Alles, nur das nicht! von Minarzipan (Deidara&Sasori) ================================================================================ Kapitel 3: Lektion 3 - Wie man schmerzvoll aufgibt -------------------------------------------------- Schnell ging ich den Gang entlang und achtete darauf keinen Mucks von mir zu geben. Doch als ich um die Ecke bog, stellte ich enttäuscht fest, dass er schon wieder verschwunden war. Frustriert stampfte ich auf. Sasori war mir seit den letzten Wochen andauernd aus dem Weg gegangen, selbst auf Missionen hielt er sich nur so lang wie nötig mit mir auf. Seine Stimme hatte ich eh schon – so kam es mir vor – seit Jahrzehnten nicht mehr gehört. Oh, wie vermisste ich sie! Und gerade hatte ich beschlossen ihm einfach nachzulaufen und ihn dafür anzuschnauzen, dass er mich alleine ließ, da war er auch schon wieder weg. Einfach so. Als hätte er sich in Luft aufgelöst. -Du musst dich ranhalten, Deidei. Wütend schnappte ich nach Luft. Das war das Letzte, was ich jetzt wollte. -Was tue ich denn hier die ganze Zeit?! -Du bist viel zu langsam. So kriegst du ihn aber nicht rum, hihi. -Hallo?! Ich renn mir doch schon die Hacken ab! Siehst du denn nicht, dass er immer einfach verschwindet? -Hihi, man kann nicht einfach verschwinden, Deidei! Du bist so naiv… Am liebsten hätte ich mir die Stirn an der Wand blutig geschlagen. -Kannst du nicht einfach verschwinden? -Und dich deinem Schicksal überlassen? Hihi, wie käme ich dazu? Du brauchst mich und das weißt du ganz genau. Ich wollte gerade zu einer Salve von Flüchen ansetzten, als ich stockte. Zum Teil stimmte es. Letztens hatte sie mir geholfen als ich zu Sasori ins Zimmer kam. Sie war es, die mir gut zugeredet und mich davon abgehalten hatte, einfach auf dem Absatz kehrt zu machen und schnell zu verschwinden. Ihr hatte ich den wunderschönen Moment mit Sasori zu verdanken – den Augenblick als er mit seinen zarten Fingerspitzen so zärtlich über meine Haut gestrichen war. Ich bekam jetzt sogar noch eine Gänsehaut, wenn ich nur daran dachte. Aber – und das war der Punkt, warum ich mich nun so über sie ärgerte – seitdem ging mir Sasori andauernd aus dem Weg. Tausend Fragen schwirrten in meinem Kopf. Warum hatte er mich, wenn er mich doch eigentlich nicht wollte, so zärtlich berührt? Vielleicht konnte er wirklich nicht lieben, aber das wollte ich nicht glauben. Zudem gefiel mir die andere Alternative besser: Ich war für ihn einfach abstoßend. Er hatte nichts an mir zu gewinnen und was hätte ich ihm, dem Engel in Person, bieten können? Mein Herz versetzte mir einen Stich. Jetzt ging es mir wieder, wie am Anfang meiner armseligen Liebesgeschichte. Ich war zwar nur für sehr kurz in dem Glauben geblieben, dass ich wirklich Sasori für mich gewinnen konnte, aber es war eine wundervolle Zeit und ich war meinen Traum nie näher gewesen… Doch nun war alles wieder verpufft. Und das auch noch ohne viel Getöse. Seufzend und etwas deprimiert betrat ich das große Wohnzimmer der Akas. Ich wollte mich gerade unauffällig auf die Couch fallen lassen, als ich mit entsetzter Miene feststellte, was sich dort abspielte. Auf dem großen roten Sofa – das Kakuzu übrigens höchstpersönlich vom Sperrmüll geklaut hatte - saß Hidan und schliff seine Sense! Eigentlich ging Hidan sonst immer