habe Sakura dafür gehasst. Ich habe gedacht ich wäre dich endlich los. Aber bei jeder noch so kleinen Berührung habe ich mich in ein exaktes Abbild von dir verwandelt.“
 

„Woher willst du das wissen …?“

Die Frage des Uchihas klang ebenso kritisch wie erwartungsvoll und entlockte Neji ein lautes Schnauben, bevor er erneut ein Lachen ausstieß, das, im Gegensatz zu dem vorherigen, von eher zynischer Natur war.

„Glaub mir, Uchiha … wenn du mit einer Frau schläfst und diese Frau jemand anderen in dir sieht als du bist, dann merkst du es. In einem rauschartigen Zustand verschieben sich die Grenzen zwischen Traum und Realität …“

„Was soll das bedeuten?“, kam es verständnislos von Sasuke, ehe ihm offenbar ein Gedanke kam und er ganz langsam und zugleich erschüttert einen unsicheren Blick auf seinen Gesprächspartner warf, „Sakura hat …?“

„Ja, sie hat …“
 

„Das … stell ich mir frustrierend vor …“, entfuhr es dem Uchiha weniger mitfühlend als geplant und aufgrund eines leisen Grummelns aus Nejis Richtung konnte er davon ausgehen das dem Braunhaarigen der leichte Hohn in seiner Stimme ebenfalls nicht entgangen war.

„Wie schön, dass dich das amüsiert …“, knurrte der Hyuuga bedrohlich und beobachtete wie der eine Mundwinkel des Schwarzhaarigen gefährlich zuckte.

„Hat sie meinen Namen geseufzt oder war es mehr ein Stöhnen?“, kam es betont neutral von Sasuke, bevor er mit einem Ruck über das halbe Krankenhausdach geschleudert wurde und wenig später müde lächelnd und flink auf den Füßen landete.
 

„Ich weiß auch nicht Uchiha, ich fürchte ich habe so oft mit deiner Frau geschlafen, das ich mich nicht mehr an jede Einzelheit erinnern kann …“, antwortete Neji spöttisch, woraufhin sich zu seiner Genugtuung, das belustigte Gesicht des Schwarzhaarigen in eine finstere Fratze verwandelte.

„Sehr witzig, Hyuuga. Ich denke damit wären wir dann quitt.“

Die gezischten Worte des Clanerben entlockten Neji ein stummes Nicken, ehe er dabei zusah, wie Sasuke sich von ihm abwandte und eilig auf die große Glastür, welche hinunter ins weitläufige Treppengeschoss führte, zutrat. Doch noch bevor er gänzlich aus dem Blickfeld des Hyuugas verschwand, blieb er noch einmal stehen und wandte sich halb zu dem Braunhaarigen um.
 

„Hyuuga …?“

„Du willst dich doch jetzt nicht ernsthaft bedanken, oder Uchiha?“

„Da würde ich lieber für den Rest meines Lebens D-Rank Missionen ausführen.“

„Gut.“
 

Es sollte ein unausgesprochenes Danke bleiben. Das wussten sie beide.
 


 

Mit einem kurzen Sprung brachte Sasuke auch die letzten Treppenstufen hinter sich, ehe er zielstrebig in den nächsten Gang abbog und kurz darauf eine kleine Ansammlung von Leuten vor einer großen metallenen Flügeltür entdeckte.
 

„Sasuke! Endlich! Wo warst du so lange?“
 

Naruto hatte seinen Freund als erstes erblickt und war bereits zusammen mit seiner Frau aufgestanden, als der Schwarzhaarige auf ihn zukam und seine nervösen Augen über die geschlossene Tür des Operationssaals huschen ließ.
 

„Sasuke-kun!“, seufzte Hinata sichtlich erleichtert und fiel dem Schwarzhaarigen ohne zu zögern um den Hals, während der Uchiha und ihr Mann einen kurzen beunruhigten Blick austauschten, „Ein Glück das es dir gut geht! Wir haben uns solche Sorgen gemacht!“
 

Die Worte der Uzumaki schienen Sasuke zu überraschen und er hielt einen Moment lang inne, ehe er die Umarmung zaghaft erwiderte und eine leise Entschuldigung murmelte, woraufhin sich die Frau in seinen Armen nur kopfschüttelnd eine Träne aus dem Augenwinkel wischte und sich müde lächelnd vom ihm löste.

Erst jetzt bemerkte der ANBU, dass Ino, Sai, TenTen und Kiba ebenfalls aufgestanden waren und letzterer ihm gerade aufmunternd eine Hand auf die Schulter legte.
 

„Es tut gut dich zu sehen, Alter … auch … wenn die Umstände besser sein könnten …“, sprach der Inuzuka betrübt, ehe Ino den Clanerben nun ebenfalls in die Arme schloss und zur Überraschung des Uchihas ebenfalls ein paar stumme Tränen vergoss.
 

Sasuke spürte wie der Kragen seines dunklen Pullovers langsam klamm wurde, als sich die Yamanaka schließlich von ihm löste und augenblicklich von Sais tröstenden Armen umschlungen wurde. Die dunklen Pupillen seines ehemaligen Dieners fanden die seinen, woraufhin der Uchiha von einem starken Gefühl der Reue heimgesucht wurde und sich mit steigendem Unwohlsein räusperte.
 

„Sai, ich …“
 

„Schon gut. Es ist noch alles dran … ich denke wenn du mich ernsthaft hättest verletzen wollen, dann würde ich hier jetzt nicht stehen, oder?“
 

Das leichte Schmunzeln des Schwarzhaarigen ließ Sasuke innerlich aufatmen und bescherte ihm ein kurzes Gefühl der Erleichterung, ehe seine gesamte Aufmerksamkeit auf der Flügeltür lag, da sich diese plötzlich schwungvoll öffnete und den Blick auf eine erschreckend blasse Shizune gewährte. Diese wischte sich unregelmäßig atmend durchs das Gesicht und schien nicht zu bemerken, dass sie das dunkelrote Blut von ihrem Handrücken gerade auf ihrer Stirn verteilte.
 

„Shizune-san!“, erklang plötzlich eine hektische Stimme und noch bevor Naruto oder einer der anderen Anwesenden den Mund hätten öffnen können, erschien eine sichtlich besorgte Schwester neben der Schwarzhaarigen und hielt mit einem ausgestreckten Arm die schwere Flügeltür offen, „Wir verlieren sie wieder! Tsunade-sama braucht Ihre Hilfe! Sofort!“

Die Augen der Medic-Nin weiteten sich daraufhin geschockt und ohne die Anwesenden eines einziges Blickes gewürdigt zu haben, verschwand Shizune mit rauschendem blutverschmierten Kittel wieder im Operationssaal.
 

Zurück blieb eine beängstigende Stille, die sich wie ein dunkler Schleier über den Krankenhausflur legte und allen Shinobis die Furcht in die Augen trieb.

Niemand wagte es etwas zu sagen, während alle wie erstarrt auf die große stählerne Flügeltür stierten und das eben erfahrene auf sich einwirken ließen.
 

TenTen war die erste die langsam eine Hand hob und sie in einer erschrockenen Geste auf ihren Mund legte, ehe sie auf einem der Besucherstühle platz nahm und qualvoll die glasigen Augen schloss. Es dauerte nicht lange bis sich Hinata neben ihr niederließ, nach ihrer freien Hand griff und begann der Braunhaarigen den Trost zu spenden, den sie vermutlich selber gerade dringend nötig hatte.
 

Naruto warf währenddessen einen Blick auf seinen besten Freund und legte ihm ohne zu zögern eine Hand auf die Schulter, während er den erstarrten Gesichtsausdruck von Sasuke zu deuten versuchte und wenig später selbst verzweifelt die Augen schloss.
 

„Scheiße …“, fluchte Kiba leise und fuhr sich gequält durch das braune Haar, ehe er hinter sich schnelle Schritte vernahm und seine Aufmerksamkeit den beiden Neuankömmlingen schenkte.

Shikamaru und Neji eilten auf die Gruppe zu und anhand ihrer grimmigen Gesichter konnte der Inuzuka davon ausgehen, dass es keine guten Neuigkeiten über den gegenwärtigen Verbleib von Uchiha Madara gab.
 

„Neji!“, schluchzte TenTen als sie den Hyuuga erblickte und sprang von ihrem Stuhl auf um sogleich in die Arme ihres Mannes geschlossen werden zu können, woraufhin dieser einen erschrockenen und zugleich fragenden Blick auf den Uzumaki warf.
 

„Was ist passiert?“, entfuhr es dem Nara aufgrund des Schweigens seiner Freunde verunsichert, bevor seine dunklen Augen Kiba fixierten und dieser ein trauriges Seufzen vernehmen ließ.
 

„Es … es sieht so aus als würde …“ begann der Braunhaarige stockend, fuhr sich ein weiteres Mal mit einer Hand durch das Gesicht und ließ schließlich in einer ratlosen Geste geknickt die Schultern sinken, „Es sieht einfach nicht gut aus, man …“
 

„Sakura schafft das …“, die zitternde, hoffnungsvolle Stimme von Ino erreichte die Ohren der Anwesenden und selbst Sasuke wandte nun sein Gesicht von der Flügeltür ab um aus dem Augenwinkel einen Blick auf die weinende Yamanaka werfen zu können, „Ich meine … sie muss es einfach schaffen, oder? Sie … sie ist schon immer viel tapferer und stärker gewesen als ich. Sie ist Konoha-Gakures beste Konoichi. Wenn sie es nicht schafft … wer dann? Richtig?“
 

„Ino …“, flüsterte Shikamaru leise, während er dabei zusah wie die Blondine zu zittern begann und von heftigen Schluchzern begleitet die Arme um ihren Oberkörper schlang.
 

„Verflucht, sie würde mir wahrscheinlich jetzt sagen ich solle aufhören zu heulen!“, schniefte die junge Konoichi und konnte ein verzweifeltes Lachen nicht unterdrücken, in das Hinata überraschenderweise mit einstimmte und sich immer wieder über die feuchten Wangen wischte.
 

„Sie würde mit den Augen rollen und uns alle für verrückt erklären …“, flüsterte die Blauhaarige weinend, während TenTen bestätigend nickte und sich von Neji behutsam zurück auf den Stuhl bugsieren ließ. Er ging schweigend vor ihr in die Hocke und strich ihr sanft ein paar Tränen aus dem verweinten Gesicht, ehe er sich zu Shikamaru umwandte und seinen Freund mit einem besorgten Blick besah.

Der Nara seufzte daraufhin nur leise und biss sich verzweifelt auf die Lippen als plötzlich hektische Schritte auf dem Korridor erklangen und Temari in wehendem Mantel um die nächste Ecke geeilt kam.
 

„Ein Glück, hier seid ihr. Hanabi hat sich netterweise bereiterklärt auf Yasou und Kichiro aufzu- …“

Die Blondine stoppte abrupt als sie in die blassen und traurigen Gesichter ihrer Freunde sah und wurde augenblicklich von einem unguten Gefühl heimgesucht.
 

„Was …? Was ist denn? Was ist mit Sakura?“, flüsterte sie unheilvoll, ehe sie registrierte das Shikamaru nach ihrem Handgelenk griff und sie schweigend in eine Umarmung zog.

Temari spürte wie ihr diese einfache Geste die Kehle zuschnürte und noch bevor sie eine weitere Frage stellen konnte, bemerkte sie, wie sich Tränen ihn ihren Augen bildeten und sie von einem kummervollen Gesicht zum nächsten sah, bis ihr Ino endlich eine Antwort gab.
 

„Sie kämpft …“ schluchzte die Yamanaka leise, während Sai sich neben ihr mit den Fingerspitzen über die Wangen strich und schließlich sein Gesicht vollständig in seinen Händen verbarg, „Sie kämpft, Temari …“
 

Es verging eine weitere halbe Stunde in der niemand etwas sagte und lediglich leise Schluchzer den sterilen Gang erfüllten, bis sich plötzlich die große Flügeltür mit einem dumpfen Geräusch öffnete und Tsunade mit zitternder Atmung vor die Wartenden trat.

Das unbehagliche Schweigen hang schwer über der Gruppe und alle hielten ausnahmslos den Atem an, während sie die ehemalige Hokage einer Musterung unterzogen, die der älteren Frau das Blut in den Adern gefrieren ließ.

Die Medic-Nin konnte sich ungefähr vorstellen, wie sie aussehen musste. Sie konnte das viele Blut an ihren Fingern und an ihrer Kleidung förmlich spüren und richtete ihren Blick schweren Herzens auf den schwarzhaarigen Mann, welcher vorne am Kopf der kleinen Gruppe stand und seine dunklen Augen fest auf sie gerichtet hatte.

Sie öffnete den Mund um etwas zu sagen, doch es wollte einfach kein Laut ihren ebenfalls blutverschmierten Lippen entweichen. Stattdessen flossen vereinzelte Tränen über die Wangen der plötzlich so alt wirkenden Frau und veranlassten Ino dazu, sich keuchend beide Hände vor den Mund zu schlagen, woraufhin Sai die unerwartet heftig weinende Blondine in seine Arme schloss, sie tröstend wie ein Kleinkind hin und her wog und sein Kinn in ihrem zerzausten Schopf vergrub.

Hinata war inzwischen aufgestanden und klammerte sich nun Halt suchend an die Hand ihres Mannes, als TenTen begann immer wieder verzweifelt ihren Kopf zu schütteln.
 

„Tsunade …?“, sprach Naruto schließlich lauter als beabsichtigt und schien dabei nicht nur die Angesprochene aus ihren Gedanken zu reißen, sondern auch den Großteil der Anwesenden. Er konnte beobachten wie die Medic-Nin zusammenzuckte, bevor sie erneut die Blicke aller Shinobis auf sich spürte und seufzend den Kopf sinken ließ.
 

„Ich … das Loch in … in Sakuras Lunge hat sich …“, kam es stockend von Tsunade, während sie sich mit dem Ärmel über das feuchte Gesicht fuhr und mit aller Macht gegen ihre versagende Stimme ankämpfte, „Ich meine … ich habe versucht es zu schließen … aber es ist immer wieder aufgerissen, das … das Kunai saß sehr tief, wir … im Moment ist es zu, aber ich … ich kann nicht sagen ob es das auch bleibt …“
 

„Das … das heißt sie lebt! Sakura lebt, richtig?“, entfuhr es Shikamaru hoffnungsvoll, woraufhin sogar Ino aus verweinten Augen aufsah und wie alle anderen Anwesenden flehend in Tsunades braune Augen blickte.
 

„Ja … “, flüsterte Tsunade bestätigend, woraufhin Naruto und Neji beinahe gleichzeitig erleichtert aufatmeten, bevor sie beobachten konnten, wie die ehemalige Hokage ein paar Schritte auf die Gruppe zuging und schließlich unmittelbar vor Sasuke zum stehen kam.
 

Der Schwarzhaarige rührte sich immer noch nicht und als die ältere Frau vor ihm erneut ein paar Tränen vergoss, wusste jeder, dass Tsunade ihnen noch nicht alles berichtet haben konnte.
 

„Ich … ich bin dazu verpflichtet dir gewisse Dinge nicht vorzuenthalten …“, räusperte sich die Blondine schließlich seufzend und registrierte, wie sich Sasuke unter ihrem mitleidigen Blick versteifte, „Wir … wir haben sie innerhalb der letzten Stunde … wir haben sie insgesamt drei Mal verloren … ich konnte ihr … ihr Herz durch ein spezielles Jutsu wieder zum schlagen bringen, aber … ich … ich weiß nicht wie … wie oft ihr Körper einer solchen Reanimation noch standhalten kann …“
 

Tsunade konnte beobachten wie sich die Pupillen ihres Gegenübers entsetzt weiteten, während Naruto sich intuitiv neben seinen besten Freund stellte und ihm beistehend eine Hand auf seine Schulter legte.

Es dauerte einen Moment bis Sasuke seine Stimme zu finden schien und einen ängstlichen Blick in die Augen der Konoichi vor ihm warf.
 

„Sakura war … sie war …?“, kam es stockend vom Schwarzhaarigen, ehe er sich mit einer Hand verzweifelt durch das Gesicht fuhr und sich vor den anwesenden Shinobis mit aller Macht zusammen riss, „Wie hoch … stehen die Chancen, dass dies erneut geschieht?“
 

Die ehemalige Hokage ließ aufgrund dieser Frage ein schwermütiges Seufzen erklingen, ehe sie den Clanerben mit hochgezogenen Augenbrauen besah und mutlos die Schultern hängen ließ.
 

„Ich weiß es nicht. Die Chance ist nicht gering, mehr … mehr kann ich nicht sagen. Wir beatmen sie künstlich damit der verletzte Lungenflügel nicht belastet wird … er darf nicht wieder aufreißen … ich weiß nicht ob sie ein weiteres Mal …“
 

Tsunade schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter und warf durch gerötete Augen einen kurzen Blick in die unglücklichen Gesichter ihrer besten Shinobis, bevor sie sich wieder dem Uchiha zuwandte und bemerkte wie seine kummervollen Augen ihre dunkelroten Hände fixierten.
 

„Sie hat viel Blut verloren … so viel Blut …“, erklärte die Medic-Nin mit zitternder Stimme und hob ihre Arme an um sich selbst ein Bild machen zu können, woraufhin sich erneut Tränen den Weg über ihre Wangen bahnten und sie schluchzend den Ärmel unter ihre Nase schob, bevor Naruto ohne zu zögern den letzten Abstand zwischen ihm und Tsunade überwand und sie tröstend an seine Brust zog.
 

