Alles, nur das nicht! von Minarzipan (Deidara&Sasori) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Ich weiß, dass ich grade träume. Und ich kann es nicht fassen. Diese engelsgleiche Person kann doch nicht wahrhaftig ihre Flügel strecken und zu mir in den Schlaf kommen. Nein, das geht einfach nicht. Aber trotzdem geschieht es. Jetzt. In diesem Augenblick. Er kommt so voller Anmut und Stolz auf mich zu, dass es mich buchstäblich umhaut. War es überhaupt erlaubt so gut auszusehen, dass man jemanden fast umbringen konnte? Selbst im Schlaf kann ich meinen - schon nervtötenden - pochenden Herzschlag hören, den ich immer bekomme, wenn ich ihn erblicke. Ich spüre sogar das schmerzende Verlangen. Seine vollen Lippen heben sich zu einem Lächeln, das mir das Atmen schwer fallen lässt. Er streckt seine Arme aus und ich will ausweichen – warum soll ich diesem Mann im Weg stehen? Doch seine starken Arme greifen sanft nach mir und halten mich fest an seinen Körper. An seinen Körper! Ich weiß nicht was das für einen Sinn ergeben soll, denn er kann nie und nimmer meine Nähe suchen. Anscheinend dreht meine Fantasie voll auf. Macht es meinem Verstand so viel Spaß sich selbst und noch die klaffende Wunde am Brustkorb zu quälen? Plötzlich funkelt etwas in meinem Hinterkopf. Eine kleine böse Stimme. Die Stimme, die mich Tag für Tag von neuem ärgert. Ist sie mir jetzt sogar im Traum gefolgt? Sie in der realen Welt fernzuhalten ist schon schwer genug und jetzt ist sie auch noch hier. -Hihi, klein Deidei traut sich nicht. Ich bin ihm ganz nah und spüre seinen Atem. Doch nicht nur deshalb kocht mir das Blut. -Was traue ich mich nicht? -Guck mal, du bist ihm so nah…Willst du ihn nicht küssen? Ich erschaudere. Langsam reicht es. -Verzieh dich! Ich kann seine Lippen doch nicht mit meinen beschmutzen! -Hihi, was redest du denn da Deidei? Es ist doch nur ein Traum. Willst du das nicht ausnutzen? -Soll ich mir wieder Hoffnungen machen? Es tut jetzt schon verdammt weh. -Ach, mein süßer kleiner Dei. Jetzt bist du schon soweit. Es kann nicht noch schlimmer werden. Komm schon, du willst es – genau wie ich! Sie hat es schon wieder geschafft. Diese unerträgliche Stimme hat schon wieder meinen Kopf übernommen und entschieden. Ich kann mich nun nicht mehr zurückhalten. Und eigentlich hat sie auch Recht. Es ist doch nur ein Traum, also warum nicht die Chance nutzen? Also atme ich zugleich den süßen Duft, der von ihm ausgeht ein und treffe mich in einem anderen Traum wieder. In dem heißersehnten Traum, dass Danna einmal mein sein wird. Kapitel 1: Lektion 1 - Wie man seinen Danna verführt ---------------------------------------------------- Langsam gewöhnten sich meine Augen an die plötzliche Helligkeit. Ich erwachte aus dem Traum, der meiner Meinung nach eigentlich keiner sein sollte. Ich blinzelte und rieb mir die Augen. Wie müde ich noch war! Aber das gepflegte Bett auf der anderen Seite des Zimmers und die lauten Stimmen von unten ließen mir keine Wahl. Es war an der Zeit aufzustehen und das mulmige Gefühl, das ich empfand, runterzuschlucken. Ich drehte mich stöhnend auf den Rücken. Mir war es doch so klar gewesen, dass es mich am Morgen zerreißen würde, aber trotzdem hatte ich auf diese dumme Stimme gehört. -Hihi, aber es war doch schön, oder? -Hörst du mal bitte auf so dämlich zu Lachen? Ja, es war schön! Na und? War doch eh nur ein Traum! -Aber ein schöner Traum, der in Erfüllung gehen könnte… Ich sprang auf. Langsam wurde es lächerlich. Redete ich da grad wieder mit mir selbst oder fantasierte mein Verstand schon im Übermaß? -Was meinst du damit? -Hihi, das was du gehört hast. Weißt du, eigentlich siehst du gar nicht so schlecht aus- -Danke!, ich sprühte nur so vor Sarkasmus. -Und es ist ja nicht so, als würdest du nicht etwas ausstrahlen- -Wie überaus freundlich du heute bist. Komm zum Punkt! -Hmpf, na gut. Ich denke mal, Sasori könnte dir nicht widerstehen, wenn du dich klug verhältst und etwas in Sachen Verführung tätest. Ich klatschte mir gegen die Stirn. Okay, schön und gut diese Stimme zu hören, aber dann noch andauern total bescheuerte Ratschläge zu befolgen ging zu weit. -Ach, ich wollte doch nur helfen. Hihi, aber sie selbst wie du klar kommst, Deidei. -Werd ich auch! Ich wollte zu mehr ansetzten als das Gepolter von unten plötzlich lauter wurde. Also machte ich mich fertig und trottete die Treppen runter. Die vor kurzem noch vorhandene Wut verpuffte und eine gähnende Leere machte sich in mir breit. Na wenigstens war der Schmerz dafür weg. Leise schlich ich am Wohnzimmer vorbei. Sahen die Wände immer so fahl aus? Ich rieb mir abermals die Augen. Wo war die Farbe geblieben? Ich ging in die Küche und schlurfte auf meinen Platz. Alle waren schon anwesend. Kakuzu, z.B., war wie jeden Morgen mit Geldzählen beschäftigt, Konan bastelte Origami-Vögel und Tobi hüpfte mal wieder hibbelig auf seinem Platz herum. Alles wie immer. Und da war natürlich noch jemand. Seine roten Augen brannten sich nur für einen sehr kurzen Moment in meine ein. Doch dieser reichte aus, um mich wieder voll aus der Bahn zu werfen. Ich hatte es gewusst. Warum hatte ich auf diese dämliche Stimme gehört und mich ihm im Traum genähert? Ich machte mir doch nur wieder falsche Hoffnungen. Mit zitternden Händen nahm ich mein Besteckt und fing wie alle anderen an zu essen. Jedenfalls wollte ich, stockte jedoch, als ich genauer hinsah. „Warum musste heute auch Tobi kochen?“, schnauzte Hidan entnervt. Er blickte flehentlich zu Pein: „Kann ich ihn vielleicht nicht doch Jashin opfern?“ Pein entgegnete dieser Frage mit einem so tödlichen Blick, dass sogar der sonst so aufbrausende Hidan verstummte. „Tobi hat sich gaaaaanz viel Mühe gegeben!“, freudig klatschte er in seine Hände. „Do you see?“ Ich seufzte. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Eine Woche im Krankenhaus wollte ich nicht verbringen, also legte ich Gabel und Messer wieder weg und betrachtete meinen Teller. Sehr unappetitlich. Die anderen Akatsuki-Mitglieder taten es mir nach. Außer Tobi natürlich. Dieser war von seinem Essen anscheinend hin und weg. „Hmmmm, it’s so good! Look!“, er streckte seine Gabel, die voll mit schleimenden Dingsda – ich konnte es nicht anders beschreiben – war, hoch. „It taste very good! Willst du probieren?“ Tobi drehte sich mit seinem Mordsapparat zu Kisame. Dieser wich nur entsetzt zurück. „Tobi nimm das weg oder du erlebst die nächste Minute nicht mehr!“, knurrte er. Doch anscheinend hörte oder ignorierte der Maskenträger diese Antwort einfach, denn schon flog die Gabel über den Tisch und steckte in Kisames Mund. Es war, als wäre die ganz Küche erstarrt. Ich klammerte mich nervös an den Küchentisch, als ich sah, dass sich auf Kisames Stirn eine richtige Krampfader bildete. Und nicht nur das entsetzte mich. Itachi sprang auf und packte Tobi an den Kragen. Gleichzeitig stand Kakuzu auf, schnappte sich sein heißgeliebtes Geld und verschwand. Anscheinend bemerkte er auch, dass Gefahr drohte. Hidan tat es ihm nach, sowie die anderen Akas - außer mir. Mit einer leichten Faszination beobachtete ich, wie Tobi sich flink aus Itachis Würgegriff befreite und schon auf den Tisch sprang. Sämtliche Schüsseln mit unansehnlichen Sachen flogen in meine Richtung. -Ich würde jetzt ausweich-…Zu spät, hihi. Zäh floss der stinkende Brei von meiner Wange. Na klasse. Für einen Moment war ich wirklich überrascht von Tobi gewesen, aber das hatte sich mit einem Schlag geändert. „What’s wrong?“, Tobi bemerkte wohl nicht, dass Kisame und Itachi im gefährlich nahe kamen, „Mögt ihr Tobis Essen nicht?“ Er fragte das mit so unschuldiger Miene, dass er mir fast schon Leid tat. Ich spürte wie der Brei sich endlich von meinem Gesicht löste. Nun ja, eben nur fast. Und dann ging es ganz schnell – ein wütender Schrei, Tobis Ausweichmanöver, das in einen tosenden Lärm überging, Kisames Beschwörung großer Wasserwellen und ich mittendrin. Naja, wenigsten starb ich auf einer Art und Weise, die mich erschaudern ließ: Stolz und mutig im ewigen Krieg ums Essen. So würde ich auch endlich diesen drückenden Schmerz im meiner Brust loswerden. Juhuu, etwas zynisch freute ich mich sogar schon darauf. Doch da war jemand, der mir den Gefallen wohl nicht tun wollte. Zwei starke Arme griffen nach mir und zogen mich vom Ort des Geschehens davon. Erst sehr spät, als ich das Schwappen des Wassers nicht mehr hören konnte, sah ich, wer es war. Es verschlug mir die Sprache. „N-no Danna, un?“, japste ich. Mist. Er stand mir zu nah. Viel zu nah. Mit beiden Armen drückte er mich gegen die Wand und baute sich vor mir auf. Sein so desinteressierter Blick traf mich und ich spürte den Aussetzer meines Herzens ganz deutlich. Warum war sein Gesicht so dicht an meinem und warum konnte ich den berauschenden Duft seines Körpers nicht einfach ignorieren? Zu viele Fragen schwirrten in meinem Kopf, sodass ich seine Antwort bei nahe nicht mitbekam. „Ist dir was passiert, Deidara?“, fragte er mit seiner kühlen Stimme. Ich weitete die Augen. Machte Sasori sich Sorgen um mich? Das konnte ich nicht fassen und schüttelte eher deswegen meinen Kopf. „Nein, alles okay, un“, entgegnete ich lächelnd. Für einen Moment war es Still. Er ließ seinen Blick kurz über meinen Körper huschen. Anscheinend ging er sicher, dass ich auch wirklich noch alle Körperteile besaß. Dann ließ er auch schon so schnell, wie es nur möglich war, von mir ab. Ich seufzte und er blickte mich wieder kalt an. „Nächstes Mal passt du besser auf, wo du deinen Tagträumen nachgehst, verstanden?