Duell der Detektive von Varlet ================================================================================ Kapitel 7: Mordfall beim Essen? ------------------------------- „KID?“, murmelte Heiji. Wenn das wahr war, dann würde er hier, zum ersten Mal richtig, den Meisterdieb in Aktion sehen. „Er ist auch unter dem Namen Phantomdieb oder Meisterdieb1412 bekannt“, sprach Kogoro, der das Murmeln als Unwissenheit annahm. „Ich weiß, wer KID Ist. Wie kam er eigentlich von Meisterdieb 1412 auf den Namen KID?“, wollte Heiji wissen. „Nachdem er sich als Meisterdieb profilierte, wurde seine Akte als 1412 angelegt. Da er nicht gefasst werden konnte, wurde ein Kriminologe zu der ganzen Sache heran gezogen. Jener Kriminologe war mein Vater, Yusaku Kudo, er las aus den Zahlen 1412 das Wort KID und seitdem ist der Meisterdieb als KID bekannt“, erklärte Shinichi und nahm einen Schluck des Wassers. „Genau so war es“, nickte Saguru. Genau so hatte er die ganze Geschichte auch erfahren. „Ich bezweifel, dass KID dies alles organisiert hat. In England hab ich schon vieles von ihm gehört und es juckte mich in den Fingern. Ich bin auch dadurch wieder in meine Heimat zurück gekehrt. Bislang weiß ich schon sehr viel über KID und eines kann ich euch sagen. Dies ist nicht sein Werk. KID würde ganz anders an die Sache heran gehen, er würde der Polizei wieder eine seiner Nachrichten schicken und nicht so ein Spiel daraus machen. Nein, KID agiert ganz anders und er würde auch nie versuchen ein Druckmittel zu benutzen. Es tut mir Leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber KID ist nicht der Drahtzieher. Und ehe Sie mich Fragen, warum ich hier bin, werde ich es Ihnen erzählen. Ich bekam, wie die Anderen eine Einladung und meine Sinne wurden geweckt. Deswegen bin ich hier“, erzählte Hakuba. „Wir sind trotzdem nicht weiter. Wenigstens wissen wir, dass wir KID ausschließen können“, meinte Heiji. „Kann es nicht sein, dass sich jemand aus unserer Vergangenheit als Detektive, an uns oder an einem von uns, rächen will?“ „Kann schon sein, aber da gibt es sehr viele“, seufzte Kudo. Den zweiten Gang hatte er schon aufgegessen und schaute nun auf seinen leeren Teller. Eigentlich fand er es noch viel zu früh für ein Mittagessen, aber sie bekamen es eben zu dieser Uhrzeit und sollten das Beste daraus machen. Das der Diener neben ihnen saß und alles hörte, hatten die Detektive schon verdrängt und auch, wenn sie nun eher stocksteif an alles heran gehen würden, würde es nichts bringen. Sie waren sich immer noch sicher gewesen, dass Dorar immer noch ihren Gesprächen zu hörte, was alleine schon durch die Kamera an der Decke, gezeigt wurde. „Man bin ich satt“, räusperte sich Kogoro. „Das Essen war wirklich vorzüglich gewesen“, stimmte Saguru zu und blickte den Diener an. „Kompliment an den Koch.“ „Werde ich ausrichten“, nickte Jeffrey zufrieden. Es machte ihn stolz, dass das Essen schmeckte, da seine einzige Tochter als Köchin bei Dorar beschäftigt war. Mariah liebte ihre Arbeit und gab sich immer viel Mühe bei der Zubereitung des Essens, wenn es da noch ein Kompliment gab, war es einfach nur wunderbar. Mit einem leichten Lächeln stand Jeffrey auf und wollte mit dem Abräumen des Geschirrs beginnen. Krchh...krchhh, machte der Lautsprecher ein Geräusch. Schlagartig wurde den Detektiven bewusst, dass sich Dorar gleich bei ihnen melden würde. Aber dazu kam es nicht. Anstatt etwas zu erfahren, ging das Licht aus. Dunkelheit war nun über diese kleine Gesellschaft gezogen. Dunkelheit, die Farbe schwarz, jene Farbe, die Shinichi wieder die Erinnerungen an damals gab. Wäre er doch nur nicht den Männern gefolgt, dann wäre alles nicht passiert und er hätte nicht mitansehen müssen, wie Menschen in seinen Armen starben. Besonders Schlimm war es, als Akemi Miyano starb, er hatte geahnt, dass man versuchen würde sie umzubringen, aber mit Ahnung alleine kam er nicht weiter. Viel zu spät kam er erst am 'Unfallort' an und dennoch konnte er nie ihre Worte vergessen. „Masami, gehen Sie nicht...Sie sind in Gefahr, man will sie umbringen“, sagte Conan schmerzerfüllt. „Ich gehe trotzdem....