Erst in jenem Moment wurde vielen klar, das es nicht nur Sakura war, die in den letzten anderthalb Stunden hatte kämpfen müssen. Und während die ältere Frau ihr Gesicht weinend in dem Pullover des Uzumakis vergrub, galt Sasukes Aufmerksamkeit der sich öffnenden Flügeltür, die wenig später die Sicht auf eine nicht minder traurige Shizune freigab und sich mit einem leisen Geräusch schließlich wieder schloss.
 

„Tsunade-sama?“, kam es leise von der Dunkelhaarigen, woraufhin sich die Angesprochene erschrocken von Naruto löste und einen fragenden, nahezu panischen Blick in die Augen ihrer alten Freundin warf, „Ich … ich denke wir sollten die Dosis der Schmerzmittel erhöhen … sie wirkt trotz des künstlichen Komas un- …“
 

„Künstliches Koma?“, fiel ihr Sasuke erschrocken ins Wort und sah zwischen den beiden Frauen ungläubig hin und her, „Sakura liegt im Koma?“
 

„Danke, Shizune!“, sprach Tsunade nickend und überging somit den Kommentar des Clanerben mit einem kurzen Blick auf die Uhr an der gegenüberliegenden Wand, „Kümmere dich bitte darum, dass die Dosis innerhalb der nächsten zehn Minuten um 0,4 Milligramm erhöht wird, danach zu jeder vollen Stunde die gleiche Dosis. Wir müssen … ihr wirklich nicht noch mehr zumuten.“
 

„Natürlich nicht, Tsunade-sama …“, antwortete die Dunkelhaarige verstehend und war bereits wieder auf dem Weg in den Operationssaal, als die dunklen Augen des Uchihas erneut die der Hokage fanden und unmissverständlich um Aufklärung baten.
 

„Ich … es tut mir Leid, Sasuke …“, seufzte die ältere Frau entschuldigend und dankte Naruto indem sie ihm kurz den Arm tätschelte, ehe sie fortfuhr, „Ich … ich musste mich erst einmal selbst wieder finden.“
 

Der Schwarzhaarige nickte daraufhin nur knapp und signalisierte Tsunade durch eine rasche Handbewegung das sie fortfahren sollte.
 

„Richtig.“, begann die Blondine tief durchatmend und registrierte wie ihr wieder alle Shinobis in diesem Korridor vollste Aufmerksamkeit zu schenken schienen, „Wir mussten Sakura in ein künstliches Koma versetzen um sicher zu gehen, dass sie ihre Lunge nicht zu stark belastet. So kann die Maschine sie optimal beatmen, denn … jeder tiefere Atemzug könnte das Loch in ihrer Lunge wieder aufreißen lassen …“
 

„Also … wird sie sozusagen minimal beatmet?“, kam es stirnrunzelnd von Neji, woraufhin er ein bestätigendes Nicken der Medic-Nin erhielt und sich seufzend ein paar Haarsträhnen aus der Stirn strich.
 

„Wie lange wird es dauern, bis ihr sie wieder aus dem Koma holen könnt?“

Temaris ängstliche Stimme veranlasste Tsunade zu einem schweren Seufzer, ehe sie unter den fragenden Blicken aller kopfschüttelnd zu einer Antwort ansetzte.
 

„Das kann ich nicht sagen. Tut mir leid. Das hängt damit zusammen wie schnell die Lunge verheilt, die Chance, das dass Loch wieder aufreißt muss gering genug sein. Ein … ein normaler Atemzug so wie jeder von euch ihn momentan macht … wäre für Sakura zurzeit sehr wahrscheinlich tödlich …“
 

„Das darf doch alles nicht wahr sein!“, keuchte TenTen daraufhin erschrocken, während alle anderen ebenfalls betrübt den Kopf sinken ließen und Tsunades ernste Worte nur schwer begreifen konnten.
 

„Ich will keinen von euch belügen …“, fuhr die ältere Frau fort und wischte sich ein weiteres Mal durch das verweinte Gesicht, ehe sie schweren Herzens weiter sprach, „Die Chance das … das Sakura die nächsten Tage überlebt … ist schwindend gering. Es … es grenzt schon an Magie das sie überhaupt noch lebt. Hätte sie sich das Kunai aus dem Rücken gezogen, dann wäre sie vermutlich innerhalb von zehn Minuten tot gewesen. Ich … ich kann nicht mehr für sie tun, als ich schon getan habe. Ich halte sie so lange am Leben, wie es mir möglich ist, aber … aber ich weiß nicht … wie lange sie mir noch die Chance dazu gibt …“
 

Die bedrückenden Worte von Tsunade ließen alle erschüttert innehalten, bevor Hinata und TenTen sich gegenseitig in den Armen lagen und zu zweit Tränen vergossen. Neji hatte sich unterdessen ebenfalls geschlagen auf einen der Besucherstühle fallen lassen, nach TenTens Hand gegriffen und ihr immer wieder geistesabwesend mit dem Daumen über die feinen Fingerknöchel gestrichen.
 

Inzwischen hatte sich eine bedrückende Stille über die Anwesenden gelegt und nach mehreren Minuten des Schweigens, war es der Uchiha der als erstes den Mund öffnete und sich mit rauer Kehle an die Medic-Nin wandte.
 

„Kann ich sie sehen?“

Sasukes Frage ließ die ehemalige Hokage kurz innehalten, ehe sie unsicher nickte und sich unter dem verständnislosen Blick des Uchihas räusperte, „Natürlich, wir stabilisieren sie gerade soweit, das sie auf die Intensivstation verlegt werde kann, dann darfst du kurz zu ihr … aber …“
 

„Aber was?“, kam es irritiert von dem Schwarzhaarigen und er hoffte inständig, dass sie keine weiteren schlechten Nachrichten für ihn hatte. Doch dieser Wunsch sollte ihm verwehrt bleiben.
 

„Da … da ist noch etwas, das du wissen musst …“, flüsterte Tsunade und wirkte mit einem Mal so zerbrechlich, das Sasuke spürte wie ihn im selben Moment eine Übelkeit erfasste und er sich dazu zwang tief durchzuatmen.
 

„Was …?“

Seine Stimme war kaum mehr als ein Krächzen in seinen Ohren und er wusste, das ihn vermutlich niemand wirklich verstanden hatte, doch als die Medic-Nin ihn ansah und er beobachten konnte, wie ihre Augen erneut in Tränen versanken, schluckte er hart und zwang sich dazu eine Antwort zu verlangen.
 

„Tsunade, bitte …“
 

Sein Flehen wurde sogleich erhört, doch als er die Bedeutung ihrer folgenden Worte begriff, hatte er das Gefühl den Boden unter den Füßen zu verlieren.
 

„Sie ist schwanger, Sasuke …“
 

Alle Anwesenden, einschließlich des Uchihas, rissen geschockt die Augen auf und während Tsunade mit tränenüberströmtem Gesicht weiter sprach, drangen ihre Worte über eine mögliche Risikoschwangerschaft nur gedämpft und fetzenweise zu Sasuke durch.
 

„Sakura ist schwanger …?“, wiederholte der Schwarzhaarige plötzlich geschockt und riss damit Tsunade aus ihrem verzweifelten Redeschwall, ehe er ihr gerötetes Gesicht mit einem panischen Blick besah und sich mit zitternden Fingern über die blasse Stirn strich, „Und … es besteht kein Zweifel …?“
 

„Nein. Ihre Testergebnisse … sind eindeutig. Sie ist im zweiten Monat.“

Die Stimme der ehemaligen Hokage klang ungewöhnlich hoch, während sie sich mit aller Macht zusammenriss um Sasukes folgende Fragen möglichst ruhig beantworten zu können.
 

„Und … mit dem Baby ist alles in Ordnung …?“

„Wir haben momentan nichts Beunruhigendes feststellen können, aber …“
 

„Aber …?“, harkte der Clanerbe befangen nach und registrierte, wie Naruto neben ihm verzweifelt die blauen Augen schloss, bevor Tsunade sich leise räusperte und freudlos fortfuhr.
 

„Sakura ist sehr schwach und ihr hoher Blutverlust bereitet mir sorgen. Aus … aus medizinischer Sicht betrachtet … ist es ein Wunder das sie das Kind noch nicht verloren hat … “
 

Die betrübten Worte der älteren Frau ließen alle im Korridor verstummen, bis der Uzumaki mit Hilfe seiner Hand kopfschüttelnd seine glänzenden Pupillen bedeckte und sich leise fluchend auf die Lippen biss.
 

„Scheiße! Aber … wenn Sakura im Koma liegt … wie … kann das Baby …?“
 

„Theoretisch … lebt das Kind … solange Sakura lebt. Jedoch kann ich nicht ausschließen das der Blutverlust und die Strapazen der Operation … das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen könnten …“, seufzte die Medic-Nin und auch Sasuke holte tief Luft um das gerade erfahrene zu verarbeiten, als ein weiteres Mal die Tür des Operationssaals aufschwang und eine Schwester räuspernd vortrat.
 

„Tsunade-sama …?“, kam es höflich von der besagten Frau, woraufhin sich die Angesprochene ihr fragend zuwandte und durch ein knappes Nicken ihre Aufmerksamkeit signalisierte, „Wir konnten Sakura-san erfolgreich auf die Intensivstation verlegen und ich soll Ihnen von Shizune-san ausrichten das die Schmerzmittel anzuschlagen scheinen …“
 

„Sehr gut, danke.“, antwortete die Blondine daraufhin leise, bevor sie sich wieder dem Uchiha zuwandte und ihn mit einem erschöpften Gesichtsausdruck musterte, „Du kannst jetzt zu ihr, aber nur für ein paar Minuten …“
 

Der Clanerbe nickte verstehend, ehe ihm Tsunade durch eine Kopfbewegung bedeutete ihr zu folgen und er unter den Augen der Anwesenden, zusammen mit der ehemaligen Hokage, den Korridor verließ und um die nächste Ecke bog.
 

Die Schwester sah den beiden seufzend nach, bevor sie ihre Aufmerksamkeit dem Rest der versammelten Shinobis schenkte und sie mit einem tröstenden Lächeln besah.
 

„Wie geht es Sakura im Moment …?“, fragte Shikamaru nach kurzem zögern und registrierte wie alle anderen hoffnungsvoll zu der älteren Krankenschwester aufblickten, welche daraufhin kurz überrascht wirkte, ehe sie tief Luft holte und ratlos die Schulter ein Stück anhob.
 

„Den Umständen entsprechend …“, stöhnte die Frau trübsinnig, „Das arme Ding hat viel durchgemacht, viel Blut verloren … aber sie kämpft tapfer weiter … ihr müsst mich jetzt entschuldigen, ich muss zusehen das da drinnen wieder Ordnung herrscht …“
 

Mit einem letzten Verweis auf die Operationssaaltür war die Schwester auch schon wieder verschwunden und ließ die stummen Freunde zurück, welche nun schweigend ausharrten und sich gegenseitig tröstende Blicke schenkten.
 

„Ich kann nicht glauben, das dass alles wirklich passiert …“, weinte Temari schließlich leise und spürte wie ihr Shikamaru immer wieder sanft über das blonde Haar strich, „Ich meine … die Chancen für Sakura stehen schlecht, sie liegt im Koma und- …“
 

„… und ist schwanger.“, beendete TenTen traurig den Satz ihrer Freundin und wischte sich über die geröteten Wangen, während sie schluchzend gegen Nejis Schulter sank und beobachtete, wie eine bebende Hinata neben ihr die Lippen aufeinander presste, bis Naruto ebenfalls mit tränenüberströmten Gesicht in die Hocke ging und seine nun weinende Frau behutsam in den Arm schloss.
 

„Verdammter Mist …“, fluchte Kiba verstimmt und erhob sich von seinem Stuhl um den Korridor ein paar Mal auf und abzuschreiten, bevor er sich gegen eine der Wände lehnte und wie alle andern mutlos den Kopf hängen ließ.
 


 

Zur selben Zeit, auf der Intensivstation des Konoha-Hospitals
 

Mit zitternden Fingern griff der Uchiha nach der Hand seiner Frau und ließ sich langsam neben ihr auf einen provisorisch bereitgestellten Hocker sinken. Die Schwestern hatten ihm Handschuhe und einen Kittel gegeben, während er durch die Glasscheibe hindurch auf das rosa Haar gestarrt hatte, welches sich in Wellen rund um ihr Gesicht auf dem Kissen ausbreitete.
 

„Ich komme in zehn Minuten wieder um nach dem Verband zu sehen …“, erklärte ihm Tsunade von der Tür aus, bevor sie sich mit einem letzten Blick auf den stummen Uchiha abwandte und den von Shizune angebotenen Kaffee dankbar entgegennahm.
 

Sasuke hörte wie sich die beiden Frauen gedämpft miteinander unterhielten, während ihre Schritte langsam verklungen und nur das monotone Piepen mehrerer Geräte die Stille in dem großen sterilen Raum durchbrach. Seine dunklen Augen flogen unsicher von einer Maschine zur nächsten, während er behutsam die kleine Hand der Konoichi in seine Hände schloss und sie mit zitternder Atmung gegen seine Lippen presste.
 

„Es tut mir leid, Sakura …“, flüsterte er keuchend gegen die warme Haut der jungen Frau und hielt überrascht Inne, als er spürte wie sich etwas aus seiner Wimper löste und ihm seltsam fremd über die Wange lief. Er widerstand dem Drang die Träne wegzuwischen, bis sie schließlich von seinem Kinn auf das weiße Bettlacken tropfte und zu seinem Erschrecken einer weiteren Platz machte.
 

Etwas in ihm sträubte sich dagegen, doch der größere Teil ließ diese untypische Schwäche zu und sorgte dafür, das der sonst so unnahbare Clanerbe Tränen vergoss, während er das blasse Gesicht seiner Frau betrachtete und sie mit trauriger Miene musterte.
 

Sie hatten ihr einen Verband um die Stirn gewickelt und dort wo sich die Verletzung an der Schläfe befand wies dieser eine rötliche Stelle auf. Bei näherer Betrachtung ihrer Arme fiel ihm auf, das sie von unzähligen kleinen roten Flecken übersäht war, die ihn vom Abstand her stark an Schlangenbisse erinnerten. Sie waren zwar nur noch schwach zu erkennen, aber Sasuke war sich sicher das sie vor Tsunades Behandlung deutlich stärker ausgeprägt gewesen sein mussten. Die wärmende Decke war Sakura bis knapp über die Brust gezogen worden, doch bei genauerem Hinsehen konnte man den Ansatz des schneeweißen Verbandes um ihren Oberkörper erkennen.
 

Ein Seufzen entfuhr Sasukes Kehle, als er registrierte, dass die Schwestern ihr das Blut aus den Haaren gewaschen haben mussten, da manche der blassrosa Strähnen an den Spitzen noch feucht zu sein schienen und nun nicht mehr verklebt waren.

Die Bewegung ihres Brustkorbes war für den Uchiha kaum erkennbar und er wusste, das der Schlauch der in ihrer Nase steckte sie lediglich mit einer minimalen Menge an Sauerstoff versorgte.
 

„Was habe ich dir angetan?“

Er hörte sich diese Worte flüstern noch bevor er sie gedacht hatte und kniff die Augen zusammen um das Bild, dass sich ihm seit nun mehr fünf Minuten bot, für einen Moment zu verdrängen, „Das ist alles meine Schuld …“
 

Eine Zeit lang lauschte er auf das Piepen das ihren Herzschlag signalisierte und er registrierte gequält, das dieser längst nicht so regelmäßig war wie sein eigener, woraufhin er verzweifelt die Lider wieder öffnete und die Hand seiner Frau erneut an seine Lippen presste um ihre Finger mit einem sanften Kuss bedecken zu können.
 

„Ich weiß es ist viel verlangt … aber … aber du musst weiterkämpfen, hörst du Sakura?“, flüsterte er beinahe geräuschlos, bevor er sich vom Stuhl erhob und näher an das hohe Krankenbett trat, „Du musst weiterkämpfen … für dein Baby … für Kichiro … für Naruto und Hinata, für Shikamaru, für Ino … sogar für Hyuuga, hörst du? Sakura bitte, ich verlange nicht das du für mich kämpfst, ich verlange nur das du kämpfst, verstanden? Kämpfe!“
 

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Bedingungen?

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Fünf Wochen später, am frühen Morgen in einem Krankenzimmer des Konoha Hospitals
 

Die ersten Sonnenstrahlen bahnten sich einen Weg durch die dicken Vorhänge, während der Wind das morgendliche Zwitschern der Vögel aus dem großen Krankenhausgarten herein trug, dessen gepflegte Bete sich unmittelbar hinter den Glasfenstern des cremefarbenen Raumes erstreckten. Sakura kannte dieses Zimmer. Es war das schönste im ganzen Krankenhaus. Sofern man es nicht, wie sie gerade, aus dem Bett heraus musterte und dabei von einem starken Schmerz heimgesucht wurde.
 

Ein leises Zischen kam über ihre trockenen Lippen, als sie sich mehrmals blinzelnd auf die leicht verschwommene Deckenlampe konzentrierte und erfolglos versuchte ihren Arm anzuheben um der juckenden Nase Einhalt zu gebieten.

Nach überdurchschnittlich vielen Versuchen bezüglich dieser doch recht einfachen Übung, gelang es ihr schließlich, ihren rechten Arm aus dem Deckenstapel unter dem sie begraben schien, zu entwirren und sich genüsslich seufzend dem nervigen Juckreiz zu widmen.
 

