Drachenprinz von jancker ================================================================================ Kapitel 12: Jeder wird mal wütend! ---------------------------------- Jeder wird mal wütend! Dumbledore saß in seinem Stuhl hinter seinem Schreibtisch, als Harry das Büro mit Raziel an seiner Seite betrat. „Schön, dass du so schnell kommen konnten. Wie du dir denken kannst, wollte ich von dir wissen, was ein Drache hier in Hogwarts zu tun hatte. Aber ich will eine gute Erklärung von dir“, äußerte der Schulleiter streng. Der Schwarzhaarige sah ruhig zurück und erwiderte, „Das war ein Postdrache, der mir ein Paket von meinen Eltern gebracht hat.“ /Alex, was tust du da? Wieso erzählst du diesem Unmensch von den Drachen? Du weißt doch, er darf nichts von Esandra wissen/, schrie der Lichttiger aufgebracht in die Gedanken des anderen. Man konnte auch an seinen stechenden Ausdruck in den Augen erkennen, dass er mit Alex Aussage alles andere als einverstanden war. /Raziel, bleib ruhig, sonst machst du den Alten noch auf dich aufmerksam. Ich habe in Ruhe auf seine Frage geantwortet, damit er nicht misstrauisch wird. Wenn ich rumgedruckst oder geschwiegen hätte, dann wäre er nur aufmerksam geworden. Er hätte weiter gebohrt oder eigene Nachforschungen angestellt. So denkt er nur, dass das für mich normal ist und vielleicht gibt es ja auch Länder hier in der Menschenwelt, wo Drachen für so was genutzt werden. Wer weiß das schon?/, erklärte der Grünäugige seinem Partner. Der Lichttiger gab nur einen zustimmenden Laut ab, danach hörte er wieder dem Gespräch zu. „Soll das heißen, deine Familie besitzt Drachen und verwendet sie für ihre Korrespondenz. Wo gibt es denn so was? Hier in England sind Drachen verboten. Man braucht eine Genehmigung um sie einzuführen. Allerdings ist dieser Aufenthalt dann befristet, nicht länger als 4 Monate“, hakte der Direktor weiter nach. Harry musste sich kurz sammeln, damit er sich wieder auf Dumbledore konzentrieren konnte, dann entgegnete, „Ja, so kann man es sagen. Bei uns im Land hat es sich so eingebürgert, dass man halt diese Postdrachen benutzt. So geht alles schneller und ist auch sicherer, denn niemand traut sich einen Drachen anzugreifen oder gefangen zu nehmen. Und warum sind sie so überrascht? Sie benutzen doch auch ihren Phönix für Botengänge. Was ist daran anders?“, wollte er irritiert wissen. „Ja, du hast recht, nichts Außergewöhnliches“, stimmte er mit einem nachsichtigen Lächeln zu, doch gedanklich war er schon am überlegen, wo der Potterjunge lebte. Er nahm sich vor die Nachforschungen zu intensivieren. Es musst doch möglich sein etwas über die letzten paar Jahre des Jungen herauszufinden… “Wo du schon mal hier bist, hast du den gestrigen Alarm gut überstanden? Ich meine, du warst alleine in deinem Haus, niemand stand dir zur Seite. Hattest du auch keine Angst?“, erkundigte sich der Schulleiter gespielt besorgt mit einem väterlichen Lächeln auf den Lippen. „Nein, Professor, ich war nicht allein. Ich hatte doch Raziel bei mir und Soren war ja auch anwesend“, antwortete der Kleinere, wobei sich die Katze stolz aufplusterte. „Aber weil sie es gerade ansprechen, was war denn gestern los? Sie erwähnten einen Troll, der ins Schloss eingedrungen sei. Kommt so was öfter vor und sind die wirklich so gefährlich?