Der Geruch des Blutes von Silvereyes ================================================================================ Kapitel 8: Kapitel 8 -------------------- Hallo liebe Leute! Heute nur ganz kurz, bin ein bisschen im Stress, aber ich will euch ja trotzdem nicht warten lassen, oder? *g* Wie immer, gehen ganz viele Knuddler und Knutschas an alle Kommischreiber! Wir beide wünschen euch viel Spaß beim lesen!!! Rosenjules & Silvereyes So, genug gelabert, ab zum Chap!!! Kapitel 8 Draco riss sich los, stolperte zurück und fiel ziemlich unsanft auf den Boden. Bevor er überhaupt realisiert hatte, wo er war, kroch er panisch rückwärts, weg von dem Fremden, der ihn starr musterte und die Hand ausstreckte. Ohne dass er etwas sagte, flog Dracos Zauberstab aus der Innentasche seiner Jacke in die Hand des anderen. „Verflucht, wer bist du?“, schrie Draco. Harry antwortete nicht, sondern setzte sich auf einen umgekippten Baumstamm. Draco schaute sich um. Sie waren in einem Wald, soviel stand fest. Er richtete seinen Blick wieder auf den Mann vor ihm. „Wer bist du?“ „Jamy… alles andere ist egal. Es ist noch nicht an der Zeit, dass du es erfährst, Draco. Setz dich… Bitte!“ „Einen Teufel werde ich tun. Gib mir meinen Zauberstab wieder!“, rief der Blonde. „Nein. Ich werde dich nicht angreifen. Es ist nur eine Vorsichtsmaßnahme, damit du nicht verschwindest.“ Harry bewegte sich nicht, saß still da und wartete. Draco stand auf, klopfte sich das Gras von der Hose, machte aber keine Anstalten, sich zu setzen. „Draco, ich muss dringend mit dir reden, aber ich kann nicht, wenn du da rum stehst, also setz dich!“ Zögernd und mit einem guten Meter Abstand nahm der Blonde auf dem gleichen Stamm Platz. Harry schwieg einen Moment, schaute auf das Holz, entdeckte die Kratzer, die Lucas` Finger verursacht hatten, als Harry ihn hier vor ein paar Wochen in die Hölle gestoßen hatte. Mit einer geschmeidigen Handbewegung zog er die silberne Glock aus dem Hosenbund und ließ sie locker in der Hand liegen. Laut keuchte der Blonde auf. „Verfluchte Scheiße… Was… was soll das? Was willst du von mir?“, stammelte er vor Angst gelähmt. „Oh… das fragst du mich besser nicht, Draco Malfoy!“ Der Kopf des Anderen schoss nach oben, als Harry seine Sonnenbrille abnahm und in die Jackentasche steckte. Seine grünen Augen funkelten den Blonden prüfend an. „Wo… woher kennst du meinen Nachnamen? Den habe ich dir nicht gesagt!“ „Du bist Draco Lucius Malfoy, geboren am 5. Juni 1980, Sohn von Lucius und Narzissa Malfoy. Dein Vater war ein Todesser, ein enger Verbündeter des dunklen Lords. Nach dem Krieg wurdet ihr alle frei gesprochen. Du bist ein Slytherin – die schlimmsten, aller Hogwartsschüler, meiner Meinung nach – und dein bester Freund ist Blaise Zabini, auch wenn ich festgestellt habe, dass es mehr, als Freundschaft ist. Seit wann bist du schwul, Draco?“ Draco starrte den Anderen an, versuchte sich zu erinnern, ob er ihn schon irgendwo gesehen hatte, doch ihm fiel partout nichts ein. „Wo.. woher… woher weißt du all das über mich?“ Seine Stimme zitterte so stark, wie seine Hände. „Du hast dich sehr verändert, Draco. Was ist aus dem hochnäsigen, eiskalten Slytherinprinzen geworden, den wir alle nach Herzenslust verabscheut haben?“ Draco presste die Lippen aufeinander. Er schwieg, wollte nichts mehr sagen. Irgendwas war hier verflucht faul und die Panik in ihm wuchs immer mehr. ‚Der ist tot. Gestorben im Krieg… scheiß Slytherins…’ Harry lächelte ein wenig. Naja, zumindest waren sie endlich einer Meinung, was das Schlangenhaus anging. „Okay… also, mein Name ist Jamy Peter Rothras. Ich bin ein Auftragskiller.