Der Geruch des Blutes von Silvereyes ================================================================================ Kapitel 30: Kapitel 30 ---------------------- Hey ihr Süßen! Na? Geht’s euch allen gut bei diesem trüben Wetter heute? Alle noch gesund, oder haben euch die diversen Erkältungen auch schon erwischt? Wir hoffen mal nicht und bringen euch jetzt einfach das neue Kapitel. Wir denken, ihr werdet zufrieden damit sein, denn heute wird endlich eine Kleinigkeit gelüftet. *g* Knuddler und Knutschas gehen an alle Kommischreiber!!! Und nun viel Vergnügen beim lesen! Kapitel 30 Zögernd stellte Harry das Kästchen in die Mitte und schwieg. Lucas starrte es an, genauso wie Adam und Draco. Dann hob Harry die Hand und ließ das Schloss aufschnappen. "Was hast du vor?", fragte er seinen Freund leise. "Ich will mir die Bilder ansehen. Irgendein Muster muss dahinter stecken“, antwortete Draco. "Was macht dich so sicher?" "Na hör mal, ich kann mir nicht denken, dass der Kerl wahllos irgendwelche Leute auf der Straße fotografiert. Ich hatte einigen Ärger mit Zauberern, doch da waren ja wohl auch Muggel dabei, oder nicht?" Harry nickte. "Okay..." Draco ließ die Fotos aus dem Kästchen schweben und pinnte sie in einer Reihe in der Luft auf, als würden sie an einer Pinnwand hängen. Nacheinander sahen Lucas und er sich die Bilder langsam an. Bei seinem eigenen Bild grinste er. "Ich sah gut aus, an dem Tag!" Harrys knurren ließ ihn weitergehen. Immer wieder schritt Draco die Reihe der Bilder auf und ab, sah sich die Details der Menschen darauf an, die Orte und das, was man um sie herum sehen konnte. Doch umso länger er sich die Bilder ansah, umso frustrierter wurde er, denn er konnte einfach keine Gemeinsamkeiten entdecken. Lucas und Adam waren inzwischen jagen gegangen, während Harry still auf den Stufen der Veranda saß, eine Zigarette rauchte und Draco beobachtete. "Kater... du siehst dir diese Fotos jetzt schon seit Stunden an. Denkst du nicht, dass du schon etwas hättest finden müssen, wenn es da was gäbe?", fragte der Vampir und blies den Rauch in die Luft. Draco warf ihm einen bösen Blick zu und enthielt sich jeden weiteren Kommentars. "Dir hat schon immer der Sinn fürs Detail gefehlt. Los, komm her und häng sie mal in der richtigen Reihenfolge auf. Insofern du die noch weißt." Harry schluckte. Das waren Dinge, die er wohl nie vergessen würde. Er hob die Hand und langsam sortierten sich die Bilder. Draco studierte die Daten auf den Rückseiten und zauberte sie in Leuchtbuchstaben über die Fotos, die er zudem noch etwas vergrößerte. Dazu die Namen, Orte und der Abstand zum nächsten Auftrag. Für Harry war es der pure Horror, das alles zu sehen. "Bis du mein Bild bekommen hattest, waren dir alle unbekannt?", fragte Draco. "Ja." "Und plötzlich kramt er nur noch Leute raus, die du kennst. Die irgendwie zu deinem Umfeld gehören." "Ja", sagte Harry erneut. "Die anderen waren alle Muggel?", fragte Draco stirnrunzelnd und kniff die Augen zusammen, um sich die Bilder genau ansehen zu können. "Ich denke schon. Mir ist nichts in ihren Gedank... oh warte..." Harry ging die Reihen entlang und tippte auf ein Foto. "In seinen Gedanken tauchte mehrmals der Name ‚Scrimgeour’ auf. Ich denke, er meinte den Zaubereiminister. Das beweist allerdings nicht, dass er ein Zauberer war. Ansonsten... ich würde es nicht beschwören, doch ich glaube, der Rest waren Muggel." "Naja, wenn er Scrimgeour gemeint hat, dann ist es auf jeden Fall ein Zauberer gewesen. Immerhin ist der Minister schon ein paar Jahre tot. Aber du hast Recht, das beweist gar nichts. Und ich vermute mal, dass du auch niemanden mit dem Zauberstab hast herumfuchteln sehen." "Nicht wirklich. Weißt