“ Harry musste neugierig klingen, denn Kinder in seinem Alter waren das nun mal. Wenn er sich anders verhalten würde, dann könnte ihn das verdächtig machen. „Aber nein, mein Junge, eigentlich sollte so was gar nicht vorkommen. Ich und die anderen Lehrer untersuchen den Fall und wir werden schon herausbekommen, wie es dazu kam. Mach dir also keine Sorgen, du und die anderen Schüler seid nicht in Gefahr. Aber mit der Annahme Trolle sind gefährlich, hast du recht. Sie sind zwar nicht so intelligent, aber ziemlich groß und stark. Außerdem laufen sie immer mit einer Waffe rum, meistens eine große Keule und wenn dich so eine erwischt, dann kann das auch tödliche Folgen haben. Also halte dich lieber von Trollen fern!“, erklärte Dumbledore in Ruhe. „Okay, ich werde es mir zu Herzen nehmen. Wäre sonst noch was, Direktor? Ansonsten würde ich gerne zum Unterricht gehen“, äußerte der Schwarzhaarige. „Ja, eine Frage habe ich noch. Da dein Haus ziemlich nah am Eingang zum Schloss liegt, hast du gestern etwas gesehen?“, erkundigte sich der Ältere nicht allzu interessiert. Das allerdings war nur Fassade. Im Innern fragte sich der Weißhaarige, ob der Kleine etwas mit der ganzen Sache zu tun haben könnte. Er konnte sich noch sehr gut an den gestrigen Morgen erinnern, als sich der junge Malfoy mit an den Tisch von Potter gesetzt hatte. Die beiden hatten ein langes Gespräch während des Frühstücks und alle, die er diesbezüglich befragt hatte, konnten ihm nur Nichtigkeiten berichten. Das alles war seiner Meinung nach sehr verdächtig. Wieso wollte der Kleinere sich mit einem Slytherin anfreunden. Er hatte doch mit gut gestreuten Bemerkungen dafür sorgen wollen, dass der Grünäugige diese Schlangen hasst. Aber irgendwie schien das nicht geklappt zu haben. „Eigentlich nicht! Als ihre Durchsage kam, bin ich sofort in meine Räume gegangen und hab dort auf Entwarnung gewartet“, antwortete der Kleinere auf die gestellte Frage. Innerlich sagte er sich immer wieder, jetzt ja vorsichtig zu sein, keine Aufmerksamkeit zu erregen. ‚Hm, kann ich ihm trauen, dass er die Wahrheit sagt? Oder lügt er mich an und hat doch etwas damit zu tun. Es gibt nur eine Sache, die mir Sicherheit gibt. Legilimens!’ Er vollführte den Zauber still und versuchte in die Gedanken von Harry einzudringen. Doch sofort spürte er eine Barriere, eine äußerst starke Barriere. Er bekam Kopfschmerzen, die sich zügig in seinem Kopf ausbreiteten. Der Schwarzhaarige spürte sofort, was der Direktor tat. Jetzt konnte er sich aber nicht mehr vorsichtig verhalten, denn jetzt wurde er böse. Wie konnte ein Wesen es wagen einfach in seine Gedanken eindringen zu wollen, ohne ihn zu fragen? Das war unakzeptabel! Deshalb zog der Jüngere gleich seine Schutzwelle nach oben. Allerdings konnte er sich noch so weit zusammenreißen, dass er Raziel davon abhalten konnte den Schulleiter anzuknurren und Magie anzuwenden. Das wäre durchaus sehr schwierig zu erklären gewesen. Trotzdem, sich selber konnte der Schwarzhaarige nicht beruhigen. „Was fällt ihnen ein, Dumbledore? Ein Angriff auf meine Gedanken, ohne meine Zustimmung! Wie können sie es wagen?“, schrie Harry schon fast. Danach drehte er sich um und verschwand mit seiner Katze aus dem Büro. Er musste sich erstmal beruhigen. Der Weißhaarige kam gar nicht dazu noch etwas zu sagen, da war der andere auch schon verschwunden. Der Ältere brach fast zusammen, denn die Kopfschmerzen fast unerträglich und die Magie, die er benutzt hatte, war auch nicht gerade gering gewesen. ‚Was war das? Wieso konnte ich nicht in seine Gedanken gelangen? Wie konnte er mich bemerken?’ Darüber musste der Schulleiter in Ruhe nachdenken und seine weiteren Schritte planen. Jetzt war er ziemlich sicher, dass der Potterjunge etwas zu verbergen hatte. Harry rannte zu seinem Quartier und betrat es, noch immer äußerst wütend. Er nahm die Illusion von sich und seiner Katze und setzte sich auf die Couch vor dem Kamin. „Dieser elende Bastard, ich kann es noch immer nicht glauben… Sind alle Menschen so, dringen sie einfach in die Privatsphäre von anderen ein, ohne jemals zu fragen?“ Man spürte deutlich, dass dieser Vorfall den Silberdrachen aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. „Beruhig dich, Alex…! Ich glaube nicht, dass alle Menschen so sind. Aber bei diesem hättest du mit so was rechnen müssen, immerhin hatte er einen Phönix gebannt bei ihm zu bleiben. Und jetzt komm mal wieder runter, du bist doch sonst nicht so! Außerdem solltest du Nasaku vielleicht mal aus dem Paket befreien, andernfalls wird er ziemlich böse werden“, machte der Lichttiger auf die unausgepackte Post des Silberhaarigen aufmerksam. Dieser wollte erst etwas erwidern, als er ganz erschrocken in seine Umhängetasche griff, wo sich das verkleinerte Paket befand. Er holte es raus, vergrößerte es wieder und öffnete es. Zuerst sprangen ihn 2 tiefschwarze Augen ins Blickfeld. Und wenn Alex sich nicht täuschte, sahen sie äußerst wütend aus. „Nasaku, es tut mir leid. Es gab ein paar Probleme wegen dem Postdrachen, ansonsten hätte ich dich sofort befreit, ehrlich, das musst du mir glauben! Ich werde dich auch sofort auf deine normale Größe zaubern und dann kannst du dich ein wenig umsehen“, äußerte der Silberäugige. ~Du hast dir trotzdem ganz schön Zeit gelassen, aber ich verzeihe dir, denn ich kann auch deine Wut spüren. Das heißt, die Sache war ernster. Also, erzähl, was ist passiert? Was hat dich so aufgeregt?~, erkundigte sich der Schattenbasilisk, der im Augenblick wie eine normale kleine Ringelnatter aussah. Die Illusion, die sicher Kanan auf die Schlange gelegt hatte, war äußerst gut. Niemand würde hinter dieser Fassade eine der tödlichsten und mächtigsten Schlangen der Welt vermuten. Auch in Esandra gehörte diese magische Rasse zu den gefährlicheren und noch dazu zu den nicht so leicht umgänglichen. Schattenbasilisken waren sehr eigensinnig und von sich selbst überzeugt, aber trotzdem nicht arrogant. Sie ließen nur selten andere Wesen in ihrer Nähe zu und noch seltener, also so gut wie nie wurden sie Gefährten von diesen. Aber Nasaku befand Alex damals für würdig sein Partner zu werden und nun war er auch endlich wieder bei ihm. Der Silberhaarige musste zugeben, dass er seinen Schattenbasilisken vermisst hatte. Es war nicht dasselbe, wenn nur Raziel bei ihm war. Allerdings kümmerte sich der Silberdrache jetzt erstmal um die Auflösung der Illusion, so dass sich die Schlange wieder richtig wohl fühlte. Anschließend berichtete der Junge von den Ereignissen am Morgen und danach im Büro des Direktors. Wie nicht anders zu erwarten, war Nasaku alles andere als begeistert. Er fing sofort an zu meckern. ~Was fällt diesem Direktor ein? Niemand greift meinen Gefährten an! Dafür wird er büssen! Morgen werde ich dich begleiten, dann zeigst du ihn mir und ich werde ihm zeigen, was es heißt Schmerzen zu haben.