Death penalty von KakashiH ================================================================================ Step 2 ------ Death penalty Part: 2/2 Autorin: KakashiH Fandom: Naruto Disclaimer: Weder die Serie "Naruto" noch deren Charaktere gehören mir. Die hier erzählte Geschichte ist frei erfunden. Außerdem verdiene ich kein Geld mit dieser Geschichte. Warning: Darkfic, befasst sich mit dem Thema der Todesstrafe ---------------------------------------------------------------- Ruhig saß der kleine Junge auf der Bank und starrte ausdruckslos auf den gefliesten Boden. Die Tränen waren versiegt und langsam begann er sich mit all dem abzufinden. Eine junge Polizistin gesellte sich zu ihm, setzte sich neben den Jungen und versuchte ihn zu einem Gespräch zu animieren. Doch Sasuke blockte ab, sprach nicht, starrte nur auf den Boden. So ging es eine ganze Weile, ehe eine weitere junge Frau das Revier betrat, kurz einige Worte mit den Polizisten wechselte und anschließend zu ihm kam. „Du bist Sasuke, kommst du mit mir? Ich bringe dich fort von hier und schon bald finden wir eine Familie, die dich aufnehmen wird!“ Sie lächelte, doch das interessierte den jungen Uchiha nicht. Er sollte also zu einer Pflegefamilie. Eigentlich wunderte ihn das nicht. Einen Zwölfjährigen überließ man schließlich nicht sich selbst. Langsam erhob der Schwarzhaarige sich, wartete, bis auch die junge Frau aufstand, und folgte ihr anschließend schweigsam. So vergingen einige Tage. Tage, in denen er sich zurückzog, schwieg und einfach nur finster vor sich hin schaute. Man versuchte es mit Therapeuten, doch auch hier sperrte er sich, schwieg beharrlich weiter. Lange musste er wirklich nicht warten, bis die erste Familie sich fand. So zog er aus dem Heim wieder aus, folgte seinem neuen Vormund. Als Sasuke aus dem Auto stieg, schaute er sich um. Eigentlich war es recht hübsch hier, das Haus war zwar kleiner als das seiner Eltern, doch wenigstens bekam er sein eigenes Zimmer. Das Pärchen, das ihn aufgenommen hatte, hatte noch keine Kinder, bemühte sich um den kleinen Jungen, doch als er auch nach drei Monaten noch immer nicht sprach, noch immer einfach vor sich hin starrte, verloren sie die Geduld und brachten ihn zurück. Wieder saß er hier im Heim auf seinem Bett und starrte vor sich hin. Noch wusste er nicht, durch wie viele Familien er gehen würde, wie oft man die Geduld verlieren würde und ihn zurückbringen würde. Mit der Zeit stumpfte er immer mehr ab. Das erste halbe Jahr verging, doch änderte sich nichts. So kam es, das man begann ihn aufzugeben. Dann kam der Tag, an dem er es nicht mehr aushielt. Früh morgens stand er auf, schlich sich hinaus und setzte sich an den nahe gelegenen See. Wie schon so oft fragte er sich, warum all das geschehen war. Es schmerzte ihn seine Eltern verloren zu haben, doch fast noch mehr schmerzte es ihn, sein Idol, sein Bruder, verloren zu haben. So vieles hatten sie gemeinsam unternommen. Vorbei waren diese Zeiten, würden nie wieder kommen. Und noch immer fragte er sich, wieso das alles? Wieso hatte Itachi das getan? Er fand einfach keine Antwort darauf. So saß er lange dort, bis man ihn fand und wieder zurückbrachte. Doch irgendetwas war anders heut, er spürte es. Beim Essen dann, ein unbedachter Moment, und Sasuke hielt die Zeitung in der Hand. Langsam verließen ihn die Kräfte, seine Hand öffnete sich und der Löffel fiel hinab. Mit einem Scheppern kam er auf dem Boden auf, ließ die Erwachsenen auffahren und sich erschrocken umdrehen. Naruto schaute auf. Sein Blick war ernst, während er wartete, dass Sasuke weitersprach. Doch statt dies zu tun, griff er nach seinem Büchlein, hielt es fest und schaute es an. Es dauerte, ehe er den Mut fand es zu öffnen, etwas hinauszunehmen und es Naruto entgegenzuhalten. Der Blondschopf schaute ihn an, es schmerze ihn seinen Freund so zu sehen. Deutlich erkannte er die Trauer, den Schmerz, den er bis jetzt wohl noch nicht hatte überwinden können. Vorsichtig nahm er das leicht vergilbte Blatt, faltete es auseinander und atmete tief ein, während er die Zeilen des Zeitungsberichtes überflog, die von dem Ereignis erzählten, was da) bei den Uchihas geschehen war. Am Ende faltete er den Zeitungsbericht säuberlich wieder zusammen, schloss die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Er konnte sich vorstellen, wie schlimm es gewesen sein musste auf diese Art zu erfahren, dass sein Bruder zum Tode verurteilt worden war. Langsam öffnete er die Augen wieder, schaute Sasuke an und lächelte schwach. „Keiner hat dir etwas gesagt, oder?