Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 36: Was ist alles geschehen? ------------------------------------ Was ist alles geschehen? Nach dieser Frage war Sirius erstmal zusammengebrochen. Die Jahre in Askaban, die überraschenden Ereignisse in den letzten Tagen und auch die plötzliche Rettung hatten ihre Spuren hinterlassen. Sein Gesundheitszustand war nicht der Beste, trotzdem er durch seine Animagus- Form nicht dem vollen Einfluss der Dementoren ausgesetzt war. Das karge Essen, die beengte Behausung und die Kälte in der Zelle haben das irrige dazu beigetragen. Nun musste sich der ehemalige Gefangene erst einmal erholen, jedenfalls soweit, dass er wieder aufnahmefähig war. Alex auf der anderen Seite hatte nur eine oberflächliche Wunde, die zwar scheußlich anzusehen, aber keinesfalls lebensbedrohlich war. Das zumindest versicherte der Heiler der Königsfamilie. Doch Dillon sah das nicht so harmlos. Er verfrachtete seinen Sohn sofort ins Bett und verordnete Bettruhe für mindestens zwei Wochen. Obwohl er doch im Grunde wusste, dass Verletzungen bei Drachen schnell heilten und Raziel war ja auch noch da. Der würde sich sicher darum kümmern. Jedoch war der goldene Drache noch immer zu schockiert über die Tatsache, dass sein ‚Baby’ verletzt wurde, als dass er wirklich klar denken konnten. Der Silberhaarige bemerkte das durchaus, deshalb ließ er seinen Dad machen. Außerdem war auch er müde, denn sein Patronus hatte einiges an Kraft gekostet. Dennoch war er auch stolz auf sich, dass er dazu beigetragen hatte, dass sie alle einigermaßen heile entkommen konnten. Die Genesung der Verletzten, allen voran die von Sirius, dauerte ein bisschen. Erst nach über einer Woche war der Black so weit wieder bereit Informationen aufzunehmen, ohne zusammenzubrechen. Der Schwarzhaarige hatte ein Gästezimmer ganz in der Nähe des Silberdrachen, worüber er sehr erfreut war. Sein Raum war durchaus komfortabel zu nennen. Ein riesiger Doppelschrank, ein Schreibtisch mit Stuhl, ein Kamin und ein Sofa gehörten genauso zu der Einrichtung wie ein Bett für mindestens drei Personen. Das ganze Zimmer war mit einem weichen Teppich ausgelegt, damit man nicht Gefahr lief kalte Füße zu bekommen. An der Wand gab es eine Tür, die in das dazugehörige Bad führte, das alles Wichtige vorzuweisen hatte angefangen bei einem Waschbecken bis hin zur Badewanne. Alles war in hellen Farben gehalten und äußerst geräumig, damit man sich jeden Tag daran erfreuen konnte. Und nun war der Tag der Wahrheit gekommen, Sirius sollte alles erfahren. Darüber waren sich alle in der Königsfamilie einig. Kanan war der Meinung, dass der Black als Pate von Alex zur Familie gehörte und damit in alles eingeweiht werden konnte. Sie hatten sich im Wohnzimmer im Schloss zusammengesetzt. Der Silberäugige sollte den Hauptteil der Erklärung machen und seine beiden Väter würden dann Ergänzungen hinzufügen oder Fragen beantworten, wenn sie direkt angesprochen wurden. Sie alle waren der Ansicht gewesen, dass der Schwarzhaarige es so einfacher akzeptieren würde. „Du hast sicher schon bemerkt, dass du hier nicht mehr in England bist“, begann der Jüngere und wartete das Nicken des anderen ab. „Nun, um genau zu sein, bist du auch nicht mehr in der Menschenwelt, du befindest dich hier in Esandra. Das ist eine Welt neben der euren. Hier leben die magischen Wesen und von hier kommen auch die, die in eurer Welt zu finden sind. Sie sind vor Tausenden von Jahren in die Menschenwelt übergesiedelt. Doch hier leben keine Menschen. Es ist nicht so, dass wir sie nicht leiden können, sie haben einfach eine zu gegensätzliche Mentalität und Auffassung von Recht, so dass wir wohl nicht allzu gut mit ihnen klar kommen würden“, äußerte der Silberhaarige. Sirius sah ihn mit großen Augen an. „Eine andere Welt, neben der Normalen…? Wie ist das möglich? Ich habe noch nie etwas davon gehört“, entgegnete er verblüfft. Alex lächelte. „Ja, eine eigene Welt! Und natürlich hast du noch nichts davon gehört, auch wenn du ein magisches Wesen bist.