Der Geruch des Blutes von Silvereyes ================================================================================ Kapitel 32: Kapitel 32 ---------------------- Wir wünschen euch einen wunderschönen guten Morgen! Na? Seid ihr alle schon wach? Alle munter? Alle fit? Das hoffen wir mal und wir labern jetzt auch gar nicht lange rum, immerhin wollt ihr ja wissen, was hier so passiert, nicht wahr? Dicke Knutscha gehen wie immer an alle Kommischreiber!!! Nun aber viel Spaß beim lesen!!! Kapitel 32 Starr standen alle da, sahen zu, wie Molly und Harry sich in den Armen lagen, dann traten sie rasch auf die beiden zu. Harry, dem das ganze zu viel wurde, schob Molly sanft von sich und trat einige Schritte zurück. "Molly, ich muss dich - bleibt bitte, wo ihr seid - ich muss dich korrigieren. Ich war zwar nie verschwunden, aber tot bin ich." "Was? Ich... ich versteh nicht... Harry, was redest du da, mein Junge?" Zögerlich schaute der Schwarzhaarige in die Runde, erwiderte Hermines sanftes Lächeln und nickte dann entschlossen. "Bitte macht keine Dummheiten. Ich werde euch nicht verletzten, oder gar töten. Das müsst ihr mir glauben und ich hoffe, ihr vertraut mir." "Töten? Warum solltest du uns töten, Harry? Mensch, jetzt lass dich doch mal knuddeln!", rief George übermütig, doch mit einer vorsichtigen Druckwelle aus seiner Hand schob Harry ihn in den Kreis der Familie zurück, damit der Abstand bestehen blieb. "Ich bin ein Vampir, George. Einen gewissen Sicherheitsabstand solltet ihr euch nehmen, wenn ich nicht als Panther vor euch sitze." Entsetztes Keuchen ertönte von verschiedenen Mitgliedern der Familie Weasley, als Teddy an seinem Hosenbein zupfte. Harry sah an sich herunter und blickte dem Jungen fragend in die Augen. "Wo ist Draco?", fragte Teddy und sah ihn mit großen Augen an. "Ähm... er ist nicht hier, Tiger, ich muss was Wichtiges mit Ron und Hermine besprechen, okay? Aber du wirst ihn bestimmt bald mal treffen können, ja?" Freudig sah er seinen Patensohn nicken, der davon lief, Victoire, Bills und Fleurs Tochter, an der Hand nahm und mit ihr zu der Schaukel lief, die an einem Ast des großen Apfelbaums befestigt war. "Draco? Draco Malfoy?", brachte Arthur vollkommen verwirrt hervor und sah Harry vorsichtig an. Harry sah zu ihm und nickte leicht. "Ja. Er ist auch ein Vampir. Wir waren beide niemals tot... nun ja, nicht richtig jedenfalls." "Was ist damals passiert?", fragte Bill und starrte den Vampir immer noch geschockt an. "Ganz ehrlich, ich hab keine Ahnung. Das letzte, was ich weiß, ist, dass ich im Wald angefallen wurde und als ich aufgewacht bin... naja... war ich tot... mehr oder weniger", antwortete Harry leise und sah verunsichert zu den Rotschöpfen. Charlie sah ihn misstrauisch an und hatte seinen Zauberstab nicht gesenkt. "Und du bist sicher, dass du uns nichts tun willst?", fragte er und kniff die Augen zusammen. Harry lächelte leicht. "Ich habe wirklich nicht die Absicht, euch irgendwas zu tun. Ich habe noch etwas getrunken, bevor ich herkam, aber es ist trotzdem ein wenig zu viel, wenn ihr so nahe an mich heran kommt", versicherte Harry und sah Charlie fest an. Er war sich sicher, dass er als Drachenbändiger einige mehr als miese Flüche kannte und er hatte keine Lust, sie auszuprobieren, auch wenn sie ihm wohl nicht viel anhaben konnten. "Getrunken? Du hast einen Menschen getötet, bevor du hergekommen bist?", fragte Molly tonlos und wurde eine Spur blasser. Harry schüttelte schnell den Kopf. "Nein... nein, habe ich nicht. Ich ernähre mich von Tieren." "Ah..." Molly schien mehr als verwirrt zu sein. "Harry? Was willst du mit uns besprechen?", fragte Hermine nun. "Ja... können