Convention in Black von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 9: Enttarnt?! --------------------- Hallo Ihr! ^^ Alle im Chemieunterricht nicht aufgepasst? x] ...Okay schreibt die Richtige *Kaffee schlürf* Herzlichsten Dank für eure Kommentare! ^^ Da hat sich’s wenigstens gelohnt sich etwas auszudenken ^^“ Also, ich hab es doch geschafft fertig zu werden, bevor ich euch (leider ^^) 2 Wochen alleine lassen muss *schnief* Meine Mutter war so freundlich mir ihren Lap Top zu leihen ^^ Naja... sonst gibts eigentlich nicht mehr viel zu sagen, ich rede sowieso immer viel zu viel *g* Viel Spaß mit dem Kapitel und vergesst mich nicht T.T *sich dann mal verzieh* ^^ *~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~* Convention in Black – Enttarnt?! Madeira lächelte. Vereinzelt rieselten noch kleine Splitter in Richtung Erdboden, aber der größte Teil war bereits zu Boden gegangen und ruhte dort, still und leise, als hätte er die Aktion seines Besitzers noch nicht vollkommen begriffen. Das schwache Licht der Glühbirne spiegelte sich in den unzähligen Scherben wieder und ließ sie in den verschiedensten Farben aufblitzen und glänzen, sodass der Boden aussah wie mit Diamanten versehen. Wie ein Schatz unermesslichen Wertes mit den schönsten und teuersten Rubinen, Saphiren und Smaragten in ihm... ...Ein schöner Vergleich für die traurige Wahrheit. Vor Sekunden noch konnte der Spiegel selbst die unbedeutenste Kleinigkeit reflektieren und sichtbar machen für den Betrachter. Nun jedoch... ...war er nichts weiter als ein Reflektor des Lichts. Sinnlos. Nutzlos. Was nutzte ihm schon diese Lichtspielerrei? Der Spiegel war in so viele kleine Splitter zerbrochen, dass das Glas nicht mehr in der Lage war, die Umwelt zu spiegeln, sondern lediglich das Licht der sperrigen Beleuchtung aufzufangen und wiederzugeben. Würde das Licht verschwinden, oder auch nur ein bischen schwächer werden, so wäre der einst so schöne Spiegel nichts mehr weiter als das, was er einst gewesen war. Stumpfes, graues Glas. ...Nur mit dem Unterschied, dass er nun nicht einmal mehr in der Lage war, die Welt hinter ihm zu zeigen. Er hatte seine Aufgabe verwirkt. Er war nun weder ein stolzer Spiegel mehr, noch eine durchsichtige Glasscheibe. Er war stumpf, leer, verbraucht... gebrochen. Ein Spiegel, der nicht spiegelt... Ran war zitternd in die Knie gegangen. Überall an ihren Armen waren feine Splitter des Spiegels hängengeblieben. Blut tröpfelte aus den vielen kleinen Wunden und stechender Schmerz begleitete diesen Austritt. Ihre Arme waren immer noch in der schützenden Haltung erstarrt, in der sie versucht hatte ihr Gesicht und ihren Hals vor den hinabspritzenden Splittern zu schützen. Sie senkte langsam die Arme. Jede Bewegung brannte, jeder Milimeter ihrer Haut schmerzte, aber das war nicht das Schlimmste. Sie zitterte am ganzen Körper und nur ein Gefühl machte sich in ihrem Inneren breit. Angst. Madeira stand immer noch regungslos vor ihr, die Arme verschränkt und sie lächelte beim Anblick der verängstigten Oberschülerin. Ihre Augen streiften die Scherben in ihren Haaren, auf ihren Armen und auf den Boden. Mit Genutuung bemerkte sie, dass Ran zitterte. Sie ging ihrerseits in die Knie, streckte eine Hand aus und hob mit sanften Fingern langsam ihr Kinn an um ihr in die Augen zu schauen. Ihr Gesicht war ernst. Dann streifte wieder ein leichtes Lächeln ihre Züge. „Steh auf!“ Sie packte Ran ungeniert an den Armen und zog sie auf. Das stechende Brennen, das dieser Bewegung folgte, ließ Ran beinahe losschreien vor Schmerzen, doch ehe sie sich versah, stand sie auf ihren zittrigen Beinen und die Frau ließ sie schon wieder los. „Wer...wer sind Sie und was wollen sie von mir?