Dabei schielte sie mehr oder weniger unabsichtlich an ihrer Hand vorbei und entdeckte zu ihrer Überraschung, nicht weit von ihr, in dem Sessel an der gegenüberliegenden Wand einen schwarzen Schopf der, da nun ihre gesamte Aufmerksamkeit auf besagtem Haar lag, leise zu atmen schien. Ein Schmunzeln schlich sich auf die Lippen der jungen Frau, als ihre Augen das friedliche Gesicht des Uchihas musterten und feststellten, dass er doch eine vermeintlich unangenehme Schlafposition gewählt hatte.
 

Sasukes Kinn lag auf seiner Brust, während sein linker Arm zusammen mit seinem linken Bein kraftlos über der Lehne baumelte. Seinen rechten Arm konnte man von Sakuras Bett aus nicht erkennen, aber das rechte Bein schien er weit ausgestreckt zu haben, was vermutlich dazu geführt hatte, das er ein ganzes Stück tiefer in das weiche Polster gerutscht war. Alles in allem wirkte er merkwürdig verbeult und wenn die Rosahaarige nicht einen unangenehmen Stich in ihrem Rücken verspürt hätte, hätte sie sicherlich lachen müssen. Allerdings verdeutlichte das breite Grinsen auf ihrem Gesicht ebenso gut, das sie sich gerade köstlich amüsierte. Sie beobachtete den schlafenden Mann ihr gegenüber noch eine ganze Weile und konnte sich einfach nicht an diesem Bild satt sehen, bis ein unerwartetes Klicken ihre Aufmerksamkeit auf sich zog und ihre grünen Augen von den schlafenden Gesichtszügen ihres Mannes, zu der sich öffnenden Zimmertür wandern ließ. Neugierig sah Sakura dabei zu, wie sich ihre alte Meisterin betont leise in den Raum schob und mit einem Blick auf Sasuke kurz im Türrahmen verweilte, ehe sie lächelnd den blonden Schopf schüttelte und ihr Gesicht dem Krankenbett zuwandte. Die Uchiha konnte beobachten das Tsunade im nächsten Moment erschrocken der Mund aufklappte und sie unvorbereitet Luft ausstieß, bevor Sakura der älteren Frau durch ein zischendes Geräusch bedeutete leise zu sein. Diese verstand und nickte kurz, bevor sie auf leisen Sohlen den Abstand zu der Rosahaarigen überwand und ohne zu zögern nach der Hand ihrer Patientin griff.
 

„Du bist wach …“, flüsterte Tsunade, während sie Sakura mütterlich mit dem Handrücken die Wange streichelte und lächelnd ein paar leise Danksagungen murmelte, „Kami-sama das wurde auch Zeit! Wie fühlst du dich?“
 

„Es ging mir schon besser …“, antwortete die Uchiha ebenso leise und schenkte ihrer alten Mentorin ein zynisches Lächeln, woraufhin Tsunade spürte wie ihr plötzlich Tränen der Erleichterung über die Wangen rannen, welche Sakura verständnislos eine Augenbraue in die Höhe wandern ließen. Doch noch bevor die Konoichi das Geschehen kommentieren konnte, hatte sich die ehemalige Hokage vorgebeugt und der erstaunten Frau überschwänglich ihre Lippen auf die Stirn gepresst.
 

„Tsunade? Hast du etwa im Dienst getrunken?“, kam es gedämpft und zugleich tadelnd von der Rosahaarigen, während sich die Angesprochene leise glucksend wieder von Sakura löste und einen Blick in deren irritierte grüne Augen warf.

„Du hast keine Ahnung, was für ein Glück du hattest, junge Dame. Ich dachte ich hätte dich verloren …“, schniefte die Blondine lächelnd, ehe sie sich tief durchatmend durch das Gesicht fuhr und die Freudentränen sanft von ihrer Wange wischte, „Du hast keine Ahnung was ich mir für Sorgen gemacht habe … und das erste was von dir kommt ist eine gemeine Unterstellung?“
 

Nach diesen vorwurfsvollen Worten bildete sich ein breites Grinsen auf den Gesichtern der beiden Frauen, ehe Sakuras langsam entschwand und einer ersten Miene Platz machte, bevor sie nach kurzem Zögern den Mund öffnete und ihrer ehemaligen Meisterin schuldbewusst in die Augen sah.

„Danke … Tsunade.“, flüsterte sie gedämpft, während sie ihre Hand nach der ihrer ehemaligen Meisterin ausstreckte und diese ihre Finger sogleich sanft umschloss und verstehend nickte, „Ich weiß … das ich bestimmt nicht einfach wieder zusammen zuflicken war …“

„Du hast gewusst, wie hoch deine Chancen zu überleben standen, nicht wahr?“, kam die leise und zugleich traurige Gegenfrage der Älteren, woraufhin Sakura nur kurz schluckte und einen flüchtigen Blick auf Sasuke warf, ehe sie sich wieder der Blondine zuwandte und den Ansatz eines kleinen Lächelns preisgab.

„Statistisch gesehen müsste ich zu 89 Prozent klinisch tot sein …“
 

„Dafür siehst du aber sehr lebendig aus, wenn ich das als deine behandelnde Ärztin mal so anmerken darf.“, flüsterte Tsunade, bevor sich erneut ein paar Tränen in ihren sowieso schon glasigen Pupillen bildeten und Sakura mitleidig zu ihr aufsehen ließen. Es dauerte nicht lange bis die ehemalige Hokage sich wieder gefasst hatte, nach einem Klemmbrett griff und nach ein paar provisorischen Fragen zu Sakuras Befinden bemerkte, wie der Blick ihrer Patientin in regelmäßigen Abständen zum Sessel huschte.

Sie folgte den grünen Augen und beobachtete Sasuke mit gezücktem Kugelschreiber einen Moment lang nachdenklich, bevor sie die Unterlagen seufzend sinken ließ und ihr fragendes Antlitz der Rosahaarigen zuwandte.
 

„Warum unterlassen wir nicht dieses Geflüster und wecken ihn auf, huh?“, sprach Tsunade schließlich leise und verwies mit einer Kopfbewegung auf den immer noch schlummernden Gast, „Er wird sowieso ausflippen, wenn er erfährt das wir ihm seit einer knappen Viertelstunde beim Schlafen zusehen …“

„Nein, noch nicht …“, widersprach ihr die Uchiha und schüttelte so fern es ihr möglich war leicht den Kopf, bevor sich bei einem weiteren Blick auf Sasuke ein trauriges Lächeln auf das Gesicht der Uchiha schlich, „Lassen wir ihn noch ein wenig schlafen … er sieht so müde aus …“

„Kein Wunder. Er hat die ganze Nacht darauf gewartet das du aufwachst.“, erklärte ihr Tsunade seufzend und registrierte, wie sich der fragende Gesichtsausdruck ihrer Patientin auf ihr Antlitz richtete.

„Wir mussten dich in eine Langzeit-Narkose versetzen, um dich besser beatmen zu können …“, erklärte die ehemalige Hokage leise, woraufhin Sakura verstehend nickte und einen kurzen Blick auf den Verband um ihre Brust warf, „Wir haben so lange gewartet bis dein rechter Lungenflügel wieder dem normalen Luftdruck in der Lunge standhalten konnte, bevor wir gestern Abend das Narkosemittel abgesetzt - und dich aus dem künstlichen Koma geholt haben …“

„Wie lange … wie lange habe ich geschlafen?“, kam es nach kurzem Schweigen von der Rosahaarigen, während sie einen Blick auf die Uhr an der Wand warf um abzulesen, dass es kurz vor halb sieben war.
 

„Mit heute … genau 35 Tage …“
 

„Was …?“, entfuhr es der Konoichi geschockt, bevor sie bei einem stechenden Schmerz in ihrer Brust zischend die Augen schloss und sofort Tsunades volle Aufmerksamkeit hatte.

„Du musst deine Atmung regulieren, Sakura. Versuch sie möglichst flach zu halten, das Loch in deinem Lungenflügel ist sehr gut verheilt, aber das heißt nicht das du jetzt anfangen darfst zu hyperventilieren, verstanden?“

Die Uchiha nickte daraufhin mit schmerzverzerrtem Gesicht, ehe sie sich langsam mit gleichmäßigen kurzen Atemzügen wieder entspannte und sich geschafft tiefer in die weichen Kissen sinken ließ.

„Sehr gut!“, kam es erleichtert von der Blonden, ehe sie ihrer Patientin fürsorglich über die nun schweißnasse Stirn strich und ihr auffordernd ein Glas Wasser unter die Nase schob, „Trink einen Schluck, aber schön langsam, nicht verschlucken …“

„Ja, Mama …“, murmelte Sakura und verdrehte die Augen, während ihr Tsunade vorsichtig ein wenig Wasser einflößte und ihr danach spielerisch den Kopf tätschelte.

„Braves Kind …“, flötete die ältere Frau daraufhin neckisch, bevor sie nach dem Klemmbrett fischte und mit einer kurzen Bewegung etwas abzuharken schien, „Tu mir den Gefallen und ruh dich noch ein wenig aus, Shizune soll sich heute Nachmittag unbedingt noch deine Blutwerte ansehen und ein paar Tests machen …“
 

„Hn.“
 

Die ehemalige Hokage befand sich bereits auf dem Weg zur Tür, als ihr Blick noch einmal auf Sasuke fiel und sie sich mit einem schiefen Grinsen zu ihrer Patientin umdrehte.

„Das ist übrigens eine sehr interessante Schlafposition, wenn er aufwacht wird er höllische Nackenschmerzen haben.“

Sakura grinste daraufhin belustigt, ehe sich die Tür hinter Tsunade schloss und es nun wieder so still wurde, das lediglich die gleichmäßige Atmung des Schwarzhaarigen und das Zwitschern der Vögel den Raum erfüllte. Es dauerte noch eine ganze Weile, in der die Konoichi ihrem Mann stumm beim Schlafen zusah und ein paar Mal selbst wegnickte, bis sich gegen acht Uhr die Lippen des Clanerben leicht öffneten und ein kurzes müdes Grummeln ausstießen.
 

Seine Augen waren noch geschlossen, als seine Hand prompt in seinem Nacken landete und diesen, unter Sakuras mitleidigem Schmunzeln, zu massieren begann. Ein Seufzen entrann seiner Kehle, während die Uchiha ihn unbemerkt dabei beobachtete, wie sich seine Lider aufgrund des Sonnenlichtes nur schwer hoben und sein Blick wenig später auf seine eigenen Beine fiel, ehe er sich begleitet durch ein leidiges Brummen mühevoll im Sessel aufrichtete und seine schmerzenden Knochen wieder in ihre normale Position brachte. Erst jetzt hob er den Kopf an und starrte im nächsten Moment geschockt in ein grünes Paar Augen, als ihn offensichtlich die Realität mit einem Schlag traf und er sehr ungalant auf das Krankenbett zustolperte.
 

„Sakura, du bist- …?!“
 

„Ja, ich bin wach …“, fiel ihm die Angesprochene belustigt ins Wort, bevor sie spürte, wie er ihr Gesicht in seine Hände nahm und seine Lippen keuchend auf ihren rosa Schopf presste.

„Kami-sama danke …“, murmelte er gegen ihre Stirn und wenn Sakura nicht damit beschäftigt gewesen wäre möglichst flach zu atmen, hätte sie sicherlich gemerkt, wie der Körper des Uchihas verräterisch zitterte, bevor sie spürte wie er seine Lippen von ihr löste und sie mit einem völlig neuen Bild konfrontierte.

„Sasuke …!?“, presste sie überrascht hervor, während sie mit geweiteten Pupillen in die merkwürdig glänzenden Augen ihres Mannes starrte, bevor er in einer raschen Bewegung die Schultern straffte und ihr einen fragenden Blick zuwarf.

„Was ist?“, kam es versucht gefasst von ihm, doch seine kehlige Stimme verriet ihn, das wusste nicht nur Sakura.

„Es sah aus als ...“, begann sie immer noch völlig konsterniert und suchte in dem, wie üblich, beherrschten Gesichtsausdruck von Sasuke vergeblich nach dem kleinsten Hinweis auf ihre Vermutung, "Es sah aus als hättest du Tränen in den Augen ..."

„Ich hatte keine Tränen in den Augen …“, behauptete er patzig und ließ das ganze so klingen, als wäre allein diese Behauptung ohne jeglichen Beweis, dass er biologisch gesehen zu so einer Form von Schwäche in der Lage ist, völlig lächerlich.

„Nein, natürlich nicht ...“, murmelte Sakura daraufhin enttäuscht, verfluchte im selben Moment den dämlichen Stolz ihres Mannes und spürte, wie dieser sich wenig später, scheinbar reuevoll über sie beugte und ihr scheu einen Kuss auf den Mund hauchte, bevor sie hörte wie ihre Stimme bei ihren folgenden Worten zu versagen drohte, „Ich habe dich auch vermisst ..."
 

„Hn …“, brummte Sasuke mit ebenfalls rauer Stimme, während er spürte wie sich die Hände der schönen Frau vor ihm, in seinen Haaren festkrallten und ihn bestimmend näher zu sich zogen. Bedacht darauf ihr nicht wehzutun, lehnte er sich weiter in die Umarmung, ehe er registrierte, das sie ihr Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub und sein Kragen urplötzlich klamm wurde.

„Sakura …“, seufzte er leise, während seine Hand sich in ihrem seidigen Haar vergrub und ihr immer wieder tröstend über den Kopf strich, „Wer von uns beiden muss hier heulen, huh?“

„Halt die Klappe …“, nuschelte sie leise und veranlasste den Uchiha zu einem traurigen Schmunzeln, ehe er seine Umarmung leicht verstärkte und seine Nase in dem blassrosa Schopf vergrub, „Was ist mit Kichiro?“

„Es geht ihm gut, mach dir keine Sorgen. Ausnahmslos alle haben sich aufopferungsvoll um ihn gekümmert. Tsunade hat ihm ein neues Plastik-Katana gekauft und Kaede und Tomasu verwöhnen ihn seit Wochen, ich denke sie haben unseren Sohn total verzogen. Er war fast jeden Tag hier um dich zu besuchen. Naruto hat ihm irgendeine Geschichte über dich und ein legendäres Kunai aufgebunden, das mit einem Schlaf-Zauber belegt war ... oder so ähnlich ..."
 

Die Konoichi konnte sich während dieser Erzählung ein leises Lachen nicht verkeifen und zuckte aufgrund des entstandenen Schmerzes in ihrer Lunge augenblicklich zusammen, woraufhin Sasuke ihr verkrampftes Gesicht erschrocken musterte und sogleich hilflos nach einer Schwester gerufen hatte. Es dauerte nur wenige Sekunden bis die Tür aufflog und Tsunade mit wehendem Kittel in den Raum gerauscht kam.
 

„Was ist los? Hat sie Schmerzen?“, fragte die Blondine auch sogleich und legte ihrer Patientin eine Hand auf die Stirn, während sie besorgt das gequälte Gesicht der Konoichi musterte, „Flach atmen, Sakura. So wie vorhin … gut so …“

Die Atmung der Uchiha regulierte sich langsam wieder und Tsunade schob ihr erneut das Glas Wasser unter die Nase, während Sasuke ebenfalls wieder zur Ruhe kam und nun irritiert die Stirn runzelte.

„Warte. Was soll das bedeuten, vorhin?“
 

Auf die Frage des Clanerben hin konnte sich die ältere Frau ein Grinsen nicht verkneifen, ehe sie Sakura behutsam mit einem Tuch über die Stirn wischte und sich dazu herabließ dem Schwarzhaarigen eine Antwort zu geben.

„Das bedeutet, das ich Sakura vor knapp zwei Stunden, als du noch friedlich in deinem Sessel geschlummert – und auf die Lehne gesabbert hast, bereits erklärt habe, das sie, um den rechten Lungenflügel nicht zu strapazieren, möglichst flach atmen soll.“

Den Uchiha traf diese Aussage wie ein Schlag, während er kurz von seiner Frau zu Tsunade und wieder zurück sah, nur um der Rosahaarigen einen skeptischen Blick zu schenken.

„Du bist schon seit fast zwei Stunden wach und hast es nicht für nötig gehalten mich zu wecken?“, entfuhr es dem Clanerben ungläubig, während er verstimmt den Kopf schüttelte und sich offensichtlich entrüstet auf dem Bettende von Sakura niederließ.

„Ich habe dir ja gesagt, das er nicht begeistert sein wird …“, murmelte die Blondine der Jüngeren in einem doch recht amüsierten Ton zu, woraufhin Sasuke nur ein abfälliges Schnauben vernehmen ließ und sich desinteressiert durch das ohnehin zerwuschelte Haar fuhr.

„Nicht schmollen, Sasuke-kun …“, merkte Sakura daraufhin lächelnd an und registrierte, wie ihr der Angesprochene einen finsteren Blick zuwarf, bevor Tsunade ihre Aufmerksamkeit forderte und ihrer Patientin lächelnd eine Hand auf die Schulter legte.
 

„Ich würde mir gern deinen Rücken ansehen, glaubst du du kannst dich für einen Moment aufrichten?“

Die Uchiha tat wie ihr befohlen und setzte sich unter Sasukes besorgtem Blick leise zischend auf, ehe sie spürte, wie die ehemalige Hokage begann den Verband um ihre Brust zu lösen und wenig später ihren Rücken einer genauen Musterung unterzog. Die kühlen Finger der Blondine tasteten sich behutsam auf ihrer Haut entlang, ehe sie fühlte wie Tsunade ihr Chakra frei ließ und sich ein angenehm warmes und zugleich betäubendes Gefühl über ihrer Wirbelsäule ausbreitete.
 

