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Werewolf Fairytale

Es gibt noch keine Kunst, die innerste Gestalt des Herzens im Gesicht zu lesen. (William Shakespeare)
von

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Vorwort

Ich hatte nie daran geglaubt, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Hölle gab, als ich mit meinen Sinnen erfassen konnte, hatte nie auch nur ansatzweise darüber nachgedacht, ob Märchen wahr waren und hatte nie daran gezweifelt, dass all die Monster aus Horrorfilmen – Vampire, Kobolde, Hexen, Zauberer, Werwölfe und was es sonst so gab – nur Hirngespinste und Erfindungen waren.

Ich hatte nichts gegen all diese Geschichten – ich mochte sie sogar! Nur nahm ich all die Mythen und Legenden nicht annähernd für voll. Immerhin hatte ich mein ganzes Leben lang nicht auch nur einen Ansatz dafür gehabt, dass irgendwas davon stimmen könnte. Wenn man Dingen auf den Grund ging, gab es schließlich für alles eine rein logische Erklärung.

Und jetzt war ich hier, weit weg von Zuhause, kämpfte mich durch eine andere Sprache und musste feststellen, dass eben nicht alles auf Logik basierte und nicht alles mit dem Verstand zu erklären war.

Rausschmiss

Fast wie hypnotisiert blicke, starrte ich aus dem Fenster, beobachtete die Regentropfen welche in schier unvorstellbaren Massen hinunterrieselte, fielen, stürzten. Wussten sie, dass sie zerschellen, in tausend einzelne Teilchen zerspringen würden, sobald sie in Berührung mit dem Boden kamen? Waren sie sich dieser Konsequenz bewusst? Hatten sie das berücksichtigt, als sie ihren Fall in die Tiefe antraten? Oder waren sie nicht gesprungen, sondern geschubst worden? Waren sie aus Versehen ausgerutscht und dann gefallen?

Worüber dachte ich hier eigentlich nach? Heftig schüttelte ich meinen Kopf, hoffte irgendwie, dass ich meine verqueren Gedanken und das Heimweh dadurch hinaus schleudern konnte.

Es war meine eigene Entscheidung gewesen, ich hatte sie selbst getroffen und war mir deren Konsequenzen bewusst gewesen. Allerdings hatte ich damals nicht damit gerechnet, dass ich jemals so sensibel sein konnte. Ich hatte mich für stärker gehalten und damit wohl definitiv überschätzt. Keine zwei Wochen war ich jetzt hier, doch das Urlaubsgefühl war schon am Flughafen verflogen gewesen, so als ob es gleich mit in den Flieger gen Heimat abgereist wäre.

Ich hatte mir alles so traumhaft ausgemalt. Einen Strand vor der Haustür. Viele nette, neue Menschen. Neue Bekanntschaften, neue Freunde. Vielleicht sogar am Ende dieses Jahres ein neues Zuhause. Interessante Geschichten, und mit dem Regen würde ich schon fertig werden; hatte ich gedacht. Jetzt aber vermisste ich die Sonne, meine alte Umgebung, mein Zuhause.

Dummes Austauschjahr.

Wenn ich mich wenigstens richtig hier einfinden könnte. Normalerweise viel es mir nicht schwer neue Freundschaften zu schließen; ich war definitiv alles andere als schüchtern. Aber hier kannte jeder jeden, schon die Großeltern hatten zusammen im Sandkasten gespielt. Hier neu zu sein war anstrengend. Nicht, dass man nicht trotzdem nett zu mir war, doch es war eher eine reservierte Höflichkeit, mit der man mir hier begegnete, nicht die offenherzige Freundlichkeit, die ich erwartet hatte.

La Push, ein winziges Indianerreservat im Staate Washington, Amerika. Ich wollte ja ausgerechnet hier mein Austauschjahr verbringen, als mir von der Agentur die Chance dafür geben worden war. Irgendwie hatte ich mir das Ganze aber etwas romantischer vorgestellt, war fast schon enttäuscht gewesen, als mein Gastvater Angestellter in einer Bank, statt Fischer oder Jäger, war und ich den Flachbildfernseher im Wohnzimmer gesehen hatte. Hier gab es sogar Internet, und in dem Zimmer, was ich nun bewohnte, hatte man extra einen Computer aufgestellt. Direkt neben der Stereoanlage und einem weiteren Fernseher, unter welchem demonstrativ ein DvD-Player stand, so als wollte man mir krampfhaft beweisen, dass man hier nicht hinterm Mond lebte.

Meine Gastfamilie war wirklich nett, versuchte mir das Leben hier so angenehm wie möglich zu machen. Man erwartete fast nichts von mir im Haushalt. Ich musste nicht mal auf meine kleine Gastschwester – fünf Jahre alt und unheimlich niedlich, auf ihre eigene Art und Weise – aufpassen. Womit ich den ganzen Tag für mich hatte; mich eigentlich selbst beschäftigen musste. Was ja auch ganz toll gewesen wäre, hätte irgendeiner der Jugendlichen hier im Dorf auch nur irgendwie Interesse an mir gezeigt.

Also anderes Interesse, als sie es taten. Ich hätte schon taub, oder zumindest dumm, sein müssten, um die Tuscheleien zu überhören.

Als ich bemerkte, dass mein Blick erneut Richtung Fenster huschte, sich wieder in den Regenmassen zu verlieren drohte, wandte ich ihn hektisch ab, blickte auf die Uhr. Würde ich jetzt in aller Ruhe los zur Schule gehen, wäre ich viel zu früh da. Müsste mich also viel zu lange den Blicken ausliefern; länger als nötig. Ich versteckte mich nicht, obwohl mir danach war. Aber ich stellte mich auch nicht unnötig ins Rampenlicht, das mir so oder so sicher war, egal, was ich tat.

Schließlich hatte ich die Zeit irgendwie totgeschlagen, konnte mich aber nicht mehr daran erinnern, was ich getan hatte, als ich in der Quieleuteschule, welche sich im Dorf befand, saß und abermals aus dem Fenster starrte. Auch vom Vormittag bekam ich nicht viel mit, stellte nur so viel fest, als ich im Haus meiner Gastfamilie über meinen Hausaufgaben saß, dass ich hier selbst in Mathe mitkam. Irgendwie hang man hier dem Stoff ziemlich hinterher, im Vergleich zu Deutschland. Mein einziges Problem stellte sich dadurch, dass ich teilweise die Arbeitsaufträge nicht ganz verstand, da diese natürlich auf Englisch waren, was sich aber bei den Matheaufgaben oftmals von ganz alleine löste. Es gab immerhin nicht unbegrenzt viele Möglichkeiten fünf mit fünf zu multiplizieren.

Irgendwann war ich dann auch mit Hausaufgaben fertig, blickte auf die Uhr und war fast erschrocken darüber, wie früh es war. Die Zeit wollte hier nicht vergehen, und ich hatte noch über 300 Tage hier vor mir. Das war doch alles nicht mehr wahr. Frustriert schaltete ich den Fernseher ein, suchte irgendetwas, was zu meiner Stimmung passte. Doch natürlich lief gerade jetzt kein schnulziger Film, mit dem ich meine nahe stehende Heulattacke hätte rechtfertigen können. Scheinbar hatte sich alles gegen mich verschworen.

Schlecht gelaunt setzte ich mich also auf mein Bett, krallte mir mein Kopfkissen, knautschte es auf meinem Schoß zurecht und schaltete mich lustlos durchs Fernsehprogramm. Bei irgendeiner schwachsinnigen Sitcom stoppte ich, beschloss, mir diese jetzt anzusehen.

Es dauerte keine fünf Minuten, da erwischte ich mich dabei, schon wieder aus dem Fenster zu blicken – schien so was wie eine Sucht zu werden und der beste Zeitvertreib hier zu sein. Diesmal allerdings gab es nicht mal Regentropfen zu beobachten, da dieser, ich konnte es selbst kaum fassen, gestoppt hatte, und sogar hier und da die Sonne durch die schweren, grauen Regenwolken blitzte.

So blickte ich einige Zeit, ich wusste nicht genau wie lange, hinaus, auf die Straße und nichts geschah. Ich musste eingenickt sein, denn als ich wieder registrierte, was um mich herum geschah, waren meine Glieder, besonders mein Nacken, steif, ich gähnte und vernahm Stimmen. Keine Stimmen aus dem Haus, keine Stimmen meiner Gastfamilie. Auch keine Stimmen aus dem Fernseher; und, wie ich zu meiner Zufriedenheit feststellte, auch keine Stimmen, die sich nur in meinem Kopf befanden. Es waren Stimmen von der Straße.

Einige Jungen – oder sollte ich besser sagen junge Männer? – schlenderten leicht bekleidet an meinem Fenster vorbei. Gähnend stand ich auf, streckte mich, stand auf, sah hinaus.

Ich sah zwei Mal hin, fuhr mir dann mit den Handballen kräftig über die Augen, hechtete zum Fenster und blickte den Jungen hinterher. Sie waren groß. Nicht einfach nur groß. Sie waren riesig. An die zwei Meter groß, wenn nicht noch höher. Und zwar alle. Alle fünf.

Himmel, was gab man denen zu Essen, dass die so in die Höhe schossen? Genetisch veränderte Tomaten? Radioaktiv bestrahlten Mais? Fassungslos starrte ich sie an. Und als ich feststellte, dass sie stehen blieben, und das in der Nähe der – oder sollte ich besser sagen ‚unserer’? – Haustür und sie allen Anschein nach irgendetwas besprachen interessierte mich dann auch WAS sie sagten.

Angestrengt lauschend, mit den Ohren nach Worten haschend merkte ich gar nicht, dass ich wie eine Irre auf sie runterstarrte.

„Das kann doch nicht angehen, dass wir sie die ganze Zeit über ignorieren. Sie wird immerhin ein Jahr über hier bleiben. Das ist unhöflich.“, meinte einer von ihnen, den ich, nach reiflichem Überlegen, als Jungen aus meiner Klasse identifizierte. Ein Name aber viel mir konkret nicht ein.

