Vampires! Witches! Teapartys! ... and special Guests! von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: 2 Minuten und 40 Sekunden ------------------------------------ Soundtrack: Keane - a bad dream http://www.youtube.com/watch?v=VUiW85EXfHQ 1. “Du hast meinen Hund ermordet!” - “Du hast meinen Mikrowellenherd kaputtgemacht… du Wahnsinnige!” “Wissen Sie, es gibt Tage, da hasse ich meinen Job. Es war nicht meine beste Arbeit, noch nicht einmal annähernd. Oh natürlich, ein paar Morde und… naja… einige ziemlich hübsche Explosionen, ich würde es nicht gerade einen rauschenden Erfolg nennen, aber was solls.” [Needful Things - In einer kleinen Stadt] ***** ~~ooO@Ooo~~ Why do I have to fly … over every town up and down the line? I’ll die in the clouds above … and you that I defend, I do not love Fröstelnd zog Devin Vincent die Jacke ein wenig enger um seinen Körper. Ihm war so kalt, obwohl die Heizung mit ziemlicher Sicherheit auf Hochtouren lief. Vielleicht lag es an dem Schneesturm, der da draußen vor dem Fenster tobte. Leise seufzend ließ er sich tiefer in seinen Sitz sinken, und stellte seinen MP3 Player lauter. Weit unter ihnen konnte man bereits die blinkenden Lichter der Stadt ausmachen, wenn hin und wieder eine kleine Lücke in dem Sturm den Blick freigab. Die Anschnallzeichen leuchteten auf. Bald würden sie landen. I wake up, it’s a bad dream, no one on my side, I was fighting, but I just feel too tired, to be fighting, guess I’m not the fighting kind Schon seltsam. Er konnte sich nicht erinnern, dass es die letzten Jahre schon an Halloween geschneit hätte. Normalerweise fing es erst Mitte, Ende November an, und sehr viel Schnee gab es in der Regel auch nicht, dort wo er wohnte. Ob es die letzten Tage auch schon geschneit hatte? Vin sah kurz auf die Uhr. Halb eins morgens. Hoffentlich kam es durch das Wetter nicht zu Verspätungen, irgendwann würde er schließlich auch ganz gerne mal ins Bett kommen. Where will I meet my fate? Baby I’m a man, I was born to hate and when will I meet my end? In a better time you could be my friend “Ladys and Gentleman . . . “, ertönte es aus dem Lautsprecher, klang nur leise zu Vin durch. Er nahm einen der Kopfhörer aus dem Ohr. Nur merkwürdigerweise sprach die Stewardess nicht weiter. Die ersten Leute drehten sich bereits verwundert um, begannen leise zu murmeln, während aus dem Lautsprecher nur ein leises Rauschen kam. Auf einmal fielen von oben die Sauerstoffmasken herab. Irgendjemand begann sofort hysterisch zu schreien. I wake up, it’s a bad dream, no one on my side, I was fighting, but I just feel too tired to be fighting, guess I’m not the fighting kind, wouldn’t mind it if you were by my side, but you’re long gone, yeah you’re long gone now yeah Vin zog scharf die Luft ein. Was zur Hölle war hier los? Doch er hatte keine Zeit um darüber nachzudenken, denn plötzlich heulten die Triebwerke auf und die Nase des Flugzeugs sackte einfach so nach vorne weg, so dass die Maschine beinahe senkrecht zur Erde hinab schießen zu schien. Er knallte gegen den Sitz seines Vordermanns, fühlte sofort, wie Blut warm über sein Gesicht lief. Viel Blut. Die Frau schrie noch immer. Jemand anders betete. Sein Player hatte noch nicht aufgegeben, das ganze mit Musik zu untermalen. Wie auf der Titanic, dachte er. Where do we go? I don’t even know . . . my strange old face . . . and I’m thinking about those days . . . and I’m thinking about those days Dann wurde alles schwarz. * Mit einem Gesichtsausdruck, irgendwo zwischen erstaunt und fasziniert, beobachtete sie den Feuerball am Himmel, die brennenden Wrackteile, die wie Sternschnuppen vom Himmel fielen. Jemand kam, von dort oben, zu ihr. Ein Besucher. Sie fragte sich, ob es jemand sein würde, der ihr Gesellschaft leisten würde. Oder jemand, der ihr Ärger machen würde. Dass es jemand sein könnte, auf den sie schon sehr lange wartete, kam ihr nicht in den Sinn. Sie