wir uns irgendwo allein unterhalten? Ich muss euch etwas Wichtiges sagen." "Klar!" Ron nickte zu einer Baumgruppe hinüber unter der zwei Bänke und ein kleiner Tisch standen. "Tut mir Leid, wenn ich nicht bleiben kann, mir läuft ein wenig die Zeit davon." Harry zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Und ich dachte immer, Zeit ist das, was Untote im Überfluss haben", grinste George. "Das ist nicht witzig!", fauchte Molly und streichelte sanft Harrys Wange. "Warum nicht? Mum, sein wir doch ehrlich: Immer wenn irgendwo die Scheiße am dampfen war, hat Harry als erster die Hand gehoben und ‚Hier!’ geschrien. Hätte mich eigentlich gewundert, wenn du nach dem Kampf ganz stinknormal weiter gelebt hättest. Aber sag mal... Malfoy? Wie kann sich jemand diese Nervensäge für den Rest der Ewigkeit antun?" Harry lächelte. "Nur jemand, der ihn über alle Maßen liebt!" Nun herrschte erneut drückende Stille. "Du? Du liebst... Malfoy.. liebst... warte, das muss ich kurz sortieren." George schüttelte den Kopf. "Du bist tatsächlich in das Frettchen Malfoy verknallt?" "Nein", antwortete Harry schlicht. "Ich bin nicht 'verknallt'. Er ist mein Gegenstück, die andere Hälfte meiner Seele und nichts was ihr oder jemand anderes darüber zu sagen hat, wird daran etwas ändern." Der Vampir sah die erstaunten Weasleys an und folgte dann Ron und Hermine zu der kleinen Sitzgruppe. "Also, was gibt's so Wichtiges, dass du dich hier outest?", fragte Hermine und sah ihn interessiert an. Harry schloss kurz die Augen und stieß einen Seufzer aus. "Naja, George hat nicht ganz Unrecht, mit dem was er sagt. Immer wenn die Kacke am dampfen war, habe ich laut und deutlich 'HIER' geschrien und das hat sich nicht wirklich geändert. Oh man... das ist wirklich nicht einfach." "Gut, so kennen und lieben wir dich. Also... bei welcher unpassenden Gelegenheit hast du wieder 'ICH' gebrüllt?", fragte Ron nun. Harry warf ihm einen mehr als schrägen Blick zu. "Das ist nicht witzig, Ron, überhaupt nicht. Diese Sache ist todernst, ernster als alles andere, Voldemort mit eingeschlossen", schnappte Harry. Hermine und Ron warfen sich einen nervösen Blick zu und musterten dann ihren langjährigen Freund. "Schlimmer als Voldemort?", wisperte Hermine. "Wie... Harry, das geht nicht. Nun sag schon! Was ist passiert?" Der Vampir sah sie bedauernd an und fuhr sich frustriert durch die Haare. "Doch, das geht, Herm. Vor cirka drei Jahren hat jemand herausgefunden, dass ich noch existiere und was aus mir geworden ist. Kurz und gut, dieser Jemand hat angefangen mich zu erpressen. Er hat mich dazu gezwungen irgendwelche Leute umzubringen und ich hatte einen verflucht guten Grund, darauf einzugehen." "Grund? Umzubringen... Harry, ich versteh nicht... Du hast Menschen umgebracht? Mit dem Avada? Ich... Harry, du bist kein Mörder! Und wie groß der Grund auch sein möge... wie konntest du das tun? Oder hast du sie alle Tot gebissen?" Harry sah sie traurig an. "Herm... ich bin ein Mörder und nein, ich habe sie nicht gebissen, keinen einzigen. Und der Grund war groß. Dafür hätte ich alles getan, auch zum Mörder zu werden. Du hättest dasselbe getan, glaub mir", wisperte er. Heftig sprang sie auf. "Niemals Harry! Ich könnte niemals zur Mörderin werden! Was wurde dir denn für ein Grund geliefert, diese armen Menschen abzu... oh mein Gott! Die Dursleys! Das warst du! Du hast sie ermordet!", schrie sie. "Er hat mir damit gedroht, Teddy umzubringen", sagte Harry leise und sah seine Freundin gequält an. Minutenlang schien die Luft genauso still zu stehen, wie der Atem von Ron und Hermine. Sie bewegten sich nicht, starrten Harry nur an. Der Schock saß tief. Ihnen