“ Draco schnappte hörbar nach Luft. „Hast du eine Vorstellung, wer dich unbedingt tot sehen will?“ Draco ging nicht auf die Frage ein, sondern wollte etwas ganz anderes wissen. „Wenn du ein Auftragskiller bist… warum sitze ich dann hier und lebe noch?“ „Hm… weil ich gestehen muss, dass es mir nie so schwer gefallen ist, einen Auftrag auszuführen.“ Harry stand auf, schritt langsam um den Blonden herum und beugte sich hinunter. Er wühlte seine Nase in Dracos Haar, sog tief den Duft ein und seufzte. „Du riechst so verflucht gut, weißt du das? Hmmm…“, schnurrte er. Draco zuckte zusammen, spürte, wie sich eine Gänsehaut in seinen Nacken kämpfte. ‚Oh Himmel… scheiße, das kann nicht wahr sein. Der Typ hat eine Knarre in der Hand und ich werde trotzdem hart!’ Harry kicherte stumm und blieb hinter Draco stehen, richtete die Pistole auf seinen Kopf und drückte sie in das hellblonde Haar. „Du hast meine Frage nicht beantwortet.“ Der Blonde zitterte so heftig, wie nie… bebte geradezu und schloss die Augen. „Bitte... nicht…“, flüsterte er. „Meine Frage, Draco Malfoy!“, knurrte Harry und drückte die Pistole stärker an Dracos Hinterkopf. „Ich weiß es nicht… bitte… oh Gott!“ Draco flossen die Tränen über die Wangen, er spürte, dass er kurz vor einem Nervenzusammenbruch stand. Für solche Scheiße war er einfach viel zu labil geworden. Harry ließ die Waffe sinken, bewegte sich aber nicht. „Denk nach. Wer hat dich so gern, dass er dich tot sehen will?“ „Keine Ahnung!“, schrie Draco plötzlich. „Ich bekomme Unmengen an Drohbriefen. Hunderte… ich kann nicht mehr… bitte…“ Erneut erstarb seine Stimme. Harry schluckte. Er tat ihm Leid. „Okay, ich glaube dir. Und ich würde dich auch verschonen, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass ich ziemlich unter Druck stehe.“ „Wenn es Geld ist… ich kann dir alles geben, was du willst. Ich habe genug Gold!“ „Nein, Draco… ich brauche kein Gold… Ich muss einen kleinen Jungen beschützen. Wenn ich dich nicht töte, dann muss er sterben!“ Draco runzelte die Stirn. „Was… was soll das bedeuten? Wirst du erpresst?“ „Gut kombiniert, Malfoy. Also… sag mir, was ich tun soll!“ Wenn die Wahl zwischen ihm – dem fiesen, eiskalten Slytherin, den eh keiner leiden kann, liegt und einem armen, unschuldigen Kind… wie schwer fiel da die Entscheidung? „Na los…“, wisperte er. „Was meinst du?“ „Erschieß mich! Knall mich ab! Leg mich um… oder wie immer du es nennst!“ Harry lachte trocken auf. „Plötzlich so redegewandt, Draco Malfoy?“ „Das ist nicht witzig!“ Harry verstummte. „Da hast du Recht.“ ‚Ich will nicht sterben!’, dachte Draco. „Ich will auch nicht, dass du stirbst!“, sagte Harry ernst und setzte sich wieder. Dracos Kopf schoss erneut hoch. „Was… wie… hab ich das laut gesagt?“ „Nein. Draco… ich sollte vielleicht noch etwas hinzufügen. Ich bin nicht nur ein Auftragskiller.“ Er machte eine dramatische Pause. „Ich bin zudem auch ein Schwarzmagier. Ich beherrsche stablose Magie perfekt, spreche Parsel und kann deine Gedanken lesen.“ Draco schoss das Blut in die Wangen. „ALLE?“, kreischte er. Harry lachte leise. „Jaah… und du hast sehr interessante Gedanken!“ „Oh scheiße…“ Nun sprang der Blonde auf, lief hastig hin und her und blieb dann stehen. „Noch irgendwas, was du mir sagen solltest, bevor ich ins Gras beiße?“ Harry ging auf's Ganze. „Nun… wenn ich mich beschreiben müsste, würde ich sagen, dass ich absolut tödlich bin. Buchstäblich, Draco und dazu brauche ich keine Magie!“ „Ich versteh nicht!