“ Ich erstarrte. Okay, Herz, nicht bluten, alles wird gut… „H-hai, Sasori No Danna“, krächzte ich. Zu mehr war ich wirklich nicht in der Lage. Es sah mich immer noch mit seinem eiskalten Blick an und ich wollte mich abwenden. Wenn er mir das Atmen schon nicht erleichtern wollte, dann würde ich es wenigstens tun. -Halt! Ich erschrak, was Sasori anscheinend bemerkte. „Deidara?“, fragte er gelassen. -Schnell! Tu was! Das ist deine Chance ihn zu verführen! -Ich soll WAS? -Ja! Sag dein Bein tut weh oder was weiß ich, aber tu was! Ich war so verdutzt, dass Sasori anscheinend das Falsche dachte. „Hast du dich vielleicht doch verletzt?“ „I-ich weiß nicht, un“, stotterte ich aufgebracht. Was tat ich da? Ich befolgte schon wieder den Befehl eines Hirngespinstes! „M-mein Bein tut etwas weh. Es z-zieht so komsich…“, ich sagte das so leise, dass sich Sasori wieder etwas näher an mich beugen musste. Schlagartig wurde ich rot. „Hmm, ich glaube das sollten wir uns ansehen.“ Plötzlich legte er mir eine Hand auf die Stirn. „Kann es sein, dass du schon vorher krank warst? Deine Rötung im Gesicht gefällt mir ganz und gar nicht. Vielleicht hast du Fieber…“, er klang nachdenklich. Ich schüttelte etwas zu energisch den Kopf, dass es mir schwindelte. Leicht torkelnd machte ich einen Schritt zur Seite. „Okay, anscheinend bist du doch krank. Komm mit.“ Sasori packte meinen Arm und zog mich zum Sofa. Ich spürte meine Ohren glühen. Verdammt, er fasste mich an! Um nicht loszuschreien, schluckte ich, was mich wiederum zum husten brachte. Meine Kehle schien wie ausgetrocknet. Sasori beobachtete mich aus den Augenwinkeln. -Super, hihi! Du spielst das echt gut, Deidei. -Ich spiele hier nicht! -Ach ja? Was soll es denn sonst bitteschön sein? Haha… Ich knurrte. Plötzlich packte mich Sasori und drückte mich sanft, aber bestimmt ins Sofa. „Es reicht, Deidara. Du musst dich ausruhen. Anscheinend hast du dir Fieber oder die Grippe gefangen“, sagte er ruhig. Ich begriff es nicht. Dachte er wirklich ich hätte Fieber? Wenn, dann war mein Verstand an Blödheit und mein Herz an überdurchschnittlichem Liebeskummer erkrankt. Ich lehnte mich zurück und spürte eine leichte Erschütterung, als Sasori sich neben mich saß. Er studierte meinen Gesichtsausdruck und wanderte dann zu meinem Bein. „Heb es an“, meinte er rau. Wieder glühten meine Ohren und ich zögerte. Kalt sah er mich an. „Heb es an, Deidara“, befahl er, „Wenn du die nächste Mission nicht mitmachen kannst, möchte ich es wissen.“ Mein Herz sackte mir in die Hose. Also deswegen machte er sich so viele Gedanken um meine Gesundheit. Deswegen benutzte er mal seinen ganzen Wortschatz. Langsam hob ich mein linkes Bein hoch. Plötzlich schob er es - Widererwarten und ohne Vorwarnung - auf seinen Schoß. Ich spürte wie mein Herz fast zerbarst und es überraschte mich, dass Sasori es nicht mitbekam. Flink schnappte er sich mein Hosenbein und krempelte es hoch. Und dann, ganz leicht, als wäre es zerbrechlich, legte er seine Fingerspitzen auf mein Bein und strich sanft darüber. Ich musste mir auf die Lippen beißen, um nicht laut aufzuseufzen. „Hmm…“, machte er nachdenklich, „Es sieht eigentlich ganz heil aus. Wo spürst du denn den Schmerz?“ Ich kniff die Augen zusammen. Verdammt. Was sollte ich jetzt antworten? -Hey, Deidei. Setzt den süßesten Blick auf den du kannst und sei unschuldig! Ohne groß nachzudenken befolgte ich ihren Rat. Ich selbst konnte nämlich grad nicht klar denken. Langsam weitete ich die Augen und setzte einen Schmollmund an. „N-no Danna…“, hauchte ich, „Ich glaube es hat nachgelassen. Dank ihrer Berührung. Sie hat gut getan…“ Oh Gott, was redete ich da! Verlegen senkte ich den Blick. -Es hat geklappt!! Mich überraschte der triumphierende Ausruf der Stimme. Vorsichtig blickte ich auf und mir klappte vor Überraschung der Mund auf. Sasori war rot geworden! Sasori, der sonst so kalte Puppenmensch hatte rote Flecken im Gesicht! Ging das überhaupt?! Vor lauter Verdutzung bemerkte ich nicht, wie dieser aufsprang und entsetzt in meine Richtung starrte. Ein leises Schlucken seinerseits war zu hören. „I-ich glaube deinem Bein geht es wieder besser“, meinte er knapp, „Du solltest dich vielleicht nur noch etwas ausruhen. Ich sage Pein Bescheid.“ Und schon rauschte er, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, aus dem Wohnzimmer. -Du hast es geschafft! Meinen Glückwunsch, hihi! Ich schaute immer noch mit offenem Mund zur Tür. -Ich kann es nicht fassen… -Ach, jetzt tu nicht so! Ich hab doch von Anfang an gesagt, dass es so klappen wird! Und langsam, ganz langsam breitete sich auf meinem Gesicht ein fettes Grinsen aus. Vielleicht sollte ich diese Stimme doch nicht ignorieren. Vielleicht gelang es mir mit ihrer Hilfe doch noch Sasori sonst so kaltes Herz zu schmelzen und meinen Traum zu erfüllen. ********************************************************************************* Hallo liebe Leser! Hier ist nun endlich das erste richtige Kapitel! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht es zu schreiben! :) Dank euch war ich auch richtig motiviert! So viele Kommis nur beim Prolog! Danke! Mit viel Glück geht es auch schon bald weiter und diesmal aus Sasoris Sicht! Bis dann! Eure Mina~♥ Kapitel 2: Lektion 2 - Wie man den Avancen widerstehen kann ----------------------------------------------------------- Ich wirbelte herum und rannte so schnell wie möglich aus dem Wohnzimmer. Ich hatte mich entblößt. Meine Gefühle nicht kontrolliert. Das würde schlimme Folgen haben – für mich und auch für Deidara. Ich hatte das ungute Gefühl, ihn jetzt noch kälter behandeln zu müssen. So Leid es mir auch tat. Aber er konnte nicht, nein er durfte einfach nichts für mich empfinden. Ich schüttelte - wütend über mich selbst - den Kopf. Warum bildete ich mir ein, dass Deidara etwas für eine Puppe empfinden könnte? Er verabscheute mich wahrscheinlich wegen meiner Kälte…die ich eigentlich schon seit langem nicht mehr besaß. In mir brannte nämlich ein loderndes Feuer. Zermürbt und zugleich aufgebracht marschierte ich an der überfluteten Küche vorbei. „Wisst ihr Hunde eigentlich, wie viel mich - ich meine - uns das kosten wird?!“ Kakuzu schien ziemlich sauer. Kein Wunder bei dem Schaden, den die drei Dummköpfe wahrscheinlich mit ihrem Kampf angerichtet hatten. „Ich sage es euch immer wieder“, hörte ich Peins zornige Stimme, „Tragt eure Streitereien nicht im Hauptquartier aus!“ „Ja, Leader-sama…“, kam ein unterwürfiges Rufen als Antwort. Ich grinste leicht. Irgendwie waren sie doch amüsant. Um noch ein wenig von dem Gespräch mitzubekommen, ging ich etwas langsamer nach oben. Als ich im Zimmer ankam, schmeißte ich mich seufzend aufs Bett. Meinen rechten Arm klemmte ich mir unter den Kopf und den linken hob ich, um ihn besser betrachten zu können. Leicht bewegte ich meine Fingerspitzen und ich verabscheute es. Wie unnatürlich das doch aussah! Warum hatte ich mir auch eingebildet, dass es mir besser gehen würde, wenn ich eine Puppe wäre? Ich liebte das Holz und Schnitzen – keine Frage, aber das, was ich nun war, wollte ich nicht mehr sein. Ich wollte so gerne wieder ein Mensch sein. Plötzlich vernahm ich das leise Scharren der Zimmertür. Ich blickte auf und stellte mit entsetzen fest, wer es war. „No Danna?“, fragte er unnatürlich bestimmt, „Geht es Ihnen gut, un?“ Deidara klammerte sich an der Tür und spähte zu mir rüber. Ich runzelte die Stirn. Dumme Frage. Mir ging es schon lange nicht mehr gut. Jedoch konnte ich das gut verheimlichen; ich setzte meine kalte Maske auf. „Wieso fragst du?“, entgegnete ich kühl. Deidara zuckte leicht, doch schon im nächsten Augenblick richtete er sich wieder auf. „Weil Sie grade so schnell verschwunden sind und da dachte ich-“ „Dachtest du mir wäre schlecht oder so?“, fragte ich leicht spöttisch. Seine Miene veränderte sich nur für einen sehr kurzen Moment. Dann lächelte er schon wieder, doch irgendwie gefiel mir dieses Lächeln nicht. Es schien so gespielt. „Ja, aber wie es scheint geht es Ihnen gut, un.“ Nun löste er sich von der Tür und betrat den Raum. Ich machte keine Anstalten aufzustehen und so kam er etwas näher zu mir. „Danna?“, fragte er leicht zögerlich und er wurde etwas rot um die Nase, „Könnten sie mir helfen?“ Oh Gott, er sah so unschuldig aus. Mein Herz machte einen Sprung und ich überlegte fieberhaft was ich ihm entgegnen könnte. Natürlich zeigte sich auf meinem Gesicht nicht die leiseste Regung. „Kommt drauf an was du von mir möchtest.“ „K-könnten Sie mir…ich meine…“, er atmete tief ein, „Könnten Sie mir helfen meine Haare zusammenzubinden, un?“ Ich sah ihn überrascht an. Erst jetzt bemerkte ich, dass er das Haar offen trug. Es fiel ihm wie ein goldener Vorhang über die Schulter. Zudem trug er andere Sachen. Anstelle des sonst so dunklen Aka-Mantels hatte er sich eine kurze Hose und ein lockeres Shirt angezogen, das ihm leicht von der Schulter hang. Ich überlegte. In der nächsten Zeit würde ich ihm wahrscheinlich permanent aus dem Weg gehen oder überhaupt nicht mehr mit ihm reden. Da konnte ich ihm wohl noch ein letztes Mal einen Gefallen tun. Langsam nickte ich. „Komm, setzt dich, Deidara.“ Wie gern ich doch seinen Namen aussprach! Er hatte etwas Beflügelndes. Ich richtete mich auf und deutete auf den Platz neben mir. Mit einem erleichterten Lächeln setzt sich Deidara hin und drehte mir den Rücken zu. „Warum machst du das eigentlich nicht selbst?“, fragte ich etwas misstrauisch, „Sonst schaffst du das auch alleine.“ Ich hörte ein Seufzen. „Wissen Sie, Danna“, meinte er sanft, „Mir ist von vorhin noch etwas Schwindelig und ich kann mich nicht konzentrieren, un. Ich rutsche immer ab. Deswegen dachte ich Sie könnten mir helfen.