Sailor Moon Harmony von abgemeldet (Search for new Senshi) ================================================================================ Sailor Moon Harmony 21 - Kampf gegen Chaos ------------------------------------------ Kapitel 21 - Kampf gegen Chaos "LILITH ETERNAL - MAKE UP!" Die Worte dieser Anrufung hallten laut durch die große Halle und ließen die Sailor Senshi erstaunt aufblicken. Weißes und dunkles Licht erstrahlte um Envinity, die Prinzessin des dunklen Mondes. Serenity lächelte erleichtert. Sie hatten also Erfolg gehabt. Die Macht des Silberkristalls, vereint mit der Weisheit ihrer Mutter und ihrer Tante, hatte Envinity von dem Einfluss des Bösen befreit. Sie hatte keinerlei Zweifel, dass wohl Nehelenia den größten Anteil daran hatte. Das Licht verebbte langsam und Envinity stand in einen schwarz-weißen Sailor Fuku gekleidet allein auf der hohen Empore. Eine Aura aus Licht und Dunkelheit umgab sie und ihre goldenen Augen blickten ernst auf die Sailor Senshi hinab. "Hast Du das auch gespürt, Luna?" Artemis blickte hektisch auf die Bildschirme, deren Anzeigen ihnen völlig widersprüchliche Werte lieferten. "Irgendeine unglaubliche Macht ist erwacht. Aber es lässt sich nicht genau feststellen, welche Natur diese Macht hat. Sowohl Wellen des Licht als auch der Dunkelheit werden registriert." Artemis sah sich verwundert um. Es war etwas verwunderlich, dass eine solche Nachricht Luna nicht in völlige Aufregung stürzte. Er traute seinen Augen nicht. Sie saß am großen Versammlungstisch in der Mitte der Kommandozentrale und schien in die Ferne zu schauen. Ein Lächeln spielte um ihre Lippen, als sie sich zu Artemis umdrehte. "Kannst Du es Dir denn nicht denken, Artemis? Die letzte Kriegerin ist erwacht. Die Mädchen haben es tatsächlich geschafft." Glücklich schweifte ihr Blick wieder in die Ferne. "Ich habe immer daran geglaubt, dass sie es schaffen werden." "Sailor Lilith!" Prinzessin Serenity hatte sich als Erste wieder gefasst und rief nach der neu erweckten Sailor Senshi. Die Angesprochene blickte die Prinzessin des weißen Mondes mit traurigem Blick an. "Prinzessin", flüsterte sie leise und stieg langsam die Empore hinab. Unten angekommen kniete sie vor Serenity nieder und senkte den Kopf. "Ich bitte Euch, bestraft mich. Denn ich verdiene eine Strafe bei all dem Unglück, das ich versucht habe über Euch zu bringen." Das restliche Sailorteam hatte sich inzwischen um die Prinzessin versammelt und wartete ihre Antwort ab. "Sieh mich an, Envinity", sagte Serenity ruhig. Die Kriegerin des Lilith blickte auf und lange Zeit begegneten sich blaue und goldene Augen. Die Stille, die sie alle nun umgab, war fast greifbar, bis ein sanftes Lächeln um Serenitys Lippen spielte. "Ich glaube nicht, dass Du eine Strafe verdient hast, Lilith", verkündete sie. Als sie spürte, dass Uranus und Neptun Einwände erheben wollten, hob sie gebieterisch die Hand und gebot ihnen zu schweigen. "Aber wenn Du darauf bestehst, eine Strafe zu empfangen, so werde nicht ich diejenige sein, die diese zu verhängen hat." Sie kniete sich neben ihre Cousine und ergriff ihre Hände. "Die Zeit wird kommen, wo du all das Böse, dass du angerichtet hast, wieder wirst gutmachen können." Lilith sah ihre Cousine zweifelnd an und setzte zu einer Erwiderung an, doch Serenity lächelte sie nur an. "Bitte glaube mir. Es ist niemals zu spät, den Weg, den man eingeschlagen hat wieder zu