„Ich find’, das kann ganz klasse angehen.“, erwiderte einer der anderen. „Wir sind echt nicht der richtige Umgang für sie.“

„Wir wären überhaupt mal Umgang.“, kam das Argument dagegen. Oder eigentlich dafür.

„Ich hab’ schon genug zu tun, ich muss hier nicht den Samariter spielen und ihr Freunde besorgen. Überhaupt… wie heißt sie eigentlich?“

Erst, als es bereits schellte, begriff ich, dass es um mich ging. Verwirrt blickte ich einen Moment lang ins Leere, bevor es erneut schellte. Ich blinzelte, rannte dann zur Tür. Mein Gastvater war Arbeiten, meine Gastmutter mit Amy – meiner Gastschwester – einkaufen. Also musste ich wohl aufmachen, was ich dann auch, widerstrebend, tat.

„Hey…?“, sagte ich möglichst überrascht, als ich einem nach dem anderen ins Gesicht blickte und mich dafür hätte Ohrfeigen können, dass ich in den letzten Tagen nicht mehr auf meine Umgebung geachtet hatte und nun keinen einzigen Namen wusste.

Einen Moment lang herrschte schweigen; schien so, als hätten die Jungs nicht wirklich durchdacht, was sie sagen wollten.

„Hey auch.“, brummte schließlich einer von ihnen. Der, der gerade eben dagegen war, zu mir zu kommen. Mein Herz sank sonst wo hin, als ich kurz in sein ebenmäßiges, aber kantiges, Gesicht und seine beinahe schwarzen Augen blickte, die geradewegs durch mich durch sahen. Ich nahm ihm nicht übel, dass er meinen Namen nicht kannte – immerhin kannte ich seinen selbst nicht -, fand aber doch, dass er vielleicht etwas… freundlicher hätte schauen können. Selbst, wenn er zu diesem ganzen Kram hier gezwungen worden war.

„Wir sind Quil, Paul, Seth, Jacob und Embry…“, erklärte nun einer der anderen, zeigte, während er verdammt langsam sprach, auf die jeweilige Person. Hielt der mich für dumm? Okay, Englisch war vielleicht nicht meine Muttersprache, aber ich hatte mich schon zwei Wochen lang durch dieses Kauderwelsch gekämpft. Ich verstand alles, auch, wenn ich nicht immer wusste, wie ich selbst etwas ausdrücken sollte. Schön und gut, dass dieser Embry Rücksicht auf mich nahm, aber er brauchte nicht so mit mir zu sprechen, als hätte er es mit einer geistig Zurückgebliebenen zu tun.

„Ich bin Annabell, wie ihr bestimmt wisst.“, erwiderte ich, noch langsamer als er, während ich mit übertriebener Gestik und Mimik auf mich deutete. Ich bemühte mich mein Sprechtempo noch weiter herunter zu fahren. „Schön, dass ihr vorbei gekommen seid. Wollt ihr hereinkommen?“

Embrys Gesichtsausdruck war unbezahlbar. Erst jetzt viel mir auf, wie kindisch das eigentlich war. Und wie zurückweisend. Wahrscheinlich war ich bei den Jungs jetzt komplett als dumme Ziege abgestempelt. Auch egal. Sie würden mich wohl eh nur bei meinem neusten Hobby – Regentropfen anstarren – behindern. Trotzdem beobachtete ich, sicherheitshalber, die Gesichter der anderen, nur, um ihre möglichen Reaktionen abzuschätzen.

Der, den mir gerade als Seth vorgestellt worden war, war total verwirrt, und auch Quil schien nicht zu wissen, was er sagen sollte. Paul schien leicht angefressen; wobei das untertrieben war. Eigentlich wirkte er so, als wollte er akut jemanden umbringen – und zwar mich.

Einzig und allein der mit den dunklen Augen, Jacob, schien leicht amüsiert. Er grinste, wenn auch nur flüchtig.

„Ehr… eigentlich wollten wir nur wissen, ob du morgen Nachmittag Lust hast mit uns etwas zu unternehmen…“, stotterte Embry, leicht rot, aber in normalem Sprechtempo, da er wohl geschnallt hatte, was ich ihm durch meine kleine Showeinlage eben deutlich machen wollte.

Ich runzelte die Stirn. „Sicher.“, antwortete ich. „Was denn?“

Damit schien dieser Embry wieder nicht gerechnet zu haben, denn abermals blickte er mich verwirrt an. „Ehr….“, stotterte er, sah hilfesuchend zu seinen Freunden.

„Ah, ich seh’ schon.“, nickte ich tief. „Wird bestimmt eine lustige Sache. Wann soll ich wo erscheinen, oder holt ihr mich ab?“ Eigentlich ein großzügiger Versuch ihm aus der Patsche zu helfen. Allerdings war wohl mein breites Grinsen nicht ganz angebracht. Der arme Junge lief noch röter an, stotterte nun irgendwelches, schwachsinniges Zeug zusammen und wirkte trotz seiner enormen Größe irgendwie… niedlich. Unwillkürlich musste ich an Amy denken.

„Wir können das Ganze auch morgen in der Schule noch mal besprechen.“, schlug ich vor und Embry nickte fleißig. Ich hatte das dumme Gefühl, hätte ich ihm erklärt, dass man Fensterscheiben am besten mit Nutella glasklar bekam, hätte er mir ebenfalls zugestimmt.

Seth, der vermutlich Jüngste, was man aber nur anhand der etwas weicheren Gesichtszüge, nicht an der Größe ausmachen konnte, zeigte auf, meldete sich zu Wort. „Morgen… ist doch Samstag...“, murmelte er verlegen und hielt meinem fassungslosem Blick nicht stand sondern sah auf den Boden.

Ouch. Eigentor. Und langsam wurde mir das Ganze etwas zu skurril. Nicht nur, dass ich hier, am Ende der Welt, jegliches Zeitgefühl verlor, auch diese Unterhaltung machte mich irgendwie fertig.

Immerhin etwas Interaktion mit Jugendlichen meines Alters.

„Wie wär’s… wenn du mir dann deine Handynummer gibt’s?“, schlug Embry – einem Geistesblitz folgend – nun eifrig vor. Ich zog nur ein Gesicht.

„Die könnt ich dir geben – nur das dazugehörige Handy liegt in Deutschland. Ich hab’ hier noch keines.“, erwiderte ich knapp und schnell. Vielleicht etwas zu schnell, denn der arme Junge wirkte nun ziemlich niedergeschlagen. Hätte ich die Antwort allerdings nicht so schnell herausgefeuert, dann hätte ich wahrscheinlich hinzugefügt, dass er mir aber gerne eine Brieftaube senden könne.

Nicht nur ich, auch dieser Jacob schien von der Unterhaltung leicht gestresst und vor allem ziemlich genervt. „Ganz einfach.“, erklärte er mir wohl deshalb mir ziemlich ernster Miene. „Wir holen dich morgen gegen vier hier ab. Dann fahren wir nach Port Angeles, gehen nach McDonalds, und anschließend ins Kino. Über den Film werden wir dann abstimmen. Okay?“

Sollte wohl heißen, dass der neue Kassenschlager mit den neuen Teenstars ausfiel. Nicht, dass es mich wirklich störte. Immerhin hatte ich diesen schon dreimal gesehen. Mir machte es auch nicht wirklich etwas aus einen Horror- oder Actionfilm zu sehen. Viel eher graute mir vor der Fahrt in EINEM Auto mit diesen vielen, großen Jungen. Ich hoffte inständig, es standen zwei zur Verfügung. Minimum. Wenn nicht, würde ich es bevorzugen die Fahrt im Kofferraum zu verbringen. Sollte mehr Platz vorhanden sein, als IM Auto.

„Okay.“, nickte ich, mindestens genauso ernst. „Bis Morgen dann. Aber ich bin dafür, wir treffen ins um SECHZEHN statt um VIER Uhr. Vier wäre mir etwas zu früh.“ Mit diesen Worten und einem – zugegebener Maßen leicht selbstgefälligem Grinsen – schloss ich die Haustür und ging wieder in mein Zimmer.

Dort angekommen streckte ich mich ausgiebig und sah erneut auf die Uhr. Wow, mein kleines Nickerchen musste länger gedauert haben, als angenommen. Seufzend schaltete ich den Fernseher aus, richtete meine Bettdecke ordentlich und schlenderte, mit zugegebener Maßen irgendwo besserer Laune als vorher, in die Küche. Soweit ich es mitbekommen hatte, hatte Helen, meine Gastmutter, noch nicht mit den Vorbereitungen für das Abendessen angefangen, wollte erst noch etwas dafür einkaufen gehen und hatte sich wahrscheinlich verquatscht – so gut kannte ich sie nach knapp zwei Wochen schon. Helen war fast nur am Reden, mehr und schneller als ich für gewöhnlich auf Deutsch. Um ihr einen Gefallen zu tun begann ich also schon mal damit Gemüse klein zu schneiden, mit welchen sie, wenn ich alles richtig mitbekommen hatte, kleine Pizzen belegen wollte, wenn sie zurück war – sie war Vegetarierin. Genau hatte ich allerdings nicht verstanden, was sie in zwanzig Sekunden alles runtergerattert hatte, bevor sie mit ihrem alten Vierkantauto zum Supermarkt losgetuckert war. Ich drehte das Küchenradio auf, sang leise mit, während ich mich daran mache Karotten zu massakrieren. Ich war so vertieft in meine Arbeit, und irgendwo so glücklich darüber, dass ich nicht das ganze Wochenende mit Nichtstun verbringen würde, dass ich gar nicht mitbekam, dass Helen mit ihrem Auto auf den Parkplatz vor dem Haus vorfuhr.