“ Ich seinen letzten Worten hörte ich deutlich ein Lächeln. Ich verkrampfte mich. Es war anscheinend doch nicht so klug von mir gewesen, ihm diese Bitte zu erfüllen. Ich spürte ein leichtes Pochen aus meiner Brust. „Hier“, sagt Deidara, „Das Haargummi, un.“ Er drehte sich um und ich sah in sein schönes Gesicht. Langsam nahm ich ihm das Haargummi ab und für einen kurzen Moment streiften sich unsere Finger. Ich erschrak. Wie warm seine doch waren und geschmeidig! So voller Leben… Etwas Benommen von dem Gefühl in meinen Händen machte ich mich an die Arbeit. Ich ergriff seine samtig weichen Haare und hob sie leicht an. Ein zitroniger Duft flog mir entgegen und ich achtete peinlichst darauf nicht zu stark einzuatmen. Nach einer Weile der Stille und meinen Bemühen die Haare korrekt hochzustecken, meldete sich wieder Deidara zu Wort: „No Danna?“ „Hm?“ „Haben Sie schon mal geliebt, un?“ Erschrocken ließ ich das Haar los. Mist, jetzt konnte ich noch mal von vorne anfangen. „Was soll das denn für eine Frage sein?“, entgegnete ich mürrisch und setzte von neuem an. „Eine ganz normale“, meinte Deidara ruhig. Es ärgerte mich tierisch, dass ich seinen Gesichtsausdruck nicht sehen konnte, aber zugleich war es eine große Erleichterung. Ich wusste, dass ich meine Maske gerade nicht aufrechterhielt. „Und wieso möchtest du so was von mir wissen?“, entspannt stellte ich fest, dass meine Stimme hingegen nicht solche Anstalten machte. „Ist es so schlimm mir auf diese einfache Frage zu antworten, un?“ Ich stockte. Wenn er wüsste wie einfach sie für mich war. Ich gab ein leises Grummeln von mir. „Natürlich empfand ich mal Liebe“, zögernd und etwas traurig antwortete ich, „Meine Eltern waren mir sehr wichtig und auch meine Großmutter…“ Ich verstummte. Warum erzählte ich ihm das jetzt? Ich wollte ihn doch eigentlich weiter von mir entfernen und nicht näher bringen! „Hm, ich verstehe. Aber ich meinte eine andere Liebe, Danna.“ „Eine andere Liebe? Liebe ist Liebe. Da gibt es keinen Unterschied.“ Endlich war ich mit dem Verbinden der Haare fertig. Ich musste nur noch das Haargummi richtig verknoten. „Ja, das stimmt schon. Aber es gibt eine besondere Liebe. Eine Liebe die noch stärker ist, als alles andere.“ Ich ließ meine Hände sinken und Deidara dreht sich zu mir um. „Die Liebe zwischen zweier Seelenverwandten, un.“ Ich blickte ihn verständnislos an. Zweier Seelenverwandter? Das verstand ich nicht. Deidara bemerkte meine Verwirrung und kicherte leise. „No Danna, sagen Sie mir nicht, Sie hätten noch nie was davon gehört, un.“ „Nicht bevor so ein kleiner Sprengmeister zu mir rein kam und mir etwas davon vorschwafelte.“ Er seufzte und blickte mich leicht traurig an. Wie ich das hasste, wenn er mich so ansah. Konnte er nicht einfach die ganze Zeit lächeln? „Jeder Mensch hat einen Seelenverwandten. Einen anderen Menschen, der einen genauso liebt und schätzt, wie man es selbst tut“, er blickte aus dem Fenster und mir kam es so vor, als wäre er ganz wo anders mit seinen Gedanken. „Kein Herz ist alleine vollständig“, hauchte er, „Jedes braucht seinen zweiten Teil. Und wenn diese sich vereinen, dann hat man seinen Seelenverwandten gefunden. Das ist die wahre Liebe. Und jetzt frage ich Sie von neuem: Haben Sie schon mal geliebt, un?“ Nun blickte er mich wieder an und ich sah mich in seinen Augen spiegeln. Mein Herz pochte wild und meine Gedanken überschlugen sich. Ich spürte nur einen ganz hell aufleuchten. „Du vergisst leider, dass ich kein Mensch mehr bin.“ Starr blickte ich nach unten und legte meine Hände ineinander. Meine Maske zerbröckelte und ich spürte das Chaos, das sich auf meinem Gesicht abspielte. Beinahe geriet ich in Panik, doch das ergriff mich eine wohltuende, warme Hand. Ich sah auf. Sein Gesicht strahlte so viel Ruhe und Mitgefühl aus, dass es mich fast alles vergessen ließ. Ich spürte nur noch seine Hand und bemerkte, wie sie meine fest umklammerte. Als ich nach unten sah, konnte ich dem Drang nicht widerstehen, über die glatte Haut zu streichen und sie mit den Fingerspitzen zu befühlen. Samtig weich war sie – ganz im Gegensatz zu meiner. Ich bemerkte wie sich eine leichte Gänsehaut unter meiner Hand ausbreite und musste unwillkürlich lächeln. Vorsichtig atmete ich ein und fand mich in einer anderen Welt, ja in einem Rauschzustand wieder. Mein Verstand klickerte im Hintergrund und sendete panisch den Ruf aufzuhören. Doch ich wollte der Droge nicht widerstehen, wollte mich für einen Moment vergessen. Aber das Klickern wurde lauter und ich weitete entsetzt die Augen. Deidara gab ein leises Seufzen von sich. Ich schreckte zurück und ließ ihn los. Ohne ihn anzusehen sprang ich auf. „N-no Danna?“ „Deidara…“, haucht ich. Was hatte ich da getan? Völlig perplex stand ich eine Weile im Raum und horchte in die Stille, horchte auf das Klopfen im meinem Brustkorb. Langsam aber sicher funktionierte mein Verstand wieder und übertönte das Durcheinander meiner Gefühle: „Tut mir Leid, ich habe noch etwas zu tun.“ Und ohne weiteres rauschte ich aus dem Zimmer, nach draußen, weg von Deidara, weg von der süßen Droge. Ich trat so feste es nur ging gegen den hohlen Baumstumpf auf dem Boden. Doch so hart das Holz auch war, es tat nicht weh. Einfach nichts tat mit mehr weh…außer einer Sache. Die, die mir noch von meinem Menschendasein übrig geblieben war. Meine ganzen vorherigen Vorsätze, Deidara nicht nahe zu kommen und ihm möglichst kühl zu behandeln, hatte ich an einem Nachmittag zerstört. War ich so unfähig dieses Schauspiel, das ich mein Leben lang schon führte, bei ihm fortzusetzen? Warum zog er mich nur so magisch an? Ich wollte das alles nicht. Es wäre viel leichter für mich, wenn es nicht so wäre…und auch für ihn. Oft hatte ich mir schon überlegt, einfach mit dem falschen Spiel aufzuhören und ihm die Wahrheit zu sagen. Vielleicht hätte er mich dann verstoßen, aber ich hätte endlich ein freieres Gewissen gehabt. Doch als mir klar wurde, dass es leicht passieren könnte, dass auch er für mich Gefühle hegen könnte, musste ich das soweit wie möglich verhindern. Natürlich hätte ich ihm alles geboten. Ich war keinesfalls so kalt und arrogant, wie es die meisten von mir dachten. Aber auf die Dauer wäre es nicht gut gegangen. Meine Liebe konnte er haben, aber keine Wärme. Eine Puppe strahlte einfach keine Wärme aus. Tag ein, Tag aus hätte er meine splitternde Haut spüren und meine kalten Lippen berühren müssen. Schon der Gedanke daran machte mich wahnsinnig. Ich wünschte mir sosehr, dass es gehen könnte, aber eine gewisse moralische Seite, vielleicht die menschliche, versagte mir mich auch nur einen Schritt Deidara zu nähern. Nochmals trat ich gegen den Baumstumpf. Ich müsste endgültig ablassen. Ich müsste in so kaltblütig wie möglich behandeln. Er sollte mich ruhig verabscheuen, ja sogar hassen. Es durfte mich alles, nur lieben nicht. Alles durfte er, nur das nicht. ********************************************************************************* Hallo! Hier ist nun endlich das Kapitel aus Sasos Sicht! Ihr glaubt nicht, wie schwer es mir gefallen ist, das zu schreiben! Ich hab es öfter mal korrigiert und neu geschrieben, aber am Ende hab ich's doch noch geschafft. Es gefällt mir ganz gut und ich hoffe ihr könnt Sasori ein bisschen besser verstehen! ;) Nochmals vielen lieben Dank für eure Kommis! Ich bin echt baff! Oo Eure Mina~♥ Kapitel 3: Lektion 3 - Wie man schmerzvoll aufgibt -------------------------------------------------- Schnell ging ich den Gang entlang und achtete darauf keinen Mucks von mir zu geben. Doch als ich um die Ecke bog, stellte ich enttäuscht fest, dass er schon wieder verschwunden war. Frustriert stampfte ich auf. Sasori war mir seit den letzten Wochen andauernd aus dem Weg gegangen, selbst auf Missionen hielt er sich nur so lang wie nötig mit mir auf. Seine Stimme hatte ich eh schon – so kam es mir vor – seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Oh, wie vermisste ich sie! Und gerade hatte ich beschlossen ihm einfach nachzulaufen und ihn dafür anzuschnauzen, dass er mich alleine ließ, da war er auch schon wieder weg. Einfach so. Als hätte er sich in Luft aufgelöst. -Du musst dich ranhalten, Deidei. Wütend schnappte ich nach Luft. Das war das Letzte, was ich jetzt wollte. -Was tue ich denn hier die ganze Zeit?! -Du bist viel zu langsam. So kriegst du ihn aber nicht rum, hihi. -Hallo?! Ich renn mir doch schon die Hacken ab! Siehst du denn nicht, dass er immer einfach verschwindet? -Hihi, man kann nicht einfach verschwinden, Deidei! Du bist so naiv… Am liebsten hätte ich mir die Stirn an der Wand blutig geschlagen. -Kannst du nicht einfach verschwinden? -Und dich deinem Schicksal überlassen? Hihi, wie käme ich dazu? Du brauchst mich und das weißt du ganz genau. Ich wollte gerade zu einer Salve von Flüchen ansetzten, als ich stockte. Zum Teil stimmte es. Letztens hatte sie mir geholfen als ich zu Sasori ins Zimmer kam. Sie war es, die mir gut zugeredet und mich davon abgehalten hatte, einfach auf dem Absatz kehrt zu machen und schnell zu verschwinden. Ihr hatte ich den wunderschönen Moment mit Sasori zu verdanken – den Augenblick als er mit seinen zarten Fingerspitzen so zärtlich über meine Haut gestrichen war. Ich bekam jetzt sogar noch eine Gänsehaut, wenn ich nur daran dachte. Aber – und das war der Punkt, warum ich mich nun so über sie ärgerte – seitdem ging mir Sasori andauernd aus dem Weg. Tausend Fragen schwirrten in meinem Kopf. Warum hatte er mich, wenn er mich doch eigentlich nicht wollte, so zärtlich