Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 62: Der Anfang einer Liebe ---------------------------------- Der Anfang einer Liebe Jeder genoss sein Frühstück überwiegend stillschweigend. Doch als man den größten Hunger gestillt hatte, wandte sich Remus an Sirius und erkundigte sich danach, wie die beiden Verliebten zusammen gekommen waren. Der Black sah zuerst zu Fenrir und wartete darauf, dass dieser seine Zustimmung dazu gab, die Ereignisse zu erzählen, aber der Werwolf lächelte ihn nur freundlich an. Das wiederum erinnerte den Blauäugigen daran, dass submissive Werwölfe so gut wie nie eigene Entscheidungen machten. Natürlich gingen sie von sich aus essen, wenn sie Hunger hatten und schlafen, wenn sie müde waren, auch wenn es um das Beschützen der Familie und ihrer Partner gingen, konnten sie ihre Meinung vertreten. Allerdings so gut wie alles andere bestimmt der dominante Partner, das war eine Tatsache, die die Instinkte der Submissiven hervorriefen und im Grunde nicht geändert werden konnte. Sirius fand es gut so, wie es war. Er hatte jetzt nicht nur jemanden, den er liebte, sondern der sich auch auf ihn verließ und seinen Schutz brauchte. Das wiederum sprach seinen inneren Vampir sehr an. Der ehemalige Sträfling wandte sich nun wieder an Remus und fing an zu sprechen. „Den Anfang, wie Fenrir hierher kam, muss er selber berichten, denn davon habe ich nicht viel mitbekommen. Erst circa 2 Wochen später erfuhr ich davon, dass er sich überhaupt auf der Werwolfsschule befand“, äußerte er. Daraufhin wandten sich alle dem älteren Werwolf zu, den diese Aufmerksamkeit schüchtern werden ließ. Er kuschelte sich ein wenig an seinen Partner, um dort ein bisschen Schutz zu suchen. Doch er hatte gehört, was Sirius von ihm wollte, also begann er zu erzählen. Flashback: Christopher besah sich seinen neuen Schüler, den er gerade von dem Prinzen bekommen hatte. Der Mann sah schon älter aus, aber alles andere als zufrieden mit der Situation, in der er sich nun befand. „Nun, wie ist dein Name, Welpe?“, erkundigte sich der Direktor der Schule. Er nannte alle seine Schüler ‚Welpe’, egal wie alt sie waren. Solange sie nicht im Wissen der Werwölfe unterrichtet waren, waren sie nichts weiter als unerfahrene Kinder. Doch das war genau das schlechteste, was der Ältere hatte sagen können! Fenrir, der noch immer von Wut zerfressen wurde, weil er verloren und dann nicht mal einen schnellen Tod erfahren hatte, brüllte auf und verwandelte sich wieder. Dann stürzte er sich auf den anderen. Ihm war es egal, ob dieser stärker und besser war. Wenn er den Älteren lange genug verärgerte, würde dieser ihn endlich töten und damit seine Schmach beenden. Christopher war natürlich erschrocken, denn mit so einer schnellen Klärung der Machtverhältnisse hatte er nicht gerechnet. Er verwandelte sich auch und schon sein Aussehen, zeigte seine stärkere Position in diesem Kampf. Das Fell des Direktors glänzte weiß in der Sonne, die durch das Fenster kam. Nur ein kleiner schwarzer Fleck am linken Hinterbein, störte ein wenig das Bild. Er war größer als Greyback und hatte auch keine Wunden von kürzlichen Kämpfen, die noch nicht verheilt waren. Nun richteten sich seine goldenen Augen auf den Gegner, der ihn gerade angriff. Schnell sprang er aus dem Weg und setzte dann seinerseits dem anderen nach. Der Kampf dauerte nur ein, zwei Minuten, denn Fenrir war noch völlig entkräftet vom Kampf mit der Sphinx und im Grunde gar nicht dazu fähig gewesen, so schnell einen zweiten Gegner zu bekämpfen. Er lag wie bereits vor einer halben Stunde auf dem Rücken und das Gebiss von Christopher hat sich um seinen Hals gelegt, um seinen höhere Rang im Rudel zu demonstrieren. Doch auch dieser tötete Greyback nicht, im Gegenteil plötzlich zog sich der weiße Wolf ein wenig zurück und schnupperte an dem Besiegtem. Und egal was er