fehlte jegliches Vorstellungsvermögen, dass jemand so grausam sein konnte und ein Kind auf diese Weise bedrohte. "Ich kann mir denken, dass ihr jetzt geschockt seid und eigentlich hättet ihr niemals davon erfahren sollen, aber... die Umstände zwingen mich dazu. Ich... anfangs waren es Menschen, mit denen ich nichts zu tun hatte. Teilweise Mörder, Kriminelle und so weiter. Dann kam der erste Brief mit jemandem, den ich kannte - Draco. Ihn konnte ich nicht töten, zumindest nicht so. Deshalb auch die Fotos im Tagespropheten. Die hat wohl der Erpresser dorthin geschickt. Das alles war nur gefaked. Als nächstes kamen die Dursleys an der Reihe... und vor ein paar Tagen kam dann der letzte Brief, mit einem neuen Foto... ein Foto von dir, Herm", sagte Harry leise und seine Stimme zitterte bedenklich. Er spürte, wie sich die Wut in ihm breitmachen wollte, doch er versuchte sie niederzudrücken, sie im hintersten Winkel einzuschließen. Ron war noch immer, wie erstarrt, doch Hermine sank langsam auf die Bank zurück. "Von... mir?", flüsterte sie. "Wa... warum... ich... warum will er mich töten lassen?" Ihre Stimme versagte, so, dass die letzten Worte nur noch gehaucht bei Harry ankamen. Ron schaute von Harry zu seiner Frau und wieder zurück, bis plötzlich ein Ruck durch seinen Körper lief. Blitzschnell zückte er seinen Zauberstab und richtete ihn auf seinen einst besten Freund. "Wenn du meiner Frau etwas antust, mache ich so lange Jagd auf dich, bis ich dich gefunden habe! Und dann töte ich dich!" Nie hatte seine Stimme kälter geklungen, als in diesem Moment. Harry blieb ruhig sitzen, starrte den Rotschopf an und verengte seine Augen. "Ronald Weasley, bist du verrückt geworden?", zischte er eiskalt. "Glaub mir, wenn ich ihr hätte etwas tun wollen, wäre sie schon längst tot und es gäbe nichts, aber auch gar nichts, was du dagegen tun könntest und jetzt setz dich wieder hin!" Hermine zerrte an Rons Ärmel, so dass er wieder neben ihr auf der Bank saß. "Darling, dein Heldentum ist wirklich süß, aber tu mir einen Gefallen und leg dich nicht mit Harry an. Ich habe ihn als Vampir kämpfen sehen und vertrau mir... das hältst du keine drei Sekunden durch." Hermine wandte sich wieder dem Vampir zu. "Warum will er mich töten lassen?", fragte sie mit gefasster Stimme, die allerdings doch noch etwas zitterte. Harry stützte sein Gesicht für einen Moment in die Hände und massierte sich die Schläfen. "Ganz ehrlich, ich hab nicht den blassesten Schimmer. Um sich daran aufzugeilen? Um mich fertig zu machen? Such dir was aus, ich weiß es nicht." Der Vampir hob den Kopf und sah seinen besten Freund an. "Und Ron, glaubst du wirklich, ich würde hier sitzen und euch davon erzählen, wenn ich auch nur einen Gedanken daran verschwendet hätte, ihr etwas zu tun? Du solltest mich besser können. Ich bin hier, weil ich euch und Teddy schützen will!" "Schützen... wie lange, Harry? Wie lange sollen wir uns denn verstecken? Für den Rest unseres Lebens? Ich weiss nicht, ob ich so leben kann. Und Teddy? Soll er in einem Gefängnis aufwachsen? Das kannst du nicht wirklich wollen." "Nein, natürlich will ich das nicht, Herm", antwortete Harry. "Es wird auch nicht lange dauern. Hoffe ich zumindest. Draco hat erst vor ein paar Tagen herausgefunden, wer das Dreckschwein ist und so lange, bis ich ihn habe, will ich einfach, dass ihr in Sicherheit seid, verstehst du?" "Du weißt, wer er ist?", hakte Ron nach. "Wer? Wer ist das Dreckschwein, der Teddy bedroht?" Hermine reagierte ähnlich und forderte einen Namen, allerdings machten beide den Eindruck, dass sie ihn sofort zur Strecke bringen würden. "Wenn ich euch das jetzt sage, müsst ihr mir