“ Harry streckte die Hand zum Wald aus, wisperte einige Worte und schneller als Draco schauen konnte, zappelte ein junger Fuchs in Harrys Hand, der einfach auf ihn zugeschossen kam. „Was… WAS TUST DU DA?“ Draco schaute panisch auf Harrys Hand, wo der Fuchs immer schwächer zappelte, bis er leblos in Harrys Hand lag. Er hatte ihm die Luft abgequetscht. Nun blickte er in Dracos Augen. „Was ich hier tue, ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Du riechst verflucht gut, und ich will dich wirklich nicht angreifen. Vielleicht drehst du dich besser um.“ „Ich kehre dir sicher nicht den Rücken zu!“ Erneut lachte Harry leise auf und schüttelte den Kopf. „Wenn ich dich töten wollte, könntest du auch am anderen Ende der Welt sein und ich würde dich dennoch kriegen.“ Harry senkte den Kopf, doch als er wieder aufschaute, waren die leuchtend grünen Augen schwarz, wie die Nacht und seine Eckzähne blitzen gefährlich auf. „Oh… Oh mein Gott…“, hauchte Draco und sah sprachlos zu, wie Harry die Kehle des Tieres aufriss und große Schlucke Blut trank. „Du bist ein… Vampir!“, stellte Draco beinahe sachlich fest. Bei all den Eigenschaften, die dieser Jamy aufgezählt hatte, war das noch die angenehmste. Es ekelte ihn nicht an, das zu sehen. Doch die Tatsache, dass er einem schwarzmagischem Vampir mit einer Glock in der Tasche gegenüber saß, der es auf sein Kopfgeld abgesehen hatte, machte die Sache nicht besser. Harry warf das tote Tier mit einer ausladenden Handbewegung in den Wald zurück und wischte sich den Mund ab. Seine Eckzähne bildeten sich zurück und stumm sah er den Blonden an. „Es tut mir Leid, Draco.“ „Töte mich doch einfach...“, flüsterte er. Harry schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht…“ „Warum nicht?“ „Als ich deine Fährte aufgenommen hatte… deinen Duft das erste Mal einatmete… Himmel, du hast keine Vorstellung, was du in mir auslöst.“ „Wer bist du?“, fragte Draco erneut. „Ich weiß nicht, ob ich es dir sagen kann. Ob ich dir vertrauen kann.“ „Das kann ich dir auch nicht sagen. Aber… ich kann dir versprechen zu schweigen.“ Harry lächelte dieses wunderbare Lächeln. „Lass… lass mich vorher etwas tun, Draco.“ Er zog den Blonden wieder auf den Baumstamm zurück. „Oh… vorher muss ich dich noch etwas fragen. Was war so gut mit Potter?“ Draco schreckte auf. „Was.. was weißt du denn über Potter?“ „Oh… eine Menge. Und du hast an ihn gedacht. Im Cafe`. Er war dein Feind, also was war so gut mit ihm?“ ‚Megaorgasmus… oh Himmel, der Gedanke an ihn… waaahhhh’ „Lass das!“, keifte Draco. „Ich mach doch gar nichts. Megaorgasmus? Warte… hast du dir einen runtergeholt und dabei an mi… Potter gedacht?“ „Nein!“, fauchte Draco. ‚Oh jaah…’ „Oh Scheiße… lass das jetzt. Komm aus meinem Kopf raus!“ „Okay, tut mir Leid. Aber es ist dennoch sehr interessant.“ Harry stand wieder auf. „Du willst also wissen, wer ich wirklich bin?“ „Ja, will ich.“ „Draco, warst du jemals an Potters Grab?“ „Warum fragst du?“ „Danke für die Antwort.“ Harry lächelte, denn der Blonde hatte daran gedacht, wie oft er sehnsüchtig an Harrys Grab gesessen hatte. „Du weißt schon, dass er da nicht begraben ist, nicht wahr?“ „Ja… ich weiß…“, murmelte der Blonde und in seiner Stimme schwang ein Hauch Traurigkeit mit. „Fehlt er dir?“ „Warum sagst du mir nicht einfach, wer du bist?