~ Das war aber leider einer der Nachteile von Schattenbasilisken. Wenn sie jemanden akzeptierten, dann wurden sie zu richtigen Löwinnen, die ihre Kinder beschützten. Nasaku bildete da keine Ausnahme. Allerdings ging diese magische Rasse äußerst brutal zu, wenn man sie ließ. Sie töteten ihre Gegner! „Ganz ruhig, Nasaku, du kannst nicht einfach den Schulleiter ermorden. Das geht nicht! Beruhig dich erstmal und danach schauen wir weiter… Heute Abend werde ich meinen Eltern von seiner Tat berichten und wir alle werden dann beraten, was wir unternehmen werden. Okay?“, sprach Alex auf die Schlange ein. „Genau, du willst bloß mal wieder mit deinem Kopf durch die Wand. So geht das hier in der Menschenwelt aber nicht! Wir dürfen nicht auffallen, obwohl das mit der heutigen Aktion beim Direktor nun hinfällig sein wird. Aber außer ihm schöpft keiner einen Verdacht und so soll es nach Möglichkeit bleiben“, brummte Raziel dazwischen. Wenn es um den Schattenbasilisk ging, dann war der Lichttiger der Ruhigere von beiden. Aber das täuschte nicht darüber hinweg, dass, wenn es um den Silberhaarigen ging, er auch sehr wütend werden konnte. Dem ungeachtet hielten diese Phasen nicht allzu lange an, dann beruhigten sich beide wieder und gingen die Sache bzw. das Ärgernis in Ruhe an. „Fangt jetzt ja nicht an zu streiten, ihr beiden. Vor allem du, Raziel, solltest still sein, denn du wolltest vorhin auch unüberlegt handeln“, erinnerte Alex seinem Lichttiger. Das brachte den Lichttiger dazu eingeschnappt zu brummen und Nasaku gab so etwas wie ein hämisches Lachen von sich, wenn eine Schlange so etwas könnte. Aber schnell beruhigten sich alle wieder und der Silberdrache fragte interessiert, wo denn Soren wäre. Normalerweise war dieser immer in ihren Räumen und wartete auf sie. Aber bis jetzt hatte er sich noch nicht blicken lassen. „Alex, hast du heue morgen nicht zugehört? Er wollte sich mal unauffällig bei den Geistern im Schloss umhören, ob diese etwas zu Dumbledore sagen könnten. Er meinte, dass er erst gegen den späten Abend wieder hier wäre… Allerdings solltest du jetzt mal auf die Uhr schauen! Der Vormittagsunterricht ist zu ende und wir sollten in die Große Halle zum Mittagessen. Du kannst schließlich nicht den ganzen Tag fehlen“, äußerte der magische Tiger. „Nein, das mit Soren hab ich nicht mitbekommen, war sicher noch zu sehr in Gedanken an gestern. Aber danke, dass du es mir erzählst“, erwiderte der Silberhaarige. Danach schreckte er hoch, als er den Hinweis auf die Uhrzeit bekam. „Du hast recht und obwohl ich nichts getan habe, bin ich auch schon wieder sehr hungrig. Nasaku, du kannst mitkommen, wenn du willst. Ich steck dich dann wieder unter die Illusion von Pa, so kannst du dich um meinen Arm schlingen und mich in den Unterricht begleiten. Was meinst du? Oder willst du dich erstmal umsehen?“, erkundigte er sich weiter. Der Schattenbasilisk entschied sich sofort den Drachen zu begleiten, denn anscheinend war Hogwarts alles andere als sicher und er wollte diesen ja beschützen. Also kam er mit. Alle drei machten sich anschließend auf um in die große Halle zu gehen. Dabei war vor allem Alex klar, dass der Tag noch äußerst lang werden würde, denn er hatte noch den Nachmittagsunterricht, das Gespräch mit Draco vor sich und schließlich musste er seinen Eltern noch von der Tat des Schulleiters berichten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)