Der Geruch des Blutes von Silvereyes ================================================================================ Kapitel 29: Kapitel 29 ---------------------- Heya ihr Süßen! Schon geht’s hier auch weiter... Freut uns, dass euch letzte Woche der Kampf und die Gespräche gefallen haben, aber jetzt wird es Zeit, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Könnt ihr euch vorstellen, was damit gemeint ist? Ein riesen DANKE geht wie immer an alle Kommischreiber! *knutsch* Und nun wünsche wir ohne weiteres Gesabbel von uns, viel Spaß beim lesen!!! Kapitel 29 Die Tage zogen ins Land. Oftmals machten die vier Vampire nichts anderes, als stundenlang auf der Wiese zu liegen, als Raubkatzen durch den Wald zu streifen, oder jagen zu gehen. Zwei Monate, nach dem Besuch von Blaise, Theo und Hermine, klingelte am frühen Abend das Telefon. „Ich geh ran!“, rief Draco, der gerade daran vorbei lief. „Ja?“ „Hank hier! Jamy wird gebraucht!“ „Okay…“, murmelte der Blonde und legte auf. Harry, der am Türrahmen stand, nickte nur und lief die Treppe hinauf, um sich umzuziehen und zu bewaffnen. Unschlüssig blieb der Blonde stehen. Er sprang nicht auf Muggelblut an. Was sprach also dagegen, dass er Harry begleiten würde? Er stellte sich im Badezimmer vor den Spiegel und konzentrierte sich. Die blonden Haare wurden eine Nuance dunkler, kürzer und strubbeliger. Er veränderte seine grauen Augen in braune, hob die Wangenknochen etwas hervor und ließ die Lippen schmaler werden. „Ja, so geht’s!“ Dann lief er die Treppe hoch. „Maus, gib mir eine Waffe!“ Harry schaute auf und stutzte. „Was soll das denn werden?“ "Ich komme mit!", sagte Draco fest, keinen Gedanken daran verschwendend, dass Harry vielleicht nicht einverstanden sein könnte. Auffordernd streckte er seinem Freund eine Hand entgegen. "Nein, wirst du nicht!", gab Harry reflexartig zurück, hielt inne und sah den nun Honigblonden überlegend an. "Ähm ... ich meinte-" "Jaah?", meinte Draco langgezogen. "Was genau meintest du?" "Gar nichts?" "Sehr gut. Gibst du mir jetzt eine Knarre oder nicht?" Ein wenig irritiert drückte Harry ihm die silberne Glock in die Hand, die der Blonde grinsend an seinem Rücken im Hosenbund verschwinden ließ und die Lederjacke, die er von Harry geschenkt bekommen hatte, überzog. "Du wolltest mich doch nicht immer noch hier einsperren, oder? Wo wir doch längst festgestellt haben, dass ich mich nicht in einen blutsüchtigen Irren verwandle, nicht wahr?", fragte Draco süffisant und sah den Schwarzhaarigen mit hochgezogener Augenbraue an. "Nein, natürlich nicht. Aber warum willst du mich unbedingt in dieses stinkende Kabuff begleiten?" Harry konnte sein Erstaunen mehr schlecht als recht verbergen. "Reicht es, wenn ich sage, dass ich einfach bei dir sein will?" Draco schenkte Harry das süßeste Lächeln, das er drauf hatte, was den jedoch nur dazu brachte, misstrauisch zu schauen. "Okay, ist ja gut! Hör zu ... ich trau diesem Idioten einfach nicht. Was ist, wenn ... keine Ahnung, irgendjemand dran glauben soll, den du magst? Keine Ahnung, aber ich möchte einfach bei dir sein." Harry lächelte und legte sich Jamys Illusion auf. "Du willst mich also vor Dummheit bewahren", sagte er amüsiert. "Als ob man das könnte. Na los, lass uns gehen!" Draco ergriff Harrys hand und schloss zärtlich seine Finger darum, dann apparierte Jamy. In einer Seitengasse, nahe dem BlackSkull, tauchten sie wieder auf. "Wie soll ich