Convention in Black von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 11: Frühjahrssturm -------------------------- Hi ihr! ^__^“ Erstmal muss ich mich mal wieder entschuldigen, dass es wieder so lange mit dem Hochladen gedauert hat >.< *gomen* Und gleich nochmal entschuldigung, dass ich euch immer so viele Fragen am Ende offen lasse... Es lässt sich manchmal wirklich nicht vermeiden... ^^“ - Wobei ich mich hier nochmal aller herzlichst bei den Reviewschreibern bedanke! Vielen vielen Dank, ich weiß das wirklich zu schätzen. Danke!! ^^ Soo nun erfahrt ihr endlich, wo die Reise enden soll. x] Mh, auch wenn es ein bisschen (sehr) so rüber kommt, es ist kein Hauptquartier, Stützpunkt oder ähnliches der Organisation, sondern wirklich das, was es vorgibt zu sein. ^^“ ... - Oje. So ich verlasse euch dann auch mal wieder *husthust* oO Viel Spaß beim Lesen und bis zum nächsten Mal hoffentlich. ^^ *sich dann mal verzieh* ~ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Convention in Black – Frühjahrssturm Nein!! Nein. Nein, das... konnte unmöglich gerade passiert sein? Unmöglich! Niemals... Niemals...? ...Nein?!! „Conan weg da!!“ Ihre Stimme schien von weit weg zu kommen. Wie aus einem fernen Universum, jenseits allem, was war. Ein Echo vergangener Zeiten, ein leises Flüstern in einer riesigen Halle. Kaum wahrnehmbar, nicht vorhanden. Ein Schatten. Ein Schatten dessen, was wirklich war. Es konnte unmöglich wahr sein... gleich würde er aufwachen. Ganz sicher. Ein harter Schlag brachte ihn wieder zur Besinnung. Ai hatte sich auf ihn geschmissen und ihn gewaltsam aus der Gefahrenzone befördert. Hart prallten sie beide auf dem Bordstein auf und wurden augenblicklich von der heißen, glühenden Druckwelle erfasst. Conan schmeckte Blut. Sie überschlugen sich mehrmals, rasant schlitterten sie über den Bordstein und der kalte harte Stein bohrte sich erbarmungslos in ihre Haut. Er hinterließ Schlieren und stechendes Brennen und es war, als würde jemand mit kleinen glühenden Nadeln auf seinen Körper einstechen, die mit jeder Bewegung tiefer hineingedrückt wurden und nichts als brennenden Schmerz hinterließen. Er kniff vor Schmerz und Entsetzen die Augen zusammen. Dumpf merkte er, wie Ai ihren Arm um seinen Kopf legte um zu verhindern, dass er durch einen weiteren harten Überschlag schaden nahm. Es war heiß. Furchtbar heiß. Er spürte, wie die geballte Wärme, die durch die gewaltige Explosion entstanden war, den Weg zu seinem Gesicht suchte. Er fühlte sie auf seiner Haut. Fühlte sie auf seinen Armen, seinen Beinen, seinem Bauch... Sie brannte. Einzig sein Kopf war durch Ais Arm abgeschirmt. Endlich kamen sie zum Stillstand. Ai sprang auf, griff ihn am Ärmel, zog ihn auf die Beine und rannte weg. Einfach weg. Weg von diesem Ort, der vor wenigen Minuten noch so stolz vor ihnen gestanden hatte. Einfach weg... „Dreh dich nicht um!!“ rief sie ihm verzweifelt zu, immer noch weiter rennend. Ihr rotblondes Haar flatterte ihr ins Gesicht, doch durch es hindurch sah er ihre vor Entsetzen geweiteten Augen zu ihm hindurchdringen. Er drehte sich doch um. Und sofort verweigerten seine Beine wieder den Dienst. Von dem Einkaufszentrum war nicht mehr viel übrig. Es fiel. Es... es war gefallen. Was vor wenigen Minuten noch in seiner vollen Größe gestanden hatte, war nun nichts weiter mehr als ein riesiger Trümmerhaufen. Es staute sich zu einem geballten Trümmerberg und hinterließ nichts weiter als eine dröhnende Staubwolke, die versuchte das Ausmaß der Katastrophe unter ihrem Dunstschleier zu verstecken. Es gelang ihr nur teilweise. Die umliegenden Gebäude hatten keinerlei Schaden genommen. Es sah aus, als sei lediglich eine professionelle Sprengung durchgeführt worden und nichts ließ Rückschlüsse darauf zu, dass unter diesem Trümmerberg mehrere Menschen begraben sein mussten. Leise hallte die Stimme des Sprengstoffexperten wieder in Conans Kopf wider. Leise, wie ein Lufthauch an einem heißen Sommertag. Es scheint einen trickreichen Mechanismus zu geben. Geht eine hoch, gehen alle hoch. Geht eine hoch, gehen alle hoch... Diese Miese...! Conan starrte starr zum Trümmerberg hinüber. Zorn stand in seinem Gesicht geschrieben. Wut. Unbeschreibbare Wut. Es war von Anfang an so geplant gewesen... von Anfang an! Sie... sie hatte es schon immer so geplant! Er zitterte vor Wut, seine Stirn lag in Falten und er blickte immer noch starr in diese eine Richtung, unfähig sich zu bewegen. Das wird sie bezahlen! Dafür wird sie bezahlen! „Kudo, komm! ...Bitte.“ Ai sah ihn mit einem letzten flehenden Blick an. Für einen kurzen Moment blickte Conan von dem Schreckensort auf und direkt in ihre Augen. Dieser Schmerz, der darin geschrieben stand. Dieser Schock und dieser Schrecken... Ihre Augen waren geweitet und sie drückten stummes Entsetzen aus. Noch nie hatte er Ai so gucken gesehen. „Bitte...