verlassen und der Liebe und der Gerechtigkeit zu folgen. Deine Seele wird gerettet werden, wenn Du nur selbst daran glaubst." Sprachlos betrachtete Lilith die Prinzessin des weißen Mondes, die sie selbst noch vor wenigen Momenten vernichten wollte. Sie spürte, wir ihr Tränen der Erleichterung in die Augen stiegen und verlegen wandte sie sich ab. "Danke", flüsterte sie leise. "ich werde versuchen, mich Deines Vertrauens würdig zu erweisen." Die Prinzessin zwinkerte ihr zu, erhob sich wieder und zog dabei auch Lilith wieder auf die Beine. Sie drehte sich zu dem restlichen Sailorteam um. Ihre Freundinnen wichen überrascht einen Schritt zurück. Für einen Moment sahen sie die Herrschaftlichkeit und Macht, die inzwischen in ihrer Freundin steckte. Eines war klar: Sie war nicht mehr die kleine Heulsuse, die sie alle vor mehr als drei Jahren kennengelernt hatten. In diesem Moment strahlte das Licht der Mondprinzessin heller in ihr als jemals zuvor. "Dies ist das neue Mitglied unseres Teams", sagte sie laut zu ihnen. "Nach ihr haben wir die ganze Zeit gesucht und mit ihr werden wir den Sieg gegen die dunkle Bruderschaft davontragen. Ich möchte dass ihr ALLE...", dabei blickte sie streng zu Uranus und Neptun, "sie in unserem Team willkommen heißt. Sie ist eine Sailor Senshi wie wir alle und wird von nun an mit uns kämpfen." Einen kurzen Augenblick trafen sich die Blicke von Uranus und Serenity, doch schon bald blickte die Kriegerin des Windes zur Seite und musste sich von der Willensstärke der Prinzessin geschlagen geben. Nun traten nacheinander die Sailor Senshi nach vorne, um ihre neue Mitstreiterin willkommen zu heißen. Vielen von ihnen sah man im Gesicht an, dass sie der ganzen Sache noch etwas skeptisch gegenüberstanden. Doch aus Respekt vor ihrer Freundin und Prinzessin bemühten sie sich, sich nichts anmerken zu lassen. Als letztes trat Uranus vor Lilith und musterte sie genau. Lilith erwiderte den Blick, obwohl es ihr dabei kalt den Rücken herunterlief. Schließlich streckte ihr Uranus die Hand entgegen, die sie nur zu gerne ergriff. "Ich werde Dich im Auge behalten, Lilith", sagte Uranus frei heraus. "Ich denke nicht, dass ich Dir schon vertraue, doch...", unterbrach sie sich nach einem kurzen Seitenblick auf Serenity. "Doch unsere Prinzessin vertraut Dir. Und deswegen werde ich Dich in unserem Team akzeptieren" Lilith lächelte sie kurz an. "Ich danke Dir, Uranus", sagte sie schlicht und drückte noch einmal ihre Hand. "Wir sollten uns jetzt Nocturn vorknöpfen", schlug Mars vor. "Und zwar so schnell wie möglich", stimmte Venus ihr zu. Serenity nickte schließlich. "In Ordnung. Drei von Euch gehen zu der Stelle, wo Nocturn zusammengebrochen ist. Wir anderen warten hier auf Euch. Es hat keinen Sinn, wenn wir uns jetzt in alle Richtungen zerstreuen." Venus und Mars wandten sich zum Gehen und blickten Lilith forschend an. "Wir möchten, dass Du uns begleitest", erklärte sie dem neuen Teammitglied. "Du kennst Nocturn besser als irgendjemand von uns. Du würdest es merken, wenn er etwas im Schilde führt, nicht wahr?" Lilith stimmte ihnen zu und begleitete sie. Das restliche Sailorteam beobachtete, wie sie die Empore hinaufkletterten und schließlich dahinter verschwanden. "Wie kannst Du ihr nur so leichtfertig vertrauen", zischte Uranus Serenity zu. "Bis vor einer Stunde war sie noch unser schlimmster Feind. Und jetzt erlaubst Du ihr schon, mit uns zu kämpfen, nur