berührt? Vielleicht konnte er wirklich nicht lieben, aber das wollte ich nicht glauben. Zudem gefiel mir die andere Alternative besser: Ich war für ihn einfach abstoßend. Er hatte nichts an mir zu gewinnen und was hätte ich ihm, dem Engel in Person, bieten können? Mein Herz versetzte mir einen Stich. Jetzt ging es mir wieder, wie am Anfang meiner armseligen Liebesgeschichte. Ich war zwar nur für sehr kurz in dem Glauben geblieben, dass ich wirklich Sasori für mich gewinnen konnte, aber es war eine wundervolle Zeit und ich war meinen Traum nie näher gewesen… Doch nun war alles wieder verpufft. Und das auch noch ohne viel Getöse. Seufzend und etwas deprimiert betrat ich das große Wohnzimmer der Akas. Ich wollte mich gerade unauffällig auf die Couch fallen lassen, als ich mit entsetzter Miene feststellte, was sich dort abspielte. Auf dem großen roten Sofa – das Kakuzu übrigens höchstpersönlich vom Sperrmüll geklaut hatte - saß Hidan und schliff seine Sense! Eigentlich ging Hidan sonst immer freitags seelenruhig in seine Kammer und schliff in aller Einsamkeit seine Lieblingswaffe. Doch nun saß er da, mit einem Mordsblick und ratschte nur so über die Klinge. Mir klappte der Mund auf und ich sah schnell zum Kalender. Es war erst Mittwoch! Mittwoch, verdammt! Entsetzt schüttelte ich den Kopf. Etwas war nicht in Ordnung. Und da sah ich auch schon was. Langsam folgte ich Hidans Blick und heftete diesen auf Kakuzu, der auf dem orangenen Sessel neben dem Sofa saß. Auf seinem Schoß saß niemand geringeres als Tobi und klammerte sich nur so an dessen Hals! „Tobi is a good Boy, or?!“, jauchzte dieser freudig. Kakuzu lachte tief: „Aber natürlich, Tobi. Du bist ein sehr, sehr guter Junge!“ Und schon tätschelte der große Mann den kleinen, ach so lieben Maskenträger. Dieser war ganz hin und weg und gab Kakuzu einen dicken Kuss auf die Wange. Daraufhin sprang Hidan wütend auf und packte Tobi am Kragen. „Help!“, rief der Junge, „Was willst du von Tobi? Hat Tobi was falsch gemacht?!“ „Verdammte Scheiße, es reicht Spirelli!“ Hidan knurrte und zerrte, ohne auf Tobis Einsprüche zu reagieren, weiter an dessen Mantel. Kakuzu sah dem Schauspiel mit einer Mischung aus Entsetzten und leichter Amüsierung zu. Langsam erwachte auch ich aus meiner Starre und versuchte herauszufinden, was hier eigentlich los war. „Hey, Kisame“, fragte ich den blauen Haifischmenschen, der neben mir stand, „Was zum Teufel ist hier eigentlich los, un?“ Dieser lachte: „Es ist was total banales. Heute Morgen ist Tobi spazieren gegangen und hat auf dem Weg zurück zum Hauptquartier einen riesen Beutel gefunden. Er wusste nicht was es ist, aber wie du den kleinen ja kennst, hat er ihn sofort hierhin mitgenommen.“ Ich stutzte: „Und was war in dem Beutel, un?“ „Naja, das solltest du lieber Kakuzu fragen“, Kisame gluckste, „Es war für ihn von…sehr großer Interesse.“ „Nein…“, ich war sichtlich überrascht, „Geld?“ „Jap, und das nicht nur wenig. Ganze Ballen von Geldscheinen!“ Jetzt musste ich mich wirklich setzten. Dieser Tobi hatte unverschämtes Glück! Nun verstand ich auch, was hier los war. Kakuzu, erfreut durch dieses Geschehnis und im Glauben, Tobi wäre der neue Geldgott der Akas, hatte ihn einfach auf seinen Schoß genommen und war ausnahmsweise mal richtig liebenswürdig zu ihm gewesen. Anscheinend war Hidan nicht sehr erfreut darüber gewesen und hatte sich seine Sense geholt, um sich abzulenken. Doch nun hatte ich das ziemlich ungute Gefühl, dass es nicht nur dafür dienen sollte. „Ich bring dich um, Tobi!“, schnauzte dieser, „Es ist mir egal was Leader sagt. Ich opfere dich jetzt Jashin!!“ „Hör auf Hidan“, entgegnete Kakuzu ruhig. Noch immer saß er im Sessel und beobachtete das Geschehen: „Du neigst zur Übertreibung.“ „Ich neige zur Übertreibung?!“, Hidan schien ziemlich aufgebracht, „Das sagt der richtige, du alter Geizkragen!“ Kakuzu blieb ruhig und ignorierte diese Bemerkung: „Willst du dich wohl beruhigen und die Beleidigungen einstellen? Und lass Tobi endlich los. Er läuft schon blau an!“ Dieser gab ein Wimmern von sich und zappelte an Hidans Hand. Ich fand das alles ziemlich albern, aber es war ein ganz normaler Ablauf im Hauptquartier. Es gab nicht einen Tag, an dem nicht mindestens einer Tobi umbringen wollte. Doch langsam musste ich in Deckung gehen. Hidan hatte sich seine Sense geschnappt und wedelte nun - gefährlich nahe an mir - mit ihr rum. Er schien es diesmal wirklich ernst zu meinen. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, dass Pein und Sasori zusammen das Zimmer betraten. Mein Herz machte einen Sprung und ich wäre am liebsten zu dem Puppenmann hingerannt, aber das Geschehen vor mir lenkte mich zu sehr ab. „Hidan, verdammt noch mal!“, rief Pein, „Ich habe die doch gesagt, dass du ihn nicht opfern darfst!“ Hidan ignorierte diesen Befehl gekonnt und holte mit der Sense aus. Ich stand viel zu nahe an ihm und konnte deshalb nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Es war, als würde alles in Zeitlupe Geschehen. Hidan, der wütend seine Klinge niederfahren ließ, Kakuzu der entsetzt aufsprang und Sasoris wütender Ruf. Im ersten Moment verstand ich die ganze Aufregung nicht, doch schon im nächsten konnte ich sie deutlich spüren. Anstelle von Tobi wurde fast mein ganzer linker Unterarm seitlich aufgeschlitzt. Schreiend kippte ich nach hinten und fiel dumpf auf den Boden. Das Blut floss nur so aus meinen Adern und ich spürte den unerträglich Schmerz, der meinen Arm hinaufkroch. Alle Akas standen erstarrt im Raum, nur Pein bewegte sich und schien den Überblick zu haben. „Kisame, bring Tobi in die Küche. Kakuzu und Hidan kommen mit mir – nein, Hidan, ohne Widerrede!“, sein Blick wanderte zu mir, „Und Sasori, kümmere dich um Deidara!“ Trotz des unerträglichen Schmerzes spürte ich, wie mein Herz jubilierte. Alle gingen den Anweisungen nach und ich sah Sasori auf mich zu kommen. Entsetzt blickte ich in sein Gesicht. Es war nur so von Wut und Selbstbeherrschung verzerrt, dass ich nicht genau deuten konnte, was in ihm vorging. „Komm“, sagte er brüchig und half mir hoch. Keuchend richtete ich mich auf und kniff die Augen zusammen. Es tat höllisch weh. Langsam folgte ich Sasori und wir gelangen ohne auch nur ein Wort zu wechseln in unser Zimmer. „Warte hier. Ich bin gleich wieder da.“ Er verschwand und ich setzte mich stöhnend auf mein Bett. Ich sah zu meinem Arm runter. Wir mussten unbedingt die Blutung stoppen, sonst sah es schlecht für mich aus. Nach einer kurzen Weile kam Sasori wieder ins Zimmer und setzte sich zu mir. Vorsichtig wischte er mit einem Lappen voll Wasser das zum Teil getrocknete Blut weg und reinigte daraufhin die Wunde. Danach schnappte er sich den Verband, den er mitgenommen hatte und wickelte ihn um meinen Arm. Solange er das tat blickte ich ihn an. Den Schmerz hatte ich schon fast vergessen, denn nun konnte ich ihn endlich wieder ansehen. Jede Kontur, jeden Schatten in seinem Gesicht musterte ich. Die sachte Form seiner Brauen und das helle Leuchten seiner Augen. Ich biss mir auf die Zunge, als ich seine vollen Lippen ansah und schon wieder dieses unerträgliche Verlangen spürte. „S-sasori No Danna, un?“ Nur ganz kurz blickte er auf: „Hm?” „Sind sie sauer auf mich?“ Ein leichtes Zerren ging vom Verband aus und ich keuchte leise. „Was?“ „J-ja“, verlegen blickte ich auf meinen Arm, „Ich bin so dumm und bin nicht rechtzeitig ausgewichen, un.“ Sasori blickte mich verständnislos an, sodass ich weiterfuhr: „Jetzt haben Sie den ganzen Ärger und müssen sich einen neuen Partner für die Missionen, die morgen ansteht, suchen.“ Mit einer leichten Wut schlang er den letzten Teil des Verbandes um meine Linke und klebte ihn bedächtig zu. Schnaubend legte er die Arme in den Schoß und sah mich konzentriert an. „Was redest du da eigentlich für einen Müll?“, sagte er kalt. Ich zuckte leicht und traute mich nicht aufzublicken. Knurrend und sichtlich verärgert nahm er mein Kinn und hob es hoch. Nun sah ich in seine funkelnden Augen. „Du wurdest hier halb aufgeschlitzt und hast wahrscheinlich auch noch höllische Schmerzen und machst dir um mich Sorgen?!“, er schnalzte mit der Zunge, „Deidara, du bist echt nicht mehr zu retten!“ Ich schluckte und sah ihn trotzig an. Warum regte er sich denn jetzt so auf? Ich wurde leicht nervös und nestelte am Verband. Ich hatte Sasori noch nie so außer sich gesehen. „Am liebsten würde ich diesen dreckigen Gottesanbeter den Hals zweimal umdrehen!“, wütend sprang er auf, „Hat er sie nicht mehr alle?!“ Er blickte auf meinen Arm und wendete sich grummelnd ab. Gereizt ging er das Zimmer auf und ab. Ich verstand die Welt nicht mehr und Sasori erst recht nicht. Offensichtlich regte er sich gerade über Hidan auf und sorgte sich um mich. War er mir nicht bis vorhin noch permanent aus dem Weg gegangen und hatte sich keinen Funken um mich gesorgt? Was sollte das jetzt alles? Ich war so verwirrt, dass ich mich nicht einmal darüber freuen konnte. „No Danna? Warum sind Sie so wütend?“ Huch, vielleicht hätte ich das nicht fragen sollen. Sasori drehte sich abrupt zu mir um. „Warum ich wütend bin?! Warum wohl? Dieser hirnverbrannte Kerl soll mit seiner Sense verdammt noch mal wo anders fuchteln!!“ „A-aber…Was…“, ich war sprachlos, „Machen Sie sich Sorgen um mich, un?“ Gerade noch tobend, erstarrte Sasori plötzlich. Überrascht blickte ich in sein Gesicht und sah wie hochkonzentriert er war. Ich gab keinen Ton von mir, doch als er sich nach einer Weile immer noch nicht regte, räusperte ich mich. „No Danna? Alles in Ordnung, un?