“, waren Akemis damalige Worte. Zu dieser Zeit kannte er sie noch unter dem Namen Masami Hirota....Akemi war gegangen und als Conan sie fand, lag sie auf dem Boden in ihrem Blut und dann, etwas das ihn schockierte. „Es war die Organisation...“, zwar sprach sie nur leise, aber dennoch konnte man etwas Verachtendes aus ihren Worten heraus hören. Sie hasste die Organisation und die Männer in Schwarz. „Organisation?“, fragte Conan nach, der zu dem damaligen Zeitpunkt, deren Männer nur als die Männer in Schwarz bezeichnet hatte. „Sie ist mysteriös und sehr weit verzweigt. Wer einmal in ihren Bann gerät, den lässt sie nicht mehr los. Alles was ich weiß ist, dass ihre Farbe schwarz ist. Die Leute die in der Organisation was zu sagen haben, sind alle schwarz gekleidet...schwarz wie das Böse...“, brachte Akemi mit letzter Mühe hervor. Die Organisation war böse, daran war kein Zweifel, dies aber noch mit der Farbe in Verbindung zu bringen, hatte Conan nur noch viel mehr schockiert. Selbst jetzt als Shinichi, dachte er manchmal daran, dass schwarz die Farbe des Bösen sei, auch wenn einige Menschen die Farbe mochten. Auf der anderen Seite standen da noch seine guten Freunde, ohne das Ganze hätte er Ai, Shiho Miyano, nie kennen gelernt. Auch wenn er sie am Anfang nicht mochte und sie sehr komisch hielt, was sich dann bestätigte, als er erfuhr, wer sie früher einmal war, hatte er sich mit der Zeit mit ihr angefreundet. Und dann kam die böse Überraschung, er erfuhr, wer die Schwester des Mädchens war. „Warum nur...warum konntest du...meine Schwester nicht retten? Du hast meine Schwester gekannt, Akemi lebte unter dem Pseudonym Masami Hirota, dem Namen ihres Professors..“, sagte Ai unter Tränen und blickte Conan an, der gerade realisiert hatte, dass es sich um die selbe Masami handelte, die damals in seinen Armen starb. „Ja du Blödmann. Du hättest sie retten können. Ich hab heute gesehen, was du als Detektiv drauf hast, du bist wahnsinnig intelligent, du hast Talent, du bist gut. Warum hast du sie damals nicht besser beschützt?“, brach Ai in Tränen zusammen. Dieser eine Moment veränderte alles, von diesem Zeitpunkt hatte Conan eine andere Meinung von dem Mädchen gehabt und versucht ihr zu helfen. Außerdem hatte er durch die ganzen Fälle mit der Organisation, eher das was er machen musste, um die Organisation zu finden, noch viele weitere Freunde gefunden. Da war Heiji, wäre er immer noch der gleiche Schülerdetektiv wie damals gewesen, dann hätte er den Jungen aus Osaka wohl kaum getroffen und wenn, dann würde er ganz anders reagieren als im damaligen Fall. Er hätte sich aufgeregt und versucht den Fall alleine zu lösen, aber in seiner Lage damals, musste er auf die Hilfe von Heiji zurück kommen und besonders, weil er sich nicht lange als Shinichi halten konnte, musste er alles sagen, was ihm wichtig war und zu dem Fall einfiel. Durch die ganze Zeit als Conan hatte Shinichi endlich gemerkt, was wirklich wichtig im Leben war und dass es nicht immer auf das ankam, was man dachte. Es gab andere Dinge und einen Fall zu lösen, war kein Spiel, es war harte Arbeit und es ging nur, wenn man sich vor Augen führte, dass man die Wahrheit erkennen muss, ohne gleich Leichtsinnig zu werden. Das war wichtig für einen Detektiv, er musste immer darauf achten, dass er keinen Höhenflug hatte und immer auf den Boden der Tatsachen blieb, nur so, konnte diese Arbeit ordentlich getan werden und man konnte die einzige Wahrheit erkennen, die es gab. Nach einer ganzen Weile ging das Licht wieder an. Es war so plötzlich, dass sich die Detektive zunächst erschreckten. Binnen weniger Sekunden, hatten sie sich wieder daran gewöhnt und es schien nichts ungewöhnliches Passiert zu sein, fast nichts. „Der Diener“, rief Kogoro heraus und blickte auf den älteren Mann hin. Dieser saß wieder in seinem Stuhl, dabei konnte jeder bezeugen, dass er vorhin auf gestanden war. Die Situation kam allen komisch vor und Saguru bemerkte als erstes, was wirklich los war. Er kannte es von sich zu Hause, ein Bediensteter würde nicht einfach so aufstehen und sich setzen, nur weil das Licht ausging. Hakuba ging um den Tisch herum und sah sich den Mann nun genauer an. Aus seinem Munde kam Speichel, ziemlich schnell und unaufhaltsam. „Gift“, murmelte der junge Detektiv und schielte zu den Anderen, die seine These nur noch bestätigten. Alles sprach für eine Vergiftung. „Wer um alles in der Welt würde einen Diener vergiften?