weil sie angeblich ihre Meinung geändert hat." Das Wort "angeblich" flüsterte sie so verächtlich, dass Serenity erst erschrocken einen Schritt zurückwich. Dann wurde ihr Blick frostig und sie fixierte die Kriegerin des Windes mit kaltem Blick. "Willst du meine Meinung in Frage stellen, Uranus?" Jetzt war es an Uranus, die Prinzessin erschrocken anzublicken. "Hör bitte endlich auf, so misstrauisch zu sein. Wir haben im Moment keine Zeit dafür, einander skeptisch gegenüberzustehen. Wenn wir gegen Nocturn antreten, muss ich mich auf das Sailorteam verlassen können." Sie blickte Uranus eine lange Zeit schweigend an. "Und jetzt sag mir, Uranus. Kann ich mich auf Dich verlassen?" Der Willenskampf zwischen der Prinzessin des Mondes und der Kriegerin des Windes dauerte eigentlich nur wenige Augenblicke, doch für das restliche Sailorteam, das die Auseinandersetzung gespannt beobachtete, schien er Stunden zu dauern. Schließlich senkte Sailor Uranus den Blick und sah auf den Boden. "Ich werde mich Deinem Willen beugen, Prinzessin", sagte sie leise. "Ich werde Lilith nicht mehr misstrauen, wenn Du es nicht tust." Serenity strahlte Uranus an und umarmte sie überschwänglich. "Danke Uranus"; lachte sie und zwinkerte ihr zu. Peinlich berührt ertrug Uranus die plötzliche Umarmung und lächelte Serenity schließlich auch an. Die Anspannung, die bislang in der Luft gelegen hatte, verflog plötzlich und alle atmeten sichtlich erleichtert auf. "Sie benimmt sich langsam wie eine richtige Prinzessin, nicht wahr?" flüsterte Saturn Pluto zu. "Es wird ja auch ganz allmählich Zeit", gab diese ebenso leise zurück. "Der Zeitpunkt, an dem diese Welt zum Silbernen Königreich wird, ist nicht mehr weit." Erstaunt sah Saturn ihre Freundin an. "Ist das wirklich so? So bald wird es schon geschehen?" Pluto nickte schwach. "Sofern wir das hier überleben." Saturn nickte düster und wollte noch etwas sagen, als sie die aufgeregten Stimmen der drei restlichen Senshi hörten. "Sailor Moon", hörten sie Venus aufgeregte Stimme. Die drei Kriegerinnen kletterten über die Empore und liefen so schnell sie konnten die Stufen hinunter. "Was ist passiert?" rief Serenity erschrocken und eilte zu ihnen. Unten angekommen rangen die drei Senshi erst mal nach Atem, doch bemühten sie sich ihrer Freundin sofort Bericht zu erstatten. "Wir haben Nocturns Körper gesucht, um ihn zu fesseln und so zu verhindern, dass er uns noch angreifen kann", begann Mars zu erzählen. "Doch wir haben ihn nicht gefunden", fügte Lilith hinzu. "Er ist verschwunden." Serenity starrte die drei ungläubig an. "Wie ist das möglich? Wo kann er sein?" fragte sie mehr an Lilith gewandt. Diese überlegte einen kurzen Moment. "ich bin mir fast sicher, dass er noch hier ist und nach einem Weg sucht, wie er uns noch aufhalten kann." In diesem Moment begannen die Wände der großen Halle zu beben und ein grauenhaftes Lachen erfüllte die Luft. "Wie wenig Du mich doch kennst, meine Tochter", rief Nocturns körperlose Stimme. Ich muss nicht nach einem Weg suchen, wie ich Euch vernichten kann." Schwarze Blitze trafen aus dem Nirgendwo auf die Spitze der Empore und hinterließen eine graue Rauchwolke. "Ihr selbst habt mir den Schlüssel zu Eurer Vernichtung in die Hände gelegt." Die Stimme ihres Feindes war nun viel greifbarer und Sekunden später trat Nocturn aus der Rauchsäule hinaus. In seinen Händen hielt er das letzte dunkle Prisma, das mit