dich denn nennen?", fragte Jamy. Draco lächelte vergnügt. "Du wirst mich bestimmt gleich auslachen, aber ich fand dein Anagramm so toll und da habe ich mir Gedanken um meins gemacht." "Ah... und?", fragte Jamy erstaunt. "Marco Sayid Fullouc!" Stolz sah er Jamy an. "Sayid? Das kommt mir so bekannt vor... warte... das ist doch aus LOST oder?" "Ja, der Typ ist klasse. Jamy lachte. Seit sein süßer Vampir das Fernsehen entdeckt hatte, war er beinahe Seriensüchtig geworden. Draco gab seinem Freund einen Rippenstoß und schnaubte. Er wusste, dass Harry sich über seine Fernsehsucht amüsierte, aber was sollte man sonst schon den ganzen Tag machen, wenn man mitten in der Einöde lebte? "Hör auf zu lachen und sag mir lieber wo wir hin müssen", fauchte er und Jamy beruhigte sich wieder. "Nun, mein lieber Marco... darf ich vorstellen? Das BlackSkull!" Jamy machte eine weit ausholende Bewegung mit seiner Hand und Marco rümpfte die Nase. "DAS DA ist es?" "Beschwer dich nicht, du wolltest ja unbedingt mit", grinste Jamy, packte Marco am Arm und zog ihn hinter sich her. Ergeben seufzend verdrehte Marco die Augen und trat hinter Jamy in die Bar ein. Eine mehr als üble Duftwolke kam seinen feinen Vampirsinnen entgegen und er musste an sich halten, um nicht auf dem Absatz kehrt zu machen. Schaudernd sah er sich um und fragte sich, was er in seinem Vampirleben wohl noch so alles erleben würde. Niemals hätte er gedacht, jemals in solch einer Kaschemme zu landen. Jamy jedoch ging zielstrebig zur Bar, übte seine gewohnte Handbewegung aus, die von Marco beäugt wurde, als wolle er sagen, dass es ja wohl das Mindeste wäre, was er tun könne und schob sich auf einen der Barhocker. Jamy grinste. "Du bist und bleibst eine kleine Queen, nicht wahr?" Marco rümpfte erneut die Nase. "Das hat nichts mit Queen zu tun... Hey!", rief er Hank heran, der sofort lächelte, als er Jamy sah, den Neuen aber nicht beachtete. "Wann, zum Teufel, hast du hier das letzte Mal durchgewischt?", fragte Marco zischend. Hank hob nur die Augenbrauen und wandte sich dann Jamy zu, um dem ein Glas Whiskey einzuschenken. "Hey, du arroganter Pavian! Bin ich unsichtbar, oder was?", regte Marco sich auf. Hank jedoch beachtete ihn nicht und beugte sich gerade zu Jamy, als Marco endgültig genug hatte. Er konnte ja einiges so ganz und gar nicht leiden, doch wenn er eines wirklich hasste, und zwar abgrundtief und unwiderruflich, dann war es ignoriert zu werden. Das war er als Malfoy nicht gewohnt und er sah wirklich keine Notwendigkeit darin, sich in dem Punkt zu ändern. Seine Hand schoss vor, so schnell, dass Hank keine Chance hatte, seinem harten Griff zu entkommen und zog den schmächtigen Wirt über die Theke zu sich her. Unversehens fand er sich Nase an Nase mit einem mehr als angepissten Gast wieder. "Hast du dir zu lange die Ohren nicht mehr gewaschen, oder was? Ich hab dich was gefragt und wenn ich etwas frage, erwarte ich gewöhnlich eine Antwort darauf", schnaubte Draco und drückte Hank wieder einige Zentimeter von sich. "Hölle noch mal! Anscheinend putzt du nicht nur deine Bar nicht, vom Duschen hältst du auch nicht viel. Und jetzt bring mir einen Whiskey, bevor ich den Boden mit dir putze. Noch klebriger kann der kaum werden. Und ich rate dir, mir nicht irgendwelchen billigen Fusel unterzujubeln!" Jamy hielt sich die Hand vor sein Gesicht und versuchte angestrengt, nicht zu lachen. Das und nicht anders war sein Draco