“ wiederholte sie, ihre Lippen zitterten. Stumm drehte er ihr wieder den Rücken zu. Mehrere Menschen kamen aus der Umgebung hergestürmt und betrachteten entsetzt das ehemalige Kaufhaus. Dumpf bemerkte Conan, wie der Inspektor von Menschen umkreist wurde, die ihn allesamt mit Fragen bombadieren zu schienen. Trotz der leicht genervten Körperhaltung, die er an den Tag legte, schien er alles soweit gut überstanden zu haben. Dennoch konnte Conan selbst aus dieser Distanz denselben Glanz in seinen Augen sehen, wie er ihn auch in Ai’s Augen gesehen hatte. Den dumpfen Glanz des Schreckens. Aber immerhin ging es ihm gut... Er wandte sich ab. Es war, als wäre irgendetwas in ihm gefallen. Gebrochen, wie ein altes Kartenhaus, das vom sanften Frühlingswind davongeweht wurde. Es tat weh. Er ging raschen Schrittes an Ai vorbei, die ihn vor wenigen Sekunden noch fest am Ärmel gepackt hatte. Zögernd ließ sie ihn los. Immer noch stand blankes Entsetzen in ihrem Gesicht geschrieben. Conan fühlte es. Er fühlte ihren Blick auf seiner Haut, der ihn verfolgte. Fast wie in einem Traum nahm er war, wie sie langsam zu ihm aufschloss. Gemeinsam schritten sie den Bordstein entlang. Egal wohin, haupsache fort, weit fort. Niemand bemerkte ihren Fortgang. Niemand achtete auf sie. Alle waren nur darauf fixiert mit dem eben Geschehenen fertig zu werden. Ein kalter Schatten lag auf den Gesichtern der Schaulustigen. Ein eiskalter Schatten, der sich um ihre Herzen legte und sie schwer machte. Unheimlich schwer. Manche ertrugen ihn nicht und wandten sich ab. Sie verließen den Ort und jagten weiter ihrem Schicksal entgegen, jeder seinem eigenen. Sie gingen ihren Weg, wohin immer er sie auch führen würde. Sie wandten sich ab. Sie verließen den Schatten. Wie die beiden Grundschüler. Nur das sie den Schatten nicht verließen, sondern sich mit jedem Schritt ihm weiter näherten. Conan beschleunigte seine Schritte. Starr richtete er den Blick auf das Stück grauen Steines, dass sich vor seinen Füßen zeigte. Er sah nichts anderes. Er fühlte nichts. Keinen Schmerz, keine Trauer, keine Kälte... Einzig und allein ein Gefühl machte sich in ihm breit. Wut. Leise brodelnde Wut, die sich in seinem Magen ansammelte, ein schmerzloses Stechen verursachte und langsam seinen gesamten Körper übermannte. Sie machte sich in ihm breit, wie ein lähmendes Gift, welches einem direkt in die Ader injiziert wurde. Sie umfasste sein Herz. Sie drang bis tief in seinen Kopf hinein... Sie umfasste einfach alles. Die Wut hatte, wie die Angst die Eigenschaft, die Herzen derer, die von ihr besessen waren, vollkommen zu beherrschen und in ihren Bann zu ziehen. Sie machte jedweges rationales Denken schier unmöglich... Aber im Gegensatz zu der Angst, die man mit Willensstärke sehr wohl beherrschen konnte, war sie nur in den seltensten Fällen unter Kontrolle zu kriegen. Sie war es, die die Menschen zerfraß. Die Wut. „Conan...?“ Ai blickte besorgt zu ihm. Er rannte beinahe die Straße entlang, den Blick immer noch starr auf den Erdboden gerichtet. Sie wollte es nicht zugeben, aber irgendetwas an ihm machte ihr Angst. ...Und sie wusste auch was es war. Es war der Ausdruck in seinen Augen. Noch nie hatte sie ihn so gucken gesehen. Noch nie hatte sie einen derartigen Glanz in seinen Augen gesehen. Sie hatte Shinichi Kudo noch nie richtig wütend erlebt. „Alles in Ordnung?“ flüsterte sie leise zu ihm hin. Conan erstarrte mitten im Gang. Sekunden verstrichen. „Alles in Ordnung...?“ wiederholte er leise. „Du willst wissen, ob alles in Ordnung ist...?“ Seine Stimme bleib leise. Sie war nicht mehr als ein heisernes Flüstern... aber sie hatte einen eigenartigen Nachklang, der Ai einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. „Alles in Ordnung...!“ Er lachte sarkastisch. Wenn ein Lachen auf dieser Welt wohl keine Freude ausdrücken sollte, dann dieses. „Bestens, es ist alles ...bestens! Wirklich ausgezeichnet!“ Wieder dieses Lachen, er sprach weiter, der seltsame Glanz in seinen Augen verstärkte sich mit jedem Wort, mit jedem Ton, den er sagte. „Alles in Ordnung?!“ Er drehte sich blitzschnell zu Ai um und starrte sie wutentbrannt an. „Nein, es ist definitiv nicht alles in Ordnung!!“ Er schnaufte verächtlich. „Wegen uns ist dieses Kaufhaus gerade in die Luft geflogen! Wegen uns sind all diese Menschen gestorben! Wegen uns müssen so viele Menschen leiden! Nur wegen uns verstehst du?! Verstehst du das überhaupt, Shiho?!“ Nun war es Ai, die erstarrte. Sie atmete flach, die Augen weit aufgerissen. Conan ging langsam weiter, die Hände zu Fäusten geballt. Ai blieb stumm stehen. Wellen des Entsetzens durchfluteten ihren Körper. Conan merkte schnell, dass sie ihm nicht folgte. Er atmete rasch, flutete Sauerstoff in seinen Körper und... beruhigte sich langsam wieder. Er drehte sich zu ihr um. „Es... es tut mir leid. Denk nicht weiter drüber nach.