Taste Of Confusion II von Karma (Adrian x Jonas) ================================================================================ Kapitel 4: Sonntag I -------------------- *winkend reinkomm* *Kekse verteil* Jahaaaa, Leutz, mich gibt's noch! Und als Beweis dafür gibt's nicht nur nen neuen OS von mir (heisst 'Portrait' und ist bereits on *schleichwerb*), sondern auch endlich mal ein neues Kapitelchen von 'TOC II'. Ich hoffe, ihr freut euch ebenso sehr wie ich. *im Kreis rumhops und mit Konfetti schmeiss* *laut und falsch sing* So, und jetzt wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und ziehe mich wieder zurück, um nach dem Einkaufen weiter zu tippen. Hab noch zwei fertige Kappis, die aufs Abtippen warten. ^__^ Karma oOo "Hey, Jojo, Telefon für Dich!" Nicos Stimme, die aus dem Wohnzimmer herüberschallt, reisst mich aus meinen Träumen. Verschlafen reibe ich mir über die Augen und will gerade die Bettdecke zurückschlagen, als mein Bruder noch "Es ist Adrian!" hinterher ruft. Schlagartig bin ich hellwach und mein Herz klopft zum Zerspringen. Adrian? Was will er denn von mir? Ist es etwa wegen gestern? Ich bin vollkommen durcheinander, aber bevor ich in Panik ausbrechen oder doch endlich mal aufstehen kann, platzt Nico auch schon mit dem Telefon in der Hand in unser gemeinsames Zimmer. "Die Schlafmütze ist gerade erst aufgewacht.", informiert er Adrian und ich bin sicher, dass der das Grinsen meines Bruders auch durch das Telefon sehen kann. Ich versuche, Nico mit meinem Blick zu erdolchen, doch er lacht nur und hält mir den Hörer hin. "Da. Viel Spaß, Brüderchen. Ich bin bei Gina. Bis dann." Und schon ist er weg. "Blödmann.", murre ich ihm hinterher und vom anderen Ende der Leitung höre ich Adrians Lachen. Schlagartig läuft mein Gesicht flammend rot an und ich merke, wie die Schmetterlinge in meinem Magen wieder zu flattern beginnen. Hilfe! "Morgenmuffel?", fragt Adrian und ich schüttele hektisch den Kopf, obwohl er das ja nun dummerweise wirklich nicht sehen kann. "Eigentlich nicht, nein. Aber wenn man so liebevoll geweckt wird..." Wie ich es schaffe, fast zwei ganze Sätze herauszubringen, ohne zu stottern oder meine Nervosität sonst irgendwie zu verraten, ist mir ein echtes Rätsel. Adrians erneutes Lachen lässt mich diese frage allerdings gleich wieder vergessen. Dafür spuken in meinem Kopf gleich zwei neue Fragen herum: Warum in aller Welt ruft er mich an einem Sonntagmorgen an? Und was noch wichtiger ist: Woher hat er meine Nummer? Ich habe sie ihm nicht gegeben, das weiss ich, also von wem kann er sie haben? Und warum wollte er sie überhaupt haben? Etwa meinetwegen? "So was kenne ich. Wenn Dev mal wieder eine seiner extremen Malphasen hat, schmeisst er mich auch zu den unmöglichsten Zeiten aus dem Bett, wenn er Hunger hat oder Kaffee braucht.", unterbricht Adrians Stimme meine Grübeleien – und auch meine Hoffnungen – und lenkt mich so wieder in die Realität zurück. "Aber das bin ich wohl selbst schuld.", bekennt er seufzend. "Immerhin habe ich ihm schliesslich angedroht, dass ich ihn höchstpersönlich vierteile, wenn er ohne meine Erlaubnis meine Küche betritt." Ich kann nicht anders – über diese Bemerkung muss ich einfach lachen. "Du hängst wohl sehr an Deiner Küche, oder?", erkundige ich mich kichernd und auch vom anderen Ende der Leitung kommt ein leises Glucksen. "Könnte man wohl so sagen, ja. Aber wenn Du schon mal gesehen hättest, was für ein Schlachtfeld mein werter Cousin hinterlässt, wenn er kocht, dann wüsstest Du, warum ich um die Küche fürchte. Er ist und bleibt eben ein Chaot.", bekomme ich dann zur Antwort. Ich weiss nicht genau warum, aber aus irgendeinem Grund gefällt mir der liebevolle Ton nicht, den Adrians Stimme hat, wenn er von seinem Cousin spricht. Sicher, dieser Typ nun mal ein Teil seiner Familie und da ist es wohl