“, knurrte Draco, doch seine Gedanken waren Harry schon Antwort genug. ‚Himmel… ich vermisse ihn so sehr, dass es weh tut… jeden Tag…’ Harry trat dicht hinter ihn, vergrub seine Nase wieder in Dracos Haar und seufzte leise. Der Blonde wandte den Kopf und kurz schauten sie sich in die Augen, dann lagen ihre Lippen sanft aufeinander. Hörbar atmete Draco auf, wühlte eine Hand in das dunkelblonde Haar und spürte nicht, wie Harry den Illusionszauber aufhob. Er verstärkte den Kuss, ging dabei um ihn herum und zog den Blonden fest an sich. Er ließ seine eiskalte Zunge über Dracos Lippen gleiten, die sich sofort hungrig öffneten und der fremden Zunge Einlass boten. Dracos Beine schlangen sich um die Hüfte Harrys, ihre Becken rieben sich hart aneinander und sie konnten genau spüren, wie erregt sie waren. Draco stöhnte leise in den Kuss hinein, dann löste er sich keuchend von ihm, hatte die Augen noch immer geschlossen und seine Stirn ruhte an Harrys. Dem Vampir war schwindlig. Er hatte solch einen Kuss noch nie erlebt. Sein Verlangen brannte hart in seinen Eingeweiden und Dracos Duft haftete nun an ihm, würde seinen Verstand komplett ausknocken. „Wer bist du?“, wisperte Draco. „Öffne die Augen!“ Draco ließ wie in Trance seine Augenlider flattern und er starrte in smaragdgrüne, die ihn verlangend ansahen. Der Blonde ließ seinen Blick schweifen, verstrubbeltes schwarzes Haar kam in sein Blickfeld, eine glatte Stirn mit einer verblassten, blitzförmigen Narbe und entsetzt ließ er seine Hände sinken und stolperte ein paar Schritte zurück. 'Das kann nicht sein! NEIN! Er ist doch tot ... der verarscht mich doch ... nein' "Ich kann dir versichern, dass ich dich nicht verarsche, Malfoy", lächelte Harry leicht. Er hatte mit keiner anderen Reaktion gerechnet. "Was für eine verdammte Scheiße läuft hier?", schrie Draco los und sein Blick glitt stetig rauf und runter, während er kalkweiß wurde und unkontrolliert zitterte. "Und hör verdammt noch mal auf, meine Gedanken zu lesen! WER ZUR HÖLLE BIST DU?" "Mein Name ist immer noch der gleiche, auch wenn die ganze Zaubererwelt mich für tot hält", grinste Harry und ließ sich auf dem Baumstamm nieder, die Waffe immer noch locker in seiner Hand haltend. "Du bist nicht Potter ... Potter ist tot, verflucht!" Draco schüttelte immer wieder den Kopf und ließ Harry dabei nicht eine Sekunde aus den Augen. Harry seufzte und kratzte sich im Nacken. "Na los ... frag mich irgendwas." "Ach und wer sagt mir, dass du die Antwort nicht aus meinen Gedanken kennst?" "Okay, dann erzähl ich dir eben noch ein wenig ... wir haben uns das erste Mal bei Madame Malkins getroffen, ich hab dir im Zug die Freundschaft ausgeschlagen, im ersten Jahr bist du kreischend aus dem Verbotenen Wald gerannt, im zweiten Jahr wolltest du unbedingt dem Erben Slytherins bei seiner Aufgabe helfen, im dritten Jahr hast du allen vorgespielt, die Verletzung von Seidenschnabel wäre ach so schlimm, im vierten Jahr hat dich der falsche Moody in eine recht niedliches Frettchen verwandelt, im fünften Jahr hat Ginny Weasleys Flederwichtfluch dich ausgeknockt, im sechsten Jahr hätte mein Sectumsempra dich fast getötet, wenn Snape dir nicht geholfen hätte, auf dem Astronomieturm hättest du nie im Leben Dumbledore umgebracht und als wir bei euch zu Hause gefangen waren, hast du gelogen als du behauptet hast, du wüsstest nicht, dass ich es bin ... soll ich weitermachen? ... ach ja, außerdem hab ich dir während der Schlacht auf Hogwarts das Leben gerettet ... zweimal", ratterte Harry in einem irren Tempo herunter und er musste beim Anblick Dracos fast lachen, denn dessen Augen wurden bei seinem Monolog immer größer. "Aber.. aber... wie, ich meine... wie..." "Wie das möglich ist?", half Harry weiter. "JA!". schrie Draco. "Nun... ich kann mich noch