Sailor Moon Harmony von abgemeldet (Search for new Senshi) ================================================================================ Sailor Moon Harmony 13 - Die Sterne versammeln sich --------------------------------------------------- Kapitel 13 - Die Sterne versammeln sich Es war früher Morgen und die Sonne schickte ihre ersten, wärmenden Strahlen hinter dem Horizont hervor. An der Bahnstation Tokio-Juuban herrschte trotz der frühen Stunde schon reger Betrieb. Eine Gruppe von jungen Menschen, vorwiegend Mädchen, verabschiedete sich von ihren Freunden. "Und ihr seid ganz sicher, dass ihr nicht hierbleiben wollt?" fragte Usagi ihr Gegenüber. "Ich denke, das wäre keine gute Idee", antwortete Forras mit seiner tiefen Stimme. "Jetzt, wo wir nur noch normale Menschen sind, wird es das beste sein, wenn wir uns an einem etwas weniger turbulenten Ort niederlassen." Er zuckte dabei fast entschuldigend mit den Schultern. "Diese Stadt steckt voller schrecklicher Erinnerungen an unser früheres Leben", ergänzte Empusia. "Es wird das Beste sein, wenn wir als gewöhnliche Familie in einer anderen Stadt leben." Usagi nickte verstehend und ihr Blick fiel auf die dritte Person, der sie alle heute "Auf Wiedersehen" sagen mussten. Churel stand mit gesenktem Kopf neben Forras und Empusia, die sie wie ihre Eltern behandelte. "Churel?" fragte Miharu vorsichtig. Im rötlichen Schein der Morgendämmerung glitzerten die Tränen die Churels Wangen herunterliefen. "Ich...Ich dank Euch für alles", flüsterte sie fast unhörbar. Miharu stand ihrer Freundin ebenfalls etwas hilflos gegenüber. Wortlos nahm sie Churel in den Arm und versuchte sie zu trösten. "Es ist doch kein Abschied für immer", sagte sie ihr leise. "Und Du kannst uns doch besuchen kommen." Langsam trockneten Churels Tränen und sie sah Miharu nun fast lächelnd an. "Ich werde Dir schreiben, wo wir untergekommen sind"; versprach sie. In diesem Moment fuhr der Zug auf ihrem Gleis ein und es wurde langsam Zeit die Freunde endgültig zu verabschieden. Die Drei, die von nun an eine Familie sein würden, stiegen in den Zug ein und warteten am Fenster ihres Abteils die Abfahrt ab. Sie winkten den Freundinnen noch lange zu, bis der Zug aus dem Bahnhof verschwunden war.* "Hört mich an, allmächtige Herrin!" Nocturn kniete allein in seinem Altarraum. Der dunkle Altar stand direkt vor einem Obelisken aus vollkommen schwarzem Obsidian. Davor standen wiederum zwei Kerzen, die mit dunkler Flamme brannten. "Gewährt mir für einen Moment die Ehre eurer Anwesenheit und gebt mir Anweisungen." Mit diesen Worten hob er ein Kristallprisma empor, in dem die bisher gesammelte Sternenenergie der Menschen eingeschlossen war. "Nimm dieses Opfer an und zeigt euch mir." Die Energie entwich dem Kristall als silberner Nebel und vereinte sich mit den dunklen Flammen der Kerzen. Plötzlich schoß aus den zwei Kerzen eine Stichflamme empor, die sich vor dem Obelisken zu einer annähernd menschlichen Form verdichtete. Ein leises Seufzen zog sich durch den Raum. "Was willst Du, Nocturn?" hörte man die verzerrte Stimme der Feuergestalt. "Oh, meine Gebieterin", flüsterte Nocturn. "Wie hab ich diesen Tag herbeigesehnt." Das Wesen aus schwarzem Feuer hob seinen Kopf. "Hast du die wahre Sternenenergie gefunden?" Diese Frage hatte Nocturn befürchtet. "Leider nicht, meine Gebieterin. Wir haben alles nur Erdenkliche getan, aber wir wurden aufgehalten." Lange Zeit herrschte eine unheimliche Stille, in der sich langsam eine gewisse Spannung aufbaute. "Ist das Opfer bereit?" fragte die Gestalt schließlich. Nocturn, der allmählich unruhig geworden war, beeilte sich mit der Erklärung. "Jawohl, meine Gebieterin. Wir haben die optimale Person dafür gefunden. Wie ihre Mutter besitzt sie einen außergewöhnlich starken Sternenkristall, der durch die Umstände ihrer Geburt und unseren Einfluß sich jetzt mehr dem Bösen als dem Guten zuwendet." Allmählich verblassten die schwarzen Flammen und die Gestalt sprach noch ein paar letzte Worte zu ihrem Untergebenen. "Sehr gut. Trage Sorge dafür, das alles bereit ist, wenn die Sterne meine Wiedergeburt verkünden." Nocturn kniete vor dem schwarzen Altar nieder. "Wie ihr befehlt, meine Gebieterin." Die letzten Flammen des schwarzen Feuers verschwanden und der Anführer der Bruderschaft erhob sich. "Alles ist bereit", flüsterte er. "Die Welt wird erzittern, wenn unsere Herrscherin wieder hier erscheint." In