der vereinten Energie der Sailor Attacken angefüllt war. "Diese Energie reicht bei weitem aus, um unserer Herrin zumindest ein Fenster in diese Welt zu öffnen, damit sie sich ihr Opfer selbst holen kann." "VENUS GLITTERING HEARTACHE!" Der Angriff von Venus flog durch den Saal, wurde jedoch von einer immensen schwarzen Barriere restlos abgefangen. Nocturn grinste sie nur mit einem diabolischen Lachen an. "Ein wirklich netter Versuch, Sailorkriegerin. Deine Wut und Dein Zorn auf mich würden Dich direkt zu einem guten Anwärter für unsere Bruderschaft machen. Wenn Euer Schicksal nicht schon besiegelt wäre, würde ich mir die Freude machen, und versuchen, Dich auf unsere Seite zu ziehen." Bei diesen Worten blickte er zu Envinity. "Ganz so, wie ich es bei meiner Tochter auch schon gemacht habe." Lilith blickte ihn entgeistert an. "Wie kannst Du es wagen", zischte sie hervor und setzte zu einer Attacke an. "Lilith!" Serenitys Stimme hallte wie ein Peitschenknall durch den Saal. Überrascht hielt die Angesprochene inne und drehte sich um. "Lass Dich von ihm nicht provozieren. Das ist es doch, was er will." Langsam ließ Lilith ihre Hand sinken und begnügte sich damit, Nocturn hasserfüllt anzustarren. "Wirklich schlau von Dir, Prinzessin", rügte Nocturn sie boshaft. "Nur ist ihre Energie leider gar nicht mehr notwendig. Eigentlich schade, dass Envinity nun mit Euch untergehen wird. Sie war eine wirklich gelehrige Schülerin und hätte ich ihr nicht ihre Sailorkräfte schon vor langer Zeit entzogen, hätte sie mich an Macht und Bosheit schon lange überflügeln können." Sprachlos lauschten die Sailor Senshi den finsteren Erklärungen von Nocturn. Gerade Serenity konnte nicht fassen, wie man so kaltblütig sein konnte. Mitleidig blickte sie zu Lilith hinüber, die ihren Vater immer noch hasserfüllt anblickte. Lange begegneten sich die goldenen Augen von Lilith und die schwarzen von Nocturn. "Ah, ich sehe ich beginne Euch zu langweilen", flüsterte Nocturn mit einem kalten Lächeln. "Dann wird es vielleicht Zeit, einen weiteren Spieler ins Spiel zu bringen!" Alarmiert stellte sich das Sailorteam schützend um seine Prinzessin, um einen eventuellen Angriff abzuwehren. Das Oberhaupt der dunklen Bruderschaft schloss die Augen und hielt das dunkle Prisma hoch über seinen Kopf. Er murmelte eine Beschwörung in der dunklen Sprache der Magie, woraufhin die schwarze Aura um seinen Körper in einem düsteren Licht aufflammte und schließlich auch das Prisma einhüllte. Mit einem Schlag öffnete Nocturn die Augen und ließ das Prisma frei in der Luft schweben. Geisterhafte Stimmen schienen aus der Dunkelheit zu sprechen und die Energie, die das Prisma einhüllte, verwandelte sich in ein reines Schwarz. "Unglaublich", flüsterte Merkur, die ihren Scanner erscheinen ließ. "Er hat ein Portal in eine andere Dimension geöffnet. Aber die Daten, die ich empfange, sind zu widersprüchlich. Eigentlich dürfte diese Tür gar nicht existieren." Lachend breitete Nocturn die Hände aus und ließ einen Teil seiner eigenen Energie in das Dimensionsportal fließen. Das schwarze Loch wuchs weiterhin an, bis es etwa die doppelte Größe eines Menschen hatte. Das Oberhaupt der Bruderschaft unterbrach den Energiefluss und sah nun mit rotglühenden Augen auf das Sailorteam hinab. "Oh, mein Gott", flüsterte Lilith, als sie erkannte, was ihr Vater getan hatte. "Ich sehe, Du erkennst dieses Portal, Tochter", rief Nocturn