“, fragte er leise und reichte ihm den Bericht wieder. Seine Augen ruhten weiter auf dem jungen Schwarzhaarigen und beobachteten wie er langsam den Kopf schüttelte, während er den Zeitungsartikel wieder in sein Büchlein verschwinden ließ. Mit gesenktem Kopf saß Sasuke dort, das Notizbüchlein auf seinem Schoß liegend und die Hände locker darauf ruhend. „Scheinbar ist diese Information durchgesickert. Dieser Bericht hätte nie gedruckt werden dürfen“, antwortete er leise. Einen Augenblick betrachtete der Blondschopf ihn noch, bevor er sich erhob und an ihm vorbeiging. Kurz blieb er neben ihm stehen und legte eine Hand auf seine Schulter. „Ich denke, du willst etwas alleine sein“, sprach er leise und ließ seine Hand auf der Schulter ruhen. „Wenn etwas ist, du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen kannst!“ Sasuke nickte leicht, blickte allerdings nicht auf. Naruto lächelte etwas, setzte sich in Bewegung und seine Hand strich kurz über Sasukes Schulter, bevor sie diese verließ. Doch während er weiterging, erhob Sasuke seine Stimme. „Danke ...!“ Der Blondschopf lächelte sanft, beließ es dabei und verschwand. Sasuke blieb, wo er war und kämpfte mit seinen Emotionen. Auch nach so langer Zeit war es nicht gerade einfach daran zurückzudenken. Es schmerzte noch immer, gestand er sich ein, auch wenn er seit Jahren versuchte alle Gefühle im Keim zu ersticken. Langsam steckte er das Notizbuch in seine Tasche, ehe er den Kopf anhob und in den Himmel schaute. Er fragte sich, wie lange diese Gefühle wohl noch bleiben würden. Unruhig lief Sasuke auf dem Flur umher, schaute sich immer wieder um, doch von Naruto war nichts zu sehen. „Dobe...!“ murmelte er leise, als er sich erneut umdrehte, um in die andere Richtung zu gehen. „Oi, Sasuke!“ rief dann jemand hinter ihm und dieser drehte sich entnervt um, aber noch ehe er etwas sagen konnte, stockte ihm der Atem. „Wie ... siehst du denn aus?“, fragte er irritiert und schaute auf den verlegen grinsenden Naruto. „Tut mir Leid, mich hat ein Radfahrer erwischt. Er hat darauf bestanden, mich ins Krankenhaus zu bringen, deshalb bin ich so spät!“, erwiderte er und seufzte leise. „Können wir zum Lernen zu mir gehen? Dann kann ich mir auch etwas Neues anziehen!“, fragte der Blondschopf und zupfte an seiner zerrissenen Hose herum. Der junge Uchiha nickte nur. „Mich würde echt mal interessieren, wieso du es immer wieder schaffst in solche Sachen zu geraten!“, seufzte er, während sie gemeinsam zum Wohnheim gingen. „Ich kann nichts dafür! Der kam viel zu schnell aus der Einfahrt heraus!“, protestierte er und schloss die Tür auf. Gemeinsam traten sie ein und neugierig schaute Sasuke sich um. „Entschuldige, ich habe noch nicht aufgeräumt, setzt dich doch!“, meinte der Blondschopf und schnappte sich einen Stapel Wäsche, der das Sofa blockierte. Sasuke schaute sich um und seufzte leise. „Hier sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld!“, meinte er, während er sich auf das Sofa niederließ. Doch wenigstens war es nicht dreckig, es lag nur überall Kleidung herum. „Gomen, ich kann es mir einfach nicht angewöhnen meine Sachen nicht überall liegen zu lassen!“, antwortete Naruto, schlüpfte dabei aus seiner zerrissenen Hose und legte diese aufs Bett. „Die habe ich erst vor zwei Wochen gekauft!“, murmelte er leise und entledigte sich auch des dreckigen Shirts, das bei seinem Sturz zum Glück nicht zerrissen war. Schnell ging er zu seinem Schrank, zog eine frische Hose und auch ein sauberes Shirt heraus und begann sich wieder anzuziehen. Dann schaute er sich um. Leise seufzend begann er die ganzen Sachen zusammenzuraffen und auf sein Bett zu verfrachten. Er würde sich später darum kümmern. Kopfschüttelnd beobachtete Sasuke ihn dabei. „Ich wette, du wirst heute Nacht auf der Couch pennen!