„Ich bin sehr zufrieden mit dem Fortschritt des Heilungsprozesses. Der Lungenflügel regeneriert sich wieder vollständig. Und bis auf eine kleine Narbe wird von der Stichwunde ebenfalls nichts übrig bleiben … du hattest wirklich unglaubliches Glück, Sakura.“

„Ja … ich weiß …“, antwortete die Rosahaarige leise, während ihre grünen Augen die dunklen ihres Mannes fanden und erst nach einem längeren stummen Blickkontakt wieder von ihm abließen und sich Tsunade zuwandten.

„Wann kann ich entlassen werden?“, fragte die junge Konoichi interessiert, als sie leicht die Arme hob um Tsunade das Anlegen eines frischen Verbandes zu erleichtern. Die Angesprochene reagierte daraufhin mit einem ungläubigen Lachen, als sie Sakura fürsorglich einwickelte und der Uchiha das lange rosa Haar sanft über die Schultern nach vorne strich.
 

„Wenn du glaubst, dass du innerhalb der nächsten Woche einfach nach Hause spazieren kannst, dann hast du dich gewaltig geschnitten! Und das solltest du als Medic-Nin doch am besten nachvollziehen können!“, kam es streng von der Blonden und als sie sah wie ihre Patientin, aufgrund ihrer Worte, offensichtlich unzufrieden die Stirn runzelte, fuhr sie in nicht minder nachdrücklichem Ton fort, „Keine Widerrede! Du wirst dieses Krankenhaus erst verlassen, wenn ich es dir ausdrücklich gestatte! Ich habe für morgen bereits einen Ultraschall festgelegt. Die nächsten Wochen über werden wir dich komplett auf den Kopf stellen, um sicherzugehen das auch wirklich alles in Ordnung ist!“
 

„Ultraschall? Hältst du das nicht für ein wenig übertrieben?“, grummelte Sakura daraufhin säuerlich und ließ sich vorsichtig wieder zurück auf die Matratze sinken, nachdem der Verband saß und Tsunade ihr fürsorglich das Kissen aufgeschüttelt hatte, „Gut, ich war ziemlich schwer verletzt, aber soweit ich- …“

„Schluss jetzt! Ich will nichts mehr hören!“, fiel ihr Tsunade augenblicklich ins Wort und hob mahnend den Finger, „In deinem Zustand ist es unverantwortlich dich nach dieser schweren Verletzung zu entlassen.“

„In meinem Zustand? Wovon reden wir hier eigentlich?“, kam es daraufhin irritiert von der Rosahaarigen, bevor der ehemaligen Hokage überrascht der Mund aufklappte und sie einen verunsicherten Blick auf den verdächtig stillen Uchiha warf.
 

„Du … du hast es ihr noch nicht gesagt?“
 

Der erstaunte Ausdruck auf Tsunades Gesicht und ihre Frage ließen nun auch Sakura verwirrt blinzen, ehe sie von einem Anwesenden zum nächsten sah und stirnrunzelnd mitverfolgte, wie Sasuke ihrem Blick absichtlich auszuweichen schien und kurz qualvoll die Augen schloss.

„Mir was gesagt?“, warf die Uchiha nach flüchtigem Schweigen beunruhigt ein und erlangte somit die Aufmerksamkeit ihrer Ärztin, welche den stummen Schwarzhaarigen ebenfalls konfus gemustert hatte und sich nun kurzerhand räusperte.
 

„Du bist schwanger, Sakura.“
 

Das freudestrahlende Gesicht ihrer ehemaligen Meisterin verdeutlichte der Konoichi, das sie sich nicht verhört hatte und trotzdem konnte sie das gerade Erfahrene nicht glauben.

„Was …?“, flüsterte Sakura leise, während ihre Augen verunsichert auf der schneeweißen Bettdecke landeten und sie versuchte sich in dem Chaos ihrer derzeitigen Gedanken zurechtzufinden, „Aber … wie? Ich meine … ich kann- …“
 

Sie erinnerte sich an die erste Nacht in dem fremden Land. An das Gewitter und die vielen Blitze. Sie erinnerte sich an die zerwühlten Laken, an Sasukes Hände, die ihr sanft das Shirt über den Kopf zogen und sie erinnerte sich an das kleine Päckchen. Es war aufgerissen gewesen. Sie hatten verhütet, da war sich Sakura sicher und doch hatte sie das Gefühl irgendetwas zu übersehen. Tsunade betrachtete das zutiefst verwirrte Gesicht ihrer Patientin währenddessen stirnrunzelnd, bevor sie mit beruhigender Stimme zu einer Erklärung ansetzte und sich eine störende Haarsträhne aus der Stirn strich.

„Keine Sorge, dem Kind geht es soweit gut. Wir haben es während der Operation bemerkt. Du warst in der sechsten Woche, mittlerweile bist du natürlich ein wenig weiter …“, sprach die ältere Frau lächelnd und strich der Uchiha aufmunternd mit dem Daumen über die blasse Wange.

„In der … in der sechsten Woche …?“, wiederholte Sakura leise und bekam dabei nicht mit, wie der Schwarzhaarige ihr aus den Augenwinkeln einen unsicheren Blick zuwarf und schwer schlucken musste, als er sah, wie sich die grünen Pupillen seiner Frau erschrocken weiteten.
 

Verschwommene Bilder aus einer Dusche vermischten sich mit einem unangenehmen Ziehen in Sakuras Brust, als sie die gesuchte Erinnerung fand und sich an jenen Moment in Ame-Gakure zurück erinnerte. Die kalten Fliesen in ihrem Kreuz, der eiserne Griff ihres Mannes und das leise Stöhnen hinter zusammengebissenen Zähnen, veranlassten die Konoichi dazu sich krampfhaft auf die Lippen zu beißen, ehe sie den Kopf hob und noch mitbekam wie Sasuke sein kummervolles Gesicht ruckartig von ihr abwandte. Sie musterte sein Profil mit trauriger Miene und fuhr sich mit zitternden Fingern flüchtig über die Stirn, ehe sie ihren Blick der scheinbar verwirrten Medic-Nin zuwandte und ihr ein entschuldigendes Lächeln schenkte.
 

„Tsunade? Könntest du … uns bitte für einen Moment alleine lassen?“

Die Frage der Uchiha ließ die Angesprochene kurz verständnislos zwischen dem Paar hin und her sehen, bevor sie schließlich nickend seufzte und Sakura aufmunternd den Arm tätschelte.

„Natürlich. Ich bin in der Nähe, wenn du mich brauchst.“, erklärte Tsunade und versuchte sich an einem Lächeln, dass ihr nicht so recht zu gelingen schien, bevor sie sich nach einem weiteren irritierten Blick auf den Uchiha und seine Frau aus dem Zimmer entfernte. Sakura wartete geduldig bis das weiß gestrichene Holz mit einem leisen Klicken ins Schloss fiel, ehe sie ihre grünen Augen wieder auf den Clanerben richtete, welcher mit dem Geräusch der zufallenden Tür aufgestanden war und sich nun, den verspannten Nacken reibend, vor der großen Fensterreihe positioniert hatte.
 

Er wandte ihr nicht sein Gesicht zu und auch nachdem mehrer Sekunden des Schweigens verstrichen waren, machte er keine Anstalten etwas zu sagen, während sich die dunklen Augen in regelmäßigem Abstand qualvoll schlossen und der Rosahaarigen seine Reue nur allzu sehr verdeutlichten.

„Sasuke … was ist los?“, sprach die junge Frau schließlich seufzend, woraufhin der Angesprochene geräuschvoll auszuatmen schien und sich, entgegen Sakuras Erwartungen, doch noch zu der im Bett sitzenden Konoichi umdrehte. Sie erschrak leicht als seine schmerzerfüllten dunklen Augen die ihren trafen und er scheinbar mit aller Macht seine Zahnreihen aufeinander presste, bevor seine ganze Haltung in sich zusammenfiel und er bedrückt die Schultern hängen ließ.
 

„Du weißt was los ist …“, erklärte er ihr mit rauer Stimme und fuhr sich einmal verzweifelt durch das pechschwarze Haar, „Ich habe deinen Blick gesehen, ich weiß woran du gedacht hast …“

„Es ist egal woran ich gedacht habe ... ich verzeihe dir …“, hauchte die Uchiha leise und beobachtete wie ihr Gegenüber einen Moment lang sprachlos erstarrte, ehe er langsam begann vor ihrem Bett auf und ab zuschreiten und verzweifelt beide Hände in seinem dunklen Schopf vergrub.

„Tu das nicht, Sakura …“, stöhnte er gequält und schloss unter dem überraschten Blick seiner Frau beschämt die Lider.

„Ich habe dich- …", setzte er an, brach jedoch zischend ab, als ihm die Schwere seines Vergehens die Kehle zuschnürrte und überdachte seine folgenden Worte mehr als einmal, "Ich habe dir ... Dinge angetan, für die ich mich hasse. Ich habe dir wehgetan, Sakura ... du ... du hast allen Grund der Welt mich zu hassen ..."

„Sasuke …“, begann die Konoichi sanft, wurde jedoch im nächsten Moment unterbrochen und sah stumm dabei zu, wie der sonst so stolze Clanerbe vor Verzweiflung zu zittern begann.
 

"Nein, hör mir zu. Das alles ist meine Schuld ...“, keuchte er wehmütig und krallte sich an dem Fußteil des Bettes fest, während er seinen Kopf gesenkt hielt und somit dem Blick der Medic-Nin auswich, „Du ... du hättest sterben können. Du bist fast gestorben, verdammt. Wenn ich nur einmal auf dich gehört hätte, nur einmal nicht … nicht so blind gewesen wäre. Ich hätte das alles verhindern können ... und das weißt du. Ich hätte dir das alles hier ersparen können. Wenn ich dich nur nicht in all das hineingezogen hätte, dann- ..."

Sasuke brach zischend ab und die Rosahaarige beobachtete besorgt, wie seine Fingerknöchel weiß hervortraten, als er den Griff um das glänzende Metall des Bettes noch einmal verstärkte und schließlich das blasse, müde Gesicht hob um ihr einen bedauernden Blick zuzuwerfen.

"Es tut mir leid ... Sakura. Ich hätte dich niemals ... niemals in diese Situation bringen dürfen.", sprach er tief durchatmend und ließ die schöne Frau, durch einen kurzen reuevollen Blick über ihren Körper, erschrocken begreifen was er als den größten seiner Fehler zu betrachten schien, "Ich habe dir ... Schreckliches angetan ... dieses ... dieses Baby- ..."
 

„Ist deins, Sasuke …“, fiel ihm Sakura aufgebracht ins Wort und spürte wie ihr heiße Tränen über das blasse Gesicht rannen, während sie den Schwarzhaarigen durch ihren plötzlichen Ausbruch dazu verleitete überrascht die Augenbrauen zu heben, „Und das ist alles was ich über die Zeugung dieses Kindes wissen muss, hast du verstanden?“
 

Die Augen des Clanerben weiteten sich aufgrund dieser Worte entgeistert und als er in ihren Augen die Ernsthaftigkeit ihrer Worte sah durchströmte ihn ein gewaltiges Gefühl der Erleichterung. Sakura ließ lediglich ein leises Keuchen vernehmen, ehe sie versuchte sich selbst zu beruhigen um den aufkommenden Schmerz in ihrer Lunge zu unterdrücken. Der Uchiha bemerkte erschrocken ihr verzerrtes Gesicht und stand wenig später neben der hübschen Frau, bevor er sanft eine Hand an ihre Wange schmiegte und ihr zitternd ein paar blassrosa Haarsträhnen aus der Stirn strich.
 

„Es tut mir so leid …“, flüsterte er seufzend und presste seine Lippen gegen die Schläfe der jungen Frau, als diese ihm nur kopfschüttelnd ein sanftes Lächeln schenkte und erleichtert registrierte, wie der starke Schmerz in ihrer Lunge nachließ, „Ich … ich habe das alles nicht gewollt …“

„Ich weiß ...“, kam es ebenso leise von Sakura, ehe sie zaghaft eine Hand hob, ihre schlanken Finger in dem Pullover des Uchihas vergrub und ihn sanft aber bestimmt zu sich hinunter zog. Sie bemerkte wie er sich, sobald sich ihre Lippen berührten entspannte, ihren Duft einzuatmen schien und sich voll und ganz auf den zärtlichen Kuss konzentrierte, bis sie sich schließlich wieder voneinander lösten und Sasuke seine Nase erneut in ihrem Schopf vergrub. Keiner der beiden bemerkte, wie die Tür geöffnet wurde und zwei kleine schwarze Augen neugierig den Raum inspizierten.
 

„Mama?! Du bist aufgewacht!“, rief Kichiro erfreut, woraufhin seine Eltern leicht erschrocken auseinander fuhren und beobachteten, wie der Dreijährige in Windeseile auf sie zugeschossen kam. Mit einer schwungvollen Bewegung hatte Sasuke seinen zappelnden Sohn hochgehoben um ihn neben Sakura auf das Bett setzen zu können, als er bemerkte, wie Kaede und Naruto nun ebenfalls das Zimmer betraten und nicht weniger überrascht schienen.

„Kichiro! Ich hab dich so vermisst, Süßer! Lass dich ansehen. Du bist gewachsen!“, stellte die Uchiha verblüfft fest, während sie das Kind in ihre Arme nahm und ihm einen liebevollen Kuss auf das pechschwarze Haar drückte. Sie spürte bereits wie ihr erneut Tränen in die Augen stiegen und als sie Kaede vor Freude weinen sah, konnte sie die salzige Flüssigkeit ebenfalls nicht länger zurück halten. Im nächsten Moment war ihr die alte Frau auch schon um den Hals gefallen und bei einem Blick über ihre Schulter konnte sie ganz deutlich Narutos ebenfalls glasige blaue Augen erkennen.
 

„Ein Glück das Sie endlich aufgewacht sind, Sakura-san!“, schluchzte die Angestellte erleichtert, ehe sie sich von der jungen Konoichi löste und sich, peinlich berührt über ihren Ausbruch, mehrmals fahrig durch das graue Haar fuhr, „Ich bitte vielmals um Verzeihung! Wir haben uns nur alle solche Sorgen gemacht …“

„Ich weiß. Und das tut mir leid …“, sprach die Rosahaarige entschuldigend, ehe ihr Blick den von Naruto traf und der Uzumaki den geringen Abstand zu seiner ehemaligen Teamkollegin augenblicklich überwand und sie in eine innige Umarmung zog.
 

„Naruto …“, seufzte die junge Frau und schloss erleichtert die Lider, während sie ihre feuchten Wangen in der Halsbeuge des Blonden vergrub, ihn zitternd noch näher an sich zog und stumme Tränen vergoss, „Danke das du- …“

„Gern geschehen …“, fiel ihr der Angesprochene ins Wort, bevor er der hübschen Frau vor sich sanft durch das glatte Haar strich und seine Lippen kurz auf ihre Schläfe presste, „Du weißt ich bin immer da, wenn du mich brauchst …“

Der Uzumaki spürte wie sie zaghaft nickte, ehe er sich von ihr löste und ihr lächelnd ein paar Tränen aus dem Gesicht wischte. Sasuke hatte Kichiro inzwischen wieder auf den Arm genommen und beobachtete schweigend den intensiven Blickaustausch zwischen seiner Frau und seinem besten Freund. Er konnte nicht verhindern, dass ihn ein schwaches Gefühl der Eifersucht überkam, da er wusste wie viel die beiden miteinander verband. Er hatte sich schon lange damit abgefunden, dass es neben ihm und seinem Sohn wahrscheinlich einen weiteren Mann in Sakuras Leben gab, den sie zu ihrer Familie zählte und bis an ihr Lebensende lieben würde. Und er hatte die leise Vermutung, dass sich Hinata ebenfalls mit dem Gedanken auseinandergesetzt – und ihn lächelnd akzeptiert haben musste.
 


 

„Wie fühlst du dich?“, fragte Naruto nach längerem Schweigen schließlich neugierig, ließ von der Rosahaarigen ab, zog einen der Besucherstühle an das Bett und setzte sich ohne Umschweife auf das helle Holz.

„Matschig …“, antwortete Sakura ehrlich und verzog die vollen Lippen zu einem schiefen Grinsen, während Kaede mitleidig lächelte und sich kurz darauf, an das bereits zappelnde und offensichtlich gelangweilte Kind in Sasukes Armen wandte.
 

„Und wir zwei gehen jetzt eine Runde im Krankenhausgarten schaukeln und kaufen dir ein leckeres Eis, was meinst du Herzchen?“, schlug die ältere Frau schmunzelnd vor und beobachtete, wie der kleine Clanerbe begeistert nickte, ehe Sasuke sie mit einem dankbaren Blick besah und ihr das Kind behutsam übergab.

„Sie haben sicher einiges zu besprechen.“, erklärte die Angestellte den Erwachsenen nach einer knappen Verbeugung und trat mit Kichiro auf dem Arm vor die Tür, „Ich gehe mit dem Wirbelwind hier eine Runde an die frische Luft.“

„Danke, Kaede.“, kam es daraufhin nickend von Sakura, ehe sie beobachtete, wie ihre Haushälterin ihr ein warmes Lächeln schenkte und kurz darauf mit dem Kind das Krankenzimmer verließ.
 

