A Lovesong Just For You von Iwa-chaaan (Kaiba x Joey Für Ryuichi-Sakuma- ^___^) ================================================================================ Kapitel 63: Am Hafen -------------------- Seto Kaiba suchte nach Hinweisen in Kanayes Büro, was dieser vorhatte. Wann er gegen ihn zuschlagen wollte, wie er es tun wollte und wo. Doch so richtige Fortschritte machte er nicht bei seiner Suche. Grummelnd und nachdenkend blieb er auf dem Drehstuhl seines Vizes sitzen, als plötzlich sein Handy klingelte. Er verdrehte die Augen, dass man nicht mal seine Ruhe haben konnte… Doch das Gespräch mit seinem Bruder verschlug ihm die Sprache. Joey war weg, das durfte doch nicht wahr sein! Er legte auf, schnappte sich seinen Mantel und wollte sofort los. Aber… Wohin eigentlich? Frustriert schlug er gegen die Wand und schloss die Augen. Joey… Was ist jetzt schon wieder los? Wieder die Yakuza? Es gab nur eine Möglichkeit, das heraus zu finden. Er griff sein Handy und rief bei Shinichi an, der anscheinend gerade nicht bester Laune war. „Ja?“knurrte er am anderen Ende der Leitung und Kaiba riss sich zusammen, um nicht nachher noch mehr Ärger an zu zetteln. „Haben Sie eine Ahnung, wo Joey steckt? Er ist aus dem Krankenhaus verschwunden…“ „Ja, weiß ich. Deswegen wollte ich Sie auch gerade anrufen. Unser Vize hat ihn zum Hafen bestellt unter irgendeinem Vorwand. Keine Ahnung, was er vorhat. Ich bin auch gerade auf dem Weg. Es scheint, als wäre mein Bruder auch dort. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie hinfahren.“ „Die Polizei wurde bereits informiert. Wir haben nicht viel Zeit. Sonst gibt es nachher noch eine Schießerei“, mutmaßte Kaiba und war mit großen Schritten zum Aufzug gegangen, um in die Tiefgarage zu fahren. Sie hatten keine Zeit mehr. „Aber eine Frage. Warum helfen Sie mir?“, wollte Kaiba wissen und fluchte innerlich, dass das Gebäude so hoch war. Der Aufzug brauchte ja ewig! „Weil ich wegen Ihnen weiß, dass es hier Verräter gibt. Es gibt nichts Schlimmeres als das in meinen Augen. Nichts ist schlimmer, als wenn man sich nicht auf seine eigenen Leute verlassen kann. Das sehen Sie doch genauso, oder?“ „Ja.“ „Und weil wir im selben Boot sitzen, helfe ich Ihnen. Wir profitieren beide davon. Ich habe früher nie verstanden, warum einen so jungen Geschäftsmann, wie Sie es waren, gefürchtet hat. Aber mittlerweile weiß ich es.“ „Ach ja?“ „Ja, Sie sind wie ich. Nur dass sie auf der hellen Seite arbeiten und ich im Schatten. Aber als Geschäftsleute sind wir genau gleich.“ „Ja, vielleicht. Wann sind Sie am Hafen?“, lenkte Kaiba das Gespräch wieder auf das eigentliche Thema und stieg aus dem Aufzug und ging schnellen Schrittes zu seinem Motorrad. „In 10 Minuten.“ „Gut, ich auch. Wir treffen uns an der alten Lagerhalle auf der Südseite“, entschied Kaiba und legte auf, ohne eine Antwort ab zu warten. Er stieg auf seine Maschine und fuhr aus der Tiefgarage. Wenn man alle Verkehrsregeln beachten würde, bräuchte man von der Kaiba Corporation bis zum Hafen ungefähr eine halbe Stunde, doch so lange hatte er nicht Zeit. Die Polizei würde wahrscheinlich nicht allzu lange brauchen, um heraus zu finden, wo Joey war und würde sich sofort auf den Weg machen. Und natürlich würde dann auch der gesamte Kindergarten auftauchen. Bis dahin musste die Situation auf jeden Fall entschärft sein! Er raste durch die Stadt, lenkte das Motorrad sicher durch die Straßen und durch die Autoschlangen, da Feierabendverkehr war. Und genau aus diesem Grund hatte er sich für das Motorrad entschieden. Mit dem Auto würde er nie am Hafen ankommen. Zeitgleich mit Shinichi kam er an der Lagerhalle an und kurz nickten sich die beiden Männer zu. „Haben Sie etwas Verdächtiges gesehen?“, fragte Seto leise. Der Boss schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe vier Männer bei mir, ich bin auch bewaffnet. Wie sieht es mit Ihnen aus?“ „Einfache Beretta.