der Zwischenzeit suchte Zirias Ruhe in den dunklen Kerkern unterhalb der Kathedrale. Die Erkenntnis, daß nun auch Forras und Empusia ihren Orden verraten hatten, hatte ihn tief ins Mark getroffen. Er wanderte ziellos durch die verschlungenen, dunklen Korridore, um seine Gedanken zu ordnen. Plötzlich realisiere er, daß er vor dem Kerkertrakt stand, in dem Nocturn das Opfer für die große Herrscherin gefangen hielt. Obwohl der Ausdruck "gefangen" auch nicht ganz zutraf. Es war vielmehr so, dass ihre Macht ein Sicherheitsrisiko darstellte. Zirias zweifelte nicht daran, das sich das Mädchen mühelos befreien könnte. Er fragte sich, ob er nur durch Zufall oder mit Absicht hierher geführt wurde. Die gewaltige schwarze Energie, die durch eine der Türen drang, ließ ihn erschaudern. "Zirias", hörte er ein Flüstern aus dem Raum. Mit einem mulmigen Gefühl näherte er sich dem Verlies und sah durch die kleine Öffnung in der Tür. Mitten in dem kleinen Verlies, vollkommen eingehüllt in schwarze Energie, stand das Mädchen, das Nocturn dafür ausersehen hatte, ihrer Herrin die Unsterblichkeit zu garantieren. Wie schon so oft wunderte sich Zirias über die verblüffende Ähnlichkeit des Mädchens mit ihrer Erzfeindin Sailor Moon. Hierbei fiel ihm wieder ein, das keiner der Bruderschaft, außer Nocturn, etwas über die Herkunft des Mädchens wußte. "Was willst Du von mir?" fragte er. Er hoffte nur, dass das Mädchen das leichte Zittern in seiner Stimme nicht bemerkte. Sie war ihm schon jetzt an Macht und Bösartigkeit weit überlegen. "Du weißt, was unsere Herrin braucht, nicht wahr?" Wie sehr sie doch Nocturn inzwischen ähnelte. Auch mit einem leisen Flüstern konnte sie sich überall Gehör verschaffen. "Was meinst Du?" Ein leises Lachen antwortete ihm. "Du versuchst Deine Liebste zu decken und gibst vor, nicht zu wissen, welche Menschen die echte Sternenenergie in sich tragen." Zirias schluckte schwer. Er hatte keine Chance zu leugnen. Dieses Wesen konnte bis in die tiefsten Tiefen seiner Seele blicken und selbst die bestgehütetsten Geheimnisse an Tageslicht zerren. "Weiß Nocturn davon?" Wieder hörte er als Antwort nur ein leises Kichern. "Nein, und er wird es auch nicht erfahren. Vorausgesetzt natürlich, du bringst mir bald die wahre Sternenenergie, damit ich sie unserer Herrin darbringen kann." Zirias zögerte etwas. "Du weißt, was mit dir geschieht, wenn Nocturn erfährt, daß Du ihm so etwas verheimlichst hast", donnerte sie. Als Beleitung zu ihrem Ausbruch liefen schwarze Blitze die Wände der Höhle entlang. "Jawohl!" Geschlagen verbeugte sich Zirias vor der geschlossenen Kerkertür und verschwand in wabernden Schwaden von schwarzem Nebel. Die Mittagssonne schien warm vom Himmel Tokios herab und nichts an diesem herrlichen Tag gab Aufschluss über die Gefahren, die auf das Sailorteam warteten. Hotaru begleitete Setsuna und ihre Schwester Shakira bei einem Spaziergang durch den kleinen Park ihres Anwesens. Der Abschied am frühen Morgen erfüllte sie mit Trauer, aber auch mit Freude darüber, das den Dreien endlich ein neues Leben ermöglicht wurde. Ihr Blick wanderte zu den Trauerweiden, die den Bach, der durch das Grundstück lief, säumten. An die Trauerweiden schlossen sich Beete mit vielen verschiedenen Rosensträuchern an, die auch jetzt noch Blüten trugen. Alles wirkt so friedlich, dachte sie bei sich. Warum kann es nicht immer so bleiben? Warum haben die ewigen Kämpfe nicht endlich mal ein Ende? Sie stutzte. Etwas in diesem harmonisch wirkenden Bild passte nicht; bereitete ihr Sorge. Völlig unbewusst lenkte sie ihre Schritte in Richtung der Rosen. "Was hast du, Hotaru?" fragte Setsuna besorgt. Der starre und gleichzeitig vernebelte Blick ihrer Ziehtochter war für sie schon immer ein alarmierendes Zeichen gewesen. Umso mehr, da Hotaru auf ihre Frage nicht antwortete, oder sie gar nicht zu hören schien. Zielbewusst setzte sie ihren Weg fort, ohne sich darum zu kümmern, dass ihre Beine von den Dornen der Rosen zerkratzt wurden. Verwirrt folgte Shakira ihrer Schwester, die selbst nicht wusste, wohin sie Hotarus Weg führen würde. All ihre Sinne waren bis aufs äußerste geschärft. Sie wusste nicht genau, wonach sie suchte, doch sie wusste, das es etwas Kaltes und Böses bedeutete. Wenn sie ihre Umgebung betrachtete, konnte sie kaum glauben, das sie hier auf ein Zeichen für die drohende Gefahr treffen würde. Abrupt hielt sie an. Wenige Meter vor ihr