Die Liebliche von Decken-Diebin (Frühlingswichteln 2008 - Wichtelgeschichte für Wieldy) ================================================================================ Kapitel 1: Die Liebliche ------------------------ Ich war gerade mal vierzehn Jahre alt, als meine Mutter starb. Und ich denke, ich litt mehr als jedes andere Mädchen, denn ich war mir genauestens bewusst, dass meine Mutter nicht an Altersschwäche oder einer sonstigen herkömmlichen Todesursache gestorben war, sondern durch eine andere Person ihr Leben gelassen hatte. Das war ja schon alles schlimm genug, aber ich konnte es nicht leugnen; Kendra Dumbledore war durch ihre eigene Tochter, mich, gestorben. Oft versuchte ich, nicht daran zu denken, aber die vielen Gewissensbisse plagten mich und ich stellte fest, dass es manchmal sehr gut tat, noch einmal sich Gedanken darüber zu machen. Wenn meine Brüder nicht noch da gewesen wären, hätte ich mich unendlich einsam gefühlt und dennoch zog ich die meiste Zeit zurück. Eigentlich tat ich das schon, seit ich sechs war, aber in dieser Zeit verstärkte es sich sehr. Mit dem Tod der Kendra Dumbledore, meiner Mutter, die stets für mich gesorgt hatte, wurden Aberforth, Albus und ich Waisen. Ich wusste nicht, was das Zaubererministerium mit uns getan hätte, wenn Albus nicht schon volljährig gewesen wäre. Er sorgte sich um uns. Ich muss zugeben, dass Albus kein Ersatz für unsere Mutter war. Sie hatte sich besonders um mich gekümmert, seit dem Angriff der Muggeljungen, seit ich nie mehr zaubern wollte. Allerdings war Aberforth für mich da; ihn mochte ich wirklich. Er kümmerte sich um mich in jeder freien Minute (in der ich mich nicht zurückzog), er konnte mich besänftigen wie kein anderer, er munterte mich zum Essen auf und ich durfte ihn zu seinen Ziegen begleiten und durfte sie füttern. Aberforth meinte immer, in der jetzigen Zeit, wie auch schon davor, ich wäre schon mein ganzes Leben lang so nett und lieb gewesen. Meistens hatte er meinen Namen an solch einen Satz herangehängt und ihn sehr betont. Ich hatte nie verstanden, was er damit meinte, bis er mich einmal mit zur Kirche von Godric’s Hollow mitnahm und ich in der kleinen Bibliothek der Kirche ein hilfreiches Büchlein gefunden hatte: Ein Namenslexikon. Mich an die Worte meines großen Bruders erinnernd schlug ich unter dem Buchstaben A nach. Und schließlich sah ich meinen in Lettern gedruckten Namen da stehen: Ariana, griech. Die Liebliche Ich hatte das Buch stirnrunzelnd zurückgestellt und war schweigend mit Aberforth nach Hause gegangen. Dort angekommen, war ich schnell in mein Zimmer verschwunden; Aberforth wusste nicht, wieso, und dass er nicht fragte, fiel mir zunächst nicht auf, doch ich war froh, dass er nicht nachgebohrt hatte. Die Bedeutung meines Namens hatte meine Zweifel wieder neu aufleben lassen. Wie sollte jemand wie ich, der seine eigene Mutter bei einem Wutanfall sterben lassen hatte (dass es ein Unfall war und ich im Grunde nichts dafür konnte, hatte ich nie wirklich beachten wollen), ein lieblicher Mensch sein? Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte und Aberforth zu fragen, würde nicht hilfreich sein, denn er stellte sich stets auf die Seite seiner kleinen Schwester und redete ihr immer gut zu. Also beschloss ich Albus zu fragen, ob ein solcher Mensch lieblich sein könnte. Wie sich jedoch herausstellte, würde Albus noch weniger Zeit für mich haben als vorher und das hieß, ich würde ihn mit meinen Fragen nur belästigen (und stören wollte ich meinen großen Bruder einfach nicht). Der Grund dafür war, dass nebenan bei unserer Nachbarin Bathilda Bagshot, der berühmten Autorin von „Geschichte der Zauberei“, ihr Großneffe Gellert Grindelwald