Duell der Detektive von Varlet ================================================================================ Kapitel 5: Unerwarteter Besuch ------------------------------ Nachdem Shinichi in die Villa eintrat, fand er, sobald er auf den Boden blickte, eine Hose, sowie ein Hemd vor. Dorar hatte schon lange bemerkt, dass der Detektiv in seinem Schlafanzug rum lief und er fand es sehr unpassend so gekleidet zu sein. Deswegen ließ er dem Jungen etwas zum Anziehen bringen, auch wenn es nicht das war, was Shinichi gerne trug. Beschweren konnte sich der Junge nicht, da auch er es nicht gut fand, in seinem Pyjama Ran und Kazuha zu retten und nebenbei noch einige Fälle oder Rätsel zu lösen. In Ruhe konnte sich der Junge umziehen, er hatte allerdings die ganze Zeit über damit gerechnet, dass sich Dorar bei ihm melden würde, um die nächste Aufgabe mit zu teilen, aber dem war nicht so. Auch bei Heiji oder Saguru meldete sich der Fremde nicht, was alle drei verwunderte. Sie ahnten noch nicht, was als nächstes Passieren würde und machten sich somit auf den Weg um die Villa bzw. den Eingang ein wenig zu erkunden. Wie immer machte sich Saguru seine Notizen, während Heiji und Shinichi achtsam den Weg beobachteten. Ihr Weg führte die drei Detektive zwangsläufig in den großen Flur, wo meistens Gäste vom Hausherren oder aber von den Dienern empfangen werden. Alle drei trafen mit kleinen Verzögerungen ein, allerdings standen sie sich dennoch gegenüber. Ob das gewollt war? „Hey Kudo, du hast wohl deinen ersten Fall erfolgreich gelöst“, warf Heiji ein. Er freute sich inständig für seinen Freund, auch wenn er wusste, dass dieser im Laufe des Spieles noch sein Feind sein würde, allerdings ließ er ihn das nicht spüren und solange sie nicht gegeneinander Arbeiten mussten, solange konnten sie normal miteinander umgehen. „Wie ich sehe, trifft das auch auf dich zu. Das freut mich“, entgegnete Shinichi. Die zwei waren zwar recht freundlich zu einander und hatten normal mit einander gesprochen, aber es lag eine Anspannung in der Luft, die man förmlich spüren konnte. „Hattest du ein schweres Rätsel?“, fragte der Detektiv aus Osaka nach. Er wollte sich einfach nicht anmerken lassen, dass die zwei nun, scheinbar, nichts miteinander zu reden hatten und betrieb dann einfache Konversation. „Es ging eigentlich. Ich habs zumindest in der vorgegebenen Zeit gelöst. Ein Mann stürzte sich aus dem Zug, nachdem er in einem Tunnel aufgewacht war. Ich sollte heraus finden, warum das Raucherabteil ihm sein Leben wohl gerettet hätte“, erklärte der Junge in einer kurzen Zusammenfassung seinen Fall. „Was musstest du lösen?“ „Bei mir gab es ein Massensterben auf einer Party, weil alle vom Punsch getrunken hatte, nur einer überlebte es und ich sollte heraus finden, warum es so war“, sprach Heiji leicht zögerlich. „Lass mich raten, im Punsch war Zyankali, nun ja eher in den Eiswürfeln und dadurch hatte einer überlebt, weil er schneller getrunken hatte als die Anderen“, meinte Shinichi. Der Fall kam ihm, genau wie Heiji doch recht bekannt vor und genau deswegen kam er auch diesmal so schnell auf die Lösung. „Genau so war es auch“, grinste der Detektiv des Westens. Dann blickte er zu Saguru und ihm fiel auf, dass dieser auch noch da war. Am liebsten aber hätte er ihn weiter ignoriert, doch solange Shinichi da war, ging es einfach nicht. „Und wie war dein Fall?“, fragte Heiji sporadisch. Allerdings interessierte es ihn dann auf der anderen Seite doch und er wollte wissen, was Saguru lösen musste. „Bei mir waren die Menschen in einem kleinen Raum eingeschlossen, wovon zwei an Schussverletzungen starben und einer erstickte. Ich sollte einfach nur herausfinden, dass sich die Männer in einem U-Boot befanden, welches auf Grund des Meeres lag und somit die Überlebenschancen gleich null waren. Weiterhin natürlich auch, warum nur zwei der Männer die Schusswunden hatten und der dritte erstickte, aber wenn man bedenkt, dass sie nur zwei Kugeln hatten, dann konnte das Rätsel schnell gelöst werden“, entgegnete Hakuba. „Musst du immer so angebeten?