“ „Gut, für das hier reicht das locker aus“, murmelte Shinichi, holte seine Waffe aus dem Holster, überprüfte sie fachmännisch und schaute sich dann gründlich um. Auch Seto überprüfte seine Waffe. Er hatte sie für solche Notfälle gekauft, auch wenn er gehofft hatte, dass dieser Notfall nie eintreten würde. Sie schlichen zwischen den Containern durch, vorsichtig und während Shinichi nach vorne hin alles im Blick behielt, sicherte Seto die Rückfront. Kaiba spürte, wie sein Herz gegen den Brustkorb hämmerte und das Adrenalin sorgte dafür, dass sämtliche Sinne geschärft waren. Doch er hörte nichts. Er sah nichts Verdächtiges. Er roch auch nichts Außergewöhnliches. Aber er spürte etwas. Die innere Kälte, die Angst, dass Joey etwas zustoßen könnte. Es raubte ihm die Nerven, doch er riss sich zusammen. Jetzt durfte er nicht Unüberlegtes tun. Jetzt musste er wie ein Roboter funktionieren und Joey erst einmal finden. Doch das war nicht so einfach. Die Angst ließ ihn nicht funktionieren und der Hafen war nicht gerade klein. Und verdammt, ihnen rann die Zeit davon! Sie mussten die Sache abschließen, bevor die Polizei kam. Sonst könnte die Lage außer Kontrolle geraten. Immer weiter arbeiteten sie sich durch das Labyrinth, doch es gab nicht den geringsten Hinweis, dass einer von ihnen hier war. Kaiba verlor durch die ständige Wachsamkeit sein Zeitgefühl und er wusste nicht, wie lange sie schon suchten, als Shinichi um eine Ecke lugte und die Hand hob, um Seto zu bedeuten, still zu sein und zu lauschen. Angestrengt lauschte Seto, aber er hörte nichts außer dem Wasser, doch dann… Eine Stimme. Er konnte sie nicht sofort zuordnen und verstand auch nicht, was sie sagte, aber dann drehte der Wind und die Worte wurden zu ihnen rüber getragen und er erstarrte. Es war Kanaye, der da gerade mit Joey sprach. „Wo ist Seto denn nun? Du sagtest, es gebe Probleme. Also was ist los?“, wollte Joey wissen. „Dein Freund wird sicherlich gleich hier auftauchen und mit die Yakuza. Die sind ihm nämlich auf den Fersen, wie du weißt. Wir müssen dem Ganzen hier und jetzt ein Ende machen, Joey. Wir müssen Kaiba da raus helfen.“ „Und wie willst du das anstellen?“, fragte Joey weiter und Kaibas Magen verzog sich. Er musste etwas unternehmen. Doch Shinichi packte ihn am Unterarm und sah ihn aus eiskalten Augen an. Er hatte einen Plan. Und er wusste besser mit solchen Menschen um zu gehen, also nickte er nur und würde sich beugen. Mann, er kam sich vor wie ein Schüler, der auf seinen Meister hören musste! Aber eigentlich war es ja auch so und er sollte froh sein, dass ein Meister da war. Immerhin war Shinichi ein paar Jahre älter als er. So Mitte 30 schätzte er ihn ein. „Na ganz einfach. Ich werde Kaiba und dich töten“, säuselte Kanaye vergnügt und Kaiba war kurz davor, einfach los zu rennen. Dieser Sack! „Wie bitte? Was soll denn das jetzt werden, Kanaye? Warum? Was wird hier eigentlich gespielt!?“ „Ach, hat dir dein Freund das gar nicht gesagt? Dass ich zur Yakuza gehöre?“, hakte Kanaye gespielt überrascht nach und Seto sah das bösartig grinsende Gesicht vor seinem inneren Auge. Er könnte ihm den Hals umdrehen, ehrlich! „Was? Du bei der Yakuza!? Sag mal, hakt’s bei dir, oder was? Kaiba vertraut dir! Und du hast nichts Besseres zu tun, als ihn ausgerechnet an diesen Drecksverein von Verbrechern zu verraten??? Ich glaub, ich hör nicht recht!“, regte sich Joey auf und Seto betete, dass Kanaye ihn noch weiter verbal auf die Palme bringen wollte und ihm nicht gleich eine Kugel in den Kopf jagte, weil er die Stimme erhob. „Aber, aber. Immer schön ruhig bleiben…“, beruhigte eine Stimme und sie klang ähnlich wie die von Shinichi. Ebenfalls eiskalt, aber auch etwas dunkler und vor allen Dingen ungeduldiger… Setos Blick wanderte kurz zu Shinichi. Bestimmt gehörte die Stimme zu seinem Bruder, doch die Miene des Yakuza Bosses war unverändert. Er hasste Verräter genau wie er selbst und so wie er Shinichi einschätzte, würde er seinen eigenen Bruder erschießen. „Tanaka?“, fragte Joey ein wenig verblüfft und Kaiba hörte schwere Schritte, die näher kamen. „Ja, aber nicht Shinichi. Ich bin Hiroyuki, einer der anderen beiden Brüder der Yakuza. Für den Menschenhandel zuständig und der zweitälteste.“ „Dann… seid ihr Drillinge?“, erkundigte sich der Blondschopf und Seto schwieg weiterhin. Drillinge… Da sollte man doch annehmen, dass es eine besondere Verbundenheit gab. Doch Shinichi wollte einen dieser Brüder töten und das aus einem Grund, den Kaiba nachvollziehen konnte. Ob Bruder oder nicht, er hatte das Vertrauen seines größeren Bruders ausgenutzt, ihn verraten und gerade in der Yakuza wurde Verrat hart bestraft. Das war schon immer so. „Sehr gut. Du hast es erfasst. Und was glaubst du, wie lange Kaiba noch braucht, um hier auf zu tauchen?“, wollte Hiroyuki wissen. „Ich weiß es nicht. Mittlerweile dürften die anderen nach mir suchen. Aber ich weiß nicht, wie schnell sie hier sein werden“, erwiderte Joey wahrheitsgemäß und Kaiba fragte sich, wie viele Yakuza Männer wohl da waren. „Aber eigentlich können wir den doch auch schon töten, oder? Kaiba wird so oder so hier auftauchen…“ Was!? Er glaubte sich verhört zu haben. Was hatte dieser Hiroyuki da gesagt??? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)