„Also … was ist passiert nachdem ich ohnmächtig geworden bin?“
 

Die Frage der Uchiha ließ ihren Mann und Naruto einen knappen Blick austauschen, ehe sie beobachtete wie Sasuke mit gesenktem Haupt die Arme vor der Brust verschränkte und der Blonde durch ein Räuspern ihre Aufmerksamkeit forderte.

„Wir haben … mehrere Teams ausgesandt und das ganze Feuerreich nach Uchiha Madara absuchen lassen, aber so wie es aussieht, ist er vermutlich gewarnt worden …“, offenbarte der Uzumaki seiner Freundin seufzend und ließ die Hände in seinem Schoß immer wieder unruhig mit dem Reißverschluss seiner Weste spielen.

„Dann ist er entkommen …“, definierte die junge Frau Narutos Ausführung und sah den beiden Männern an, dass sie alles andere als begeistert darüber waren, ehe Sasuke sich nun ebenfalls auf einen der Stühle sinken ließ und sich grummelnd durch das pechschwarze Haar fuhr.

„Tsunade hat drei Dutzend Shinobis nach Ame-Gakure geschickt …“, erklärte der Uchiha in leisem Ton und warf der Konoichi einen verstimmten Blick zu, „Akatsuki wurde zerschlagen und fast alle Mitglieder konnten gefangen genommen- oder eliminiert werden. Von Madara fehlt jedoch jede Spur. Niemand hat etwas gehört oder gesehen.“
 

Die drei Freunde tauschten einen weiteren Blick aus, ehe die Uchiha verstehend nickte und sich mit einer flüchtigen Bewegung ein paar längere Haarsträhnen aus dem Gesicht wischte.

„Sasuke, ich weiß nicht wie viel du schon weißt- …“
 

„Mach dir keine Sorgen, Sakura.“, pflichtete ihr Naruto bei und schenkte der schönen Frau ein aufmunterndes Lächeln, „Wir haben ihm bereits alles geschildert, was du uns auf dem Weg nach Konoha-Gakure erzählt hast. Die Wahrheit über Itachi und Orochimarus Plan, einfach alles. Und Tsunade-sama hat bereits alle Dörfer vor Uchiha Madara gewarnt. Es wird nicht leicht für ihn werden, jetzt da alle wissen, dass er am Leben ist und im Bingo-Buch vermutlich auf der ersten Seite steht.“

„Vermutlich.“, wiederholte Sakura nickend und verzog ihre vollen Lippen zu einem schiefen Grinsen, ehe sie beobachtete wie ihr Mann gereizt den Kopf schüttelte und ihr einen entschlossenen Blick zu warf.
 

„Er wird mit dem was er getan hat nicht davonkommen, dafür werde ich sorg- …“
 

„Nein!“, fiel ihm die Rosahaarige mahnend ins Wort, woraufhin Sasuke überrascht innehielt und die junge Konoichi mit gerunzelter Stirn musterte, „Du kannst dein Leben nicht noch einmal der Rache widmen, Sasuke.“
 

„Aber er hat- …“
 

Der Clanerbe versuchte seinem Groll lauthals Luft zu machen und hob verteidigend beide Hände an, bevor Sakura ihm erneut zuvorkam und ihn mit einem Blick besah der ihn abrupt ruhig werden ließ.

„Nein.“, entfuhr es ihr erneut, während ihre Augen so flehend und schmerzerfüllt zugleich wirkten, das sie die beiden Männer ihr gegenüber dazu brachte, verhalten zu schlucken, „Sasuke, bitte! Versprich mir, dass du dich nicht aktiv an der Suche nach Madara beteiligen wirst!“

„Sie hat Recht, Teme …“, stimmte der Uzumaki Sakura zu und registrierte, wie ihm der angesprochene Clanerbe nun angesäuert sein mürrisches Gesicht zuwandte, „Wenn du deine Familie beschützen willst … funktioniert das am Besten, wenn du bei ihr bist. Es gibt andere Shinobis die jagt auf Madara machen können.“

Sasuke schien die Worte seines besten Freundes einen Moment lang zu überdenken, ehe seine Augen erneut die von Sakura fanden und er ihrem eindringlichen Blick wenige Sekunden später nachgab, indem er seufzend die Lider schloss.

„Was immer du willst …“, murmelte er leise und registrierte das erleichterte Lächeln auf Sakuras Lippen, ehe auf ihrem Gesicht plötzlich ein Hauch von Skepsis lag und den Uchiha dazu verleitete verständnislos eine Augenbraue anzuheben.

„Was?“, fragte er perplex und setzte sich in dem Stuhl unsicher etwas auf.

„Versprich es mir!“, forderte Sakura misstrauisch und konnte beobachten, wie sich die Pupillen ihres Mannes ungläubig etwas weiteten und er ihr scheinbar erheitert entgegensah. Jedoch ließ der todernste Gesichtsausdruck seiner Frau das belustigte Schmunzeln auf seinen Lippen sogleich verschwinden und veranlasste ihn zu einem ergebenen Seufzen.
 

„Ich werde Madara nicht suchen, versprochen.“
 


 

Zur selben Zeit, in einem weit entfernten, verschneiten Dorf
 

Mit zielstrebigen Schritten und einem großen Korb unter dem Arm, lief die junge Frau die schneebedeckte Straße entlang und warf einen flüchtigen Blick in den bewölkten Himmel. Vereinzelte Schneeflocken landeten auf ihrer blassen Haut und schmolzen sogleich bei der Berührung, während sie genießerisch die Lider schloss und einen Moment lang auf das Treiben des kleinen Dorfes lauschte.
 

Es lebten nicht viele Menschen in diesem abgelegenen Ort und doch hatte sie das Gefühl ständig neue Gesichter zu entdecken. Die meisten Leute hier waren einfache Fischer, die bei Wind und Wetter raussegelten und auf den großen Fang hofften. Allerdings besaßen nur wenige mehr als ein oder zwei Boote und hielten sich und ihre Familien durch die Fischerei gerade mal so über Wasser. Ein kleines Schmunzeln huschte über ihr Gesicht, als sie zwei Kinder dabei beobachtete, wie sie lachend im Schnee tobten, ehe sie an der nächsten Kreuzung abbog und einem unbefestigten Pfad direkt am Waldrand folgte.

Bereits nach ein paar Minuten drängte sich eine alte modrige Hütte in ihr Blickfeld, die auf einem kleinen Hügel stand und von einem alten zum Teil umgefallen Zaun umrundet wurde. Sie eilte den mit ein paar Steinplatten versehen Weg zum Gebäude hinauf und schlüpfte, sich die eiskalten Finger reibend, in die willkommene Wärme des offenen Wohnzimmers.
 

„Hast du im Dorf irgendwas erfahren können?“
 

Die tiefe Stimme eines Mannes holte sie aus ihren Gedanken und noch während sie sich aus dem dicken Mantel schälte und den restlichen Schnee von ihrer Kleidung klopfte, drehte sie sich zu jener Person um und schüttelte verneinend den Kopf.

„Nein nichts, Madara-sama. Dieses Dorf ist zu abgelegen. Ich habe das Gefühl das bis hierhin nicht viele Informationen gelangen. Wir sollten hier erstmal sicher sein.“, antwortete die Blauhaarige ehrlich, ehe sie mit dem Korb in die kleine Kochnische trat und das frisch erstandene Brot in einem der zwei hängenden Schränke verstaute.

„Das mag momentan ein Vorteil für uns sein …“, stimmte der Angesprochenen der hübschen Frau zu und lehnte sich in dem Sessel vor dem knisternden Kamin weiter zurück, „Aber irgendwann werden wir Informationen über Konoha-Gakures Vorhaben benötigen, Konan, vergiss das nicht.“

„Natürlich habt Ihr recht, Madara-sama.“, pflichtete ihm die Konoichi bei, trat, nachdem sie die letzten Kartoffeln in eine Kiste unter der Spüle geworfen hatte, auf den Uchiha zu und wärmte sich unter dessen aufmerksamem Blick am Feuer, „Jedoch könnte es sehr auffällig sein, wenn wir immer wieder die selben Fragen stellen und uns für die selben Leute interessieren.“

„Deswegen werden wir nicht ewig an diesem Ort verweilen können.“, sprach Madara ruhig und richtete seinen Blick auf die Flammen im Kamin, ehe er seine Hände anhob und die Maske umfasste, „Das Geschehene zwingt uns dazu unseren Aufenthaltsort von jetzt an regelmäßig zu wechseln … allerdings … hat das Ganze auch etwas Gutes mit sich gebracht …“

„Und das wäre?“, kam es sogleich neugierig von Konan, bevor sie überrascht beobachtete, wie Uchiha Madara zum ersten Mal in ihrer jahrelangen Mitgliedschaft bei Akatsuki die Maske absetzte und sein wahres Gesicht preisgab. Er wirkte älter und fahler als sie ihn sich vorgestellt hatte und scheinbar konnte er anhand ihrer erschrockenen Gesichtszüge ihre Gedanken lesen, bevor er die Hände in seinem Schoß verschränkte und lächelnd ihre Frage beantwortete.
 

„Orochimaru ist tot. Und somit ein weiterer Punkt auf meiner Liste abgeharkt.“
 


 

Kurze Zeit später, im Krankenhaus von Konoha-Gakure
 

Mit einem leisen Rascheln spannte sich der Kragen von Sasukes Pullover über seine festen Schultern und gab den Blick auf blasse markelose Haut frei, ehe er den Stoff wortlos wieder in seine normale Position rutschen ließ und Sakuras erleichtertes Gesicht musterte.

„Ich habe es nicht gleich bemerkt …“, begann der Uchiha ehrlich und fuhr sich einmal durch das dunkle Haar, „Als ich zusammen mit Madara auf die Abenddämmerung gewartet habe, spürte ich ein leichtes Ziehen in meiner Schulter … aber ich habe mir nichts dabei gedacht … bis Naruto mir von Orochimarus Tod erzählt hat …“

„Dann sind wir ihn also diesmal endgültig los …“, stellte die Rosahaarige seufzend fest und vergewisserte sich unter Sasukes mürrischem Blick noch einmal davon, dass das Juin auch gänzlich verschwunden war, indem sie kurzerhand nach seinem Pullover griff und ihn zwang sich weiter vorzubeugen.

„Ame-Gakure hat uns Orochimarus toten Körper vor wenigen Wochen übergeben, Sakura. Denkst du nicht du übertreibst ein wenig …?“, erklärte Naruto daraufhin schmunzelnd, während er kopfschüttelnd dabei zusah, wie seine beste Freundin mehrmals misstrauisch über den Teil von Sasukes Haut strich, auf dem sich seit seinem dreizehnten Lebensjahr das Juin befunden hatte.
 

„Diese Schlange wollte Kichiro …“, presste die Uchiha wütend hervor, ließ von ihrem Mann ab und besah den Blonden mit hochgezogenen Augenbrauen, „Wie würdest du reagieren wenn du wüsstest das Orochimaru hinter einem deiner Kinder her war …?“

Sakuras Worte ließen das Lächeln des Uzumakis augenblicklich verschwinden, bevor er entschuldigend die Lider schloss, sich zu der jungen ANBU hinüberlehnte und sanft nach ihrer zarten Hand griff.

„Du hast Recht, es tut mir leid …“, murmelte er leise, während er eine Zeit lang ihre Finger betrachtete und sich plötzlich überrascht an etwas zu erinnern schien, da er im nächsten Moment den Kopf hob und die junge Frau neugierig musterte.
 

„Ich war dabei als Shizune Tsunade-sama den Obduktionsbericht der alten Schlange übergeben hat …“, setzte er an und auch Sasuke wurde nun hellhörig, während sein Freund weiter sprach, „Und Shizune erwähnte, das Orochimarus Tod sofort eingetreten wäre, als du seine Bauchhöhle durchbohrt hättest, allerdings wies das Fleisch, wo dein Katana in seinen Körper eingetreten ist, sehr starke Verbrennungen auf … als wenn er Starkstrom ausgesetzt gewesen wäre …“

„Du hast das Chidori Nagashi benutzt …“, schlussfolgerte Sasuke und registrierte, wie die hübsche Konoichi daraufhin knapp nickte, bevor Naruto die beiden erstaunt betrachtete und sich in seinem Stuhl verblüfft aufsetzte.
 

„Du beherrscht das Chidori …?“
 

Die Frage des Blonden veranlasste Sakura zu einem schiefen Grinsen, während sie ihrem besten Freund einen amüsierten Blick zuwarf und leicht die Augen verdrehte.

„Ja genau, und dein Rasengan habe ich übrigens ebenfalls perfektioniert …“, antwortete die Uchiha daraufhin sarkastisch und registrierte, wie Naruto unter Sasukes belustigtem Blick verwirrt die Stirn runzelte, ehe sie den unwissenden ANBU lächelnd aufklärte, „Ich beherrsche das Chidori nicht wirklich. Zumindest nicht so wie Sasuke. Ich bin lediglich dazu in der Lage um meinen Körper herum eine gewisse Stromspannung aufzubauen, die ich dann in einem ausgewählten Moment entladen kann. Das hat einen gewissen Überraschungseffekt auf die Gegner.“
 

„Ähnlich wie damals, als Itachi dir mit dem Kunai die Kehle aufschlitzen wollte und Sasuke durch die Sharingan das Chidori auf deinen Körper übertragen hat. Der Stromschlag ließ Itachis Hand aufzucken und die Waffe fiel zu Boden ...“, erinnerte sich der Uzumaki und besah den Schwarzhaarigen mit einem anerkennenden Blick, „Es war eine gute Idee ihr diese Grundtechnik beizubringen, Teme.“

„Wenn es nach mir gegangen wäre, würde sie das Chidori in vollem Umfang beherrschen…“, kam es in pikiertem Ton von dem Angesprochenen, woraufhin ihm Sakura ohne Umschweife einen finsteren Blick entgegenschleuderte und beleidigt die Arme vor der Brust verschränkte.

„Ich habe es schon zigmal gesagt, Sasuke … und ich sage es wieder. Ich besitze genug eigene Techniken, die ich dazu verwenden kann um mich zu schützen.“, pflichtete die Rosahaarige dem ANBU bei und registrierte, wie Naruto offenbar belustigt zwischen ihr und Sasuke hin und her sah, während Letzterer sie nun mit hochgezogenen Augenbrauen musterte.
 

„Tatsächlich …?“, kam es hörbar siegessicher von dem Uchiha, ehe er sich in seinem Stuhl zurücklehnte und unter dem mahnenden Blick seiner Frau die Lippen zu einem provokativen Lächeln verzog, „Und dennoch hast du, laut dem Autopsiebericht, aus offensichtlich unerklärlichem Grund und in einem augenscheinlichen Anflug von Gedankenlosigkeit, das, in erster Linie, völlig unbrauchbare Chidori Nagashi benutzt?“

„Schon gut, ich habe verstanden. Du hattest Recht. Deine blöde Technik hat sich als äußert nützlich erwiesen. Ist es das was du hören wolltest?“, presste die Angesprochene gereizt hervor, woraufhin Sasuke ein tiefes Lachen ausstieß, sich zu der Konoichi herüberlehnte und ihr einen versöhnlichen Kuss auf die mürrisch verzogenen Lippen drückte.
 


 

Am späten Nachmittag, im Hospital von Konoha-Gakure
 

Das leise Quietschen des Krankenbettes kündigte Sakuras Rückkehr an und ließ die Besucher in ihrem Zimmer aufsehen, bevor unter den Blicken der vier Männer die Tür aufschwang und eine ältere Schwester die rosahaarige Konoichi behutsam über die Schwelle schob.

Dem Anschein nach waren die Anwesenden in ein Gespräch verwickelt gewesen, doch beim Erscheinen der beiden Frauen senkten sie unverzüglich ihre Stimmen und sahen stumm dabei zu, wie das Bett mitsamt der Uchiha wieder an der linken Zimmerwand platziert wurde.
 

„Keine Sorge. Es ist alles in Ordnung. Sie ist nur ein wenig aufgewühlt …“, erklärte die Schwester an die Besucher gewandt und setzte ein müdes Lächeln auf, da Sasuke, Naruto, Shikamaru, und Neji bereits von Sakuras erschöpften, blassen Gesichtszügen Kenntnis genommen hatten und jetzt gleichermaßen besorgt aussahen, „Shizune-san hat ihr etwas zur Beruhigung und ein leichtes Schlafmittel gespritzt.“

„Was ist passiert?“, fragte Neji ohne den Blick von seiner Teamkollegin zu nehmen, während ihre geröteten Augen geistesabwesend auf ihren Schoß hinuntersahen und keinerlei Einblick in Sakuras Gefühlswelt ermöglichten.

„Sie hatte während der Untersuchung einen schwachen Nervenzusammenbruch.“, sprach die Schwester leise und ein unüberhörbarer Ton von Mitleid schwang in ihrer Stimme mit, „Als wir ihr das Hemd ausgezogen haben, hat sie die kleine Wölbung ihres Bauches gesehen und fing an zu weinen. Wir vermuten, die heftige Reaktion rührt daher, dass sie keine Zeit hatte sich mit der Schwangerschaft auseinander zu setzen.“
 

„Man kann es schon sehen …?“, sprach Shikamaru überrascht, während seine Augen und die der anderen Besucher zum Bauch der Rosahaarigen huschten und registrierten, dass Sakura ihre Finger gewaltsam in die Bettdecke um ihren Unterleib krallte.