“, warf Heiji ein. Eigentlich wollte Saguru nur sagen, was er machen musste und baute gleich die Lösung mit ein, bevor von Shinichi die Frage deswegen gekommen wäre, allerdings sah Heiji dies als Angeberei und musste sich gleich kund tun. „Auch wenn es dir entgangen sein mag, ich gebe hier weder an, noch prolle ich herum. Ich habe nur gesagt, was bei meinem Rätsel gewesen war und gleich dessen Lösung angesprochen“, warf Saguru gleich im Anschluss hinein. Nicht schon wieder, sagte sich Shinichi in diesem Augenblick. Obwohl sich die zwei nicht gesehen hatten und anschließend wieder aufeinander getroffen sind, konnten sie mit ihren unterschiedlichen Ansichten, einen erneuten Streit auslösen. „Allein wie du schon redest, ist total prollig. Wie kann man nur so hoch gestochen sprechen?“, murmelte Heiji kopfschüttelnd. „Mein Vater hatte schon früh darauf Wert gelegt, dass ich eine gute Erziehung genieße. In meiner Zeit in England wurde mir das noch um so mehr beigebracht, aber wie du siehst bin ich hier in Japan. Ich sehne mich nach meiner Heimat, auch wenn ich nicht so aussehe“, sprach Hakuba, während der Detektiv aus Osaka nur noch mit den Augen rollte. „Bitte hört doch auf, wir haben hier viel wichtigeres zu erledigen, als euren Streit“, mischte sich nun Kudo ein. Er war es Leid gewesen, dass sein Freund immer wieder mit dem Streit begann und nicht einsah, dass es nichts brachte, außer Zeit zu vergeuden. „Kudo hat Recht, ich sollte mich nicht mit den Streitereien befassen, ich hab etwas Wichtigeres zu tun und nur damit du es weißt, Saguru Hakuba, ich werde nicht zu lassen, dass Kazuha etwas Geschieht, ich hol sie da raus“, sagte Heiji. Saguru konnte ruhig wissen, was der Oberschuldetektiv des Westens vor hatte und warum er so verbissen an die ganze Sache heran ging. „Solltest du es nicht schaffen, dann versichere ich dir, dass ich ebenfalls mein bestes geben werde, damit die zwei hübschen Damen gerettet werden, genau so, wie ich nicht zu lassen werde, dass ihnen etwas Passieren wird“, versprach Hakuba und zog sich dadurch nur noch mehr den Zorn von Heiji. Hübsche Damen? Kazuha ist für ihn keine hübsche Dame, dieser...., sagte sich Heiji, aber bevor er darauf reagieren konnte, wurde er von Shinichi ein wenig zur Seite gezogen, sodass er sich beruhigen konnte. „Du solltest einen kühlen Kopf bewahren“, schlug ihm der Junge vor. Und auch Heiji erkannte, dass es so wohl am besten für alle Beteiligten wäre, aber auch für ihn selber. Von Heiji kam diesmal nur ein Nicken, er brauchte seine Kraft und wollte sich diese für nachher aufsparen. „Eh....? Was macht ihr denn hier?“, rief eine Stimme aus. Sie kam aus der Richtung die zum südlichen Eingang, in dem Fall Ausgang der Villa führte. Während sich Shinichi die Augen rieb, ob das auch wirklich wahr war, schaute Heiji gleich zweifach dort hin. Aus dem Ausgang kam ein Mann der älteren Generation, wie er von einigen gerne so bezeichnet wurde. Anderen aber war er als der schlafende Kogoro Mori bekannt. „Onkel Kogoro“, stöhnte Shinichi heraus. Vielleicht war es nicht gut gewesen, dass er Kogoro, wie damals, mit Onkel ansprach und so wie er den Alten kannte, würde es schon bald eine Kopfnuss regnen. „Ich meinte, Kogoro, Sie hier?“, berichtigte sich Shinichi von alleine. „Rotzbengel“, murrte Kogoro, nachdem er Shinichi bemerkt hatte. Er ging auf den Oberschüler zu und packte ihn am Kragen. „Was ist mit Ran? Wo ist sie, was hast du mit ihr gemacht?“, sproßen die Fragen nur aus ihm heraus, während es schon fast so aussah, als würde er Shinich würgen. Erst durch das beherzte Eingreifen von Heiji, ließ Kogoro den Oberschüler endlich los. Kogoro war wütend gewesen, sehr wütend und wieder bestätigte es sich. Immer wenn etwas in Shinichis Leben nicht so lief, wie es für einen Oberschüler normal war, war auch Ran in Gefahr. „Was ist nun mit Ran?“, wollte der Ältere wissen. „Dieser Dorar hat sie, zusammen mit Kazuha“, seufzte Kudo und richtete sich sein Hemd, nachdem es von Kogoro so zerzaust war. „Waaaaaaaaas....?“ „Wie kamen Sie eigentlich hier her?“, fragte nun Saguru nach. „Ich habe einen Brief bekommen, wenn ich wissen will, was mit meiner Tochter ist, solle ich her kommen und beim Lösen eines Falles helfen. Es gab nicht einmal eine Anzahlung dafür, dass ich hier etwas Lösen sollte, aber für mein Mausebeinchen würde ich alles tuen. Und nun, da ich euch sehe, wurde es auch höchste Zeit, dass ich hier bin. Wenn man sich schon auf euch...Nachwuchsdetektive verlässt...