eingezogen war. Noch am gleichen Abend kam sie mit ihm zu unserem Haus herüber und stellte ihn vor. Wir waren höflich und baten sie zum Abendessen zu bleiben. Dieses Angebot nahmen sie dankend an und während wir am Tisch aßen, musterte ich Grindelwald, der schräg links mir gegenüber saß. Er hatte hübsche blonde Locken, doch das reichte nicht aus, um ihn mir sympathisch zu machen. Er war ein Zauberer und das verunsicherte mich. Natürlich machten mir meine Brüder keine Angst, ich hatte mich schon lange daran gewöhnt, dass in unserem Haus gezaubert wurde. Nicht umsonst waren wir eine reinblütige Familie. Grindelwald jedoch war ein Fremder und ich kam nicht drum herum zu glauben, dass von ihm etwas Dunkles ausging. Wie ich später feststellte, lag ich nicht ganz im Unrecht: Bathilda erzählte, er sei durch einige schwarzmagische Ambitionen von Durmstrang, seiner Zaubererschule, verwiesen worden war und nun zunächst bei ihr leben wollte. Mir sagte der Name Durmstrang nichts; ich wusste nur, dass meine Brüder auf einer Schule namens Hogwarts gingen beziehungsweise gegangen waren. Auch ich hatte damals einen Brief von Hogwarts bekommen, aber der Schulleiter wusste wohl nicht, dass ich nie mehr zaubern wollte. Den Brief hatte ich verbrannt. Während wir aßen, unterhielten wir uns gut und natürlich bemerkte ich, wie gut Albus und Grindelwald sich verstanden. Ich beteiligte mich nicht an irgendwelchen Gesprächen und hörte Albus und Grindelwald zu. Nachdem mein Bruder zunächst mit Grindelwald über seine komischen schwarzmagischen Ambitionen, von denen ich natürlich nichts verstand, aber ich wusste, dass es nichts Gutes war, gesprochen hatte, war ihr Gespräch zu anderen Themen gewechselt und momentan führten sie eine hitzige Diskussion über Quidditch – typisch für junge Männer, wie sie es waren. Aber ich wusste, dass es nicht nur junge Männer begeisterte. Quidditch war ein Weltsport in der magischen Welt. Nahezu jeder war verrückt nach Quidditch, die einen schauten lieber zu, während andere es spielten. Andererseits wusste ich nicht, worum es bei Quidditch ging. Es hatte viel mit Magie zu tun, dessen war ich mir bewusst, denn das Einzige, was ich von Quidditch wusste, war, dass man es auf fliegenden Besen mit fliegenden Bällen spielte, und so ließ ich lieber meine Finger davon. Ich wollte nicht zaubern. Meine Brüder jedoch schienen Quidditch zu mögen. Das sah man jetzt an Albus’ Gespräch mit Grindelwald, in das Aberforth sich manchmal einmischte. An seinem Gesicht konnte ich erkennen, dass auch er Grindelwald nicht sehr mochte. „Die Caerphilly Catapults werden dieses Jahr wieder weit oben in der Liga liegen, ist doch selbstverständlich“, meinte Aberforth gerade. „Aberforth“, sagte Albus, „Die Wimbourner Wespen sind dieses Jahr verdammt gut. Es könnte sein, dass sie die Catapults beim nächsten Spiel schlagen.“ „Ihr glaubt nicht wirklich, dass die beiden Mannschaften dieses Jahr den Pokal gewinnen, oder?“, fragte Grindelwald skeptisch. „Nicht, dass sie den Pokal gewinnen, sondern weit oben liegen.“, sagte Albus, aber Grindelwald redete schon weiter: „Ich denke, die Ballycastle Bats gewinnen dieses Jahr.“ „Bitte?“, fragte Aberforth ungläubig. Albus gluckste. „Die Fledermäuse spielen dieses Jahr verdammt schlecht. Hast du das nicht mitbekommen, Gellert?