“, meinte er und grinste dabei. Naruto wusste wie Recht er damit vermutlich hatte, doch zog er es vor zu schweigen. Gemeinsam machten sie sich ans Lernen und für lange Zeit konzentrierten beide sich voll und ganz auf den Stoff, den sie zusammengetragen hatten. Sasuke tat sich dabei leichter als Naruto und so griff er ihm anschließend unter die Arme, erklärte ihm die wichtigsten Dinge, die er beachten musste. Als sie ihre Unterlagen anschließend zusammenrafften und wieder weglegten, stand Naruto auf, holte ihnen etwas zu trinken und goss beiden ein. Dann blickte er den jungen Uchiha an. „Sag mal, hast du ihn eigentlich je wieder gesehen?“ Zuerst begriff er nicht, doch dann stellte er sein Glas auf den Tisch, seufzte leise und blickte zu Boden. Schweigen breitete sich aus, doch verzichtete Naruto darauf, dies zu beenden. „Ja, habe ich!“, antwortete der Schwarzhaarige nach einer Weile und starrte auf die Wand ihm gegenüber. „Was soll das heißen, ich darf nicht zu ihm?“, fragte der kleine Junge fassungslos und starrte den Wachmann vor sich an. Dieser seufzte leise und bückte sich etwas zu ihm hinunter. „Nur Verwandte dürfen zu einem Verurteilten!“, versuchte er zu erklären, doch unterbrach der Junge ihn. „Aber ich bin ein Verwandter, ich bin sein Bruder!“, sagte er hoffnungsvoll. Erstaunt richtete der Wachmann sich auf und schaute die Frau neben dem Jungen an. Diese nickte leicht. „Das hier ist Sasuke Uchiha, sein jüngerer Bruder, und er will ihn sehen!“, meinte sie, doch konnte man ihr ansehen, dass sie damit nicht ganz einverstanden war. Doch dagegen konnte der Wachmann nichts tun. Fest stand, der Junge war ein Verwandter und sein Vormund hatte nicht ausdrücklich darauf verwiesen, dass der Junge nicht zu seinem Bruder dürfe. So musste er ihn durchlassen. „Na dann, komm mal mit, Kleiner!“, meinte er, ging einige Schritte, ehe er sich noch einmal umdrehte, um sich zu vergewissern, dass der Junge ihm auch folgte. Schweigend folgte Sasuke seinem Führer durch eine ganze Reihe von Gängen. Gemeinsam passierten sie einige Schleusen und mit jeder Tür, die wieder hinter ihnen geschlossen wurde, fühlte er sich mulmiger. Unsicher schaute er sich um, schluckte, bis der Wärter eine vor ihnen liegende Tür öffnete. Der Raum dahinter war leer, lediglich ein Tisch und einige Stühle standen dort. „Setz dich, dein Bruder wird bald kommen!“, sagte der Ältere, lächelte ihn noch einmal kurz an, ehe er ihn alleine ließ. Der junge Uchiha seufzte leise, setzte sich auf einen der Stühle und atmete tief durch. Eine ganze Weile geschah nichts und nach und nach wurde Sasuke nervöser. Was wäre, wenn man ihn vergessen hatte? Wenn er hier bleiben musste, bis man den Raum wieder benötigte? Gerade wollte er aufstehen, als er hörte wie eine Tür geöffnet wurde. Erstaunt schaute er zu dieser, hatte zuvor nicht einmal bemerkt dass es hier zwei Ausgänge gab. Ins Stocken geratend blickte Sasuke auf, schaute direkt in Narutos Gesicht, lächelte kurz verlegen, ehe er sich erhob. Der Blondschopf folgte ihm mit seinem Blick, schwieg. Er war sich sicher, dass es seinem Freund ab jetzt noch schwieriger fallen musste über all das zu reden. Unruhig fuhr der junge Uchiha sich durch sein Haar, ging zum Fenster und schaute hinaus. Dunkle Wolken waren herauf gezogen und verdeckten die Sonne. Noch regnete es nicht. Doch sicherlich würde dies nicht lange auf sich warten lassen. Noch immer aus dem Fenster schauend, atmete er ruhig, sammelte sich, ehe er endlich weiter sprach. „Aniki...