du, was mir gerade auffällt? Ich meine, ich kann mich an jeden einzelnen erinnern, doch wenn ich sie jetzt so aufgereiht sehe... Hermine ist die erste Frau." Harry versuchte ganz nüchtern an die Sache heran zu gehen, so schwer es ihm auch fiel. "Nur Kerle..." "Ja, und abgesehen von mir und deinem liebreizenden Cousin kanntest du keinen von ihnen. Granger ist nicht nur die erste Frau, sondern auch die Erste, an der dir was liegt", spann Draco den Faden weiter. "Was ist... ich weiß nicht, vielleicht ist das zu weit her geholt, aber was ist, wenn all die anderen nur eine Aufwärmübung waren? So was wie... ein Test, um zu sehen, wie weit du gehen würdest?" "Draco, willst du damit sagen, dass ich zweiunddreißig Leute ermordet habe, nur damit jemand sehen kann, wie weit ich gehen würde, um Teddy zu beschützen?" Harry starrte ihn erschrocken an. "Da hätten es auch zehn getan! Und nur so am Rande... an dir lag mir auch was...", fügte er leise hinterher. "Ja, kann doch sein... wer weiß schon, wie gestört dieser Kerl ist? Und dass dir an mir etwas lag, konnte der doch nicht wissen, oder?" Draco tippte auf das Foto des ersten Opfers. "Was ist mit dem da zum Beispiel? Was weißt du über ihn?" "Randy McGault." Harry überlegte. "Ich glaube, er ist ein Krimineller aus dem Wandsworth-Gefängnis gewesen. Er hat in seinen Gedanken die ganze Zeit gejammert, dass er doch seine Strafe abgesessen hatte. Was er nebenbei gesagt, nicht getan hat. Er war auf der Flucht. Naja... 24 Jahre alt, aus Henderson. Mehr weiß ich auch nicht." Draco verzog das Gesicht, schloss für einen Moment die Augen und massierte mit den Zeigefingern seine Schläfen. "Okay... ein böser Junge also. Was ist mit dem nächsten da? Was weißt du über den? War das auch ein Krimineller?", fragte er schließlich und nickte mit dem Kinn zum nächsten Foto. Irgendetwas musste doch zu finden sein. Denn auf den ersten Blick, hatten Harrys Opfer so gar nichts miteinander gemein. Weder die Hautfarbe, Herkunft noch das Alter. Sie schienen vollkommen willkürlich ausgesucht worden zu sein. "Weißt du, Kater..." Harry sah sich die Bilder der Reihe nach an und setzte ein magisches Kreuz über jedes Bild, bei dem er sich über einen kriminellen Hintergrund sicher war und das beinhaltete beinahe die gesamte Fotoreihe. "Ich schätze, dass mein ach so geschätzter Erpresser so etwas wie ein Mittelsmann ist. Leute, die jemanden aus dem Weg geräumt haben wollen, kontaktieren ihn und der lässt mich antraben. Ich bin quasi so etwas, wie der Abfalleimer. Es ist zum kotzen!" Resigniert ließ Harry sich ins Gras fallen. Überlegend starrte Draco die Fotos an. "Was haben all diese Leute getan? Ich meine... waren sie Mörder? Erpresser? Vergewaltiger? Was rechtfertigt es, dass der Erpresser denkt, dass sie den Tod verdient haben?", fragte Draco und strich Harry durchs Haar. "Hm... nein, nicht wirklich. Der erste... das war ein mehrfacher Mörder... der zweite auch... Vergewaltiger und so weiter..." Harry starrte einige Minuten schweigend auf die Fotos, dann runzelte er die Stirn. "Wenn ich es recht überlege, ging das Strafmaß von Foto zu Foto runter. der Letzte vor dir war ein Spieler. der hatte nur ein paar mickrige Schulden. Du bist ein verflucht frecher Kerl, aber nicht gefährlich. Duddy hatte 'ne große Klappe, mehr nicht. Tja, und Hermine? Der kannst du nun wirklich nichts anhängen." "Scheint so, als wäre meine Theorie doch nicht so weit her geholt, oder? Ich schätze mal, dass du den meisten dieser Leute da, wenn es nicht um Teddy gegangen wäre, nie was getan hättest oder? Du hättest zum Beispiel den ersten da, einfach bei der Polizei abgeliefert. Aber die Angst um Teddy hat dich das tun lassen, was der Kerl wollte, nicht