versprechen, dass ihr nicht sofort los stürmt und ihn umlegt. Das werde ich übernehmen... mit Vergnügen sogar", knurrte Harry zum Schluss dunkel. "Dürfen wir mitkommen?", fragte Ron nur. Hermine, die ahnte, dass diese Rache nicht gerade unblutig über die Bühne gehen würde, biss sich zweifelnd auf die Unterlippe, grübelnd, ob sie das wirklich sehen wollte. "Nein, Ron... glaub mir, es ist besser, wenn du dich um Herm und Teddy kümmerst. Du hast genug im Krieg gesehen und wenn ich mit diesem Arschloch fertig bin, wird das kein netter Anblick sein, das kannst du mir glauben", lehnte Harry ab und machte mit seinem Gesichtsausdruck deutlich, dass er nicht mit sich diskutieren lassen würde. "Wo sollen wir uns verstecken, Harry und vor allem... wann?", fragte Hermine mit einem Blick zu Teddy, der nicht ahnte, in welcher Gefahr er schwebte. "Am besten sofort, denn ich habe nicht mehr viel Zeit, bis die Frist abläuft. Der Ort dürfte eigentlich kein Problem sein, ich dachte, der Grimmauldplace wäre dafür geeignet. Das Haus steht seit Jahren leer und wenn ich zusätzlich einen Fidelius darauf lege, wird euch dort keiner finden. Ich hätte diese Möglichkeit schon früher in Betracht gezogen, wenn ich nur gewusst hätte, wer der Mistkerl ist", ratterte Harry herunter und sah ebenfalls zu Teddy, der kreischend um die Schaukel rannte und versuchte Victoire anzuschubsen. "Das Haus gehört Teddy", sagte Ron und nickte dann. "Ich denke, das würde gehen. Wie viel Zeit hast du noch?" "Bis übermorgen Abend. Dann müsste ich ein Beweisfoto an einem bestimmten Ort abliefern. Das Problem ist nur, ich weiß zwar jetzt wer der Kerl ist, aber ich hab keine Ahnung, wo ich ihn finden kann. Ich hab überlegt, Nott deswegen zu kontaktieren", gab Harry zurück. "Ihr solltet so schnell wie es geht, nach Hause und ein paar Sachen zusammenpacken. Sagt Teddy, keine Ahnung... sagt ihm, Hermine will Kreacher bekehren und bleibt deshalb eine Weile dort, oder so was." Beide nickten zustimmend. "Wer ist es? Vielleicht kennen wir ihn ja", fragte Hermine. Ron schaute sich um, entdeckte, dass seine Familie vor dem Haus stand und sie beobachteten. Es musste seltsam für sie sein, Harry nach all der Zeit wieder zu sehen. Der Vampir folgte seinem Blick und brachte ein schiefes Lächeln zustande. "Nicht nur vielleicht, Herm, ihr kennt ihn ganz sicher. Besonders du, Ron...", sagte Harry und fuhr sich wieder mit der Hand durch sein Haar. "Nigel Hawthorne", spuckte er knapp aus. "Oh!Mein!Gott!", platzte Ron hervor, während Hermine die Hände vor den Mund schlug. "Nigel Hawthorne? Das glaub ich einfach nicht! Das ist ein wirklich netter Kerl geworden... oh man, wie man sich irren kann" Ron lief tiefrot an und es war ihm anzusehen, dass er mit einer unbeschreiblichen Wut kämpfte. "Er... Harry, er ist Heiler... Er ist mein Kollege! Ich sehe ihn beinahe täglich im St. Mungo!" Harry spürte erneut den Zorn in sich hoch kochen, seine Augen färbten sich langsam tiefschwarz und er ballte die Hand so fest zur Faust, dass sich seine Fingernägel in sein Fleisch bohrten. "Dann wundert es mich nicht mehr, dass er so nahe an euch herankommen konnte. Er hat mir Bilder geschickt, Herm. Von Teddy. Meist warst du mit drauf, zum Beispiel in der Winkelgasse, bei euch im Garten oder sonst wo. Es hat dich wohl nicht gewundert, wenn du ihn in der Freizeit irgendwo gesehen hast, oder? Verfickte SCHEISSE!", schrie er los und schlug seine Faust auf den Tisch. "Weißt du seine Adresse, Herm? Weißt du, wo er wohnt?" "Ja sicher! Er gehört doch zu unseren Bekannten. Gott, er war in unserem Haus, war zu Teddys Geburtstag da. Ich... ich versteh nicht, wie er ihm so etwas antun