Duell der Detektive von Varlet ================================================================================ Kapitel 9: Kogoros Wut ---------------------- „Nicht schlecht, gar nicht mal schlecht. Ich hatte gedacht, ihr würdet länger brauchen. Und ja, ich habe extra eine Allergie ausgesucht, um euch zu zeigen, dass nicht immer alles ein Motiv hat, nicht alles braucht einen Detektiv, der einen Mordversuch vermutet und diesen aufklären will“, sprach Dorar über den Lautsprecher. Anfangs hatte er noch geklatscht, dann aber damit aufgehört. „Du hast es dir wirklich verdient, einen Level aufzusteigen, Shinichi Kudo.“ „Was? Warum nur Shinichi?“, regte sich Heiji an. Er musste schon von Kogoro zurück gehalten werden, um nicht irgendwie auf die Kamera los zu gehen. Heiji mochte es nicht, zwar hatte er es verstanden, aber er wollte es nicht. Gut, Shinichi hatte den Fall gelöst gehabt, aber doch nur dank der Hilfe der Anderen. Es war nun unfair gewesen, wenn Kudo als Einziger aufsteigen durfte. „Der Detektiv des Ostens hat das Rätsel gelöst und die stichhaltigste Erklärung zu dem ganzen geliefert. Es ist doch nur fair, wenn er aufsteigt. Meint ihr nicht auch?“, stellte Dorar gleich schon die Gegenfrage. „Trotzdem ist es unfair, wenn Kudo alleine aufsteigt“, regte sich Heiji weiter auf. Er wollte einfach nicht einsehen, dass es für ihn zu spät war und dass er Kazuha nicht mehr retten konnte. Das durfte nicht passieren, nicht bei Kazuha. Jetzt konnte er sich schlagen, warum war er manchmal auch so gemein zu ihr gewesen? Warum hatte er nie mit ihr darüber gesprochen, was er empfand? Feige war er ja nicht gewesen, aber immer, wenn er schon kurz davor war, machte er einen Rückzieher. Immer und immer wieder. Das konnte nicht normal sein, vielleicht war er ja auch einfach nur krank gewesen und handelte deswegen so. Aber das passte auch nicht, weil es immer nur in diesen bestimmten Momenten dazu kam. Doch dann gab es auch Zeiten, die anders waren. Damals auf der Bikunijima Insel, er hatte nicht los gelassen, obwohl die zwei am Abgrund hingen. Er konnte einfach nicht los lassen, selbst dann nicht, als sie ihm den Pfeil in die Hand rammte. Und wie war das als die zwei entführt worden waren? Damals hätte er alles für sie getan, einfach alles und schon fast hatte er ihr seine Liebe gestanden. Und was war am Ende gewesen? Er machte wieder einen Rückzieher. SO langsam verstand er das ganze nicht mehr, es passte doch nicht zu ihm und trotzdem handelte er wie ein Idiot. „Ich muss ihm Recht geben. Das was hier passiert war, geschah unter Vorspielung falscher Tatsachen, es hat nichts mit der Arbeit eines Detektives zu tun“, warf Hakuba ein und riss somit Heiji aus seinen Gedanken. Bisher hatte dieser nämlich noch nie erlebt, dass Saguru und er einmal gleicher Meinung waren. Jetzt wo er daran denken musste, fiel es ihm umso mehr auf. Jedesmal stritten sich Beide, kamen einander in die Quere und waren nie auf der selben Wellenlänge gewesen. Immer gab es etwas, was die zwei dazu veranlasste aufeinander los zu gehen, auch wenn dieses Verhalten meistens immer von Heiji ausgelöst worden war. „Auch solche Fälle gehören zum Repertoire und dem Aufgabenbereich eines Detektives“, antwortete Dorar nur knapp. Ihm war schon lange klar, auf was es die Detektive abgesehen hatten und was sie wollte, doch so leicht würde er sich nicht überreden lassen. Es brauchte schon ein wenig mehr, als nur sinnlose Floskeln. „Sie wissen genau, dass das nicht sitmmt. Lassen Sie uns endlich zu Ran“, zischte Kogoro wütend und ballte die Faust. „Ich stimme Ihnen nicht zu. Bei einem allergischen Schock würde keiner einen Detektiv rufen, der das bestätigen würde“, meinte Shinichi. Auch wenn es für ihn selber gut war, eine Runde weiter zu kommen, es war momentan nicht das, was er wollte. Er hatte sich verändert, seit der Sache damals und ihm waren seine besten Freunde weit aus wichtiger gewesen, als sonst etwas auf dieser Welt. Allerdings bedeutete ihm Ran auch viel und enttäuschen wollte er sie nicht. Er musste sie um jeden Preis aus der ganzen Sache raus holen. Komme was da wollte, doch war es gut gewesen, dass er seine Freunde