“ fragte Ran und ihre Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. Mehr brachte sie nicht zu stande. Wer sind Sie und was sollen sie von mir... Es waren die typischen Fragen, die in jedem zweiten Spielfilm und zweitklassiger Kriminalsendung gefragt wurden. Fragen, auf die man sich die Antwort quasi denken konnte. Shinichi hatte früher immer gesagt, diese Art von Fragen seien total sinnlos und kein gescheiter Entführer würde auf sie eine brauchbare Antwort geben. Und tatsächlich antworteten die Entführer in nahezu allen Fällen mit dem selben Schema. Wer ich bin brauch dich nicht zu interessieren. Wahlweise auch: Ich bin dein schlimmster Alptraum. Und besonders beliebt: Ich bin von der Organisation XY und habe dich entführt um... ja, und dann folgten die Gründe... Geld. Informationen. Erpressung. Soweit zu den Spielfilmen. „Warum glaubst du, bist du noch am Leben?“ Die Stimme der Frau war ebenfalls nicht mehr als ein Flüstern. Ein boshaftes, leises, einschleichendes Flüstern was ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Unwillkürlich senkte Ran wieder den Kopf. Ihr Herz raste, ihr Kopf war leer. Was sollte sie antworten? Was war die richtige Antwort? Gab es überhaupt eine richtige Antwort? Hilf mir... irgendjemand, bitte! Ran kniff panisch die Augen zusammen. Sie fühlte ihr Herz heftig schlagen, ihr Puls raste und schlug so schnell, dass ihr leicht schwindelig wurde. Sie zwang sich dazu die Augen wieder aufzumachen und den Kopf anzuheben. „Wie du dir denken kannst...-“ Sprach die Frau weiter ohne eine Antwort abzuwarten. „... bin ich nicht... nett. Nein. Nein, ich glaube, dass kann man nicht von mir behaupten. Man könnte sogar so weit gehen zu behaupten, dass ich ganz und gar nicht nett bin.“ Sie blickte sich leicht theatralisch im Raum um und lächelte anschließend wieder. „Also warum habe ich dich nicht umgebracht? Es sei dir versichtert, dass ich zu keiner Zeit ein Problem damit gehabt hätte und es auch jetzt nicht habe.“ Ran antwortete nicht. Sie wollte nicht wissen, weshalb sie noch am Leben war. Wollte nicht wissen, warum sie nicht schon längst tot war, umgebracht von jemanden, dessen Namen sie nicht einmal kannte... Sie wollte es nicht wissen. Ihre Beine gaben nach. Sie konnte nicht mehr. Sie konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und glitt langsam wieder in die Knie. Sie durfte noch nicht sterben... sie durfte nicht hier sterben. Alleine. Nicht ohne... Sie schluckte und kämpfte gegen ihre Tränen an. Nicht ohne ihm vorher wenigstens meine Gefühle gestanden zu haben. Behutsam berührte sie die Stelle, wo sie Shinichis Foto hingetan hatte. Tausend Gedanken sprudelten in ihrem Kopf herum... und alle drehten sich einzig und allein um ihn. Nun wurde es ihr noch einmal vollkommen bewusst. Sie wusste es schon lange, schon so lange, aber nun, hier in diesem furchteinflößenden Ort wurde es ihr noch einmal richtig bewusst. Sie liebte ihn. Sie liebte ihn so sehr. „Ich will es dir sagen.“ flüsterte die Frau und hockte sich langsam neben Ran. Mit einer seltsamen Geste fasste sie ihr an die Stirn und schlug ihr sanft die Haare aus dem Gesicht. Ran erschauderte als ihre behandschuhten Hände ihre Haut berührten. Sie wollte zurückweichen... brachte es letztenendlich aber nicht fertig. „Ich wollte dich nicht in einer Lüge sterben lassen.“ Sie strich ihr sanft über das Gesicht und erhob sich stillschweigend wieder. Ran kniete nach wie vor auf dem Boden und runzelte verwundert die Stirn. Ihr wurde beinahe Übel vor Aufregung, sie konnte sowieso kaum klar denken und jetzt... das? „Wie meinen Sie das?