erinnern, dass ich etwas Streit mit Ron und Hermine hatte, weil ich nicht feiern wollte. Mir war einfach nicht danach. Überall lagen Leichen und die feiern eine Riesenparty. Ich bin abgehauen und in den Wald gegangen. Ab da ist alles weg. Ich kam in einem Wald im Norden Englands zu mir. Keine Ahnung, warum der Vampir mich nicht getötet hat. Ich weiß auch nicht, wer es war. Naja, meine erste Amtshandlung als Vampir war, dass ich ein Rudel Wölfe verjagt habe. Ich hatte Durst... brennenden Durst. Im ersten Jahr habe ich so ziemlich alles getötet, was mir in die Finger kam, bis ich mich auf junge Männer spezialisiert habe." "Und seit wann bist du schwul?", fragte Draco, noch immer sehr skeptisch. "Ich weiß nicht. Ich schätze, seit ich heraus gefunden habe, wie lecker junge Männer sind. Sie riechen so viel besser als Frauen." Harry lachte leise. "Wa... warum bist du nicht zurück gekommen?" "Ist das nicht offensichtlich? Ich hätte jeden getötet, ob Freund oder Feind. Das war ein Risiko, welches ich nicht eingehen wollte. Irgendwann nach über einem Jahr hat Lucas mich gefunden und mir geholfen Vegetarier zu werden." Harry setzte das Wort mit Fingern in Gänsefüßchen. "Wer ist Lucas?", fragte Draco scharf... viel schärfer, als gewollt. "Ohh... eifersüchtig, Baby?" "Vergiss es, Potter!", schnarrte Draco in alter Malfoy-Marnier. "Lucas ist ein Vampir aus der Muggelwelt. Er wurde Mitte der fünfziger Jahre verwandelt." "Uhh... der ist ja verflucht alt!", schüttelte sich Draco. "Jaah, aber wir altern nicht. Ich bin noch immer achtzehn, so wie Lucas noch immer siebzehn ist. Technisch betrachtet..." "Und Vegetarisch heißt was genau?" "Wir töten keine Menschen... nun ja, bei mir kommt es hin und wieder vor. Ich will ehrlich sein." "Wann kommt es vor?", wollte Draco wissen und setzte sich wieder... in gebührender Entfernung. Harry schloss gequält die Augen und verfluchte im Stillen Dracos Neugier und seine eigene Ehrlichkeit. "Wenn ich Sex habe", antwortete Harry knapp und warf Draco einen Seitenblick zu, der ihn wie erstarrt ansah und dann panisch auf seinen Unterleib starrte, bevor er erneut aufsprang. "OH SCHEIßE! Potter ... das ... das ist nicht dein Ernst, oder?", rief Draco aus und hob abwehrend die Hände, als Harry entrüstet schnaubte. "Glaub mir, Draco, wenn ich das vor hätte, dann...", begann Harry und ging langsam auf den Blonden zu, der immer weiter vor ihm zurückwich, bis es nicht mehr weiter ging. Er blickte zurück und erkannte eine alte Tanne, an deren Stamm er lehnte. Schneller als er es wahrnehmen konnte, stand Harry direkt vor ihm und seine Hände pressten sich an die Rinde neben seinem Kopf. "... dann würdest du schon längst schreiend unter mir liegen ... stöhnend ... keuchend ... wimmernd ... und mich um mehr anbetteln", raunte Harry ihm ins Ohr und sog tief Dracos Geruch ein, der ihm die Sinne vernebelte. Draco stand eng an den Baum gepresst da und atmete hektisch. 'Was ist das nur für eine abgefahrene Scheiße hier ... oh verdammt ... er ist hart ... Potter ist hart! Potter ist hart wegen mir ...’ "Ja, Draco ... nur wegen dir ... Hölle, du riechst so gut", knurrte Harry auf und vergrub seine Nase in den blonden Haaren, ließ seine Hand über Dracos Oberkörper gleiten, roch die Angst, aber auch die Erregung, die er in ihm auslöste und gegen die er Machtlos war. 'Was passiert nur mit mir .... was tut er mir hier an ... er hat mich verzaubert ... ganz sicher ...' "Ich hab dich nicht verzaubert ... Gefühle kann selbst ich nicht herbeizaubern", flüsterte Harry und ließ seine kalten Lippen über die warme Haut Dracos gleiten. Draco wollte ihn von sich stoßen, doch Harry bewegte sich keinen Zentimeter. Dracos Hände lagen auf Harrys harter, eiskalter Brust. „Hör auf…“, wisperte Draco. „Ich tu doch nichts!