“ Leise, fast unhörbar sagte Sasuke dieses Wort und starrte auf seinen Bruder, der gerade hereingeführt wurde. Doch er hatte es gehört und schaute ihn an. Der Jüngere schauderte leicht wegen dieses Blicks , kalt und unnahbar. Musternd blickte er den Älteren an und stellte fest, wie sehr dieser sich verändert hatte. Als Itachi sich ihm gegenüber setzte, die gefesselten Hände auf den Tisch legte und der Wachmann auf dem Stuhl neben der Tür platz nahm, atmete Sasuke kurz durch. Er wusste nicht, wieso, doch mit einem Mal war alles fort. So vieles hatte er sagen wollen, doch nun wusste er nichts mehr davon. Langsam verstrich die Zeit, in der keiner etwas sagte, sie einander nur anschwiegen. Betroffen hatte der Jüngere den Kopf gesenkt, starrte auf den dreckig scheinenden, grauen Tisch. Egal wie sehr er sich auch anstrengte, er fand einfach nicht die passenden Worte, um das zu sagen, was ihm auf dem Herzen lag. Als die Besuchszeit vorüber war, stand der Wächter auf, seufzte leicht und führte Itachi wieder ab. Sasuke schaute auf, geriet leicht in Panik, als er dies sah, rannte ihnen hinterher und hielt sie kurz vor der Tür auf. Erstaunt blickte der Wärter ihn an aber gab ihm eine Chance. Er konnte sich vorstellen, wie schwer es einem kleinen Jungen fallen musste, der wohl alles verloren hatte. Mit großen Augen blickte der Junge auf, schaute direkt in die seines Bruders, sammelte sich, ehe er endlich die Frage stellte, die ihm am wichtigsten war. „Warum?“ Stille breitete sich aus, keiner sprach ein Wort. Noch immer schaute Sasuke hinauf, blickte auf den, der ihm einst so unendlich viel bedeutet hatte, der sein Vorbild war. Er verstand es einfach nicht, quälte sich mit all den Fragen. Wieso verdammt hatte Itachi dies getan, hatte ihm alles genommen und mit dieser Qual alleine gelassen? Er wünschte sich nichts sehnlicher als endlich Antworten zu finden, es zu verstehen und Frieden zu finden. Lange schauten sie einander an, bevor Itachi endlich eine Reaktion zeigte. Langsam hob er die Hände, fuhr sich damit durch sein langes Haar, ehe er sich leise räusperte. „Hör auf dich immer wieder dies zu fragen! Ich habe es getan, weil es nicht anders ging! Und nun verschwinde, komm nie wieder!“ Leise Schritte waren zu hören, als die beiden den Raum verließen und den jungen Uchiha alleine zurück ließen. Wie versteinert stand er dort, starrte auf die Tür, sagte kein Wort, bis jemand ihn sanft an der Schulter berührte. „Komm, Junge, die Besuchszeit ist vorüber!“ sagte der junge Mann, lächelte ihn an, bevor sie gemeinsam das Gebäude verließen. Am Tor räusperte der Fremde sich noch einmal und schaute ihn an. „Nimm es nicht so schwer, Junge. Ich bin mir sicher, er meinte es nicht so.“ Sasuke nickte leicht, und verschwand dann langsam mit seinem Vormund. Leise seufzte Sasuke, starrte weiter aus dem Fenster, schwieg. All diese Erinnerungen brachten die alten Gefühle wieder hoch. Es war bereits so lange her und doch schmerzte es noch immer, trieb ihm die Tränen in die Augen, die er kräftig versuchte zu unterdrücken. Er würde nicht heulen. Er hatte es nur ein einziges Mal getan, damals, als er die Leichen gesehen hatte und danach nie wieder. Er hatte es sich geschworen und auch heute wollte er diesen Schwur nicht brechen. Es dauerte einen Augenblick, bis er sich wieder vollkommen unter Kontrolle hatte und sich zu Naruto umdrehte. Es war genug, mehr ging einfach nicht und es wurde Zeit zu gehen, ehe es zu spät war. Der Blondschopf schien dies zu wissen und lächelte leicht, als er sich erhob. „Nächste Woche wieder?“, fragte er und Sasuke nickte leicht, bevor er verschwand. Leise zog er die Tür hinter sich zu, setzte seinen Rucksack auf und verließ langsam das Haus. Noch wusste er nicht, dass die Vergangenheit ihn bereits am nächsten Tag einholen sollte. Früh am nächsten Morgen ging Sasuke die Gänge entlang, während er an seinem Kaffee nippte. Irgendwie hatte er in der vergangenen Nacht schlecht geschlafen, etwas, das ihm gar nicht passte. Als er in den Vorlesungssaal kam, ließ er Naruto erst einmal links liegen, beachtete ihn einfach nicht, während er sich in die hinterste Reihe setzte und seine Sachen vor sich ausbreitete. Der Blondschopf schien diesen Wink zu verstehen und ließ ihn in Ruhe. Bis zum Mittag blieb dies auch so. Doch dann passierte etwas, und das seine Stimmung auf den Tiefpunkt brachte. Gerade wollte er in die Mensa, als Naruto angerannt kam, ihn laut rief und somit aufhielt. Außer Atem stand er vor ihm und versuchte wieder zu Luft zu gelangen. Gerade als dieser etwas sagen wollte, wurde der junge Uchiha ein weiteres Mal gerufen. Genervt wandte dieser sich um, erblickte einen seiner Professoren und neben ihm einen weiteren, ihm unbekannten Mann. Der Schwarzhaarige hörte noch wie Naruto ein leises „Mist, zu spät!