“ Er versuchte ihr müde zuzulächeln. Ai blickte ihn immer noch starr an, die Augen vor Entsetzen geweitet. „Entschuldige dich nicht...“ flüsterte sie mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen. Es drückte Trauer aus. Schmerz. Enttäuschung. Verzweiflung. „Das ist es doch was du denkst, oder?“ Sie senkte den Blick. Ihre Stimme zitterte. „Mir ist alles egal, nicht? ...Mich lässt das alles vollkommen kalt. Die eiskalte Forscherin Shiho Miyano, nicht war? Ihr ist alles völlig gleichgültig..“ Ihre Stimme brach ab. Tränen schwammen in ihren Augen. Sie senkte den Blick weiter und hoffte, dass Kudo sie nicht bemerkten würde. „Entschuldige...“ flüsterte sie leise. Immer noch dieses seltsame schiefe Lächeln auf den Lippen. „Es ist natürlich nicht alles in Ordnung... Natürlich nicht.“ Sie seufzte zitternd. „Shinichi?“ Sie blickte auf und machte sich nicht einmal die Mühe ihre Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen. Aus ihrem Blick sprach eine Art verzweifelter Hilferuf, Reue lag darin. Tiefe, ehrliche Reue. „Denke nicht schlecht von mir... bitte.“ flüsterte sie. „Ich... ich denke nicht schlecht von dir.“ Conan sah die Tränen in ihren Augen und plötzlich wünschte er sich, er hätte gerade einfach den Mund gehalten. „Doch das tust du.“ Ai lachte leise und wischte sich mit einer Handbewegung die Tränen aus den Augen. „Man merkt es an der Art wie du gesprochen hast. Es war ehrlich gemeint...“ Sie stoppte. „Bitte,- bitte Shinichi. Denk nicht so schlecht von mir...“ Sie schluckte heftig. „Ich... ich wollte das doch alles gar nicht tun.“ Die letzten Worte flüsterte sie nur noch kaum wahrnehmbar. Sie wollte sich entschuldigen. Sich rechtfertigen für das, was sie als Forscherin getan hatte. Sie wollte, dass sie jemand versteht. Versteht, warum sie das alles getan hat. Sie hat es getan weil... sie doch keine andere Wahl hatte. ...oder? Weitere Tränen sammelten sich in ihren Augenwinkeln. Sie hatte kein Recht dazu. Sie hatte kein Recht sein Verständnis einzufordern. Schließlich war sie es gewesen, die sein Leben zerstört hatte. Sie hatte es ganz wissentlich zerstört... und alles nur, weil sie diese verdammte Forschung ihrer Eltern wieder aufgenommen hatte... Sie war quasi an allem Schuld. Schuld an seinem jetzigen Leben. Schuld an dieser Tragödie, die sich ereignet hatte. An den Verlust so vieler Menschenleben, die wegen ihr zerstört worden waren... Schuld an... allem. Einfach allem. Sie hatte kein Recht um Vergebung oder Verständnis zu beten... „Vergiss es.“ murmelte sie und lächelte gezwungen. „Tut mir leid.“ Sie wusste ehrlich gesagt nicht, wofür sie sich entschuldigte. Sie wusste nur, es tat ihr alles, wirklich alles verdammt leid. Unheimlich leid. „Ich denke nicht schlecht von dir.“ Wiederholte Conan und ging ein paar Schritte auf sie zu. „Es gibt viele Menschen, die an deiner Stelle das Gleiche getan hätten...“ „Du aber nicht, oder?“ Antworte Ai mit diesem seltsamen traurigen Lächeln. Conan schwieg einen Moment. „Nein...“ flüsterte er schließlich. Ai lachte, allerdings nur um erneute Tränen fernzuhalten. „Lassen wir’s gut sein. Wir haben größere Probleme!“ Conan, der sich für den Moment wieder beruhigt hatte, wurde erneut von einer schwachen Zorneswelle überflutet als er an ihr ,Problem‘ dachte. Mit großer Mühe schaffte er es sie zu kontrollieren. Er dachte an die Karten in seiner Hosentasche. „Es hat alles keinen Sinn...“ murmelte er und schüttelte den Kopf. „Wie...?!“ Ai blickte ihn entsetzt an. „Es hat keinen Sinn.“ „Natürlich, alles hat einen Sinn! Noch ist nichts verloren!! Noch gar nichts!! Wir können es noch locker schaffen!!“ rief Ai aufgebracht... und sie meinte es in diesem Moment auch ehrlich. Conan blinzelte verwirrt. „Ich meine... es hat wirklich keinen Sinn. Dieses Rätsel meine ich... Verdammt.“ Er raufte sich die Haare. „Ich war so kurz davor. Ich dachte, ich hätte es geknackt und dann, das?!!“ Er kramte wie besessen die Karten aus der Hosentasche und warf sie Ai energisch vor die Füße. Sie zerstreuten sich und flatterten kurz in der Luft bevor sie leise auf dem harten Boden aufschlugen. „Spinnst du?!“ rief Ai und sammelte sie geschwind auf. Conan war wieder wütend geworden während er gesprochen hatte, zwang sich aber unter enormer Willensstärke seine Wut wieder zu unterdrücken. Er dachte an seinen vorherigen Wutausbruch. So etwas sollte ihm besser nicht nocheinmal passieren... Ai betrachtete stumm die vier Karten in ihrer Hand. Danke, Shiratori Die Schönheit der Natur Licht in der Dunkelheit Madeira Okay, sie hatte nicht gerade erwartet, dass sie bei der Betrachtung der Karten ein Geistesblitz treffen würde, aber eine kleine Erkenntnis oder etwas in der Art hätte sie schon erfreut... Sie seufzte innerlich und betrachtete wieder Conan. Er schien in Gedanken versunken. „Kudo...