Die Schwester nickte daraufhin bestätigend und warf einen knappen Blick zur Uhr, ehe sie sich an den Nara wandte und offensichtlich entschieden hatte, die Zeit für eine ausführlichere Antwort aufbringen zu können.

„Das ist in der 11. Woche nicht ungewöhnlich. Das erste Drittel der Schwangerschaft nähert sich dem Ende und bei schlanken Frauen, wie Sakura-san, wird meistens zu Beginn des nächsten Drittels bereits eine kleine Rundung sichtbar. Allerdings hat sie durch die Langzeitnarkose an Gewicht verloren, deswegen kann man die Wölbung bereits jetzt erkennen. Die Untersuchungsergebnisse waren jedenfalls zufrieden stellend. Und ab der nächsten Woche ist auch das Risiko einer Fehlgeburt gebannt.“
 

„Also ist mit Sakura und dem Baby alles in Ordnung?“, fasste Sasuke das gerade Erfahrene erleichtert zusammen und fuhr sich seufzend durch das dunkle Haar, während er beobachtete, wie die ältere Dame ihn aufmunternd anlächelte und sich bereits halb der Tür zugewandt hatte.

„Es besteht momentan kein Grund zur Sorge. Wir haben Sakura-sans Ernährung bereits so umgestellt das sie in den nächsten Wochen an Gewicht zunimmt. Das hat jetzt erstmal oberste Priorität damit das Baby in der wichtigen Wachstumsphase ausreichend Nährstoffe erhält.“, erklärte die Schwester beiläufig und legte bereits eine Hand auf die Klinke, als sie sich noch einmal umdrehte und die vier Männer mit einem ernsten Gesichtsausdruck besah, „Wir haben Tsunade-sama bereits über den Nervenzusammenbruch informiert und sie wird im Laufe der nächsten Stunde vorbeischauen. Bis dahin sollte sich Sakura-san ausruhen. Die Wirkung des Schlafmittels wird bald einsetzten.“
 

Nach diesen Worten war die Ältere mit einem letzten wachsamen Blick auf ihre Patientin verschwunden und ließ die Freunde allein, während Sasuke ohne zu zögern neben das Bett trat und der offensichtlich unter Medikamenten stehenden Frau, beunruhigt seinen Handrücken gegen ihre Stirn lehnte.
 

„Sakura …?“
 

Seine Stimme schien sie nicht zu erreichen und seine Augen huschten kurz verständnislos über die befangenen Gesichter der ebenfalls ahnungslosen Shinobis, ehe er sich neben der hübschen Konoichi auf die helle Bettdecke sinken ließ. Ihre Pupillen wirkten dunkler als sonst, während sie wie erstarrt die weiß hervortretenden Knöchel ihrer Hände fixierte, welche sich krampfhaft an das Laken über ihrem Bauch klammerten und dem Uchiha verdeutlichten, dass sie gerade äußerst angespannt war. Naruto trat nun zusammen mit Neji und Shikamaru ebenfalls näher, bevor der Blonde nach den Handgelenken seiner alten Teamkollegin griff und ihre Finger mit sanfter Gewalt von der weichen Bettwäsche löste. Diese Aktion schien die junge Frau aus ihrer Trance zu holen, da sie im nächsten Moment einen erschrockenen Blick in die blauen Augen des Uzumakis warf und dieser, zusammen mit den restlichen Anwesenden, wenig später unvorbereitet die Luft anhielt. Große salzige Tränen flossen plötzlich über die Wangen der Rosahaarigen, woraufhin Sasuke ohne Umschweife ihr Gesicht in seine Hände nahm und sie somit zwang ihn anzusehen.
 

„Ganz ruhig, Sakura …“
 

Noch während er besorgt ihren Namen aussprach, befreite sie ihre Hände aus dem leichten Griff des Uzumakis und krallte sie zitternd in die Weste des Schwarzhaarigen, ehe sie schluchzend die Lider senkte und unter dem aufkommenden Schmerz in ihrer Lunge dem fragenden Blick ihres Mannes auswich.

„Flach atmen …“, befahl er sanft, griff mit dem Daumen unter ihr Kinn und nötigte sie erneut dazu in seine Augen zu sehen, „Was ist los? Hast du Schmerzen? Soll ich Shizune rufen?“

Doch als Antwort schüttelte die hübsche Konoichi nur immer wieder ihren Kopf, während das blassrosa Haar in Wellen über ihre Schultern nach vorne fiel und ihr gerötetes Gesicht umrundete. Ein schmerzerfülltes Keuchen entfuhr ihrer Kehle, woraufhin sich Sasuke alarmiert etwas aufrichtete und leise, beruhigende Geräusche von sich gab.
 

„Es ist alles gut. Ich bin hier …“
 

Der Hyuuga und die zwei restlichen Anwesenden beobachteten derweil aufatmend wie sich ihre Freundin langsam wieder etwas zu beruhigen schien, jedoch ließen die Tränen immer noch nicht nach, während Sasuke sie dazu brachte ihre Atmung zu regulieren und ihr sanft eine Haarsträhne aus der Stirn strich.

„Schon besser …“, murmelte er leise, als seine Hände noch immer auf ihren feuchten Wangen lagen und seine dunklen Augen sie wachsam musterten, „Warum weinst du, Sakura? Die Schwester hat doch gesagt es ist alles in Ordnung.“

Die Männer beobachteten wie sich erst nach kurzem zögern ihre Lippen öffneten und erneut Tränen die weiße Bettdecke benetzten, ehe die Konoichi ihre Stimme zu finden schien und sich schluchzend an dem Uchiha festkrallte.

„Ich … ich … ich hätte es verlieren können, Sasuke!“, entfuhr es ihr plötzlich panisch, während sie ihre Finger in den Ärmeln seines dunklen Oberteils versenkte und mit angsterfüllten Augen in die ihres Mannes starrte, „Ich hätte unser Baby verlieren können …“
 

„Komm her …“, hauchte der Uchiha nicht minder gequält, zog die weinende Frau behutsam an seine Brust und dämpfte ihre Schluchzer mit Hilfe seines Pullovers, während er ihren zitternden Körper mit beiden Armen umschlang und schützend eine Hand auf ihren Hinterkopf legte.

„Ich hätte es verlieren können …“, keuchte sie immer wieder leise, während er ihren Tränen diesmal freien Lauf ließ, seine Lippen auf das rosa Haar presste und einen bedrückten Blick in die schwermütigen Gesichter der anwesenden Shinobis warf, „Ich hätte es verlieren können, Sasuke … mein Baby … mein Baby …“

„Ich weiß …“, flüsterte er ihr leise zu, woraufhin sie ihre Fingernägel schmerzhaft in seine Arme bohrte und ihre Angst durch ein weiteres Wimmern verdeutlichte, „Ich weiß …“
 

Er wusste was sie in diesem Moment fühlte. Er empfand seit über dreißig Tagen nicht anders. Die Vorstellung von dem was hätte passieren können, ließ ihn jede Nacht hochschrecken. Träume in denen sie den Kampf gegen Orochimaru verlor. Träume in denen Naruto und die Anderen sie nicht rechtzeitig fanden. Träume in denen sein Sohn den toten Armen seiner Mutter entrissen wurde.

Jenes Repertoire an Alpträumen würde ihn bis an sein Lebensende begleiten, das wusste er.
 

„Mein Baby …“, hörte er sie erneut leise murmeln, bevor er ihr seufzend eine blassrosa Strähne hinter das Ohr strich und beobachtete, wie sie ihr Gesicht offenbar beschämt in dem weichen Stoff seines Oberteils verbarg. Es dauerte eine ganze Weile bis sich das Weinen in regelmäßige Atemzüge verwandelte und obwohl Sakura sich beruhigt zu haben schien und aufgrund des Schlafmittels und vor Erschöpfung in einen leichten Schlaf gefallen war, krallte sie sich weiterhin an dem Schwarzhaarigen fest und schmiegte ihr gerötetes Gesicht an seine Brust. Sasuke schien das nicht zu stören, während er ihr immer wieder wie mechanisch über den Kopf strich und den Blick nur widerwillig von seiner Frau löste um den fragenden Gesichtern der drei Männer zu begegnen. Der Uchiha nickte ihnen bestätigend zu und schien sie damit aus ihrer gegenwärtigen Zurückhaltung zu entlassen, ehe sich Naruto betrübt auf einen der Besucherstühle plumpsen ließ und kurzerhand, aus Gründen der Bequemlichkeit, die Beine auf das Krankenbett schwang.
 

„Wo waren wir vorhin eigentlich stehen geblieben …?“, fragte er plötzlich nachdenklich und warf einen kurzen mitfühlenden Blick auf die schlafende Frau in den Armen des Uchihas, ehe Neji und Shikamaru nun jeweils einen weiteren Stuhl heranzogen und sich ermattet, wie der Blonde zuvor, niederließen.

„Ich wollte euch gerade mitteilen, dass man unsere Anwesenheit auf der nächsten großen Ratssitzung erwartet …“, half ihm der Nara auf die Sprünge und auch Sasuke zog nun interessiert eine Augenbraue in die Höhe, während er seine wachsamen Augen in regelmäßigen Abständen über Sakuras entspannte Gesichtszüge schweifen ließ.

„Hoffentlich werden sich die Clanoberhäupter dieses Mal einig. Danzous Position sollte schnellstmöglich neu besetzt werden. Ohne eine intakte ANBU-Abteilung in Konoha-Gakure wird die Suche nach Uchiha Madara nur verkompliziert.“, pflichtete Neji den Anwesenden bei, woraufhin ihm Shikamaru durch ein Nicken seine Zustimmung signalisierte, bevor er ebenfalls seine Meinung zur derzeitigen politischen Lage preisgab.
 

„Ich denke sie werden sich mit der Abstimmung beeilen.“, antwortete der Nara schulterzuckend und ließ ein leises Gähnen vernehmen, ehe er die Arme hinter dem Kopf verschränkte und seinen Blick auf den Uchiha richtete, „Da fällt mir ein … ich soll dir von den Ältesten ausrichten das sie sich, solltest du wieder nicht zu der Sitzung erscheinen, dazu gezwungen sehen Madaras Schriftrolle bis auf weiteres zu verwahren.“
 

„Es steht ihnen nicht zu die Schriftrolle zu behalten. Sie ist Eigentum des Uchiha-Clans …“, warf Neji, noch bevor der Angesprochene irgendetwas erwidern konnte, kopfschüttelnd ein und zog damit Narutos und Shikamarus überraschte Blicke auf sich. Dem Braunhaarigen schienen die erstaunten Gesichter seiner Freunde nicht entgangen zu sein, da er kurz darauf genervt die fliederfarbenen Augen verdrehte und schulterzuckend zu einer Antwort ansetzte.

„Was?“, brummte er, offensichtlich pikiert darüber, dass es seine besten Freunde verblüffte, wenn er sich für das Wohl von Sasukes Familie einsetzte und verschränkte abwehrend die Arme, „Eine Schriftrolle ist innerhalb eines mächtigen Clans ein wertvolles Erbe. Und Madara ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zufällig in den Besitz dieses Dokumentes gelangt.“
 

„Nein, das ist er nicht …“, warf der Uchiha plötzlich nachdenklich ein und bemerkte, wie im nächsten Moment die drei Augenpaare der Shinobis forschend auf seinem Antlitz lagen und ihn eingehend zu mustern schienen.

„Du hast sie gelesen, oder? Du hast die Schriftrolle bereits gelesen ...“, stellte Shikamaru perplex fest und auch Neji und der Uzumaki hoben leicht die Augenbrauen, während sie beobachteten, wie sich Sasuke vorsichtig von Sakuras festem Schlaf überzeugte und ihnen bestätigend zunickte.

„Tsunade hat sie mir, ohne das Wissen der Ältesten, letzte Woche gezeigt.“, erklärte der Schwarzhaarige ruhig und sprach nun gedämpfter als zuvor, „Sie hat gehofft anhand der Schriftrolle etwas über Madaras Vorhaben herauszufinden …“
 

„Sakura meinte die Schriftrolle handle von einer Art Legende …“, erinnerte sich Naruto zerstreut und fuhr mit den Fingern nachdenklich die Linie seines Kiefers entlang, „Zumindest hätte dieser rothaarige Akatsuki das behauptet …“

„Sasori …“, sprach Shikamaru gähnend, während er sich in seinem Stuhl weiter zurücklehnte und Sasuke mit einem ernsten Gesichtsausdruck besah, „Und? Hatte er Recht mit seiner Behauptung …?“

„Gewissermaßen …“, antwortete der Uchiha knapp und lauschte ein paar Sekunden lang auf Sakuras regelmäßige Atemzüge, bevor er flüsternd weiter sprach, „Der erste Teil der Schriftrolle enthält eine Art Prophezeiung … allerdings liegt ihr großer Wert für Madara vermutlich an dem zweiten Teil des Textes.“

„Spann uns nicht auf die Folter, Teme. Was ist der zweite Teil …?“, zischte der Uzumaki beinahe lautlos, ließ seine Hände abwartend in die Taschen seiner schwarzen Hose gleiten und besah Sasuke mit einem wissbegierigen Blick.

„Er handelt von der Perfektionierung des Mangekyou Sharingan durch dessen drei mächtigste Techniken. Tsukuyomi, Amaterasu und Susanoo.“, antwortete der Schwarzhaarige wahrheitsgemäß und ließ seine unergründlichen dunklen Augen über die ernsten Gesichter der Anwesenden schweifen, „Die Aufzeichnung besagt, dass das Mangekyou Sharingan so konzipiert ist, das es auf einem hohen Level ein weiteres Dojutsu aktivieren kann … ein sehr altes Dojotsu um genau zu- ...“
 

„Warte, stopp!“, entfuhr es dem Nara schockiert, während er in einer knappen Geste eine Unterbrechung der Konversation forderte und Sasuke mit einem eindringlichen Blick besah, „Habe ich das gerade richtig verstanden? Wir reden hier von einer Art dritten Stufe des Sharingan … etwas das noch mächtiger ist als das Mangekyou Sharingan? Weiß Tsunade davon?“

Der unantastbare Ausdruck des Uchihas ließ keine Gefühlregung erahnen und verriet doch gleichzeitig so viel, das Shikamaru sich seufzend eine Hand auf seine Stirn legte und die Lippen zu einem mürrischen Lächeln verzog.

„Natürlich nicht …“
 

Nach der Aussage des Naras war es Naruto, der als erstes wieder das Wort an den Schwarzhaarigen richtete und diesen durch blaue Augen hindurch sichtbar verärgert musterte.

„Sasuke, wenn Madara eine solch mächtige Waffe besitzt, muss der Rat das wissen …“

„Madara kann dieses Dojutsu nicht besitzen …“, erklärte der Uchiha daraufhin monoton und beobachtete schweigend, wie der Blonde sich im nächsten Moment weiter vorlehnte und ihn mit einem skeptischen Blick besah.

„Woher willst du das wissen?“

„Das benötigte Level des Mangekyou Sharingan kann er unmöglich mit nur einem Auge erreicht haben. Es ist nur in Verbindung mit zwei unbeschädigten Sharingan zu bewerkstelligen. So steht es im Text …“
 

„Das muss nicht zwangsweise bedeuten, dass es wahr ist …“, warf der Hyuuga schulterzuckend ein und verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust, „Naruto hat Recht. Der Rat sollte über den Inhalt der Schriftrolle informiert werden …“

„Ich traue dem Rat nicht.“, zischte der Uchiha daraufhin kühl und richtete seinen unzufriedenen Blick kurzerhand auf Neji, als Naruto plötzlich ein gereiztes Brummen ausstieß und sich aufgebracht von seinem Stuhl erhob.

„Was du nicht sagst, Sasuke …“, knurrte der Uzumaki bedrohlich und verlieh seiner Stimme unüberhörbaren Sarkasmus, während er neben dem Bett auf und ab schritt und sich fahrig in den blonden Schopf griff, „Keine Sorge. Uns ist dein leerer Platz bei den letzten beiden Ratssitzungen nicht entgangen.“

Das darauf folgende Schweigen des Schwarzhaarigen ließ Naruto verärgert die Augen verdrehen, bevor er sich wieder etwas zu beruhigen schien und sich stöhnend mit der Hüfte gegen das Bettende lehnte.
 

„Vertraust du überhaupt noch irgendjemandem?“
 

Die Frage des Blonden hallte an den Wänden des geräumigen Zimmers wieder und schien Sasuke im ersten Moment zu überraschen, bevor er seine gewohnt gleichgültige Ausstrahlung zurück gewann und seine ruhigen Worte die Männer ihm gegenüber verblüfft aufsehen ließen.
 

„Ich vertraue euch …“

Die drei Angesprochenen tauschten aufgrund dieser Aussage nachdenkliche Blicke aus und nickten sich kurz zu, ehe Shikamaru seine Ellenbogen begleitet von einem ergebenen Seufzer auf seinen Oberschenkeln abstützte und die langen Finger scheinbar mutlos unter seinem Kinn verschränkte.

„Ich weiß jetzt schon, dass ich das bereuen werde, aber … was hast du mit der Schriftrolle vor?“, fragte der Nara leise und vergewisserte sich noch während er sprach, von dem andauernden Schlaf der rosahaarigen Konoichi, bevor er beobachten konnte, wie Sasuke ebenfalls einen prüfenden Blick in seine Arme warf und schließlich unter Sakuras regelmäßigen Atemzügen eine leise Antwort gab.

„Ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu in der Lage sein werde mir das Dojutsu anzueignen … aber ich würde es gern versuchen.“, erklärte der Clanerbe knapp, ließ seine dunklen Augen über die neutralen Gesichter der Shinobis gleiten und begriff, dass sie mit einem derartigen Bekenntnis längst gerechnet haben mussten, ehe er schließlich teilnahmslos den Hyuuga fixierte, „Allerdings … brauche ich dazu leider deine Hilfe …“

„Jetzt bin ich neugierig, Uchiha …“, sprach Neji daraufhin hörbar verblüfft und machte kein Geheimnis aus seiner Verwirrung, während er sich in seinem Stuhl weiter aufsetzte und schmunzelnd die Brauen zusammenzog, „Was ist das für ein altes Dojutsu, das dich dazu bringt mich um Hilfe zu bitten?“
 

„Das Kamiketsueki Sharingan …“
 

Eine unangenehme Stille legte sich über die Anwesenden, während Naruto und Shikamaru irritiert dabei zusahen, wie sich die Augen des Hyuugas derweil erschrocken weiteten und er für einen kurzen Moment sprachlos schien, bis er leicht den Kopf schüttelte und sich somit aus den eigenen Gedanken riss.

„Das ist unmöglich …“, zischte er lauter als beabsichtigt und warf einen alarmierten Blick auf Sakura, bevor seine fliederfarbenen Augen die des Uchihas fanden und ihn ungläubig musterten, „Das Kamiketsueki ist ein Märchen. Es hat nie einen Beweis für die Existenz dieser Technik gegeben.“

„Kamiketsueki …?“, wiederholte Shikamaru und schien ebenso ratlos wie der Uzumaki, woraufhin Neji sich seufzend an seinen Teamkollegen wandte und sich gestresst das lange Haar aus der Stirn schob.
 

„Das Kamiketsueki gilt als das mächtigste Dojutsu der Welt, also die mächtigste Pupillentechnik.“, erklärte der Braunhaarige den zwei Unwissenden eindringlich und setzte sich unter deren aufmerksamen Blicken räuspernd etwas auf, „Ihr wisst doch, dass der Rikudo Sennin, der allererste Shinobi und Schöpfer unserer Welt, angeblich das Rinnegan besaß und sich daraus das Byakugan und das Sharingan entwickelt haben soll. Die drei großen Dojutsu entstammten also ein und demselben Gen und wurden jahrhundertelang als Kekkei Genkai von Generation zu Generation vererbt, entwickelten sich weiter und wurden dadurch immer unterschiedlicher. Und einer alten Legende nach, soll der Rikudo Sennin, zu seiner Zeit, die Grenzen des Rinnegan überwunden- und somit ein neues mächtiges Dojutsu geschaffen haben. Das Kamiketsueki. Nach dem Tod des Rikudo Sennin wurde prophezeit, dass es in seinen Erben eines Tages wieder zum Vorschein treten würde. Dagegen spricht, dass das Kamiketsueki sehr wahrscheinlich nie weitervererbt worden ist, da weder der Hyuuga- noch der Rikudo- oder der Uchiha-Clan, die allesamt von der Blutlinie des Rikudo Sennin abstammen, es jemals erwecken konnten. Es wird vermutet, dass das Kamiketsueki, sollte es wirklich existiert haben, in der Blutlinie des Rikudo-Clans gelegen hat und zusammen mit diesem bereits vor über hundert Jahren ausgestorben ist.“
 

Nach der Schilderung des jungen ANBU blieb es eine Weile lang still im Zimmer, bis Shikamaru offenbar eins und eins zusammenzählte und einen sichtlich erschrockenen Eindruck machte.

„Nur damit ich das auch wirklich verstanden habe …“, fasste der Nara leicht erschüttert zusammen und besah zuerst seinen Teamkollegen und dann den Uchiha mit einem entgeisterten Gesichtsausdruck, „Die Schriftrolle die in Madaras Besitz war, handelt von einer Prophezeiung, die besagt, dass das Kamiketsueki eines Tages von einem Erben des Rikudo Sennin wieder erweckt werden wird …?“

„Um genau zu sein, handelt das Dokument nicht von der Prophezeiung …“, widerlegte Sasuke die Aussage des Braunhaarigen leise und überprüfte wachsam den Schlaf seiner Frau, während alle Anwesenden gebannt auf seine folgenden Worte warteten, „Diese Schriftrolle ist die Prophezeiung.“
 

„Aber … warum trägt sie dann das Symbol des Uchiha-Clans …?“, murmelte Neji irritiert und runzelte unter dem undefinierbaren Gesichtsausdruck des Clanerben seine Stirn, „Die Prophezeiung hätte, den Erzählungen nach, ein Erbe des Rikudo-Clans sein müssen … es sei denn- …“

„Das Kamiketsueki hat nie in der Blutlinie des Rikudo-Clans gelegen …“, beendete Sasuke den Satz seines Gegenübers und registrierte wie dieser nun alarmiert den Kopf hob und ihn durch große fliederfarbene Augen geschockt musterte.

„Das darf doch nicht wahr sein …“, brummte Neji wenig später fassungslos und zog seine Augenbrauen misstrauisch zusammen, während er immer wieder sein Haupt schüttelte und seine Lippen zu einem gequälten Lächeln verzog, „Der Uchiha-Clan also, huh?“
 

Die Antwort des Schwarzhaarigen war lediglich ein knappes Nicken, woraufhin Shikamaru und Naruto ein synchrones Seufzen ausstießen und letzterer Sasuke sein besorgtes Gesicht zuwandte.

„Wenn dieses Dojutsu so mächtig ist, wie ihr behauptet, dann ist es bestimmt nicht einfach zu meistern …“, mutmaßte der Uzumaki und kratzte sich leicht am Hinterkopf, ehe Neji diese Aussage kurzerhand bestätigte und zurück gegen die Lehne seines Stuhles sank.

„Ich habe die Schriftrolle zwar nicht gelesen, aber ich schätze es wird Jahre dauern, bis sich überhaupt zeigt, ob Uchiha dazu in der Lage ist es zu erwecken …“, erklärte der Hyuuga mit ruhiger Stimme und ließ seine argwöhnischen Augen über die unergründlichen Gesichtszüge des Genannten schweifen, „Und selbst wenn dem so wäre, gäbe es keine Garantie dafür das sein Körper dem Kamiketsueki standhält …“
 

„Seit wann sorgst du dich so um mich, Hyuuga?“, sprach Sasuke daraufhin neckend und besah Neji mit einem amüsierten und zugleich auch verächtlichen Blick, ehe er beobachtete wie der Angesprochene aufgrund seiner Worte kurz genervt mit den Augen rollte und ihm wenig später ein überlegenes Grinsen schenkte.

„Sei brav, Uchiha.“, sprach der Braunhaarige offensichtlich belustigt, verschränkte genüsslich die Arme vor der Brust und hob unter dem missgünstigen Gesichtsausdruck des Schwarzhaarigen provokativ eine seiner Brauen, „Ich glaube du hast vorhin erwähnt, das du meine Hilfe bräuchtest, oder habe ich mich da verhört?!“
 

Mit unverhohlener Genugtuung verfolgte der Hyuuga wie Sasuke ihm gegenüber seine gleichgültige Maske in eine vor Ärger verzerrte Grimasse verzog und ein leises Schnauben ausstieß, bevor er sich einmal grummelnd durch die dunklen Haare fuhr und erneut das Wort ergriff.

„So wie ich das verstanden habe, ähnelt das Kamiketsueki dem Byakugan in gewisser Weise. Und da ich, wie du vielleicht mitbekommen hast, keine Byakugan besitze, kann ich den Text an manchen Stellen nicht nachvollziehen. Deswegen bin ich offensichtlich auf deine amateurhaften Fähigkeiten angewiesen und muss mich wohl oder übel damit abfinden. Allerdings werde ich ganz sicher nicht auf Knien vor dir rumrutschen und um deine kostbare Zeit betteln, Hyuuga … also wirst du mir nun helfen, oder nicht?“
 

So neutral wie möglich hatte der Clanerbe seine Frage herausgepresst und besah nun, wie alle anderen auch, Neji mit einem abwartenden Blick, während dieser scheinbar ernsthaft über das Anliegen seines Teamkollegen nachdachte und erst nach einigen Sekunden des Schweigens zu einer Antwort ansetzte.

„Einverstanden …“, sprach der Hyuuga seufzend und untermalte seine Entscheidung mit einem knappen Nicken, ehe seine hellen Augen sich zu kleinen Schlitzen verzogen und Sasuke dazu veranlassten forschend eine Braue zu heben, „Ich helfe dir … unter drei kleinen Bedingungen …“

„Was für Bedingungen?“, entfuhr es dem Schwarzhaarigen misstrauisch, woraufhin auch Shikamaru und Naruto ihre Gesichter neugierig in Nejis Richtung drehten.

„Du wirst das Versprechen das du Sakura gegeben hast halten und nicht versuchen dich an Madara zu rächen.“, verkündete der Angesprochene ohne zu zögern, wurde sich Sasukes überraschtem Ausdruck bewusst und registrierte, wie dieser plötzlich Naruto einen finsteren Blick zuwarf.
 

„Dobe …“, knurrte der Clanerbe aufgrund der Geschwätzigkeit seines besten Freundes drohend und bemerkte, wie der Blonde lediglich triumphierend schmunzelte und sogar erleichtert darüber schien das Sasuke vor vollendete Tatsachen gestellt wurde.

„Die zweite Bedingung …?“, brummte der Uchiha schließlich hörbar angesäuert, stimmte somit offensichtlich der ersten Regel zu und unterbrach in seinem Groll sogar die sanften Berührungen, die er Sakura seit nun mehr als einer halben Stunde zukommen ließ.
 

„Du willst nicht das Sakura von dem Inhalt der Schriftrolle erfährt, richtig?“

Aus Nejis Worten war zu entnehmen das er es ernst meinte und zum Erstaunen von Shikamaru und Naruto nickte Sasuke daraufhin nur bestätigend und besah die schlafende Frau in seinen Armen mit einem kurzen besorgten Blick.

„Dann sind wir uns über die zweite Bedingung bereits einig. Sakura wird von alledem nichts erfahren.“, offenbarte der Hyuuga ruhig und sah sich im nächsten Moment dem unzufriedenen Gesichtsausdruck seines Teamkollegen gegenüber.

„Findet ihr nicht, ihr geht zu weit?“, sprach Shikamaru in anklagendem Ton und warf ebenfalls einen Blick in das entspannte Gesicht der Rosahaarigen, „Sie sollte bescheid wiss- …“

„Nein …“, fiel ihm der Uzumaki überraschend ins Wort, während seine traurigen Augen auf der zusammengekauerten Gestalt in Sasukes Armen lagen, „Es reicht. Sie ist schwanger, Shikamaru. Und du hast gesehen, wie sie darauf reagiert hat.“
 

Die Worte des Blonden veranlassten alle Shinobis dazu der Konoichi in ihrer Mitte einen kurzen Blick zuzuwerfen, bevor der Nara seufzend nachgab und sich auf seinem Stuhl, als Zeichen der Kapitulation, schulterzuckend zurücklehnte.

„Kommen wir zur dritten Bedingung …“, setzte Neji an und registrierte, wie nun wieder die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf ihm lag und er den Uchiha auffordernd fixierte, „Du wirst ab sofort wieder an jeder anstehenden Ratssitzung teilnehmen und deinen Verpflichtungen als Clanoberhaupt innerhalb von Konoha-Gakure ordnungsgemäß nachkommen.“

„Tse …“, kam es daraufhin nur verächtlich von Sasuke und als Naruto ihn mit unverhohlener Missbilligung besah, verdrehte er trotzig die Augen und bekam nicht mit, wie sich die Frau in seinen Armen leicht bewegte, „Was erwartest du von mir, Dobe? Das ich, nach allem was geschehen ist, vor den Rat trete, ein paar Hände schüttele und ihnen blind vertraue? Ich weiß nicht mal ob ich ihnen überhaupt vertrauen will …“
 

„Ich weiß …“, antwortete der Uzumaki daraufhin ehrlich und fuhr sich gestresst durch das kurze blonde Haar, während er verstimmt mit den Schultern zuckte und weiterhin lässig an dem Bettgestell lehnte, „Und ich kann es sogar nachvollziehen, Sasuke … aber du gibst ihnen nicht einmal die Chance dein Vertrauen zu gewinnen. Der Rat ist mehr als betrübt … und auch beschämt darüber, dass Danzou, einer ihrer Ältesten, für den Mord an deiner Familie verantwortlich ist.“

„Es ist mir gleich, ob der Rat das, was damals passiert ist, plötzlich bedauert. Es ist zu spät …“, sprach Sasuke kühl und lockte damit Naruto offensichtlich aus der Reserve, da dieser sich plötzlich laut schnaubend von dem Bettende abstieß, der Matratze dadurch einen leichten Ruck verpasste und somit Sakura aus ihrem seichten Schlummer riss und sie dazu veranlasste irritiert den Kopf zu heben.

„Es ist nie zu spät für etwas einzustehen, das man aus tiefstem Herzen und Überzeugung bereut. Das ganze Dorf, Konoha-Gakure … das sind nicht nur die Menschen die im großen Rat sitzen, das bin ich, Hinata, Shikamaru, Neji, TenTen, Ino, Temari, Kakashi, Shizune und noch viele mehr … wir alle sind Konoha-Gakure … und wenn Tsunade vor dem versammelten Rat für uns alle spricht, dann solltest du dich wenigstens dazu herablassen deinen Freunden zuzuhören, oder liege ich da falsch Sasuke?“
 

Es dauerte ein paar Sekunden bis die fesselnde Atmosphäre im Krankenzimmer verflog und einer unangenehmen Stille Platz machte, woraufhin Sakura ihre grünen, überraschten Augen nur langsam von dem entschlossenen Gesicht des Uzumakis abwandte, um schlussendlich in das unergründliche Antlitz ihres Mannes sehen zu können. Lediglich seine geweiteten Pupillen verwiesen auf den Schock der ihn erfasst hatte und auch Shikamaru und Neji wirkten verblüfft, bevor sie beobachten konnten, wie ein kleines Lächeln an den Mundwinkeln des Uchihas zupfte und er schließlich kopfschüttelnd die Lider schloss.
 

„Nein, du hast Recht, Naruto …“, offenbarte der Schwarzhaarige dem Uzumaki, woraufhin sich die beiden Männer, zu Sakuras Überraschung, ein vertrauliches Lächeln schenkten, als im nächsten Moment die Tür aufschwang und eine grinsende Tsunade auf der Schwelle erschien.
 

„Wie erfreulich, dass ich bei meiner letzten offiziellen Amtshandlung dein Gehör haben werde, Sasuke.“, sprach sie auch sogleich charmant und wirkte äußerst unbeschwert, während sie sich an Naruto wandte und den offensichtlich verdutzten Shinobi kurzerhand an ihre üppige Brust zog, „Du bist also doch noch erwachsen geworden, Naruto. Ich wollte deiner kleinen ergreifenden Rede wirklich nicht lauschen, aber bei der Lautstärke war das nicht zu überhören.“
 

Und während Sakura grinsend beobachtete wie ihre alte Meisterin dem verwirrten Uzumaki lobend die Wange tätschelte, traf die Bedeutung von Tsunades Worten sie mit einem unvorhersehbaren Schlag und sorgte dafür, dass der jungen Uchiha entgeistert der Mund aufklappte.

„Deine letzte Amtshandlung?“, entfuhr es der Rosahaarigen plötzlich ungläubig, woraufhin ihr alle Besucher ein entschuldigendes Lächeln schenkten und im Gegensatz zu der jungen Frau offensichtlich nicht überrascht wirkten, „Warte, was? Was soll das heißen, deine letzte Amtshandlung …?

„Das heißt das ich in ein paar Wochen nicht mehr dein Oberhaupt sein werde.“, antwortete Tsunade wahrheitsgemäß und sah innerlich stöhnend dabei zu, wie die schöne ANBU in ihrem Krankenbett hochschnellte und ihr alarmiert entgegensah.
 

„Du … du legst dein Amt nieder? Aber … wann hast du- …?“

Sakura konnte beobachten, wie Tsunades breites Grinsen langsam verblasste und sich in ein schwaches Lächeln verwandelte, bevor die Hokage an das Bett ihrer einstigen Schülerin trat und sich seufzend neben eben dieser auf das helle Laken sinken ließ.

„Um ehrlich zu sein, habe ich den Titel bereits vor knapp sechs Wochen abgelegt, doch die gegenwärtigen Geschehnisse, wie Danzous Verhaftung und die Ratssitzungen, haben mich dazu gezwungen mein Amt noch ein wenig länger auszuüben. Als eine Art Übergangslösung. Aber nächsten Monat werde ich den knochenzermürbenden Job ein für alle Mal an den Nagel hängen. Auf Wiedersehen, Papierkram …“
 

Sakura hatte der ruhigen Stimme ihrer alten Meisterin stumm gelauscht und zog bei jedem ihrer Worte die Stirn ein wenig stärker in Falten, ehe sie sich wortlos eine Haarsträhne aus dem Gesicht pustete und das Gesagte scheinbar erstmal verdauen musste. Es vergingen ein paar Sekunden bis sie, nachdem sie das Gesicht der Blondine nachdenklich gemustert hatte und auf ihre volle Unterlippe biss, in einer fragenden Geste schließlich die Arme anhob.