“, seufzte Heiji. Ihm war die Sachlage klar gewesen, allerdings wollte sie ihm nicht einleuchten. „Ich glaube nicht, dass er das Opfer sein sollte“, warf Shinichi nun ein. Da er keine Handschuhe dabei hatte, nahm er ein Taschentuch und filzte den Diener durch um Spuren zu entdecken, die auf den Tathergang schließen lassen würde. Aber es war nichts da. „Du denkst, dass der Anschlag einem von uns gegolten hat?“, wollte Mori wissen. Dann aber fing er an zu lachen. „Schön blöd, nun hat er seinen eigenen Diener erwischt“, fügte er hinzu und konnte sich schon fast nicht mehr halten. „Das glaube ich weniger. Der Diener ist noch am Leben, die Atmung ist flach und langsam, aber immer noch da. Entweder wirkt das Gift noch nicht oder es war viel zu schwach, als das es ein Menschenleben auslöschen kann“, sagte Shinichi. „Vielleicht wurde es injiziert. Es war dunkel, wir konnten nicht sehen was passiert war, der Täter hat uns einfach überrascht. Es kann doch auch möglich sein, dass der Kerl selber hier war und seinen eigenen Diener mit einem von uns verwechselte...“ „...und ihm eines über die Rübe zog. Hab ich Recht? Das wollten sie doch sagen“, unterbrach Heiji den schlafenden Detektiv. „Da muss ich euch enttäuschen. Meine medizinischen Kenntnisse sind zwar nicht enorm ausgeprägt, aber er hat keine Druckstellen am Kopf und auch nicht am Körper. Einen Schlag können wir ausschließen. Sein Speichelfluss gibt darüber schon genug Aufschluss“, warf Saguru ein, auch wenn er wusste, dass Heiji sofort mit Rechtfertigungen kam, warum er Kogoros Ansatz zu Ende sprach. „Wie sieht es mit einer Injektion aus?“, fragte der Junge aus Osaka schließlich. Da sie hier bei einem Mordanschlag waren, war es nicht der rechte Ort zum streiten gewesen. „Nichts“, schüttelte Shinichi den Kopf. „Dann stehen wir ohne Anhaltszeichen da, es macht alles nur noch viel aufwendiger. Diese Zeit haben wir nicht. Ich muss Ran hier raus holen, dass ich wichtiger“, warf Kogoro ein, der an nichts anderes mehr denken konnte, als an seine Tochter. Nachdem er seine Wörter ausgesprochen hatte, zog er für Sekunden die Blicke auf sich. „Verstehen Sie es nicht? Das ist das, was Dorar geplant hatte. Sein neues Spiel, wir hätten es wissen müssen“, sagte Kudo und sah sich erneut die Sachlage an, während Saguru sein kleines Heftchen zückte und dort die wichtigsten Punkte vergegenwärtigte. „Die Beweislage ist ziemlich dürftig“, murmelte er dann. „Ach was, ich hab den Fall schon gelöst. Ich weiß wie das alles gemacht wurde und es ist einfacher als ihr denkt“, meinte Heiji. Siegessicher drehte er sein Basecap um und sah die anderen an. Diese wiederum blickten den Jungen aus Osaka erstaunt an, sie wussten nicht wie er so schnell auf die Lösung kam und waren auf seine Ausführungen gespannt gewesen. „Nun sag schon. Spann uns nicht länger auf die Folter“, sagte Kogoro und warf ihm einen eindringlichen Blick zu. „Es ist doch ganz einfach“, meinte Hattori und schaute auf den Platz, an dem das Opfer saß. „Wenn ihr euch nun mal genauer seinen Platz anseht, dann wisst ihr, wie es zur Vergiftung kam. Wir haben das Eis aus unseren Gläsern gefischt und er nicht. Er dachte wohl, dass alles in Ordnung sei, weil er mit essen sollte, aber falsch gedacht. In den Eiswürfeln befand sich Gift und es ist langsam geschmolzen bis es im Wasser war. Als der Diener es zu sich nahm, führte es zu seinem jetzigen Zustand“, erklärte Heiji und blickte auf die Anderen, diese sagten Momentan noch nichts über seine Schlussfolgerungen, was ein gutes Zeichen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)