“ Sie beäugte ihn schräg von der Seite. „Wie bist du wirklich auf den Text der zweiten Karte gekommen? Du erinnerst dich... in diesem Glasladen?“ Conan blickte auf. Grimmig grinste er, steckte die Hände in die Taschen und ging ein paar Schritte nach vorne. Ai blickte ihm irritiert nach. „Komm mit, dann erzähl ich es dir!“ Conan grinste zynisch. Sie gingen stumm nebeneinander her. Irgendwie waren sie zu einer Ladenstraße gelangt. Von allen Orten, wo sie hätten hingehen können, außgerechnet eine Ladenstraße... „Und...?“ fragte Ai ungeduldig. Conan biss sich auf die Zunge. „Du... erinnerst dich an die Inschrift der ersten Karte? Die, die wir im Erdgeschoss gefunden hatten? Ich habe sie dir gezeigt, es war die mit de...-“ Ai unterbrach ihn barsch, schnappte sich die besagte Karte und hielt sie ihm unter die Nase. „Genau die!“ Sprach er weiter und drückte Ai’s Arm etwas zur Seite, um einigermaßen freie Sicht zu haben. Sie liefen gerade an einem Imbissstand vorbei und der beißende fettige Geruch von Frittieröl wehte zu ihnen rüber und verfing sich in ihrer Kleidung und in ihren Haaren. Ai hustete kurz, Conan sprach seelenruhig weiter. „Die Schönheit der Natur... fällt dir dazu nichts ein?“ „Nein?... irgendwie hatten wir das schon mal.“ Bemerkte Ai zynisch und dachte einige Stunden zurück. „Nun sag schon!“ „Vögel.“ Conan erwiderte ihr Grinsen nicht minder zynisch. „Wie wär’s, wenn du einfach mal auf meine Fragen antworten würdest, anstatt immer einen neuen Begriff in die Runde zu werfen?“ bemerkte Ai unmotiviert. „Nanu, gibt unsere glorreiche Detektivin etwa jetzt schon auf...?“ Ai hätte ihn am Liebsten getreten... „Nehmen wir mal an...“ sprach Conan weiter. „Jede dieser Karten steht für einen Begriff... Und alles beginnt mit der Schönheit der Natur, da wir diese Karte als Erstes gefunden haben. Ich gl...-“ „Vorsicht!“ Fiel ihm Ai ein weiteres mal ins Wort. „Als Erstes gefunden haben wir immer noch die Karte beim Teimuzu, erinnerst du dich?“ „In der Tat.“ bemerkte Conan unmotiviert. „Aber sie diente lediglich dem Zweck uns klar zu machen, dass wir den gestrigen Tag mitzählen sollen... In ihrem ersten Brief sprach sie von einer Frist von zwei Tagen... Es war also nicht sicher, ob man den gestrigen Tag mitrechnen, oder erst mit dem heutigen Tag beginnen soll zu zählen, verstehst du? Das hat mit der Reihenfolge an sich nichts zu tun. Aber ausgehend davon, dass wir in jedem Stockwerk eine dieser Karten gefunden haben und wir unten anfangen sollten...- sie hatte es extra betont, nehme ich an, dass die richtige Reihenfolge der Karten etwas mit den Stöcken zu tun hat, in der wir sie gefunden haben... Als erstes wäre da also die Karte im Erdgeschoss, bei dem gläsernen Eingang, danach die im ersten Stock in dem Glasladen, tja und dann die Vögel-Karte, auf die sie am Telefon im zweiten Stock nocheinmal hingewiesen hatte... und danach folgt dann die vierte und letzte Karte im dritten Stock!...“ ...Die alles über den Haufen wirft! „Somit lautet die in diesem Fall richtige Reihenfolge der Karten: Die Schönheit der Natur Licht in der Dunkelheit Danke, Shiratori Madeira Klar soweit?“ Während er sprach ordnete Ai die Karten sorgfältig und legte die Stirn in Falten. Conan wollte gerade weitersprechen, da fiel sie ihm ins Wort. „Warte bitte!...“ Sie begutachtete die Karten. „Könnte es sein, dass...?“ „Jah?“ Conan schaute sie herausfordernd an. „...es etwas mit diesen Symbolen zu tun hat, die mit der Schönheit der Natur in Verbindung stehen? Du weißt sicher, welche ich meine... Vögel, Blumen, Wind und Mond?“ Sie sprach mehr zu sich selbst, als zu ihm... „Demzufolge stände das Vögel für die Shiratori-Karte... der Mond wäre das ,Licht in der Dunkelheit‘ und...“ „Die ,Madeira‘ Karte stehe für einen neuartigen Blumendünger mit Ethanol-Essenz...?!“ Conans Stimme tropfte nur so vor Ironie. „Aber an sich... ja, genau das war auch meine Theorie.“ bemerkte er trocken. Ein sanfter Wind wehte durch die Straßen. Unbekümmert streifte er sämtliche Ortschaften und umhüllte sie mit seinem sanften Schwingen. Ihn plagten keine Sorgen... Für einen kurzen Moment erleichterte er auch die Herzen der beiden Grundschüler und sie verstummten. Er fühlte sich frisch an auf ihrer Haut. Angenehm kühl und wohltuend. ...Dieser sanfte Hauch wehte seltsame Gerüche zu ihnen her. Die verschiedensten Düfte trug er in sich. Angenehme... und weniger angenehme. Aber jedes auf seine Art ein Teil von ihm... Er war ein Bote. Ein Bote des Sturmes, welcher sich allzu bald anbahnen sollte. Conan stoppte. Ai prallte beinahe gegen ihn und wurde ebenfalls zum Stoppen gezwungen. Sie verdrehte die Augen, kurz darauf jedoch runzelte sie verwundert die Stirn. „Stimmt was nicht?