relativ normal, wenn er ihn mag. Ich mag meinen Bruder ja auch, obwohl es manchmal ganz schön anstrengend und nervig sein kann mit ihm. Nico ist nun mal ein Faulpelz, der jeder Arbeit nach Möglichkeit in einem weiten Bogen aus dem Weg geht – weshalb letztlich meistens alles an mir hängen bleibt. Ich kenne diese Gefühle also durchaus, aber es stört mich trotzdem irgendwie, dass Adrian scheinbar so sehr an seinem Cousin hängt. Was ist denn an diesem Devlin bitteschön so toll? "Aber deshalb rufe ich eigentlich nicht an.", unterbricht Adrians Stimme wieder einmal meine Gedankengänge – die zugegebenermaßen ziemlich eifersüchtig klingen, so unsinnig das auch ist und mein Herzschlag beschleunigt sich rasant. Warum hat er dann angerufen? Was will er von mir? Will er mich vielleicht sehen? "Und warum dann?", will ich wissen, nachdem ich mich geräuspert und meine Stimme dafür verflucht habe, das sie so kratzig klingt. Das ist doch peinlich, verdammt! "Eigentlich wollte ich Dich fragen, ob Du heute schon was vorhast. Meine Mutter will in der Galerie etwas umdekorieren und wir könnten dabei noch ein bisschen Hilfe gebrauchen. Natürlich nur, wenn Du Zeit und Lust hast. Du musst nicht, wenn Du nicht willst." "Klar. Ich bin dabei." Irgendwie ist die Antwort schneller über meine Lippen als ich denken kann. Aber hey, warum eigentlich nicht? Ich habe heute schliesslich wirklich nichts vor. Jedenfalls nichts, was ich nicht auch später noch machen könnte. "Super. Ich könnte Dich in einer Dreiviertelstunde abholen, wenn Dir das recht ist." Ich werfe einen kurzen Blick auf den Wecker auf meinem Nachttisch und nicke. Fünfundvierzig Minuten sind kein Problem. "Das schaffe ich. Kein Thema." "Okay, dann bis gleich." Adrian klingt erleichtert – und auch etwas erfreut, wenn ich mir das nicht eingebildet habe. Vielleicht will er mich ja wirklich sehen. Und vielleicht sollte ich aufhören, mir irgendwelche Sachen einzubilden, die so nicht wahr sind. Für mein Herz ist das nämlich gar nicht gut. All diesen Gedanken zum Trotz ertappe ich mich dabei, nicht nur in Rekordzeit zu duschen – und dabei sogar gut gelaunt vor mich hin zu summen –, sondern auch ungewöhnlich lange vor dem Kleiderschrank zu stehen, weil ich absolut nicht weiss, was ich anziehen soll. Als mir klar wird, dass ich mich gerade wie ein Mädchen benehme – Hilfe, ich habe nichts anzuziehen! –, greife ich mir einfach irgendetwas, das sich als alte schwarze Jeans entpuppt, die ich schon ewig nicht mehr getragen hab. Hoffentlich passt die überhaupt noch. Ich glaube, ich sollte dringend mal meinen Schrank ausmisten. Aber ganz bestimmt nicht jetzt. Jetzt habe ich Wichtigeres zu tun, also Shirt, Socken und Pulli her und anziehen. Gerade, als ich mich in die Jeans gequetscht habe – sie ist etwas eng, aber sie passt noch und fürs Umräumen sollte sie reichen – und mit meinem Shirt kämpfe – Nervosität und Anziehen haben sich bei mir noch nie vertragen –, erschreckt mich das Klingeln des noch immer auf meinem Bett liegenden Telefons fast zu Tode. Nach einem halben Herzinfarkt und einem gewonnenen Kampf mit dem widerspenstigen Kleidungsstück nehme ich den Anruf entgegen und kann nur mit Mühe ein genervtes Stöhnen unterdrücken, als ich Nataschas Stimme erkenne. "Gut, dass ich Dich gleich erreiche, Jonas.", plappert sie sofort drauflos und ich verdrehe die Augen. Muss sie mich unbedingt schon wieder nerven? Und das auch noch ausgerechnet heute? Warum begreift sie denn nicht, dass ich nichts von ihr will? "Wir haben uns ja jetzt schon eine ganze Woche nicht mehr gesehen und ich dachte mir, da Nico ja heute den ganzen Tag bei Gina ist..." "Tut mir leid, aber ich bin heute schon verabredet. Und ich bin ziemlich spät dran.", würge ich sie ganz entgegen meiner sonstigen Gewohnheit geradezu rüde ab. "Oh, das ist aber schade." Sie