Alles, nur das nicht! von Minarzipan (Deidara&Sasori) ================================================================================ Kapitel 1: Lektion 1 - Wie man seinen Danna verführt ---------------------------------------------------- Langsam gewöhnten sich meine Augen an die plötzliche Helligkeit. Ich erwachte aus dem Traum, der meiner Meinung nach eigentlich keiner sein sollte. Ich blinzelte und rieb mir die Augen. Wie müde ich noch war! Aber das gepflegte Bett auf der anderen Seite des Zimmers und die lauten Stimmen von unten ließen mir keine Wahl. Es war an der Zeit aufzustehen und das mulmige Gefühl, das ich empfand, runterzuschlucken. Ich drehte mich stöhnend auf den Rücken. Mir war es doch so klar gewesen, dass es mich am Morgen zerreißen würde, aber trotzdem hatte ich auf diese dumme Stimme gehört. -Hihi, aber es war doch schön, oder? -Hörst du mal bitte auf so dämlich zu Lachen? Ja, es war schön! Na und? War doch eh nur ein Traum! -Aber ein schöner Traum, der in Erfüllung gehen könnte… Ich sprang auf. Langsam wurde es lächerlich. Redete ich da grad wieder mit mir selbst oder fantasierte mein Verstand schon im Übermaß? -Was meinst du damit? -Hihi, das was du gehört hast. Weißt du, eigentlich siehst du gar nicht so schlecht aus- -Danke!, ich sprühte nur so vor Sarkasmus. -Und es ist ja nicht so, als würdest du nicht etwas ausstrahlen- -Wie überaus freundlich du heute bist. Komm zum Punkt! -Hmpf, na gut. Ich denke mal, Sasori könnte dir nicht widerstehen, wenn du dich klug verhältst und etwas in Sachen Verführung tätest. Ich klatschte mir gegen die Stirn. Okay, schön und gut diese Stimme zu hören, aber dann noch andauern total bescheuerte Ratschläge zu befolgen ging zu weit. -Ach, ich wollte doch nur helfen. Hihi, aber sie selbst wie du klar kommst, Deidei. -Werd ich auch! Ich wollte zu mehr ansetzten als das Gepolter von unten plötzlich lauter wurde. Also machte ich mich fertig und trottete die Treppen runter. Die vor kurzem noch vorhandene Wut verpuffte und eine gähnende Leere machte sich in mir breit. Na wenigstens war der Schmerz dafür weg. Leise schlich ich am Wohnzimmer vorbei. Sahen die Wände immer so fahl aus? Ich rieb mir abermals die Augen. Wo war die Farbe geblieben? Ich ging in die Küche und schlurfte auf meinen Platz. Alle waren schon anwesend. Kakuzu, z.B., war wie jeden Morgen mit Geldzählen beschäftigt, Konan bastelte Origami-Vögel und Tobi hüpfte mal wieder hibbelig auf seinem Platz herum. Alles wie immer. Und da war natürlich noch jemand. Seine roten Augen brannten sich nur für einen sehr kurzen Moment in meine ein. Doch dieser reichte aus, um mich wieder voll aus der Bahn zu werfen. Ich hatte es gewusst. Warum hatte ich auf diese dämliche Stimme gehört und mich ihm im Traum genähert? Ich machte mir doch nur wieder falsche Hoffnungen. Mit zitternden Händen nahm ich mein Besteckt und fing wie alle anderen an zu essen. Jedenfalls wollte ich, stockte jedoch, als ich genauer hinsah. „Warum musste heute auch Tobi kochen?“, schnauzte Hidan entnervt. Er blickte flehentlich zu Pein: „Kann ich ihn vielleicht nicht doch Jashin opfern?“ Pein entgegnete dieser Frage mit einem so tödlichen Blick, dass sogar der sonst so aufbrausende Hidan verstummte. „Tobi hat sich gaaaaanz viel Mühe gegeben!“, freudig klatschte er in seine Hände. „Do you see?“ Ich seufzte. Das hatte mir gerade noch gefehlt. Eine Woche im Krankenhaus wollte ich nicht verbringen, also legte ich Gabel und Messer wieder weg und betrachtete meinen Teller. Sehr unappetitlich. Die anderen Akatsuki-Mitglieder taten es mir nach. Außer Tobi natürlich. Dieser war von seinem Essen anscheinend hin und weg. „Hmmmm, it’s so good! Look!“, er streckte seine Gabel, die voll mit schleimenden Dingsda – ich konnte es nicht anders beschreiben – war, hoch. „It taste very good! Willst du probieren?“ Tobi drehte sich mit seinem Mordsapparat zu Kisame. Dieser wich nur entsetzt zurück. „Tobi nimm das weg oder du erlebst die nächste Minute nicht mehr!