“ Nur zu deutlich wurde ihr bewusst, vor was für einem Laden sie standen. Es war ein Keramikladen. Bitte nicht schon wieder... Sie verdrehte die Augen. „Das glaubst du doch nicht im Ernst?!“ Conan antwortete nicht. Er betrat den Laden, kniete sich vor irgendetwas und rannte dann tiefer hinein. Alles so schnell, dass Ai kaum Zeit zum reagieren blieb. Einmal Kudo...! Einmal möchte ich erleben, dass du mich vorher einweihst, wenn du etwas herausgefunden hast! Sie betrat den Laden. Es war angenehm kühl, allerdings stammte diese Frische nicht von einem sanften Windhauch, sondern von der völlig überforderten Klimaanlage des Hauses. Die Luft roch seltsam. So, als sei sie lediglich einmal aufgewirbelt worden anstatt durch neue Frischluft ersetzt zu werden. Naja, so viel aus Glas scheint es hier auch nicht zu geben... Ai blickte sich unmotiviert um Oh doch da, ein Spiegel...! Oh und hier eine Glasfigur...! Böse, böse... Tropf, tropf. Selbst ihre Gedanken trieften vor Ironie. Was konnte er nur...? Sie stoppte mitten im Gang. Unwillkürlich lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Ihr wurde kalt. Sie fing seltsamerweise an zu zittern... „Was zum...?!“ Sie kniete sich hin und begutachtete einen Stapel Kartons. Sie enthielten schönes Geschirr. Teller, Gläser, Schüsseln... allesamt mit den unterschiedlichsten Blumenarten bemalt. Die sanfte Farbe wirkte angenehm wohltuend auf dem ruhigen Weiß der Keramik... die Linien waren mit feinen Pinseln aufgearbeitet und glänzten im fahlen Licht der Neonlampen... ...Doch Ai schaute nur gezwungen fasziniert den verschlungenen Markennamen an. Madeira Was. Soll. Das. Denn. Jetzt. Bedeuten?! Ai begutachtete völlig außer sich die Keramikteller... ja, es waren Teller. Definitiv keine Weingläser...! ...Eine Gestalt schlich sich langsam an sie heran. Näher, immer näher. Lautlos. Unbemerkt. Niemand achtete auf die Beiden... die Zeit schien still zu stehen. Sie streckte ihre Hand aus, vollkommen leise... Erst die rechte Hand. Langsam. Kontrolliert... Dann die linke Hand, nicht minder langsam und... ...packte sie dann mit voller Wucht an der Schulter! Ai richtete sich innerhalb von sekundenbruchstücken auf, schnellte herum und wollte gerade einen Angstschrei ausstoßen als sie... ...bemerkte wer vor ihr stand. Conan grinste sie an. In der rechten Hand eine Zeitung haltend. „Na du...?“ fragte er mit einem motivierten Lächeln auf den Lippen. „Na du...“ antwortete sie und konnte sich nur im letzten Moment davon abhalten ihm das Geschirr über dem Kopf zu zerbrechen. ~ Wind peitschte gegen die Außenhülle des Autos. Mit einer Geschwindigkeit, die jeden Blitzautomaten zur Verzweiflung getrieben hätte, raste das Auto durch die asphaltierten Straßen. Wie ein schwarzer Panther glitt es elegant und beinahe lautlos an den vielen Orten vorbei und verließ sie so schnell, wie es gekommen war. Es war nicht mehr als ein lautloser Schatten. Nicht selten blickten sich die Menschen um, wenn es an ihnen vorbei fuhr und erhaschten einen schnellen Blick auf das Fahrzeug. Es war ein seltenes Modell, der Verkauf wurde bereits vor mehr als 50 Jahren eingestellt und es gab nur noch wenige Modelle dieser Art... und die tiefschwarze Farbe machte es beinahe einzigartig. Ein Porsche 365A. „Sie hat sich immer noch nicht gemeldet!“ Nervös steckte sich Vodka eine Zigarette an und starrte aus dem Fenster. „Mir gefällt die ganze Sache nicht.“ Er zerdrückte die angefangene Zigarette im Aschenbecher und warf einen kurzen Blick zu seinem Kollegen. „Beruhig dich Vodka!“ sagte eben dieser Kollege und grinste höhnisch. „Sie wird sich schon etwas dabei gedacht haben... nun, hoffen wir’s zumindest für sie.“ „Und was ist, wenn es eine Falle ist?“ Vodka ließ nicht locker und blickte unentwegt seinen Mitfahrer an. Gin warf ihm einen kurzen Blick zu. „Ist es nicht.“ antwortete er knapp, während er geschickt einen kleinen Lastwagen überholte und sich wieder einreihte. „Was macht dich denn da so sicher?“ Er griff sich eine weitere Zigarette. „Immerhin hat sie uns zu einem Ort bestellt, ohne zu verraten, was wir da genau sollen!“ „Hast du ihr nicht zugehört, Vodka?“ Gin grinste. „Sie hat etwas herausgefunden, was sie für enorm wichtig hält, ist aber schlicht zu feige damit zum Boss zu gehen und will sich erstmal unsere Meinung dazu anhören und uns gegebenenfalls ihre neue Errungenschaft zu präsentieren!“ „...Wann hat sie das denn gesagt?“ Vodka runzelte verwundert die Stirn, dachte an das Telefonat von vor knapp einen Tag zurück und suchte diese Stelle im Gespräch. Nicht einmal hatte sie derartiges erwähnt... oder? „Gewöhn dir mal an...