klingt wirklich enttäuscht, aber im Gegensatz zu sonst habe ich heute kein schlechtes Gewissen deswegen. "Aber vielleicht kannst Du mich ja anrufen, wenn Du mal wieder Zeit hast.", fügt sie hoffnungsvoll hinzu und ich schüttele hektisch den Kopf. Auf gar keinen Fall werde ich sie jemals freiwillig anrufen! Dieser Grad von Blindheit ist wirklich frustrierend. Muss ich es ihr erst schriftlich geben, damit sie endlich mal merkt, dass ich kein Interesse an ihr habe? "Ich muss los.", mache ich noch mal deutlich und lege auf, ohne ihr noch eine Möglichkeit zum Antworten zu lassen. Ich habe wirklich keinen Nerv mehr für sie. Ausserdem habe ich ein viel, viel dringenderes Problem: Soll ich mich schminken oder nicht? "Jo, Du klingst echt wie ein Mädchen.", informiere ich mich selbst und ich seufze abgrundtief. Warum muss das eigentlich alles so kompliziert sein? Fünfzehn Minuten und einen beinahe endlosen Kampf mit mir selbst im Bad später habe ich mich entschieden, doch nur ein ganz kleines bisschen Kajal zu benutzen. So fühle ich mich einfach am wohlsten. Jetzt nur noch die Haare zusammenbinden und dann kann's losgehen. Ich schnappe mir noch schnell meinen Schlüssel, sage meinen Eltern im Vorbeigehen Bescheid und bin dann auch schon draussen, um auf Adrian zu warten. Irgendwie ist es mir lieber, wenn er nicht bei uns klingelt. Meine Eltern müssen schliesslich noch lange nicht alles wissen. Lange muss ich nicht auf ihn warten. Ich stehe vielleicht zwei oder drei Minuten vor der Tür, als ich auch schon Adrians Wagen sehen kann, der gerade um die Ecke in meine Straße einbiegt. Ich winke ihm zu und kurz darauf parkt er auch schon vor mir. "Du bist ja früh dran.", begrüßt er mich grinsend, als ich einsteige. Ich grinse zurück, während mein Magen einen Salto schlägt. "Bin eben gut erzogen.", nuschele ich zur Antwort und bringe ihn damit zum Lachen – was meinen Herzschlag nur noch mehr aus dem Takt geraten lässt. Hat er eigentlich auch nur die leiseste Ahnung, was er mir damit antut? "Gut. Dev, Miriam und meine Mutter sind schon zur Galerie gefahren. Ich setz Dich gleich da ab und dann fahren Dev und ich eben die restlichen Bilder abholen. Das sollte nicht länger als eine knappe Stunde dauern, dann sind wir wieder da. Und dann wird der Feldwebel – also meine Mutter – aufdrehen und anfangen, uns rumzuscheuchen. Sie ist mindestens ebenso chaotisch wie Picasso.", erklärt er mir und grinst wieder, während er den Wagen startet und losfährt. "Lass Dich von ihr aber nicht einschüchtern, okay? Sie ist eigentlich ein ganz lieber Mensch, aber sie macht ihre Winzigkeit durch ihr Temperament wett. Sie ist sogar noch etwas kleiner als Miriam, aber eine echte Powerfrau.", fügt er hinzu und ich bin mir nicht sicher, ob ich amüsiert sein oder besser Angst haben soll. Ist sie wirklich so schlimm? "Umgang mit Chaoten bin ich gewöhnt. Mein Bruder ist auch einer.", erwidere ich mit einem schiefen Grinsen. Dabei versuche ich, mir meine Enttäuschung nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Irgendwie hatte ich gehofft, dass nur Adrian, seine Mutter und ich da sein würden, aber das war ja wohl nichts. Schade, aber wohl nicht zu ändern. Vielleicht ein anderes Mal. Die Fahrt zur Galerie dauert kaum mehr als zehn Minuten. Als wir ankommen, steigen Adrian und ich gemeinsam aus dem Wagen und er schliesst mir die Tür auf. Drei Augenpaare blicken mich überrascht an und ich bringe ein etwas verlegenes Lächeln zustande. "Hi. Ich bin die Verstärkung.", grüße ich in die Runde. Miriam lächelt mir ebenfalls zu, aber ihre Augen sehen nicht mich an, sondern huschen zu ihrem Freund. Der klemmt sich seine obligatorische, im Augenblick aber ausnahmsweise mal nicht brennende Zigarette zwischen die Lippen und starrt mich so böse an, dass ich froh darüber bin, dass Blicke nicht töten können. Sonst