“ flüsterte sie seltsam heiser. Nein. Nein, sie wollte es doch nicht wissen. Nicht hier, nicht jetzt. Was auch immer diese Frau meinte, es konnte, es konnte nur schlecht sein. ...Beinahe hoffte sie, sie würde keine Antwort bekommen. Die Frau setzte sich auf den hölzernen Stuhl, schlug die Beine übereinander und griff sich eine Zeitung. Zu Rans Entsetzten ausgerechnet die, wo sie Shinichis Bild hinausgerissen hatte. Inständig hoffte Ran, dass sie nicht merken würde, was das fehlende Bild zeigte. Wenn jetzt auch noch Shinichi wegen ihr in Schwierigkeiten geriet...! Andererseits hatte sie selber ja die Artikel über ihn gesammelt. Warum? Warum? Nur ein Lächeln verriet Ran, dass sie sehr wohl verstanden hatte, welches Bild von welcher Person sie aus der Zeitung gerissen hatte. „Du liebst ihn wirklich, habe ich recht?“ sagte sie in einem seltsam süßen Tonfall. „Irgendjemand hatte einmal gesagt, dass die Person an die wir in einer Krisensituation am Meisten denken, die Person ist, die uns am Meisten bedeutet...“ Bemerkte sie lächelnd. Minuten verstrichen. Die Frau schien damit beschäftigt die Zeitungsartikel wieder zu ordnen, jedenfalls schien es so. Ran hatte in der Aufregung beinahe die Splitter in ihren Haaren und an den Armen vergessen und mit schmerzerfülltem Gesicht machte sie sich daran sie einen nach dem anderen qualvoll zu entfernen. Die Wunden bluteten dadurch mehr, die Splitter wollten aber einfach nicht weniger werden... Rans Arm war übersäht mit blutroten Schlieren und jeder Splitter, den sie entfernte löste eine erneute Welle des Schmerzes aus, die sie mühsam zu unterdrücken versuchte. Dabei war es doch nur ein kleiner Spiegel gewesen... Ran räusperte sich, was allein schon viel Mut erforderte. Es war ihr nicht entgangen, dass sie bis jetzt auf keine Einzige ihrer Fragen Antwort erhalten hatte. Sie versuchte es erneut... machte sich aber keine allzu großen Hoffnungen. „Warum haben Sie Artikel über...“ Sie stoppte. „Warum- warum haben Sie hier überall Zeitungsartikel liegen?“ Die Frau wandte sich wieder ihr zu. „So viele Fragen...“ sagte sie lächelnd. Sie lehnte sich zurück, faltete die Hände und blickte mit einem seltsamen Lächeln zu ihr hinüber. Ran lief es kalt den Rücken hinunter. „Warum bist du hier? Warum bist du noch am Leben? Von letzterem resultiert dann die Frage, von welcher Lüge ich gesprochen habe.“ Sie grinste. „Was machen diese Zeitungsartikel hier? Warum habe ich sie gerade so hier positioniert, dass du sie ohne Probleme finden kannst? Was hast du noch hier zu erwarten? Wer bin ich überhaupt?“ Sie machte keine Anstalten den Fragenfluss zu beantworten, sondern starrte Ran einfach weiter an. Ran blinzelte verwirrt und unglücklich. Und nun? Die Frau erhob sich wieder. „Nun komm Schätzchen, denk nach! Oder soll ich noch diskreter werden? Warum sammle ich Artikel über Shinichi Kudo und Conan Edogawa? Warum entführe ich seine Freundin? Von welcher Lüge kann ich nur sprechen?“ Die Frau verdrehte leicht die Augen und fuhr fort. Ihre Stimme war kaum mehr als ein leises, beinahe bedrohliches Flüstern. „Ist dir nie aufgefallen, dass Shinichi Kudo genau an dem Tag verschwand, an dem Conan zu euch gekommen ist? Ist dir nie aufgefallen, dass der Erfolg deines unfähigen Vaters genau dann einsetzte, als Conan zu euch kam. Dass seine Art zu Schlussfolgern seltsamerweise exakt der von Shinichi Kudo gleicht? Ist dir nie aufgefallen, ist dir wirklich nie aufgefallen, dass Conan genauso aussieht wie Shinichi als er jung war?“ Sie war lauter geworden, schritt im Raum umher und die Wucht ihrer Worte überflutete Ran förmlich. „Was reden Sie denn da?!