Malfoy! Wie er ihn kannte und wie er ihn liebte und wäre ihm nicht bewusst, dass seine Chancen, gleich in ein Metertiefes Loch zu stürzen, verdammt groß waren, wusste er, dass er seinen blonden Vampir für eben diese Einlage heute noch vernaschen würde. "Marco...", sagte er stattdessen nur. "Ja, alles klar!", lächelte der süßlich, nachdem Hank mit zwei sauberen Gläsern und eine Flasche Jim Beam wieder gekommen war. "Okay, ich bin hier..." Hank nickte und reichte den Umschlag über den Tresen. Während Jamy ihn öffnete, schob Marco seine Hand auf dessen Bein und spürte, wie er sich nur Sekunden später verkrampfte. "Nein!", flüsterte Jamy. Er stand auf, trat einige Schritte zurück und ließ den Umschlag fallen, dann setzte es komplett bei ihm aus. Innerhalb von Sekunden erreichte sein inneres Sturmtief die Stärke eines Hurrikans. Er schrie auf, warf Tische und Stühle um, warf Hocker in die verspiegelten Regale des Tresens, stieß andere Gäste achtlos beiseite und sank dann laut weinend zusammen. Marco sprang auf, versuchte, seinen Freund irgendwie aufzuhalten, wurde aber selbst weit zurückgeworfen, als ein Wirbelsturm durch die Bar fegte; in seinem Zentrum sitzend, ein völlig aufgelöster und hilfloser Harry Potter. Der Blonde robbte über den Boden, sich gegen den Wind stemmend, zu Harrys Platz und griff nach dem Umschlag, der sich trotz des tosenden Sturms nicht vom Fleck bewegt hatte, als wäre es am Boden festgeleimt. Verzweifelt, Harry nicht aus den Augen lassend, der, wenn er so weitermachte, die Bar sicher zu Kleinholz verarbeiten würde, grapschte er nach dem Foto, drehte es und keuchte auf. Auf dem Bild lachte ihm eine braunhaarige, junge Frau entgegen, die wohl in ihrem Garten stand und den Arm voller Blumen hatte. Fluchend schloss Draco die Augen, denn dieses Gesicht war ihm mehr als bekannt. Er kannte es, seit er elf Jahre alt gewesen war. Es war das Gesicht von Hermine Granger. "FUCK!", schrie Marco los, warf das Bild beiseite und versuchte zu Harry zu gelangen. "Jamy! JAMY! VERDAMMT! Hör auf damit! Hörst du! Du hättest meine sofortige Zustimmung, diese Bruchbude dem Erdboden gleichzumachen, aber das hilft dir auch nicht weiter! Wir müssen endlich diesen Mistkerl stoppen!" Marco riss Jamy um, so dass der unter ihm begraben wurde. Augenblicklich legte sich der Sturm und Marco hielt sich die Hände über den Kopf, schützte auch seinen Freund, als kleine Holzsplitter von der Decke regneten. "Baby...", flüsterte er. Jamy schüttelte nur den Kopf, hielt sich schluchzend den Arm vor die Augen, während der Blonde sich erhob, das Bild und den Umschlag aufhob und nach Jamys Hand griff. "Lass uns hier verschwinden.“ An der Tür drehte Marco sich noch einmal zu Hank um, der in den Trümmern seiner Existenz stand. "So, ich denke, mein Freund hat dir einen Grund zum Putzen gegeben!" In der Seitenstraße apparierte Draco, der die Illusion fallen gelassen hatte, mit Jamy zurück, hob auch diese auf und zog Harry fest an sich. "Bitte... beruhige dich! Hermine wird nicht sterben! Das lassen wir nicht zu! Auch Teddy wird nichts passieren!" "Dray ... ich kann doch nicht ... das ...", schluchzte Harry haltlos und die Tränen liefen ohne Unterlass die bleichen Wangen herunter. "Hör auf, Harry. Das werden wir nicht zulassen! Wir haben schon viel zu lange gewartet, um diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen", ging Draco dazwischen und strich dem Schwarzhaarigen