Erst als sie mit vor Begeisterung glitzernden Augen in die Küche kam und mit ihrer angenehmen, aber lauten, Stimme ein „Liebes, das wäre doch nicht nötig gewesen!“ brüllte, registrierte ich, dass sowohl sie als auch Amy mitten im Raum standen. Ich lächelte nur, stellte fest, dass ich gut vorangekommen war, schaltete das Radio leise und machte mich daran Amy einzelne Gegenstände aus den vielen Einkaufstaschen zu geben, damit sie diese wegräumen konnte. Natürlich achtete ich dabei darauf, ihr keine zu schweren oder zerbrechlichen Gegenstände zu geben, sowie keine, an deren übliche Standorte sie noch nicht hereinreichte. Währenddessen durfte ich mir geschätzte 200 Mal anhören, wie wunderbar ich sei, und wie viel Arbeit mein schon zerkleinertes Gemüse Helen doch abnehmen und wie viel verquatschte Zeit das doch wieder gut machen würde. Ich quittierte das Ganze mit einem Lachen, räumte die letzten Sachen selbst ein, stopfte die Einkaufstaschen an ihren Platz und setzte mich auf den Küchentisch. Amy wuselte ins Wohnzimmer, da sie wusste, dass nun eine Kindersendung lief, die ihr sehr gefiel. Die Kleine konnte anhand des Fernsehprogramms die Tageszeit bestimmen und wusste umgekehrt auch stets, was gerade lief. Etwas, was ich nicht verstehen konnte. Mich hatte Fernsehen noch nie sonderlich begeistert, stets hatte ich ein gutes Buch einer Serie vorgezogen.

„So…“, fing Helen schließlich betont unverfänglich ein Gespräch an. „Hast du deine Hausaufgaben schon erledigt, Süße?“

Ich nickte, während ich beobachtete wie Helen aus allem möglichen Zeug einen klebrigen Teig zusammen mischte. „Klar.“

Helen lachte nur. „Wenn ich andere Mütter höre… Die erzählen immer, dass ihre Kinder Stunden über den Hausaufgaben verbringen… Und du bist immer so schnell fertig, wie machst du das nur?“ Sie warf mir kurz einen fragenden Blick zu. Ich zuckte nur mit den Schultern.

„Ich hab das alles schon mal gemacht. Deswegen fällt mir das wohl so leicht…“ Irgendwie ahnte ich, dass Helen nicht nur über die Schule sprechen wollte. Sie benahm sich exakt wie meine eigene Mutter, wenn sie etwas… nun ja, herausfinden wollte.

„So… was hast du dann am Wochenende vor zu tun, wenn alle Arbeit schon erledigt ist?“

Ich lächelte ein gequältes Lächeln. Hatte ich es doch gewusst. Obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass Helen höchst entzückt darüber war, dass ich morgen mit einigen Jungendlichen etwas unternehmen würde, schwieg ich einen Moment und sah ihr zu, wie sie auf einem Backblech mit Hilfe zweier Löffel gleichmäßig Kleckse des Teiges verteilte.

„Ich wurd’ vorhin von einigen anderen eingeladen mit ihnen morgen Nachmittag nach Port Angeles ins Kino zu fahren.“, erklärte ich ihr schließlich und begann mit den Beinen zu baumeln.

„Oh, Liebes, das ist wundervoll!“ Helen warf mir kurz einen hocherfreuten Blick zu, bevor sie sich weiter ihren Teigklecksen widmete. Ich nickte nur stumm, wartete auf weitere Fragen, die unter Garantie kommen würden.

„Wer kommt denn alles mit?“, fragte sie schließlich. „Ich meine, ich kenn’ deine neuen Freunde unter Garantie…“

Vorsichtig fuhr ich mir mit der Zungenspitze über die Lippen, bevor ich antwortete. „Ein paar Jungs… Embry, Quil, und noch ein paar andere.“ War ja klar gewesen, dass ich mir nur die etwas seltsamen Namen hatte merken können. Hoffentlich kam ich deswegen morgen nicht in die Bredouille.

Helen runzelte die Stirn, während sie die Teigschüssel in die Spülmaschine räumte. Schließlich sah sie mich ernst an. „Und ein paar andere?“, hakte sie genauer nach. „Oh, bitte, Annabell, sag mir, dass auch Mädchen dabei sind!“

Um Zeitzugewinnen täuschte ich einen Hustenanfall vor. Erst, als Helen sich, stirnrunzelnd, wieder dem Zubereiten des Essens widmete und damit begann Tomatensoße auf die Teighaufen strich, begann ich zu sprechen.

„Nun ja.“, erklärte ich vorsichtig. „Ich denke, ich werde das einzige weibliche Wesen sein…“ Ich konnte gerade zu spüren wie ein schockierter und gleichzeitig eisiger Blick mich durchbohrte.

„Annabell, du willst doch nicht wirklich mit diesen ganzen Jungs losziehen und… und… und…“ Helen rang sichtlich nach Worten.

„Ins Kino gehen?“, fragte ich, leicht grinsend nach. Niedlich, das sich Helen über so etwas Gedanken machte. Ich überlegte ernsthaft sie das nächste Mal anzuschwindeln, wenn es um dergleichen ging. Wenn es ein nächstes Mal geben würde.

Aufgebracht begann Helen nun damit das Gemüse gleichmäßig auf den Teighaufen zu verteilen. Ich seufzte theatralisch, hörte auf mit den Beinen zu baumeln, hielt diese stattdessen still und sah meine Gastmutter mit einem treuen Dackelblick an.

„Helen… Es ist ja nicht so, als ob wir irgendetwas Verwerfliches tun würden…“, versuchte ich ihr zu erklären. „Ich denke auch John wird da nichts gegen haben. Ich mein, hier scheinen doch nur hochanständige junge Männer zu leben, oder?“ Aber die Meinung meines Gastvaters schien Helen nicht wirklich zu interessieren. Ernsthaft sah sie mich an. „Du kannst nicht als einziges Mädchen mit einer Horde Jungen ins Kino gehen.“, sagte sie stur und verfrachtete die Pizzen im Backofen.

Ich seufzte nur. Im Zweifelsfall würde ich nachgeben. Ich hatte keine Lust dazu, dass Helen wegen mir Albträume erlitt, auch, wenn ich ihr Verhalten etwas übervorsichtig und überbesorgt fand. „Wenn du nicht willst, bleib ich hier.“

Jetzt sah Helen noch schockierte aus; ich fragte mich inständig, was ich nur falsch machte. „Natürlich gehst du. Es wäre sehr unhöflich von dir, einfach abzusagen.“, meinte Helen entschlossen, während sie begann sich in der Spüle die Hände zu waschen.

„Amy.“, rief sie schließlich, als sie den Wasserhahn ausstellte. „Hast du morgen Nachmittag Lust mit Annabell und einigen anderen ins Kino zu gehen?“

Ich lächelte gequält und widerstand dem Drang meinen Kopf irgendwo gegen zu schlagen.

Aus dem Wohnzimmer kam nur begeistertes Quietschen.
 

„Das ist nicht dein Ernst.“ Wenn Blicke töten könnten, wäre mein Körper gerade von einem dunklen Augenpaar zerfetzt worden.

„Siehst du mich Lachen?“ Selbstbewusst schritt ich auf den Volkswagen zu, der vor der Haustür geparkt hatte, öffnete die Tür des Rücksitzes, verfrachtete Amy und meine Tasche hinein, sorgte dafür, dass die Kleine angeschnallt war, setzte mich schließlich neben sie, und war ziemlich froh, dass ich mich NICHT in den Kofferraum zu setzen brauchte. Zum Glück standen mehrere Autos zur Verfügung, sodass ich mich nur mit Amy, Embry, und diesem… Jacob in einen Wagen zwängen musste. Ich war zwar nicht sonderlich erfreut darüber, dass ich mit diesem Junge, der allen Anschein nach eine Antipathie gegen mich hegte, die Fahrt über verbringen musste, war aber ziemlich froh darüber, dass heute wenigstens alle halbwegs anständig ANGEZOGEN waren. Ich hatte nach dem Abendessen in meinem Gedächtnis gekramt und war schließlich zu der Erkenntnis gekommen, dass sie das nicht all zu oft waren. Warum war mir allerdings schleierhaft. Hier war es akut definitiv nicht kalt, aber so warm, dass man leicht bekleidet durch die Gegend hüpfen konnte, war es auch nicht.

Den größten Teil der Fahrt über herrschte Schweigen. Einige Male versuchte ich ein Gespräch über belanglose Dinge anzufangen, und Embry schien auch jedes Mal ziemlich begeistert in das Thema einzusteigen, doch Jacob machte ständig alles mit irgendwelchen niederschmetternden Kommentaren zu Nichte. Selbst Amy, die sonst genauso viel quasselte wie ihre Mutter, war verstummt und sah nur noch – zugegeben recht teilnahmslos – aus dem Fenster.

Schließlich fiel mir ein Thema ein, dass selbst Jacob einfach nicht umgehen KONNTE.

„In welchen Film gehen wir denn nachher?“, fragte ich, vorsichtig, nach. Vom Fahrersitz kam nur ein wütendes Schnauben, dann herrschte wieder Stille.

„Wow.“, meinte ich, gespielt fasziniert. „Den Film kenn ich gar nicht. Muss brandneu sein. Wie heißen denn die Hauptdarsteller?“ Eigentlich hatte ich mit einer Vollbremsung und dem Rausschmiss aus dem Fahrzeug gerechnet, denn die kleine Ader, die so beeindruckend an Jacobs Stirn pulsierte, schien nichts Gutes zu verheißen. Stattdessen atmete der Junge nur tief durch, und als er sprach, war sein Ton freundlich, fast milde, aber sehr reserviert.