“ Ich blickte interessiert auf. Ich hätte nicht gedacht, dass Albus sich so schnell mit Grindelwald verstand, dass er ihn mit Vornamen nannte. Andererseits war es auch unhöflich, seinen Gast mit Nachnamen anzusprechen. Die Jungs führten ihr Gespräch weiter. Grindelwald sagte irgendwas davon, dass in Durmstrang Quidditch nicht als allzu wichtig eingestuft wurde wie in Hogwarts. Mir fielen dazu die Sommerferien vor zwei Jahren ein, als Albus und Aberforth froh nach Hause gekommen waren und etwas von „Quidditch-Pokal gewonnen“ gesagt hatten. Ich erinnerte mich nur noch an etwas, was Aberforth gesagt hatte. Sie hätten „Slimmethin“ oder so was in der Richtung platt gemacht. Bis heute frage ich mich, was „Slimmethin“ ist. Gerade als ich den letzten Tropfen Wasser aus meinem Glas trank, fiel mein Blick auf Bathilda, die mir gegenüber saß. Sie hatte ein feines Lächeln auf den Lippen und strahlte die Jungs an. Und mir wurde bewusst, warum Bathilda uns Grindelwald so schnell vorgestellt hatte. Sie wollte Albus einen Gefallen tun, indem er einen Gleichaltrigen um sich herum hatte. Ich wandte mich wieder der Diskussion meiner Brüder und Grindelwald zu. „Magst du etwas Fledermäuse?“, fragte Aberforth gerade skeptisch neben mir. „Klar. Wieso nicht? Hast du etwa Angst vor ihnen?“, höhnte Grindelwald, „Fledermäuse sind Tiere der Nacht und somit äußerst geheimnisvoll. Ist das nicht spannend?“ „Finde ich nicht“, grummelte Aberforth. „Ach, was magst du denn für Tiere?“, fragte Grindelwald. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass er Aberforth genauso wenig mochte, wie Aberforth ihn mochte, auch wenn sie sich unterhielten. „Ich mag Phönixe“, mischte Albus sich kurz ein. Ich glaubte, ich hätte ihn als einziger gehört, denn Aberforth und Grindelwald sahen sich weiterhin stur an. „Ziegen“, antwortete Aberforth schließlich. „Ziegen?“, prustete Grindelwald, „Das ist nicht dein Ernst, oder? Albus, mag er wirklich Ziegen?“ Albus grinste. „Jaah.“ Grindelwald lachte weiter. Ich fand das überhaupt nicht nett. Es war schon schlimm genug, dass Grindelwald so lange lachte. Einen kurzen Lacher hätte ich ihm verziehen, aber das lange Lachen machte es nur schlimmer. Und warum bestätigte Albus einfach so Grindelwalds Gelächter, und sei es auch nur ein Grinsen? Albus hätte Aberforth verteidigen müssen. „Ich mag Ziegen auch.“, sagte ich ruhig, schneller als ich überhaupt nachgedacht hatte. Grindelwalds Gelächter erstarb. „Ach? Setzt du dich nun für deinen großen Bruder ein, ja?“ „Ja, tue ich“, wieder sprach ich schneller, als ich denken konnte, aber ich sah erleichtert, dass auch Albus Grindelwald jetzt mit einem bedächtigen Blick ansah, „Und ich wäre froh, wenn du ihm seine Vorlieben lassen könntest.“ „Was wird das, Kleine? Du hast mir nichts vorzuschreiben.“, sagte Grindelwald mit einer gewaltigen Spur von Unhöflichkeit zu mir. „Gellert!“, schaltete sich Bathilda nun auch ein, „Benimm dich gefälligst. – Tut mir leid, Ariana.“, fügte sich noch hinzu, aber ich schüttelte den Kopf. „Nicht schlimm.“ „Komm, Gellert.“, sagte nun Albus, stand auf, winkte Grindelwald heran und sagte an uns gewandt: „Wir sind dann mal auf meinem Zimmer.“ Und als sie die Treppe hochgingen, hoffte ich, Albus würde ihm ein paar Manieren beibringen und seine Taten nicht unterstützen. Aber das würde ich Albus nie ins Gesicht sagen, denn er hatte seinen eigenen Freiraum. Die nächsten Tage trieben Albus und Grindelwald sich stets im Dorf herum und wir sahen die beiden höchstens zu den Mahlzeiten. Ich half Aberforth mit seinen Ziegen und ab und zu sah ich die zwei zusammen eine Straße hinuntergehen oder irgendwo zusammen hocken und etwas anscheinend Wichtiges bereden. Ich würde das Gefühl nicht los, dass die beiden etwas ausheckten. Grindelwald war kein guter Umgang für Albus, das spürten wir beide, Aberforth und ich. Allerdings hatten wir noch nie zusammen darüber geredet, noch hatten wir je etwas zu Albus gesagt. Denn auch wenn ich Grindelwald nicht leiden konnte, freute ich mich für Albus, der in Grindelwald einen guten, gleichaltrigen Freund sah. Gleichzeitig musste