“ „Doch, du kramst in meinem Kopf herum. Das ist nicht fair!“ Harry ließ ihn los und lachte laut auf. „Das ist wirklich klasse! Draco Malfoy redet von Fairness!“ „Hey, damals waren wir alle Menschen und niemand war im Vorteil! Können das alle Vampire?“ „Was? Gedanken lesen? Nein. Lucas kann es nicht und Adam auch nicht.“ „Wer zum Teufel ist nun schon wieder Adam?“ Harry ging wieder auf ihn zu und schob seine Hand frech auf Dracos Hintern, packte fest zu und presste sich an ihn. Der Blonde stöhnte auf und schloss die Augen. ‚Scheiße… scheiße… scheiße… ich komm gleich!’ „Kann es sein, dass du doch eifersüchtig bist?“, schnurrte Harry in Dracos Ohr und leckte über die Halsschlagader, die unter seiner kalten Zunge vibrierte. „Du machst mich wahnsinnig, Draco…“ „Bitte… ich will nicht sterben… Bitte Potter…“, flehte der Blonde. „Ich kann dich nicht töten…“, flüsterte Harry an seine Lippen, bevor er sie zu einem festen Kuss verschloss. Er wurde leidenschaftlicher, gieriger, dann spürte Harry, wie ihn seine Selbstkontrolle verließ. Er wirbelte herum und war binnen weniger Sekunden auf der anderen Seite der Lichtung, wo er hart mit der Faust gegen einen Baum schlug. „Ganz ruhig, Harry… du schaffst das“, murmelte er. Draco sackte am Stamm der Tanne zusammen und besah sich zitternd Harrys Ausbruch. Sein Atem raste und er spürte seinen Puls fast schon schmerzhaft pochen. Überrollt von seinen widerstreitenden Gefühlen vergrub er sein Gesicht in den Händen und schluchzte auf. 'Verdammt ... verdammt noch mal! Draco Malfoy ... wo bist du nur wieder rein geraten?' Er kam nicht klar mit seinen Gedanken, mit seinen Gefühlen und schon gar nicht mit der Gegenwart des Vampirs, der wie besessen auf die Rinde des Baumes einprügelte. Er war hochgradig erregt, er hatte unglaubliche Angst und das war eine Mischung mit der er vollkommen überfordert war. Mit Knien aus Pudding kämpfte er sich wieder in die Höhe und machte ein paar Schritte von der kleinen Lichtung weg, als Harry den Kopf hob. "Ich an deiner Stelle würde hier bleiben, Malfoy ... der Wald ist verdammt groß, du würdest hier niemals raus finden." "Das ist doch vollkommen egal, oder? Wenn ich hier bleibe, tötest du mich, wenn ich gehe, dann erwischt mich bestenfalls ein wildes Tier oder ich irre in der Gegend rum und verhungere irgendwann", schnaubte Draco, doch seine Stimme war dabei so brüchig, dass ihm keiner die Unerschrockenheit abkaufen würde, die er ausstrahlen wollte. "Und geh endlich aus meinem Kopf raus!" "Dann hör auf so laut zu denken", knurrte Harry und biss die Zähne knirschend zusammen. Er hatte das Gefühl, er könnte gar nicht so viel trinken um dieser Versuchung, die Draco darstellte, zu entgehen. Er könnte vermutlich in Blut baden und hätte immer noch das Verlangen nach dem Blonden. Er wusste nicht, was er tun sollte. Seine Gedanken drehten sich nur noch um Draco ... er wollte ihn ... brauchte ihn ... seine Seele schrie nach ihm ... Beinahe fünfzehn Minuten standen sie weit von einander entfernt da. Harry wartete darauf, dass er sich dem Blonden gefahrlos nähern konnte und Draco versuchte seiner Angst Herr zu werden. Dann fiel ihm etwas auf. „Hey Potter!“, rief er laut. Harry hob den Kopf. „Du musst nicht schreien, ich versteh dich auch, wenn du normal redest.“ „Gut zu wissen. Ähm… müsstest du nicht… naja, zu Staub zerfallen?