“ rief Ran und vergaß für einen kurzen Moment sogar ihre Angst. „Man merkt worauf Sie hinauswollen, aber es ist absolut unmöglich!“ „Absolut?“ Die Frau gewann wieder ihren normalen lieblichen Ton wieder. „Haben dich selber nicht auch schon oft diese Fragen gequält? Diese Zufälle. Zugegeben, ich habe auch für meine Verhältnisse sehr lange überlegt, aber die Sachlage lässt nunmal nur einen Schluss zu. Wie sagte Holmes so schön: ,When you have eliminated the impossible, whatever remains, however improbable, must be the truth!‘“ Sie lachte. „Aber ich habe auch nicht erwartet, dass du mir glaubst. Er wird es dir selber erzählen, wenn er kommt um dich zu retten. Conan Edogawa alias Shinichi Kudo ist bereits auf den Weg hierhin. Glaube mir ruhig nicht, Liebes. Aber wenn er kommt um dich zu ,retten‘ wirst du merken, dass es stimmt. Oder vielleicht verstehst du es auch jetzt schon?“ Madeira blickte zufrieden in Rans geschocktes Gesicht. In Ran tobte ein Kampf. Shinichi gleich Conan? Nein. Nein, das war unmöglich. Es gab kein Gift, dass den Körper schrumpfen ließ. Völlig unmöglich! Unsinn. Die Frau war verrückt! ... Nun, das war sie ohnehin... aber das sie selbst ihren Worten glauben zu schenken schien, war schon über alle Maße verrückt. „Sie meinen also, Menschen können einfach so um 10 Jahre verjüngen? Glauben Sie wirklich, es gäbe ein Medikament, was dies bewirken könnte? Oder glauben Sie vielleicht noch an den legendären Jungbrunnen?“ Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen erstarrte sie. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck. Eigentlich hatte sie nie vorgehabt einen solchen Ton anzuschlagen. Die Nerven waren einfach mit ihr durchgegangen... Vielleicht wollte sie sich auch selber bestätigen. Es war völlig unmöglich, dass Shinichi gleich Conan sein sollte. Völlig unmöglich! „Ein Gift mit katastrophalen Nebenwirkungen.“ sprach die Frau mit resignierter Stimme. „In 99 von 100 Fällen potentiell tödlich, allerdings kommt es in seltenen Fällen zu höchst amüsanten Nebenwirkungen. Ein neuartiges Gift, welches in seltenen Fällen eine Regenerierung der Zellen zur Folge hat, sprich sie in ihren ursprünglichen Zustand von vor zehn Jahren zurückversetzt. Apoptoxin 4869. Der Begriff Apoptose sollte dir als Oberschülerin bekannt sein. Ein Neuartiges Gift, welches unsere Organisation zu Exekutionszwecken erfunden hat und das Shinichi Kudo an jenem Tag im Tropical Land eingenommen hat. Wenn man so will, ein Jungbrunnen für wahr.“ Sie lachte leise vor sich hin. „Nun zu deinen Fragen.“ Sie drehte ihr während des Sprechens den Rücken zu und schritt langsam die Treppe hinauf. „Warum bist du hier? Einfach zu beantworten; als Lockvogel für Shinichi Kudo! Die Zeitungsartikel waren, damit du von selber auf die Lüge kommst, die ich dir gerade mühselig erklärt habe! Die Garnitur hier... nun.“ Sie blickte leicht zu den hellen Tisch samt Stuhl während sie weiter die Treppe hinaufstieg. „Wenn man nichts besseres zur Verfügung hat...“ Sie grinste zynisch. „Was erwartet dich noch? Nun... wart’s ab, es hängt alles davon ab ob Conan den Mut hat hier aufzutauchen... wobei die letzte Entscheidung nicht bei mir liegt.“ Sie stand nun direkt vor der Tür und drehte sich ein letztes Mal zu Ran um. Ein seltsamer Glanz lag in ihren Augen. „Und mein Name lautet Madeira.“ Sie lachte leise. „So so, nun habe ich dir alles gesagt... Mehr als für dich gesund ist, nehme ich an. Aber das macht so oder so keinen Unterschied, da Kudo die ganzen Sachen ebenfalls weiß.“ Sie grinste. „Schlaf gut, Liebes. Denk nocheinmal über deine Beziehung mit Shinichi Kudo nach und... genieße den morgigen Tag.