“ Das verschlug dem Black die Sprache. „Hast du gedacht, ich würde das nicht bemerken? Ich kann an der Aura jedes Lebewesens erkennen, um was es sich handelt. Da hilft selbst keine Illusion, ich kann alles durchschauen. Aber erstmal will ich auf deine Frage zurückkommen. Die übergesiedelten magischen Wesen haben diese Welt mit der Zeit vergessen. Ihre Besuche wurden immer weniger, bis sie letztendlich gar nicht mehr kamen und uns aus ihrem Gedächtnis getilgt hatten. Was sie damit aber aufgegeben haben, davon hatten sie keine Ahnung. Und wir haben uns angewöhnt, nur ganz bestimmten Leuten von Esandra zu erzählen, nur denen, denen man auch vertrauen kann. Außerdem wird denjenigen eine Blockade eingepflanzt, um Verrat gar nicht erst aufkommen zu lassen“, erwiderte der Silberdrache. „Du sagtest, die magischen Wesen aus der Menschenwelt wüssten nicht, was sie alles aufgegeben haben. Was meinst du damit?“, hakte der Ältere nach. Er wollte unbedingt mehr erfahren, jetzt, wo er die Möglichkeit dazu hatte. „Tja, um es in einfache Worte zu fassen, sie haben einen Grossteil ihrer Macht und ihrer Fähigkeiten eingebüsst. Auch ihr Wissen über die Magie und spezielle Zauber ging verloren. Außerdem schrumpfte mit der Zeit die Artenvielfalt, die es in unserer Welt noch zu Hauff gibt“, antwortete der Jüngere mit einem wehmütigen Lächeln. Im Stillen hatte er sich vorgenommen auf jeden Fall seinen Freunden zu helfen, dass sie so viel wie möglich an altem Wissen erlernen konnten. Und mit seinem Training in der Kammer von Salazar war er auf dem besten Wege dazu. „Gut, damit wäre das geklärt, aber könntest du mir nun endlich verraten, warum du so anders aussiehst als zu der Zeit, als du mich in Askaban besucht hast. Trägst du eine Illusion? Aber warum? Hier kann dich doch niemand verraten, oder?“, wollte Sirius wissen. Er war ehrlich zu sich selber, er hatte das andere Aussehen mehr gemocht, denn es erinnerte ihn an James, seinen besten Freund, seinen Bruder im Herzen. Er vermisste ihn und seine Schulzeit mit ihm. Alex seufzte kurz und schüttelte dann kurz den Kopf. „Nein, ich bin hier völlig sicher und ich trage auch keine Illusion. Als wir drei dich besuchten, hatten wir eine Illusion über uns, damit niemand unser wahres Aussehen erkannte. So wie ich jetzt bin, sehe ich wirklich aus“, meinte er. Daraufhin wurde der Gesichtsausdruck des Blacks misstrauisch. Doch der Silberäugige ließ sich nicht irritieren, er fuhr einfach fort. „Es ist nämlich so, dass dieses beiden Männer…“ Er zeugte mit dem Finger erst auf Dillon und dann auf Kanan. „…mich ausgesetzt auf der Straße gefunden hatten. Sie haben mich hierher mitgenommen und mich letztendlich universaladoptiert.“ „Was soll das heißen, ausgesetzt? Wo hat man dich gefunden? Du solltest doch eigentlich bei Dumbledore sein! Das zumindest hat mir Hagrid an dem Abend erzählt, als ich ihn das letzte Mal gesehen habe. Sonst wäre ich doch niemals Peter hinterher. Ich dachte, du wärst sicher“, meinte der Größere völlig aufgebracht. „Nun, wir haben später herausgefunden, dass ich zu meinen Verwandten mütterlicherseits gebracht wurde. Wie es aussah, hatte Dumbledore den Befehl dafür gegeben. Doch anscheinend wollten meine Tante und mein Onkel mich nicht und haben mich dann in der Nacht in einer Gasse bei Mülltonnen ausgesetzt… Auf der anderen Seite war es vielleicht auch gar nicht so verkehrt, immerhin habe ich zwei wundervolle Väter bekommen. Ich hatte eine tolle Kindheit, ohne Angst vor irgendetwas haben zu müssen. Ich wurde und werde noch heute geliebt. Wenn ich Albträume oder so hatte, konnte ich jedes Mal zu meinen Eltern gehen und sie haben mich getröstet. Im Großen und Ganzen, finde ich, hätte ich es nicht besser treffen können“, meinte der Silberdrache mit strahlenden Augen. Er war wirklich glücklich mit der Situation, wie sie gekommen war. Natürlich wäre er auch gerne bei seinen richtigen Eltern aufgewachsen, aber das war leider nicht möglich gewesen. Sirius sah den liebevollen Blick des Kleineren zu den beiden anderen Erwachsenen und auch seine Haltung vermittelte es klar und deutlich: Harry liebte seine Väter. Der ehemalige Gefangene konnte nur wehmutig seufzen. Er selber wusste noch nicht, was er von der ganzen Sache halten sollte, also sagte er vorerst nichts dazu. „Du wurdest also universaladoptiert und siehst deshalb jetzt so aus… Dann heißt du bestimmt auch nicht mehr Harry James Potter, oder?