“ Harry, noch immer in seinem Kampf gefangen, sah ihn verwirrt an, dann verstand er. „Ist nur ein Mythos.“ Draco nickte langsam, dann trat Harry in die Sonne. Es war das Schönste, was Draco bis dahin gesehen hatte und augenblicklich blieb ihm die Luft weg. Harrys Haut an Händen, am Hals und im Gesicht funkelte und glitzerte, warf die Sonnenstrahlen wieder zurück und reflektierte jeden Funken Licht, der auf ihn traf. Langsam zog der Schwarzhaarige die Jacke aus, nur um dieses kleine Phänomen noch zu unterstreichen. ‚Wow… das ist… wunderschön…’ „Ja, das dachte ich beim ersten Mal auch“, lächelte Harry. „Knoblauch, Kreuze, Weihwasser…?“, zählte Draco auf. „Mythos, Mythos, Mythos…“ „Aber man kann euch schon töten, oder?“ Harry überlegte. „Ich habe vor kurzem eine gute Stunde gebraucht, um einen anderen Vampir zu töten – mit Magie, wohl bemerkt. Lucas hat es ohne getan und brauchte genauso lange. Ich schätze, wir sind nicht so leicht zu besiegen.“ Harry sah ihn einen Moment an. „Geht es dir gut?“, fragte er leise. "Ich weiß nicht ...", antwortete Draco genauso leise und schüttelte verwirrt den Kopf, konnte jedoch den Blick nicht von Harry wenden. Erst jetzt viel ihm auf, dass er ihn bisher nie in der Sonne gesehen hatte und nun konnte er auch verstehen warum. "Hast du eigentlich ein Spiegelbild?" Harry lachte auf und trat einige Schritte auf Draco zu. "Draco ... du hast zu viele Märchenbücher gelesen. Das meiste was man über Vampire weiß, ist kompletter Blödsinn. Ich schlafe zum Beispiel auch nicht in einem Sarg, das heißt, eigentlich muss ich gar nicht schlafen, allerdings ist es manchmal ganz angenehm", meinte Harry nachdenklich. "Ich muss auch nicht essen und das einzige, was ich außer Blut trinke, ist Whiskey." Draco sah ihn nickend an und Harry konnte hören, wie die Gedanken in Dracos Hirn ratterten und er mit beängstigender Schnelligkeit die richtigen Schlüsse zog. "Dieser Kerl im Cafe`...?" "War Lucas ... richtig", antwortete Harry bevor Draco die Frage überhaupt stellen konnte. "Aha ..." Draco ließ sich auf den Blätterbedeckten Boden sinken und zog die Beine an, auf die er seine verschränkten Arme legte. "Also ... was hast du jetzt mit mir vor? Töten willst du mich nicht ... gehen lassen willst du mich auch nicht, also was?" "Ich weiß einfach nicht was ich tun soll ... siehst du ... irgendjemand hat raus gefunden dass ich noch lebe und erpresst mich seither. Ich bekomme Fotos von irgendwelchen Leuten, bring sie um die Ecke und bekomme Geld dafür. Dabei habe ich immer im Hinterkopf, dass der Kerl gedroht hat, Teddy zu töten, wenn ich es nicht tue. Und vor ein paar Tagen hatte ich plötzlich dein Bild in Händen. Kannst du dir vorstellen, wie überrascht ich war?" "Teddy?", fragte Draco stirnrunzelnd und Harry konnte die Frage sogar in seinen Gedanken hören. 'Wer zum Teufel noch mal ist Teddy?' "Doch eifersüchtig? Nein, schon gut ... Teddy ist mein Patensohn." "Oh ... der kleine Farbkasten, oder? Ich hab ihn mit Granger in der Winkelgasse gesehen." Harry lächelte leicht über Dracos Wortwahl und nickte bestätigend. "Siehst du in was für einem Dilemma ich stecke? Ich will nicht, dass dem Kleinen oder meinen Freunden was passiert ... angenommen, der Erpresser macht seine Drohung wahr ... wer sagt mir denn, dass er nicht plötzlich Hermine, Ron oder sonst wen bedroht der mir nahe stand? Hölle, vermutlich steht mittlerweile irgendwo irgendein Buch rum, in dem sogar steht, wen er sich vornehmen muss." "Deine Biographie", murmelte Draco leise, doch Harry hatte ihn trotzdem gehört. "Was?" "Deine Biographie", wiederholte Draco geduldig und sah den Vampir amüsiert an. "Das weißt du wohl noch nicht, oder? Offenbar meinten ein paar Leute, es müsste so was über dich geben ... inklusive Interviews mit sämtlichen Leuten die näher mit dir zu tun hatten." „Das ist ein Witz, oder?