wahr? Du hast gar nicht weiter drüber nachgedacht, was diese Menschen verbrochen haben könnten. Du wusstest es zwar, doch Teddy war dir wichtiger. Du würdest für den kleinen Kerl verdammt weit gehen und genau das hat dieser Drecksack ausgenutzt", überlegte Draco laut, stand auf und lief nun hin und her. "Sieht aus, als wären die Opfer doch nicht so willkürlich ausgewählt. Er hat wohl darauf gewartet, dass du irgendwann dicht machst. Dass du sagen würdest, dass du jemanden nicht umbringst, nur weil der Spielschulden hat. Weißt du, Mäuschen... tut mir ja Leid, aber du hast dem Mistkerl voll in die Hände gespielt." "Oh danke, mein über alles geliebtes Kätzchen!", fauchte Harry. "Ich weiß deine Anteilnahme wirklich zu schätzen, doch was hätte ich tun sollen? Warten, bis er Teddy umgelegt hat?" Harry legte sich auf die Wiese und starrte zu den Sternen hinauf. "Ich würde alles für Teddy tun - Alles, Draco! Doch ich konnte dich nicht töten, bei den Dursleys bin ich zu weit gegangen. Was sie mir angetan haben, rechtfertigt keinen Mord und ich werde Hermine nicht töten können. Was kommt danach? Ron? Teddy selbst, weil er etwas anderes gefunden hat, mit dem er mich fertig machen kann? Nein! Das kann und werde ich nicht zulassen!" Zornig, zitternd und mit zusammengebissenen Zähnen sprang Harry auf und trat entschlossen neben Draco, der ihn mit hochgezogenen Augenbrauen musterte und ihn schließlich sanft ansah. "Harry, das sollte wirklich kein Vorwurf sein. Glaub mir das. Ich weiß, was du alles für Teddy tun würdest. Mir würde es vermutlich nicht anders gehen. Aber genau das ist das Problem. Was das angeht bist du vollkommen vorhersehbar. Egal wie sehr du dich verändert haben magst, das bleibt doch immer gleich. Du würdest eher selbst sterben, als dass deinen Freunden oder denjenigen, die du liebst etwas passiert", sagte Draco, trat näher an Harry heran und ließ seinen Händen in dessen Nacken gleiten. "Ich verspreche dir, dass ich alles tun werde, um dir zu helfen. Ich will genauso wenig, dass dem kleinen Farbkasten was passiert." Harry schmiegte sich sanft in die Umarmung und legte seinen Kopf auf Dracos Schulter. "Ich will zu ihm. Ihn nur sehen. Kommst du mit?" Draco strich mit seinen Fingern durch das verstrubbelte schwarze Haar und küsste Harry auf die Schläfe. "Geh du mal alleine... ich nehme mir diese verdammten Fotos noch mal vor. Irgendwas muss es ja geben. Und wenn ich jeden Zentimeter mit der Lupe absuchen muss." Harry nickte und küsste Draco noch einmal, dann apparierte er. Als Panther saß er hoch oben im Apfelbaum, der vor Teddys Fenster stand und beobachtete den Schlaf des Kindes. So friedvoll und selig lag Teddy im Bettchen, hielt einen kuscheligen schwarzen Panther fest umklammert und lächelte. Harry besah sich amüsiert das Kuscheltier. Er verwettete sein gesamtes Vermögen darauf, dass Ron das Tier besorgt hatte. So verrückt war er. Stunde um Stunde verging. Mit dem Kopf auf den Vorderpfoten beobachtete er, wie Teddy einmal aufstand, um vermutlich zur Toilette zu gehen und sich danach wieder ins Bett zu kuscheln. Er sah zu, wie Hermine ihm etwas zu trinken brachte, als es zu dämmern begann und lauschte dem quirligen Lachen, als Ron ihn abkitzelte. Dann machte er sich auf den Heimweg, zu Draco, der im Gras lag und triumphierend lachte. Neben ihm standen Lucas und Adam und sahen ihn an, als hätte er nun komplett den Verstand verloren. Draco lag, inmitten der Fotos und lachte sich die Seele aus dem Leib. Harry konnte tatsächlich eine Lupe neben ihm entdecken und runzelte die Stirn. Er hatte keine Ahnung, was denn bitte jetzt so lustig sein mochte. Draco jedoch war es völlig egal, dass die anderen ihn jetzt wohl gleich in einer