roch, es ließ ihn die Augen aufreißen und sich zurückverwandeln. „Wieso hast du nicht gesagt, dass du ein Submissive bist? Dann hätten wir uns die ganze Angelegenheit sparen können, ich hätte sofort einen anderen geholt, der sich um dich kümmern könnte und ich hätte dich in Ruhe gelassen“, äußerte der Größere ein wenig aufgebracht. Aber im Grunde war er nicht auf Fenrir, sondern auf sich selbst sauer, denn er hatte den Duft des anderen nicht sofort gerochen, als dieser sich verwandelt hatte. Hätte er es gewusst, hätte er sich ganz anders verhalten. Doch als er nun den Jüngeren fragend ansah, bekam er nur einen fragenden Blick als Erwiderung. Das ließ ihn erneut die Augen aufreißen. Sollte das heißen, der andere wusste nicht einmal, dass er ein Submissive war? Wer hatte den anderen denn so unzureichend ausgebildet? Flashbackende „Das passierte, als ich hier ankam. Christopher zog sich daraufhin ans Ende des Raumes zurück und rief einen der Submissivenausbilder. Während wir warteten, erklärte er mir die Rangfolge in einem Rudel und die einzelnen Positionen. Das meiste davon kannte ich, außer die Erklärung über die Submissiven. Für mich waren alle Werwölfe, die nicht aggressiv waren und kämpfen konnten, einfach schwach und meiner Meinung nach es nicht wert in einem Rudel zu sein, erst recht nicht in meinem. Da wir sowieso keine Kinder in England zur Welt bringen dürfen, war mir die Wichtigkeit dieser Werwölfe nicht wirklich bewusst“, fuhr Fenrir mit seinem Bericht fort. Er erinnerte sich noch genau, an den Gesichtsausdruck von Christopher, als er an diesem seine Meinung über Submissive weitergab. Es war wirklich herrlich gewesen, dieses fassungslose Mienenspiel zu beobachten, das eindeutig ausdrückte, der Ältere wusste nicht, was er auf eine so ungehobelte Aussage erwidern sollte. „Doch als er mir ins Gesicht sagte, dass ich einer von diesen unnützen Submissiven bin, begann ich zu lachen. Ich entgegnete, ich wäre ein Alpha und das könnte mein Rudel, egal wie klein es auch war, bestätigen. Er sah mich nur an und murmelte etwas von ‚dummen Schülern’ und ‚müssen immer alles besser wissen’. Kurz darauf erschien Maria, sie ist eine der Werwölfinnen, die die Submissiven unterrichten. Sie brauchte nur einmal tief meinen Geruch einziehen und sie wusste, dass Christopher recht hatte. Sie nahm mich mit und ich folgte ihr, allerdings äußerst widerwillig. Sie brachte mich zu einem etwas entlegenen Gebäude und erklärte mir, dass dort nur Submissive lebten. Ich würde mich erstmal eine Woche dort akklimatisieren, bevor mein Unterricht begann“, erzählte Greyback und schaute dann zu Alex, der den Blick freundlich erwiderte. „Es war die richtige Entscheidung mich hierher zu schicken. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich wäre geistig völlig verrückt geworden, da ich mich meinen wirklichen Instinkten entgegengestellt hatte“, meinte der Goldäugige zu dem Silberdrachen. Dann fuhr er fort, ohne auch nur einmal von einem der Anwesenden unterbrochen worden zu sein. „Die ersten zwei Tage knurrte ich jeden an, der in meine Nähe kam. Doch keiner der Schüler oder Lehrer ging auf mein aggressives Verhalten ein, sie tadelten mich nicht mal, was ich ziemlich verrückt fand. Ich versuchte sogar Kämpfe zu provozieren, aber niemand tat mir den Gefallen und stellte sich mir entgegen. Später erfuhr ich, dass die Lehrer den Schülern erklärt hatten, wie ich bis jetzt gelebt habe, und ihnen genaue Anweisungen gegeben hatten, wie sie sich in meiner Gegenwart zu verhalten hatten. Ich war nicht der erste Submissive, dem so etwas widerfahren war, aber ich gehörte mit zu den schwersten Fällen, wie Maria mir mittlerweile gerne unter die Nase reibt“, äußerte er lächelnd. „Am dritten Tag fing mein Inneres endlich an sich zu beruhigen, denn es war kein dominanter Werwolf in der Nähe, der eine Gefahr für mich sein könnte oder der Anspruch auf mich erheben wollte. Nach und nach verließ mein Körper die Anspannung und ich ging sogar langsam auf die anderen Schüler ein, fing Gespräche an, auch wenn ich anfangs noch ziemlich kurz angebunden war“, erklärte er mit leicht geröteten Wangen. „Warst du denn mittlerweile davon überzeugt, dass du ein Submissive bist?