“ Sie schloss die Tür auf und mit einem leisen Knattern öffnete sie sich. Behaglich schritt sie hindurch und schloss sie hinter sich zu. „As long as you can, Darling.“ ~ Die Welt raste förmlich an ihnen vorbei. Das leise Rattern des Zuges ging fast vollkommen in dem sinnlosen Geschwätz der Menschenmenge um sie herum unter. Ai blickte aus dem Zug. Viel zu erkennen war nicht. Lediglich vereinzelte Konturen großer Wolkenkratzer hebten sich für einen kurzen Moment von der monotonen Umwelt ab, nur um alsbald wieder aus dem Blickfeld der Zugreisenden zu verschwinden. Ai zitterte leicht. Es war früh morgens, gerade mal zehn Uhr früh und im Gegensatz zu den Oberschülern, deren Ferien bereits am Montag begonnen hatten, begannen sie für die Grundschüler erst am Mittwoch. Daraus folgte, dass normale Grundschulkinder eigentlich schon längst in der Schule sein mussten. ...Ironischer Weise waren sie aber keine normalen Grundschulkinder. Deswegen ernteten die Beiden derweilen auch seltsame Blicke von den anderen Reisenden, die sich vermutlich fragten, was zwei Grundschüler nur so früh in einem Zug verloren haben könnten. ...Das jedoch, war Ai vollkommen egal. Sie starrte weiter gedankenverloren aus dem Fenster. Und nicht nur sie, auch Conan war in Gedanken versunken. Beide fragten sie sich, was wohl noch auf sie zukommen würde. Eine berechtigte Frage. Mal angenommen, sie würden es wirklich schaffen, herauszufinden wo sie sich befand. Einfach mal angenommen... Was würde dann passieren? Würden sie wirklich blindlinks, ohne Hilfe dorthingehen können? Einfach zu dem Versteck spazieren und um Einlass bitten? Zu dem Ort marschieren, wohl wissend, dass es sich um eine Falle handelte? Das konnten sie doch nicht wirklich tun!... ...Oder? Conan schüttelte den Kopf. Ersteinmal galt es, dass Versteck zu finden, dann konnte man sich weitere Gedanken machen. Mit einem lautet Piep-Ton begleitet sprang die Leuchtanzeige des Zuges um und zeigte, dass die nächste Haltestation das Haido-Viertel war. Conan und Ai hätten alternativ auch dorthin laufen, oder -wie Conan vorgeschlagen hatte- mit dem Skateboard fahren können, aber Ai hatte sich demonstrativ geweigert ein weiteres mal auf diesem ,mörderischem Fahrinstrument‘ zu fahren. Also hatten sie sich letztenendlich für den Zug entschieden... ...Was wiederrum eine höchst dämliche Entscheidung gewesen war, da sich seltsamerweise halb Tokyo dazu entschlossen hatte, heute mit dem Zug zu fahren und sie durch die vielen Warteschlangen eine Menge kostbarer Zeit verloren hatten. Nun jedoch waren sie endlich ,da‘. Die Beiden sprangen sofort aus dem Zug und Conan rannte mit beachtlicher Geschwindigkeit die Straße hinab. „Ku... Conan warte, verdammt!“ rief Ai ihm hinterher, packte ihn letztenendlich schnaufend an der Jacke und zwang ihm zum stehen. „Findest du es nicht ein wenig auffallend, wenn du hier durchrennst, als wäre der Teufel hinter dir her?“ flüsterte sie zynisch. Conan ignorierte ihre Bemerkung. Es war noch ein ganzes Stück bis zum Einkaufszentrum. Ai zwang ihn ein normales Schritttempo zu halten und er fühlte sich, als würde er immer langsamer werden und anstelle dem Ziel näher zu kommen, sich immer weiter davon zu entfernen...