“ flüsterte Gin. „-Nicht immer alles wörtlich zu nehmen! Madeira hat die unglaublich nervige Angewohnheit nie etwas direkt zu sagen. Man muss zwischen den Zeilen lesen können.“ Er grinste. Vodka sah aus, als wolle er etwas erwidern, doch genau in diesem Moment klingelte das Handy. Er griff es sich und schaltete auf Lautsprecher. „Dein Anruf kommt spät!“ Gin sprach noch ehe sich die Stimme am anderen Ende der Leitung gemeldet hatte. „Mein Anruf kommt nicht spät. Die Zeit war eben reif.“ Eine Vorstellung war nicht mehr nötig. Der Tonfall sprach Bände. „Du willst etwas von uns?“ Gin warf einen verächtlichen Blick zum Telefon und richtete ihn dann wieder in Richtung Straßenverkehr. „Gepflegte Konversation war noch nie deine Stärke, nicht Gin...“ entgegnete Madeira unmotiviert. „Verschon uns...“ unterbrach Gin sie trocken. Vodka richtete sich in seinem Sitz auf und strich seinen Anzug zurecht. „Uns?“ Sie grinste... man hörte es an ihrem Tonfall. „...Wie schön, Vodka ist also auch da. Hallo! Ich hoffe, ihr hattet eine angenehme Autofahrt bis jetzt. Der Wind weht schließlich ziemlich stark in dieser Gegend.“ Sie lachte leise. „Wie wärs...“ unterbrach Gin sie leise. „Wenn du einfach mal zur Sache kommst? Oder...“ Er grinste höhnisch. „-...ist etwa etwas schief gelaufen, bei deinem ach so perfekten Plan? „Die Ironie ist kaum zu überhören...“ Bemerkte sie unmotiviert. „Aber sei unbesorgt, ich verzeih es dir... Werdet ihr pünktlich da sein?“ fragte sie sachlich. „Ja.“ Endlich meldete sich auch Vodka knapp zu Wort. „Gut. Sehr gut... Noch eine letzte Frage bevor ich zur Sache komme, erinnerst du dich an... Shinichi Kudo?“ Diese Frage war definitiv nur an Gin gerichtet. Vodka blinzelte verwirrt. Der Name Shinichi Kudo kam ihm bekannt vor. „Nein tut mir leid, sagt mir nichts...“ antworte Gin kühl. „Ach stimmt ja...“ Man merkte an der Stimme, dass sie grinste. „...mit Namen hast du es ja nicht so... Ich will es dir sagen...-“ „Aber ja doch!“ rief Vodka plötzlich dazwischen. „Shinichi Kudo... Oberschülerdetektiv. Wir haben ihn vor einiger Zeit in der Nähe des Riesenrades mit diesem Gift getötet als er uns bei dem Deal beobachtet hatte!“ „Mh, Erstens ja. Zweitens... nein.“ schloss Madeira unmotiviert und schien leicht verärgert über die plötzliche Unterbrechung zu sein. „Mir scheint so, als würdest du... verzeih mir wenn es nicht stimmt...“ Gins Stimme hatte einen giftigen Klang angenommen. „...versuchen uns hier etwas zu unterstellen?“ zischte er leise. „Was wäre wenn...“ Madeira ignorierte sowohl die Frage, als auch den seltsamen Klang in seiner Stimme und sprach weiter. „...es bei dem Apoptoxin... dem wohlgemerkt, noch nicht völlig ausgereiften Gift unserer lieben Organisation zu einer recht eigentümlichen Nebenwirkung kommen würde. Was wäre wenn es, anstelle die Zellen zu töten, sie in ihren ursprünglichen Zustand von vor 10 Jahren zurückversetzt? Wenn der Vorgang der Apoptose anstelle beschleunigt zu werden, Rückgängig gemacht werden würde...? Kurzum, was wäre wenn ich dir sagen würde, dass Shinichi Kudo diesen Anschlag überlebt hat?“ „Hirngespinnste...!“ Gins Tonfall war herablassend. Seine Augen blitzen kalt unter seinen Haaren hervor. „Das ist ein Scherz. Du? ...Unsere... Expertin für rationales Denken willst mir allen Ernstes klar machen, dass es ein Gift gibt, dass einen verjüngt?! Muss ich mir Sorgen um deinen jetzigen Geisteszustand machen...?“ Gin blickte verächtlich zu dem Telefon hinüber. Seine Stimme war kalt und furchteinflößend. „Bevor du auflegst...“ Sie lächelte. Er reagierte exakt so wie sie es damals getan hatte... „Wie glaubst du ist Sherry damals aus dem Heizungsraum entkommen? Sie, die sie nichts bei sich hatte außer Kapseln ihres eigenen Gifts?“ Die Frage, die alles ins Rollen brachte... „Es muss einen Verräter gegeben haben.“ „Nun, der Verdacht liegt Nahe, gewiss.“ Sie lachte, wurde kurz darauf aber ernst. „Genau das, was du gerade gesagt hast, waren auch meine ersten Gedanken!“ Sie wusste es... Gin zu überzeugen würde schwer werden. Sehr schwer. Vielleicht war es auch eine unlösbare Aufgabe... Aber dennoch musste sie es tun. Sie musste es schaffen. Denn nur, wenn er und noch ein paar weitere treue Mitglieder Stellung bezogen, war das Gelingen dieses Unterfangens gewehrleistet. Für sie alleine... nun ja, waren die zwei Grundschüler und das Mädchen zwar kein Problem, aber man konnte nie wissen... Sie würden zwar schon alleine kommen, ganz bestimmt. Sie würden die Polizei nicht einschalten... dazu fehlte ihnen die Zeit. Aber es gab da ein Auge, was sie beschützte auch wenn sie es selbst nicht wussten... ...Und dieses Auge war wachsam. Nichts blieb ihm verborgen. Rein gar nichts. Wie ein unsichtbarer Schleier umhüllte es sie. Dieses Auge war der