beruhigend über den Rücken, der sich in seiner Lederjacke festgekrallt hatte. Draco überlegte fieberhaft, was sie tun könnten, um diesen Erpresser endlich ausfindig zu machen. Den Briefkasten zu beobachten brachte nichts, wie Draco wusste. Harry hatte das schon längst versucht und war bei den Personen, die dort etwas eingeworfen hatten, stets in einer Sackgasse gelandet. Der Erpresser war schlau, das war ihm klar, doch irgendwo musste auch er einen Fehler begangen haben und Draco war mehr als entschlossen, ihn zu finden. Lucas trat auf die Veranda und schob sich eine Zigarette zwischen die Lippen, als er die beiden Gestalten auf dem Rasen entdeckte. "Shit! Dray! Was ist los?", rief er, sprang die Stufen herunter und rannte zu den beiden rüber. Harry machte nicht den Eindruck, als hätte er seinen Freund und Mentor überhaupt wahrgenommen, also reichte Draco wortlos den Umschlag an den Dunkelblonden weiter, der fassungslos auf das Bild der jungen Hexe starrte. "Draco, bring Harry ins Bett und dann komm wieder runter!", sagte er kühl. Kurz musterte der Blonde ihn, wollte schon widersprechen, doch das brachte nichts. Harry brauchte Ruhe. "Okay, ich bin gleich wieder da... Baby, komm mit!" Widerstandslos ließ sich Harry ins Haus führen, die Treppe hinauf, und ins Bett bringen. Draco ließ seine Klamotten verschwinden, dann deckte er ihn zu und setzte sich kurz auf die Bettkante. "Mäuschen, ich bin gleich wieder da." Liebevoll küsste er ihn, dann schloss er die Tür. Lucas saß auf der Couch, zwischen seinen Fingern drehte er ein Glas Whiskey, ein zweites stand auf dem Tisch. "Wo ist Adam?" "Er schläft!" Lucas saß auf dem Sessel am Fenster und musterte Draco, der den Eindruck erweckte gleich komplett in die Luft zu gehen. Draco ging zur Anrichte, schnappte sich eines der schweren Whiskeygläser, ließ aus der Flasche ein wenig von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit hinein fließen und stürzte den Drink schnell herunter. "Warum habt ihr es soweit kommen lassen?", zischte Draco aus zusammengebissenen Zähnen los und sah Lucas nicht an. Er stand immer noch mit dem Rücken zu ihm. "Wie bitte?" Im ersten Moment dachte Lucas, er hätte sich verhört, doch so war dem wohl nicht. "Spinnst du? Ich... pass auf, was du von dir gibst, Kleiner!" Draco hatte ihn noch nie erlebt, wenn er wütend war, und er war sich sicher, dass er es auch nicht wollte. Draco knallte das Glas auf das Holz der Anrichte und wirbelte herum. Stechend sah er Lucas an. "Komm mit jetzt bloß nicht mit diesem 'Ich bin der große Boss-Scheiß', klar? Das zieht im Moment überhaupt nicht. Ich dachte, du bist sein Mentor. Der große Manitu, oder was auch immer. Warum hast du es so weit kommen lassen? Warum habt ihr nicht schon eher etwas getan! Ihr hattet verfickt noch mal lange genug Zeit dazu!", schrie Draco los und gestikulierte wild mit den Händen umher. "HEY!" Lucas war auf ihn zugegangen und drehte ihn grob an der Schulter zu sich herum. Ein tiefes Knurren drang aus seiner Kehle, als er Draco mit nachtschwarzen Augen wild anfunkelte. "Es gab nichts, was wir tun konnten! Spiel dich hier nicht auf, verstanden? Glaubst du, wir hätten nie versucht, heraus zu finden, wer das Arschloch ist? Spätestens, als Harry dich auf dem Foto sah!", fauchte er ungehalten. Draco kniff die Augen zusammen, die sich nun ebenfalls drastisch verdunkelten und knurrte auf, während er zu Lucas` Hand auf seiner Schulter sah. "Lass