mit hämischem Grinsen. "Und ihr, Sailorteam, begrüßt die Ankunft meiner Herrin in dieser Welt und erlebt, wie ich dieses Spiel nun beende." Blutrote und schwarze Blitze zuckten aus dem Dimensionsportal hinab und verbanden sich mit der dunklen Aura, die Nocturn umgab. Blitzschnell zeigte dieser auf die Prinzessin des Mondes und ein siegessicheres Lächeln spielte in seinem Gesicht. "Schachmatt der Königin", sagte er nur leise. Auf seinen Befehl bildeten sich rund um das Portal Greifarme aus schwarzer Energie, die in einer unglaublichen Geschwindigkeit nach vorne schossen, und die Prinzessin des weißen Mondes ergriffen. Gleichzeitig zuckte aus dem Portal schwarze Energie hervor, die das versammelte Sailorteam auseinanderspringen ließ. Erschrocken konnten die Kriegerinnen nur noch mit ansehen, wie ihre Prinzessin hilflos in das schwarze Loch gezogen wurde, und dort verschwand. "Das...darf nicht wahr sein", keuchte Terra. "Wie kann es sein, dass er plötzlich über so eine Macht verfügt?" fragte sich Sun. Sprachlos starrten die Sailor Senshi auf Nocturn und das Dimensionsportal. "Wie können wir ihr nur helfen?" Vulcans Stimme hatte an Selbstvertrauen verloren und auch sie starrte nur noch hilflos auf ihren gemeinsamen Feind. Nocturn blickte sie alle mit kalten Augen an. "Jetzt sehr ihr, wie groß meine Macht ist. Nun zeigt einmal, wie stark ihr ohne Eure Prinzessin seid!" Schwarze Blitze zuckten aus seinen Fingern und schossen auf die Sailor Senshi zu. "PERSEPHONE ROSE HYMN!" Ein Teil der schwarzen Energie wurde von dem Blütensturm, den Persephones Attacke beschworen hatte, aufgehalten. Doch Nocturn beschwor immer wieder neue Blitze, denen die allmählich einsetzende Schwäche der Sailor Senshi nicht mehr viel entgegen zu setzen hatte. "Wir müssen ihn irgendwie stoppen", rief Mars ihren Freundinnen zu und brachte sich gleichzeitig vor einem der schwarzen Blitze in Sicherheit. "Wenn er so weitermacht, werden wir bestimmt alle draufgehen." Merkur und Jupiter, die in ihrer Nähe standen, nickten, doch auch ihnen war anzusehen, dass sie keine wirkliche Idee hatten, wie sie es anstellen konnten, ihn aufzuhalten. Sie schwebte allein in einem unendlichen Meer aus Dunkelheit. In der Ferne erkannte sie blutrote Schatten, die wie Nordlichter über den dunklen Horizont flimmerten. Ihr schneeweißes Kleid war der einzige Lichtpunkt in dieser Dimension der ewigen Schwärze. "Wo bin ich?" fragte sie sich in Gedanken. "Was ist das für ein seltsamer Ort?" Sie konnte sich schwach daran erinnern, dass sie plötzlich nach vorn gezogen wurde, als sie dieses seltsame Dimensionsportal angesehen hatte. "Prinzessin", hörte sie plötzlich eine Stimme. Erschrocken drehte sie sich um und starrte in zwei körperlose rote Augen. Ein kurzer Schrei entfuhr ihr und sie versuchte diesen merkwürdigen Augen zu entkommen. "Gib Dir keine Mühe, kleine Prinzessin. Du befindest Dich hier in meiner Dimension in der ich -dank Dir und deinesgleichen- immer noch gefangen bin." Verständnislos erwiderte Serenity den Blick. "Was meinst Du damit? Wer bist Du?" fragte sie, doch im gleichen Moment wusste sie die Antwort. Hoffnungslos senkte sie die Augen. Diese Stimme, die durch die Macht der Dunkelheit so seltsam verzerrt klang, kam ihr gleich so bekannt vor. Ein metallisch klingendes Lachen erfüllte die Dimension und schien von überall her widerzuhallen. "Ich sehe, Du erkennst mich endlich. Es ist kaum