„Da du die Kleine mitgebracht hast, wird wohl aus dem eigentlichen Film nichts mehr.“, erklärte er, für meinen Geschmack schon zu ruhig. Mir brannte es auf der Zunge danach zu fragen, welchen Film wir statt des offensichtlich nicht Kleinkinderfreien sehen würden, doch ich sagte nichts, wartete darauf, dass Jacob von alleine weiter sprach. Nach kurzem Schweigen – und man merkte eindeutig, dass es eine Kunstpause war – sprach der Junge weiter. „Ich denke, wir werden dafür in diesen neuen Schnulzenfilm müssen. Mit dem Blag lassen die uns garantiert in keinen anderen Film mehr, der noch läuft. Kinderprogramm ist leider schon vorbei.“ Vor Überraschung zu nichts anderem in der Lage, nickte ich leicht, lehnte mich dann zurück und sah aus dem Fenster. Ich ahnte, dass seine Freunde Jacob für dieses regelrecht hassen würden, wenn er ihnen gleich im Mcdonald erklärte, welchen Film wir uns ansehen würden. Und das war einzig und allein meine Schuld. Okay, eigentlich Amys Schuld; aber da ich sie mitgebracht hatte…

Nachdenklich biss ich auf meine Lippe, begann darauf herum zu kauen, während mein Blick ganz langsam zurück zu Jacobs Gesicht schweifte. Tat er das nur, um Höflich zu sein? Wahrscheinlich nicht. Ich kannte diesen Jungen nicht all zu gut, war mir aber relativ sicher, dass er keinen besonderen Wert auf Etikette legte. Ich war mir allerdings auch ziemlich sicher, dass er es nicht meinetwegen tat, machte er doch nur all zu deutlich klar, dass ich ihn in keinster Weise zu interessieren schien. Darüber brütend, was er also mit dieser Aktion bezwecken wollte, war auch ich für den Rest der Fahrt schweigsam, tat es Amy gleich und sah aus dem Fenster.

Erst, als der Motor ausging, wachte ich auf. Also musste ich – schon wieder – eingenickt sein. Denn Aufwachen war normalerweise ein Zeichen dafür, dass man geschlafen hatte.

Benommen setzte ich mich anständig hin, schnallte mich ab und sah mich verwundert um. Das Auto war zugemüllt mit Verpackung von Cheeseburgern, Pommesschachteln und Colabechern, die viel zu groß waren. Mussten wohl diese Oversize-Dinger sein, von denen ich gehört hatte.

Neben mir saß nach wie vor Amy. Nur jetzt hatte sie eine Tüte mit einem Clown auf dem Schoß – und Flecken auf dem Shirt.

„Auch wieder wach?“, kam von vorne Embrys freundliche Stimme.

Ich nickte schlaftrunken und registrierte, dass diese miesen Verräter ohne mich bei McDonalds gewesen sein mussten. Wahrscheinlich Jacobs Rache dafür, dass ich Amy mitgeschlörrt hatte und wir deshalb jetzt auf einen Film voller spritzendem Blut und herumfliegenden Körperfetzen verzichten mussten. Eigentlich musste er mir dafür ja dankbar sein, dass er sich das jetzt nicht ansehen brauchte, sondern stattdessen nun etwas kulturell wertvolles bekam, aber ich würde ihn nie soweit bringen können, als das er das einsehen würde.

Statt Embry eine qualitativ hochwertige Antwort zu geben, nickte ich nur, schnallte Amy los und stieg aus dem Wagen. Für den Bruchteil einer Sekunde spielte ich mit dem Gedanken die Tür zuzuknallen – dann fiel mir aber ein, dass ich irgendwie noch zurück nach La Push kommen musste. Ich sollte es mit dem guten Jacob also nicht zu weit treiben, obwohl er, wie ich feststellte, sichtlich bessere Laune hatte, als vorhin, was wohl dadurch zu erklären war, dass ich lange Zeit nicht gesprochen und er etwas zu Essen bekommen hatte. Kerle waren eben so primitiv gestrickt.

Schulternzuckend nahm ich also Amy an die Hand, setzte ein strahlendes Lächeln auf und hoffte, dass ich mir meine Make-up im Schlaf nicht irgendwie verwischt hatte, während ich auf den Eingang des Kinos zu stakste. Eigentlich hatte ich vorgehabt diese Strecke möglichst elegant hinter mich zu bringen. Allerdings war mein linker Fuß eingeschlafen und beim Laufen ziemlich am zwicken, was nicht unbedingt förderlich für Eleganz war. Wenigstens legte ich mich nicht lang.

An der Kasse angekommen stellte ich mich mit noch immer zwickendem Fuß in die Schlange, die Jungs stellten sich, fast schon formatiert, hinter mich. Innerlich musste ich lächeln, während ich nach einem Kinoprogramm langte, und meinen Blick darin vergrub, um nicht nachzusehen, welchen Gesichtsausdruck Jacob hatte, der dicht – meiner Meinung nach zu dicht, neben mir stand. Es war zu komisch, wie die fünf großen Jungs dort neben mir standen. Dabei hieß es doch immer, dass Mädchen in Rudeln auflaufen würden…

Nachdem wir unsere Karten schließlich gekauft hatten, wobei uns die Verkäuferin ziemlich verwirrt angesehen hatte, da sie sich vermutlich fragte was fünf… so große und ziemlich angefressen aussehende Typen in diesem absoluten Kitschfilm wollten, lagerten sich die Jungs mit Nahrungsmitteln ein. Mit den Mengen, die sie an Popcorn, Nachos, Schokoriegeln und Weingummi in den Kinosaal trugen, konnte man wahrscheinlich eine komplette Schulklasse von Kindern in Amys Alter zufrieden stellen können.

Amy und ich hatten uns nur eine gemeinsame Tüte Popcorn und jeweils eine Cola gekauft – uns war schon allein von der Vorstellung, dass die Jungs das gleich alles in sich reinschaufeln würde, ziemlich der Appetit vergangen.

Im Kinosaal angekommen machten die fünf es sich gleich irgendwo in der Mitte der Sitzreihen bequem und begannen damit sich die ersten Schokoriegel in den Mund zu schieben. Ich runzelte nur die Stirn, verdrehte die Augen und nahm Amy bei der Hand, schleppte sie kommentarlos in die letzte Reihe. Embry schaute uns nur leicht verwirrt und fragend hinterher, Jacob schien es fast zu freuen, dass wir so abseits von ihnen saßen. Quil schien sich nicht weiter drum zu kümmern, denn er war grade damit beschäftigt möglichst viel Popcorn auf einmal in seinen Mund zu kriegen, Paul schien mich für sehr unhöflich zu halten und wirkte wieder einmal ziemlich sauer. Setzt schaute nur schüchtern hoch, blickte nachdenklich und versuchte wohl Sinn in meiner Aktion zu sehen.

Ich seufzte, klatschte meine Hand vor die Stirn und sah Amy fassungslos an. Diese Jungs waren anscheinend genauso blöd und rücksichtslos wie groß. Gerade als ich dazu ansetze, einen gepfeffterten Kommentar los zu lassen, machte Amy, die schon die ganze Zeit insbesondere für ihre Verhältnisse sehr stumm gewesen war, ihren Mund auf.

„Ihr seid doof.“, sagte sie, wobei ihre kindliche, hohe Stimme einen so genervten Ausdruck hatte, dass es schon fast wieder niedlich war.

„Warum?“, fragte Embry und schien ziemlich zerstört darüber, dass Amy ihn beleidigte. Paul runzelte nur angriffslustig seine Stirn – und für einen Moment traute ich es ihm tatsächlich zu, dass er sich auch mit einer Fünfjährigen raufen würde – und schürzte die Lippen, Quil zerknüllte die mittlerweile leere Popcorntüte und warf sie achtlos einige Sitzreihen weiter nach vorne. Seth sagte, wie die ganze Zeit über, immer noch nichts. Nur Jacob setzte sich jetzt aufrechter hin, sah erst Amy dann mir kurz aber fest in die Augen. Dies tat er mit einem Blick, der ziemliche Verachtung ausstrahlte.

„Weil ihr so groß seit und euch so weit nach vorne setzt!“ Amy lies sich im Gegensatz zu mir nicht von Jacobs bitterbösem Blick beirren. Ich war sprachlos von der Wildheit in seinen dunklen Augen, meine kleine Gastschwester plapperte einfach weiter.

„Und dann sehen die Leute hinter euch nichts mehr. Ihr seid nicht nett!“

Amys tadelnde Stimme, die ganz nach ihrer Mutter klang, weckte mich aus der Starre, in die Jacobs Augen mich gebracht hatten, und ein leichtes Grinsen regte sich über meine Züge, während ich – vermutlich zum ersten Mal in meinem Leben – versuchte diplomatisch zu sein.

„Auch, wenn sie’s nicht ganz richtig ausgedrückt hat.“, sagte ich also und versuchte etwas Beruhigendes in meine Stimme einzubauen.

„Recht hat sie schon, oder?“ Ich wusste nicht, ob der Appell an den gesunden Menschenverstand – soweit dieser vorhanden war – wirklich wirken würde, aber Seth und Embry standen nach kurzer Zeit des Schweigens auf, gefolgt von Paul, Quil und Jacob.

Schließlich, kurz nachdem sich die Jungs um Amy und mich herum mit ihren ganzen Süßigkeiten häuslich eingerichtet hatten, begann auch der Film und die beiden Teenstars kämpften gegen alle Vorurteile und Missverständnisse an, um ihre unsterbliche Liebe aufrecht zu erhalten.

Ich versuchte zu ignorieren, dass keiner der Jungen auf den Film achtete. Ich versuchte auch zu ignorieren, dass nach knapp der Hälfte des Filmes alles aufgegessen war. Dass Jacob, der neben Amy saß, an den romantischen Stellen aber irgendwelche gurgelnden Geräusche machte, die darauf schließen ließen, dass er so tat als würde er sich den Finger in den Hals stecken, bekam ich trotzdem mit.