“, knurrte er. Doch anscheinend hörte oder ignorierte der Maskenträger diese Antwort einfach, denn schon flog die Gabel über den Tisch und steckte in Kisames Mund. Es war, als wäre die ganz Küche erstarrt. Ich klammerte mich nervös an den Küchentisch, als ich sah, dass sich auf Kisames Stirn eine richtige Krampfader bildete. Und nicht nur das entsetzte mich. Itachi sprang auf und packte Tobi an den Kragen. Gleichzeitig stand Kakuzu auf, schnappte sich sein heißgeliebtes Geld und verschwand. Anscheinend bemerkte er auch, dass Gefahr drohte. Hidan tat es ihm nach, sowie die anderen Akas - außer mir. Mit einer leichten Faszination beobachtete ich, wie Tobi sich flink aus Itachis Würgegriff befreite und schon auf den Tisch sprang. Sämtliche Schüsseln mit unansehnlichen Sachen flogen in meine Richtung. -Ich würde jetzt ausweich-…Zu spät, hihi. Zäh floss der stinkende Brei von meiner Wange. Na klasse. Für einen Moment war ich wirklich überrascht von Tobi gewesen, aber das hatte sich mit einem Schlag geändert. „What’s wrong?“, Tobi bemerkte wohl nicht, dass Kisame und Itachi im gefährlich nahe kamen, „Mögt ihr Tobis Essen nicht?“ Er fragte das mit so unschuldiger Miene, dass er mir fast schon Leid tat. Ich spürte wie der Brei sich endlich von meinem Gesicht löste. Nun ja, eben nur fast. Und dann ging es ganz schnell – ein wütender Schrei, Tobis Ausweichmanöver, das in einen tosenden Lärm überging, Kisames Beschwörung großer Wasserwellen und ich mittendrin. Naja, wenigsten starb ich auf einer Art und Weise, die mich erschaudern ließ: Stolz und mutig im ewigen Krieg ums Essen. So würde ich auch endlich diesen drückenden Schmerz im meiner Brust loswerden. Juhuu, etwas zynisch freute ich mich sogar schon darauf. Doch da war jemand, der mir den Gefallen wohl nicht tun wollte. Zwei starke Arme griffen nach mir und zogen mich vom Ort des Geschehens davon. Erst sehr spät, als ich das Schwappen des Wassers nicht mehr hören konnte, sah ich, wer es war. Es verschlug mir die Sprache. „N-no Danna, un?“, japste ich. Mist. Er stand mir zu nah. Viel zu nah. Mit beiden Armen drückte er mich gegen die Wand und baute sich vor mir auf. Sein so desinteressierter Blick traf mich und ich spürte den Aussetzer meines Herzens ganz deutlich. Warum war sein Gesicht so dicht an meinem und warum konnte ich den berauschenden Duft seines Körpers nicht einfach ignorieren? Zu viele Fragen schwirrten in meinem Kopf, sodass ich seine Antwort bei nahe nicht mitbekam. „Ist dir was passiert, Deidara?“, fragte er mit seiner kühlen Stimme. Ich weitete die Augen. Machte Sasori sich Sorgen um mich? Das konnte ich nicht fassen und schüttelte eher deswegen meinen Kopf. „Nein, alles okay, un“, entgegnete ich lächelnd. Für einen Moment war es Still. Er ließ seinen Blick kurz über meinen Körper huschen. Anscheinend ging er sicher, dass ich auch wirklich noch alle Körperteile besaß. Dann ließ er auch schon so schnell, wie es nur möglich war, von mir ab. Ich seufzte und er blickte mich wieder kalt an. „Nächstes Mal passt du besser auf, wo du deinen Tagträumen nachgehst, verstanden?“ Ich erstarrte. Okay, Herz, nicht bluten, alles wird gut… „H-hai, Sasori No Danna“, krächzte ich. Zu mehr war ich wirklich nicht in der Lage. Es sah mich immer noch mit seinem eiskalten Blick an und ich wollte mich abwenden. Wenn er mir das Atmen schon nicht erleichtern wollte, dann würde ich es wenigstens tun. -Halt! Ich erschrak, was Sasori anscheinend bemerkte. „Deidara?“, fragte er gelassen. -Schnell! Tu was! Das ist deine Chance ihn zu verführen! -Ich soll WAS? -Ja! Sag dein Bein tut weh oder was weiß ich, aber tu was! Ich war so verdutzt, dass Sasori anscheinend das Falsche dachte. „Hast du dich vielleicht doch verletzt?“ „I-ich weiß nicht, un“, stotterte ich aufgebracht. Was tat ich da? Ich befolgte schon wieder den Befehl eines Hirngespinstes! „M-mein Bein tut etwas weh. Es z-zieht so komsich…“, ich sagte das so leise, dass sich Sasori wieder etwas näher an mich beugen musste. Schlagartig wurde ich rot. „Hmm, ich glaube das sollten wir uns ansehen.