eigentliche Grund, weshalb sie die Beiden nicht schon längst gefangen hatte. Nie im Leben hätte das Auge dies zugelassen und für sie alleine wäre dieses Unterfangen niemals auszuführen gewesen. Noch bevor sie mit den Beiden einen sicheren Ort erreicht hätte, hätte dieses Auge sie geschnappt... So wie konnte sie sie also trotzdem fassen? Die Antwort war einfach. Sie brauchte nur einen Lockvogel... Dieses Mädchen was Shinichi Kudo doch so viel bedeutete. Dann musste sie ihm nur Hinweise zu kommen lassen, die sein detektivisches Talent herausforderten und er würde kommen. Hundertprozentig. Er würde zu ihr kommen. In ihre Falle, wo es kein Entkommen gab... und niemand auf der Welt könnte dies verhindern. Er würde zu ihr kommen. Anders, als wenn sie ihn entführen würde... als wenn sie zu ihm kommen würde, war bei dieser Methode gewährleistet, dass sie alle nötigen Vorbereitungen treffen konnte um ihn gebührend zu empfangen. Ihn und jene, die mit ihm kamen. Tja, und eben damit auch dieser letzte Teil ihres Planes funktionierte brauchte sie die Unterstützung von Gin. Das Gespräch war bis jetzt ganz zu ihren Wünschen verlaufen. Sie hatte ihm die Vermutungen an den Kopf geworfen, die auch sie beschäftigt hatten... und er hatte genauso reagiert wie sie es im ersten Moment getan hatte. Genauso. Manchmal reicht ein Verdachtsmoment um eine ganze Kettenreaktion auszulösen, die unweigerlich auf des Rätsels Lösung führen muss... Und Sherry’s Flucht war dieser Verdachtsmoment. Sie erzählte ihm von ihren Recherchen, wie sie die Gespräche und Taten der Beiden belauscht hatte... Sie erzählte ihm alles, was sie über die Beiden wusste. Und irgendwann, nach endlosen weiteren Indizien, die sie ihm vorlegte schien er nicht mehr so abgeneigt wie vorher. Sie erzählte ihm, dass sie selber es nicht geglaubt hatte und das sie deshalb einen Test gemacht hatte. Ein letzter Beweis dafür, dass ihre Theorie stimmte... ...Sie erzählte ihm letztenendlich von den Briefen. Von ihrem Spiel, dass sie mit den Beiden trieb. . „Mal wieder einfach nur typisch, Madeira...“ sagte Gin, als sie ihren Bericht über die jetzige Situation der Beiden beendete. „Jetzt verstehe ich auch, was du vorhin mit deinem Der Wind weht schließlich ziemlich stark gemeint hast... tut mir Leid aber von so infantilen Rätseln habe ich noch nie etwas gehalten...“ höhnte er. Ruhig bleiben... „Naja, wie du weißt mag ich so was...“ antwortete sie kühl. „How ever, ich schicke dir jetzt etwas, was dich hoffentlich endgültig überzeugt. Ruf mich zurück, ja?“ Sie legte auf. „Das glaubst du ihr doch nicht allen Ernstes wirklich, oder?!“ rief Vodka. Er hatte während sie gesprochen hatte beinahe die gesamte Zigarettenschachtel aufgeraucht. Gin griff sich stumm eine der übriggebliebenen und zündete sie an. Er grinste. „Es klingt verrückt, was?“ sagte er schließlich. „Es klingt nicht nur verrückt, es ist verrückt!“ antwortete Vodka energisch. „Aber wie...“ Gin blickte kurz angebunden zu seinem Partner rüber. „Erklärst du dir dann die Sachen, die sie uns erzählt hat?“ „Z...Zufall?“ „Solche Zufälle gibt es nicht.“ „Dann hat sie gelogen!“ „Nein, das glaube ich nicht.“ antwortete Gin leise. „Das ist alles eine Falle der Polizei! Wenn wir dahin gehen, nehmen sie uns fest!“ „Sag mal... hast du ihr eigentlich zugehört Vodka?...“ In diesem Moment piepte wieder das Handy. Gin nahm es in die Hand. Eine Kurzmitteilung war eingetroffen. Er las sie... und grinste. Dann gab er Vodka das Handy. Gegen die letzten Zweifel...! Der Artikel stammt aus einer Zeitung der vergangenen Woche. Das Bild links daneben hingegen ist eine original Fotographie, einsehbar im Archiv unserer Organisation! (Was ich damit sagen will... es ist unmöglich es zu manipulieren. Um es für Vodka nocheinmal klar zu machen)...~ Die Mitteilung zeigte zwei Bilder. Ein Zeitungsbild, und eine alte Fotographie. Beide zeigten ein 7 jähriges Mädchen mit rot-blondem Haar. Einmal unter dem Namen Ai Haibara... und einmal unter dem Namen Shiho Miyano. Es war ein und die selbe Person. Ohne Zweifel, es stimmten alle Details! Gin griff sich das Handy aus Vodkas Hand und wählte eine Nummer. Ihre Nummer. „Das ging schnell.“ Sie lachte. „Und nun sag mir, was zum Teufel du jetzt vorhast, Madeira!“ Sprach er giftig in den Hörer hinein. Sie hatte es geschafft. ~ „Vögel, Blumen, Wind und Mond! Die Zeichen für die Schönheit der Natur. Ein schönes, simples Rätsel damit wir auch zu 100 % auf die Lösung kommen!“ Conan grinste zufrieden. „Du weißt also, wo wir hinmüssen?!“ Entgegnete Ai extrem ungehalten wegen des Schreckens, den er ihr vor einigen Sekunden zugefügt hatte. Ihr Puls raste immer noch deswegen. „Ich habe mit der Verkäuferin gesprochen...“ sagte Conan. „Wusstest du, warum diese Firma den Markennamen Madeira für ihr Geschirr gewählt hat?