konnte. Teddy mag ihn sehr, weißt du?" Hermine besah sich ihren alten Freund und wich ein Stück zurück, denn alles, was sie sagte, schien Harrys Wut nur noch mehr anzustacheln. "Harry, ich werde mit Ron und Teddy zum Grimmauldplatz ziehen. Jetzt gleich. Wie wäre es, wenn du in unseren Garten apparierst und dich dort als Panther auf die Lauer legst? Du machst den Eindruck, gleich etwas sehr Dummes zu tun!" "Sag mir die Adresse!", knurrte Harry nur und sah sie stechend an. "Wirst du tun, worum ich dich gerade gebeten habe?", fragte Hermine ängstlich. Harry sah sie einige Augenblicke nur stumm an, bevor er steif nickte. "Ja, werde ich. Jetzt sag mir schon, wo dieser Mistkerl wohnt, Herm!", forderte Harry erneut. "Flathstreet, in Greenwich. Es ist ein slytheringrünes Haus. Kannst du nicht verfehlen. ich weiß die Hausnummer leider nicht." Sie zögerte. "Harry, erst Teddy, dann der Typ... okay?" "Ja, natürlich, glaubst du, ich will riskieren, dass der Kerl etwas bemerkt und seine Drohung wahr macht?", fragte Harry gereizt. Hermine stand auf und ging zu Teddy, während Ron bei Harry stehen blieb. "Was hast du mit ihm vor, wenn du ihn in die Hände bekommst?" Harry knurrte tief auf, als er Ron intensiv und eiskalt ansah. "Was glaubst du wohl, was ich mit ihm tun werde?" "Beißen, erschießen, auseinander nehmen, töten, hacken..." "RON!" Molly war unbemerkt hinter ihnen aufgetaucht. "Wie kannst du nur so reden, wenn Kinder hier sind!" "Sorry Mum!" Ron warf Harry einen grinsenden Blick zu und wandte sich dann an seine Mutter. "Ich mache mit Hermine und Teddy ein paar Tage Urlaub. ich weiß noch nicht, wie lange wir weg sein werden, ja?" Molly starrte ihren Sohn an und stemmte die Hände in die Hüften. "Ach, und wo bitte soll die Reise hingehen?", fragte sie und schenkte Ron den typischen Mutter-Blick. "Wissen wir noch nicht genau. Mal sehen, wohin es uns verschlägt. Ich will, dass Herm ein paar Tage ausspannen kann. Sie hat in letzter Zeit viel zu viel gearbeitet", schoss es aus Ron hervor und Harry starrte ihn überrascht an. Seit wann konnte sein Freund so gut lügen? „Na gut“, kam es von Molly. „Das wird ihr gut tun, kann ja keiner mehr mit ansehen, wie sie sich im Mungos aufreibt.“ Dann wandte sie ihren Blick Harry zu und sah ihn an. „Bleibst du wenigstens, um einen Kaffee zu trinken?“ Unwillkürlich verzog Harry das Gesicht, als er an seinen letzten Kaffee dachte, den er getrunken hatte. „Also... weißt du, eigentlich trinke ich keinen Kaffee, Molly“, sagte er leise und folgte ihr zu der Tafel, an dem die restlichen Familienmitglieder saßen und ihn teilweise anstarrten, wie eine Erscheinung. Prüfend ließ Molly Weasley ihren Blick über seine Gestalt schweifen und hob beide Augenbrauen, als sie ihn durchdringend ansah. „Und wovon ernährst du dich dann? Nur von Blut?“, fragte sie nach. Das war Molly, immer um das leibliche Wohl besorgt. Harry sah sie verlegen an. Es war ihm irgendwie peinlich, es ausgerechnet vor Molly zu sagen. "Naja, von Tierblut und... nun, Whiskey", brachte er schließlich hervor und starrte die Tischplatte an. Diese Frau brachte ihn immer noch dazu, sich zu fühlen, als hätte er etwas ausgefressen und wäre wieder 12 Jahre alt. "Nun, ich denke, dann kann ich dir auch einen Feuerwhiskey anbieten, wenn du möchtest", sagte sie und sah ihn auffordernd an. Harrys Blick schoss hoch und er konnte seine Verwunderung nicht verbergen. Ausgerechnet Molly Weasley bot ihm Alkohol an? Verrückt! "Eigentlich sollte ich los, aber ... ich hatte schon ewig keinen Feuerwhiskey mehr", grinste Harry dann. Arthur stand schmunzelnd auf und kam einige Minuten später mit einer etwas angestaubten Flasche Feuerwhiskey wieder, die er mit einem Glas auf den Tisch stellte. „Hey Mum? Bekommen wir auch einen?