mich los", zischte er und schüttelte Lucas ab. "Hast du überhaupt eine Ahnung, wie viel ihm diese Frau bedeutet? Wenn nicht bald was geschieht, dann geht er daran kaputt. Willst du zusehen, wie er all diejenigen umbringen muss, die er liebt? Willst du das?" "SEH ICH VIELLEICHT SO AUS?", schrie Lucas plötzlich. "OB DU ES HÖREN WILLST ODER NICHT, ABER ICH LIEBE HARRY! DAS TAT ICH SCHON, BEVOR DU HIER AUFGEKREUZT BIST! DU UND DEINE SAUDÄMLICHEN SPRÜCHE!" Lucas starrte ihn kampflustig an. In diesem Moment war es ihm egal, ob Draco der Partner seines besten Freundes war. Er ließ sich nicht von einem Grünschnabel beleidigen. "Ich bin mir durchaus bewusst, dass er daran kaputt geht! Stell dir mal vor! Was bildest du dir eigentlich ein?" Draco zog nur eine Augenbraue hoch, als er Lucas von oben bis unten ansah und dann abfällig schnaubte. "Wenn du jetzt eine Grundsatzdiskussion anfangen willst, wer an Harry die älteren Rechte hat... nur zu. Die verlierst du haushoch", schnarrte Draco in seiner besten Eisprinz-Manier. Sein Mäuschen litt und er hatte keine Lust, sich von Lucas dumm von der Seite anmachen zu lassen. "Und ich bin derjenige, der mit Harry klar kommen muss. Das sollte dir vielleicht klar sein... BOSS", spukte Draco schließlich aus und blitzte ihn aus tiefschwarzen Augen an. Wie zwei Kampfhähne standen sich Lucas und Draco gegenüber, funkelten sich wild an und waren bereit, all die noch nicht ausgesprochenen Anschuldigungen in einem Kampf zu klären. "Hey Jungs! Kommt wieder runter!", murmelte Adam, trat zwischen sie und schenkte sich ebenfalls ein Glas Whiskey ein. Wütend musterte Lucas seinen Freund. "Du hast doch keine Ahnung, worum es geht!", knurrte er. "Oh doch. Draco ist sauer, weil sein Harry leiden muss, was ich durchaus verstehe. Und du bist sauer, weil Draco dir vorwirft, den Typ noch immer nicht entlarvt, aufgespürt und tot gebissen zu haben. Jungs, jetzt hier rumzustreiten, wer die älteren Rechte an Harry hat - was nebenbei gesagt, dämlich ist, denn Harry ist keine Blumenvase oder sonst was, dass man herumreichen kann - steht völlig außer Frage! Das ist nicht wichtig. Das einzig wichtige ist, Harry zu helfen, diesen Bastard zu finden. Wir sind vier böse, gefährliche, tödliche Vampire. Es wird uns doch wohl möglich sein, dieses Dreckschwein zu finden, oder?" Lucas sah Adam an, musterte Draco und biss sich auf die Unterlippe. "Hm... ich hasse es, wenn er Recht hat." Er zögerte und fing den Blick des Blonden ein. "Er hat doch Recht, oder?" Draco ließ den Kopf sinken, rieb sich mit einem Finger über die Nase und nuschelte etwas vor sich her. "Wie war das?", fragte Adam nach und grinste. "Jah, ist ja gut... du hast Recht. Und glaub nicht, dass du das von mir noch mal zu hören bekommst, klar?", fauchte Draco und wandte sich ab, um zu der Anrichte zurück zu gehen. "Ich gebe einem Muggel Recht, bei Salazar! Ich bin echt nicht mehr normal." Ohne das Gekicher der beiden zu beachten, stand Draco vor der Anrichte, auf dem ein verziertes Holzkästchen stand. Er wusste, was sich darin befand, auch wenn keiner von ihnen jemals hinein gesehen hatte. Harry hatte einen Bann darüber gelegt, damit es, außer ihm selbst, niemand öffnen konnte. Draco schnaubte laut auf und hielt seine Hand darüber ausgestreckt. Hellrote Blitze schossen zwischen seinen gespreizten Fingern hin und her, die Entladungen kamen in immer schnellerer Folge, bis sie sich bündelten und direkt