“, murmelte, ehe der Fremde ihn auch schon erreichte. „Es freut mich, sie endlich kennenzulernen, Herr Uchiha!“, begrüßte er ihn freundlich und Sasuke bekam ein flaues Gefühl in der Magengegend. Langsam musterte er den Herrn vor sich, stellte fest wie gut dieser gekleidet war und fragte sich, was er wohl von ihm wollte. Doch lange musste er nicht auf die Antwort warten. Der Herr war anscheinend niemand, der lange um den heißen Brei herumredete. „Ich bin hier, um Ihnen ein Angebot zu unterbreiten. Ich habe vor das Uchihaanwesen zu kaufen und ein Hotel daraus zu machen!“ Für einen Augenblick schien es als hätte die Welt aufgehört zu atmen. Naruto sah, wie sein Freund sich versteifte, nur für einen kleinen Augenblick, ehe er sich scheinbar wieder gefangen hatte und verächtlich schnaubte. „Vergessen Sie das, ich verkaufe nicht!“, erwiderte der Schwarzhaarige kalt und wendete sich ab. Langsam setzte er sich in Bewegung und öffnete die Tür, durch die er gerade gehen wollte. Der Blondschopf folgte ihm, doch der Unbekannte schien nicht aufgeben zu wollen. „Ich bezahle gut, hören Sie sich mein Angebot doch erst einmal an. Für einige Sekunden verweilte der junge Uchiha an der Stelle, an der er sich gerade befand, ehe er kurz leise auflachte, die Tür zur Mensa komplett öffnete und dahinter verschwand. Naruto folgte ihm. Als sich die beiden einige Minuten später mit ihrem Essen an einem der Tische niederließen, seufzte Sasuke leise und der Blondschopf schaute auf. Schweigend machten sie sich über ihr Mittagessen her, leerten langsam ihre Teller, ohne auch nur ein einziges Wort miteinander zu wechseln. Naruto gefiel dies nicht, auch für Sasukes Verhältnisse war dies einfach zu viel. Als er fertig war, legte er langsam sein Besteck nieder, wendete den Kopf und schaute den Schwarzhaarigen an. Eine Weile schwiegen sie weiter, bis auch Sasuke sein Lunch beendet hatte und seufzend das Tablett von sich schob. „Frag nicht!“, warnte er, doch bereits als er diese Worte aussprach, wusste er ganz genau, dass er sie sich genauso hätte sparen können. Der Blondschopf konnte gar nicht anders, das war ihm bewusst. Minuten verstrichen und mit jeder weiteren fühlte der junge Uchiha sich mehr und mehr verärgert. Er konnte es einfach nicht leiden die ganze Zeit angestarrt zu werden, Naruto wusste dies, doch schien er sich daraus nichts zu machen. Verärgert schaute er seinen Freund an. „Was?“, blaffte er und schloss anschließend die Augen. Ihm wurde bewusst, dass er genau das getan hatte, was der Blondschopf gewollt hatte. Er hatte ihm die beste Möglichkeit gegeben ihn das zu fragen, was er schon seit einer Weile fragen wollte. „Warum hast du das abgelehnt? Er hätte dir sicher eine ganze Menge gezahlt!“ Der junge Uchiha seufzte leise und schaute Naruto an. „Es geht nicht um Geld, ich werde das Anwesen nie verkaufen.“, erwiderte er. Naruto schein dies nicht zu reichen. „Hmm, aber so wie ich dich kenne, warst du seit damals nicht wieder dort!“ Interessiert schaute er auf und Sasuke hatte wirklich Mühe sich zu beherrschen. „Du irrst dich!“, antwortete er nur knapp, erhob sich und schnappte sich sein Tablett. Eilig folgte der Blondschopf ihm, wartete allerdings, bis sie draußen waren, ehe er weitersprach. „Hast du vor dort jemals wieder zu leben?“ Abrupt blieb Sasuke stehen und schaute Naruto entgeistert an. Dies war etwas, das nie für ihn zur Debatte stand. Aber trotzdem, er konnte das Anwesen nicht verkaufen, es war ein Teil seiner Vergangenheit. Eben der Vergangenheit, von der er sich noch nicht hatte loslösen können. Auch ohne seine Antwort zu hören, konnte sein Freund sich denken wie diese lautete. „Wieso willst du es denn dann behalten?