“ „Du wirst es mir sicher gleich sagen...“ antwortete Ai unmotiviert. Conan verdrehte die Augen. „Madeira ist nicht nur ein Alkohol. Es ist hauptsächlich ein, nun ja... schönes Reiseziel...-“ „Freut mich... moment, ein Reiseziel?!“ Ai runzelte die Stirn. „Genau. Bei dem mysteriösen Madeira auf der Karte handelt es sich um den Namen einer portugiesische Insel, die bekannt ist für ihre Vielzahl von Blumen und deswegen den Beinamen Blumeninsel trägt!“ Conan grinste. „Der Mond ist das Licht in der Dunkelheit. Die Vögel stehen für Shiratori und die Blumen für die Blumeninsel Madeira!“ schloss er mehr oder weniger zufrieden seine Ausführungen. „Da hat sie uns aber mal schön reingelegt... wer kommt denn auf so was?!“ Er beäugte das Geschirr. „Ist doch klar, dass wir den Namen Madeira nur mit Alkohol assoziieren...“ murmelte er leise vor sich hin. „Schön und... jetzt?“ fragte Ai knapp. Conan kniete sich hin und breitete die Zeitung aus. „Sie sprach von schwarzen Hallen, erinnerst du dich? In ihrem Isis-Brief. Ein seltsamer Satzteil... und er steht zeitlich für das Ende des Spiels, also ist er erst jetzt wichtig... Sie erwartet uns 2 Stunden bevor das Licht am Stärksten ist, sprich bei Vollmond dort, wo der schwarze Anhauch die Hallen umgreift. Ein seltsamer Satz, oder?... Und wie nicht anders zu erwarten ist es ein Hinweis... ein weiterer Hinweis! Sie will, dass wir nach Hallen ausschau halten. Nach etwas großem...“ Er kramte einen Artikel aus der Zeitung heraus und hielt ihn ihr unter die Nase. „Und was hat schwarze Hallen und hat etwas mit Wind zu tun, dem letzten der Zeichen der Natur? Dem Zeichen der Natur, das uns noch fehlt? Dem Schlüssel zu allem?“ Ai folgte seinem Finger und erblickte einen Artikel. Er war am Rand platziert worden. Eine relativ lange Meldung, die aber bei der Menge an Artikeln leicht unterging. Aus Alt mach Neu! Endlich, das alte Schloss Shiroka bekommt eine neue Fassade! Nach langen Diskussionen sind die Verantwortlichen mitsamt den Stadträten endlich zu einem Entschluss gekommen: Die alte Fassade des Schlosses soll vollkommen erneuert werden. Die Kosten der Restaurierung werden von der Stadt getragen! Restaurationsarbeiten waren schon seit langem nötig. Das Schloss, welches im Rücken des allseits beliebten Tropical Lands steht, erfreut sich schon seit geraumer Zeit zahlreicher Besucher, die den alten Charme des Gemäuers hautnah miterleben wollen. Einige Highlights sind sicher die weite Empfangshalle, die schaurigen Verließe und die windigen Turmzimmer! Ob Romantik, alte Architektur, oder schaurigen Flair. Für jeden ist etwas dabei! Ganz im Stile ihres tschechischen Vorbildes, Vetrny zamek, des alten Schlosses, dass heutzutage ebenfalls für Besucher geöffnet wurde, soll es nun wieder im neuen Glanz erstrahlen, damit sich noch viele Besucher seiner erfreuen können. Eine Frage bleibt jedoch nach wie vor ungeklärt, nämlich die, wem das ,luftige Schloss‘ jetzt eigentlich gehören sollte. Bis diese Frage geklärt sei, hat sich die Stadt dazu entschlossen es vorrübergehend vollkommen zu isolieren um mutwillige Sachbeschädigungen vorzubeugen, die zur Zeit die Schlösser in ganz Japan heimsuchen. (Siehe dazu: Artikel S. 12 Weltkulturerbe bedroht!) Nichts desto trotz: Wir freuen uns auf das neue Shiroka! ♥ „Sh...Shiroka?“ wiederholte Ai ungläubig. „Eine Mischung aus Shiro [jp. Schloss] und Kaze [jp. Wind]. Ich finde der Name passt prima!“ Conan grinste wieder. „A...aber...? Ist das nicht ein bischen weit her geholt? Sicher...“ Ai fand ihre zynische Tonlage wieder. „Das Schloss scheint momentan leer zu stehen und... ein hübsches Ambiente scheint es auch zu sein, aber...-“ „Kennst du dieses tschechische Schloss, von dem in dem Artikel die Rede war?“ fragte Conan dazwischen. „Mh, nein... ich kann es nicht mal aussprechen.“ Bemerkte Ai unmotiviert. „Okay, ich würde es auch nicht wissen, wenn nicht die ganzen Zeitschriften in letzter Zeit voll von solchen Artikeln gewesen wären...“ sagte Conan sarkastisch. „Wie dem auch sei, dieser tschechische Name bedeutet übersetzt soviel wie ,Windschloss’ oder ,Schloss des Windes‘... es...“ Er stoppte kurz, sprach dann aber selbstsicher weiter. „Es gibt noch einen weiteren Namen für dieses tschechisches Schloss! Das ,Windschloss‘ wird auch noch ,Bei den sieben Raben‘ genannt! ...Den Grund habe ich leider vergessen, aber bin ich mir ganz sicher.“ Bei den sieben Raben... Nanatsu no ko... Schwarze Hallen... Ai erstarrte und riss die Augen auf. „Wenn sie sich irgendwo versteckt hält... dann nur dort.“ flüsterte Conan und richtete sich auf. Wieder wehte dieser sanfte Wind. Sie fühlten wie er durch den Laden fegte. Der Vorbote des Sturmes... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)