blühte ein außergewöhnlich schöner Strauch mit vollen Rosenblüten. Im Prinzip nichts Ungewöhnliches. Doch alle Blüten waren pechschwarz. Ihr stockte der Atem. Schwarze Rosen. Seit dem Kampf gegen Nehelenia waren diese Blüten für sie alle ein Symbol für die drohende Gefahr, die der Erde bevorstand. Wie durch einen Schleier registrierte Hotaru, dass Setsuna und Shakira hinter ebenfalls zum Stehen kamen. Sie hörte, wie Setsuna scharf die Luft einsog. Auch sie hatte den Rosenstrauch mit den schwarzen Blüten entdeckt. "Es hat also begonnen", flüsterte sie leise und legte Hotaru die Hände auf die Schultern. "Ja", antwortete Hotaru. "Die Erde selbst spürt die Gefahr, die über uns schwebt." "Usagi. Komm schnell runter. Post für dich!" Ikuko legte den dicken Brief aus den USA auf den Esstisch und wartete darauf, das ihre Tochter herunterkam. Wenige Sekunden später stürmte selbige die Treppe hinunter und riss den Brief auf. "Er ist von Naru", erklärte sie ihr. "Was du nicht sagst", entgegnete ihre Mutter. "Der Brief hätte ja von sonst wem sein können, da du ja so viele Leute in Amerika kennst." Usagi überging die Ironie ihrer Mutter geflissentlich und schüttete den Inhalt des Briefes auf den Tisch. Ein Brief war dabei, sowie einige Fotos und Postkarten. Begeistert sah Usagi sich die Fotos an. Naru und Umino hatten sich im Frühjahr einen Traum verwirklicht und waren gemeinsam für ein Schuljahr nach Amerika gegangen. Alle Fotos zeigten Naru und Umino, entweder in ihrer Wohnung, vor ihrer Schule oder vor amerikanischen Sehenswürdigkeiten. Als sie die Fotos mehrmals durchgesehen hatte, machte sie sich daran den Brief zu lesen. Liebe Usagi, bis jetzt hat sich hier nicht viel geändert. Amerika ist nach wie vor toll. Es ist zwar schwierig sich mit seinen Mitschülern immer nur in Englisch zu Unterhalten, aber wie sagt man? Übung macht den Meister. Umino ist trotz allem ein Ass in der Schule. Möchte wissen, wie das kommt. Ach ja, ich arbeite nebenbei als Aushilfe bei der Schulkrankenschwester. Letzte Woche war Umino hier, weil er sich mit einem Papier in den Finger geschnitten hatte. Männer sind ja solche Weicheier. Vor einem Monat waren wir in Washington und haben uns das Kapitol angesehen. Es war echt schön. Die Postkarte, die ich dir eigentlich schreiben wollte, hab ich diesem Brief beigepackt. Und nächste Woche, wollen wir uns die Freiheitsstatue ansehen. Wir haben eine Woche Ferien. Mal sehen, ob sie höher ist, als der Tokyo Tower. Du wirst nicht glauben, was Umino hier im japanischen Viertel für einen Laden gefunden hat. Einen Spezialitätengeschäft, in dem man auch frittierte Garnelen bekommt. Ich sag dir, der hat damit echt einen Schuss weg. Also, ich hoffe bald mal was von dir zu hören. Bis bald Naru + Umino Usagi konnte sich bildlich vorstellen, was Naru und Umino für einen Spaß in Amerika haben mussten. Gott sei Dank waren sie im Moment nicht hier. Usagi schluckte. Sie wusste, dass sich dieser Gedanke hart anhörte, aber je mehr ihrer Freunde sie in Sicherheit wusste, umso mehr konnte sie sich auf den Kampf gegen das Böse konzentrieren. Mit einem tiefen Seufzer packte sie den Brief und die Bilder zusammen und verstaute sie in einer Box ihres Zimmers, in der schon andere Postkarten und Briefe von Naru und Umino lagen. Melancholisch blickte sie aus dem Fenster. "Was ist los, Usagi?" fragte Luna, die bisher ruhig auf ihrem Bett geschlafen hatte. Usagi sah zu ihr herunter und versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen. "Ich frage mich nur gerade, ob es uns jemals möglich sein wird, unseren Freunden ein friedliches Leben zu ermöglichen. Seit das Dunkle Königreich vor Vier Jahren versucht hat, die Welt zu erobern, mussten wir immer nur kämpfen." Erschrocken sah Luna ihren Schützling.an "Nein, mach dir keine Sorgen", beeilte sich Usagi zu sagen. "Ich zweifle nicht an dem Sinn unserer Aufgabe, es war nur ein Gedanke." Damit wandte sie sich wieder dem Fenster zu. "Ach Usagi", flüsterte Luna. Unsichtbar schwebte Zirias in seiner schwarzen Robe über Tokio. So viele Menschen, dachte er. Und die meisten von ihnen sind so schwach; unwürdig, ihre Energie ihrer Herrin zu opfern. Doch es gab einige unter ihnen, starke Krieger, die die Energie der Planeten des Sonnensystems in sich trugen. Allein diese Energie war würdig genug, ihrer Herrin geopfert zu werden und ihr damit die Wiedergeburt in diese Welt zu ermöglichen. Dank seiner