“ Langsam, zu langsam drehte er sich zu mir um. Sein Blick traf meinen und ich sah für kurz eine unbeschreibliche Qual in ihm aufsteigen. Doch schon im nächsten Moment sah er mich wieder kalt an. „Ja, alles okay“, raunte er, „Du hattest Recht.“ Ich sah ihn perplex an. Was meinte er nun schon wieder? Und warum war er plötzlich wieder so ruhig…und kalt? Vorsichtigen Schrittes ging er zur Tür und machte sie auf. Er drehte sich noch einmal kurz zu mir um. „Jetzt habe ich wirklich den ganzen Ärger an mir hängen. Du bereitest mir eigentlich immer nur Probleme.“ Meine Augen weiteten sich und ich spürte wie mein Herz aussetzte. „Ich werde mir nicht nur für die morgige Mission, sondern für immer einen neuen Partner suchen.“ Und ohne weiters verschwand er aus dem Zimmer und ließ mich alleine zurück. Es war still im Raum, doch man hörte wie leise mein Herz zerriss. ********************************************************************************* Bei Jashin noch mal! War dieses Kapitel schwer zu schreiben! *seufz* Wahrscheinlich werde ich es ab und zu noch mal umändern, aber es ist in soweit okay, dass es euch den weitern Verlauf beschreiben kann… Ich hoffe es ist nicht zu verrückt, doch ich hatte echt keinen Plan wie ich alles zusammenfassen konnte. Aber es geht. ^^" Eure Mina~♥ Kapitel 4: Bonuskapitel - Vor der Liebe kommt stets die Eifersucht (KuzuXHidan) ------------------------------------------------------------------------------- Wütend trottete ich den Weg zu Kakuzus und meinem Zimmer entlang. Mein Puls war auf 180. Das Geschrei des Leaders war wirklich das Letzte gewesen, was ich jetzt brauchte. Vor allem, nachdem ich so etwas Ungeheuerliches miterleben musste. War ich wirklich kurz davor gewesen Tobi umzubringen? Etwas aufgebracht kickte ich eine unschuldige Topfpflanze von ihrem Platz und wurde deshalb mit einer Salve von Flüchen aus Zetsus Mund überschüttet. Doch das interessierte mich im Moment herzlich wenig. Ich musste mir keine Vorwürfe machen, ich war schließlich nicht Schuld. Da war ich mir sicher. Hätte sich dieser Zwerg nur nicht auf seinen Schoß gesetzt, dann wäre doch alles in Ordnung gewesen. Aber nein! Ich war wirklich nicht Schuld. Wenn, dann war es dieser große Vollidiot. Dieser Vollidiot von Partner. Mit verbissener Miene trottete ich weiter durch den Flur. Warum hatte Kakuzu das getan? Mochte er plötzlich Milchbubis wie Tobi? Ich verstand es einfach nicht und war sichtlich enttäuscht. Was hatte ich falsch gemacht? All die Jahre lang war ich wirklich in den Glauben gewesen, Kakuzu würde sich auch nur ein wenig für mich interessieren und vielleicht auch etwas mehr, wenn ich mich nicht so mädchenhaft, wie zum Beispiel Deidara, benehmen würde. Ich hatte wirklich geglaubt er würde auf so etwas stehen. Aber anscheinend hatte ich mich da schwerwiegend getäuscht. Seufzend und ziemlich frustriert betrat ich unser Zimmer und knallte die Tür hinter mir zu. Was ich zu dem Augenblick nicht wusste war, dass Kakuzu genau denselben Weg nahm, nur von der anderen Seite des Hauptquartiers aus… Leader hatte mich etwas früher entlassen als ihn. Hidan hatte aber auch wirklich übertrieben. Dachte er wirklich, ich, einer der ältesten Akatsuki-Mitglieder würde auf Grashüpfer wie Tobi stehen? Das war doch lächerlich und zugleich total unsinnig. Doch trotz dieses Schwachsinns durchfuhr ein Schmunzeln mein Gesicht. Irgendwie war es auch ziemlich süß. Ich wusste ja gar nicht, dass Hidan so eifersüchtig sein konnte. Hatten sich meine Hoffnungen doch bestätigt? Empfand der sonst so desinteressierte Sensenmann auch etwas für mich? Auch nur ein bisschen? Doch bevor ich auch nur einen weiteren Gedanken fassen konnte, kam mir ein ziemlich aufgebrachter Zetsu entgegen. Verwundert schaute ich ihn an. „Zetsu, was ist denn mit dir los?“ „W-was mit mir los ist? Mit mir?! Das solltest du lieber deinen Hidan fragen!“ Ich spürte, wie meine Haut leicht zu kochen begann. Es war nicht mein Hidan. Naja, noch nicht. „Wieso? Was ist denn passiert?“ „Ja, ich glaube der hat nicht mehr alle Blätter am Baum! Der hat einfach meine süße Gabi von ihrem Tischchen gehauen! Kannst du das glauben?“ Perplex sah ich ihn an. Jetzt musste ich schnell schalten. Wer zum Teufel war noch mal Gabi? Der Kaktus oder die Orchidee? „Ähm, tut mir Leid für Gabi. Sie war eine sehr schöne, öhm, Pflanze.“ „Ja“, seufzte Zetsu, „Und zum Glück ist sie es immer noch. Weißt du, ich konnte sie gerade noch vor dem Tod bewahren!“ „Das ist ja…“, ich räusperte mich, „…toll! Du, hör mal, ich würde dir wirklich gerne weiter mit Gabi helfen, aber es ist besser, wenn ich jetzt mit Hidan rede.“ „Tu das, Kakuzu! Und les ihm mal schön die Leviten!!“ „Mach ich“, entgegnete ich beteuernd und verschwand im nächsten Gang. Zu meiner Erleichterung kam kein weiterer Aka mit überdurchschnittlich bescheuerten Problemen zu mir und ich fand schnell meinen Weg zur Zimmertür. Als ich sie öffnete, kam mir ein besonderer Duft entgegen und ich wusste sofort, dass Hidan im Zimmer war… Sofort sprang ich vom Bett auf und sah betreten auf seine Füße. Warum musste er genau jetzt, wo ich mit meinen Gedanken noch so weit von Ordnung entfernt war, ins Zimmer kommen? Hatte ich nicht schon genug gelitten? Tief atmete ich ein. Nun gut, ich wollte jetzt nicht auf Drama-Queen machen und sah ihn halbwegs mutig an. Doch schon rutschte mir das Herz in die Hose. „Hallo“, sagte Kakuzu überraschend sanft. „Hey…“, entgegnete ich eingeschüchtert. Wollte ich nicht gerade noch keine trotzige Miene ziehen? Kakuzu bemerkte meinen Gesichtsausdruck und versuchte erfolglos ein Grinsen zu unterdrücken. „Ich finde das überhaupt nicht lustig“, ich klang nicht so überzeugend wie ich eigentlich vorhatte. Eine kurze Pause trat ein. „Bist du sauer?“, fragte mich Kakuzu auf einmal und es traf mich so überraschend, dass ich erst nicht reagierte. „K-kann sein…“, verdammt, jetzt schmollte ich doch. Diesmal verbarg Kakuzu sein Lächeln nicht. „Wusste ich’s doch. Weißt du, dein Gesicht spricht schon von selbst.“ „Danke“, entgegnete ich sarkastisch, „Schön, dass es dich erfreut!“ „Schscht…“, murmelte Kakuzu nur und kam mir plötzlich einen Schritt näher. Musternd und hellwach sah er mich durch seine langen Wimpern an. Sofort wurde ich rot. „W-w-was…?“ „Ich würde dir gerne etwas sagen…“ „Hm?“, mehr brachte ich gerade nicht zustande. „Also…“, hauchte er und griff nach meiner Taille. Sacht zog er mich an sich und drückte seinen Körper an meinen. Überrascht und verlegen blickte ich zu ihm hoch. „Kakuzu…“ Sanft legte er einen Finger auf meine Lippen und beugte sich zu meinem Ohr. „Lass mich ausreden. Ich wollte dir doch noch etwas sagen“, im letzten Satz steckte deutlich ein Lächeln. Ich schluckte leicht und versuchte nicht auszuflippen. Mein Herz dröhnte mir bis zu den Ohren und ich hatte schon die Sorge ihn nicht mehr richtig verstehen zu können. „Das mit Tobi“, er lachte, „Dachtest du wirklich ich würde ernsthaft etwas von ihm wollen?“ Mein Herz machte einen Sprung. Sacht legte ich meine Wange an seinen Kopf. Ein leises Schnurren seinerseits war zu hören, bevor er fortfuhr: „So ist es nämlich ganz und gar nicht.“ Zärtlich strich er mit einer Hand über meinen Rücken. Ein leichter Schauder durchfuhr mich und ich musste mich an seine Schulter klammern, damit ich nicht nach hinten kippte. So intensiv spürte ich seine Berührungen. „Kann ich also richtig schlussfolgern, dass du eifersüchtig warst?“, diese Fragen amüsierte ihn anscheinend ernorm und brachten mich noch mehr aus der Fassung. Zugleich schmeichelte sie mich komischerweise zutiefst. „Hm-hm…“ „Ach, das ist toll…“, hauchte Kakuzu und schmiegte sich nur noch enger an mich. Wild schoss das Blut durch meine Adern und instinktiv schlang ich meine Arme um seinen Körper. „Bin ich dann auch richtig der Annahme, dass diese Eifersucht auch einen Grund zur Folge hat…?“ Ich hatte meine Augen geschlossen und hörte nur noch auf seine samtigweiche Stimme. Ich konnte nicht glauben, was sich da gerade mit uns abspielte. Hatte ich mich doch nicht die ganze Zeit geirrt? Ohne groß nachzudenken nuschelte ich an seine Schulter: „Die Eifersucht kommt stets vor etwas anderem…“ Kakuzu gab wieder ein leises Lachen von sich. Vorsichtig löste er sich von meiner Wange und hob mein Kinn an. Ein verschmitztes Lächeln und fröhliche Augen strahlten mich an. Ich konnte einfach nicht anders als genauso zu lächeln und vergaß dabei fast das Atmen. „Willst du mir auch sagen, was die andere Sache ist?“ Seine zarten Berührungen und sein leises Atmen ermutigten mich und ich war mir nun endlich sicher, dass ich nicht alleine mit meinen Gefühlen stand. Ich wusste, dass Kakuzu genau dasselbe wie ich empfand. „Vor der Liebe kommt stets die Eifersucht“, antwortete ich zärtlich und schloss meine Augen. Sacht zog er mein Gesicht zu seinem und wollte mich gerade küssen, als Zetsu plötzlich reinschneite. „Hey, Gabi ist wie-“, entsetzt brach er ab und sah uns peinlich berührt an. Erschrocken klammerte er sich an die Tür. Kakuzu drehte sich nur lässig - ohne mich loszulassen – zu Zetsu und sah ihn lächelnd an. „Zetsu? Später, okay? Ich bin grad beschäftigt“, sagte er und sah mich schmunzelnd aus den Augenwinkeln an. „Ich, ehm…Okay!!“, stotterte der Pflanzenmann und sprang schon wieder aus unserem Zimmer. Kakuzu drehte den Kopf wieder zu mir und in die Stille fingen wir beide an zu lachen. „Bei Jashin, der war aber geschockt.“ „Ach, das werden noch alle sein. Aber das interessiert mich herzlich wenig.