“ Harry starrte ihn verblüfft an. „Oh nein!“, kicherte Draco und konnte den nächsten Gedanken nicht aufhalten. ‚Ich habe es hundert Mal gelesen und jede einzelne Seite gefre… oh nein, vergiss es, Potter!’ Harry lachte leise. „Kannst du sie mir ausborgen?“ „Klar, kein Thema. Ähm… nachdem wir beide festgestellt haben, dass wir uns nichts tun wollen… also… könnte ich bitte meinen Zauberstab wieder haben?“ Harry runzelte die Stirn. „Hast du es vergessen?“ „Was?“ „Ich habe dich entwaffnet!“ „Wie… warte mal, soll dass heißen, du hast jetzt noch einen Zauberstab von mir?“ „Ja…“ „Fantastisch. Mach doch eine Sammlung auf!“, Draco wandte sich frustriert ab. „Es tut mir leid. Willst du ihn trotzdem wieder haben?“ „Ja!“, erwiderte Draco trotzig. Harry zog ihn heraus und übergab ihn dem Blonden. „Und nun?“ „Draco, ich vertraue jetzt darauf, dass du mich nicht verrätst, dass du keiner Menschenseele erzählst, dass ich noch existiere. Auch Zabini nicht.“ „Zabini… wenn der das hört, wird er zum Stier!“ Draco lächelte. „Ach ja, er war ja in der Schule schon eifersüchtig auf mich…“ Harry kicherte und trat auf Draco zu, der erschrocken zurück wich. „Keine Angst, ich tu dir nichts… darf ich?“, fragte Harry und streckte die Hand aus. Draco nickte und trat einen Schritt auf ihn zu. Sanft schob sich Harrys Hand in seinen Nacken, kalte, weiche Lippen legten sich auf seine und er seufzte leise. Diese Küsse… das waren sie… auf die hatte er sein Leben lang gewartet. Sie waren so absolut richtig. Zärtlich küssten sie sich; nichts war zu sehen von dem Vampir, der sonst mit schonungsloser Gier über seine Opfer herfiel. Langsam öffneten sie den Mund, stupsten ihre Zungen aneinander, dann lösten sie sich. Draco keuchte auf, atmete hektisch und versuchte sich zu sammeln. „Ich bringe dich zurück.“ Harry verwandelte sein Aussehen und nahm Dracos Hand, dann apparierte er. Sie kamen wieder in die schmutzige Seitengasse, wo Harry ihn sofort los ließ. „Sehe ich dich wieder? Hast du ein Ultimatum?“, fragte der Blonde. „Noch acht Tage.“ Draco schluckte. „Okay…“ „Draco, du wirst mich wieder sehen… morgen zum Frühstück, wenn du willst.“ 'Oh ja, bitte ...' waren Dracos Gedanken und er starrte Harry böse an, der ihn grinsend ansah. "Okay ... dann sehen wir uns morgen ... ähm ... vielleicht solltest du Zabini besser zu Hause lassen", wandte Harry noch ein. "Wieso ... ich denke mal er kann dir sowieso nicht gefährlich werden", sagte Draco verdutzt und runzelte die Stirn. "Nein, das wohl nicht, aber wenn ich noch mal sehe, wie er dich küsst, reiße ich ihm den Kopf ab!", knurrte Harry dunkel auf und sah Draco ernst an, der schluckend nickte. "Ich werd sehen, ob ich ihn abwimmeln kann." "Ach ja ... probier deinen Zauberstab besser erst an etwas ungefährlichem aus ... ich hab keine Ahnung, wie er reagiert, wenn du ihn zwingst für dich zu arbeiten." Draco stierte ihn sauer an. "Jaja ... danke das weiß ich." 'Blöder Arsch ... denkt der echt ich hätte nicht deswegen nachgeforscht?' "Mein Arsch ist nicht blöd, der ist heiß", grinste Harry und apparierte ohne dem Blonden die Möglichkeit zu geben, etwas zu erwidern..... Hehehehe! Na? Wie hat euch das gefallen? *g* Bis nächsten Donnerstag! 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