- und genau das ärgerte ihn. Nach endlosen Schritten, unzähliger roter Ampeln und teilweise genervten Auseinandersetzungen kamen sie endlich an ihr Ziel. Vor ihnen erstreckte sich das Haido-Einkaufsparadies mit seinen drei Etagen voller Geschäfte, Verkäufer und Käufer. Die Eingangstür an sich war riesig und komplett aus Glas und Ai konnte problemlos hindurchblicken. Auf dem Gang standen ebenfalls Verkäufer, einer verkaufte Uhren, der andere wiederrum Zeitschriften, ein weiterer Obst und Gemüse. Sie betraten das Gebäude rasch. Conan ging vor, Ai ihm hinterher. Eingehend inspizierte Conan die Umgebung als hoffe er jetzt schon einen Hinweis zu erhalten. Wie zu erwarten jedoch, zeigte sich das Einkaufszentrum als vollkommene Musteranstalt ohne die geringste Abweichung von der Norm. In der Mitte befand sich ein gläserner Aufzug, der es ermöglichte mehrere Menschen ohne Probleme in die oberste Etage zu befördern. Als Ai an dem Gemüse und Obst Stand vorbei ging, lief ihr ungewollt ein kalter Schauer über den Rücken, als sie die Äpfel sah, die verkauft wurden. Schnell richtete sie ihren Blick in eine andere Richtung. Sollten wir das überleben, dann ess ich eine geraume Zeit lang keinen einzigen Apfel mehr! dachte sie ungewollt und erschauderte etwas. Sie entschieden sich dazu die Treppe zu nehmen, da ihnen dieser Weg etwas schneller vorkam und gelangten dadurch bequem in den 1. Stock. „Das Café...“ flüsterte Ai. „In welchem Stockwerk befindet es sich?“ „Mh, ach so. Ich denke im 2-ten!“ antwortete Conan rasch, während er weitere prüfende Blicke der Umgebung zuwarf. Sein Blick wanderte von einem Geschäft, welches kleine Kunstwerke aus Glas verkaufte, zu einem Frisörsalon und weiter zu einem kleinen Schuhladen, welcher sich ebenfalls in der Etage befand. Er beobachtete kurz die vielen Menschen, die sich dort versammelt hatten und blickte zum Schluss nach oben in den 2-ten Stock hinauf. „Schön.“ bemerkte Ai mit ironischem Unterton. „Da müssen wir hin. Und jetzt komm!“ Sie zog ihn in Richtung Treppe. „Ach, jetzt auf einmal...“ murmelte Conan trocken und entwand sich ihrem Griff. Das Café war schön und befand sich tatsächlich in der 2-ten Etage in einer kleinen gemütlich abgelegenen Ecke, wo der Lärm der Käufer nicht ganz so sehr dröhnte, wie an anderen Stellen. Rings ums Café waren Blumenkästen positioniert, und die Garnitur an sich war hell, freundlich und einladend. Die beiden Grundschüler nahmen genau neben einem von diesen Kästen platz und Conan betrachtete misstrauisch das Café. Ironischerweise fiel auch noch das Sonnenlicht in genau so einem Winkel, dass das halbe Café von einem wunderschönen Glanz umhüllt wurde. Man könnte sogar behaupten, es war wirklich wunderschön und einladend. Doch Ai fühlte nur Kälte. Ihr war wieder zittrig zumute, so als hätte sie leichtes Fieber und eine dunkle, sehr dunkle Vorahnung ergriff von ihr Besitz... ~ Es heißt einige Menschen hätten einen sechsten Sinn um zu erkennen, ob ihr Gegenüber die Wahrheit sprach, oder ob es sich um Lügen handelte. Selbst, wenn man eigentlich wollte, dass das Gegenüber lügt, so wussten Menschen, die mit diesem sechsten Sinn ausgestatten waren, tief in ihrem Herzen doch, dass es die Wahrheit war. Die Wahrheit, und nichts als die Wahrheit. Wie lange Ran an diesem Abend noch wach lag, konnte sie nicht sagen, sie wusste es nicht. Das Einzige was sie wusste war, es war sehr lange. Immer und immer wieder waren ihre Gedanken um die eine Frage gekreist. Hatte sie selber in ihrem Inneren es nicht schon immer gewusst? Hatte sie es nicht schon immer geahnt? ...das Shinichi nicht weg war, dass er bei ihr war. Ganz in ihrer Nähe. Aber war nicht Shinichi mit Conan auf der Theateraufführung gewesen? Immer wieder klammerte sie sich an diesen Gedanken... ...und immer wieder kam sie zum selben Ergebnis. Ja, das war er. Er war mit Conan dort, Shinichi war dort gewesen. Aber war Conan es auch? Es hatte einen Kriminalfall gegeben... Conan jedoch hatte sich kein bischen dafür interessiert. Er hatte sich sowieso so anders benommen. So... fremd, als wäre er gar