“ Sanft zog er mich wieder an sich. Er legte seine Lippen auf meine Wange und strich sanft mit ihnen bis zu meinem Hals. Schon wieder spürte ich mein Herz schneller schlagen. „Ich liebe dich, Hidan…“, hauchte er und küsste die Mulde unter meinem Ohr. „Ich…ich…“, ich brachte keinen vernünftigen Ton raus. Kakuzu brachte mein Blut einfach zu kochen und meine Gedanken zum Stillstand. Lachend entzog er sein Gesicht meines Halses und sah mich amüsiert an. „Ja?“, er hob gespielt eine Augenbraue. Ich verdrehte die Augen und legte lächelnd meine Stirn gegen seine: „Ich liebe dich auch, Dummkopf!“ Frech streckte er mir die Zunge raus und wuschelte mir durch die Haare. „Na na, daran müssen wir aber noch arbeiten, Schatz.“ Wieder zog er mich an sich und ich stimmte in sein sanftes Lachen ein. ********************************************************************************* Hallo! Hier ist eins meiner Lieblingspairings der Akas! Ich hoffe euch gefällt das Bonuskapitel! ;) Viele meinten, dass das doch nicht zu Kakuzu und Hidan passt - so eine liebevolle Beziehung, aber mein Gott! Schließlich ist das hier eine FF und es ist doch auch schön so! *lach* Eure Mina~♥ Kapitel 5: Lektion 4 - Wie man sein Leid endlich beendet -------------------------------------------------------- Okay, ich gebe es zu. Vielleicht hatte ich etwas übertrieben. Aber irgendwo musste ich ja meinen Frust rauslassen und im Kampf ging das halt am besten. Nun ja, einen Nachteil hatte das Ganze schon: Man konnte leicht unvorsichtig werden. Und bei mir war es der Fall gewesen. Jetzt lag ich fast chakralos und mit großen Schmerzen im meinem Bett. Ich hatte beide Beine verloren. Man sollte meinen, dass es einer Puppe nichts ausmachen konnte; die Ersatzteile waren schnell herzustellen, nur das war ja auch nicht das Problem. Sämtliche Chakrafäden, die durch den unteren Teil meines Körpers liefen, wurden achtlos zerrissen und nahmen mir immer mehr und mehr meine Energie. Wenn nicht bald etwas passierte, würde ich einfach an Schwäche dahinsiechen. Leise schnalzte ich mit der Zunge. Die Gegner waren wirklich stark gewesen. Ich hatte so kurzfristig keinen neuen Partner bekommen, sodass die Mission natürlich um einiges komplizierter ausgefallen war. Im hinteren Teil meines Kopfes schlich sich das Geständnis, dass ich Deidara einfach brauchte. Aber ich wollte mir das um keines Falls eingestehen. Es war doch mal wieder so ein schönes Beispiel: Hätte er im Kampf beide Beine verloren, wäre Deidara wahrscheinlich schon nach kürzester Zeit an Blutverlust gestorben. Doch eine Puppe wie ich musste nur ein bisschen Kraft aufwenden und die fehlenden Teile schnell wieder anmontieren. Schon war das Problem gelöst. Ich gab ein leises Stöhnen von mir. Na gut, vielleicht war es doch nicht so einfach. Jemand musste mir dabei helfen. Ich war zu kraftlos, als dass ich es alleine hätte schaffen können… Nur Pein war im Hauptquartier gewesen, als ich mich mit letzter Kraft hierhin geschleppt hatte. Er hatte mich schnell und ohne viel Wort in mein Zimmer gebracht und gemeint, dass er jemand hochschicken würde, der mir helfen konnte. Danach war er verschwunden. Ich murrte. Und so was nennt man Leader. Jetzt hoffte, nein, ich betete sogar zu Jashin, dass er nicht Deidara schicken würde. Doch mein Unterbewusstsein war sich dessen schon sicher. Und dieses täuschte sich leider fast nie. Ich wurde jäh aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür ein leises Knarren von sich gab. Mein Unterbewusstsein hatte Recht behalten. Leise und mit verzerrter Miene schloss Deidara die Tür hinter sich. „No Danna?!“ Schnellen Schrittes kam er zu meinem Bett und hockte sich sogleich daneben. Sein Blick versetzte mir einen Stich und ich hatte die große Sorge, dass er gleich anfangen würde zu weinen. „Danna“, sagte er mit erstickter Stimme, „Danna, wie geht es Ihnen?“ Dumme Frage, nächste Frage. „Wie soll es mir schon gehen?“, ich versuchte zu lächeln, doch an seinem Ausdruck bemerkte ich, dass es ziemlich daneben ging. „Danna, sagen Sie mir was ich tun soll! Bitte!“, verzweifelt krallte sich Deidara ins Betttuch, „Ich habe Angst, un…“ In seinen Augen sah ich das ganze Leid, das er ertrug und ich hätte ihn am liebsten in den Arm geschlossen und nie wieder losgelassen. Doch ich wollte nicht glauben, dass er sich solche Sorgen um mich machte und riss mich deshalb zusammen. „Da“, ich deutete auf meinen Schreibtisch, „ist eine Kiste. In dieser befinden sich Ersatzteile. Bring sie mir.“ Schnell sprang er auf und öffnete die Kiste. Er zog zwei perfekte Imitate meiner vorherigen Beine raus und reichte sie mir bedächtig. Ich verzog mein Gesicht zu einer Grimasse. „Verängstigt dich das?“, ich sprach leise und verächtlich, „Das, was ich machen kann?“ Deidara sah mich ernst an: „Wovon reden Sie, Danna?“ Ich antwortete indem ich das rechte Bein nahm und es vorsichtig an den Ansatz setzte. Mit etwas Mühe klickte es ein. Dann hob ich das andere an und tat dasselbe mit der linken Seite. Sofort merkte ich, wie es mir etwas besser ging. Langsam hob ich den Blick und musterte ihn. Er sah mich abwertend an. „Und Sie denken wirklich, das würde mich abschrecken?“ Verärgert zog ich die Augenbrauen zusammen: „Das sollte dich jedenfalls. Es ist ziemlich…unnormal.“ „Na und? Sind wir das nicht alle hier, un?“, er zuckte mit den Schultern, „Ich finde, Sie sind nicht anders als alle anderen.“ Ich schnaubte. Warum musste er es mir noch schwerer machen, als es schon war? Es war wirklich hart dem Drang zu widerstehen, die Karten offen zu legen, jetzt wo ich so schwach war. Musste er mir dann auch noch so deutlich beteuern, dass ich nicht abstoßend für ihn war? Ohne es zu wollen schmeichelte er mir sogar und diese Erkenntnis verärgerte mich nur noch mehr. „Warum?“, fragte ich nur und schloss kurz die Augen. Tief atmete ich ein. „Warum was, un?“ „Warum wider ich dich nicht an?“ Ich öffnete meine Augen, als ich eine kleine Erschütterung spürte. Deidara hatte sich vorsichtig neben mir aufs Bett gesetzt. Der Ernst funkelte nur so in seinen Augen. „Was denken Sie denn, könnte mich an Ihnen anwidern, un?“ Ich stöhnte. Man antwortet eine Frage nicht mit einer Gegenfrage. Doch plötzlich verspürte ich den Drang mich ihm zu offenbaren. Zu sagen warum ich so kalt zu ihm war, ihn ignoriert hatte, warum ich ihn von mir fernhalten wollte, obwohl sich alles in mir sosehr dagegen sträubte… „Weil ich eine Puppe bin“, sagte ich rau. Ich wendete meinen Blick dem Fenster zu und schweifte in der Ferne ab, „Erinnerst du dich an den Tag, an dem ich deine Haut berührt hatte?“ Deidara errötete leicht und nickte eifrig: „Natürlich, un.“ Ich lächelte schwach: „Als ich mit den Fingern über sie geglitten war, habe ich es eindeutig gespürt. Deine Haut war so warm und zeigte mir nur noch mehr, wie kalt meine doch ist…“ Langsam hob ich meine Hand und betrachtete sie. Ich verzog das Gesicht. „Und wie splitternd und hart…Wie leicht sie deiner wehtun könnte…“ Deidara blickte mich fassungslos an. Auch ich sah ihn an und langsam wachte er aus seiner Starre auf. Vorsichtig nahm er meine Hand in seine und schloss sie in ihr ein. Ich seufzte und ein wärmendes Gefühl machte sich in mir breit. Er brachte mich dazu meine Maske fallen zu lassen, doch die Bedenken behielt ich bei. „Spürst du es? Merkst du denn nicht den Unterschied?“ „Nein, un.“ Ich sah ihn überrascht an: „Was?“ Ein leichtes Lächeln umspielte seine Mundwinkel: „Ich spüre die gleiche Wärme die durch meine Haut, durch meine Adern fließt, bei Ihnen, un.“ Nun war es an mir einmal sprachlos zu sein. Was redete er da für einen Unsinn? Deidara prüfte kurz meinen Gesichtsausdruck und fuhr fort: „Sie sehen die Sachen aus der völlig falschen Sicht, Danna. Kennen Sie denn die Eigenschaften von Holz nicht, un?“ „Was faselst du da?“, murrte ich irritiert. „Okay, ab und zu ist es doch etwas kalt“, sagte er tadelnd, „Aber die meiste Zeit ist Holz warm. Holz ist das Herzstück jedes Ganzen. Ich liebe Holz!“ Er sprach die letzten Sätze mit so viel Liebe aus, dass es mich wie einen Schlag traf. Mein Herz schlug in einem falschen Rhythmus und ich keuchte leise auf. Erschrocken sah Deidara meine Beine an und zog seine Hand von meiner zurück. „Tut Ihnen etwas weh, Danna?“ „Nein, nein…“, ich brauchte einen Moment um mich zu beruhigen und spürte, dass mir auf einmal etwas fehlte. Ich musterte ihn kurz und bemerkte, was es war: „Komm, gib schon her.“ Vorsichtig nahm ich wieder seine Hand und er sah mich überrascht, aber zugleich ziemlich befriedigt an. Ich wusste, dass ich in diesem Moment gegen all meine Regeln verstieß, aber es war so einfach ihn mal nicht zu ignorieren und so schön seine Hand in meiner zu fühlen. „Wie geht es weiter? Du sagtest Holz ist das Herzstück jedes Ganzen.“ Deidara lächelte: „Nehmen wir zum Beispiel einen Baum.“ Er schweifte mit dem Blick aus dem Fenster und ich folgte ihm. Vor uns lag eine Reihe von uralten Bäumen. „Sie könnten ohne ihre Rinde aus Holz keinen Tag überleben“, meinte er sanft, „Es beschützt das Leben was in der Pflanze steckt und hält es von allen Gefahren fern. Zudem stärkt Holz die Haltung des Baumes und lässt seine Krone stolz im Wind wehen.“ Und wie um seine Aussage zu stärken, fegte der Wind durch die Blätter der Bäume und ließ sie prachtvoll aussehen. Ich seufzte. „Verstehen Sie, un? Warum sollte ich von so etwas Schönem angewidert sein?“ Unsere Blicke trafen sich und ich spürte das Durcheinander in mir. Hatte er nicht Recht? Es klang so plausibel und einfach. Als hätte ich mich die ganze Zeit geirrt. Aber es war zu schön um wahr zu sein. Irgendetwas stimmte doch nicht. Verwirrt wendete ich den Blick ab und dachte konzentriert nach. „Was ist los, un?