dafür opfern musste? „Es muss nicht immer gesagt sein, dass alle von dieser allergischen Reaktion wissen“, warf der Fremde ein. „Und wenn schon. Freunde, Familie und Bekannte hätten es gewusst und würden demjenigen nicht solch ein Essen vorsetzen. Selbst im Restaurant würde sich die Person etwas anderes bestellen oder den Kellner bitten, die besagte Zutat zu entfernen. Und was Fremde angeht, er muss das Essen ja nicht zu sich nehmen und kann, wie hier drum herum Essen. Und ehe Sie sagen, dass er hier drum herum aß und dennoch einen Pilz aß, dazu kann ich nur sagen, dass es ihr Wunsch war. Er sollte es wohl machen, damit alles authentisch ist“, sagte Saguru. „Und dennoch wurde ihm das drum herum Essen zum Verhängnis, es wäre auch passiert, hätte ich ihm nicht diese Anweisung gegeben“, warf Dorar ein. Nun war er auf die Antwort der Jungdetektive und des Senior-Detektives gespannt gewesen. „Wir haben doch nur den Schluss eines Anschlages in Erwägung gezogen, weil wir es, aufgrund Ihrer Informationen, so dachten. Hätten Sie uns nicht hergebracht, hätten wir alle, das Richtige geschlussfolgert“, keifte Heiji. Sein Argument war wohl nicht stichhaltig gewesen, aber es war besser, als nichts gewesen und eigentlich hatte er doch damit auch Recht gehabt. „Du kannst nicht immer alles auf deinen Fall schieben. Wenn du angerufen worden wärst, man dir kurz sagen würde, um was es ginge und du das gleiche Szenario vor finden würdest, was dann? Du hättest doch sicher geschlussfolgert, dass etwas Vergiftet war“, sprach Dorar eiskalt. „Das spielt hier doch gar keine Rolle mehr“, mischte sich Shinichi ein. „Ruhe, ich will seine Antwort dazu hören“, zischte Dorar merklich wütend. „Das kann immer sein, aber dann wäre ich auch noch von den anderen Aspekten ausgegangen und hätte den Mann ins Krankenhaus zur Untersuchung bringen lassen, während ich die Zeugen befragen würde. Spätestens dann wäre ich auch auf die Lösung gekommen“, antwortete Heiji. „Das glaubst du doch nicht im Ernst“, lachte Dorar auf. „Und ob dies mein Ernst ist. Hören Sie auf, mich dauernd zu verspoten, ich weiß doch, wie ich handeln würde“, keifte Heiji zurück. „Heiji, nun beruhige dich doch“, bat Shinichi. Er hatte bemerkt, dass es nichts bringen würde, würde er dieser im lauten Tonfall mit Dorar reden. Dieser würde sich nur noch mehr angestachelt fühlen und nicht mit sich reden lassen. So langsam wusste Shinichi nicht mehr weiter. Sein Freund konnte dickköpfig sein, vor allem dann, wenn er glaubte im Recht zu sein. Shinichi wusste, wieso Heiji so reagierte, aus dem selben Grund hätte er selbst wohl auch so reagiert und alles versucht um in den nächsten Level aufzusteigen. „Das werd ich nicht“, schüttelte der Junge aus Osaka den Kopf, als er Shinichi ansah. „Hören Sie zu, Dorar, wenn Sie wirklich wollen, dass es hier wie bei einem Duell zu geht, dann lassen Sie uns alle bleiben. Es wäre doch schade, wenn Shinichi als Einziger weiter kommt, dann haben Sie ja nichts interessantes zu gucken“, fügte Heiji hinzu. „Es könnte durchaus noch spannend werden, sollten wir drin bleiben“, sagte Saguru und lehnte sich nach hinten an die Wand. Er hätte es aber auch akzeptiert, sollte er nun aus dem Ganzen ausscheiden, doch wie die anderen, wollte er dies eigentlich nicht. „Lasst mich mal nachdenken“, sprach Dorar und schaltete den Lautsprecher ab. Noch wollte er alle ein wenig zappeln lassen und schaute sich an, wie diese handeln würde. Kogoro war besonders nervös gewesen und trat von einem auf den anderen Fuß. Es war verständlich, denn immerhin war seine Tochter hier und befand sich in Gefahr. „Wenn ich Ran wegen einem von euch verliere, dann lernt ihr mich kennen“, zischte Mori die Drei an. Das er, sollte er nicht weiterkommen, weil er den Fall nicht löste, selber daran Schuld hatte, sah er nicht ein. Es war viel einfacher gewesen, den Anderen für sein Versagen die Schuld zu geben. „Wir tun alles was wir können, aber Sie sehen doch zu welchen Mitteln Dorar greift. Regen Sie sich nicht auf, es ändert an der Situation nichts“, seufzte Shinichi. Ihm selber war schließlich auch bewusst gewesen, dass Ran in Gefahr war und wenn Heiji nun