nicht er selbst. Dieses Gift... von dem diese Frau, -Madeira, gesprochen hatte, Apoptoxin 4869... Es klang verrückt, es klang abenteuerlich und unmöglich. Aber tief in ihrem Inneren wusste Ran, sie wusste, dass es dieses Gift... wirklich gab. Und das Shinichi es eingenommen hatte. Es war die einzige logische Erklärung. Dieses Gift war das Puzzelteil, welches ihr selber noch gefehlt hatte um selber darauf zu kommen. Sie wusste, dass es stimmte. Das alles stimmte, es war das einzig Mögliche. ...Denn wenn man alles Unmögliche ausschließt, muss das was übrig bleibt, und sei es noch so unwahrscheinlich die Lösung sein. Shinichi würde sie nie so lange allein lassen... ...außer wenn er keine andere Wahl hätte, wenn er wirklich... Sie schluckte. Es würde alles erklären. Es würde einfach alles erklären! Warum Conan so intelligent war. Warum Shinichi die selbe Blutgruppe hatte wie Conan. Warum Conan genau an dem Tag, an dem Shinichi verschwand, aufgetaucht ist. Warum sich die Beiden wirklich zum Verwechseln ähnlich sahen... Es ergäbe alles Sinn... Warum Shinichi... ...warum hast du mich belogen? Was hat es dir letztenendlich gebracht, mir die Wahrheit zu verschweigen? ~ ... Sie war hier. Ais Puls raste, sie war nicht mehr imstande klar zu denken, ihr ganzer Körper zitterte. Sie schlug die Arme über den Kopf, kniff die Augen zusammen und versuchte die lähmende Furcht zu bezwingen. Kalter Schweiß bildete sich auf ihrem gesamten Körper und nur eine lähmende Gewissheit hallte durch ihren Kopf. Sie war hier. „Was hast du Ai?“ Fragte Conan flüsternd und blickte besorgt zu ihr hinüber. Unbehagen breitete sich in ihm aus, er kannte diese Reaktion seitens Ai. Aber das war doch nicht möglich? Ein leises Vibrationsgeräusch lenkte seine Aufmerksamkeit abrupt auf einen der Blumenkästen. Er stockte und sofort erhöhte sich sein Puls drastisch. Er fühlte wie leise Panik in ihm aufstieg, wie sie langsam drohte ihn zu überwältigen, wie kalter Schweiß auf seiner Stirn sich ausbreitete und er zu zittern begann. Er zwang sich zur Ruhe und grinste grimmig. In dem Blumenkasten, ganz in der Nähe von ihrem Platz befand sich ein kleines schwarzes Handy, auf dessen Display eine weiße Blume lag. Conan stürzte zu dem Kasten und schaute auf den Display. Anruf von Unbekannt Er hob ab. „Herzlichen Glückwunsch...“ meldete sich eine Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. „Selbst dieses Rätsel konntet ihr also ohne Probleme lösen. Wirklich beachtlich.“ „Hören Sie auf damit!! Hören Sie sofort auf!!“ schrie Conan in den Hörer hinein, panisch. In seinen Gedanken wieder bei Ran. „Aber, aber mein Meisterdetektiv... du willst doch nicht, dass dich jemand in diesem vollen Lokal hört, oder?“ zischte Madeira leise. Conan blickte sich rasch um und begegnete den fragenden Blicken der anderen Gäste. Er wurde rot. „Und, hab ich das gut gemacht Tantchen? War das nach deinen Vorstellungen? Ehehe...“ Lachte er betont laut in den Hörer hinein. Ein Blick zu den Gästen zeigte ihm, dass sie sich langsam wieder abwandten und ihren eigenen Gesprächen nachgingen. Kurzum, ihn nicht mehr beachteten. „Ja, wirklich rosig, Schätzchen...“ entgegenete Madeira trocken. Conan ignorierte die Bemerkung. „Was wollen Sie von uns?“ flüsterte er in den Hörer hinein. „Oh, nichts weiter.“ Entgegnete sie. „Nur mich einmal persönlich mit dir unterhalten.“ Sie lachte leise. „Kommen Sie zur Sache...“ entgegnete Conan und versuchte seiner Stimme Authorität zu verleihen. „Kein Grund zur Eile, wir haben ja Zeit. Wir schreiben nun den vorletzten Akt des Spieles. Langsam nähern wir uns dem Ziel. Es wird nicht mehr lange dauern... Ich mache dir das Leben nicht mehr schwer, das letzte ...,Rätsel‘ dürfte ein Leichtes sein für dein außerordentliches Talent. Wenn du richtig kombinierst, dann werden dich die kommenden 3 Hinweise geradewegs zum Ziel führen. Wie fliegende Vögel sozusagen!