“, sanft strich er mit dem Daumen über meinen Handrücken und ich entspannte mich unweigerlich. „Ich bin so verwirrt, Deidara.“ „Warum?“, hauchte er und rückte etwas näher. Ich spürte wie mein Atem unregelmäßiger wurde und verzweifelt dagegen ankämpfte ihm die Wahrheit zu sagen. Doch mein Verstand war im Moment ziemlich verdrängt unter den ganzen Gefühlen und nichts hielt mich mehr davon ab. Mit ernster Miene sah ich ihn an. „Ein Teil in mir, wahrscheinlich der Verstand, befiehlt mir mich von dir fernzuhalten“, ich musterte ihn und er wirkte sichtlich überrascht, „Er sagt mir, dass es nicht gut für dich ist, wenn ich in deiner Nähe bin. Dass ich dir nur Unheil bringen kann und dass ich…kalt bin.“ Langsam hob ich auch meine andere Hand und legte sie auf seine. „Doch der andere Teil kämpft andauernd dagegen an. Deine Worte gerade…sie taten mir so gut. Und langsam bin ich es satt dich nicht sehen, dich nicht berühren zu können…Ich sehne mich nach deiner Nähe. Verstehst du?“, ich fand keine Worte, die mein inneres Durcheinander erklären konnten. Betroffen schüttelte ich den Kopf: „Ich weiß einfach nicht mehr, was ich tun soll.“ Für einen langen Moment herrschte absolute Stille im Raum. Ich senkte meinen Blick und war mir sicher ihn nun wirklich abgeschreckt zu haben, als ich plötzlich ein Schluchzen vernahm. Erschrocken blickte ich auf und sah, dass Deidara weinte. Schnell rappelte ich mich auf und spürte wie ich fast wieder einsackte. Zum einen wegen den körperlichen Schmerzen, zum einen wegen der seelischen…Anscheinend wollte er mich doch nicht und ich hatte ihn mit meinem plötzlich und ziemlich wirren Geständnis in Bedrängnis gebracht. „Deidara, es tut mit Leid. Ich werde mich von dir fernhalten, versprochen“, ich versuchte den Schmerz in meiner Stimme so gut wie möglich zu unterdrücken, „Ich wusste, dass es dumm war dir alles zu beichten. Ich we-“ Plötzlich hob Deidara sein Gesicht und sah mich finster an. Erschrocken wich ich etwas zurück und hörte sein Grummeln: „Rede nicht so einen Mist, Sasori!“ Verwundert sah ich ihn an. Es war das erste Mal, dass er mich bei meinem Namen nannte. „Denkst du, ich weine aus Abscheu, un?“ „Ich, ähm… Warum solltest du sonst…“, ich brach ab. Konnte es doch sein…? Wütend kniff mich Deidara am Arm und ich rieb mir verwirrt die Stelle. „Ich weine vor Glück! Ich weine, weil ich die ganze Zeit dachte, dass Sie mich hassen würden!“, für einen kurzen Moment blitzte die Trauer in seinen Augen auf, „Aber jetzt…“ Er sah mich an und rückte wieder etwas näher. Sein Gesicht war nur meinem wenige Zentimeter entfernt. Mein Herz machte Luftsprünge und ich schluckte. „Ich…Ich mag Sie wirklich, un“, der Ernst und die Sanftheit seiner Worte waren kaum zu überhören: „Aber sagen Sie mir zuerst, was Sie für mich empfinden, Danna…“ Ich spürte wie mein Herz sich überschlug und ich ihm so Nahe wie nie sein wollte. Ich war überglücklich und konnte kaum fassen, was gerade geschah. Vielleicht war ich wirklich selbstsüchtig, aber mir war es egal. Ich brach meine Regeln. Mit Bedacht zog ich meine Hand von seiner weg und legte sie sanft an seine Wange. Er schloss die Augen und ich strich mit den Fingern hinab zu seinem Hals. Eine leichte Gänsehaut meldete sich und motivierte mich nur noch mehr. Langsam beugte ich mich runter und legte meine Lippen an seinen Hals. Mein heißer Atem stieß gegen seine Haut und er seufzte leise. Ich wanderte hinauf zu seinem Ohr und küsste die Senke darunter. Ein Gefühl, wie tausend Blitze durchfuhr mich und ich musste mich zurückhalten nicht laut aufzustöhnen. „Deidara…“, hauchte ich und fuhr mit der freien Hand seine Taille hinab. „Hmmm?“, kam es nur seinerseits und ich spürte, wie erregt er war. Ich lachte leise und glitt mit den Lippen zu seiner Wange. „Darf ich dir was sagen?“ „Alles, was Sie möchten, un…“, man hörte, dass er sacht nach Luft rang. „Darf ich dir sagen, dass ich mich nach deiner Nähe sehne?“ „Ja…“ „Und, dass ich dich bei mir spüren möchte?“ „Hm-hm..:“ „Darf ich dir auch sagen, dass ich dich mehr als alles andere liebe?“ Ganz leicht zuckte er unter mir und ich blickte ihn fragend an. Doch zu meiner Erleichterung lächelte Deidara. Sacht nahm er meine Hand von seinem Hals und küsste zärtlich den Handrücken. Ich seufzte. „Kann ich Ihnen auch etwas sagen, un?“ Ich nickte und fühlte wie mein Brustkorb sich heftig hob und sank. „Ich liebe Sie auch, Danna“, hauchte er und rückte mir wieder näher. Langsam schloss ich meine Augen und beugte mich zu ihm rüber. Als ich seine Lippen spürte, traf es mich wie aus heiterem Himmel. Ich schmiegte mich an ihn und er schlang die Arme um mich. Wie für eine Ewigkeit verharrten wir in dieser Pose und hörten nur noch den heißen Atem des jeweils anderen. Als wir uns voneinander lösten, legte ich liebevoll die Arme um ihn und drückte ihn an mich. Es war so berauschend gewesen, dass ich beinahe aufgesprungen wäre und Folklor getanzt hätte. Eine Stille machte sich im Raum breit und es kam mir so vor, als würde sie sich wie ein schützender Mantel um uns legen. Ich ging noch mal alles von Anfang an durch und bemerkte amüsiert, dass es mir nun viel…viel viel besser ging als vorher. Und noch etwas fiel mir auf. Leise durchbrach ich die Stille: „Du kannst mich ruhig wieder bei meinem Namen nennen“, ich strich sanft durch seine Haare, „Das hat sich so wunderschön aus deinem Mund angehört.“ Deidara lächelte und sah mich freudig an: „Dein Name wird ein Leben lang in meinem Herzen sein…Sasori.“ Ich seufzte und mein Mund verzog sich zu einem Lächeln: „Wirklich wunderschön.“ ********************************************************************************* Hallo! Mal wieder etwas Kitsch~ Hach! x3 War aber auch schön ♥ Ich hoffe, es hat euch gefallen und wieder einmal danke! für die vielen lieben Kommentare! Eure Mina~♥ Kapitel 6: Lektion 5 - Wie man selbstbewusst liebt -------------------------------------------------- Sasori und ich waren nun schon zwei Wochen zusammen. Zwei Wochen! Ich konnte mein Glück immer noch kaum fassen. Wir waren endlich ein Paar! Obwohl, diesen Begriff mochte ich nicht so sehr. Wir waren nicht zwei Personen. Wir waren eins. Aufgeregt ging ich den Gang zur Küche hinab. Ich nestelte nervös an meinen Haaren. Heute war Sasoris Geburtstag. Fast keiner von den Akas, nicht mal Sasori selbst hatte sich das gemerkt. Stolz richtete ich mich auf. Ich würde den wundervollen Tag, an dem mein Danna geboren worden ist, bestimmt nicht so leicht übersehen. Schließlich gab es keinen wunderschöneren Tag! -Wirst du jetzt sentimental, Deidei? Überrascht blieb ich stehen. Die Stimme! Erst jetzt viel mir auf, dass sie sich seit dem Geständnis von Sasori nicht mehr gemeldet hatte. -Du? Und ich habe wirklich gedacht, ich wäre dich endlich los. -Hmmm… -Huch, was ist denn mit dir los? Mal keine nervige Antwort oder ein ach so weiser Spruch deinerseits? -Ich glaube dein Wunsch wird sich bald erfüllen, Deidei. Ich wollte gerade zu einem frechen Spruch ansetzten, als ich verstand, was sie da sagte. -Was für ein Wunsch? -Dass ich verschwinde. Eigentlich war es schon längst soweit, aber anscheinend warst du dir noch nicht ganz sicher… Ich stutzte und blieb stehen. -Jetzt bin ich echt verwirrt. Was redest du da? -Hihi, hast du es denn immer noch nicht verstanden? Wer ich eigentlich bin, Deidei? -Also ich hab immer schon gewusst, dass ich etwas verrückt bin. Aber du überschreitest sogar meine Fantasien. Kurzum: Ich habe keinen blassen Schimmer. Ein glockenähnliches Lachen ertönte. -Na, dann will ich dich nicht länger im Ungewissen lassen. Weißt du noch, seit wann ich bei dir bin? Ich überlegte kurz und zog auf einmal die Augenbrauen hoch. -Seitdem ich wusste, dass ich Sasori liebe… -Genau, seit dem Tag, an dem du wusstest, dass du ihn liebst…und seitdem du dachtest, du könntest ihn nicht für dich gewinnen. Ich seufzte leise, doch die Stimme fuhr fort: -Ich bin in Wirklichkeit dein unterbewusstes…sagen wir…Verlangen? Hihi, oder besser gesagt ein Teil deines Selbstbewusstseins, dass dich dazu bringen wollte, dich endlich mal etwas zu trauen. Langsam, aber sicher klickte es in meinem Kopf. -Du…du bist also immer nur da gewesen, um mir zu…helfen? -Aber sicher! Und du dachtest die ganze Zeit, ich wäre nur zum Spaß da, um dich zu quälen! -Ich…oh! Irgendwie war mir das peinlich und ich ging verlegen weiter den Weg zur Küche hinab. Plötzlich fiel mir wieder etwas ein. -Und jetzt…gehst du? -Hm-hm…Du brauchst mich nun wirklich nicht mehr, Deidei. Alles ist gut gegangen! Und um ehrlich zu sein, hast du mich kaum gebraucht. -D-das stimmt nicht! Du hast mir sehr geholfen… -Haha, du bist echt süß, aber kein Problem. Wenn du mich brauchst, werde ich wieder da sein! -Oh, nein…, witzelte ich. [/]-Oh, doch! Aber nun ist es wirklich soweit… Ich ziehe mich nun wieder zurück… -Warte mal! Heißt das jetzt nicht auch, dass ich wieder mein Selbstbewusstsein verliere? Ich bekam keine Antwort. Bevor die Stille eintrat, hörte ich noch ein letztes Mal das glockenartige Lachen. Dann war es weg. Ich stand in der Küche und dachte noch einmal über die Stimme nach, als ich mit Erschrecken feststellen musste, wie spät es schon war. Ich räumte meine Gedanken beiseite und schleppte Beeren und diverse andere Früchte, die ich fand nach oben in unser Zimmer. Dort befanden sich zudem zahllose Kerzen, eine süße Schokoladensoße und weiche Kissen. Bald würde Sasori wieder von seinem Spaziergang – an dem ich nicht ganz unschuldig war – zurückkommen und ich spürte schon, wie sich mein Herz vor lauter Aufregung überschlug. Ich sprang fast schon in meinen Kleiderschrank und suchte mir eine kurze, schwarze Hose und ein weites T-Shirt aus, das mir etwas unter den Po ging. Schnell flocht ich meine Haare zusammen und zupfte gerade eine Strähne aus meinem Gesicht, als ich auch schon Schritte im Flur vernahm. Etwas hastig stellte ich die anderen Sachen auf ihren Platz und öffnete, bevor Sasori es konnte, die Tür. Anscheinend sah ich etwas überhitzt aus, denn schon lachte er mich amüsiert an. „Deidara…wie siehst du denn aus?