zu glauben, dass jemand wie Du mich jemals besiegen konnte." Eine einzelne Träne rann über Serenitys Wange und verschwand spurlos in der unendlichen Tiefe des Raumes. "Chaos", hauchte sie entsetzt. Ein weiteres verzerrt klingendes Kichern bestätigte ihr die Vermutung. "Du liegst fast richtig, kleine Prinzessin. Doch inzwischen bin ich soviel mehr als das, was Du von mir in Erinnerung hast." Ungläubig sah Serenity auf und beobachtete, wie die körperlosen Augen verschwammen und sich mit der Dunkelheit der Umgebung zu einer festen Gestalt verbanden. Nur wenige Augenblicke später stand eine unglaublich schöne Frau vor der Prinzessin. Ihre bleiche, fast weiße Haut ergänzte sich perfekt zu ihren schwarzen, langen Haaren, die ihr bis weit auf den Rücken fielen. Dazu trug sie ein enges, schwarzes Kleid, dass in der Dunkelheit fast zu leuchten schien. "Bist du...Chaos?" fragte Serenity verwirrt. Die Frau lächelte kalt. "Was für ein Zufall. Ich kann mich noch erinnern, dass mir Deine Großmutter fast die gleiche Frage gestellt hatte, als sie mich zum ersten Mal in dieser Gestalt sah. Aber anders als sie wirst Du diese Begegnung nicht überleben." Die Prinzessin spürte, dass die Frau, die Chaos war ihre Macht konzentrierte, um sie in einem Angriff gegen sie zu schleudern. Ohne nachzudenken ließ sie ihren Silberkristall erscheinen, dessen warmes Licht ihr für einen Moment Trost spendete. "MOON GUARDIAN POWER - MAKE UP!" Doch die silberne Energie, die sie sonst immer umspülte, wenn sie sich in Sailor Moon verwandelte, blieb aus. Sie versuchte es noch einmal, doch nach einem Blick auf das lächelnde Gesicht von Chaos gab sie frustriert auf. "Das hätte Dir vorher klar sein müssen, Prinzessin", spottete Chaos. "In dieser Dimension bin ich die unangefochtene Herrscherin. Dein Kristall mag stark sein, doch diese unendliche Dunkelheit kann er nicht durchdringen." Ihre Augen begannen rot zu glühen. "Jedoch für eines wird er trotzdem ausreichen"; sagte sie langsam und kam dabei Serenity immer näher. "Er wird mich aus dieser Dimension befreien und mir die Wiedergeburt in die Welt ermöglichen." Entsetzt blickte die Prinzessin sie an. Es gab hier absolut keine Chance, ihr zu entkommen. Die einzige Möglichkeit sich ihr zu widersetzen war, die Macht ihres Kristalls irgendwie zu aktivieren. Sie hielt den Silberkristall schützend vor sich. "SILVERMOON CRYSTAL POWER!" Das Licht, dass der Kristall erzeugte, war nur ein schwaches Abbild dessen, was sie eigentlich erwartet hatte. Doch es genügte, um Chaos auf Distanz zu halten. "Gar nicht mal schlecht, Prinzessin", lobte Chaos sarkastisch. "Doch Du wirst diesen Zustand nicht lange aufrecht erhalten können. Diese Dimension entzieht Deinem Kristall langsam die Energie, sodass Du irgendwann doch klein beigeben musst." Serenity wollte es nicht zugeben, doch sie spürte allmählich, wie der Kristall immer mehr Energie benötigte, um das schützende Lichtfeld aufrecht zu erhalten. "Ich sehe Dir an, dass Du den sinkenden Energielevel langsam bemerkst. Wozu willst Du noch weiter kämpfen? Es gibt kein Entkommen aus dieser Dimension und Deine Freundinnen können Dir hier erst Recht nicht helfen." Verbissen bemühte sich Serenity, die Energie zu stabilisieren. "Ich werde nicht aufgeben. Ich vertraue auf meine Freundinnen. Wir werden Dich auch diesmal bezwingen." Chaos lächelte nur müde und beobachtete die Bemühungen der Prinzessin mit einer