“ Sie lachte. Conan begriff die Anspielung sofort. „Also hatte ich doch recht. Die Karte, die Sie bei dem Hotel haben deponieren lassen war Teil eines großen Gesamträtsels?“ Conan überlegte kurz. „Das Sie uns diesen Hinweis so... früh zugespielt haben, das diente dem Zweck, dass wir den gestrigen Tag mitzählen sollen... in die Frist von ‚zwei Tagen‘, oder?“ Ein leises Lachen war die Antwort. „Excellent, excellent. Recht hast du...- Es freut mich sehr, dass du es bemerkt hast. Wahrlich ich habe mich lange nicht mehr so amüsiert. Ein wahres Feuerwerk der Gefühle!“ Sie betonte das Wort Feuerwerk und lachte daraufhin wieder. Conan war auch dies nicht entgangen und eine ungute Vorahnung erfüllte ihn. „Feuerwerk?“ „Fünf Minuten.“ Entgegnete sie, diesmal vollkommen ernst. „Wie...-?“ „Ihr habt jeweils fünf Minuten Zeit zwischen den einzelnen Etappen. Fangt unten an und arbeitet euch hoch. In jeder Etage findet ihr einen Hinweis! Der Auftakt wird bald folgen!“ „Fünf Minuten?! Wie sollen wir in fünf Minuten eine gesamte Etage durchkämmen?!“ „Nun, deine kleine Freundin könnte dir darauf vielleicht eine konkretere Antwort geben.“ Sie lachte. „Ich habe gewisse Aversionen gegenüber Spiegeln...“ Sprach sie genüßlich weiter. „Nun, dabei handelt es sich doch lediglich um ein Stück Glas, welches mit einer silbernen Folie überzogen wurde... Dadurch büßt das Glas seine Stärke ein, seine Kraft, die es dem Menschen ermöglicht durch das Glas zu sehen und somit zu erkennen was vor einem liegt. Ein Spiegel hingegen zeigt lediglich was hinter einem liegt. Als ob man das nicht wissen müsste. Sinnlos, nutzlos. Verbindungen eingehen ist dumm. Glas ist auch so viel mächtiger als ein Spiegel. Denn es zeigt die Zukunft, während der Spiegel nur die Vergangenheit zeigt. Nun...“ Sie flüsterte. „Manchmal ist es aber dennoch besser zu wissen, was sich hinter einem ereignet!“ Sie legte auf. Conan drehte sich blitzschnell um...- und erstarrte augenblicklich. Am Ende des Ganges stand eine Frau, komplett in Schwarz gekleidet, bückte sich und drückte einem kleinen Kind eine weiße Blume in die Hand. Das Kind, es war ein Mädchen vom Alter von gerade mal fünf oder sechs Jahren nahm sie freudig an und roch an ihr. Conan sprang auf...- und erstarrte im selben Moment. Die Frau wandte sich von dem Mädchen ab... ließ es alleine zurück. Genau in diesem Moment gällte ein Schuss durch die Menge. Unerwartet... ...Furchteinflößend. Irgendjemand schrie. Einen Bruchteil einer Sekunde geschah nichts, dann... brach die Panik aus. Die Passanten drängelten, rannten und versuchten der Gefahr zu entkommen. Sie flohen in alle Richtungen, blindlinks, achteten nicht auf ihr Gegenüber. Rannten. Nur beherrscht von dem einen Gedanken, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Conan verlor das Mädchen und die Frau vollkommen aus den Augen und die Leute in dem Café, die vor Sekunden sich noch angeregt unterhalten hatten sprangen auf, schrien, ließen die Hälfte ihrer Sachen zurück und rannten... um ihr Leben. Es herrschte Chaos. Weitere Schüsse hallten durch die Menge. Ohne Schalldämpfer, laut und erbarmungslos erklangen sie und der eiskalte Klang ließ selbst den Leuten in den unteren Etagen, die wahrscheinlich noch nie in ihrem Leben einen Schuss gehört hatten, einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Wo war der Schütze?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)