Wahrnehmungsgabe, konnte Zirias diese Personen nun fühlen. Fünfzehn Menschen waren es, und alle lebten hier in Tokio. Welch seltsamer Zufall, dachte er bei sich. Es schien fast so, als würden sich die Sterne an diesem Punkt aus irgendeinem Grund versammeln. Doch das war erst einmal nebensächlich. Die Energie dieser Sterne würde ihm gehören, und er würde sie Zirias darbringen, wenn die Zeit dafür reif war. Was interessierte ihn, was das Mädchen im Kerker gegen ihn in der Hand hielt. Früher oder später würde sie die Rolle des Opfers übernehmen, das der Herrscherin die Unsterblichkeit bringen würde. Und bis dahin würde sein Plan erfolgreich gewesen sein. "Ich habe es dir versprochen, Pluto", flüsterte er. "Nichts wird uns mehr trennen." Und mit diesen Worten löste er sich in einer schwarzen Nebelschwade auf und begann, seinen teuflischen Plan in die Tat umzusetzen. Unruhig lief Rei in den Gängen des Hikawa Tempels herum. Was war nur los, fragte sie sich. Sie fand heute nicht die nötige Ruhe, die für ihre Meditation nötig wäre. Um ihre Aufgewühltheit zu bekämpfen, trat sie ins Freie, um vor dem Schrein des Tempels zu beten. Sie war überrascht schon jemanden dort vorzufinden. "Tamashi, was machst du denn hier?" Ihre Freundin rührte sich nicht und man sah ihr an, das sie völlig in ihr Gebet vertieft war. Rei setzte sich auf einen Stein in der Nähe und wartete, bis Tamashi fertig war. Nach fünf Minuten erhob sich ihre blauhaarige Freundin und sah sie überrascht an. "Ich habe dich gar nicht kommen hören", sagte sie verdutzt. "Das habe ich bemerkt", erwiderte Rei lachend. Doch ihre Miene wurde sofort wieder ernst. "Warum hast du so intensiv gebetet? Beunruhigt dich etwas?" Ihre Freundin sah nun auch nicht mehr fröhlich aus. "Seit heute morgen verspüre ich eine innere Unruhe. Ich spüre große Gefahren, die auf uns zukommen." Rei nickte stumm. "Das habe ich auch bemerkt. Dieses ungewöhnlich schwüle Wetter heute. Kein einziger Vogel hat sich bisher blicken lassen." Plötzlich ertönte ihr Kommunikator. "Rei?" hörte sie Makotos Stimme. Wir treffen uns all bei Usagi und kommen dich gleich abholen." Dann brach die Verbindung ab. "Typisch", murmelte Rei mit säuerlichem Gesicht. "Ob man selbst vielleicht etwas vorhat, interessiert mal wieder keinen." Tamashi lächelte leise. "Und hast du denn etwas vor, Rei?" Die Angesprochene drehte sich mit hochrotem Kopf um. "Na ja, nein. Aber es hätte ja sein können." Ein breites Grinsen breitete sich auf Tamashis Gesicht aus. "Alles klar", sagte sie mit einem Zwinkern zu Rei. "Ich hole Setsuna, Hotaru und die anderen ab. Wir treffen euch dann bei Usagi." Mit einem kurzen Winken drehte sie sich um, und lief die Stufen hinunter, die zur Strasse führten. Alles war bereit. Aus seinem Versteck beobachtete Zirias, wie das blauhaarige Mädchen den Platz verließ und die Treppe hinunterlief. "Das war auch eine von denen", flüsterte er leise. "Aber die kommen später dran." Mit ausdruckslosem Gesicht ließ er die vier dunklen Prismen vor seinem Gesicht kreisen, die er für diese Mädchen ausgewählt. Diese waren nicht wie die gewöhnlichen Prismen, die man den Unwürdigen anvertraut hatte. Diese Prismen waren von der Herrin selbst gesegnet, geschaffen um Sternenenergien in sich aufzunehmen, die die Energie von einfachen Menschen um ein Vielfaches überstiegen. Mächtige dämonische Energien waren in ihnen eingeschlossen, die ihm behilflich sein würden, das Höchstmaß an Energie aus den Senshi herauszukitzeln. "Geduld, meine Kleinen", sprach Zirias zu den Kugeln. "Eure Stunde ist bald gekommen." Mit diesen Worten fuhr er fort, die junge Priesterin zu beobachten, die sich soeben zu einem innigen Gebet vor den Schrein gekniet hatte. Als Haruka und Michiru in den Garten kamen, fanden sie Hotaru, Setsuna und Shakira mit nachdenklichem Gesicht vor. "Was ist denn mit euch los?" fragte Michiru fröhlich. Ohne aufzusehen warf ihnen Hotaru einen Zweig des schwarzen Rosenbusches vor die Füße. Mit einem leichten Aufschrei sprang Michiru zurück und Haruka betrachtete mit grimmigem Gesicht den Zweig, an dem zwei volle, schwarze Rosen blühten. "Etwas schreckliches wird heute geschehen", sagte Haruka wütend. "Der Wind ist rastlos und unregelmäßig." Michiru stimmte ihr hilflos zu. "Das Meer beginnt zu tosen. "Doch bis eben habe ich darin keine Gefahr gesehen." Sie sah Setsuna und Hotaru ratlos an. "Wir sollten uns mit den anderen