“, erkundigte er sich ein wenig neugierig. „Das stimmt, ich bin Prinz Alexander Dracien und meine Väter sind König Kanan und König Dillon Dracien. Und bevor du weiter fragst, durch die Adoption bin auch ich kein Mensch mehr, deshalb auch mein anderes Aussehen. Ich bin jetzt wie meine Eltern ein Drache, ein Silberdrache, um genau zu sein. Und wie du anhand des Aussehen meiner Väter sicher erkennen kannst, ist der eine ein schwarzer und der andere ein goldener Drache“, erklärte der Jüngere. Er wollte gleich alles klar stellen, bevor es vielleicht zu Missverständnissen kam. Nun klappte der Mund des Blacks auf und er bekam riesengroße Augen. „Ein Silberdrache, du bist wirklich ein Silberdrache?“, hakte sicherheitshalber noch mal nach. Und nach einem bestätigen Nicken fuhr er fort. „Okay, nun…das ist überraschend. Aber dass du kein Mensch mehr bist, hätte mir spätestens dann klar sein müssen, als du gesagt hast, hier gäbe es keine Menschen.“ Einen kleinen Augenblick blieb er ruhig, er musste nachdenken, über sich, über Har…Alexander, im Grunde über alles. Nach ein paar Minuten ergriff er schließlich wieder das Wort. „Also eigentlich verbindet dich nichts mehr mit der Menschenwelt, oder? Deine Freunde sind hier, deine Eltern auch. Du hast dir ein neues und eigenes Leben aufgebaut… Willst du dann überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben, ich meine, willst du mich noch als Paten“, fragte der Ältere mit trauriger Stimme. In Askaban war seine einzige Motivation zum Überleben gewesen, dass er unschuldig war und sich um sein Patenkind, das ja niemanden hatte, kümmern musste. Doch nun, wo er die Wahrheit kannte, tja, wie sollte man es sagen, im Grunde brauchte der Kleinere ihn nicht mehr. Den Halt und die Sicherheit bekam er von seinen neuen Eltern. Wozu war er dann noch da? Der Silberdrache stand auf und ging zu dem Sessel, in dem Sirius saß. Er nahm den Größeren in den Arm und hielt ihn für eine geraume Zeit fest. „Sirius, natürlich will ich dich als meinen Paten. Ich gebe zu, dass ich wohl noch nicht mit allen Problemen zu dir kommen werde, aber das liegt nicht etwa daran, dass ich dich nicht akzeptiere, sondern eher daran, dass ich dich noch nicht genug kenne. Aber nun haben wir ja genug Zeit in den Ferien, um das zu ändern. Ich will wirklich, dass du hier bei uns bleibst, nicht nur, damit du sicher bist und dich frei bewegen kannst, ohne Angst zu haben, eingesperrt zu werden, nein, ich will dich als Mitglied meiner Familie. Du kanntest meine ersten Eltern, ich würde gern mehr über sie erfahren, denn das ist mit einer der Gründe, warum ich in Hogwarts zur Schule gehe. Ich wollte dort mehr über sie in Erfahrung bringen, doch das war mir bis jetzt nicht möglich. In meinen ersten beiden Schuljahren war leider nicht allzu viel Zeit dazu, Erkundigungen einzuziehen. Ich hatte einiges zu tun, vor allem mit dem Direktor, der ein perfides Spiel mit allen spielt“, erläuterte Alex. Während seiner Erzählung hatte er den anderen nicht losgelassen. Er wollte ihm damit verdeutlichen, wie ernst er das Gesagte meinte. Die Gesichtszüge des Blacks entspannten sich deutlich, als er hörte, dass der andere ihn in seiner Familie haben wollte. Dieses Geständnis traf ihn mitten ins Herz und machte ihn überglücklich. Doch als er dann den Rest mit anhören musste, runzelte er die Stirn. „Was soll das heißen, ein perfides Spiel? Was hat Dumbledore getan. Mal davon abgesehen, dass er dich anscheinend zu Leuten gegeben hatte, die dich nicht wollten und dich weggeworfen haben wie Müll. Darüber werde ich mit dem alten Mann wohl noch mal reden müssen, wenn ich ihn sehe. Aber sonst ist er doch ein netter Direktor, oder nicht?