“ So sehr Sasuke auch nachdachte, ihm fiel kein wirklich plausibler Grund ein. Weil er dort aufgewachsen war? Das stimmte nicht wirklich. Fieberhaft dachte er nach, doch so sehr er sich auch anstrengte, ihm fiel kein Grund ein. Ohne groß darüber nachzudenken, antwortete er mit dem, was ihm im Kopf herumschwirrte. „Weil ich es muss!“ Naruto schaute ihn an, schwieg. Scheinbar wusste er nicht, was er auf diese Äußerung antworten sollte. Sasuke seufzte leise. „Es ist meine Pflicht. Ich bin der letzte und er hat mir diese Bürde auferlegt...“ Langsam wendete er sich ab und verließ das Gebäude. Der Blondschopf allerdings blieb wie angewurzelt stehen und schaute ihm einfach nach. Als er sich endlich wieder gefangen hatte und ihm hinterher ging, war der junge Uchiha bereits verschwunden. Naruto beschloss selbst erst einmal nach Hause zu gehen und sich ein wenig zu entspannen, um dann zu entscheiden, was er am besten tun sollte. Dort angekommen legte er sich zuerst einmal auf sein Bett, seufzte leise, schloss seine Augen und versuchte sich zu entspannen. Doch es gelang ihm einfach nicht. Nach einer guten halben Stunde gab er es auf, erhob sich wieder und begann in seinem Zimmer unruhig umherzuwandern. Er fühlte sich wie gefangen, seine Gedanken konnte er einfach nicht aufhalten. Sie schwirrten unaufhörlich in seinem Kopf herum. Genervt gab Naruto auf, verließ sein Zimmer und machte sich auf den Weg zu seinem besten Freund. Er musste ihn einfach fragen, eher würde er sowieso keine Ruhe finden. Als er bei Sasuke ankam, stellte er verwundert fest, dass dieser ihn scheinbar erwartet hatte. Mit einem viel sagenden Grinsen wurde ihm geöffnet und schon kurz darauf saß er auf Sasukes Couch und schaute diesem dabei zu, wie er zwei Flaschen Wasser holte und ihm eine reichte. Eine unangenehme Stille breitete sich zwischen ihnen aus und Naruto begann nervös an dem Schraubverschluss seiner Flasche zu spielen. Sasuke entging dieses keineswegs und so seufzte er leise auf. „Könntest du das unterlassen, das nervt!“, blaffte er und der Blondschopf zuckte bei diesen Worten merklich zusammen. Doch bereits kurz darauf erkannte er, dass der junge Uchiha abdriftete, nicht mehr ganz anwesend zu sein schien und leise begann zu erzählen. Lange Zeit hatte der kleine Junge sich in seinem Zimmer verkrochen, hatte versucht mit all den Gefühlen fertig zu werden, die ihn ergriffen hatten, ehe er sich aufraffte. Er konnte einfach nicht glauben, dass dies schon alles gewesen sein sollte. Itachi hatte getan, was er seiner Meinung nach hatte tun müssen, doch mit keinem Wort hatte dieser erwähnt, wieso. Es lies ihm einfach keine Ruhe, er fühlte sich, als wenn dort etwas wäre, das man ihm verschwiegen hatte. Am nächsten Morgen verließ er wie gewohnt das Haus, doch stand dort bereits für ihn fest, dass er nicht wie sonst direkt heim kam. Er hatte etwas zu erledigen, das keinen Aufschub duldete. So vergingen Tage, in denen er jeden Mittag nicht nach Hause ging. Doch schien dies keinem aufzufallen, er wurde nicht gefragt, wo er seine Zeit verbrachte, aber dies störte ihn nicht. So hatte er frei Bahn, konnte tun, was er wollte. Tagelang hielt er sich nachmittags auf dem Uchihaanwesen auf, durchforstete die Bibliothek, las in den Akten seines Vaters und suchte nach dem Puzzleteil, das ihm verriet, was Itachi mit seiner Aussage gemeint haben könnte. Aber er hatte keinen Erfolg. Nach einigen Wochen ging er ein letztes Mal in dein Elternhaus. Er war enttäuscht, jedoch fand er dieses Mal, was er gesucht hatte. Er konnte es gar nicht fassen, als er endlich anfing zu begreifen, dass seine Familie nicht das gewesen zu sein scheint, was sie gerne nach außen gezeigt hatten. Schnell zog er sein neues Notizbuch hervor, riss die ersten bereits beschriebenen Seiten heraus und begann fein säuberlich alles aufzuschreiben, was er für wichtig empfand. Als er endlich fertig war, stellte er entsetzt fest, dass es schon auf zehn zuging, packte eilig alles zusammen und machte