ich mir eingestehen, dass ich Albus unheimlich vermisste. In der jetzigen Zeit hatte er nie Zeit für mich übrig. Er blieb den ganzen Tag bei diesem Grindelwald und verstand tatsächlich nicht, dass er nicht gut für ihn war. Ich verstand es nicht. Ich wusste, dass Albus Schulsprecher und dergleichen in seiner Schule gewesen war, aber wieso war er jetzt nicht so klug um dies zu sehen? Früher waren sowohl Aberforth als auch Albus meine Lieblinge gewesen. Und wie ich traurig feststellen musste, hatte er sich seit dem Tod meiner Mutter rapide von mir entfernt. Und mit dem Feststellen dieser Tatsache bekam ich neue Gewissensbisse; konnte Albus mich nicht mehr leiden, weil ich am Tod unserer Mutter Schuld war? Am Morgen des fünfzehnten Augusts erwachte ich wie die letzten Tage schweißgebadet. Ich träumte jede Nacht die Ereignisse vom Tag, wenn auch abgewandelt; gerade eben hatte ich noch geträumt, wie Albus uns den Rücken zukehrte um mit Grindelwald zu reisen. Wie er uns verließ. Noch im selben Moment wollte ich sofort nachschauen gehen, ob er noch da war, als ich ihn hörte: Sein Lachen mit dem Gelächter von Grindelwald vermischt, drang durch das offene Fenster, das ich in der Nacht offen gelassen hatte, da es äußerst warm war. Ich stand auf, neugierig sah ich durch das Fenster in den Garten hinab und sah meinen Bruder mit seinem neuen Freund auf der Bank sitzen. Albus hatte einen Arm um die Schulter Grindelwalds gelegt und sie beugten sich über ein paar Papiere, bis sie erneut loslachten. Grindelwald sagte irgendwas zu Albus, der wieder beherzt lachte. Und erstaunt sah ich zu, wie Albus etwas in Grindelwalds Ohr flüsterte und Albus’ Lippen streiften die Wange des Blonden. Ich wollte gerade den Blick abwenden, als ich sah wie mein Bruder sich mit Grindelwald küsste. Abrupt drehte ich mich auf der Stelle um. Das wollte ich nicht länger sehen, immerhin gehörte das in ihre Privatsphäre. Ich hatte ja schon früher bemerkt (wenn auch nur nebenbei), dass Albus nie mit Mädchen ausgegangen war. Aber dies hätte ich nicht erwartet. Und umso länger ich darüber nachdachte, umso schlimmer kam es mir vor. Nicht, dass ich mich störte, dass Albus anscheinend in einen Jungen verliebt war – das war seine Sache – aber ich war immer noch der Meinung, dass in Grindelwald etwas Dunkles steckte. Und dass er Albus so auf seine Seite ziehen wollte, war einfach nur hinterhältig. Mir kam der Gedanke, zu Aberforth zu gehen und es ihm zu sagen, aber das war falsch. Albus müsste selbst seinen Fehler erkennen und ihn selbst wieder gerade biegen. Oder aber, fiel es mir ein, ich täuschte mich. Dies war zwar weniger wahrscheinlich, weil mein Gefühl ausgesprochen gut war, aber man konnte nie wissen. Mittlerweile waren zwei Wochen vergangen und Albus und Grindelwald hatten nicht mitbekommen, dass ich etwas wusste noch wusste Aberforth von ihrer Beziehung. In diesen zwei Wochen hatte ich mir bei jedem Erwachen gewünscht, ich würde aus einem Albtraum aufwachen. Immer wieder musste ich enttäuscht feststellen, dass ich mich in der Realität befand und unsere ohnehin schon kleine Familie so leicht zerbröckelte. In den letzten Tagen war ich öfters wütend auf Grindelwald gewesen. Da er die meiste Zeit mit Albus verbrachte, aß er oft bei uns und allein die Stimmung zwischen ihm und Aberforth machten das Essen ungenüsslich. Die ständigen Beleidigungen der beiden steigerten meine Wut nur mehr und ich spürte, dass die Magie, die ich versuchte zu verdrängen, sich wieder in mir anstaute und mir wurde mit der Zeit recht unbehaglich. Ich hatte auch enttäuscht festgestellt, dass Aberforths Sommerferien sich dem Ende neigten und er nach Hogwarts zurück reisen würde. Ich würde hier wieder allein sein mit Albus und Grindelwald, die sich sowieso nicht um mich kümmerten. Beim Mittagessen dieses Tages sprach Aberforth seine Rückreise nach Hogwarts an. „Am besten ist es, wenn du es jetzt aufgibst, Albus“, sagte er und ich sah ihn verwundert an, „Ihr könnt Ariana nirgendwo anders hinbringen, du weißt genau, dass das wegen ihres Zustandes nicht geht!