“, erkundigte sich Regulus interessiert. Er hätte niemals gedacht, dass ausgerechnet der aggressive Greyback ein Submissive sein sollte und das auch noch freiwillig, was man deutlich erkannte, wenn man ihn mit Sirius agieren sah. „Na ja, teilweise schon, denn ich verlor immer mehr den Wunsch meine Dominanz zu demonstrieren. Ich war zwar immer noch skeptisch, aber musste auch die Indizien, die für meine neue Position im Rudel sprachen, anerkennen. Nach der ersten Woche begann dann mein Unterricht und da erklärte man mir auch den Grund für mein bisheriges Verhalten. Ich muss sagen, ich war schockiert, denn das war alles neu für mich. Und letztendlich begannen meine Gedanken auch in eine andere Richtung zu gehen als bisher! Ich dachte darüber nach, wie es wäre, wenn jemand anderes mich beschützen, für mich sorge würde und die Schulter zum Anlehnen für mich wäre… Das erste Mal, als mir diese Gedanken im Kopf erschienen, verscheuchte ich sie sofort. Doch mit der Zeit mochte ich sie immer mehr. Ich wollte nicht mehr kämpfen, niemanden mehr verletzen, ich wollte einfach meine Ruhe“, erzählte Fenrir von seinem inneren Wandel. „Und nach zwei Wochen erschien ich dann das erste Mal, um ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberzutreten und ihm meine Meinung zu sagen“, fuhr nun Sirius fort. Flashback: Sirius hatte die Erlaubnis bekommen, das Schulgebäude der Submissive zu besuchen und mit Greyback zu reden. Doch er musste vorsichtig sein und einer der Lehrer musste an seiner Seite bleiben, weil der Black nun mal ein dominanter Vampir war und damit unschöne Reaktionen bei den Werwölfen hervorrufen konnte. Dem ehemaligen Sträfling war das egal, er betrat den Raum, in dem er auf den treffen würde, den er sehen wollte. An seiner Seite war Maria, die Lehrerin, der Fenrir am meisten vertraute. Sirius entdeckte den Werwolf sofort, denn in dem Raum war außer ihm keiner weiter anwesend. Doch was den Blauäugigen ein wenig verwunderte, war das teils ängstliche Gesicht, was der andere machte. Aus diesem Grund schaute er fragend zu der Lehrerin an seiner Seite. „Er ist ein Submissive und hat sich in den letzten Jahren nicht wirklich seiner Position entsprechend verhalten. Er erwartet nun, dass er bestraft wird und davor hat er Angst. Außerdem seid ihr das erste dominante Wesen, das er seit zwei Wochen sieht, er fürchtet nun wieder die Kontrolle zu verlieren. Aber deshalb bin ich ja mitgekommen, um das zu verhindern. Und das heißt auch, wenn ich sage, dass ihr gehen müsst, dann werdet ihr das tun, verstanden?“, hakte die ältere Dame nach. Sie würde es nicht zulassen, dass der Erfolg, den Fenrir in dieser kurzen Zeit erreicht hatte, einfach wieder zu nichte gemacht wurde. Der Vampir nickte nur, denn das hatte er bereits Alex Eltern versprechen müssen, als sie ihm erlaubten hierher zu kommen, doch wirklich verstehen tat er es nach wie vor nicht. Er zuckte innerlich mit den Schultern, dachte nicht weiter daran und setzte sich Greyback gegenüber. „Nun…hallo, ich bin Sirius Black, wenn dir das noch keiner mitgeteilt hat. Ich bin der Schulfreund von Remus Lupin, den du zum Werwolf gebissen hast“, begann der Jüngere das Gespräch. Bei der letzten Aussage zuckte der Werwolf zusammen, denn es erinnerte ihn nur zu deutlich daran, was er alles in den letzten Jahren falsch gemacht hatte. Er schaute seinem Gegenüber nicht ins Gesicht, um zu zeigen, dass er dessen dominante Stellung durchaus akzeptierte, als er zu reden anfing. „Guten Tag…mein…ich bin… Es