beraten", schlug sie vor. Setsuna nickte mit düsterem Gesicht. "Raum und Zeit beginnen sich zu verzerren. Eine noch nie dagewesene Gefahr steht uns bevor. Wir sollten sofort aufbrechen." In diesem Moment hielt ein Fahrrad vor dem Gartentor und Tamashi sprang ab und eilte auf dem gepflasterten Weg zu ihnen. "Wir sollten uns beeilen, sonst sind wir die letzten", rief sie ihnen zu. Verwirrt schauten die anderen Tamashi an. "Was meinst du damit?" fragte Michiru. "Na, wir treffen uns doch alle heute bei Usagi. Ich wollte euch abholen." Sie blickte in Runde und fand sich fragenden Gesichtern gegenüber. "Wisst ihr nichts davon? Makoto hat eben noch Rei angefunkt, um ihr zu sagen, das sie von ihnen abgeholt wird." Hotaru und Setsuna tauschten warnende Blicke aus. "Wir sollten das überprüfen", schlug Haruka vor und holte ihren Kommunikator heraus. "Usagi, hörst du mich?" Nach einem kurzen Rauschen erschien Usagis fröhliches Gesicht auf dem Mini-Bildschirm. "Hallo Haruka, was gibt's?" fragte sie. "Hör zu, wir verspäten uns etwas zu dem Treffen bei dir?" erklärte sie. "Was für ein Treffen?" fragte Usagi. "Seit wann treffen wir uns denn bei mir? Und auch noch heute?" Wie sooft stand ihr völliges Unverständnis ins Gesicht geschrieben. "Du weißt also nichts von einem Treffen?" fragte Haruka mit angespannter Stimme. "Nein. Ich hatte gehofft, heute mal einen freien Tag zu haben, um ihn mit Mamoru zu verbringen. Ach, Mamoru. Hab ich dir eigentlich schon erzählt, was er gestern Süßes für mich getan...." Entsetzt starrten Haruka und die anderen auf den Kommunikator. Wenn sich niemand etwas einfallen ließ, würde das noch Stunden so weitergehen. Mit ausdruckslosem Gesicht reichte Michiru Haruka ein Bonbonpapier und machte ihr mit eindeutigen Gesten zu verstehen, dem Gespräch irgendwie ein Ende zu setzen. Haruka drückte das Papier ein paar Mal hinter ihrem Kommunikator zusammen, um ein Rauschen zu simulieren. "Tut mir leid, Usagi. Die Verbindung ist ganz schlecht. Wir melden uns später." Mit einem Seufzer der Erleichterung unterbrach sie die Verbindung. Doch ihr Gesicht wurde sofort wieder ernst. "Also entweder gibt es ein eindeutiges Verständnisproblem bei den anderen, oder es ist..." "...eine Falle", führte Michiru den Satz zuende. "Wir müssen Rei warnen", rief Tamashi und zückte ihren Kommunikator, doch außer Rauschen kam nichts heraus. Alle sahen sich alarmiert an. "Dann müssen wir wohl vorbeigehen und nach dem Rechten sehen", schlug Shakira vor. Alle waren einverstanden und bereit zum Aufbruch. "URANUS CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "NEPTUNE CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "PLUTO CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "SATURN CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "CHARON CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "NEMESIS CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "Und jetzt los!" rief Haruka und die anderen folgten ihr. "Wo hast du Rei das letzte Mal gesehen, Nemesis?" fragte Saturn. "Am Hikawa Tempel", antwortete diese. "Dorthin wollten die anderen auch kommen." Saturn nickte abwesend. "Dann werden sie sie bestimmt dort überfallen", überlegte sie. "Wir müssen auf dem schnellsten Weg zum Hikawa Tempel", rief sie den anderen zu. "Wir müssen Usagi auch Bescheid geben", überlegte Neptun. "Sie ist die Einzige, die es mit unseren Feinden aufnehmen kann!" Usagi schrak leicht zusammen, als das Signal ihres Kommunikators erklang. "Ist die Verbindung wieder da, Haruka?" fragte sie lachend. "Nein, hier ist Michiru", tönte eine aufgeregte Stimme aus dem Gerät. "Wir haben nicht viel Zeit! Wir vermuten, dass unsere Feinde Ami, Rei, Makoto und Minako am Hikawa Tempel überfallen wollen. Komm bitte so schnell es geht dorthin!" Damit brach die Verbindung erneut ab. Usagi starrte geschockt auf ihr Armband. Ein mulmiges Gefühl beschlich sie. Was bezweckten ihre Feinde nur damit, sie direkt anzugreifen. Die Sailor Senshi waren in den seltensten Fällen das primäre Ziel ihrer Feinde gewesen. Vielmehr waren sie so etwas wie das störende Element, das den Bösen immer wieder ihre Pläne durchkreuzte. Immer noch abwesend stand sie auf und lief zur Tür. "Mama, ich muss ganz dringend weg", rief sie das Treppenhaus hoch und lief die Tür hinaus. Ehe ihre Mutter ihr antworten konnte, war sie schon außer Hörweite. Die Wolken verzogen sich und gaben den Blick auf den glutroten