Als wir den Film endlich… hinter uns hatten und auf dem Weg zurück zum Volkswagen waren, konnte ich mir – nachdem Amy und ich auch schon angeschnallt drin saßen und Jacob losgefahren war – meinen Kommentar dazu nicht verkneifen.

„Meinst du, du kannst fahren?“, fragte ich Jacob, während ich aus dem Fenster in die samtene, schwarze Nacht blickte.

„Was soll die Frage?“, kam die Antwort, knapp gehalten zurück.

„Ich dachte nur… Grad im Kino schien es dir nicht so gut zu gehen.“

„Willst du mich jetzt verar-…?!“, setzte Jacob, zugegeben leicht wütend klingend, dazu an loszuposaunen. Doch ich unterbrach ihn.

„Es ist doch keine Schande, wenn du nicht fahren kannst, weil dir schlecht ist. So viele Süßigkeiten, wie du gegessen hast…“

Einen Moment lang herrschte im Auto so angespannte Stimmung, dass man gerade zu spüren konnte, wie sie sich auf die Haut legte, einen umklammerte und festhielt.

„Das einzige, von dem mir im Kino schlecht geworden ist, war der Film!“, schnaubte Jacob und es klang ganz so, als ob er seine Ehre verteidigen müsste.

Ich atmete tief durch, beugte meinen Oberkörper nach vorne, wollte gerade etwas sagen, als ich Embrys beschwichtigenden Blick sah. Seufzend lehnte ich mich zurück, lenkte meinen Blick wieder aus dem Fenster – hah! Dieses Hobby konnte ich also doch selbst in Gesellschaft aufrechterhalten! – als mir die ganzen leeren Mcdonaldstüten ins Auge stachen.

„Wenn du dich trotzdem übergeben muss, fahr rechtzeitig rechts ran.“, sagte ich trocken, während ich eine der Tüten entknitterte. „Kotztüten haben wir genug an Bord. Vielleicht können wir ja versuchen, das bei McDonalds wieder umzutauschen, wenn wir es so aussehen lassen können, als wäre es noch original verpackt….“

Jacob sagte nichts mehr, sondern blickte nur stier nach vorn. Seine Augen waren mit heißem Zorn erfüllt. Blinzelnd sah ich zu Embry, der mir mit seinem Blick und seiner Gestik klar zu machen versuchte, dass ich jetzt lieber meine Klappe halten sollte, wenn mir mein Leben lieb war.

Doch es reizte mich herauszufinden, wie weit ich Jacob auf die Palme bringen konnte. Vielleicht entwickelte ich grade ein neues Hobby.

„Und wenn du dann schon mal anhalten musst, können wir auch gleich den ganzen Müll aus dem Auto räumen. So unordentlich wie es hier ist, könnte man meinen, dass ist ein Müllwagen – nur die orangene Lackierung fehlt noch…“

Die Reifen quietschten gequält auf und Amy schrie erschrocken, als Jacob eine Vollbremsung durchführte. Ich hatte anscheinend sein Limit erreicht.

„Aussteigen.“, sagte Jacob knapp.

„Wir räumen jetzt das Auto auf.“

Ich schluckte kurz, atmete tief durch, schnallte mich dann ab und schickte mich an die Tür zu öffnen, um auszusteigen. Amy sah mich nur erschrocken und entsetzt an.

„Jake, du kannst sie hier jetzt nicht alleine im Dunkeln rausschmei-…“, setzte Embry an mich zu verteidigen.

„Und wie ich das kann.“, sagte Jacob nur, immer noch kurz gehalten.

Ich öffnete die Autotür und schob eines meiner Beine nach draußen.

„Liefer’ wenigstens Amy heil bei Helen ab, ja?“, fragte ich und versuchte dabei so trocken und locker wie möglich zu klingen. Dann schwang ich auch den Rest meines Körpers aus dem Auto und knallte die Tür angemessen laut zu. Keine Sekunde später fuhr Jacob auch schon weiter. Es wunderte mich überhaupt nicht, dass er nicht wie in den ganzen Filmen nach hundert Metern anhielt, zurück fuhr und mich einsammelte, sondern einfach weiterbretterte; ungefähr 50 Stundenkilometer schneller als erlaubt.

Aber ich hatte es mir ja selbst zuzuschreiben. In der Hoffnung, dass es nicht mehr weit sein könnte, blickte ich auf das nächste Straßenschild und stellte fest, dass ich noch etwa. 25 Kilometer zu laufen hatte, bevor ich in La Push ankam. Es schockte mich schon etwas soweit alleine durch die Dunkelheit zu spazieren. Ich atmete noch einmal tief durch, blickte noch einen Moment lang die Straße hinab, dann ging ich los.

Immerhin konnte ich mich nicht mehr beschweren, dass mir langweilig war.

Nachtwanderung

Ich hätte andere Schuhe anziehen sollen. Aber wer rechnete schon damit, dass sich ein gemütlicher Kinoabend als Fressgelage mit anschließender Nachtwanderung herausstellen würde? Ich nahm mir vor, nie wieder etwas anderes zu tragen als Turnschuhe, wusste aber, dass ich diesen Vorsatz bei der nächsten Gelegenheit, in welcher ich meine heiß und innig geliebten hohen Schuhe anziehen konnte, wieder vergessen würde.

Seufzend stoppte ich meine Schritte und sah misstrauisch zum Himmel. Ich wusste, dass man sich in solchen Situationen niemals ausmalen durfte, was alles noch schlimmer kommen konnte, weshalb ich tunlichst vermied an irgendwelche Vergewaltiger, Mörder oder Entführer zu denken. Trotzdem hatte ich Angst, dass die Wolken, die sich bedrohlich am Himmel wölbten, und die Nacht dunkler erschienen ließen, als sie eigentlich war, da sie ständig den Mond verdeckten, gleich ihre gesamten Inhalt entleeren würden.

Nach kurzem Zögern zog ich meine Schuhe aus und stopfte sie in meine Umhängetasche. Lieber eine Woche mit Erkältung im Bett liegen, als drei Wochen nicht laufen können, wegen Blutblasen an den Füßen. Außerdem würde ich wahrscheinlich meine Schuhe ruinieren, wenn ich mit ihnen durch den drohenden Regen latschen würde. Wildleder und Wasser vertrugen sich nicht so gut.

Während ich also so durch die Dunkelheit lief, begann ich meinen Gedanken freien Lauf zu lassen. Sie hatten 25 Kilometer Zeit, um all das grad Geschehene irgendwie zu verarbeiten. Und, um irgendwie herauszufinden, warum Jacob, den ich gar nicht wirklich kannte, dem ich also gar nichts hatte getan haben können, mich so derart…ja, fast schon hasste.

Ich hatte mich nicht richtig benommen, das wusste ich selbst. Doch ich wunderte mich über mein Verhalten – normalerweise war ich zwar schlagfertig und ironisch, aber bei weitem nicht so zickig und angriffslustig, wie ich es heute gewesen war und ich versuchte herauszufinden, woran das lag.

Vielleicht konnte ich einfach nicht mehr mit Menschen meines Alters umgehen? Ich schüttelte leicht den Kopf. Nein, dafür war die vergangene Zeitspanne zu kurz. Das konnte es nicht sein. Nachdenklich legte ich die Stirn in Falten, während ich auf meine Füße stierte und überlegte wie lange ich hier schon lief. Bestimmt schon etwa eine halbe Stunde. Jacob hatte Amy garantiert schon bei Helen abgeliefert und mit Sicherheit machte meine Gastmutter sich grade ziemliche Sorgen. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie Jacob einen langen Vortrag über Verantwortungsgefühl und gutes Benehmen gegenüber jungen Damen hielt und sich dabei furchtbar in Rage redete. Amy machte sich bestimmt keine Gedanken mehr um das, was vorgefallen war und hatte sich vor den Fernseher gehangen, froh, dass sie um diese Uhrzeit noch die tausendste Wiederholung irgendeiner Kinderserie sehen konnte, da ihre Mutter mit anderen Dingen beschäftigt war.

Ich wunderte mich nur, ob Jacob Helen zuhörte – wenn er ihr Gerede überhaupt über sich ergehen ließ und nicht einfach nur Amy vor der Haustür abgesetzt hatte und weitergefahren war.

Erneut seufzte ich und spielte mit dem Gedanken mich einfach an den Straßenrand zu setzen und zu warten. Worauf warten wusste ich selbst nicht so genau. Ich hatte keine Lust mehr weiter zu gehen. Hätte ich mir vorher überlegen sollen. Trotzdem lief ich weiter. Brachte ja nichts, wenn ich hier blieb. Davon kam ich auch nicht in La Push an.

Ich hob den Blick von der Straße, sah in den Himmel und beobachtete die Wolken, während meine Füße mich weiter gerade aus trugen. Ich war mir sicher, wenn man mir einen Fensterrahmen gegeben, den ich mir vor das Gesicht halten können hätte, währe die Zeit wie im Flug vergangen. So aber kroch sie gerade zu dahin und ich fragte mich, wie lange ich mit meiner momentanen Geschwindigkeit wohl noch brauchen würde, um zurück zum Haus meiner Gasteltern zu gelangen.

Schließlich gab ich auf abzuschätzen, wie schnell ich lief, wie lange die Strecke noch war und anhand meiner ungenauen Werte zu versuchen auszurechnen, wie viele Stunden ich noch brauchen würde, um anzukommen.

Als ich bemerkte, was ich dadurch eigentlich bezwecken wollte, schimpfte ich mich innerlich selbst aus. Ich hatte mir doch grade vorgenommen herauszufinden, warum mich dieser überdimensional große Junge, Jacob, so verabscheute, während seine Freunde – naja, jedenfalls einer seiner Freunde – ziemlich gut mit mir klar zu kommen schien. Und jetzt versuchte ich mich selbst abzulenken. So ging das nicht an.

Also ging ich alle Dinge durch, weswegen ich Menschen nicht leiden konnte. Vielleicht lag darunter ja der Grund, weshalb Jacob mich nicht mochte.