tut mir leid, ich wollte das nicht, ich wollte niemanden wehtun…! Bitte, tu mir nicht weh, es tut mir leid, wirklich…“, wiederholte Fenrir immer wieder wie ein Mantra. Der Blauäugige war viel zu geschockt über das Verhalten des anderen, als dass er irgendetwas darauf erwidern konnte. Das war nicht das, was erwartet hatte, als er sich vorgestellt hatte, Fenrir Greyback, den stärksten und gefährlichsten Werwolf in Großbritannien, zu treffen. „Ich…ich…“ Sirius wusste nicht, was er sagen sollte. Maria hielt sich im Hintergrund und beobachtete die ganze Situation einfach. Sie würde nur eingreifen, wenn die Sache eskalierte. Doch davon waren sie noch weit entfernt. Außerdem war sie der Meinung, dass Fenrir sich seiner Vergangenheit stellen musste, er musste akzeptieren, was er getan hatte und auch dafür geradestehen. Trotzdem fand sie etwas merkwürdig, der Werwolf hatte dem Vampir noch nicht einmal wirklich in die Augen geguckt. So hatte dieser sich bis jetzt noch nie verhalten. Während der ganzen Zeit, die der andere nun schon in Esandra war, hatte er jedem direkt in die Augen gesehen, egal ob er die höher stehende Position seines Gesprächpartners anerkannte oder nicht. Nur Submissive, die ihre Stellung vollkommen akzeptiert hatten, sahen jemanden erst dann in die Augen, wenn man es diesen gestattete. Und so weit war Fenrir bei weitem noch nicht. Maria schnüffelte einmal in der Luft und bemerkte einen Duft, der sie irritierte und sie die Stirn runzeln ließ. Konnte es sein…? Mittlerweile hatte sich der Black wieder gefasst. „Ich werde dir nichts tun, das musste ich versprechen, bevor ich dich besuchen kam. Ich will nur wissen, warum du es getan hast und ob du es bereust“, äußerte er ruhig. Er wollte den Werwolf nicht noch weiter einschüchtern, als dieser sowieso schon war. Trotzdem zuckte der Goldäugige einmal mehr auf seinem Stuhl zusammen. Er wusste nicht, was mit ihm los war, aber er konnte sein Gegenüber einfach nicht ansehen, irgendetwas in ihm sperrte sich dagegen. Außerdem fühlte er sich komisch, es kribbelte überall an seinem Körper und langsam wurde er auch erregt, je mehr der Black zu ihm sagte. Greyback verstand das nicht und das wiederum machte ihn noch unsicherer. „Ich…ich…ich bereue es…alles, was ich bisher getan habe. Das…das Warum ist schwer zu erklären, das…das hat etwas mit meinem Werwolfwesen zu tun. Ich weiß nicht…ob du das verstehen könntest…“, entgegnete der sonst so gefasste und selbstbewusste Fenrir zögerlich. „Ich bin ein Vampir, da kann ich durchaus nachvollziehen, wenn man von Dingen geleitet und zu Taten getrieben wird, die man als einfacher Mensch normalerweise nicht tun würde. Also was ist der Grund?“, erwiderte der Blauäugige ein wenig eingeschnappt, weil man ihm unterstellte, etwas nicht verstehen zu können. Fenrir dachte nur, ‚Ich habe ihn verärgert…! Ich habe ihn verärgert…! Jetzt mag er mich nicht mehr!!!!!’ Daraufhin stand er auf und lief weinend aus dem Zimmer. Er hatte es nicht mehr ertragen können, dass Sirius böse auf ihn war. Der Black schaute dem Davonlaufenden nur mit aufgerissen Augen nach, denn er hatte die Tränen in den Augen durchaus bemerkt. „Was ist hier los?“, wollte er nun von der Lehrerin wissen, die das alles besorgt mitverfolgt hatte. Flashbackende „Maria hat mir dann erklärt, warum Fenrir das alles in der Vergangenheit getan hatte. Doch als ich zu der Frage kam, wieso er weggelaufen war, schaute sie mich nur komisch an und erwiderte, sie wäre sich noch nicht sicher, würde aber mit dem anderen darüber sprechen. Als wir uns dann verabschiedeten, meinte sie noch zu mir, ich sollte nächste Woche wiederkommen. Und zu meiner eigenen Überraschung tat ich das dann auch. Jede Woche kam ich einmal vorbei und unterhielt mich ein, zwei Stunden mit Fenrir. Nach seiner anfänglichen Schüchternheit, entspannte er sich immer mehr in meiner