“ Plötzlich legte er mir eine Hand auf die Stirn. „Kann es sein, dass du schon vorher krank warst? Deine Rötung im Gesicht gefällt mir ganz und gar nicht. Vielleicht hast du Fieber…“, er klang nachdenklich. Ich schüttelte etwas zu energisch den Kopf, dass es mir schwindelte. Leicht torkelnd machte ich einen Schritt zur Seite. „Okay, anscheinend bist du doch krank. Komm mit.“ Sasori packte meinen Arm und zog mich zum Sofa. Ich spürte meine Ohren glühen. Verdammt, er fasste mich an! Um nicht loszuschreien, schluckte ich, was mich wiederum zum husten brachte. Meine Kehle schien wie ausgetrocknet. Sasori beobachtete mich aus den Augenwinkeln. -Super, hihi! Du spielst das echt gut, Deidei. -Ich spiele hier nicht! -Ach ja? Was soll es denn sonst bitteschön sein? Haha… Ich knurrte. Plötzlich packte mich Sasori und drückte mich sanft, aber bestimmt ins Sofa. „Es reicht, Deidara. Du musst dich ausruhen. Anscheinend hast du dir Fieber oder die Grippe gefangen“, sagte er ruhig. Ich begriff es nicht. Dachte er wirklich ich hätte Fieber? Wenn, dann war mein Verstand an Blödheit und mein Herz an überdurchschnittlichem Liebeskummer erkrankt. Ich lehnte mich zurück und spürte eine leichte Erschütterung, als Sasori sich neben mich saß. Er studierte meinen Gesichtsausdruck und wanderte dann zu meinem Bein. „Heb es an“, meinte er rau. Wieder glühten meine Ohren und ich zögerte. Kalt sah er mich an. „Heb es an, Deidara“, befahl er, „Wenn du die nächste Mission nicht mitmachen kannst, möchte ich es wissen.“ Mein Herz sackte mir in die Hose. Also deswegen machte er sich so viele Gedanken um meine Gesundheit. Deswegen benutzte er mal seinen ganzen Wortschatz. Langsam hob ich mein linkes Bein hoch. Plötzlich schob er es - Widererwarten und ohne Vorwarnung - auf seinen Schoß. Ich spürte wie mein Herz fast zerbarst und es überraschte mich, dass Sasori es nicht mitbekam. Flink schnappte er sich mein Hosenbein und krempelte es hoch. Und dann, ganz leicht, als wäre es zerbrechlich, legte er seine Fingerspitzen auf mein Bein und strich sanft darüber. Ich musste mir auf die Lippen beißen, um nicht laut aufzuseufzen. „Hmm…“, machte er nachdenklich, „Es sieht eigentlich ganz heil aus. Wo spürst du denn den Schmerz?“ Ich kniff die Augen zusammen. Verdammt. Was sollte ich jetzt antworten? -Hey, Deidei. Setzt den süßesten Blick auf den du kannst und sei unschuldig! Ohne groß nachzudenken befolgte ich ihren Rat. Ich selbst konnte nämlich grad nicht klar denken. Langsam weitete ich die Augen und setzte einen Schmollmund an. „N-no Danna…“, hauchte ich, „Ich glaube es hat nachgelassen. Dank ihrer Berührung. Sie hat gut getan…“ Oh Gott, was redete ich da! Verlegen senkte ich den Blick. -Es hat geklappt!! Mich überraschte der triumphierende Ausruf der Stimme. Vorsichtig blickte ich auf und mir klappte vor Überraschung der Mund auf. Sasori war rot geworden! Sasori, der sonst so kalte Puppenmensch hatte rote Flecken im Gesicht! Ging das überhaupt?! Vor lauter Verdutzung bemerkte ich nicht, wie dieser aufsprang und entsetzt in meine Richtung starrte. Ein leises Schlucken seinerseits war zu hören. „I-ich glaube deinem Bein geht es wieder besser“, meinte er knapp, „Du solltest dich vielleicht nur noch etwas ausruhen. Ich sage Pein Bescheid.“ Und schon rauschte er, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, aus dem Wohnzimmer. -Du hast es geschafft! Meinen Glückwunsch, hihi! Ich schaute immer noch mit offenem Mund zur Tür. -Ich kann es nicht fassen… -Ach, jetzt tu nicht so! Ich hab doch von Anfang an gesagt, dass es so klappen wird! Und langsam, ganz langsam breitete sich auf meinem Gesicht ein fettes Grinsen aus. Vielleicht sollte ich diese Stimme doch nicht ignorieren. Vielleicht gelang es mir mit ihrer Hilfe doch noch Sasori sonst so kaltes Herz zu schmelzen und meinen Traum zu erfüllen. ********************************************************************************* Hallo liebe Leser! Hier ist nun endlich das erste richtige Kapitel! Es hat mir sehr viel Spaß gemacht es zu schreiben! :) Dank euch war ich auch richtig motiviert! So viele Kommis nur beim Prolog! Danke! Mit viel Glück geht es auch schon bald weiter und diesmal aus Sasoris Sicht! Bis dann! Eure Mina~♥ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)