in die nun sichtbare Barriere, die über dem Kästchen pulsierte, einschlug. Zufrieden nahm Draco die Hand herunter, hob das Kästchen an und setze sich damit auf den Boden vor dem Couchtisch und goss sich noch einen Whiskey ein. Er bemerkte die ungläubigen Blicke der anderen beiden und sah auf. "WAS?", schnappte er und stellte das Kästchen auf den Couchtisch. "Ich könnte mich ja irren, aber ich denke mir, dass Harry einen Grund hatte, dort einen Bann drauf zu legen", meinte Lucas. "Schatz, ich denke, dass Draco schon das Richtige tut. Fang nicht wieder von vorn an." Beschwichtigend legte Adam seine Hände auf die seines Freundes und zog ihn ebenfalls auf den Boden vor den Tisch und lehnte sich an die Couch. "Na los, mach's auf!" "Warte!" Alle wandten sich zur Treppe, wo Harry stand und ihnen einen scharfen Blick zuwarf. "Bevor du es öffnest, möchte ich gern noch etwas sagen. Ich werde es nicht akzeptieren, wenn sich meine Freunde... der Mann, den ich liebe und mein bester Freund wegen mir in die Haare kriegen. Wenn ich dazwischen gehen muss - und glaubt mir, ihr Süßen, ich würde es tun - ist es mir scheißegal, wie ihr euch danach fühlt! Ist das angekommen?" Schweigend saßen Lucas und Draco da, sahen weder Harry noch sich selbst an. "Hallo?!", rief Harry erneut. "Ja, ist angekommen. Ich bin ja nicht taub!", motzte Lucas. Draco ignorierte Harrys Ausruf und ließ das Schloss des Kästchens hoch schnappen. Perplex sah er hoch, als es sofort wieder zurück schnappte. Erneut öffnete er das Schloss, nur, um wieder denselben Effekt zu erzielen. Ärgerlich fuhr sein Kopf erneut hoch und er funkelte Harry an. "Könntest du das vielleicht lassen?" "Ich will nicht, dass du das siehst", sagte Harry leise und streckte eine Hand aus, um das Kästchen erneut zu versiegeln. "Potter! Entweder machst du das sofort wieder rückgängig, oder ich appariere damit irgendwo hin, wo du mich nicht so schnell finden wirst, klar? Also hör auf mit dem Blödsinn, ich will dir nämlich nur helfen!" Harry ließ das Kästchen in seine Hand schweben und trat auf die Wiese hinaus, ohne auf die anderen zu reagieren. "Der Typ treibt mich noch in den Wahnsinn!", knurrte Draco leise und folgte ihm. Auch Lucas und Adam erhoben sich und setzten sich zu ihrem schwarzhaarigen Freund ins Gras. "Draco, dort drin sind all die Fotos von den Menschen, die ich getötet habe; die ich töten musste. Ich habe dir nie gesagt, wie viele es waren und... ich will nicht, dass du siehst, wie viele Leben ich genommen habe... nehmen musste." "Herrgott noch mal! Glaubst du denn, dass ich mir das nicht schon selbst zusammengereimt habe? Keine Sorge, ich hatte nicht angenommen, dass ich der Erste war. Und nur weil du dich den Bedingungen dieses Mistkerls gebeugt hast, bist du nicht besser oder schlechter als vorher. Du bist immer noch Harry Potter, verdammt! Du bist nicht schlecht, oder böse oder sonst was in der Richtung. Oder hat es dir Spaß gemacht, all diese Menschen zu töten? Und jetzt gib dieses Ding schon her, bei Merlin!", fauchte Draco und streckte Harry auffordernd die Hand entgegen..... Da ist der Erpresser wieder aus seinem Loch gekrochen. Und ihr dachtet schon, der würde nicht mehr auftauchen, was? *g* Wir nähern uns mit großen Schritten dem Showdown und ihr könnt wirklich gespannt sein, was wir uns dafür ausgedacht haben. Bis nächste Woche! Knutschas, Jules & Silver Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)