Abendhimmel über Tokio frei. Rei erhob sich von ihrem Gebet und atmete erleichtert die frische Abendluft ein. Nach ihrem Gebet fühlte sie sich direkt viel wohler. Sie blickte zum Himmel und hielt Ausschau nach den ersten Sternen. "Wo bleiben die denn bloß?" fragte sie sich leise. "Hallo Rei", hörte sie eine vertraute Stimme hinter sich. Minako, Ami und Makoto kamen die Stufen zum Tempel hinaufgerannt. Völlig außer Puste kamen sie oben an. "Also..", begann Minako. "Also sag uns jetzt bitte, was das für eine wichtige Sache ist, weswegen wir sofort herkommen sollten." Rei sah sie verständnislos an. "Was meinst du damit?" fragte sie. "Ich dachte, ich wolltet mich zu einem Treffen bei Usagi abholen?" Jetzt war es an den anderen verwirrt dreinzuschauen. "Seit wann treffen wir uns denn bei Usagi?" wollte Makoto wissen. "Wir haben alle deinen Funkspruch bekommen, dass wir so schnell wir möglich hierher kommen sollten, weil du etwas wichtiges mit uns zu besprechen hättest." Rei schüttelte den Kopf. "Das stimmt nicht. Ich habe euch nicht...". Ein lautes Lachen hinter ihr ließ sie schlagartig verstummen. Gleichzeitig breiteten sich dichte, schwarze Nebelschwaden auf dem Hof des Tempels aus. Undeutlich konnte sie hinter dem Nebel eine große Gestalt ausmachen. "Ein Dämon?" fragte sie ungläubig. Ein leises Kichern antwortete ihr. "Fast, meine kleine Sailor Senshi. Aber ich glaube, du würdest dir noch wünschen, dass ich einer dieser hirnlosen Dämonen wäre." Mit diesen Worten öffnete sich die Nebelwand ein Stück, und gab den Blick auf einen hochgewachsenen Mann frei. Dem Aussehen nach zu urteilen war er höchstens Mitte 20, aber ähnlich wie bei Setsuna hatten seine Augen etwas zeitloses an sich. Seine langen schwarzen Haare fielen auf eine ebensolche Robe, die das Licht der untergehenden Sonne aufzusagen schien. "Wer bist du?" fragten die Vier wie aus einem Mund. Die dunkle Gestalt lächelte kurz und entblößte dabei strahlend weiße Zähne, die an den Enden leicht spitz zuliefen. "Ich bin euer Erlöser", antwortete dieser schlicht. "Derjenige, der euch von eurer schweren Verantwortung als Sailor Senshi befreien wird und dafür sorgt, dass eure Energie einem nützlichen Zweck zugute kommt." Er blickte jede einzelne von ihnen mit seinen stechenden Augen an. "Ich bin Zirias", stellte er sich vor. Makoto war die Erste, die sich wieder fing. "Es ist uns egal, wer du bist oder was du vorhast. Mit uns wirst du nicht so leicht fertig." "JUPITER CRYSTAL POWER-MAKE UP!" Unbeeindruckt beobachtete Zirias das Schauspiel und sah sich Sekunden später einer wütenden Sailor Senshi gegenüber. "Dein Plan wird nicht funktionieren", rief Makoto ihm entgegen. "Mit uns ist noch niemand fertig geworden!" "JUPITER OAK EVOLUTION!" Die grünen Kugelblitze schossen auf Zirias zu, doch dieser machte sich nicht einmal die Mühe, die Hand zu heben, um die Energie abzufangen. Wie durch einen Schutzschild, verpuffte die Angriffsenergie Jupiters ganz plötzlich. Zirias lächelte leicht und sandte seine dunkle Energie durch seine Augen auf die Kriegerin zu. Von einer Schockwelle erfasst, wurde diese an die nächstgelegene Hauswand geschleudert und blieb für einige Momente bewusstlos liegen. "Makoto", rief Ami geschockt und lief zu ihrer Freundin, um sie zu untersuchen. Auch Rei und Minako folgten ihr. "Es...es geht schon wieder", presste Makoto unter Schmerzen hervor. "Ich brauche nur einen Moment, um wieder zu Kräften zu kommen." Aufgebracht drehten sich Ami und die anderen zu Zirias um, der immer noch seelenruhig in der Mitte des Hofes stand und auf die nächste Aktion der Krieger wartete. "Wie kannst du es wagen", schrie Ami ihm entgegen. "Dafür wirst du bezahlen!" "MERCURY CRYSTAL POWER-MAKE UP!" "MARS CRYSTAL POWER-MAKE UP!" VENUS CRYSTAL POWER-MAKE UP!" Vereint standen die Vier Sailor Senshi zusammen und sahen ihrem neuen Gegner entschlossen entgegen. Doch Zirias hatte für die Mädchen nicht mehr als ein müdes Grinsen übrig. "Wundervoll, diese Energie", flüsterte er. "Ihr seid wirklich die Richtigen." Überrascht sahen sich die Freundinnen an. "Die Richtigen wofür?" fragte Venus vorsichtig. Wie auf Kommando wurde Zirias Gesichtsausdruck düster, sein grinsen diabolisch. "Die Richtigen, um meine Diener kennenzulernen." Mit diesen Worten ließ er die Vier dunklen Prismen erscheinen und setzte ihre Energie frei. Die Kugeln glühten in denselben Farben, wie die Auren der Vier