freitags seelenruhig in seine Kammer und schliff in aller Einsamkeit seine Lieblingswaffe. Doch nun saß er da, mit einem Mordsblick und ratschte nur so über die Klinge. Mir klappte der Mund auf und ich sah schnell zum Kalender. Es war erst Mittwoch! Mittwoch, verdammt! Entsetzt schüttelte ich den Kopf. Etwas war nicht in Ordnung. Und da sah ich auch schon was. Langsam folgte ich Hidans Blick und heftete diesen auf Kakuzu, der auf dem orangenen Sessel neben dem Sofa saß. Auf seinem Schoß saß niemand geringeres als Tobi und klammerte sich nur so an dessen Hals! „Tobi is a good Boy, or?!“, jauchzte dieser freudig. Kakuzu lachte tief: „Aber natürlich, Tobi. Du bist ein sehr, sehr guter Junge!“ Und schon tätschelte der große Mann den kleinen, ach so lieben Maskenträger. Dieser war ganz hin und weg und gab Kakuzu einen dicken Kuss auf die Wange. Daraufhin sprang Hidan wütend auf und packte Tobi am Kragen. „Help!“, rief der Junge, „Was willst du von Tobi? Hat Tobi was falsch gemacht?!“ „Verdammte Scheiße, es reicht Spirelli!“ Hidan knurrte und zerrte, ohne auf Tobis Einsprüche zu reagieren, weiter an dessen Mantel. Kakuzu sah dem Schauspiel mit einer Mischung aus Entsetzten und leichter Amüsierung zu. Langsam erwachte auch ich aus meiner Starre und versuchte herauszufinden, was hier eigentlich los war. „Hey, Kisame“, fragte ich den blauen Haifischmenschen, der neben mir stand, „Was zum Teufel ist hier eigentlich los, un?“ Dieser lachte: „Es ist was total banales. Heute Morgen ist Tobi spazieren gegangen und hat auf dem Weg zurück zum Hauptquartier einen riesen Beutel gefunden. Er wusste nicht was es ist, aber wie du den kleinen ja kennst, hat er ihn sofort hierhin mitgenommen.“ Ich stutzte: „Und was war in dem Beutel, un?“ „Naja, das solltest du lieber Kakuzu fragen“, Kisame gluckste, „Es war für ihn von…sehr großer Interesse.“ „Nein…“, ich war sichtlich überrascht, „Geld?“ „Jap, und das nicht nur wenig. Ganze Ballen von Geldscheinen!“ Jetzt musste ich mich wirklich setzten. Dieser Tobi hatte unverschämtes Glück! Nun verstand ich auch, was hier los war. Kakuzu, erfreut durch dieses Geschehnis und im Glauben, Tobi wäre der neue Geldgott der Akas, hatte ihn einfach auf seinen Schoß genommen und war ausnahmsweise mal richtig liebenswürdig zu ihm gewesen. Anscheinend war Hidan nicht sehr erfreut darüber gewesen und hatte sich seine Sense geholt, um sich abzulenken. Doch nun hatte ich das ziemlich ungute Gefühl, dass es nicht nur dafür dienen sollte. „Ich bring dich um, Tobi!“, schnauzte dieser, „Es ist mir egal was Leader sagt. Ich opfere dich jetzt Jashin!!“ „Hör auf Hidan“, entgegnete Kakuzu ruhig. Noch immer saß er im Sessel und beobachtete das Geschehen: „Du neigst zur Übertreibung.“ „Ich neige zur Übertreibung?!“, Hidan schien ziemlich aufgebracht, „Das sagt der richtige, du alter Geizkragen!“ Kakuzu blieb ruhig und ignorierte diese Bemerkung: „Willst du dich wohl beruhigen und die Beleidigungen einstellen? Und lass Tobi endlich los. Er läuft schon blau an!“ Dieser gab ein Wimmern von sich und zappelte an Hidans Hand. Ich fand das alles ziemlich albern, aber es war ein ganz normaler Ablauf im Hauptquartier. Es gab nicht einen Tag, an dem nicht mindestens einer Tobi umbringen wollte. Doch langsam musste ich in Deckung gehen. Hidan hatte sich seine Sense geschnappt und wedelte nun - gefährlich nahe an mir - mit ihr rum. Er schien es diesmal wirklich ernst zu meinen. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, dass Pein und Sasori zusammen das Zimmer betraten. Mein Herz machte einen Sprung und ich wäre am liebsten zu dem Puppenmann hingerannt, aber das Geschehen vor mir lenkte mich zu sehr ab. „Hidan, verdammt noch mal!“, rief Pein, „Ich habe die doch gesagt, dass du ihn nicht opfern darfst!“ Hidan ignorierte diesen Befehl gekonnt und holte mit der Sense aus. Ich stand viel zu nahe an ihm und konnte deshalb nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Es war, als würde alles in Zeitlupe Geschehen. Hidan, der wütend seine Klinge niederfahren ließ, Kakuzu der entsetzt aufsprang und Sasoris wütender Ruf. Im ersten Moment verstand ich die ganze Aufregung nicht, doch schon im nächsten konnte ich sie deutlich spüren. Anstelle von Tobi wurde fast mein ganzer linker Unterarm seitlich aufgeschlitzt. Schreiend kippte ich nach hinten und fiel dumpf auf den Boden. Das Blut floss nur so aus meinen Adern und ich spürte den unerträglich Schmerz, der meinen Arm hinaufkroch. Alle Akas standen erstarrt im Raum, nur Pein bewegte sich und schien den Überblick zu haben. „Kisame, bring Tobi in die Küche. Kakuzu und Hidan kommen mit mir – nein, Hidan, ohne Widerrede!“, sein Blick wanderte zu mir, „Und Sasori, kümmere dich um Deidara!“ Trotz des unerträglichen Schmerzes spürte ich, wie mein Herz jubilierte. Alle gingen den Anweisungen nach und ich sah Sasori auf mich zu kommen. Entsetzt blickte ich in sein Gesicht. Es war nur so von Wut und Selbstbeherrschung verzerrt, dass ich nicht genau deuten konnte, was in ihm vorging. „Komm“, sagte er brüchig und half mir hoch. Keuchend richtete ich mich auf und kniff die Augen zusammen. Es tat höllisch weh. Langsam folgte ich Sasori und wir gelangen ohne auch nur ein Wort zu wechseln in unser Zimmer. „Warte hier. Ich bin gleich wieder da.“ Er verschwand und ich setzte mich stöhnend auf mein Bett. Ich sah zu meinem Arm runter. Wir mussten unbedingt die Blutung stoppen, sonst sah es schlecht für mich aus. Nach einer kurzen Weile kam Sasori wieder ins Zimmer und setzte sich zu mir. Vorsichtig wischte er mit einem Lappen voll Wasser das zum Teil getrocknete Blut weg und reinigte daraufhin die Wunde. Danach schnappte er sich den Verband, den er mitgenommen hatte und wickelte ihn um meinen Arm. Solange er das tat blickte ich ihn an. Den Schmerz hatte ich schon fast vergessen, denn nun konnte ich ihn endlich wieder ansehen. Jede Kontur, jeden Schatten in seinem Gesicht musterte ich. Die sachte Form seiner Brauen und das helle Leuchten seiner Augen. Ich biss mir auf die Zunge, als ich seine vollen Lippen ansah und schon wieder dieses unerträgliche Verlangen spürte. „S-sasori No Danna, un?“ Nur ganz kurz blickte er auf: „Hm?” „Sind sie sauer auf mich?“ Ein leichtes Zerren ging vom Verband aus und ich keuchte leise. „Was?“ „J-ja“, verlegen blickte ich auf meinen Arm, „Ich bin so dumm und bin nicht rechtzeitig ausgewichen, un.“ Sasori blickte mich verständnislos an, sodass ich weiterfuhr: „Jetzt haben Sie den ganzen Ärger und müssen sich einen neuen Partner für die Missionen, die morgen ansteht, suchen.