Irrenanstalt einweisen würde. Er fühlte sich einfach nur großartig, einfach nur wunderbar und die durchwachte Nacht hatte sich auf jeden Fall gelohnt. Der Blonde war immer wieder frustriert vor den Bildern auf und abgelaufen, bis er tatsächlich einen kleinen Stein in eine Lupe verwandelt hatte. Schließlich stand er damit vor den Bildern, das linke Auge zusammengekniffen und vergrößerte die Bilder Abschnittsweise. Irgendetwas störte ihn daran, doch er konnte wirklich nicht den Finger darauf legen, was es sein konnte. Irgendwann hatte er die Nase voll und vergrößerte die Bilder, bis sie Postergröße erreicht hatten. Vielleicht sah es schräg aus, wie er hier im Garten stand, die vergrößerten, schwebenden Bilder um sich herum, als würde er eine morbide Ausstellung organisieren. Langsam ging er von Bild zu Bild, bis er bei seinem eigenen stutzte. Er machte einige Schritte zurück und besah sich noch einmal das Bild, welches Granger mit dem Jungen in der Winkelgasse zeigte und legte den Kopf schief. Wieder sah er zu seinem Foto, das ihn vor dem Cafe` in Birmingham zeigte, und seine Augen wurden dabei immer größer. Draco drehte sich im Kreis und vergewisserte sich, dass er Recht hatte. jedes der Bilder war im Freien aufgenommen worden. Auf jedem der Bilder waren Schaufenster, normale Fensterscheiben, oder sonstige spiegelnde Flächen zu sehen. Und auf jeder dieser Spiegelungen konnte man einen Mann, der eine dieser Muggelkameras vor sich hielt, erkennen. Nun schaute seine Familie auf ihn hinunter. "Draco, muss ich mir Sorgen um deinen geistigen Zustand machen?", fragte Harry unsicher. "Und wenn schon, Harry... was ist dann anders als vorher?", murmelte Lucas und fing sich einen unsanften Fußtritt des blonden Vampirs ein, der ihn gespielt grimmig anschaute. "Okay, Kater, sag uns, warum du dir hier die Seele aus dem Leib kicherst!" Draco stemmte sich auf seine Ellenbogen und grinste Harry breit an. "Wir haben ihn! Wir haben den Mistkerl, der diese Scheiße angeleiert hat!", kicherte der Blonde und sah zufrieden das ungläubige Gesicht, das Harry nun zeigte. "Wie jetzt? Ehrlich?", fragte Adam perplex und sein Mund blieb vor Überraschung offen stehen. Auch Lucas starrte ihn an, dann fluchte er laut. "So ein Dreck!", schimpfte er. "Wie steh ich denn jetzt da? Drei Jahre stehe ich mit Harry diese verfickte Scheiße durch und dann kommt so ein Windelvampir und löst den Fall!" Harry wusste nicht, ob er Draco vor lauter Freunde abknutschen, ihn fragen, wer es denn sei oder ob er wegen Lucas` Kommentar lachen sollte. Er war gerade total überfordert. Dann entschied er sich für das schönste, der drei Dinge. Er kniete sich zwischen Dracos Beine, legte sich auf ihn und küsste ihn stürmisch, während der Blonde seine Beine fest um ihn schlang. "Okay, das war Nummer eins. Nummer zwei: Haha, Lucas!", grinste er und warf dem Dunkelblonden eine Kusshand zu, nur um sich schnell wieder Draco zuzuwenden. "Okay, sag mir, wie der Arsch heißt!" Draco grinste Lucas frech an und wandte seine Aufmerksamkeit wieder Harry zu. "Nigel Hawthorne!", spuckte er schließlich aus und beobachtete Harry, der bei diesen Worten regelrecht erstarrt war. Draco war sich sicher, dass, hätte Harry noch eine normale Blutzirkulation gehabt, er in diesem Moment kreidebleich geworden wäre. "Ist das nicht dieser dunkelhaarige Slytherin?" Harry sprang auf und trampelte zornig mit dem Fuß auf. "Ich wusste es!" Draco schnaufte auf, kam nun selbst auf die Füße und kniff die Augen zusammen, als er Harry fixierte. "Was genau meinst du zu wissen?