hatte bereits zu lange gewartet. Sie strich sich eine ihrer langen, blonden Strähnen aus dem Gesicht. Zog sanft die Gardine zu. Fürs erste hatte sie genug gesehen. Kopfschmerzen. Gewaltige Kopfschmerzen. Wo zur Hölle war nur ein Aspirin, wenn man eins brauchte? Grummelnd drehte er sich in seinem Bett um. Kalt war es auch noch. Müde und schon etwas genervt tastete er nach dem Wecker. Nur noch fünf Minuten . . . Schnee. Seit wann bestand sein Wecker aus Schnee? Mürrisch öffnete Vin ein Auge. Seit wann schneite es in seinem Zimmer? Er öffnete das andere. Und seit wann lebte er im Wald? Blitzschnell setzte er sich auf. Und griff sich mit einem leisen “Au~” an die Stirn. Das war zu schnell gewesen. Das Blut war inzwischen schon getrocknet. Er musste furchtbar aussehen. Aber dafür war die Wunde wohl nicht so schlimm gewesen. Wenigstens etwas. Vorsichtig, als hätte er Angst, vor dem was er sehen könnte, und er hatte Angst davor, sah er sich um. Mist. Da war kaum was zu sehen. Entweder hatte jemand das Licht ausgeknipst, oder es war wirklich so dunkel wie es aussah. Doch langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit, er erkannte einen dichten, verschneiten Wald. Seltsam. Sie waren doch gerade über hell erleuchtende Vororte geflogen, soweit er sich erinnern konnte. Moment . . . Wenn er sich anstrengte, konnte Vin ein Licht, wenn auch eins im Glühwürmchenformat, erkennen, zwischen den Bäumen. Es schien ihn zu rufen. Merkwürdiger Gedanke. Aber da es das einzige war, was er sehen konnte, und nicht aus Holz bestand, beschloss er dorthin zu lau… gehen. Kopfschmerzen, schlimme Kopfschmerzen. Lieber gehen. Langsam stand er auf, begann auf das Licht zu zu wanken. Vielleicht war da jemand, der Hilfe brauchte. Oder jemand bei dem man Hilfe holen konnte. Oder jemand mit Aspirin. Ein kleines Haus. Kein brennendes Flugzeugwrack. Irgendwie war er erleichtert. Es wirkte so seltsam gemütlich, die Wände in einem hellen, zum Schnee passenden Blau gestrichen, versteckte es sich zwischen den hohen Bäumen. Die Fenster waren alle hell erleuchtet, aber in einem warmen Ton, wie das Licht von Kerzen anstelle von grellen modernen Lampen. Es kam ihm bekannt vor . . . Natürlich, es sah aus wie das Bild vom Wendyhaus, dass er einmal in einem alten Peter Pan Buch gesehen hatte. Ein wenig ängstlich trat er zwischen den Bäumen hervor, ging auf die hölzerne Tür zu. Hoffentlich hatten die Bewohner dieses Hauses keinen dieser grässlichen, riesigen Hunde. Oder Schrotflinten. Knock, knock. Die Tür schwang ein kleines Stück auf. Komisch. Aber vielleicht brauchte man hier, mitten in der Pampa, ja keine Angst vor Einbrechern zu haben, und deshalb auch nicht abzuschließen. “Hallo? Jemand zu Hause?” Nichts. Naja. Vin trat ein. “Hallo?” Man. So groß war das Haus ja auch nicht, die hatten ihn doch bestimmt gehört. Er zuckte mit den Schultern, und ging ein Stück den Flur entlang. Er fühlte einen eiskalten Windstoß, die Tür hinter ihm schlug zu. Er zuckte zusammen. Scheiße. Musste ihn diese verdammte Tür so erschrecken? Fröstelnd zog er die Jacke enger um seinen Oberkörper, ein Glück dass er sie schon angezogen hatte, hier war es eiskalt. Hatten die keine Heizung? Auf einmal hörte er so etwas wie Gelächter, und leise Musik, wie bei einer Art Party, nur das alles von einem Moment auf den anderen ganz plötzlich zu hören war. Vielleicht hatte aber auch seine Mutter Recht und er wurde langsam taub, weshalb er die Geräusche auch erst mit Verspätung wahrnahm. Ein Stück weiter, den Flur entlang, stand er schließlich vor einer Tür mit einer Milchglasscheibe in der Mitte, durch die man schemenhaft einen Kamin und ein paar Schatten erkennen konnte. Heizung! Endlich! Erleichtert aufatmend klopfte Devin kurz an die Scheibe, und öffnete ohne ein “Herein” abzuwarten, die Tür. Da war er, stand vor ihr, und auch wieder nicht vor ihr, sah in den Nebel und durch sie hindurch, ohne sie