“ Mit einer leichten Wut schlang er den letzten Teil des Verbandes um meine Linke und klebte ihn bedächtig zu. Schnaubend legte er die Arme in den Schoß und sah mich konzentriert an. „Was redest du da eigentlich für einen Müll?“, sagte er kalt. Ich zuckte leicht und traute mich nicht aufzublicken. Knurrend und sichtlich verärgert nahm er mein Kinn und hob es hoch. Nun sah ich in seine funkelnden Augen. „Du wurdest hier halb aufgeschlitzt und hast wahrscheinlich auch noch höllische Schmerzen und machst dir um mich Sorgen?!“, er schnalzte mit der Zunge, „Deidara, du bist echt nicht mehr zu retten!“ Ich schluckte und sah ihn trotzig an. Warum regte er sich denn jetzt so auf? Ich wurde leicht nervös und nestelte am Verband. Ich hatte Sasori noch nie so außer sich gesehen. „Am liebsten würde ich diesen dreckigen Gottesanbeter den Hals zweimal umdrehen!“, wütend sprang er auf, „Hat er sie nicht mehr alle?!“ Er blickte auf meinen Arm und wendete sich grummelnd ab. Gereizt ging er das Zimmer auf und ab. Ich verstand die Welt nicht mehr und Sasori erst recht nicht. Offensichtlich regte er sich gerade über Hidan auf und sorgte sich um mich. War er mir nicht bis vorhin noch permanent aus dem Weg gegangen und hatte sich keinen Funken um mich gesorgt? Was sollte das jetzt alles? Ich war so verwirrt, dass ich mich nicht einmal darüber freuen konnte. „No Danna? Warum sind Sie so wütend?“ Huch, vielleicht hätte ich das nicht fragen sollen. Sasori drehte sich abrupt zu mir um. „Warum ich wütend bin?! Warum wohl? Dieser hirnverbrannte Kerl soll mit seiner Sense verdammt noch mal wo anders fuchteln!!“ „A-aber…Was…“, ich war sprachlos, „Machen Sie sich Sorgen um mich, un?“ Gerade noch tobend, erstarrte Sasori plötzlich. Überrascht blickte ich in sein Gesicht und sah wie hochkonzentriert er war. Ich gab keinen Ton von mir, doch als er sich nach einer Weile immer noch nicht regte, räusperte ich mich. „No Danna? Alles in Ordnung, un?“ Langsam, zu langsam drehte er sich zu mir um. Sein Blick traf meinen und ich sah für kurz eine unbeschreibliche Qual in ihm aufsteigen. Doch schon im nächsten Moment sah er mich wieder kalt an. „Ja, alles okay“, raunte er, „Du hattest Recht.“ Ich sah ihn perplex an. Was meinte er nun schon wieder? Und warum war er plötzlich wieder so ruhig…und kalt? Vorsichtigen Schrittes ging er zur Tür und machte sie auf. Er drehte sich noch einmal kurz zu mir um. „Jetzt habe ich wirklich den ganzen Ärger an mir hängen. Du bereitest mir eigentlich immer nur Probleme.“ Meine Augen weiteten sich und ich spürte wie mein Herz aussetzte. „Ich werde mir nicht nur für die morgige Mission, sondern für immer einen neuen Partner suchen.“ Und ohne weiters verschwand er aus dem Zimmer und ließ mich alleine zurück. Es war still im Raum, doch man hörte wie leise mein Herz zerriss. ********************************************************************************* Bei Jashin noch mal! War dieses Kapitel schwer zu schreiben! *seufz* Wahrscheinlich werde ich es ab und zu noch mal umändern, aber es ist in soweit okay, dass es euch den weitern Verlauf beschreiben kann… Ich hoffe es ist nicht zu verrückt, doch ich hatte echt keinen Plan wie ich alles zusammenfassen konnte. Aber es geht. ^^" Eure Mina~♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)