sich auf den Heimweg. Dieses Mal war es sehr wohl aufgefallen, dass er nicht da war und so bekam er eine Standpauke zusammen mit einigen Tagen Hausarrest. Ungeduldig rutschte der junge Uchiha auf seinem Stuhl umher, wartete, bis seine neue Mutter am Morgen die Küche betrat. Es waren bereits einige Tage vergangen seit seinem Hausarrest und nun wagte er es endlich sie zu fragen. Er wollte noch einmal Itachi sehen, wollte ihn sprechen. Zu seinem Erstaunen willigte sie ein, rief sogar sofort im Gefängnis an und bekam noch für denselben Nachmittag eine Besuchserlaubnis. Überglücklich machte Sasuke sich auf den Weg zur Schule und konnte es nicht erwarten, bis es endlich Nachmittag wurde. Wieder saß er in dem Zimmer und wieder wartete er. Doch dieses Mal schaute er direkt auf die zweite Tür, zählte die Sekunden, bis sie endlich geöffnet wurde und Itachi hinein geführt wurde. Ein Lächeln huschte ihm übers Gesicht, doch schnell erkannte er, dass die Freude scheinbar nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. „Was tust du hier? Hatte ich nicht gesagt, dass du nicht wieder herkommen sollst?“ Sasuke schluckte bei diesen Worten, sie waren sehr barsch gesprochen worden und noch immer hatte sein Bruder diese kalten und emotionslosen Augen. Doch schnell riss er sich zusammen und erzählte von seinem Fund. „Ich bitte dich, Aniki, du musst Revision einlegen!“ Itachi schien überrascht über Sasukes Worte. Für einen Augenblick schloss er die Augen und atmete tief durch. "Hör mir zu, ich bin den falschen Weg gegangen. Sie hatten es verdient, doch hätte ich nicht selbst die Strafe vollstrecken dürfen. Ich bin zu Recht verurteilt worden!“ Der jüngere der beiden starrte den älteren an, unfähig auch nur ein Wort herauszubringen und etwas zu erwidern, begriff er langsam, was Itachi ihm gerade gesagt hatte. Mit der Erkenntnis, dass er nichts tun konnte, blieb er regungslos sitzen, rührte sich auch nicht, als sein Bruder sich erhob und sich zu ihm beugte. „Lebe weiter, Sasuke!“ Erst als er das metallische Klacken vernahm und als die Tür hinter seinem Bruder und dem Wärter, der ihn hergebracht hatte sich schloss, schaute er auf. Langsam erhob er sich, wartete schweigend, bis man ihm die Tür aufschloss und anschließend hinausbegleitete. Kein Wort verließ seine Lippen, er schwieg. Auch in den darauf folgenden Tagen sprach er nicht, schien noch finsterer zu schauen und sich noch mehr zurückzuziehen. Niemand kam noch an ihn heran, niemandem vertraute er sich an. Es schien, als wenn er sich selbst aufgegeben hätte, sich und sein eigenes Leben. Tage vergingen, in denen sich sein Vormund um ihn bemühte, versuchte an ihn heranzukommen, doch jeden noch so kleinen Versuch erstickte er bereits im Keim und blockte alles ab. So kam es, wie es kommen musste, und schon bald stand der junge Uchiha wieder vor einer Sozialarbeiterin. Es war ihm egal, alles war ihm egal. Auch als man ihm sagte, dass er am nächsten Mittag wieder abgeholt werden würde, schwieg er und starrte nur vor sich hin. Langsam stand Sasuke wieder auf, fuhr sich durch sein Haar und lächelte schwach. Er hatte doch tatsächlich Naruto sein halbes Leben erzählt in den vergangenen Wochen. Dieser schaute ihn an, nickte leicht und lächelte ihn an. An diesem Abend war der junge Uchiha nicht alleine, zum ersten Mal seit langem hatte er Gesellschaft, unterhielt sich und genoss es. Als er spät am Abend in seinem Bett lag, schaute er zur Seite, versuchte im Dunkeln zu erkennen, wo Naruto auf seiner Couch schlief, lächelte sanft, ehe er die Augen schloss. Er war nicht allein. „Hast du ihn eigentlich dann noch einmal wieder gesehen?“, durchschnitt plötzlich die Stimme des Blondschopfes die Dunkelheit und Sasuke öffnete langsam seine Augen wieder. „Nein... Ich war noch ein einziges Mal dort, wollte es ein weiteres Mal versuchen, doch man ließ mich nicht zu ihm. Auch danach bekam ich nie wieder eine Besuchserlaubnis und damit war klar, dass das Urteil vollstreckt wurde. Es gibt kein Grab, ich weiß nicht, was danach mit ihm geschehen ist!