“ Ich schnappte nach Luft und klammerte mich am Türrahmen. Ich war noch etwas aus der Puste und brauchte einige Sekunden um zu antworten. „W-was denn? Hab ich etwas im Gesicht, un?“, fragte ich zermürbt. Sasori antwortete nicht und legte nur eine Hand auf meinen Kopf. Sanft strich er meine Haare glatt und musterte mich dabei mit hellwachen Augen. „Du siehst umwerfend aus…“, hauchte er und schlang die Arme um meine Taille, „Ich glaube, dass ich in nächster Zeit besser aufpassen muss, wie du hier rumläufst.“ Ich sah ihn kurz verwundert an, doch schon vergaß ich mich zu fragen, was er meinte, denn er näherte sich meinem Gesicht und ich spürte seinen warmen Atem auf meiner Haut. Sie fing an zu kribbeln und ich rang unwillkürlich nach Luft. Sasori lachte und legte seine Wange an meine. Leise raunte er in mein Ohr: „Ich fände es nämlich überhaupt nicht lustig, wenn ein anderer Aka plötzlich Interesse an dir finden würde…Ich kann nämlich wirklich eifersüchtig werden.“ Ich war in diesem Moment so benebelt von seiner Berührung, dass ich den Ernst in seinem letzten Satz kaum wahrnahm. Stattdessen spürte ich, wie seine Finger über meinen Hals bis zu meinem Nacken fuhren und er sich langsam von meiner Wange löste. Behutsam legte er seine Lippen auf meine. Instinktiv klammerte ich mich an seine Schultern und drückte mich ihm entgegen. Der Kuss wurde immer intensiver und leidenschaftlicher, bis ich mich nach Luft ringend von ihm lösen musste. „Vielleicht muss ich mir da doch keine Sorgen machen“, auch Sasori keuchte, „Du liebst mich.“ Er lachte und ich stupste trotzig gegen seine Stirn. „Natürlich liebe ich dich!“, entgegnete ich energisch und mir fiel wieder etwas ein, „Und damit du dir da noch sicherer sein kannst, machst du jetzt deine Augen zu, un.“ Sasori sah mich überrascht an: „Hm? Wieso das denn?“ „Nichts wieso! …Tu es einfach“, fügte ich etwas ruhiger hinzu. Er schien besänftigt und schloss langsam die Augen. „Da bin ich ja mal gespannt“, murmelte er und ich betrachtete ihn amüsiert. Er sah so umwerfend aus, selbst in seinem schmutzigen Mantel… Moment Mal! So ging das aber nicht. Flink knöpfte ich seine Jacke auf und hielt dabei seine Augen mit einer Hand geschlossen. „Natürlich kannst du so dreckig nicht unser Zimmer betreten…Ah, so ist es besser, un!“ Unter dem Akatsuki-Mantel trug Sasori eine dunkle Hose mit einem schwarzen Shirt und Netzoberteil. Sogar diese einfachen Sachen schienen seine Schönheit nur zu betonen…oder war es genau andersherum? Da ich mich nicht entscheiden konnte, schmiss ich den Mantel einfach in die Ecke und nahm Sasori an der Hand. „Mach nicht die Augen auf, bis ich es gesagt habe, okay?“ „Ja, mach die keine Sorgen, Liebster.“ Mein Herz machte einen Sprung und ich drückte ihn sanft in die Kissen, die verstreut auf dem Boden lagen. Trotz des Positionswechsels ließ er die Augen geschlossen und stützte sich gemütlich mit den Händen ab. „Also, langsam bin ich echt gespannt. Hab ich irgendetwas verpasst?“ Ich schnaubte und rollte mit den Augen: „Sasori, du bist echt unmöglich.“ Er zog eine Augenbraue nach oben: „Warum denn?“ Ich ließ mich neben ihn sinken und überprüfte schnell, ob auch wirklich alles in Ordnung war, als ich seine Hand nahm. „Wenn du jetzt die Augen öffnest, weißt du vielleicht warum, un.“ Neugierig öffnete Sasori die Augen und ich spürte im nächsten Moment einen leichten Druck an meiner Hand. „Du…du hast daran gedacht?“ Lächelnd rückte ich näher: „Was denkst du denn? Natürlich habe ich daran gedacht! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ Ich beugte mich zu seinem Gesicht und gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. Etwas verlegen schaute sich Sasori nochmals um und ich bemerkte, wie sehr ich diesen schüchternen Blick bei ihm liebte. „Deidara…das wäre doch alles nicht nötig gewesen“, sagte er sanft und bestimmt. Doch er konnte mir nichts vormachen. Ich hörte deutlich die versteckte Freude in seiner Stimme. „Doch, war es. Und nun entspann und lehn dich zurück, un“, ich beugte mich zum Tisch und pflückte eine Erdbeere aus der Schüssel, „Lass mich dich verwöhnen…“ Geräuschlos dippte ich die saftige Frucht in die Schokoladensoße. Das süße Dunkel klebte sich sofort daran fest und floss meinen Finger hinunter, als ich es zu Sasoris Mund führte. Dieser blickte mich hungrig an, während er sacht von der Erdbeere kostete. Ich musste aufpassen nicht zu zittern, so sehr bannte mich sein Blick. Als er abbiss, blieb noch etwas von der Soße an seinen Lippen hängen und lud mich auf verführerische Weise ein, es zu kosten. Ich beugte mich vor und leckte sanft mit der Zunge über seine Unterlippe. Diese begann leicht zu beben und ich sah besorgt auf. Doch Sasori schüttelte nur lächelnd den Kopf und legt wieder seine Lippen auf meine. Sie schienen miteinander zu verschmelzen, so begierig klebten sie an den anderen. Leicht keuchend löste ich mich und sah zu Sasori hoch. Dieser leckte sich lächelnd über die Lippen und zog mich auf seinen Schoß. Ich spürte, wie mein Herz anfing zu pochen. Mein Verstand schien wie ausgeschaltet. Hatte ich jemals daran gedacht, Sasori so nah zu kommen…? Behutsam nahm er meine rechte Hand, in der ich zuvor die Erdbeere gehalten hatte. Die Schokoladensoße klebte immer noch an meinen Fingern und Sasori schob einen von ihnen sacht in seinen Mund. Ich spürte wie seine Zunge daran leckte; wie er daran sog. Röte stieg mein Gesicht hoch und ich klammerte mich mit der anderen Hand an seiner Schulter. Er genoss es sichtlich und amüsierte sich über meine plötzliche Aufregung. Grinsend löste Sasori sich und legte seinen Kopf seitlich an meine Brust. Er schien zu horchen. „Ah“, er seufzte, „Wie sehr ich das liebe. Dein Herzschlag macht mich ganz wild.“ „Durch solche Sätze wird er bestimmt nicht ruhiger, un“, entgegnete ich – ertappt und entblößt. Und tatsächlich wurde mein Herzschlag nur noch schneller. Sasori musste sich sehr zurückhalten, um nicht laut loszulachen. „Tut mir Leid. Aber ich kann einfach nicht widerstehen“, er sah mich wieder an, „Verstehst du das?“ Etwas Ernstes lag hinter dieser Frage und ich musterte ihn. Natürlich verstand ich das. Wie oft hatte ich mir schon ausgemalt, mit Sasori im selben Bett zu liegen, seinen Körper auf meinem zu spüren und… Ich brach meine Gedanken ab. Erst jetzt bemerkte ich, wie nah ich ihm tatsächlich war. Ich spürte seinen Atem an meinem Hals kitzeln und die Handflächen meinen Rücken hinabstreicheln. Ich seufzte leise. „Ja, sogar ganz gut, un“, hauchte ich und legte meinen Arm an seinen Nacken. Ich begann in zu kraulen und glitt gleichzeitig mit der anderen Hand unter sein Oberteil. Sasori lächelte und fuhr auch mit der Hand unter mein Shirt. Ein Schauder lief meinen Rücken runter und vorsichtig beugte Sasori sich über mich. Sacht kam ich mit dem Kopf auf den Boden auf und seine Küsse schienen mich zu benebeln. Schienen mich davonzutragen… Und in die Stille, die nur von unseren Küssen durchdrungen wurde, hörte ich ein letztes Mal das glockenartige Lachen. ********************************************************************************* Hallo! Ich glaube jeder weiß, was weiter mit den beiden wurde! xD Das Kapitel gefiel mir Anfangs nicht, aber irgendwie mochte ich es dann doch noch. Dabei muss ich auch sagen, dass ich echt unter Zeitdruck war. Wie kann Schule, kurz vor Schluss noch so anstrengend sein?! >___<“ Naja, aber ich hab’s geschafft und ich freue mich, dass ihr immer noch dabei seit, auch wenn ihr solange warten musstet…^^ Danke! Eure Mina~♥ Epilog: Epilog -------------- Träume ich schon wieder? Nein, nein…es fühlt sich zu real an, als dass ich träume. Seine Berührungen, seine Küsse, all das verspüre ich wirklich. Sie kitzeln meinen Körper wie sanfte Federn und bringen mich zum Lachen, zum Weinen… Kommt es mir nur so vor oder war mein Leben vorher wirklich so…grau gewesen? Jetzt leuchtet alles in bunten Farben und es macht mich glücklich – so glücklich, dass ich aufspringen und es in die weite Welt ausrufen möchte. Und wenn die Welt mich auslacht und sagt, dass es so eine Liebe doch gar nicht gibt? Dann rufe ich zurück: „Doch die gibt es! Siehst du sie nicht in meinem Herzen?“ Die Welt ist nur zu blind dafür. Ich sehe die Farben. Sehe das Leuchten in seinen Augen und das Lächeln auf seinen Lippen. Es lässt mich auch lächeln. Oh, Gott! Es ist wie im Rausch. Alles passiert so plötzlich und so schnell und dennoch brennt es sich für immer in mein Gedächtnis ein. Ich werde dieses Gefühl der Geborgenheit nie mehr vergessen. Ich werde Lächeln. Und solange ich das bewahre, ist alles in Ordnung. Ich spüre es ganz deutlich… Mein Traum ist wahr geworden. ********************************************************************************* Die FF ist zu Ende! *tröt* Man soll ja aufhören, wenn es grad am Schönsten ist!;) Ich weiß, für diesen sehr kurzen Epilog habe ich sehr lange gebraucht, aber mein kränklicher Zustand in letzter Zeit hat es mir nicht vergönnt weiter zuschreiben. Also: Vielen Dank für die lieben Kommentare, für die ewige Geduld und für das Lesen überhaupt! *kisu* :D Eure Mina~♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)