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch. "Das die Slytherins alle - fast alle - gemeingefährliche Arschlöcher sind!" Harrys Zorn pulsierte heftig weiter, während er auf seiner Unterlippe kaute und Draco einen fragenden Blick zuwarf. "Der war ein Jahrgang über uns, nicht wahr?" Draco warf ihm einen abschätzigen Blick zu bevor er antwortete. "Ja, war er. Was bekomme ich von dir, wenn ich dir beweise, dass nicht alle Slytherins 'Arschlöcher' sind?" Harry sah ihn verwirrt an. "Ich habe keinen Schimmer, aber ich kann dir ein Küsschen anbieten!" "Das muss aber ein Monsterküsschen werden, Potter!", schnarrte Draco los und verschränkte die Arme vor der Brust. "Nigel Hawthorne war nämlich in Ravenclaw und du kennst ihn sogar. Treiber in der Quidditchmannschaft? Na? Klingelt da was?" Harry ließ sich ins Gras sinken und zog eines der Fotos heran. Grübelnd schaute er es an, dann machte er laut: 'HA! Klar weiß ich es. Als ich mit Cho zusammen war, war er stinkeifersüchtig. Anders als Roger Davis, aber eifersüchtig und ein miserabler Treiber. Er hat mich nie getroffen! Dieser kleine Drecksack erpresst mich? Dieses Würstchen? Dieser... WAAAH!" Harry war plötzlich so dermaßen in Rage, dass aus seinen Fingern violette Blitze schossen, die in die Bäume und das Haus einschlugen, der Himmel wurde immer Dunkler. Regen und Hagel prasselten auf die erschrockenen Vampire nieder, die sich auf den Boden geworfen hatten, nur um den Todesblitzen zu entgehen. Nie hatte Harrys Aura so pechschwarz pulsiert, seine Augen waren nicht schwarz, sondern blutrot, wie einst bei Voldemort in dessen besten Zeiten. Harrys lautes und aggressives Brüllen hallten über den Baumkronen wider. Draco setzte sich auf dem Boden auf, beschwor ein Schutzschild, welches ihn, Lucas und Adam einschloss und ließ Harry einfach toben. Er hatte nicht die Absicht, ihn zurück zu halten, denn er fand, dass er diesen Ausraster mehr als verdient hatte. Er selbst würde vermutlich nicht anders reagieren, wenn ihm jemand so etwas antun würde, aus welchem Grund auch immer. "Willst du ihn nicht mal beruhigen?", fragte Adam leise und sah unbehaglich zu Harry, aus dessen Händen immer noch Blitze schossen und die Bäume am Waldrand in Brand setzen, die jedoch vom Regen wieder gelöscht wurden. "Warum sollte ich? So lange er in seiner Wut das Haus nicht abreißt, soll es mir egal sein. Ich kann ihn verstehen. Dieser Hawthorne war schon immer ein kleiner, neidischer Drecksack. Und dass ausgerechnet dieser Idiot so eine Scheiße abzieht, hätte wohl keiner gedacht. Ich dachte schon, dass es fies wäre, immer diese dämlichen Sprüche abzulassen, als Harry damals was mit Cho hatte. Er hat hintenrum immer abgelästert, dass Harry ja froh sein könnte, dass Cedric von Voldemort umgebracht worden wäre, weil er anderenfalls ja nie eine Chance bei Cho gehabt hätte. Das ging unter die Gürtellinie und das sage ich!", betonte Draco schließlich und sah weiter Harry zu. Eine halbe Stunde dauerte der Sturm, der regen, der Hagel, die Blitze und Harrys Wutgeheule, dann hob er die Hand Richtung Wald und fing beinahe Mühelos den jungen Wolf auf, der in seine Hände glitt. Unnötig brutal riss er dem Tier die Kehle auf, trank das warme Blut und sank erschöpft ins Gras, wo er sich nicht mehr rührte. "Draco, nimm des Schutzschild weg!", rief Lucas und krabbelte zu Harry, nachdem Draco seiner Bitte nachgekommen war. "Harry... Hey, was ist mit dir? Sag was!", flehte Lucas und rüttelte an seiner Schulter, doch Harry bewegte sich nicht. "Ich glaube, er hat sich selbst ausgeknockt", grinste Draco und schüttelte den Kopf, während er sich bückte und Harry auf seine Arme hob. "Ich werd ihn ins Bett bringen. Ich glaube, er hat sich magisch eben total an seine Grenzen gebracht. Wundert mich auch nicht, war ein netter Sturm." "Und was machen wir jetzt mit diesem Drecksack von Erpresser?", fragte