gewissen Befriedigung. "Weißt Du, ich wäre wohl auch ein bisschen enttäuscht, wenn Du nicht versuchen würdest, Dich zu wehren. Denn wozu hättest Du wohl den mächtigsten Sternenkristall des Universums, wenn Du damit nicht wenigstens versuchen würdest zu entkommen." Langsam näherte sie der Prinzessin, achtete jedoch darauf, den Lichtkreis des Silberkristalls nicht zu berühren. "Deine Anstrengungen amüsieren mich wirklich. Die Überheblichkeit, mit der die verschiedenen Sailor Senshi des Universums auf verschiedenste Art und Weise versucht haben, mich zu besiegen, ist geradezu lachhaft." Sie wanderte ein bisschen um den Lichtkreis herum, ließ jedoch die Prinzessin keine Sekunde aus den Augen, um ein eventuelles Anzeichen von Schwäche nicht zu verpassen. "Die größte Freude hat mir der Kampf mit Galaxia bereitet. Sie hatte tatsächlich die Macht, mich ernsthaft zu verletzen. Aber das war noch zu der Zeit, als sie das Licht der Hoffnung noch in ihrem Herzen trug. Diese besondere Art der Macht segnet nur die stärksten Sailor Senshi einer jeden Generation." Sie unterbrach sich kurz und warf ihr ein boshaftes Lachen zu. "Und Du glaubst jetzt, dass Du mir ohne diese Macht in meiner eigenen Dimension schaden könntest?" Serenity schreckte zurück. Wenn all das stimmte, was Chaos ihr da erzählte, hatte sie wirklich nicht den Hauch einer Chance. "Wir haben Dich schon einmal besiegt", gab sie dem bösen Wesen zurück. "Und ich wir werden Dich auch dieses Mal von hier vertreiben." Das war leichter gesagt als getan, denn die Zweifel hatten sich schon in ihr Herz geschlichen und brachten ihre Konzentration ins Wanken. "Dein Enthusiasmus ehrt Dich, Prinzessin. Aber unser Spiel beginnt mich allmählich zu ermüden. Ich sehe schon, dass Du mir nicht den Spaß bereiten kannst, den ich damals bei dem Kampf gegen Galaxia hatte." Sie zog sich ein paar Schritte zurück und blickte sie mit triumphierendem Blick an. "Jetzt werde ich Dir zeigen, wozu ich fähig bin." "CHAOS CRYSTAL POWER - MAKE UP!" Mit Entsetzen beobachtete Serenity, wie Chaos Mächte anrief, die - wie sie bisher immer glaubte - den Sailorkriegern des Lichts vorbehalten waren. Die gesamte Dunkelheit der Dimension schien sich um Chaos zu verdichten und einen Sailor-Fuku zu bilden. Fast erwartete sie, die böse Version von Galaxia zu sehen, gegen die sie vor fast einem Jahr gekämpft hatte. Doch die Sailor Senshi, die nun vor ihr stand, sah nur noch entfernt aus wie das Bild aus ihrer Erinnerung. Ihre Rüstung war pechschwarz, doch blieben ihre Haare diesmal schwarz statt feuerrot. Große, dunkle Fledermausflügel wuchsen aus ihrem Rücken und hingen nun drohend an ihrer Seite. Chaos blickte sie siegessicher an. "Überrascht, Prinzessin? Ich sehe es Dir an, dass Du damit nicht gerechnet hast. Du hast wohl geglaubt, dass ich dazu nicht in der Lage wäre." Sie lachte ein kaltes, freudloses Lachen. "Doch Du kannst sicher sein, dass Du nicht die Erste warst, die diesen Fehler gemacht hat." Sie schritt einige Meter um den Lichtkreis herum. "Damals in den Anfängen haben mich die mächtigen Krieger des Universums verspottet. Sie zeigten mit dem Finger auf mich und nannten mich "Chaos, die die nicht zum Stern wurde". Ich habe es ihnen allen gezeigt." Sie ballte ihre Faust und schwarze Energie loderte um sie herum auf. "Ich habe ihnen gezeigt, dass es keinen Stern braucht, um eine Sailor Senshi mit unglaublicher Macht zu sein. Und