An mangelnder Körperhygiene lag es definitiv nicht; immerhin ging ich jeden Morgen duschen. Meine Stimme war ganz normal, nicht zu hoch, nicht zu tief und nicht kratzig; es war also kein Kampf mir zuzuhören. Ich war auch nicht zu aufdringlich – immerhin hatten die Jungs mich gefragt ob ich etwas mit ihnen unternehmen wollte, nicht umgekehrt. Und es war ja auch nicht so, dass ich schüchtern war und Konversation aus dem Weg ging.

So ging ich hunderte Kleinigkeiten durch, während ich lustlos weiterging und spürte, wie meine Füße langsam taub vom kühlen Asphalt unter ihnen wurden. Kurz spielte ich mit dem Gedanken meine Schuhe wieder anzuziehen, als mir einfiel, dass meine Füße ziemlich schmutzig sein mussten – auch, wenn ich das jetzt in der Dunkelheit wohl nicht so gut erkennen konnte.

Schließlich erkannte ich in einigen Metern Entfernung ein weiteres Straßenschild, dass anzeigte, wie weit ich mich von der nächsten Ortschaft entfernt aufhielt. Euphorisch rannte ich darauf zu, stand dann schließlich vor dem Schild und stand kurz davor zu weinen.

Ich hatte bisher nicht mal die Hälfte des Weges geschafft.

Und gottverdammt noch mal nicht einmal ein dämliches Handy, mit dem ich mir ein Taxi bestellen konnte.

Mir entfuhr ein frustriertes Schnauben als ich mich von dem Schild abwandte, meine Haare über die Schulter schmiss und einen theatralischen Abgang hinlegte. Auch, wenn keiner sah wie elegant ich die dunkle Straße hinabmaschierte – ich brauchte das jetzt.

Ich lief vielleicht fünf Minuten im blinden Zorn einfach zügig der Straße folgend ohne auch nur an irgendetwas zu Denken.

Dann kam der Regen.

Und die Erkenntnis.

Vielleicht lag es gar nicht an dutzenden von Details, dass Jacob mich nicht mochte. Vielleicht lag es einfach an meiner ganzen Art. Und damit, dass ich so gereizt darauf reagierte, dass er mich einfach nicht abkonnte, machte ich wahrscheinlich alles nur noch schlimmer.

Wie angewurzelt blieb ich stehen, atmete tief durch und horchte in mich herein. Ja, das war eine durchaus plausible Erklärung. Trotzdem warf sie eine neue, nicht wirklich leichter zu beantwortende Frage auf.

Warum in aller Welt ging ich davon aus, dass Jacob mich zu mögen hatte? Ich wusste, dass ich ein Mensch war, den nicht jeder ab konnte. Mit meinen ironischen Bemerkungen kam nicht jeder klar. Man musste mich auch nicht mögen. Ich konnte damit umgehen, wenn jemand nichts mit mir zu tun haben wollte – es gab stets genug andere Menschen, die mich dafür umso lieber mochten und meine durchaus vorhandenen Vorteile zu schätzen wussten.

Trotzdem schien es einfach falsch, dass ausgerechnet Jacob mich nicht mögen sollte. Und ich konnte es drehen und wenden – ich wusste nicht warum. Bei allen anderen Menschen in ganz La Push war es mir ziemlich egal gewesen, was von mir gedacht oder gehalten wurde. Klar, ich hätte mich gefreut, wenn mich jemand gemocht hätte und war überaus erleichtert gewesen, da ich mich super mit meiner Gastfamilie verstand. Aber im Groben und Ganzen war es mir relativ egal gewesen, ob jemand mich jetzt erträglich fand oder nicht.

Warum sollte dies ausgerechnet bei diesem großen, mürrischen Jungen, der mich mitten im Nirgendwo ausgesetzt hatte, anders sein?

Perplex blieb ich stehen, als ich feststellte, dass es mich tatsächlich verdammt störte und ich wohl nur deshalb so aufmüpfig, fast schon unverschämt frech ihm gegenüber gewesen war. Aber je mehr ich darüber nachdachte, desto klarer wurde es, dass jede Faser meine Körpers etwas dagegen hatte von Jacob nicht gemocht zu werden.

Das war doch absurd! Wahrscheinlich lies diese Einöde und Abgeschiedenheit mein Hirn irgendwie verdorren. Eine andere Erklärung gab es nicht. Jedenfalls keine, die für mich akut offensichtlich gewesen wär.

Ich strich mit mein mittlerweile klatschnasses Haar aus dem Gesicht und war mir ziemlich sicher, dass ich aussehen musste wie ein begossener Pudel. Meine Schminke war wahrscheinlich ebenso ruiniert wie meine Frisur, aber das machte mir nichts. Immerhin sah mich keiner.

Seufzend und bis auf die Unterwäsche nass setzte ich schließlich meinen immer noch viel zu langen weg fort. Erneut.

Ich fragte mich, wie oft ich wohl noch dazu ansetzen müssen würde. Und, wie lange ich wohl brauchen würde. Gerade spielte ich mit dem Gedanken, trotz der Nässe und der Tatsache, dass ich barfuss war, einfach loszujoggen und zu schauen, wie weit ich so kam, als ich mich doch tatsächlich und absurder Weise beobachtet fühlte.

Ich war irgendwo im Nirgendwo. Soweit abseits von jeder Zivilisation, dass es höchst unwahrscheinlich war hier anderem menschlichen Leben zu begegnen. Warum sollte sich auch ein Massenmörder oder Vergewaltiger hier herum treiben? Für gewöhnlich gab keine Menschen die hier herumspazierten, besonders nicht im Dunkel. Es war also höchst unangebracht jetzt in Panik zu verfallen.

Trotzdem meinte ich einen Blick auf mir zu spüren. Und auch, wenn man nicht schneller laufen, sondern ruhig bleiben sollte, wenn man sich verfolgt fühlte, um seine Panik nicht zu zeigen, warf ich einen Blick über die Schulter – sah natürlich nichts – und rannte los.

Irgendwann, nachdem ich die ganze Zeit stupide der Straße folgend gerade aus gerannt war und mittlerweile dankbar für meine Idee die Schuhe ausgezogen zu haben war, da ich mir diese sonst wahrscheinlich komplett ruiniert hätte, wurde ich langsamer, blieb schließlich keuchend stehen.

Ich war zwar nicht sonderlich unsportlich, aber fürs Sprinten im Regen anscheinend nicht geschaffen. Mein Kreislauf fuhr runter, die Panik breitete sich wie eine warme, klebrige Masse in mir aus und beides zusammen sorgte dafür, dass ich zitterte wie Espenlaub. Das Bedürfnis sich zu setzen machte sich in mir breit, aber ich schaffte es nicht die Kontrolle über meine Glieder zu erlangen. Wie hypnotisiert und ohne nachzudenken starrte ich in die Dunkelheit.

Irgendetwas war hier. So sehr mein Verstand versuchte gegen dieses unangebrachte Gefühl zu kämpfen, ein Teil von mir war der Überzeugung, dass ich nicht alleine war. Und weil sich dieser Teil nicht beruhigen lassen wollte, stand ich also einfach da, wie ein Kaninchen vor einer Schlange, und wartete darauf, dass etwas passieren würde.

Ich schaltete den Rest meines Verstandes komplett ab, als der Wolf aus den Schatten einiger Bäume auftauchte.

Er war riesig, ungefähr so groß wie ein Pferd, wenn nicht noch größer. In Amerika – vor allem in La Push – war wohl wirklich alles größer. Da ich aber bezweifelte, dass Mais oder Tomanten auf dem Speiseplan eines Wolfes standen, musste das wohl etwas mit dem Trinkwasser zu tun haben. Vielleicht würd’ ja auch ich noch etwas wachsen, wenn ich fleißig Wasser trank – solange nicht ICH auf dem Speiseplan dieses… dieses… Wolfes stand.

Ich traute mich nicht zu atmen, als das Tier auf mich zukam. Das einzige, zu dem ich im Stand war, war es anzusehen. Auch, wenn es absurd war. Es war schön. Dieser Wolf war zwar groß, aber schön. Es wirkte fast, als käme er vorsichtig auf mich zu, um mich nicht zu verschrecken – vielleicht wollte er mir nicht unnötig hinterher rennen müssen, um mich zu verspeisen. An Weglaufen verschwendete ich sowieso keinen Gedanken – das Tier hätte nur einen Satz machen zu müssen, um mich einzuholen. Stattdessen blieb ich einfach stehen, meine Glieder hörten sogar auf zu zittern. Die Panik verschwand, und ein taubes Gefühl nahm ihren Platz ein.

So seltsam es auch war, ich hatte keine Angst. Der Teil von mir, der vorhin die Hektik belächelte hatte, der, der gemeint hatte, es wäre nichts da, was mich beobachten könnte, trieb mich jetzt an. Weglaufen. Fliehen.

Der andere Teil – der größere – reagierte nicht. Er hatte sich einfach komplett ausgeschaltet. Es war, als wäre ich nicht mehr ich selbst. Ich sah meine Hand, wie sie sich nach dem Wolf ausstreckte, ihn berühren wollte. Mich interessierte, ob das Fell, welches trotz der Dunkelheit, die mich nicht erkennen lies, welche Farbe es hatte, voller Glanz war, sich so weich anfühlte, wie es wirkte.

Wie ertappt zog ich die Hand zurück, als für einige Sekunden gleißendes Licht das Szenario erfüllte. Reflexartig drehte ich mich herum, um die Lichtquelle ausfindig zu machen. In der einen Sekunde, in welcher ich mich abgewandt und festgestellt hatte, dass ein Auto gehalten hatte, verschwand der Wolf.