„Aber … warum …?“
 

Die grünen Augen der jungen ANBU verrieten Tsunade das sie offensichtlich nach einem Grund verlangte und mit der Entscheidung ihrer ehemaligen Meisterin nicht wirklich einverstanden schien.

„Weil es an der Zeit ist, Sakura …“, antwortete die Blondine sachlich und schenkte ihrer Gesprächspartnerin ein warmes Lächeln, „Dieses Dorf braucht wieder einen richtigen Hokage … und keine glücksspielsüchtige Schnapsdrossel wie mich, oder einen alten gebrechlichen Knacker wie Hiruzen Sarutobi es war. Möge er in Frieden ruhen!“
 

Die unangemessenen Worte über den Sandaime entlockten jedem der Anwesenden ein schiefes Grinsen, ehe Sakura spürte, wie die Finger ihrer alten Mentorin mütterlich durch ihr seidiges Haar strichen und ihre karamellfarbenen Augen nach so etwas wie Verständnis in dem Gesicht der Uchiha zu suchen schienen. Diese ließ daraufhin ein leises Seufzen vernehmen, ehe sie jenes gewünschte Verständnis durch ein kurzes Nicken signalisierte und bemerkte, wie Tsunade sie wenig später sichtlich erleichtert in den Arm nahm.

„Aber genug von mir …“, sprach die Blondine schließlich besorgt, drückte die junge Medic-Nin in einer kurzen Bewegung von sich weg und betrachtete sie eingehend, „Shizune hat mir von dem Nervenzusammenbruch berichtet. Ich habe mir schon gedacht, dass das alles ein wenig viel auf einmal für dich wird. Du hast lange geschlafen …“
 

Im nächsten Moment konnten alle Anwesenden beobachten, wie Sakura verlegen den Kopf senkte und sich nach ihrem, durch Medikamente hervorgerufenen Schlaf, an ihr vorheriges Verhalten zurückerinnerte. Die grünen Augen huschten kurz zu Sasuke, bevor sie schnell wieder das helle Bettlaken fixierten und sich im nächsten Moment unschlüssig auf Tsunades Gesicht legten.

„Ich …“, setzte die Rosahaarige schluckend an und fuhr sich in einer flüchtigen Geste durch das blasse rosa Haar, „Ich habe Panik bekommen … glaube ich.“

„Das ist völlig normal, Sakura.“, pflichtete ihr die ältere Frau bei und tätschelte ihrer Patientin dabei mitfühlend den Arm, „Bevor wir dich in die Langzeitnarkose versetzt haben, hast du nicht einmal gewusst das du schwanger bist …“

„Ich habe … ich habe nicht damit gerechnet, das man es schon sieht …“, murmelte die Uchiha leise und senkte traurig ihren Blick auf ihren Unterleib, „Ich war darauf nicht vorbereitet- …“

„Ich weiß.“, fiel ihr Tsunade tröstend ins Wort und griff nach den Händen der jungen Medic-Nin, ehe sie diese aufmunternd drückte und beobachtete, wie Sakura, aufgrund ihrer Geste, zögernd den Kopf hob, „Die Zeit in der sich der Körper normalerweise auf die Schwangerschaft einstellt, hast du verschlafen. Es ist als wärst du in deinem Körper eingeschlafen und in einem fremden wieder aufgewacht. Das würde jeden aus der Bahn werfen, Liebes.“
 

Die Aussage ihrer alten Meisterin beruhigte Sakura offensichtlich ein wenig, da sie im nächsten Moment vorsichtig nickte und registrierte, wie die Blondine kurz darauf hinter sie trat und mit einem geschulten Blick den Verband um ihre Brust kontrollierte. Sie spürte, das die Wärme von Tsunades heilendem Chakra ihre schmerzende Lunge betäubte und sich in ihrem Körper auszubreiten schien, während sie erschöpft die Augen niederschlug und sich voll und ganz auf das angenehme Gefühl konzentrierte.

„Du wirst dich sicher noch ein paar Wochen schonen müssen …“, murmelte die Ältere der beiden Frauen nachdem sie das erleichterte Seufzen ihrer Patientin vernommen hatte, „Die Verletzung verheilt sehr gut, allerdings ist dir jede körperliche Anstrengung bis auf weiteres untersagt, verstanden Sakura?“

„Ja, ich weiß. Kein Training, Keine Missionen, kein Joggen- …“

„Sehr richtig …“, unterbrach Tsunade die patzige Aufzählung der Konoichi, stellte sich wieder neben das Bett und hob, als wenn sie mit einem Kind reden würde, mahnend den Zeigefinger, „Alles was dich auch nur im Entferntesten aus der Puste bringen – oder deine Atmung beschleunigen könnte, ist verboten. Und in diese Kategorie gehört natürlich auch Sex.“
 

Mit einem Mal war es so ruhig im Krankenzimmer, dass das Ticken der Uhr plötzlich in den Vordergrund rückte.

„Wie bitte …?“
 

Die irritierte Stimme der Rosahaarigen ließ vermuten, dass sie glaubte sich verhört zu haben, aber dem Grinsen von Naruto, Shikamaru und Neji nach zu urteilen, hatte ihre ehemalige Meisterin dieses Thema tatsächlich gerade vor allen hier versammelten Shinobis angesprochen.

Lediglich Sasuke wirkte ebenso fassungslos wie die junge Konoichi und verzog jetzt unzufrieden das Gesicht, während Tsunade ihrer Patientin eine Antwort gab die keinerlei Widerrede zuließ.
 

„Kein Sex. Bis ich es ausdrücklich gestatte.“
 

© by RosaLies



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Kommentare zu dieser Fanfic (1417)
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Von:  AloneIntheDark
2024-05-01T19:41:26+00:00 01.05.2024 21:41
Bitte bitte bitte bitte 😭🙏 beende dieses wunderschöne Fanfic 😍
Von:  trusenkind
2016-03-10T22:25:07+00:00 10.03.2016 23:25
deine ff ist der absolute wahnsinn (*.*)
ich hoffe, es geht irgendwann nochmal weiter.
würde mich riesig darüber freuen^^
Von:  Yuna-hime
2015-07-27T12:36:01+00:00 27.07.2015 14:36
Auch 2015 ist deine geschichte nicht vergessen.
Ich hab Sie vor ein oder zwei Jahren schonmal gelesen und konnte mich nur noch an ein paar Szenen Bruchstückhaft errinern und leider nicht an den Titel. Also habe ich Googel ein wenig ausgereitzt und schließlich hab ich gefunden was ich so lange gesucht hatte, und auch wenn es sehr unwahrscheinlich ist, würde ich mir trotzdem wünschen das du das hier ließt und vielleicht doch noch ein passendes Ende für diese wunderschöne Geschichte findest.
Wirklich ein inspirirendes Werk, das du da geschaffen hast, und eine der besten FF's die ich gelesen habe.

xoxoYuna
Antwort von:  nami-18
29.10.2015 23:06
Du sprichst mir aus der Seele, bin der gleichen Meinung, bitte beende die wundervolle GESCHICHTE...
Von:  Brandish
2015-07-07T17:54:58+00:00 07.07.2015 19:54
Wow, ich begreife gerade, dass ich eine Fanfiction von 2008 lese und es ist jetzt 2015 😂 Ich muss ehrlich sagen, ich war immer skeptisch gegenüber FF's, allerdings haut mich diese um. Ich verbringen jetzt den zweiten Tag damit, diese unglaubliche FF zu lesen und ich kann gar nicht aufhören. Ich bin zwar noch etwas vom Ende entfernt, dennoch möchte ich nicht, dass sie aufhört, dazu finde ich es zu schön geschrieben 😢. Sasusaku ist generell ein wunderschönes Paar und deine Schreibart überzeugt sicherlich jeden davon. Großes Lob an dich, auch wenn ich nicht weiß, ob du das jemals lesen wirst. Leider habe ich gerade erst gemerkt, dass es einen ersten Teil dieser FF gibt und ich erst mit dem zweiten angefangen hab. Egal, ich werde den ersten Teil nachher auch lesen. Wie schon erwähnt: Du schreibst wirklich toll und an manchen Stellen muss ich kurz stoppen, tief durch atmen und wie eine Bescheuerte vor mich hingrinsen. Z.B "Naruto-baka!", ich musste bei dieser Szene so lachen und das war einfach so knuffig. Du schreibst so romantisch und humorvoll, das ist einfach ein Meisterwerk. Ich habe mich wirklich in diese FF verliebt... Du Monster hast dafür gesorgt, dass ich nicht aufhören kann zu lesen 😂😂 [Ein geniales Monster 😉] LG ein Riesenfan.
Von: abgemeldet
2014-11-07T21:01:31+00:00 07.11.2014 22:01
Nach 15 Jahren ist Naruto am Ende der Geschichte angekommen... :(
ach da wird man ja ganz sentimental xD
und siehe da... SasuSaku hat es geschafft yeeeeey :D

Es wäre jetzt umso schöner, wenn ein so genialer ff wie dieser, auch ein tolles Ende finden würde.
Wobei er ja auch ewig weiter gehen könnte, nur was Neues wäre mal schön =)

Vielleicht liest du diese Nachricht ja mal und bekommst wieder Lust aufs schreiben. =)
Ich würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße ♥
Von:  Studio
2014-04-17T22:47:01+00:00 18.04.2014 00:47
ich muss echt sagen, das ist eine der besten ff die ich in den letzten 6 jahren gelesen habe!!! ich hab zufällig gesehen, das der erste teil überarbeitet wird und hoffe das der zweite teil seinen verdienten gelungenen abschluss erhält!!! (und natürlich ein happy end, bitte, die meisten sehr guten ff´s haben ein dramatisches end, bitte lass auch mal das gute gewinne, ja?!)
ich musste die letzten paar kapitel jetzt einfach nochmal lesen, weil die story einfach so toll ist!!! und dank dir - du marothonschreiber - war ich ganz schön lang dran gesesen!!! xP hat sich aber auf alle fälle gelohnt!!! gott das letzt kapi, hat mich echt irgendwie glücklich gemacht, ich kann echt nicht mehr aufhören zu schmunzeln!!! gott, ich liebe es!!!
zu dem kapi an sich: die "bezeihung" zwischen sasuke und neji hat sich echt klasse entwickelt!!! und es ist so toll wie du die verschiedenen charaktere darstellst!!! ach ja, den schlafenden sasuke: soooo niedlich!!! und das ende war echt der hammer!!!! gut ich musste echt lachen, ich kann mich die situation echt bildlich vorstellen, die gesichtsausdrücke der einzelne... oh man.. !!! allgemein schaffst du es einen in die geschichte eintauchen zulassen, ich seh alles wie einen film vor meinen augen ablaufen, das zimmer, die gesichtsausdrücke, die gefühlslagen, das licht das von drausen ins zimmer fällt, ich hör das klicken der tür ,... es ist echt unglaublich!!!!
ich freu mich schon riesig wenns weiter geht!!!
lol ich weis nicht wann ich das letzte mal so ein langes komi geschrieben hab... aber das ist es wehrt!!!
bitte bitte schreib weiter!!!!
lg
Von:  SasuxNaru21
2014-03-18T19:52:34+00:00 18.03.2014 20:52
Ich finde deine FF's ziemlich cool und gut geschrieben, sehr flüssig zu lesen :)

Mich stört nur, dass da alle im Kinderwahn sind und schwanger werden. Ich kann mir Sakura und Sasuke sowieso nur schwer mit nervigen Bälgern vorstellen. Weis nicht gefällt mir nicht. Da hat mir der Vorgänger schon besser gefallen.

Trotzdem liebe Grüße :)
Antwort von:  RosaLies
27.03.2014 10:10
Hey! Vielen Dank! ;)

Ich kann mir das (offensichtlich xD) sehr gut vorstellen. Sasuke als Vater hat für mich einfach was. Aber Geschmäcker sind natürlich verschieden! :D

lG
Rosie
Von:  DerpyDerp
2014-03-10T20:30:04+00:00 10.03.2014 21:30
So bis hierhin habe ich es schon mal geschafft die Geschichte zu lesen ;D
Sie ist bis jetzt mal wieder großartig! Auch wenn mir einwenig mehr Action so wie im ersten Teil fehlt, aber das ist ja auch eine andere Story.
Ich liebe einfach deinen Schreibstil!^-^ Ich find es toll wenn alles so genau beschrieben wird.
So kann man der Handlung richtig gut folgen.
Mach weiter so!
lg Derpy

Antwort von:  RosaLies
27.03.2014 10:08
Vielen lieben Dank! Vielleicht kommt ja späte noch ein wenig Action? ;)
Und viel Spaß auch weiterhin!

lG
Rosie
Von:  Cosplay-Girl91
2014-01-26T10:18:51+00:00 26.01.2014 11:18
Hey,
deine FF ist absolut geil. Ich liebe zwar eher, dass Paar KakaSaku und schreibe auch selbst darüber. Aber ich muss schon sagen, deine Beschreibung der Charaktere und der Gefühle der Personen ist absolut der Hammer. Ich habe deine Geschichte jetzt schon mehr als 4x gelesen.
Der erste Teil, war schon cool und der ist jetzt auch schon. Bitte schreib doch schnell weiter.
Ein großes Lob, für deine Beschreibung in der Geschichte und dieses Drama. Ich liebe es *Kuss*

Dein Fan Cerousi
Antwort von:  RosaLies
27.03.2014 10:07
Wow!
Vielen Dank für den Kommentar! :)
Ich werde 'dbiea' weiter schreiben, aber zuvor überarbeite ich den ersten Teil, wie du vllt schon gemerkt hast. Also noch ein wenig Geduld!

lG
Rosie
Von:  Silversky96
2014-01-25T20:57:27+00:00 25.01.2014 21:57
Hey,

Ich hab echt ganz schön lange überlegt, ob ich deine beiden FFs lesen soll. Die Anzahl der Kommentare versprach ja eine sehr gelungene FF, aber weil ich wusste, dass der zweite Teil noch nicht abgeschlossen ist, habe ich so lange gezögert, weil ich es hasse, wenn FFs mittendrin spannend aufhören und weitere Kapitel nicht in Sicht sind...
Letztendlich konnte ich dann aber doch nicht mehr widerstehen und habe deine erste FFs gelesen und wie zu erwarten war ich begeistert und fand sie großartig, also konnte nicht anders und musste die Fortsetzung auch gleich weiterlesen ;)
Nur leider kam es so, wie es kommen musste und ich war beim letzten Kapitel angekommen, was mich gerade schrecklich traurig macht, weil ich so gerne noch mehr von dir lesen würde, weil ich absolut begeistert und süchtig bin xD
Wenigstens endet das letzte Kapitel nicht mit einem fiesen Cliffhanger, das wäre der absolute Horror gewesen, so kann ich mich wenigstens etwas mit der Story abfinden und das erstmal so stehenlassen auch wenn ich trotzdem liebend gerne mehr Kapitel lese möchte ;D
Immerhin bist du schuld, dass ich diese Woche so machnes mal viel zu spät ins Bett gegangen bin und am nächsten Morgen völlig übermüdet war, aber ich muss sagen, diese FFs waren es eindeutig wert bis spät in die Nacht gelesen zu werden :D

LG Silver ^^
Antwort von:  RosaLies
27.03.2014 10:04
Aww! Erstmal entschuldige ich mich für die langen Nächte. Sorry!! xD
Und zweitens freut es mich natürlich, das du dich doch noch entschieden hast die beidne FFs zu lesen. Ich kann verstehen, dass das nicht einfach für dich wahr.
Ich bin da ähnlich gestrickt und schrecke ebenfalls vor FFs zurück die nicht abgeschlossen sind. :) Aber an dieser Stelle verspreche ich dir, das ich 'dbiea' abschließen werden.
Ich überarbeite zur Zeit den ersten Teil und sobald ich damit fertig bin, bekommt der zweite Teil noch einen flotten neuen Anstrich (minimale Überarbeitung) und dann geht es dort auch endlich weiter.

Ich bin vor ungefähr zwei Jahren aus privaten Gründen nicht mehr zum Schreiben gekommen und du kannst dir ja vorstellen das ich, als ich weiterschreiben wollte, nicht mehr in der Story drin war. Ich wollte 'dbiea' auf dem gleichen Niveau wie zuvor weiter schreiben und habe mich, da ich den ersten Teil sowieso schon länger überarbeiten wollte, dazu entschieden das jetzt zu tun um dadurch wieder richtig in die Geschichte hineinzukommen und auch meinen Schreibstil wieder zu finden. :)

Deswegen liegt 'dbiea' seit dem erst Mal auf Eis. Ich hab alles im Kopf und weiß auch wie es ausgehen wird. Aber Schreiben ist ein Hobby worin man sehr sehr viel Zeit investiert. Vor allem bei Kapitel in dieser Größenordnung. Ich gebe mir Mühe und möchte am Ende eines Kapitels immer mit allem zufrieden sein. Wenn es eine Szene gibt, bei der ich das Gefühl habe, die gefällt mir noch nicht 100%tig, dann werde ich so lange daran feilen bis ich zufrieden bin.
Das ist auch der Hauptgrund warum es manchmal ein wenig länger bei mir dauert. xD

Aber jetzt schwafel ich dich mit Sachen voll die dich wahrscheinlich gar nicht interessieren. xD Entschuldige! Also viel Spaß auch weiterhin mit dieser oder der anderen FF und vielen Dank für dein liebes Kompliment!

lG


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