“ Wieder breitete sich Schweigen aus, doch dieses Mal war es alles andere als unangenehm. „Schlaf schön, Sasuke!“, waren die letzten Worte nach einer Weile des Schweigens, bevor man nur noch das Rascheln der Decken vernahm, in die die beiden sich einmummelten, ehe sie ihre Augen erneut schlossen und sich endlich dem Schlaf überließen. Leise zwitscherten die Vögel in den Bäumen und Sasuke schaute lächelnd auf. Nun war bereits wieder eine Menge Zeit vergangen und seit dem Tag, an dem Naruto zum ersten Mal bei ihm übernachtet hatte, war etwas anders geworden. Ihre Freundschaft hatte sich weiterentwickelt, sie sahen einander häufiger und auch wenn der Schwarzhaarige sich immer wieder aufregte, so wollte er diese Zeit auf keinen Fall missen. Langsam senkte er seinen Blick wieder, schaute auf das Notizbuch, das er heute wieder bei sich hatte und legte es dann neben sich, um endlich mit seinem Essen zu beginnen. Es dauerte erneut eine Weile und wieder hatte er sein Sandwich fast aufgegessen, als er Naruto heranhasten hörte, sich umdrehte und kurz grinste. „Oi, Dobe! Du bist zu spät!“ lachte er, erhob sich und schulterte seinen Rucksack. Naruto grinste nur, machte eine wegwerfende Handbewegung, bevor er Sasukes Hand ergriff und wieder weiterging. „Ich weiß, Teme, und deswegen sollten wir uns beeilen!“ Lachend machten sie sich auf den Weg. Wind kam auf, strich den beiden Jungs durch das Haar, wehte weiter und sorgte dafür, dass bei dem kleinen Notizbuch auf der Bank einige Seiten herumblätterten. Sasuke blieb stehen, drehte sich um, löste sich schnell von dem Blondschopf, um das Vergessene zu holen. Noch war er nicht bereit ganz loszulassen. Noch trauerte er um den Bruder, der alles getan hatte, um sein eigenes Leben zu zerstören! Auf der anderen Seite aber hatte genau dies bewirkt, dass sein jüngerer Bruder am Ende doch ein zufriedenes Leben führen konnte. An diesen Gedanken klammerte der junge Uchiha sich. ... sein Tod war nicht umsonst! ............................................................................. Puh, ich habe es tatsächlich geschafft diesen Zweiteiler zu Ende zu bringen. ^^° Und wieder etwas mit einem ernsteren Hintergrund. Irgendwie macht es mir Spaß so etwas zu schreiben. Allerdings denke ich, dass dieser hier nicht ganz im Darkficgenre aufgehoben ist. Ich denke, es passt eher in die Dramasparte! Thema war unverkennbar die Todesstrafe, wie man am Titel auch schon erkennen konnte. Ich denke, jeder hat dort seine eigene Meinung drüber. Einige sind dafür, andere dagegen. Ich selbst gebe ehrlich zu, dass ich mich genau zwischen den Fronten bewege. Ich bin dafür, allerdings nur bei bestimmten Straftaten. Kinderschänder z.B. und dort vor allem die, die zum wiederholten Male straffällig geworden sind, sollten meiner Meinung nach zu denen gehören, die auf diese Weise bestraft werden! Denn warum soll ich arbeiten gehen, Steuern zahlen und damit ihm ermöglichen den Rest seines Lebens in irgendeiner psychiatrischen Anstalt zu leben? Wiederholungstäter werden sich sicherlich nicht mit einem Male „bessern“ und einsehen, dass es falsch ist, was sie tun. Aber wie gesagt, da hat wohl jeder seine eigene Meinung. So und noch einmal zur Story. Ich kann mir vorstellen, dass es einige unrealistisch finden, dass Angehörige nicht erfahren sollen, wann jemand hingerichtet wird. Oder dass sie den Leichnam nicht beerdigen dürfen. In vielen Ländern gibt es noch die Todesstrafe und in ein paar wenigen wird sie sogar gegen Jugendliche angewendet. In Japan wird die Todesstrafe überwiegend durch Erhängen vollstreckt. Die Angehörigen erfahren meist nicht das Datum der Hinrichtung und da der Leichnam oft unverkennbare Zeichen durch das Erhängen trägt, ist es auch keine Seltenheit, dass der Leichnam einfach eingeäschert wird, ohne ihn der Familie zu übergeben. So wird dann auch gleich verhindert, dass man gegen die ausführenden Henker vorgehen kann! Ich hoffe euch hat dieser Zweiteiler gefallen und vielleicht liest man sich ja wieder! Gruß, KakashiH Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)