oder den Nebel wahrzunehmen. Sie beobachtete ihn, wie er sich verwirrt umsah, die Teegesellschaft musterte. Mit einer gelangweilten, und doch eleganten Handbewegung wischte sie die Nebelschwaden fort, das Bild von Devin verschwand, und ihre kleine Kommandozentrale wurde wieder sichtbar. Inzwischen war sie sich mehr oder weniger sicher, das er einer von denen war, die ihr Ärger machen würden. Trotzdem beschloss sie aus irgendeinem Grund, ihn noch nicht holen zu lassen, sondern erst einmal abzuwarten. Wer weiß, vielleicht gab er ja ein schönes Spielzeug ab. Oder aber vertrieb ihr zumindest ein wenig die Langeweile. Verspielt lächelnd verließ sie den Raum. Es sah aus wie die verdammte, verrückte Teeparty aus Alice im Wunderland. Und er selbst war hiermit zur Alice befördert worden. Der Raum war recht groß, und brachte trotzdem das Kunststück fertig, klein und gemütlich zu wirken, was vielleicht auch an der auf Kaminfeuer, Kerzen und alten Petroleumlampen beschränkten Beleuchtung lag. Eigentlich wie alles andere in dem Haus viel größer, als es sein sollte. Doch viel seltsamer waren die Menschen, die sich in ihm befanden. Seltsam, oder komplett irre. Je nachdem. Da war ein Bobby, nackt bis auf seinen Hut, der mit zwei ebenfalls nackten Großmütterchen unter großem Gelächter offenbar Hasch-Mich-Ich-Bin-Der-Frühling spielte, ein ebenfalls in die Jahre gekommener, fein gekleideter Gentleman, welcher eine sehr angeregte Unterhaltung über den schwarzen Freitag führte (sein Gesprächspartner war ein ausgestopfter Elch, oder vielmehr der Kopf eines ausgestopften Elches), und dabei alle zwei Minuten in ein grunzendes Gelächter ausbrach, und so weiter. Am meisten Sorgen machte ihm im Moment eine zahnlose, in etwa 100 Jahre alte Frau, mit fünf grauen Haaren auf dem Kopf, die mit einer alten Schrotflinte auf den kaum noch als solchen erkennbaren Wildschweinkopf, direkt neben dem Elch, schoss, nachlud, schoss, und dabei ohne Unterlass irre kicherte wie die personifizierte Verrücktheit. Den Gentleman und seinen Elch schien es nicht weiter zu stören. Überhaupt schien das hier die Jahresversammlung der Psychatriepatienten 80+ zu sein, keiner der Anwesenden war in seinem Alter oder auch nur in der Nähe davon. Die einzige Gemeinsamkeit zwischen ihnen schien, mit Ausnahme des Benehmens und des Alters, eine Tasse Tee zu sein. Jeder von ihnen hatte eine in der Hand oder in seiner Nähe abgestellt, die kichernde Alte hatte sie sich zusammen mit dem Patronengurt umgeschnallt, ihr schien es nichts auszumachen, das der Tee bei jeder ihrer Bewegungen immer wieder über die noch vorhandenen Reste ihres pinken Kleides schwappte (und seltsamerweise nicht leer wurde). Plötzlich, wie auf ein unsichtbares Signal hin, drehte sich die kichernde Alte um, ließ ihr Gewehr sinken, und sah ihm direkt in die Augen. “DU BIST NEU! AHAAHAAAAA!!” “..äh…” “WILLST DU TEEEEEEEEE?! AHAHHAHAAHAHAAA!!” Noch bevor er irgendwas erwidern konnte, wurde er äußerst unsanft zurück und zu Boden gerissen, gerade noch rechtzeitig, den in diesem Moment lud die kichernde Alte durch und eine Ladung Schrot bohrte sich genau dort in die Wand, wo sich eben noch sein Kopf befunden hatte. “Oh Scheiße!!” Ungläubig starrte Devin die Löcher in der Wand an. “MAMA GIBT DIR TEEEEE! MIT ZUCKERRR!! AHAHAHAHHAHAAAAA!” “Komm, weg hier!” ----- Vielen Dank fürs lesen! Feedback in Form eines Kommis ist erwünscht, da dürft ihr so richtig die Sau raus lassen und lästern was das Zeug hält. xD Ihr wollt gar nicht lästern? Ihr wollt sogar noch mehr? Dann schaut auf http://starsexplode.wordpress.com vorbei - dort ist das nächste Kapitel bereits online! edit: Diese Fanfic war im Übrigen als eine Art Fortsetzung zu Disraelis Abiball gedacht - wer schon volljährig ist, und sie gerne lesen möchte, findet sie hier: http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/388013/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)