nicht weiter kam, lagen zwei Leben in seiner Hand. Und genau dieser Gedanke machte das alles nicht einfacher. Wie es nun aussah, musste Shinichi die Sache ganz alleine bewältigen. „Ich hab mir die Sache gründlich überlegt...ich werde einmal freundlich zu euch sein. Ihr kommt alle in den nächsten Level, aber es wird schwerer und dann wird auf jedenfall einer von euch raus fliegen, vielleicht auch zwei“, grinste Dorar, als er sich wieder meldete. Ehe die Detektive fragen konnten, wie der nächste Fall aussehen würde, schaltete Dorar den Lautsprecher ab. „Ran“, schrie Kogoro sich fast die Lunge aus dem Leibe. Er machte sich mal wieder viele Sorgen um seine Tochter, besonders, wenn er sich vorstellte, was Dorar in diesem Augenblick mit ihr anstellen würde. „Nicht mal leise sein könnt ihr“, seufzte Dorar, welcher das alles über seinen Bildschirm mitbekommen hatte. Auch wenn er den Detektiven erlaubte, zusammen einen Level aufzusteigen, bereute er es in diesem Moment. „Was hast du mit ihr gemacht?“, stieß Kogoro aus. „Ich hatte erwartet, dass ihr etwas ruhiger sein würdet, wenn ich euch erlauben würde, einen Level aufzusteigen. Aber wie es aussieht, werde ich meine Entscheidung noch einmal überdenken müssen und einen aus dem Spiel eliminieren“, sagte Dorar. „Den beiden Mädchen geht es gut, noch, aber ich kann euch nicht versprechen, für wie lange“, fügte er gleich hinzu. „Wenn du ihr auch nur irgendwas tust, dann werde ich dir zeigen, was ich mit machen werde“, drohte Mori und blickte in die Kameras. „Seid still“, zischte Dorar wütend. Kogoro konnte manchmal wirklich anstrengend sein. „Bis zum nächsten Mal“, meinte der Fremde und ließ den Lautsprecher wieder ausgehen. Es war nur ein kurzes Vergnügen gewesen. „Dorar“, zischte Kogoro und ballte erneut die Fäuste. „Das ist alles nur euer Schuld, besonders deine“, warf er ein und schaute zu Shinichi. Für ihn war klar, dass Kudo die Hauptschuld an allem trug. „Nun beruhigen Sie sich doch“, bat Shinichi und seufzte auf. Typisch Kogoro, immer gab er anderen die Schuld, anstatt diese bei sich selber zu suchen. Aber daran war er schon gewöhnt gewesen, das Gleiche passierte auch in seiner Zeit als Conan, nur dass er da immer Kopfnüsse verpasst bekam, was sich nun zum Glück änderte. „Ich werde mich ganz sicher nicht beruhigen, hier geht es um meine Ran“, schrie er das letzte heraus und lief einfach los. Sein Weg fühlte ihn nach oben, wo er sich umsah. Zuerst nahe der Treppen, wo er gesehen werden konnte, dann lauschte er an allen Türen, versuchte diese zu öffnen und lief schließlich in einen der dunklen Gänge. „Der hat doch einen an der Klatsche...wenn der nur wüsste, dass du alle Fälle für den gelöst hast, würde er anders darüber denken“, verplapperte sich Heiji ein wenig und sah Shinichi an. „Hmm...“, nun wurde Saguru hellhörig und blickte Beide an. „Wie meinst du das?“, wollte er wissen. „Ach nichts, ich hab nichts gesagt, vergesst es einfach“, versuchte sich Heiji rauszureden. Er konnte sich ohrfeigen, dass er sich verplappert hatte. „Du hast gesagte, Shinichi hätte sämtliche Fälle von Mori gelöst...was steckt da nun dahinter?“, fragte er und drehte sich zu Shinichi. „Du kannst es mir selbstverständlich auch erklären.“ Na danke Hattori...du und dein Mundwerk, sagte sich Shinichi und sah diesen an. A Shinichi seufzte. Er hatte sich schon denken können, dass Heiji eines Tages zu viel reden würde und nun war es soweit, aber er war froh, dass es nicht vor Ran passiert war. Das wäre eine Katastrophe gewesen. Schweigen würde wohl nichts bringen, also erzählte er dem Detektiv seine Geschichte, absichtlich leise, sodass Dorar es nicht hören würde. In Sagurus Gesicht erkannte er den Schrecken, jenen den er damals selber hatte, als er sich ansah und erkennen musste, dass er ein kleiner Junge gewesen war. „Ahh“, hörten sie Kogoro schreien. „Das war doch...“, stieß Heiji aus und im selben Moment liefen die Detektive in jene Richtung in der dieser verschwand. Nichts. Kogoro war einfach verschwunden, nicht mehr zu sehen, einfach so weg, dabei waren doch alle Gänge nicht so groß und überschaubar. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)