Das taube Gefühl blieb, und ich, ich blieb auch da, wo ich war. Wie angewurzelt stehen. In meinem Kopf tobte all das, was gerade zum Stillstand gekommen war. Mein Gehirn überschwemmte meinen Verstand mit eingelagerten Fakten. Normale Wölfe werden nicht halb so groß. Wölfe sind Rudeltiere – wahrscheinlich gab es noch mehr so große Tiere…

In einigen Metern Entfernung hatte der Wagen angehalten. Nach dem Marsch durch die Dunkelheit wirkten die Scheinwerfer des Autos surreal hell. Und es hupte. Erst, nach nachdem die Autotür aufging, und mein Name gerufen wurde, erkannte ich, dass es Johns Wagen war. Mein Gastvater war gekommen, um mich abzuholen.

Ich wollte ihm entgegen laufen, und meine Beine bewegten sich auch. Nur leider nicht ganz so, wie ich es geplant hatte. Statt mich vorwärts zu bewegen, begannen sie wieder zu zittern. Erst, als John mich zum Wagen schob und beruhigend auf mich einredete, realisierte ich, dass nicht nur meine Beine am Zittern waren. Mein ganzer Leib schlotterte. Aber warum? Angst, hatte ich, seltsamer Weise nicht. Jetzt, wo mich jemand abholte, erstrecht nicht mehr.

„Ist dir kalt?“, wollte mein Gastvater besorgt wissen, nachdem er mich ins Auto verfrachtet hatte, und selbst auf der Fahrerseite wieder eingestiegen war. Ich blinzelte nur, griff nach dem Gurt, und stellte fest, wie steif meine Finger waren.

Statt zu sprechen nickte ich nur – ich wollte meine Stimme nicht versagen hören – und versuchte, die Einrastfunktion des Gurtes zum einrasten zu bringen, was natürlich misslang.

„Du siehst gar nicht gut aus, Annabell“, meine John, und zog seine Stirn in Falten.

„’Tschuldige.“, nuschelte ich mit brüchiger Stimme und immer noch von der Begegnung und dem Marsch leicht benebelt.

Ich registrierte, wie John mir half den Gurt festzuschnallen und wie er die Heizung des Wagens voll aufdrehte. Zu gerne hätte ich irgendwas gesagt, mich entschuldigt, erklärt, was passiert war, aber mein Verstand war nicht in der Lage halbwegs zusammenhängende Sätze zu bilden – erstrecht nicht auf einer anderen Sprache, als meiner Muttersprache.

„Tut mir leid.“, sagte ich deshalb nur noch mal, während ich auf die Fahrbahn vor mir starrte. John machte das Radio an, sodass die Musik eine angenehme Geräuschkulisse bildete.

„Geht’s dir gut, Annabell?“, fragte er jetzt hellhörig nach. Ich nickte zur Antwort, doch dann fiel mir ein, dass er dies wohl nicht gut sehen konnte, wenn er gleichzeitig Auto fuhr.

„Ja.“, sagte ich also. „Mir ist nur kalt.“

Ich hörte John laut seufzen.

„Wir waren ganz außer uns vor Sorge.“, erklärte er, wirkte aber ruhig. Wenn ich genau darüber nachdachte, hatte ich ihn noch nie wütend gesehen.

„Entschuldigung.“, antwortete ich nur wieder, immer noch nicht im Stande große Reden zu schwingen.

„Du musst dich nicht dauernd entschuldigen.“, erwiderte John nur, und etwas Warmes lag in seiner Stimme.

„Oh. Wenn dich das stört, tut mir das leid…“, sagte und ich sah John perplex an. Dieser lachte nur, als hätte ich grade eben einen Witz erzählt.

Sein Lachen brachte mich schließlich aus meinem tranceähnlichen Zustand zurück in die Wirklichkeit. Schlagartig spürte ich die Kälte in meinen Füßen, meinen Beinen und meinen Händen, bemerkte, dass meine Nase einen Marathon lief, und konnte mir gut vorstellen, wie bescheiden ich gerade aussehen musste.

Seufzend klappte ich die Sonnenblende herunter und begutachtete mich im dort eingebauten Spiegel. Kaum hatte ich hereingesehen, klappte ich ihn auch schon wieder zu. Das wollte ich mir nun wirklich nicht länger als nötig ansehen.

„Ich habe einen Wolf gesehen.“, sagte ich schließlich. „Kurz, bevor du kamst.“

Mein Gastvater runzelte nur die Stirn.

„Das sollten wir der Polizei melden.“, meinte er ruhig. „Das Tier hat dir aber…?“

„Nein.“, unterbrach ich ihn. „So groß es auch war – es hatt’ mir nichts getan.“ Nachdenklich zog ich die Augenbrauen zusammen. Dafür, und auch dafür, dass ich keine Angst gehabt hatte, musste es eine Erklärung geben, auf die ich gerade nur nicht kam – wahrscheinlich, weil ich fror. Vielleicht war das Tier satt gewesen, hatte gerade erst einen Elch oder ähnliches verspeist, bevor es auf mich gestoßen war, deshalb hatte es mich nicht gefressen. Und wie Zebras intuitiv Spüren, dass Löwen satt sind und ihnen nichts tun wollen, hatte ich wohl gespürt, dass der Wolf satt war.

Diese Erklärung klang total bescheuert. Noch so etwas, auf das ich keine Antwort zu finden schien. Noch etwas, das mich ziemlich ärgerte.

„Solche Vorfälle hatten wir vor einiger Zeit schon mal…“, sagte John und schien ziemlich froh darüber, dass ich, wenn auch mit brüchiger und zu hoher Stimme, sprach.

„Oh.“, sagte ich nur, und wandte den Blick seitlich aus dem Fenster.

Einige Minuten herrschte Stille.

„Warum hattest du dich dazu entschlossen nach Hause zu laufen?“, fragte mein Gastvater nun und klang betont unverfänglich.

„Spontaneinfall.“, erwiderte ich und ein sarkastisches Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Allerdings kein Entschluss von mir – viel eher kam Jacob auf die Idee, dass mir etwas frische Luft gut tun würde.“

John schien verwirrt, schien aber genauso viel zu begreifen, dass Jacob Schuld war.

„Wir haben das Auto aufgeräumt.“, erklärte ich und meine Stimme troff geradezu vor Ironie. Wieder herrschte einige Minuten Stille. Dann verfinsterte sich Johns Gesichtsausdruck und er setzte gerade an etwas zu sagen – doch ich kam ihm zuvor.

„Ich hab’s provoziert.“, gestand ich ein. Seltsamerweise hatte ich das Bedürfnis Jacob zu verteidigen. Und noch etwas, was ich mir nicht erklären konnte. Eigentlich hatte ich vor gehabt, ihn gehörig in die Pfanne zu hauen, und jetzt schluckte ich eine Rede zu seinen Gunsten herunter, zwang mich gerade zu sie nicht runter zu rattern.

„Oh. Achso.“, sagte John nur und das Gespräch war beendet. Trotzdem herrschte kein angespanntes Schweigen im Auto, wie auf der Hinfahrt zum Kino in Jacobs Wagen. Viel eher lag etwas Tiefsinniges in diesem Moment der Stille. Fast schon etwas Vertrautes. Ich spürte, dass die Erklärung, die ich ihm gegeben hatte, John vollkommen zufrieden stellte. Sowieso schien mein Gastvater recht pragmatisch zu sein. So war es eben gewesen, mir war nichts passiert, es war okay. Wieder einmal wurde mir bewusst, wie gut ich es mit meiner Gastfamilie erwischt hatte.

Nach wenigen Minuten – wie es mir schien – waren wir auch schon in La Push angekommen. John hechtete vom Parkplatz vor dem Haus hinein, ich lies mir Zeit. Nass war ich sowieso. Und ich fühlte mich zu schlapp, mich noch großartig zu bewegen.

„Annabell, Schatz, wie geht es dir, was ist mir dir, wieso…?“ Ich war nicht mal halb die Stufen zum Haus hinaufgestiegen, da wickelte mich Helen schon in eine Decke und bombardierte mich mit dutzenden von Fragen, auf die ich allesamt nicht wirklich Lust hatte zu antworten. Trotzdem tat ich es.

„Ist alles okay. Ich möchte nur trockene Klamotten und ins Bett.“, erklärte ich.

„Oh nein, junge Dame!“ Helens Tonfall lies mich auf eine Schimpfarie schließen, die allerdings ausblieb.

„Erst einmal wirst du warm duschen, dann kriegst du etwas Suppe, und dann geht’s ins Bett.“ Ich nickte ergeben, während Helen mich ins Bad führte.

„Du bist ganz kalt.“, erklärte sie mir.

„Hoffentlich erkältest du dich nicht.“

Innerlich lächelte ich, da ich davon ausging, mindestens einen Schnupfen aus der ganzen Geschichte davon zu tragen…
 

Schließlich lag ich – endlich – im Bett. Helen war eine liebevolle Person, so schön und gut – aber sie neigte zu Übertreibungen. Trotzdem war ich erleichtert, dass niemand auf mich sauer war. Insbesondere Amys Reaktion hatte mich überrascht. Ich war felsenfest davon überzeugt gewesen, dass es sie nicht stören würde, wenn ich nicht da wäre. Das wäre okay gewesen – immerhin war sie noch ziemlich klein, und ich erst seit knappen zwei Wochen in ihrem Leben. Damit, dass sie die ganze Zeit am weinen gewesen war, weil sie sich um mich gesorgt hatte… hätte ich nun als letztes gerechnet.

Nach kurzer Zeit sank ich dem Schlaf entgegen – und das, obwohl ich krampfhaft versuchte noch so einige Erklärungen aus meinem Gehirn zu quetschen. Auch, wenn ich – trotz der Eskapaden heute – anfing mich hier wirklich wohl zu fühlen, schien ich die Kontrolle über die Dinge zu verlieren.