wäre ich jetzt unter Garantie Toast. Bevor er allerdings eine seiner üblichen netten Begrüßungen für mich loswerden kann, höre ich eine weibliche Stimme, die ihn zur Ordnung ruft. "Keinen Streit, Du alter Muffelkopf!", tönt es und ihm nächsten Moment quetscht sich die dazugehörigen Frau an Devlin vorbei und kommt auf Adrian und mich zugeschossen. "Hi! Schön, dass Du uns helfen willst. Ich bin Rita. Und diesen Unruhestifter beachtest Du am besten gar nicht.", wendet sie sich an mich, klopft mir kurz auf die Schulter und drückt dann ihren Sohn. Da Du ja jetzt da bist, können der Griesgram und Du mal langsam die Bilder holen. Sonst werden wir heute garantiert nicht mehr fertig.", sagt sie statt einer Begrüßung. Adrian nickt grinsend, während Devlin erst abfällig schnaubt und dann vor seiner Tante salutiert. "Wie Euer Ladyschaft befehlen.", spottet er, nimmt die Zigarette aus dem Mund und küsst Miriam dann demonstrativ vor meiner Nase, bis ihr Gesicht knallrot anläuft. Ich fange aus dem Augenwinkel einen Blick von Adrian auf. Er zwinkert mir kurz zu und diese Geste bringt mich zum Grinsen. Irgendwie ist es schön zu wissen, dass er und ich jetzt so gesehen ein Geheimnis – mein Geheimnis – miteinander teilen. Es ist ein gutes Gefühl, mich nicht mehr vor jedem verstellen zu müssen. "Na, dann macht's mal gut, ihr drei Hübschen!" Adrian winkt noch einmal grinsend in die Runde, dann schiebt er seinen grummelnden Cousin aus der Tür und ich bin alleine mit seiner Mutter, Miriam und meinem wie wild klopfenden Herzen. Hat er das, was er gerade gesagt hat, etwa wirklich ernst gemeint? Heisst das vielleicht, dass ich ihm auch gefalle? Oder spinne ich mir schon wieder etwas zurecht, was gar nicht so ist – nur, weil ich es mir so sehr wünsche? "Dann lasst uns schon mal anfangen, ihr Zwei.", reisst die Stimme von Adrians Mutter mich aus meinen Gedanken. Ich nicke nur und im nächsten Moment wedelt sie Miriam mit den Worten "Nimm Du schon mal die kleineren Fotos da hinten ab." in den hinteren Teil der Galerie. "Jonas hier", bei diesen Worten sieht sie mich kurz an, "kann mir bei den größeren helfen." Das Grinsen, dass sie mir zuwirft, erinnert mich ganz stark an ihren Sohn. "Du bist doch ein kräftiger Kerl, oder?", erkundigt sie sich, aber noch bevor ich antworten kann, werde ich auch schon von ihr mitgeschleift. Darüber muss ich unwillkürlich schmunzeln. Adrian hatte wirklich Recht. Seine Mutter ist wirklich eine echte Powerfrau, wie sie in der nächsten Stunde eindrucksvoll unter Beweis stellt. Nach dem ersten Frau Gräfe meinerseits sind wir gleich per Du, weil sie es, wie sie sagt, einfach hasst, wenn jemand sie so anspricht. "So alt bin ich noch nicht. So kannst Du mich nennen, wenn ich mal hundert werde oder tot bin.", lacht sie und zeigt mir das erste Bild, das abgehängt werden muss, weil es verkauft worden ist. Das ist der Auftakt zu einer Umräumaktion, die ihresgleichen sucht. Morgen werde ich ganz tierischen Muskelkater haben, das weiss ich jetzt schon. Aber das stört mich nicht. Die Stimmung ist gut und obwohl Miriam meinetwegen offensichtlich immer noch ein schlechtes Gewissen hat – was ja mal vollkommener Schwachsinn ist; einerseits ist das Ganze vier Monate her und andererseits war ich nie in sie verliebt –, lacht sie irgendwann trotzdem mit uns. Ich fühle mich so gut wie schon lange nicht mehr. Heute zuzusagen war eindeutig die richtige Entscheidung. oOo So, das war's auch schon. Erst mal jedenfalls. ^__^ Übrigens gilt mein Dank hierfür an Aschra, die mich mal wieder dazu geschubst hat, hier weiterzuschreiben. Danke, Liebes! Es hat echt Spaß gemacht und das tut es auch immer noch. Ich hoffe, Du magst das Kappi und freust Dich schon auf das nächste, dass es spätestens am Wochenende gibt. *wink* Karma Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)