“, fragte George frech nach und beäugte die bernsteinfarbene Flüssigkeit. Der Blick, den Molly ihrem Sohn zuwarf, sagte schon alles und Bill stöhnte frustriert auf. „Da ist man über dreißig Jahre alt und die eigene Mutter weigert sich, einem ein Glas Whiskey zu geben“, murmelte er und zog den Kopf ein, bevor er sich eine Kopfnuss von Molly einfangen konnte. Das brachte Harry zum lachen und er genoss das Glas in vollen Zügen, bevor er sich wieder in einen Panther verwandelte und mit den Kindern umhertobte. Die restliche Familie saß wieder am Tisch und sah amüsiert zu, während Bill, Charlie, George und Ron, sehnsüchtige Blicke auf den Feuerwhiskey warfen. Spielerisch jagte Harry die Kinder durch den Garten, stupste sie immer wieder mit der Schnauze an und rannte dann wieder in entgegen gesetzter Richtung davon, bis die beiden vollkommen aus der Puste waren. Harry verwandelte sich zurück und strich ihnen liebevoll über die Haare und gab Teddy einen Kuss auf die Stirn. "Tut mir Leid, aber ich sollte los", sagte er und warf Ron und Hermine einen beredten Blick zu. Molly stand schnell auf und schloss ihn noch einmal in die Arme. "Lass dich bald mal wieder sehen, mein Lieber, ja?" "Versprochen." "Kannst ja Malfoy dann mitbringen", kicherte George. "Jaah...", antwortete Harry, der durchaus in Georges Gedanken gesehen hatte, dass es einfach nur eine Verarschung sein sollte. Dicht trat er also an den Rothaarigen heran und biss ihm spielerisch in den Hals. "Draco fliegt auf Reinblüter, Georgi. Da wird er ganz wild, frag deine kleine Schwester!" Harry konnte nicht umhin, festzustellen, dass George haltlos zitterte. Er wuschelte durch seine Haare und verabschiedete sich, bevor er apparierte. Der Vampir kicherte immer noch, als er in Rons und Hermines Garten ankam, sich in den Panther verwandelte und sich auf den dicken Ast im Baum vor Teddys Fenster legte. Es dauerte nicht lange, als es im Garten erneut ploppte und seine Freunde mit dem Kleinen auftauchten, die sofort im Haus verschwanden. Durch das Fenster konnte Harry beobachten, wie Hermine Kleidung und Spielsachen für Teddy zusammensuchte und in einen kleinen Koffer packte. 'Macht schon...', drängelte Harry in Gedanken. Er war so dermaßen wild auf einen Kampf, dass sich seine Krallen in das Holz gruben. Hermine eilte, genauso wie Ron durchs Haus, während Teddy heraus kam und zu Harry hinauf starrte. Der Panther fauchte leise, musterte das schwarze Kuschel-Ebenbild in Teddys Armen und schnaufte. "Wir fahren in den Urlaub", sagte das Kind. Harry nickte. "Kommst du uns da besuchen?" Erneut nickte der Panther, sprang vom Ast und kuschelte seinen Kopf an Teddys weiches Haar. "Toll!", freute sich Teddy und streichelte über Harrys Kopf. Hermine und Ron traten aus dem Haus, versiegelten die Haustür mit einigen Sprüchen und nahmen dann Teddy an die Hand, als sie herüber kamen. Harry sah sich um, bevor er sich verwandelte und fragte: "Können wir dann los?" Hermine nickte und Ron schob sich die verkleinerten Koffer in die Hosentasche und nahm dann Teddy auf die Arme. "Wir treffen uns vor der Haustür", sagte Harry knapp, nickte ihnen zu und verschwand auf der Stelle. Vor der schwarz lackierten Tür des Grimmauldplatzes erschien er wieder, während Ron und Hermine, mit Teddy auf dem Arm, ihm sofort folgten. Das war es für heute, doch nächsten Donnerstag geht es nahtlos weiter. Und wir können euch jetzt schon versprechen, dass ihr euch auf etwas gefasst machen könnt. *g* Bis nächsten Donnerstag! Knutschas, Jules & Silver Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)