“, wollte er etwas zögerlich wissen, als er die ernsten und teils wütenden Gesichter der Anwesenden sah. „Genau darin besteht ja das Perfide. Er gibt vor der gute, liebende Großvater zu sein, der ein offenes Ohr für alles und jeden hat und auf der anderen Seite bannt er einen Phönix an seine Seite, will im Grunde alle magischen Wesen kontrollieren und das schlimmste, er will die schwarze Magie abschaffen. Dafür sind ihm alle Mittel recht“, erwiderte der Jüngere. Der ehemalige Askaban- Insasse war ziemlich verblüfft über die Erklärung des Kleineren. „Das heißt also, Fawkes war nicht freiwillig an seiner Seite. Nun, da hast du recht, vor allem bei Phönixen ist so etwas ziemlich verwerflich, weil sie ihren Herrn selber wählen. Aber was meinst du damit, dass er alle magischen Wesen kontrollieren will? Er wusste, dass ich ein Vampir war und Remus, ein andere Freund deines Vaters, ist ein Werwolf. Dumbledore hat geholfen, dass er in Hogwarts zur Schule gehen konnte und er hat sein Geheimnis vor den Schülern bewahrt. An Vollmondnächten hat er ihn in eine Hütte außerhalb des Geländes gebracht, wo er niemandem schaden konnte. Eigentlich ist das doch sehr freundlich von ihm, oder nicht. Und was mich am meisten interessiert, ist die Tatsache, dass du was dagegen hast, dass schwarze Magie abgeschafft wird. Weißt du nicht, wie viel Böses damit angerichtet wird. Nimm nur mal Voldemort als Beispiel. Er hat mit dieser Magie so viele Leben beendet, allen voran das deiner Eltern. So etwas muss verboten werden“, entgegnete Sirius mit Überzeugung in der Stimme. „Zuerst einmal, es freut mich zu hören, dass er dich und diesen Remus nicht verraten hat, aber ihr seid Zwei. Zwei Leute von wie vielen? Und er hat dafür doch auch etwas bekommen oder sehe ich das falsch? Ihr habt ihm eure Loyalität gegeben, ihr vertraut ihm, würdet ihn nicht in Frage stellen. Und damit könntet ihr andere eurer Art auf seine Seite bringen. Im Grunde ist es ein ausgetüftelter Plan, der sehr gut fruchtet, oder nicht? Und was das andere betrifft, schwarze Magie ist nicht böse, genauso wenig wie Weiße gut ist. Menschen haben diese Sichtweise erfunden, aber sie stimmt nicht. Jede Magieart ist nur so böse wie ihr Benutzer. Und das wichtigste ist, was wohl alle Zauberer im Laufe der Zeit vergessen haben, dass beide Arten existieren müssen, um einen funktionierenden Magiekreislauf zu gewährleisten. Ohne schwarze Magie würde die Magie selber verschwinden, das beste Beispiel dafür ist Hogwarts“, begann Alex zu erläutern. Und dann berichtete er von den Problemen im Schloss, weil eben gerade diese Magieart nicht mehr dort angewandt wurde. Der Black hörte ruhig zu und am Ende bat er um Bedenkzeit. Er wollte sich alles durch den Kopf gehen lassen, denn es war nicht einfach zu akzeptieren, dass alles, an das man geglaubt hatte, an das man sich all die Jahre in einer Zelle geklammert hatte, einfach so über den Haufen geworfen wurde. Der Silberdrachen und seine Väter wussten das und konnten es verstehen, deshalb ließen sie ihn alleine in Ruhe nachdenken. Letztendlich dauerte es nochmals fast eine Woche, bis Sirius zu dem Entschluss kam, dass Alex recht hatte und dass er ihm in Bezug auf Dumbledore und der schwarzen Magie glauben konnte. Und von da an ging es recht schnell bergauf mit ihm. Der Silberdrache hatte ihn zur Schule für Vampire gebracht, damit auch sein Pate seine wirklichen Fähigkeiten erlernen konnte. Dieser hatte Spaß daran, vor allem, weil er sich frei bewegen konnte und nicht wie ein Aussätziger behandelt wurde. ----------------------------------------- Anm.: Erstmal ein riesiges Dankeschön an alle Kommisschreiber hier. Zum Anfang war es ja etwas mau, aber in den letzten Kapiteln hat sich das doch deutlich gesteigert. Das freut mich und macht mich auch sehr glücklich. Nun zu meinem Problem: Ich habe für drei Kapitel mal verucht ENS an die zu schicken, die mir ein Kommi hinterlassen haben, um Bescheid zu geben, dass ein neues Kapitel da ist. Aber ich weiß nicht, ob es wirklich gewollt war, deshalb bitte ich nun all diejenige, die eine Mitteilung per ENS wollen, mir das auf gleichem Wege mitzuteilen, damit ich keine unnötigen ENS schreibe. ;-) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)