Das letzte, was ich hörte, war das Heulen von Wölfen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  debo-chan
2009-08-10T10:58:13+00:00 10.08.2009 12:58
ich bin kein fan von bis(s)-ff's
aber deine gefällt mri richtig richtig meeeeega gut!!!!
also bitte schreib weiter!!!
es wäre eine schande wenn nicht!!!!
lg dee^.~
Von:  Cygni
2009-05-10T17:06:51+00:00 10.05.2009 19:06
oh mein gott!
einfach durch den regen laufen, wetten sowas in der art passiert mir auch irgentwann mal?^^

und der wolf, einfach toll.
hoffe auf mehr, lg stellax3
ps:schreibst du mir bitte ne ens wenns weiter geht?
Von:  Werewolf
2009-03-03T14:51:06+00:00 03.03.2009 15:51
Wieder so ein schönes Kapitel. Hat mir wirklich toll gefallen und du hast auch deinen Stil beibehalten.
Die arme Annabell...muss man wirklich sagen. Obwohl sie es wirklich übertrieben hat, Jake zu reizen, tut sie mir leid. 25 km...Das ist wirklich weit.
Embry hätte wirklich mal ein bisschen auf Jake einreden können, vielleicht wäre er dann doch noch mal umgekehrt, aber das war wirklich fies.

Aber auch hier haben mir wieder die Gedankengänge gut gefallen. Sie waren gut nachvollziehbar, meine Gedanken wären auch in diese Richtung gegangen.

Auch die Begegnung mit dem Wolf hast du schön beschrieben, ich vermute jetzt einfach mal, dass es sich bei ihm um Jake gehandelt hat.
Und ich vermute auch, dass er 'vorbeigekommen' ist, um zu sehen, dass es ihr gut geht.
Hm, aber eine andere Möglichkeit wäre, dass Jake Annabells Gastfamilie bescheid gesagt hat, wo sie ist. Darauf würde ich nämlich schließen, weil Jake - also der Wolf - kurz bevor ihr Vater kam, auf sie gestoßen ist.
Ich glaube nicht, dass das ein Zufall war...

Hm, ansonsten weiß ich jetzt nicht mehr, was ich dazu noch sagen soll.
War wieder gut geschrieben.

Übrigens finde ich ihre Gastfamilie auch sehr nett. Vor allem hat es mir gut gefallen, wie du die kleine Gastschwester darstellst. Sehr altersgerecht. Es kommt ja öfter vor - zumindest hab ich es schon oft gelesen -, dass solche kleineren Kinder zu erwachsen oder zu jung dargestellt werden. Ich finde gerade in dem Alter ist es besonders schwer, sie passend zu charakterisieren.
Wirklich toll gelöst ^^.

Ich hoffe, du schreibst bald weiter, ich würde mich sehr darüber freuen.
Und bitte gib mir über ENS bescheid, wenn du ein neues Kapitel hochgeladen hast.
Yu-chan.
Von:  Werewolf
2009-03-03T13:52:28+00:00 03.03.2009 14:52
So, jetzt kommt auch schon der nächsten Kommentar.

Das Kapitel hat mir sehr gut gefallen. Am Anfang dachte ich zwar, dass das Mädchen - dessen Name mir gerade entfallen ist - ein typischer Bella-Verschnitt ist, wie so oft in den vielen Fanfics, die es hier gibt.
Als ich das dann aber auf mich wirken gelassen habe, muss ich sagen, dass sie im Grunde gar nichts mit Bella zu tun hat. Du hast mit ihr einen vollkommen neuen Charakter erfunden. Ich weiß, du wirst dich jetzt fragen, was daran so toll sein soll. Ich sag dazu nur: Ich hab schon so viele FFs gelesen und kommentiert und es ist mir bisher zu selten vorgekommen.

Naja, weiter im Text. Die Fragen, die du am Anfang direkt gestellt hast, waren gut gewählt. Sie haben die Einöde des Mädchens schön dargestellt. Und die Fragen waren auch nicht irgendwie abgehakte Gedankengänge, sondern ich konnte den Gang, den die Gedanken gegangen sind nachvollziehen.

Was mich auch sehr beeindruckt hat, du hast die Situation von Annabell - jetzt ist es mir wieder eingefallen XD - sehr gut dargestellt. Ich konnte mich gut hineinversetzen. Es klang sogar fast so, als wärst du selbst mal in einem Austauschjahr gewesen, so authentisch kam es teilweise rüber. Also wirklich...Hut ab.

Weiterhin fand ich es sehr gut, dass du es nicht gleich so gemacht hast, dass Jake und Annabell sich sehen und gleich füreinander schwärmen. So ist es ja auch in den meisten FFs. Das fand ich gut.
Auch hab ich am Anfang gedacht - also, als die Jungs bei Annabell geklingelt hatten -, dass nicht Jake sondern Embry der Auserwählte ist.
Also ich fand es gut, dass du nicht gleich offensichtlich geschrieben hast, wie in den meisten anderen FFs, zB:
'Ihre Blicke begegneten sich und sie wussten es war der Richtige, bzw. die Richtige.'

Die Szene im Kino war sehr lustig gestaltet. Vor allem, als sich die Jungs mit 'Süßigkeiten eingelagert' haben, und das auch noch nach dem halben Film schon aufgegessen hatten.

Ich bin übrigens auch der Meinung, dass Annabell ziemlich übertrieben hat, als sie Jake so geärgert hat. Seine Reaktion war zwar auch irgendwie übertrieben, trotzdem fand ich sie aber typisch für ihn.

Achja, dein Leitmotiv war auch schön. Dass das Mädchen ständig aus dem Fenster geschaut hat und den Regen beobachtet hat, hat auch die große Eintönigkeit, wie ich schon sagte, und die Einsamkeit gut dargestellt.

So, hm...mehr weiß ich jetzt zu dem Kapitel nicht mehr zu sagen...
Länge war auch ok.

Dann werd ich jetzt auch mal zum nächsten Kapitel schwänken und das ein bisschen auseinander nehmen.
Yu-chan.
Von:  Werewolf
2009-03-03T13:13:25+00:00 03.03.2009 14:13
Hi,
dein Stil hat mir sehr gut gefallen. Ich hab zwar bisher nur den Prolog gelesen, aber es hat mich doch stark an das Vorwort von 'Twilight' erinnert. Ich meine vom Stil her.

Zwar war der Prolog kurz, darum kann ich nicht viel dazu sagen. Aber er war trotzdem sehr gut geschrieben.
Ich könnte jetzt noch hundert Mal sagen, dass dein Stil sehr gut ist, aber das wäre langweilig und bringt dir nicht wirklich was.

Deswegen schreib ich jetzt auch noch die Kommentare zu den anderen beiden Kapiteln, die du bereits veröffentlicht hast.
Yu-chan.
Von:  Katelyn
2008-05-08T14:36:31+00:00 08.05.2008 16:36
heyyyyyy ich hoffe das nächste kaoi kommt bald weil ich habe auch überlegt läuft sie holt jake sie doch nooch ab???fragen über fragen und nur du weißt die antwort^^
lg Katelyn
Von: abgemeldet
2008-05-08T11:32:45+00:00 08.05.2008 13:32
iiiiich liebe deine story =)) die ist so toll geschrieben und nun konnt ich mir auch endlich mal teil 2 durchlesen^^ und der ist genauso toll und alles eigentlich ist gut und schön :)
ja ich hab wahrscheinlich jetzt den unbrauchbarsten kommentar dazu abgegeben aber ich bin jetzt erst einmal wieder happy, dass die verbindung zu animexx klappt und ich mal weiter lesen kann wie das denn so weiter gehen wird mit jake und annabell :)
ich mag diesen namen auch noch voll o.o also annabell^^ der ist putzig irgendwie, auch wenn deine annabell das ja eigentlich nicht ganz so ist :) aber das ist egal
und ich <3 auch das tolle cover^^

hdl und schreib noch schön =)
aaaalex
Von: abgemeldet
2008-05-07T18:13:25+00:00 07.05.2008 20:13
LOL
Die läuft wirklich xDD
Ich hab mir jetzt die ganze Zeit schon Gedanken gemacht, ob Jake das wirklich durchzieht und was sie macht! Aber auf die Variante bin ich nicht gestoßen! xDD Trotz extremen Hirnsports!
Bei mir lief das eher alles darauf hinaus das Jake a) ein schlechtes Gewissen kriegt b) Ärger mit Helen kriegt und die ihn zurück schickt c) als Wolf kommt und nach ihr kuckt...
oh... meine dritte Variante is ja eig die die du hast... hm! xD dann hat sich mein hirnsport ja gelohnt!! ^-^
Is aber echt gut geworden - vor allem Annabell(a)s Gedankengänge warum Jake sie nicht leiden kann und das es ihr ja eigentlich vollkommen egal sein könnte, was es aber nicht ist, weil es sie iwie stört...
Das war genial zu lesen! Hast du echt toll gemacht!^^
Was mich aber echt interessieren würde, was John sagen wollte, bevor sie ihn unterbrochen hat mit dem "Ich hab es provoziert!"
xDD Ich denke nämlich das er sehr heftig seine Meinung über Jake gesagt hätte und was er davon hält das sein kleines Gastmädchen einfach mal so am Straßenrand ausgesetzt wird! PUTZISCH! xDD
Ich hoffe bei dem nächsten Kapitel gehts wieder so fix weiter!^^
lg Katja
Von:  kleinYugi5000
2008-05-07T17:10:07+00:00 07.05.2008 19:10
cooles kapp^^
war das jake? du weißt schon der wolf?
aber mir würde es auch scheiße gehen wenn jake mich nicht mögen würde
**sniff**

schreib schnell weida

deine Soph-chan
Von: abgemeldet
2008-05-07T14:30:00+00:00 07.05.2008 16:30
Ich finds Kapitel super^^ Mal schaun wie´s weitergehn könnte. Ich könnt mir vorstelln, dass Annabell das Geheimnis der LPush-jungs rausfindet *wild herum spekulier* Naja ich lass mich lieber überraschen. Das Kapitel war aber echt jut v.v
*keks dalass*
Estania


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