“, murmelte Kogoro etwas verärgert. „Und um was ging ihr Rätsel?“, wollte Heiji wissen. „Welches Rätsel? Ich bin einfach durch die Tür rein gegangen“, maulte Kogoro rum. Gerade wollte er sich alleine auf den Weg durch die große Villa machen, als er von Shinichi zurück gehalten wurde. Dieser erklärte ihm schließlich ganz kurz, um was es hier ging, sowie alle Einzelheiten, die ihnen Dorar nannte. Kogoro nickte nur verständnisvoll und warf dem Oberschüler einen strengen Blick zu. Hier würde Verständnis nichts nützen, hier ging es um seine Tochter und sie war wichtiger als alles andere auf der Welt. „Nun, da Sie wissen um was es geht, können Sie uns gerne dabei helfen. Zusammen wird es sicher ein Klacks sein“, meinte Saguru. Auch wenn er meinte, dass Kogoro vielleicht für dieses Abenteuer etwas zu Alt war, so wollte er ihn nicht gleich ausgrenzen. „Ganz sicher nicht. Ihr denkt doch nicht wirklich, dass ich eure Hilfe brauche um meine Tochter zu retten. Nein nein, das werde ich schon alleine machen. Ich bin nicht umsonst Privatdetektiv und der schlafende Kogoro“, meckerte Mori herum. Er wollte keine Hilfe dabei haben. „Es geht hier um Ran und um Kazuha, wir sollten nicht auf Alleingänge bauen, auch wenn Dorar das von uns will“, seufzte Shinichi. Er war sich sicher, dass er, für den Rettungsversuch, auch die Hilfe der Anderen brauchte und dass hier Kogoro mit seiner Eitelkeit und seinem Verhalten falsch war. „Wir machen das auch nur dieses eine Mal, für Ran“, warf Shinichi noch ein. „Für Ran“, stimmte Kogoro dann doch zu. Er hatte auch das Gefühl gehabt, als gäbe es keine andere Wahl. „Dann stürmen wir die Zimmer und suchen nach diesem Mistkerl, der meine Tochter in seiner Gewalt hat.“ „Das werden wir wohl nicht können“, fing Saguru an, wurde aber von Kogoro unterbrochen. „Und ob wir das können. Ich werd es euch zeigen“, warf er ein, blickte auf eine Tür und lief dagegen. Sie war verschlossen gewesen und nicht einmal durch Kogoros Kraft beim Anlaufen, konnte er sie aufbrechen. „Genau das wollte ich Ihnen gerade mitteilen. Selbst die Eingangstür war zunächst abgeschlossen, ich denke, sie wurde geöffnet, nachdem wir an den anderen Türen waren und gewartet hatten, bis wir die Rätsel bekamen. Möglicherweise sind diese Türen nun nicht nur abgeschlossen, sondern auch mit einem Schrank oder einer Kommode verriegelt. Dagegen laufen, würde vielleicht etwas Helfen, aber wir würden unsere Kräfte sehr schnell verbrauchen. Dazu würde ich nicht raten. Wir werden wohl abwarten müssen, bis sich Dorar wieder bei uns meldet und wir wissen, wie es weiter geht“, warf Saguru ein und schaute Mori an. „Kleiner Besserwisser“, murmelte Kogoro. Er war es nicht gewohnt gewesen, dass ihm jemand wie Saguru das erzählte, normalerweise war es immer Conan gewesen, doch dieser verschwand von Heute auf Morgen auf einmal. „Saguru hat Recht. Unsere Kräfte werden wir noch brauchen, wir wissen nicht, was alles passiert und sollten diese zwei Kerle hier wieder auftauchen, dann brauchen wir die Kräfte auch“, stimmte Shinichi zu und blickte ebenfalls auf Kogoro. „Sie sollten wissen, dass wir die Mädchen nie in Gefahr bringen wollen. Wir sind schließlich nicht umsonst hier.“ „Hmm....“, murrte Mori. Er war nicht wirklich begeistert von der ganzen Situation und auch wenn die drei beteuerten, dass sie Ran raus holen würden, so konnte er dem nicht wirklich Glauben. Wegen Shinichi war Ran schon so oft in Gefahr geraten, außerdem hatte sie lange Zeit auf ihn gewartet, war schlecht drauf gewesen. In Kogoros Augen war der Oberschuldetektiv des Ostens Shinichi Kudo nicht der Richtige für sein Mausebeinchen Ran. Sie hatte etwas viel Besseres verdient gehabt und sollte nicht wieder so leiden, wie sie es schon einmal getan hatte. „Stimmen Sie uns zu?“, wollte Kudo wissen. „Wenns unbedingt sein muss. Aber sollte es mal nicht so gehen, wie ihr es wollt, dann werden wir es nach meinem Plan machen“, warf Mori ein. „Einverstanden“, nickte Shinichi. Anschließend war ein leises knarren zu hören, die Lautsprecher gingen an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)