fortan wurde der Name Sailor Chaos nur noch mit einem Zittern auf den Lippen geflüstert." Wütend drehte sie sich zu Serenity um. "Es waren Krieger wie Du, die mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Krieger, die sich nicht meiner Herrschaft beugen wollten und sich gegen mich auflehnten." Schwarze Blitz zuckten um ihren Körper. "Doch Du wirst genau das gleiche Schicksal erleiden wie alle anderen vor Dir." Mit diesen Worten sammelte sie ihre Energie und schleuderte sie in einem einzigen Blitz auf die verhasste Barriere des Lichts, die für all das stand, was sie verabscheute. Die Energie traf auf den Schutzschild und Serenity keuchte angestrengt auf. Was für eine unglaubliche Kraft Sailor Chaos hatte. Sie wusste genau, dass sie diesem Ansturm von Energie nicht lange würde standhalten können. Sie widerstand den prasselnden Energieblitzen noch einige Momente, doch dann gab die schützende Barriere aus Licht mit einem klirrenden Geräusch nach und Serenity wurde von der Wucht des Angriffes nach hinten geschleudert. Sailor Chaos beendete ihren Angriff und kam langsam auf die Prinzessin des Mondes zu. "Und das war auch der Grund, warum ihr mich damals besiegen konntet, Prinzessin. Diese Macht hätte ich niemals einsetzen können, als ich noch in Galaxias Körper steckte. Er wäre daran zerbrochen und ich hätte verloren. Doch jetzt kann ich Dir das ganze Spektrum meiner Macht zeigen" flüsterte sie mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen. Angestrengt erhob sich Serenity wieder und versuchte Chaos ins Gesicht zu blicken. Sie hatte verloren. Es tat ihr nicht mal besonders leid um sich selbst, doch sie trauerte um ihre Freundinnen, die nun in einer Welt des Bösen würden leben müssen, wenn sie nicht schon längst tot waren. All das, wofür sie die ganzen Jahre gekämpft hatten, war nun verloren. Plötzlich entdeckte sie hinter Chaos einen leuchtenden Lichtpunkt am Horizont. Was war das, fragte sie sich. Chaos schien das Licht noch nicht bemerkt zu haben. "Prinzessin", hörte sie eine flüsternde Stimme in ihrem Innern, die aus ferner Vergangenheit zu kommen schien. "Prinzessin, Du kannst die unendliche Macht Deines Silberkristalls jetzt noch nicht erkennen. Doch Dein Wunsch, Deinen Freundinnen und allen Menschen auf der Welt zu helfen, wird diese Macht erwecken. Prinzessin, entfache das Licht der Hoffnung." Serenity nickte, und ein wissendes Lächeln spielte um ihre Lippen. "Vielen Dank, Mutter", flüsterte sie und erhob sich um Chaos entgegenzutreten. Verwirrt blickte diese sie an. "Hast Du noch nicht aufgegeben?" fragte sie spöttisch. "Nein", rief ihr Serenity mit fester Stimme entgegen. "Ich werde niemals aufgeben. Das Licht der Hoffnung in unseren Herzen wird erst dann für immer erlöschen, wenn wir aufhören, an unseren Sieg zu glauben. Ich vertraue darauf, dass meine Freundinnen und ich Dich auch diesmal aus unserer Welt vertreiben werden. Damals habe ich Galaxia versprochen, dass das Chaos nie wieder eine Bedrohung für diese Welt sein wird. Und dabei soll es auch bleiben." Chaos hob wütend die Hand und deutete mit einem Finger auf die Prinzessin. "Wir werden ja sehen, wohin Dich Dein Vertrauen bringt!" Schwarze Blitze zuckten aus ihren Fingern und Serenity beschwor noch einmal die Mächte ihres Kristalls. Die Grundfesten der Dimension erbebten, als die beiden Mächte aufeinandertrafen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)