Gegenwart. Das einzige, was er nicht tat, war, mir in die Augen zu sehen. Sein Blick glitt nie höher als bis zu meinem Kinn. Ich verstand es nicht, traute mich aber auch nicht nachzufragen, um ihn nicht erneut zu erschrecken. Ich bemerkte gar nicht, wie sehr ich mich mit der Zeit auf die Treffen freute und erwartungsvoll auf sie hinfieberte. Sogar die seltsamen Blicke der Leute in meiner Umgebung bemerkte ich nicht“, berichtete Sirius ein wenig verschämt, weil er in diesen Wochen wirklich nicht viel auf seine Umgebung geachtet hatte. Jetzt mussten Alex Väter lachen. „Oh ja, du hast dich wie ein verliebtes Schulmädchen verhalten, ohne es zu bemerken, hast Löcher in die Luft gestarrt und immer mal wieder vor dich hingeseufzt“, schmunzelte Kanan. Dann wandte er sich an die Zuhörer, die interessiert lauschten. „Als sein Treffen mit Fenrir einmal um einen Tag verschoben werden musste, weil dieser eine wichtige Prüfung abzulegen hatte, hat Sirius den ganzen Tag Trübsal geblasen. Er hat so gut wie nichts gegessen und hatte zu nichts Lust. Er sah aus und verhielt sich wie ein getretener Hund“, erinnerte sich der schwarze Drache. Daraufhin wandte der Black sich mit roten Wangen empört ab, er mochte es gar nicht, daran erinnert zu werden, wie daneben er sich verhalten hatte. „Das kenn ich“, äußerte nun Remus auch schmunzelnd. „In der Schulzeit hatte sich unser Schürzenjäger hier auch zweimal richtig verliebt. Und es hat in beiden Fällen auch Wochen gedauert, bis er es sich eingestanden hatte. Allerdings beruhten die beiden male nicht auf Gegenseitigkeiten, deshalb hatte er anschließend Liebeskummer und das war fast noch viel schlimmer“, erzählte er zum Schluss seufzend. Greyback atmete erleichtert auf, denn er hatte schon Angst gehabt, dass sein Gefährte noch jemanden außer ihm hatte und ihn vielleicht verlassen würde. Der ehemalige Gefangene hatte das natürlich mitbekommen, drehte sich beruhigend lächelnd zu ihm und küsste ihn auf die Lippen. „Das ist Vergangenheit, nun habe ich dich und ich werde dich nicht mehr verlassen“, erklärte er liebevoll. Anschließend fuhr er mit seiner Erzählung fort. „Dann kam der Tag, wo ich es nicht mehr aushielt… Flashback Sirius und Fenrir hatte sich nun schon eine Weile unterhalten, als der Black plötzlich brummte, „Das reicht jetzt!“ Der Werwolf sah den Vampir erschrocken an und fragte sich innerlich, ob er etwas falsch gemacht hatte und wenn ja, was… „Ist…ist etwas…etwas nicht…in Ordnung?“, hakte er deshalb auch zitternd und ängstlich nach. Der Jüngere bemerkte sofort seinen Fehler, als er die Anspannung im Körper von Fenrir registrierte. Maria, die mittlerweile nicht mehr an den Treffen teilnahm, weil sie nun sicher war, dass Greyback keinen Rückfall mehr erlitt, hatte dem ehemaligen Sträfling eingeschärft den Werwolf nicht zu bedrängen oder denken zu lassen, etwas falsch gemacht zu haben. „Nein, es ist alles in Ordnung, du hast nicht verkehrt gemacht“, beruhigte er den anderen sogleich und dieser entspannte sich wieder. „Es ist nur… Wir reden jetzt schon seit mehr als 3 Monate jede Woche miteinander, aber du hast mir noch nicht einmal in die Augen gesehen. Ich würde sie gerne sehen. Würdest du mir das erlauben?“, fragte er vorsichtig nach, er wollte den Älteren nicht noch mal erschrecken. Aber die Frage machte den Werwolf eher glücklich als ängstlich. Er hatte den anderen auch schon lange ansehen wollen, denn mittlerweile wusste er, dass dieser sein Mate war. Er hatte sich mit seiner Lehrerin darüber unterhalten, was er in der Nähe des Blacks fühlte und sogar was er nachts von diesem träumte, egal wie peinlich es ihm war, es hatte ihm einfach Angst gemacht. Sie hatte ihn nur beruhigend angelächelt und erwidert, dass sie schon darauf gewartet hatte, dass er zu ihr kam, denn sie hatte bereits durch seinen Duft erkannt, was Fenrir erst langsam