Senshi; Blau, Rot, Grün und Orange. Doch ihr Leuchten hatte etwas gefährliches und bedrohliches an sich. Langsam formten sich aus den Kugeln Vier Gestalten. Als sie ihre Verwandlung beendet hatten, waren aus ihnen übermenschlich große Dämonen geworden, die den Vier Senshi gegenüber standen. Ein Flammendämon für Mars, ein Eisdämon für Merkur, ein Blitzdämon für Jupiter und ein Schattendämon für Venus. Diese Vier Gestalten der Dunkelheit trugen in ihrer Brust eingelassen, die dunklen Prismen. "Seid vorsichtig", flüsterte Merkur ihren Freundinnen zu, während sie mit ihrer Spezialbrille die Daten der Monster analysierte. "Diese Wesen repräsentieren unsere Elemente, aber in einer bösartigen und verzerrten Form." Gerade als sie ihren Satz beendet hatte, stürzten die Dämonen sich auf. "MARS FLAME SNIPER!" "SUPREME THUNDER DRAGON!" Die Attacken von Mars und Jupiter jagten auf ihre Feinde zu und wirbelten bei ihrem Aufprall große Staubwolken auf. Gespannt sahen die beiden auf die Stelle, an der sie die Überreste ihrer Feinde vermuteten. Doch als sich der Staub lichtete, standen die beiden Dämonen unversehrt nebeneinander. Sie hatten nicht den kleinsten Kratzer abbekommen, außer, das die dunklen Prismen auf ihrer Brust nun schwach in Rot und Grün leuchteten. "Verdammt", rief Mars. "Wir sind einfach zu schwach, um sie allein zu besiegen. Auch um Venus und Merkur stand es nicht besser. Die beiden hatten ihre mächtigsten Waffen auf die Dämonen geschleudert, doch auch bei ihnen hatte es keinerlei Wirkung gezeigt. "Es muss einen Weg geben", schrie Mars und setzte wieder zum Angriff an. "FIRE SOUL BIRD!" "MERCURY AQUA RHAPSODY!" "VENUS LOVE ME CHAIN!" "JUPITER OAK EVOLUTION!" Die Attacken der Freundinnen vereinten sich und verursachten eine kleine Explosion, als sie in die Reihen der Dämonen niederging. Schwer atmend glaubten die Senshi schon an ihren Sieg, als ein vierfaches Brüllen ihnen auch diese Hoffnung nahm. Unversehrt traten die Monster aus dem Krater, den die Explosion in den Boden gerissen hatte, heraus und blickten die Senshi siegessicher an. Sie glühten inzwischen schwach in den Farben ihres Elements und die Prismen auf ihrer Brust strahlten fast blendend hell. Erschöpft lehnte sich Mars an einen der Bäume in der Nähe. "Es...es hat keinen Zweck. Wir müssen die anderen benachrichtigen." Missmutig beobachtete Zirias die Entwicklung seines Plans. "Verdammt, so kurz vor dem Ziel wollen sie aufgeben", fluchte er, als ihm die rettende Idee kam. "Fangt an, den Tempel zu zerstören", befahl er den Dämonen. Ungläubig beobachteten die Senshi, wie die Monster ihr Werk der Zerstörung begannen. "Hör auf", schrie Sailor Mars verzweifelt und wollte sich wieder auf die Dämonen stürzen, als eine Hand ihren Arm packte und sie grob zurückzog. "Du darfst sie nicht angreifen", versuchte Uranus ihr klar zumachen. Verwirrt sah Mars sich um. Die Outers hatten sich in den Kampf eingeschaltet. Vielleicht hatten sie nun eine kleine Chance zu gewinnen. Erneut blickte Zirias düster diese erneute Störung. "Ihr kommt noch früh genug dran", schleuderte der den Outer Senshi entgegen und mit einer kurzen Handbewegung, schleuderte er sie einige Meter weiter weg und erschuf eine dunkle Barriere um sie herum, aus der sie sich erst mal nicht befreien konnten. "Verdammt", rief Uranus. "Wir dürfen sie nicht im Stich lassen!" "URANUS METEOR STRIKE!" NEMESIS NIGHT ECLIPSE!" Die machtvollen Angriffe der Outer Senshi explodierten an der Barriere und wurden absorbiert. Ungläubig starrten die Outers auf die Stelle, an der eigentlich ein Loch klaffen müsste, hervorgerufen durch die Explosion. Doch sie hatten vielmehr den Eindruck, das die Wand sich verstärkt hatte. "Charon, kannst du uns hier rausbringen?" fragte Saturn. Die Angesprochene ließ ihren Talisman erscheinen und konzentrierte sich. Der Kristall, der an der Spitze des Raumschlüssels angebracht war, begann schwach zu glühen. Alle sahen hoffnungsvoll auf diesen kleinen Funken aus Licht, der jedoch wenige Momente später wieder erstarb. "Zwecklos", murmelte Charon erschöpft. "Ich kann die Dimension des Raumes innerhalb dieser Barriere nicht verändern." Uranus fluchte. "Es muss doch einen Weg geben, wie wir ihnen helfen können", rief sie hilflos und beobachtete das Schauspiel, das Zirias ihnen bot. "Wir müssen etwas tun", rief Mars unter Tränen aus, während die Dämonen ein Haus des Tempels schon fast niedergerissen