“ Ich richtete meinen Blick auf meine Hände, die in meinem Schoß lagen. In jenem Moment fühlte ich mich durch und durch schuldig. „Ihr könnt sie nicht mitnehmen, wohin auch immer ihr gehen wollt, um eure klugen Reden zu halten und zu versuchen, eine Gefolgschaft zusammen zutrommeln.“ Albus schwieg. Er sagte nichts, doch mit einem kurzen Blick sah ich, dass Grindelwald die Worte meines Bruders überhaupt nicht gefielen. „Ist dir bewusst, was für ein kleiner dummer Junge du bist?“, zischte er Aberforth an, „Wieso versuchst du, dich mir und deinem eigenen Bruder in den Weg zu stellen? Deine Schwester braucht sich nicht mehr zu verstecken, wenn wir erstmal die Zauberer aus dem Untergrund geführt haben! Wir müssen den Muggeln nur zeigen, wo sie hingehören!“ „Gellert!“, hörte ich einen kläglichen Versuch meines Bruders. Aberforth war mittlerweile von seinem Stuhl aufgesprungen. „Sie wird sich nie nicht verstecken müssen! Sie zaubert nicht, verstehst du das nicht? Wenn euer toller Plan so weit wäre, dann würdest du sie als Muggel einstufen!“ „Sie ist eine Hexe! Glaubst du, ich stufe Leute wahllos als Muggel ein?“, schrie Grindelwald ihn an. Aberforth packte seinen Zauberstab vorsichtshalber und Grindelwald zog seinen. „Ich glaube das! Weil du Ariana nicht kennst und nie gekannt hattest! Und euer Plan ist völlig absurd!“ Ich saß immer noch auf meinem Stuhl, während die drei Jungs um mich standen. Sie drohten sich mit diesen Zauberstäben, ich zitterte, weil sie damit zaubern konnten und Zauberei war nicht gut… „Stupor!“, hörte ich Grindelwald schreien. Aberforth wurde nach hinten geschleudert, ich wusste es, ohne es zu sehen, denn ich presste mit die Hände vor die Augen. „Gellert! Hör auf damit!“, bat Albus Grindelwald noch einmal, aber dieser rief auch schon mit Hass und Abscheu in der Stimme: „Crucio!“ Und Aberforth schrie. Sein Schreien klingelte mir in meinen Ohren, es war noch da, als Albus es geschafft hatte, Grindelwald zu stoppen. Meine Augen standen voller Tränen und ich zitterte immer noch, als ich meine Finger leicht spreizte um etwas sehen zu können. Verschwommen sah ich, wie Aberforth sich aufrappelte. Auch Albus hatte seinen Zauberstab jetzt gezogen. Und plötzlich knallte es und zischte es und ich konnte das nicht hören, ich konnte das nicht ertragen und ich rastete aus. Ruckartig stand ich auf, ohne es wirklich zu wollen, meine Augen immer noch tränenass. Ich sah die vielen Blitze, die verschiedenfarbig waren. Rot und lila… Aber die Farben interessierten mich nicht, ich wollte nur, dass es aufhört, dass sie aufhören und es stoppen. Und ich warf mich einfach dazwischen, wollte die Blitze und Flüche stoppen. Mich traf etwas mit schwerer Wucht und ich sackte zusammen. „Ariana!“, hörte ich irgendwen schreien. Und mir wurde schließlich klar, dass ich nicht aus dem Albtraum erwachen konnte. Mir kam der Gedanke, dass ich jetzt in einem Albtraum einschlafen würde, dass es so enden würde. Mein letzter Gedanke war die Hoffnung, dass sie sich nicht gegenseitig umbrachten, dass Albus richtig leben würde und auf Aberforth hören würde, und wenn Grindelwald in Ordnung war, konnte er mit ihm zusammen leben, solange sie sich liebten. Und ich fragte mich, ob ich meinem Namen gerecht war… die Liebliche. Und Ariana Dumbledore war tot. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)