bemerkte, nämlich dass der Vampir sein Gefährte war. Das wiederum hatte Werwolf teils geängstigt, aber auch in eine Hochstimmung versetzt. Endlich hatte er jemanden, der ihn lieben und umsorgen, ihn beschützen würde. Doch bis jetzt hatte Greyback sich nicht getraut, es dem anderen zu sagen. Und das war auch der Grund, dass Fenrir nicht von sich aus in die Augen seinen Gefährten gucken konnte, dieser war der dominante Part in der Beziehung und musste das erst seinem Partner erlauben. Und weil dieser das nun getan hatte, schweifte der Blick des Werwolfs immer höher, bis er die Augen seines Gegenübers erreicht hatte. Dem Black stockte der Atem als er in die goldenen Seen des anderen schaute und sich in ihnen verlor. Das war auch der letzte Anstoß gewesen, den er gebraucht hatte, um zu akzeptieren, was für die anderen bereits mehr als deutlich gewesen war, er hatte sich verliebt. „Deine Augen sind wunderschön und sie strahlen wie die Sonne. Ich würde mich freuen, wenn du sie nicht mehr vor mir verstecken würdest“, äußerte Sirius freundlich. Fenrir errötete bei diesem Kompliment bis zur Haarspitze und konnte nichts anderes tun als zu nicken. Er würde seinem Maten nicht enttäuschen, das nahm er sich fest vor. Flashbackende „Tja, danach erzählte mir mein Liebster endlich, was da zwischen uns war und er gestand mir auch seine Liebe, was ich erwiderte. Ich dachte, jetzt würde endlich die beste Zeit meines Lebens anfangen nach so viel Schmerz und Leid. Doch vorher wurde ich von Marie zur Seite genommen und sie erklärte mir, was nun alles auf mich zukommen würde. Und das war nicht gerade wenig, vor allem, wie ich mich gegenüber einem Submissive zu verhalten hatte, war wichtig, damit dieser sich in meiner Gegenwart sicher fühlen konnte. Aber egal wie schwierig es am Anfang noch war, das war es mir wert. Jetzt habe ich endlich meinen Gefährten, den ich über alles liebe, gefunden“, lächelte Sirius glücklich. „Oh man, ein liebeskranker Flohbeutel, ob meine Nerven das lange aushalten“, warf plötzlich ein griesgrämig aussehender Tränkemeister ein. Er hasste es, dass andere ihre Partner fürs Leben gefunden hatten und er selber konnte seiner Liebe seine Gefühle nicht gestehen, weil dieser noch zu jung war und Severus nicht mal wusste, ob sie erwidert wurden. Allerdings zur allgemeinen Überraschung wurde der Black nicht sauer oder gar ausfallend. „Ich werde mich bemühen in deiner Gegenwart nicht allzu sehr den liebeskranken Idioten zu spielen.“, erwiderte er simpel. Überrascht schaute der Schwarzäugige zu dem ehemaligen Sträfling. „Was, Black, keine Beleidigungen, keine Drohungen von Gewalt. Sollte der Kläffer endlich zur Vernunft gekommen sein?“, hakte er ironisch nach. Nichtsdestotrotz blieb Sirius auch diesmal ruhig. „Ja, ich habe eingesehen, dass mein Verhalten in der Schulzeit furchtbar gewesen war. Ich habe mir ein vermeintlich schwaches Opfer gesucht, nur um meine Stärke zu beweisen und das war falsch. Ich entschuldige mich hiermit und hoffe, dass wir es schaffen einigermaßen friedlich miteinander auszukommen und vielleicht kannst du mir auch irgendwann verzeihen. Aber ich will dich nicht dazu drängen, du hast jedes Recht dazu, sauer auf mich zu sein, mein Benehmen war unakzeptabel, es tut mir wirklich leid“, entschuldigte sich der Blauäugige ernst. Der Tränkemeister wusste einfach nicht, was er nun tun sollte. Er hätte niemals damit gerechnet, dass einer seiner Messiasse aus seiner Schulzeit sich für sein Verhalten entschuldigen würde. „Ich…ich…muss gehen…und darüber nachdenken“, äußerte er stockend. Gesagt, getan und schon war der Professor aus dem Speisesaal verschwunden. „Das hat ihn vollkommen überrascht und aus der Fassung gebracht“, äußerte Remus dann in die Stille im Raum hinein, da jeder dem Flüchtenden hinterher schaute. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)