Lucas und lief Draco hinterher ins Haus, gefolgt von Adam, der sich die nassen Haare aus der Stirn strich. "Keine Ahnung", antwortete Draco. "Ich denke, das besprechen wir, sobald Dornröschen wieder wach ist und sich beruhigt hat." Harry schlief tief und seine Träume waren verwirrend. Immer wieder wechselten die Bilder zwischen seinen Opfern hin und her, dann zu Nigel Hawthorne und Hermine... Teddy... Cho... Draco... wieder Hawthorne... Blitze... Schreiend wachte er auf, rieb sich das schweißnasse Gesicht und übergab sich über dem Bettrand. Er wusste nicht, wann er das letzte Mal gekotzt hatte, doch im Moment schienen sich seine Eingeweide umzustülpen. Draco schreckte aus dem Sessel, in dem er eingedöst war, auf und besah sich mit angewidertem Gesichtsausdruck die rotbraune Lache vor dem Bett. Mit einer Handbewegung ließ er das Erbrochene verschwinden, ging zu Harry hinüber und schloss ihn wortlos in die Arme. Was hätte er auch sagen können? Harry zitterte in seiner Umarmung, krallte sich an seinem Hemd fest und Draco strich ihm beruhigend durch die feuchten Haare. Er wusste nicht, was Harry geträumt haben mochte, doch angenehm war es sicher nicht. "Halt mich fest... Halt mich fest...", wisperte der Schwarzhaarige immer wieder, kniff die Augen zusammen und brach in Tränen aus. In den letzten drei Jahren hatte er seine Gefühle immer nach hinten gestellt. Sie hätten ihn nur unnötig behindert. Er hatte sie nie zugelassen, doch das rächte sich heute Hundertfach. Er hatte das Gefühl, zu zerbrechen, das Gefühl, den Halt zu verlieren und wäre er ein Mensch, hätte er heute wohl das erste Mal über Selbstmord nachgedacht. Es war zu viel... viel zu viel. Er wurde dem Gefühlsansturm nicht Herr und schrie schmerzverzerrt auf, wand sich in Dracos Armen, als würde der ihn verbrennen. In seinem Kopf schallten all die Rufe seiner Opfer wider, legten seine Empfindungen beinahe lahm, bist er haltlos zu zittern begann. Draco presste den zitternden Körper fest an sich, strich immer wieder durch das schweißnasse Haar und hielt ihn einfach fest, während er ihm beruhigende Dinge zuflüsterte. Aufschreiend warf Harry den Kopf in den Nacken und riss die Augen auf, ohne irgendwas wahrzunehmen. Der Blonde starrte ihm ins Gesicht, sah ihm in die Augen, die von grün über rot zu schwarz wechselten und immer wieder von vorne anfingen, sich zu verändern. Draco stöhnte auf und hielt den Schwarzhaarigen in einem schraubstockartigen Griff fest. Er wusste, was hier vorging. Nicht umsonst war er Lucius Malfoys Sohn. Schwarze Magie war etwas alltägliches für ihn, er war damit aufgewachsen und er kannte sich damit aus. Und genau diese Magie kämpfte im Moment in Harrys Körper um die Vorherrschaft. Draco wusste, dass Harry, obwohl er niemals böse gewesen war, einen riesigen Anteil an schwarze Magie in sich trug, seitdem er Voldemort vernichtet hatte. Durch den Vampir, eine schwarzmagische Kreatur, wurde das ganze noch verstärkt. Doch Harry hatte immer mit Gefühl gezaubert. Diese Gefühle regten sich wohl nun und peitschten Harrys eigene Magie regelrecht auf. Draco konnte sich lebhaft vorstellen, dass Harry von Schuldgefühlen regelrecht zerfressen wurde..... Weiter geht es nächste Woche! Jetzt gibt es wenigstens schon mal einen Namen, aber warum und weshalb... da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden. *g* Bis nächsten Donnerstag! Knutschas, Jules & Silver P.S: Wer Lust hat, mal etwas ohne Harry und Draco von Jules zu lesen, ist hier richtig: http://www.fanfiktion.de/s/492516670000553a0c903a98 Die Story ist wunderschön und man kann sich wirklich in ihr verlieren, auch ohne unsere Hogwartsjungs! *g* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)