hatten. Merkur beobachtete die Szene und versuchte zu ergründen, was Uranus gemeint haben könnte. "Sie absorbieren unsere Energie", schloss sie schließlich. "Je öfter wir sie angreifen, desto stärker werden sie." Mars sah sie geschockt an. "Aber wir können doch nicht hier herumstehen und zusehen, wie sie den Tempel zerstören", flüsterte sie hilflos. Merkur sah sie mitleidsvoll an, konnte ihr jedoch nichts tröstendes sagen. Bei jedem krachenden Balken zuckte Sailor Mars zusammen, als wäre es ein Knochen ihres eigenen Körpers der gebrochen würde. Ihr stockte der Atem, als sie sah, worauf die Dämonen als nächstes zusteuerten. "Das...das Zimmer meiner Mutter", flüsterte sie. "Sie wollen den Teil zerstören, indem das Zimmer meiner Mutter liegt." Sie fühlte nichts anderes mehr als blinde Wut. Vor ihren Augen schlugen Flammen der Rache empor und mit einem Aufschrei loderte ihre Aura feuerrot auf. "Dafür werdet ihr bezahlen", schrie sie verzweifelt und rannte auf die Dämonen zu. Blitzschnell drehte sich der Feuerdämon zu ihr um und ergriff sie mit einem seiner Fangarme. Völlig überrascht von diesem Angriff, war Mars plötzlich im Würgegriff des Dämons. Sie spürte, wie ihr langsam sie Energie entzogen wurde und schrie vor Schmerzen auf. "Gut so", flüsterte Zirias. "Quäl sie noch ein bisschen weiter, dann sind ihre Freundinnen auch soweit." Er sollte Recht behalten. Angestachelt durch die Schmerzensschreie ihrer Freundin explodierten auch die Energien der drei anderen Senshi, die nun ebenfalls zu den Dämonen eilten, um ihrer langjährigen Kampfgefährtin beizustehen. Und wie Zirias es geplant hatte, schnappte seine Falle zu und Uranus und die anderen konnten in ihrem Gefängnis nur hilflos mit ansehen, wie ihre Freundinnen in ihr Verderben liefen. Die drei übrigen Monster sprangen auseinander um nur eine Sekunde später hinter ihren Angreifern aufzutauchen und sie mit ihren Fangarmen an ich zu fesseln. An Händen und Füssen gefesselt, konnten die Vier Senshi ihrem Schicksal nun nichts mehr entgegensetzen. Auf ein Zeichen von Zirias begannen die Dämonen die angestaute Planetenenergie aus ihren Opfern zu saugen und sie in den Prismen zu speichern. Ungewollt setzen die Senshi durch ihre vergeblichen Bemühungen sich zu befreien auch die letzten Reserven ihrer Kristalle frei und spielten damit Zirias in die Hände. Schon wenige Augenblicke später war es vorbei und die Dämonen ließen die Mädchen, die nun wirklich ganz normale Mädchen waren, fallen und lösten sich auf, bis nur noch die dunklen Prismen übrig blieben. Diese strahlten nun jedoch von der Macht der Vier Planeten, die sie soeben absorbiert hatten und flogen zu ihrem Meister zurück. Mit einem Lächeln ließ Zirias die dunkle Barriere verschwinden, die die Outer Senshi von den anderen trennte und begann sich langsam mit seiner Beute in einer schwarzen Nebelschwade aufzulösen. Nacheinander blickte er in die Gesichter der Outer Senshi und fand in den meisten ihrer Augen bestätigt, was er dort zu sehen erhoffte; unversöhnlichen Hass und den Durst nach Rache. Doch dann wurde er durch ein Paar purpurfarbene Augen völlig aus der Fassung gebracht, denn in ihnen war kein Hass oder Wut, sondern nur Traurigkeit und Mitleid gegenüber seinem Schicksal. "Pluto", flüsterte er verwirrt, bevor er sich vollständig auflöste. Sie blickte noch einige Momente zu der Stelle, an der er noch vor wenigen Augenblicken gestanden hatte. Oh Pylartes", flüsterte sie unter Tränen, bevor sie sich den anderen zuwandte. Ami, Rei, Makoto und Minako lagen ohnmächtig auf dem Boden. Vorsichtig legte Saturn ihnen die Hand auf die Stirn und untersuchte ihren Geist. "Ihre Kristalle sind dunkel", flüsterte sie erschrocken. "In ihnen ist keine Spur mehr der Planetenenergie zu finden." Traurig beugte sich Pluto zu ihnen herunter, als sie plötzlich ein Geräusch vernahm. Sailor Moon kam völlig außer Atem die Stufen des Tempels hinaufgejagt und blickte sich suchend um. "Schön, dass du da bist, Sailor Moon", sagte Sailor Pluto und versuchte ein Lächeln zustande zu bringen. "Doch ich fürchte dieses Mal, bist du zu spät gekommen." Mit diesen Worten sah sie zum fast wolkenlosen Himmel hinauf und suchte dort nach den Vier hellsten Sternen; Merkur, Mars, Jupiter und Venus. Ihr Glanz war verblasst und man konnte die frühere Schönheit dieser schimmernden Himmelsjuwelen nur noch erahnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)